Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Ingo » 10.11.2018, 10:12


Jürgen "Atze" Friedrich: Ex-Lautern-Boss wird 75

Dreimal stand Jürgen Friedrich als Präsident und Vorstandsvorsitzender an der Spitze des 1. FC Kaiserslautern. Nach seinem Rückzug 2002 hat der Verein mit ihm und er mit dem FCK gebrochen. Morgen wird Friedrich, der in Frankfurt lebt, 75 Jahre alt.

Normalerweise würde Jürgen Friedrich morgen im Fritz-Walter-Stadion gefeiert werden, möglicherweise würde er FCK-Ehrenpräsident, vielleicht Ehrenbürger Kaiserslauterns. Es kam anders. Ganz anders. Längst hat Friedrich die Stadt, in der er mit seiner Familie seit 1968 lebte, verlassen. Es war auch eine Flucht vor den Anfeindungen, vom Spießrutenlauf. Den "Betze" hat "Atze" Friedrich seit seiner Demission nicht mehr besucht.

Der gelernte Großhandelskaufmann erlebte bittere Jahre, einen tiefen Fall, als ihm sein Nachfolger René C. Jäggi steuerliche Verfehlungen anlastete. Es ging um verdeckte Zahlungen für Persönlichkeitsrechte diverser FCK-Profis. Jäggis Selbstanzeige hatte Steuernachzahlungen zu Folge, die den Verein an den Rand des Ruins brachten. Friedrich wurde wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, der Verein verklagte ihn auf Schadenersatz, mehr als eine halbe Million Euro wurden fällig. (…)

Quelle und kompletter Text: Rheinpfalz



Beitragvon daachdieb » 10.11.2018, 10:47


Wo viel Licht ist auch viel Schatten.
Wir sind halt nicht annähernd der FCB, der falsche Entscheidungen und menschliche Schwächen verzeiht und gefallene Personen integriert wie eine Familie. Bei uns wird schon immer ausgestossen. Statt nach draussen zu beißen wird nach innen zerfleischt. DAS hatte Atze nicht auf dem Schirm als er uns auf "Augenhöhe" mit den Bayern sah.

Atze wird 75 und ist ein Geschlagener - kein Gegner. Ihm kann man gratulieren ohne sich was dabei zu vergeben. Man kann ihn nicht aus der Vereinsgeschichte herausschweigen.

Alles Gute.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon de79esche » 10.11.2018, 11:10


Sehr geehrter Herr Friedrich, Sie haben sich mehrfach an unserem FCK bereichert, haben über Ihren Einzelhandel mysteriöse Spielergeschäfte abgewickelt und mit Ihrem Größenwahn die Weichen gestellt, damit mein geliebter FCK unter ging, um sich am Ende selbst als Opfer darzustellen.
Sie haben es nichtmal verdient, hier erwähnt zu werden. Ich wünsche Ihnen zu Ihrem 75. ganz viele Schuldgefühle.
Leben Sie wohl!



Beitragvon Ereborn » 10.11.2018, 12:04


Anmerkung: einige Beiträge, auf die sich mein Beitrag bezieht, wurden mittlerweile gelöscht.


Die letzten Kommentare hier zeigen, was aus meiner Sicht wirklich das Problem des FCK ist - das jeder, der irgendwann mal irgendwelche Fehler gemacht hat, nur genau diese auf aller menschenundwürdigste und abfällige Weise vorgehalten bekommt, statt differenziert zu sehen, was wirklich gut und was schlecht war.

Ohne Atze wäre der FCK in den 70ern nie zu dem Verein geworden, der auf Augenhöhe mit Hamburg, Gladbach oder Stuttgart genannt wurde.

Nein, der FC Bayern war zu groß - aber mit den anderen waren wir auf einer Stufe.

Ohne Atze wäre der FCK nach Sopp auch beinahe in den Niederungen oder gar 2. Liga gelandet - auch von vielen vergessen.

Nach dem Abstieg - durch den -berechtigt- wieder sehr beliebten Norbert Thines, hat er sich ein 3. Mal eingebracht und auch Aufstieg und 4. Meisterschaft gehen auf seine Kappe. Aber das vergessen heute viel gerne.

Ihm dann auch noch vorzuwerfen, er hätte sich selbst bereichert - finde ich das Letzte. Er ist in seinen ersten 2 Amtszeiten freiwillig zurückgetreten - das macht man natürlich, wenn man am FCK gerade so gut verdient.

Früher war der FCK stark - weil er eine Einheit war. Präsidium, Spieler - eine große Familie. Fans untereinander - zogen alle an einem Strang. Aber heute fällt ja nur noch der auf, der am lautesten andere beschimpft.

Und genau darum ist der FCK nicht mehr der Verein, der er mal war - nicht wegen Thines, Atze oder Jäggi.
Vieles im Leben kann man mit Geld kaufen.
Emotion und Leidenschaft nicht.



Beitragvon de79esche » 10.11.2018, 12:19


Ereborn hat geschrieben:Anmerkung: einige Beiträge, auf die sich mein Beitrag bezieht, wurden mittlerweile gelöscht.


Die letzten Kommentare hier zeigen, was aus meiner Sicht wirklich das Problem des FCK ist - das jeder, der irgendwann mal irgendwelche Fehler gemacht hat, nur genau diese auf aller menschenundwürdigste und abfällige Weise vorgehalten bekommt, statt differenziert zu sehen, was wirklich gut und was schlecht war.

Ohne Atze wäre der FCK in den 70ern nie zu dem Verein geworden, der auf Augenhöhe mit Hamburg, Gladbach oder Stuttgart genannt wurde.

Nein, der FC Bayern war zu groß - aber mit den anderen waren wir auf einer Stufe.

Ohne Atze wäre der FCK nach Sopp auch beinahe in den Niederungen oder gar 2. Liga gelandet - auch von vielen vergessen.

Nach dem Abstieg - durch den -berechtigt- wieder sehr beliebten Norbert Thines, hat er sich ein 3. Mal eingebracht und auch Aufstieg und 4. Meisterschaft gehen auf seine Kappe. Aber das vergessen heute viel gerne.

Ihm dann auch noch vorzuwerfen, er hätte sich selbst bereichert - finde ich das Letzte. Er ist in seinen ersten 2 Amtszeiten freiwillig zurückgetreten - das macht man natürlich, wenn man am FCK gerade so gut verdient.

Früher war der FCK stark - weil er eine Einheit war. Präsidium, Spieler - eine große Familie. Fans untereinander - zogen alle an einem Strang. Aber heute fällt ja nur noch der auf, der am lautesten andere beschimpft.

Und genau darum ist der FCK nicht mehr der Verein, der er mal war - nicht wegen Thines, Atze oder Jäggi.

Zum Glück gibt es Meinungsfreiheit. Ich kann mich erinnern, daß es auch damals in der großen Familie Meinungsunterschiede gab. Herr Friedrich hat seinen Krawattenladen mit dem Verein vermischt, um daraus Kapital zu schlagen. Beweise das Gegenteil. Und warum gab es das legendäre Interview eines Herrn Wieschemann, indem man sich um Kopf und Kragen redete? Für mich hat Hr. F. zu oft in eigenem Interesse gehandelt, das ist meine Meinung.
Beleidigen sollte man trotzdem niemanden, da geb ich Dir recht.



Beitragvon Troglauer » 10.11.2018, 12:20


Man kann nicht vom wundersamen Aufstieg und der anschließenden Meisterschaft reden, ohne den Namen Friedrich zu nennen.

Man kann nicht vom tragischen Absturz des FCK sprechen, ohne den Namen Friedrich zu nennen.

Ein Mensch, mit allen seinen Widersprüchen. Absichtlich wollte er dem FCK ganz sicher nicht schaden und deswegen habe ich auch kein Problem, ihm heute zu seinem Geburtstag zu gratulieren.



Beitragvon marburger » 10.11.2018, 12:56


Troglauer hat geschrieben:Man kann nicht vom wundersamen Aufstieg und der anschließenden Meisterschaft reden, ohne den Namen Friedrich zu nennen.

Man kann nicht vom tragischen Absturz des FCK sprechen, ohne den Namen Friedrich zu nennen.

Ein Mensch, mit allen seinen Widersprüchen. Absichtlich wollte er dem FCK ganz sicher nicht schaden und deswegen habe ich auch kein Problem, ihm heute zu seinem Geburtstag zu gratulieren.

Ich schliese mich mich zu 100% deiner Meinung an !



Beitragvon JoachimBu » 10.11.2018, 12:58


ich sehe den positiven Beitrag von JF zum Meisterjahr 1998 in der Verpflichtung des Otto Rehagel als Trainer. Anders hätte es diese wunderbare Zeit nicht gegeben.
Aber ich bin mir sehr sicher, dass diese krummen Geschäfte auch damals bereits liefen. Sie wurden leider erst sehr viel später entdeckt. In der Summe hat er den Niedergang eingeleitet und von der Spirale erholten wir uns, wie man bis heute sieht, wohl kaum mehr.
Auch wenn danach der Jäggi reichlich Schelte bekam, ich bin froh dass wir den hatten und er das betriebswirtschaftliche Verständnis aufbrachte die Dinge zu recht zu rücken, wenn auch mit Schmerzen (Steuernachzahlungen aus der Ära Friedrich). Ein Verein mit diesem Umfang braucht das wirtschaftliche Knohow, so wie heute einen Michael Klatt und keinen Ex-Kicker, der dann noch einen Lehrbuben anheuert so wie der Kuntz den Grünewaldt.



Beitragvon Strafraum » 10.11.2018, 13:14


"Wir haben ein Defizit an Durchblick"

Diesen Satz nehme ich mal als "Aufhänger".... Uns allen fehlt der Durchblick ob Friedrich damals vorsätzlich Steuerbertrug und/oder Bereicherung begangen hat.
Ich darf erinnern das die Meisterschaft 1998 so schön sie auch war, der Anfang vom Untergang des FCK gewesen ist. Weitere Menschen wie Jäggi etc. taten ihr Rest dazu.

Dennoch weigere ich mich diesem Herren meine Glückwünsche aus zu sprechen. So hat jeder seine Meinung und meine Meinung ist, das dieser Herr einen großen Anteil an dem hat, was der FCK jetzt ist. Einen Faden Beigeschmack hat auch, das er anschließend nach seiner Tätigkeit beim FCK bei ROGON Spielervermittlung angefangen hat zu arbeiten. Jene ROGON die sich ebenfalls am FCK berreichert hat.

Von daher keine Gratulation!
Ruhe an der Murmel! Das muss in die Birne!



Beitragvon Höllenschlange » 10.11.2018, 14:59


War es nicht Friedrich, der seine portugiesisch sprechende Schwiegertochter auf Vereinskosten als Dolmetscherin für den sehr gut deutsch sprechenden Rathino bezahlt hat oder ist das nur ein Gerücht gewesen?

Gesetzt den Fall es war so, dürfte die Bereicherung wohl auf der Hand liegen. Hier dann von "Fehlern" zu sprechen wäre wohl grob verharmlosend...
Beitragvon betzeopa » 13.09.2020, 15:01
Warum nur hab ich den Eindruck, dass meine gedämpfte Erwatung über den Transfer von Hlousek schon jetzt bestätigt wird? :o
...nach dem ersten (!) Spiel gegen Regensburg... :shock:



Beitragvon Hatschongelb » 10.11.2018, 16:05


Höllenschlange hat geschrieben:War es nicht Friedrich, der seine portugiesisch sprechende Schwiegertochter auf Vereinskosten als Dolmetscherin für den sehr gut deutsch sprechenden Rathino bezahlt hat oder ist das nur ein Gerücht gewesen?

Gesetzt den Fall es war so, dürfte die Bereicherung wohl auf der Hand liegen. Hier dann von "Fehlern" zu sprechen wäre wohl grob verharmlosend...


Wenn schon, dann war es für Lincoln. Aber das zeigt genau das Problem: Es wird alles vermischt. Halbwahrheiten werden in diesem Forum als Tatsachen verkauft. Und bei diesem Bild malt dann jeder kräftig mit.

Aus Lincoln wird Ratinho, aus den Persönlichkeitsrechten wird der Krawattenladen (von der erfolgreichen Führung eines Krawattenladens sind heutige Ex-Bundesligaprofis so weit entfern t wie die Erde vom Mond, hier wird jemand, der sich seine Selbstständigkeit aufgebaut hat, diffamiert), aus der Steuerhinterziehung wird persönliche Bereicherung...

Hauptsache man zeigt mit dem Finger auf andere, ohne zu merken, dass man selbst auch Brandstifter ist.

Mir ist Atze Friedrich in Erinnerung an erfolgreiche Zeiten beim FCK in allen drei Amtszeiten. Einer, der das Beste für den FCK wollte und ihn erfolgreich in der Bundesliga etabliert hat.
Meilenweit besser als der Witz, der sich heute FCK nennt.



Beitragvon FckSchrat » 10.11.2018, 20:50


Ich finde es peinlich für so ein Thema Speicherplatz zu verschwenden.
Eine Glückwunschkarte von DBB wäre da schon angebrachter :lol:
Zuletzt geändert von FckSchrat am 10.11.2018, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon DSWFisch » 10.11.2018, 22:07


Ich wünsche ihm nichts gutes seine Taten sind der Ursprug aller Probleme die der FCK jetzt hat und das ist FAKT ! ! !



Beitragvon devil49 » 11.11.2018, 09:47


Atze Friedrich mit seinem Größenwahn und sein schweizer Nachfolger Jäggi waren die Totengräber des FCK.
Bei Jäggi wird leider nur allzuoft sein bereitwilliger und voreiliger Elf-Millionen Deal (Vergleich) mit dem Finanzamt vergessen, von dem sich im Nachhinein herausstellte, das es nur eine Million an Steuerschulden waren und nicht über elf Millionen und Jäggi somit 10 Millionen Vereinsvermögen leichtfertig der Steuerkrake geschenkt hat!! :shock: :shock:
Zuletzt geändert von devil49 am 11.11.2018, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon FCK58 » 11.11.2018, 12:11


Atze soll seinen 75. ruhig feiern.
Ansonsten soll er da bleiben wo der Pfeffer wächst. :wayne:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon -Hans- » 11.11.2018, 13:13


Alles Gute zum Geburtstag Atze Friedrich.

Die Beschäftigung von Verwandten und/oder Freunden ist nicht professionell, aber noch lange keine strafbare Handlung. Auch Think Big ist nicht verachtenswert. Hat es doch die unfassbaren Erfolge erst ermöglicht.

Nachdem aus Super Atze der böse Herr Friedrich wurde, haben Kleingeister einfach Größenwahn draus gemacht. Das passte besser zur Geschichte. Ich glaube Atze Friedrich wenn er sagt, der Ursprung der Steuergeschichte war damals Usus in der Bundesliga. Es kann aber nichts stillschweigend geduldet werden, wenn es an der großen Jäggie Glocke baumelt. Mir ist nicht bekannt, dass bei anderen Bundesligisten diesbezüglichen Ermittlungen geführt wurden. Wieso nicht?

Bleibt der aus meiner Sicht Knackpunkt der misslichen FCK Geschichte: die WM inkl. Stadionausbau. Da waren etliche aus Land/Stadt/Verein beteiligt und keiner hat die Gefahren gesehen und laut genug gerufen.

Ich finde, Atze Friedrich ist für das, was er zu verantworten hatte, in der Summe viel zu hart bestraft worden. Für die damals notwendigen Korrekturen war Jäggi der falsche Mann, er hat es nur verschlimmbessert und hat Atze damit noch schlechter dastehen lassen.
Gruß
Hans



Beitragvon playball » 12.11.2018, 07:56


Alles Gute Atze Friedrich zum 75ten.

Grosses geleistet, wollte aber mehr vom Ruhm abhaben als notwendig, wollte Strahlen, und hat sich am Ende komplett uebernommen. War die erste Amtszeit recht “normal”, so wurde ueber die zweite Amtszeit ab 1996 viel geschrieben. Aber man muss sehen: Atze war 1996 einer des Teams, nicht DER Macher, zu dem er sich selbst immer gerne stilisierte. Feldkamp war das “Gesicht” der Erneuerung, dazu die lokalen Groessen Landry oder Dr. Wieschemann (unabhaengig, was spaeter in DSF passierte, Wieschemann war eine Institution in Lautern), Friedrich oder Wolfgang Fritz rundeten das ganze ab. Uebrigens eine illustre Lautrer Runde im Kern. Kessler war der Praesident bei der Meisterschaft, kein grosser Rhetoriker, im Gegenteil, eher schwach im Reden, aber ein sehr serioeser Mann mit unheimlichem Netzwerk, ein schwer unterschaetzter Mann. Mit dem Krieg gegen Feldkamp, Briegel und vor allem Landry, wurden Otto und Atze zu Alleinherrschern, Atze oben, der Otto gewaehren liess. Der Anfang vom Ende. Dazu bekannter Groessenwahn, verdiente Leute wurden aufs Abstellgleis gestellt (Buck, Ratinho, Wagner), gute Leute (Roesler, Rische) gegen seltsame Namen (Tare, Pettersson) ausgetauscht. Dann kamen die Baslers, die Wests oder Yakins. Dann gab es noch einen Transfer des Spielers Sobotzik, den ich bis heute nicht nachvollziehen kann in seiner Art und Weise (Sobotziks Abloese wurde auf DM 2.7mio kolportiert von der Presse (keine Ahnung, ob das stimmt), als der FCK das Spiel in Frankfurt 5:1 verlor, was fuer mich nicht ueber normale sportliche Leistung passierte, kam danach laut FCK Veroeffentlichung der Spieler Sobotzik abloesefrei).

Der Groessenwahn ist bekannt, das Ende auch. Die Arroganz Atzes wuchs mit der Person Herzog im Vorstand, ein Mann mit dem Benehmen eines Rotzloeffels, der Graeben schuf. Man gab das sportliche und wirtschaftliche Heft aus der Hand, obwohl man es merkte und obwohl es Leute gab, die warnten. Aber zu dem Zeitpunkt begann das bis Kuntz andauernde Spiel mit der Presse gegen Kritiker. Detlev Albrecht war einer der Kritiker, der in den Medien zerrissen wurde, obwohl seine Sachkritik handfest war (5,2 mio Kredit an Arbeitnehmer im Falle Basler und dessen Verbuchung)

Eine Zeit, in der ich Atze Friedrich am liebsten an den Kragen gegangen waere und eine Zeit, in der der FCK seine Fans zu vergraulen begann. ABER ich muss trotz aller Kritik eines sagen: Atze nahm sich bei aller mittlerweile vorhandenen Ueberheblichkeit die Zeit, mit Fans zu reden, er gewaehrte Kritikern, vor allem jungen Kerlchen wie mir, Gehoer, auch wenn er seine rhetorische Geschicktheit ausnutzte, um Leute auflaufen zu lassen. Trotzdem aber war Atzes Tuer offen und ein Ohr in die Region war da. Atze war auf Fansitzungen und auch auf dem Betze gab es offene Tueren und Zeit fuer Gespraeche. Es war recht normal, als Fans mit einigen Anliegen, unter der Woche hoch auf den Betze zu fahren, und ueber diverse Dinge zu reden. Gemeinsam hinter verschlossener Tür. Und das zu Zeiten, als Tottenham oder Glasgow auf dem Betze spielten.

Sein Abgang war bekannt, durch Wieschemanns DSF Auftritt, komplett unwuerdig. Dann kam die Medienmaschinerie Jaeggis. Ein Mann, der ueber Leichen geht und der Kritiker gerne drohte (“mit rechts brech ich ihnen den Arm, mit links helfe ich ihnen wieder auf die Beine”). Jaeggi erzeugte eine Pogromstimmung gegen Friedrich, bei der Friedrich keinerlei Gehoer mehr fand. Weder Friedrich, noch Wieschemann. Haette Jaeggi gerufen, “haengt ihn auf”, haette Atze vermutlich irgendwo in Kaiserslautern am Baum gehangen. Atze hatte keine Chance mehr, sich zu verteidigen, der Mob war gegen ihn. Atze konnte nur noch verlieren.

Sein Ausscheiden war ueberfaellig und richtig, doch wie man, vor allem, wie Jaeggi und der tobende Mob, mit ihm umgegangen war, war schlimm und egal welche Fehler Atze machte, der Abgang war unwuerdig.

Atze war der Steuerhinterzieher fuer die Leute, obwohl wie mittlerweile bewiesen ist, die Steuerhinterziehung nur ein Bruchteil dessen war, was Jaeggi vorgab und zahlte. Anstatt Jaeggi vors (bildlich gesprochen) Schafott zu ziehen, liess man Atze auf dem selbigen verharren.

Verkehrte Welt beim FCK.

Noch heute sitzt z.B. ein Herr im Ehrenrat des FCK obwohl im Jahr 2005 mittlerweile größtenteils die Unschuld Friedrichs besiegelt war und besagter Ehrenrat damals auf der JHV in seinem Amt als Aufsichtrat die Leute an der Nase rumfuehrte und die ueberbezahlten Steuern auf klare Rueckfrage nicht zugeben wollte. Eine Luege, die den FCK 8.9 Millionen Euro kostete (denn man haette Jaeggi haftbar machen koennen).

Der eine Persona non grata, der andere im Ehrenrat obwohl ethisch mindestens genau so fragwuerdig. Geschichte wird eben von "Gewinner"' geschrieben.

Atze hat Mist gebaut, er hat aber auch lange Zeit Werte des Vereins vertreten und den Verein (gut) gefuehrt. In der Gesamtleistung sehe ich damit viel positives und das will ich – als einer, der Atze immer schwer angegriffen hat – hiermit betonen.

Ich hoffe, einige denken drueber nach.

Gerne wuerde ich heute mal mit Atze Friedrich ein Bier trinken und ueber einige Interna von damals sprechen. Leider sind wir weit voneinander entfernt. Frankfurt ist weit…

Alles Gute nachtraeglich zum Geburtstag Atze Friedrich



Beitragvon Rückkorb » 12.11.2018, 15:22


Alle Schwarz-Weiß-Schreiberlinge sollen doch bitte mal in den Spiegel schauen, bevor sie sich hier äußern.

Danke an alle, die die Widersprüche, Ambivalenzen und Grautöne herausarbeiten. Da stimmte ich absolut zu.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Atze Friedrich. Es wird Zeit, dass die FCK-Gemeinde wieder auf dich zugeht.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon youneverwinalone » 12.11.2018, 15:33


Lieber "playball" Respekt für einen Beitrag, der es wert ist, ein paar Ergänzungen anzufügen:
Im Prinzip beginnt die Tragik des A. F. ( und die des FCK) in Leverkusen. Die Entscheidung der BAYER AG , ihre "Werkself" als Werbeinstrument zu optimieren und um praktisch jeden Preis mit Geld aus der mit Milliarden !
gefüllten Konzernkasse zu Titel zu führen, bedeutete zusammen mit dem BOSMAN-Urteil in den Neunzigern den Einstieg in die bis heute laufende Transformation von Sport auf der Basis von Chancengleichheit in eine Mischung aus Unterhaltung und Werbung.
Aufgrund der Titel und Erfolge des FCK in dieser Zeit haben F. und seine Freunde wohl tatsächlich geglaubt, sie könnten diese Entwicklung mit ihrer Explosion der Gehälter aufgrund von Tricks (zB Abtretung von Persönlichkeitsrechte an Dritte in Steueroasen !) beherrschen. Besonders Rehagel hatte die Illusion von "Bremer Verhältnissen", aber es gab keinen Lembke, der Medien und Umfeld beherrschte. Stattdessen spielte der Springer-Konzern ständig Jojo mt dem Verein . Aus jedem Pups wurde ein öffentlicher Donnerschlag - Gift für die Mimosen an der Spitze. Und ja, es gab reichlich Fehler, Basler war symtomatisch für die
von Dr.Becker nicht ganz zu Unrecht verspotteten "simple minds".Wer Leuten wie T.West, Lincoln und Bjelica ( deren Aussagen bekanntlich zur späteren Verurteilung führten ) vertraut,ist zumndest naiv !

Trotzdem : als A.F. (freiwillig) ging, war seine Bilanz : Aufstieg, Deutscher Meister, 5, 5 ,8 und 7. Platz.Dazu 5 Mio Festgeld und ein supermodernes Stadion, das gerade mit erheblichen Steuergeldern
ausgebaut wurde.
Was keiner ahnte : sein Nachfolger hatte andere Pläne. Und er spielte ein anderes Spiel. Es ging nicht einen Tag um Fußball, sondern um Geld. Um wahnsinnig viel Geld. Phase 1 : mache Gegner zu Kriminellen und und hetze den Pöbel zur Jagd......

Lieber Herr Friedrich : trösten Sie sich mit dem Gedanken an die schönen Momente.Davon gab es reichlich. Verloren haben wir alle, auch der Pöbel.
Der freut sich heute auf Aalen und Wehen....
Alles Gute !



Beitragvon kadlec » 16.11.2018, 13:21


playball hat geschrieben:Gerne wuerde ich heute mal mit Atze Friedrich ein Bier trinken und ueber einige Interna von damals sprechen. Leider sind wir weit voneinander entfernt. Frankfurt ist weit…

Alles Gute nachtraeglich zum Geburtstag Atze Friedrich

Bin Atze Friedrich vor ein paar Jahren in Frankfurt-Niedererlenbach beim Joggen begegnet. Er ging dort mit seinem Hund spazieren. Ich grüßte ihn, er grüßte freundlich zurück, obwohl er mich sicherlich nicht kannte.
Doch das Bedürfnis mit ihm über die Vergangenheit zu sprechen, hatte ich nicht. Das bringt heute nichts nicht mehr.
Seine erste Amtszeit in den 70ern war vermutlich für den Verein die wertvollste Zusammenarbeit. Er staubte den Verein ab und führte ihn behutsam in den modernen Fußball, was sich unter Trainer Feldkamp auch sportlich schnell bemerkbar machte.

Die zweite Amtszeit Mitte der 80er verlief eher unspektakulär, was man dann von seinem dritten Versuch nicht mehr sagen konnte.
Erst die sensationellen Erfolge, dann der tiefe Absturz, den er selbst zu verantworten hat. Maßlose Selbstüberschätzung der eigenen Person und der Mittel, über die der Verein verfügte, gepaart mit Überheblichkeit und Arroganz, ließen ihn die Realität nur noch verzerrt wahrnehmen. Die Folgen sind bekannt.
Trotzdem hat er in seinem Größenwahn nur das Grab geschaufelt, ins Grab gebracht haben den Verein seine Nachfolger.
Daher dennoch Alles Gute zum Geburtstag.
"Ihre Meinung ist mir zwar widerlich, aber ich werde mich dafür totschlagen lassen, dass sie sie sagen dürfen."

- Voltaire -



Beitragvon FCK58 » 16.11.2018, 15:03


Atze war/ist sehr gut befreundet mit dem Burgwirt der Wachtenburg und war dort auch häufiger am "Stammtisch", soweit es den dort überhaupt gibt.
Ich hatte dort mit/ohne Atze einige Diskussionen in dessen "fragwürdiger Zeit".
Vor was weiß ich wie vielen Jahren hatte ich mit dem Burgwirt noch einmal ein Gespräch zu diesem Thema. Und was soll ich sagen? Er gab mir nachträglich Recht.
Es kann einfach nicht sein, dass "Führungspersonal" des FCK in dessen Namen Verträge mit seinem minderjährigen Sohn abschließt. Das stinkt zum Himmel und jeder Manager in einem seriösen Unternehmen bekäme bei so einer Geschichte direkt die fristlose Kündigung.
Es bleibt da auch noch die Aussage eines Spielerberaters aus LU, welcher damals sagte, dass Atze bei ihm sowieso mehr verdienen könne als beim FCK - und flugs saß Atze für dessen Unternehmen in Brasilien. Weit genug "weg vom Schuß".
Noch Fragen, Kienzle?
Er möge alt werden und seinen Geburtstag geniessen. Glück wünschen werde ich ihm aber definitiv nicht.
Mehr bleibt einem da wirklich nicht zu sagen.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse




Zurück zu Vereinshistorie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste



cron