Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 29.05.2018, 14:30


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DBB fragt nach
Fragen und Antworten zur geplanten Ausgliederung


"DBB fragt nach" ist wieder da! Zum Neustart unserer beliebten Online-Fragerunde konnten Fans und Mitglieder Fragen zur geplanten Ausgliederung stellen, welche nun von den Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern beantwortet wurden.

Wir bedanken uns bei allen konstruktiven Fragestellern ebenso wie bei den informativen Antwortgebern des Vereins: Für die aktuelle Ausgabe stellten sich der Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Banf sowie die Vorstandsmitglieder Michael Klatt und Martin Bader zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen!

Die nächste Ausgabe von "DBB fragt nach" ist für Mitte/Ende Juli geplant und bereits hier gestartet: DBB fragt nach - Fragenthread 06+07/2018.

Lonly Devil und Laudrer1988 fragen:
Steht ein Großinvestor wirklich schon "Gewehr bei Fuß", für die angestrebten Summen (zweistellige Millionenbeträge; Anm. d. Red.), oder ist das Wunschdenken?

Patrick Banf, Aufsichtsratsvorsitzender: Zuerst einmal muss man betonen, dass wir aufgrund unseres einzigartigen Vier-Säulen-Modells von Anfang an die Möglichkeit haben, Eigenkapital einzusammeln. Sei es durch unsere Fans und Mitglieder, regionale Investoren oder stille Teilhaber.
Was einen möglichen Ankerinvestor betrifft, der letztendlich die vierte Säule darstellt, so haben wir schon viele Gespräche geführt. Mit einigen Investoren sind wir auch bereits in der zweiten bzw. dritten Runde, das sind auch zielführende Gespräche. Nun müssen wir aber zunächst abwarten, wie letztendlich die Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern am 03. Juni entscheiden, um dann die Gespräche auf den nächsten Level zu bringen. Ich möchte aber ganz deutlich sagen, dass es natürlich keine Garantie gibt, dass ein Ankerinvestor in den nächsten Monaten bei uns unterschreibt.

Unsportlich fragt:
Wie hoch wird das zu zeichnende Kapital sein? Oder wird das eingesammelte Kapital als 100% der Anteile gewertet und jeder hat entsprechend seiner Einlage sozusagen die prozentuellen Anteile am Gesamtkuchen?

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Die KGaA weist mit Gründung ein Grundkapital von 2,5 Millionen Euro aus und ist eingeteilt in 2,5 Millionen Aktien. Das Grundkapital kann durch Ausgabe neuer Aktien erhöht werden, entweder durch Beschluss der Hauptversammlung oder gemäß Satzungsentwurf der KGaA um bis zu 1,25 Millionen Euro durch die Management GmbH mit Zustimmung des Aufsichtsrats der KGaA. Das jeweils ausgewiesene Grundkapital entspricht stets 100% des gezeichneten Kapitals. Wollen sich Investoren an der Kapitalgesellschaft beteiligen, erfolgt dies also durch Ausgabe und Zeichnung neuer Aktien. Die Anzahl der auszugebenden Aktien sowie der Verkaufspreis pro Aktie sind unter anderem abhängig von der Investitionssumme und der Unternehmensbewertung, die derzeit noch nicht feststehen. Jeder Investor, der Aktien erwirbt, ist anteilig am Grundkapital der KGaA beteiligt.

betzebub10 fragt:
Was hat den Ausschlag gegeben, einen stillen Teilhaber in das Ausgliederungsmodell einzubauen? Gibt es dazu bereits Vereinbarungen mit Interessenten?

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Es gibt potentielle Partner, die den Club zwar mit Eigenkapital versorgen wollen, jedoch keinen Wert auf Öffentlichkeit legen. Insofern wollen wir auch stillen Gesellschaftern die Möglichkeit der Teilhabe gewähren

Laudrer1988 und Zizou91 fragen:
Wieso sollten die möglichen Einnahmen durch eine Ausgliederung sportlichen Erfolg, zum Beispiel eine Rückkehr in die Bundesliga, gewährleisten? Immerhin hatte der FCK in der abgelaufenen Saison auch schon einen Lizenzspieleretat im oberen Bereich und wurde trotzdem Tabellenletzter. Wie lautet das kurz- und langfristige sportliche Konzept für den Fall einer erfolgreichen Ausgliederung?

Martin Bader, Sportvorstand: Natürlich kann kein Etat sportlichen Erfolg garantieren, aber gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf sportlichen Erfolg. Es ist richtig, dass wir in der vergangenen Spielzeit trotz ordentlichem Etat abgestiegen sind, aber zum einen kamen hier auch nicht planbare Vorkommnisse wie Trainerwechsel, Vakanz in der sportlichen Leitung oder der Ausfall wichtiger Spieler durch Verletzungen hinzu, zum anderen gibt es auch viele positive Beispiele, bei denen gute wirtschaftliche Möglichkeiten auch zu sportlichen Erfolg geführt haben.
Im Falle einer erfolgreichen Ausgliederung und der damit verbundenen Möglichkeit, Eigenkapital aufzunehmen, werden wir dieses in den Profikader und das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) investieren. Unser Ziel ist es, mit frischem Geld dafür zu sorgen, dass das NLZ auch weiterhin auf hohem Niveau arbeiten und ausbilden kann und wir bei der Zusammenstellung unseres Profikaders auch mal die Möglichkeit haben, Ablösesummen zu bezahlen, um unseren Wunschspieler zu holen. Zudem würde uns dies die Möglichkeit geben, Spieler auch mal längerfristig aus sportlichen Gründen beim Verein halten können, denen andere, auch höherklassige, Angebote vorliegen. Wir wären dann nicht mehr davon abhängig, Transfererlöse erzielen zu müssen und könnten aus dem Kreislauf ausbrechen, Jahr für Jahr die besten Spieler abgeben zu müssen.

Mac41 fragt:
Welche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden vom Verein in die GmbH und in die KG übertragen? Welche Werte und Verbindlichkeiten verbleiben im Verein?

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Alle Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, die zum Bereich Profifußball gehören - erste Mannschaft bis zur U17 - werden in die KGaA überführt. Die ausliegende Ausgliederungsbilanz listet diese im Detail auf. So gehen zum Beispiel alle Forderungen und Verbindlichkeiten aus Spielertransfers auf die Kapitalgesellschaft über. Andererseits verbleiben zum Beispiel die Vermögensgegenstände der anderen sportlichen Abteilungen sowie des Museums im Verein. Die Aufteilung der Betze-Anleihe zwischen Verein und Kapitalgesellschaft erfolgt in Relation zur Nutzung des Leistungszentrums für die Fußball-Jugendmannschaften beziehungsweise anderen sportlichen Abteilungen einerseits und dem Bereich Profifußball andererseits.

CharlyRedDevil fragt:
Sobald ein Investor in einer entsprechenden Größenordnung einsteigt, müssen zwei Aufsichtsräte des e.V. aus dem Beirat ausscheiden. Es ist nicht festgelegt, wer ausscheiden muss; es gibt dann Aufsichtsräte "1. und 2. Klasse"; Vereinsmitglieder könnten sich nicht mehr vertreten fühlen. Es wäre einfach gewesen, den kompletten e.V.-Aufsichtsrat im Beirat zu belassen und die Investoren-Vertreter zusätzlich in den Beirat aufzunehmen. Obwohl dies alle im Arbeitskreis Ausgliederung anwesenden FCK-Mitglieder als bessere Lösung erachteten und man auf die Gefahr von Unruhe im Verein hingewiesen hat, wurde von der Vereinsführung entschieden, diese mögliche Unruhe in Kauf zu nehmen. Warum?

Patrick Banf, Aufsichtsratsvorsitzender: Es wird sicherlich keine Aufsichtsräte erster und zweiter Klasse geben. Auch in der aktuellen Besetzung haben die Mitglieder des Aufsichtsrats grundverschiedene Themenfelder. Jedes Mitglied versucht, sich mit seiner Kernkompetenz einzubringen. Man hat mit dem Vier-Säulen-Modell eine Vielzahl von unterschiedlichen Investoren. Zudem reicht bei Entscheidungen im Beirat nicht die einfache Mehrheit, sondern es müssen auch noch mindestens zwei der von den FCK-Mitgliedern gewählten Aufsichtsräte zustimmen. Diese Auflagen schränken natürlich die Möglichkeit, Investoren zu gewinnen, bereits jetzt stark ein. Aus diesem Grund haben wir uns für das bestehende Modell entschieden.
Letztendlich ist es wichtig, dass wir die bestmögliche Ausgliederung für den FCK und seine Mitglieder umsetzen, ohne einen potenziellen Investor die Tür vor der Nase zu zuschlagen.

kl_trott fragt:
Wenn ein Investor - fiktives Beispiel: Facebook - sich mehr als 40% der Anteile sichert, wird er, wenn ich das richtig verstanden habe, zwei Beiräte stellen. Diese sind aber grundsätzlich in der Unterzahl 2/5, um die Entscheidungshoheit beim Aufsichtsrat/Verein zu halten. Wie würde aber in einem solchen Fall verhindert, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg sich über die FCK-Mitgliederversammlung in den Aufsichtsrat wählen lässt und somit die Entscheidungshoheit im Beirat zu Gunsten der Investoren kippt?

Patrick Banf, Aufsichtsratsvorsitzender: Es ist richtig, dass ein Investor oder ein Vertreter eines Investors, also etwa sein Geschäftsführer, zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden kann. Dies ist aber kein besonderes Investorenrecht. Wird dieser Kandidat - nach Durchführung der Eignungsvorprüfung durch den Ehrenrat - dann von der Mitgliederversammlung in den Aufsichtsrat gewählt, so ist erstmal festzustellen, dass der Kandidat die Mitglieder offensichtlich von seiner Person überzeugen konnte und von diesen demokratisch legitimiert worden ist. Wenn der Investor beziehungsweise der Vertreter des Investors diese erste Hürde überwunden hat, sieht er sich nach seiner Wahl zwei weiteren Hürden ausgesetzt, die einem "Kippen der Entscheidungshoheit" im Beirat entgegenstehen:
Zweite Hürde: Das von der Mitgliederversammlung gewählte Mitglied mit Investorenbezug müsste ja überhaupt erst einmal vom Aufsichtsrat des Vereins in den Beirat entsandt werden; in diesem Fall würden ja drei der fünf Mitglieder von Vereinsseite gestellt, so dass nicht automatisch alle Mitglieder des Aufsichtsrats auch Mitglied des Beirats werden.
Dritte Hürde: Selbst wenn der von den Mitgliedern gewählte Vertreter des Investors vom Aufsichtsrat des Vereins in den Beirat entsandt würde, kann die Investorenseite nicht mit drei Mitgliedern gegen die beiden Stimmen der Vereinsseite entscheiden. Denn nach dem Entwurf des Gesellschaftsvertrages der Management GmbH bedürfen Beschlüsse des Beirats stets auch der Mehrheit der vom Verein entsandten Mitglieder. Dies bedeutet, dass das von Vereinsseite entsandte, dem Investor nahestehende Mitglied mindestens eines der beiden weiteren vom Verein entsandten Mitglieder von der Position der Investorenseite überzeugen muss. Dieser Überzeugungsprozess muss bei jeder einzelnen Entscheidung des Beirats durchlaufen werden. Der Investor hat also keine Möglichkeit, sich die permanente Entscheidungshoheit im Beirat zu sichern.

Seb, unsportlich und La Pulga fragen:
Die aktuellen FCK-Verantwortlichen wollen laut eigener Aussage nur Investoren, die mit den eigenen Zielen und Wertvorstellungen vereinbar sind. Wie will der Verein dies aber im zweiten Schritt sicherstellen, wenn ein Investor seine Anteile später an einen Nachfolger weiterverkauft? Besteht hier nicht die Gefahr, dass die Anteile an jemanden gelangen, auf den diese Wertvorstellungen nicht zutreffen? Das Vorkaufsrecht, welches der Verein an den Anteilen hat, dürfte in diesem Fall ja vermutlich aus finanziellen Gründen nicht ausgeübt werden können und verhindert somit nicht, dass die Anteile in falsche Hände gelangen.

Patrick Banf, Aufsichtsratsvorsitzender: Bei der bisherigen Investorensuche hat sich herauskristallisiert, dass durch unser mitgliederfreundliches Ausgliederungsmodell nur Investoren mit einem Bezug zum 1. FC Kaiserslautern Interesse haben. Der FCK und sein Investor wären bei dieser Konstellation in einem engen Geflecht. Aus diesem Grund ist es zwar theoretisch möglich, aber praktisch schwer umsetzbar, einen Verkauf ohne Zustimmung oder Abneigung der restlichen Investoren sowie gegen die Mehrheit des Beirats der FCK Management GmbH umzusetzen. Des Weiteren hat der FCK, wie in der Frage schon angeklungen, ein Vorkaufsrecht und könnte selbst wiederum einen eigenen Investor einsetzen.

Block9.3Andreas fragt:
Welche Kosten verursacht eine solche Ausgliederung - von den ersten Vorplanungen über die Außerordentliche Mitgliederversammlung bis zur endgültigen Umsetzung? Wieviel Geld muss hierfür zurückfließen, bis der erste Cent in die Mannschaft investiert werden kann?

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Die Kosten der Ausgliederung - für Vorbereitung und Durchführung - belaufen sich auf circa 650.000 Euro. Diese umfassen insbesondere die Gerichts-, Notar- und Veröffentlichungskosten und (sonstige) öffentlich-rechtliche Gebühren sowie die Kosten für die rechtliche und steuerliche Beratung.

Lonly Devil und Seb fragen:
Ist es möglich, mit der ausgegliederten Lizenzspielerabteilung (Erste Mannschaft, Zweite Mannschaft, U19, U17; Anm. d. Red.) in die Insolvenz zu gehen und danach mit dem Stammverein des FCK neu zu beginnen? Von Vereinsseite wurde hierfür die Gründung einer dritten Mannschaft unter dem Dach des e.V. ins Spiel gebracht.  Würde diese dritte Mannschaft dann in der Kreisliga beginnen, wäre eine Fusion mit einem höherklassigen Verein angedacht und welche Liga wäre in fünf bis zehn Jahren die Zielsetzung für diese e.V.-Mannschaft?

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Für einen Zeitraum von fünf Jahren nach der Ausgliederung haften Verein und Kapitalgesellschaft gemeinschaftlich für die Verbindlichkeiten. Dies ist gesetzlich geregelt. Daher ist oben genanntes Szenario theoretischer Natur. Zudem haben wir aber auch noch die FCK-Portugiesen, die dem Verein als fußballspielende Abteilung erhalten bleiben.

Mac41 fragt:
Wie sieht zukünftig die Finanzierung des "Restvereins", das heißt die der nicht ausgegliederten Amateur- und Jugendabteilungen der Fußballabteilung, sowie der anderen Breitensportabteilungen aus?

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Der Verein finanziert sich künftig insbesondere durch Mitgliederbeiträge.

Unsportlich fragt:
Welche Kriterien bestimmen eine Dividendenzahlung? Macht der Vorstand Vorschläge, macht dies der von den Vereinsmitgliedern gewählte Aufsichtsrat der die Investoren-Hauptversammlung der GmbH & Co KGaA? Die Frage ist für mich "wichtig", da jede Stelle andere Interessen mit dem möglichen "Gewinn" verfolgt.

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Bezüglich der Höhe möglicher Dividendenzahlungen macht die Geschäftsführung der Kapitalgesellschaft einen Vorschlag, über den auf der Hauptversammlung der KGaA beschlossen wird. An dieser Stelle sei nochmals betont, dass die Attraktivität eines Investments in den Fußball ausschließlich aus Rendite- beziehungsweise Dividendengesichtspunkten deutlich geringer ist, als in anderen Wirtschaftsbereichen

Seb fragt:
Welche Risiken bestehen für die Fans, wenn sie Anteile an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft erwerben? Kann es sein, dass die Gesellschaft zahlungsunfähig wird und der Fan mithaftet? Ab welchem Betrag, welcher Stückelung soll es für Fans möglich sein, in den FCK zu investieren?

Michael Klatt, Vorstandsvorsitzender: Eigenkapital wird auch als Risikokapital bezeichnet. Ein Investor haftet maximal in Höhe seiner Einlage.

Thomas fragt:
Eine zwar kleine, aber trotzdem wichtige - für mich sogar mit die wichtigste - "Säule" im Vier-Säulen-Modell des FCK sind Fans als Investoren. Dies wird auch von Vorstand und Aufsichtsrat immer wieder ausdrücklich hervorgehoben. Wieso wurde dann aber so geplant, dass Fans erst ab (frühestens) Ende 2018 einsteigen können und nicht ab sofort? Das hierfür noch fehlende Wertpapierprospekt hätte doch bei nun fast zweijähriger Vorplanung schon längst fertiggestellt sein müssen, wenn die Fans wirklich als ganz wichtiger Partner betrachtet werden?

Patrick Banf, Aufsichtsratsvorsitzender: Natürlich haben wir uns schon länger mit den Prozessen für die Umsetzung eines Wertpapierprospektes beschäftigt. Letztendlich können und wollen wir aber erst in die konkrete Vorbereitung des Wertpapierprospekts einsteigen, wenn sich die Mitglieder für die Ausgliederung entschieden haben und wir dann auch die KGaA "ins Leben gerufen" haben. Das hat zum einen rechtliche Gründe, da der Wertpapierprospekt von der KGaA - und nicht von dem Verein - mit der Finanzaufsichtsbehörde in einem circa drei bis vier Monate dauernden Prospektbilligungsverfahren abzustimmen ist. Zum anderen ist ein Wertpapierprospekt, dessen Inhalt zahlreichen rechtlichen Vorgaben genügen muss, auch mit Kostenaufwand verbunden, den wir uns bei einem negativen Entscheid der Mitglieder zur Ausgliederung natürlich ersparen wollen. Wir rechnen damit, dass wir mit der Ausgabe von Aktien an Mitglieder und Fans im vierten Quartal beginnen können.

dimi73 fragt:
Gibt es schon alternative Lösungsansätze, falls die Ausgliederung von den Mitgliedern abgelehnt wird? Wenn ja, wie sehen diese aus?

Patrick Banf, Aufsichtsratsvorsitzender: Zuerst einmal hoffe ich ganz persönlich, dass sich die Mitglieder für die Ausgliederung entscheiden. Ich sehe sie als große Chance für unseren Verein, Eigenkapital einzusammeln. Derzeit haben wir nur die Möglichkeit, Fremdkapital, das letztendlich zurückgezahlt werden muss, aufzunehmen. Im Falle, dass sich die Mitglieder gegen die Ausgliederung entscheiden, sehe ich zur Zeit nur die Möglichkeit, eine zweite Fan-Anleihe aufzulegen. Diese müsste auch noch mit einem wesentlich größeren Volumen, als die erste Fan-Anleihe ausgestattet sein, um diese zurück zu zahlen und die restliche Finanzlücke zu schließen. Ich betrachte dies jedoch als äußerst schwierig, da die erste Fan-Anleihe nicht gerade die beste Reputation hatte. Zudem müsste das Ganze auch noch zeitnah, nämlich bis März 2019, umgesetzt werden.
Hinzu kommt noch, dass sich unsere finanziellen Probleme nicht bessern, sondern nur nach hinten geschoben würden. Momentan halte ich es für sehr schwierig, ohne eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung dauerhaft Profifußball in Kaiserslautern zu spielen.

Die Vereinsmitglieder des 1. FC Kaiserslautern entscheiden am kommenden Sonntag, den 03. Juni 2018 über die beantragte Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung. Der Betze brennt berichtet ab ca. 10:30 Uhr per Live-Ticker von der Außerordentlichen Mitgliederversammlung im Fritz-Walter-Stadion.

Quelle: Der Betze brennt


Ergänzung, 31.05.2018:

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Interview mit Rechtsanwalt Dr. Andreas Hüttl aus Hannover
"Die Mitglieder sollten sich genau informieren"


Rechtsanwalt Dr. Andreas Hüttl hat in den letzten Jahren bei Hannover 96 miterlebt, was nach einer Ausgliederung alles schief laufen kann. Im Interview spricht er unter anderem darüber, was beim 1. FC Kaiserslautern besser gemacht werden sollte.

Der Betze brennt: Andreas Hüttl, immer mehr Fußballvereine in Deutschland haben ihre Lizenzspielerabteilung ausgegliedert. Welche Gründe gibt es denn überhaupt für eine Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft?

Hüttl: Als Grundlage für die Notwendigkeit einer Ausgliederung steht zunächst stets die Frage der Gemeinnützigkeit eines eingetragenen Vereins im Mittelpunkt. Verkürzt gesagt, gemeinnützige Vereine dürfen grundsätzlich keine Gewinnerzielungsabsicht haben. Ein Umstand, der im heutigen Fußballgeschäft sicher einige Probleme hervorrufen kann. Für den Fall, dass die Gemeinnützigkeit aberkannt werden würde, kann es zu erheblichen steuerrechtlichen Nachteilen kommen. Durch die Ausgliederung wird diesem Problemfeld der Boden entzogen. Die ausgegliederte "Profi-Gesellschaft" kann selbstverständlich mit Gewinnerzielungsabsicht geführt werden. Der verbleibende "Restverein" mit den weiteren Sparten des Breitensports trägt im Falle der Ausgliederung des Profibereichs dann kein Risiko mehr. Ein weiterer Grund für eine Ausgliederung, der meistens eine ebenso hohe Relevanz beinhaltet, ist die Beschaffung von frischem Kapital für den Profibereich.

"Die Abhängigkeit von einem Hauptinvestor wäre gefährlich"

Der Betze brennt: Gerade Ihr Lieblingsverein Hannover 96 steht in letzter Zeit im Zusammenhang mit der 50+1-Regel oder Anteilsverkäufen immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Auch mit Blick auf die anstehende Abstimmung am Sonntag in Kaiserslautern: Wo sehen Sie denn Chancen, wo Gefahren einer Ausgliederung?

Hüttl: Wenn ich mir die entsprechenden Mitteilungen des 1. FC Kaiserslautern "Zusammen Zukunft schaffen! - zukunft.fck.de" so anschaue, scheint die bereits von mir erwähnte Beschaffung von frischem Kapital ein erheblich mitbestimmender Grund für die anstehende Abstimmung zu sein. Gefahren einer Ausgliederung, gerade in Hinsicht auf die Gegebenheiten in Hannover, sind vor allem in einer möglichen Abhängigkeit von dem "Hauptinvestor" sowie in der Frage des Umgangs mit den Rechten der Mitglieder des eingetragenen Vereins zu sehen.

Der Betze brennt: Der 1. FC Kaiserslautern will in eine "GmbH & Co. KGaA" ausgliedern. Können Sie uns als Außenstehender diese Rechtsform nochmals erläutern?

Hüttl: Die Rechtsform der GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) beschränkt die Haftung zunächst auf das Kapital dieser Gesellschaft. Die Rechtsform der GmbH & Co KG ist grundsätzlich eine Sonderform einer Kommanditgesellschaft (KG), also einer Personengesellschaft, in der der Komplementär grundsätzlich persönlich unbegrenzt haftet. Anders als dort wird diese grundsätzlich unbegrenzte persönliche Haftung durch die Nutzung einer GmbH, also einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, "gedeckelt". Ziel dieser Konstruktion ist es, Haftungsrisiken für die hinter der Gesellschaft stehenden Personen auszuschließen oder jedenfalls auf das Kapital der GmbH zu begrenzen. Die Rechtsform der GmbH & Co. KGaA ist die einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), deren Komplementär eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist.

Durch die Wahl dieser Mischform lässt sich die Haftung der Kommanditgesellschaft auf das Vermögen der GmbH beschränken, ohne die Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien aufgeben zu müssen. Zu den Spielbetriebsveranstaltern, die diese Rechtsform nutzen, gehören sowohl Borussia Dortmund als auch Hannover 96. Der Unterschied liegt in der Verfügbarkeit der Aktien. Während bei Borussia Dortmund die Aktien grundsätzlich frei gehandelt werden, werden die Aktien - oder besser Gesellschaftsanteile - in Hannover von einigen wenigen Gesellschaftern gehalten und können grundsätzlich nicht von anderen Personen frei erworben werden.

Der Betze brennt: Schaut man sich die Ausgliederungspläne in Kaiserslautern genauer an, setzt der FCK auf vier unterschiedliche Säulen, in denen Interessierte investieren können. Sehen sie große Unterschiede zum Konstrukt bei Hannover 96 und wie beurteilen Sie denn das "Lautrer Modell"?

Hüttl: Ich sehe da tatsächlich gar keinen so großen Unterschied. Wenn ich das "Lautrer Modell" richtig deute, sollen auch hier einige, möglichst aus der Region stammende Investoren gefunden werden, die die Aktien halten und sich finanziell in dem ausgegliederten Spielbetriebsveranstalter engagieren. Nichts anderes ist in Hannover der Fall.

"Wertvorstellungen des FCK? Wünschen kann man sich alles!"

Der Betze brennt: Die Verantwortlichen des FCK wollen nach eigener Aussage nur Investoren, die sich mit den eigenen Zielen und Wertvorstellungen identifizieren können. Halten Sie diesen Wunschgedanken im Fußball, wie er sich heute darstellt, überhaupt noch für umsetzbar?

Hüttl: Ach, wünschen kann man sich alles. Die Möglichkeit des Weiterverkaufs von Anteilen kann meines Erachtens jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Ob weitere Erwerber ebenfalls die Wertvorstellungen des FCK teilen würden, wäre eine nicht zu unterschätzende Frage, möglicherweise aber eben auch ein Risiko.

Der Betze brennt: Was sollten die Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern tun, bevor sie am Sonntag auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung zum Stimmzettel greifen?

Hüttl: Sie sollten sich genau informieren über was dort abgestimmt wird und sich nicht auf etwaige Hochglanzprospekte und seichte Versprechungen verlassen. In Hannover wurde bei der Ausgliederung beispielsweise garantiert, dass der Stammverein immer das letzte Wort haben wird. Was aus diesen Versprechungen geworden ist, zeigt sich aktuell sehr offensichtlich: Nichts.

"In Hannover wurden die Versprechen von vor der Ausgliederung gebrochen"

Der Betze brennt: Welche Rechte haben Mitglieder eines Vereins nach einer Ausgliederung noch?

Hüttl: Was den Verein angeht, dieselben wie vorher. Was den Einfluss auf den ausgegliederten Spielbetriebsveranstalter betrifft, kaum bis gar keine mehr. Je nach konkreter Ausgestaltung der satzungsrechtlichen Befugnisse. Mein Erleben der Umstände in Hannover lassen die entsprechenden Befürchtungen jedenfalls nicht leiser werden.

Der Betze brennt: Als abschließende Frage noch ein kleiner Blick über den Tellerrand des Themas Ausgliederung: Glauben Sie, dass man die 50+1-Regel in ihrer jetzigen Form noch lange aufrechterhalten kann?

Hüttl: Wenn die Mitglieder der DFL sich des Wertes dieser Art der Mitbestimmung und Verbundenheit mit den Vereinen bewusst werden und darum kämpfen, glaube ich das schon. Wenn die Gier nach kurzfristigen Finanzzuwächsen sich durchsetzt, wohl eher nicht.

Der Betze brennt: Wir bedanken uns für das Gespräch.

Die Vereinsmitglieder des 1. FC Kaiserslautern entscheiden am kommenden Sonntag, den 03. Juni 2018 über die beantragte Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung. Der Betze brennt berichtet ab ca. 10:30 Uhr per Live-Ticker von der Außerordentlichen Mitgliederversammlung im Fritz-Walter-Stadion.

Quelle: Der Betze brennt


Ergänzung, 31.05.2018:

Sester: "Ein elementarer Schritt für die Zukunft"

Dr. Martin Sester, früherer Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern, war Mitglied im Arbeitskreis Ausgliederung und begleitete so die Planungen des möglichen Rechtsformwechsels intensiv mit. Kurz vor der Außerordentlichen Mitgliederversammlung spricht der Wirtschaftsanwalt im Interview über den Prozess im Arbeitskreis und die geplante Rechtsform im "Lautrer Modell".

FCK.de: Hallo Herr Dr. Sester, Sie waren Teil des Arbeitskreises Ausgliederung. Wie hat sich die Arbeit im Arbeitskreis in den vergangenen Wochen und Monaten gestaltet?

Dr. Martin Sester: Insgesamt würde ich die Arbeit als "streitlustig, aber dennoch sachorientiert" bezeichnen. Wir haben ja einen Arbeitskreis gebildet, kein Entscheidungsgremium. Daher stand es nicht im Vordergrund, einen Konsens zu finden, mit dem wir auch nach außen präsent sind, sondern in einer Art ‚Brainstorming‘ die Vorlagen des Vereins, die vom Aufsichtsrat und Vorstand erstellt wurden, intensiv zu prüfen und die bestmögliche Struktur für den Verein herauszuarbeiten. Diese Vorlagen haben es uns ermöglicht, ohne grundsätzliche Strukturfragen direkt in das Thema einzusteigen. Darüber war ich persönlich auch sehr froh, da allein die Diskussion um die richtige Rechtsform ins Unendliche hätte ausarten können. Die Vereinsführung hat von Beginn an die Rechtsform einer KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien, Anm. d. Red.) mit einer vom Verein beherrschten Management GmbH verfolgt und das ist meines Erachtens auch die sinnvollste Form, vor allem zur Wahrung der Interessen der Vereinsmitglieder. Daher konnten wir uns im Arbeitskreis schon sehr konkret mit Einzelfragen beschäftigen und insgesamt sehr effizient arbeiten.

FCK.de: Warum ist Ihrer Meinung nach die Rechtsform der KGaA das richtige Modell für den FCK?

Sester: Die Gründe dafür sind recht einfach. Wir müssen uns die Frage stellen: Was wären die Alternativen? Eine wäre die Rechtsform der GmbH, die im Fußball häufig dann gewählt wird, wenn es einzelne starke Gesellschafter gibt, wie beispielsweise Dietmar Hopp in Hoffenheim oder Bayer in Leverkusen. Die Gesellschafter der GmbH haben eine ungleich stärkere Position im Vergleich mit Aktionären einer Aktiengesellschaft, vor allem verglichen mit den Aktionären einer KGaA. Wenn man sich dem hingeben möchte, dass es nur einen ‚Gönner‘ gibt, dann kann man auch die Rechtsform einer GmbH wählen. Für mich und die weiteren Mitglieder des Arbeitskreises war aber auch eine künftige Mitbestimmung der Mitglieder eine grundlegende Voraussetzung. Als ich 2008 für den Aufsichtsrat kandidiert habe, stand eines meiner Interviews im Vorfeld unter der Überschrift ‚Der Verein muss stets Herr im Hause bleiben‘ – und genau darum geht es, wenn wir überlegen, in welcher Form ausgegliedert werden soll. Die letzte Entscheidungsbefugnis muss immer beim Verein liegen und das ist in einer GmbH mit einem starken Gesellschafter nicht so einfach durchführbar. (…)

Quelle und kompletter Text: fck.de


Ergänzung, 31.05.2018:

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Ausgliederung: Umstrittener Beirat in der Kritik

Wenn die FCK-Mitglieder am Sonntag die Ausgliederung beschließen, müssen sie zusätzlich noch über einen Detailpunkt in ihrer Ausgestaltung entscheiden: Soll ein potentieller Großinvestor mehr Einfluss bekommen als unbedingt nötig - zulasten der gewählten Vereinsvertreter?

Es geht um den vorgesehenen Beirat der "Management GmbH", welcher schon seit der ersten Sitzung des Arbeitskreis Ausgliederung vor fast genau einem Jahr der meist umstrittene Detailpunkt in den gesamten Planungen ist. Während andere ausgegliederte Klubs wie beispielsweise Hansa Rostock gänzlich auf ein solches Konstrukt verzichten, ist es beim 1. FC Kaiserslautern vorgesehen, um möglichen Großinvestoren mehr Mitspracherechte anbieten zu können.

Der fünfköpfige Beirat soll zunächst aus den fünf gewählten Aufsichtsratsmitgliedern des 1. FC Kaiserslautern e.V. bestehen, von denen beim Einstieg eines Großinvestors allerdings zwei ausscheiden sollen. Welche FCK-Aufsichtsratsmitglieder in diesem Fall den Rückzug antreten müssten, ist vorab nicht geregelt.

Intention des Antrags: Kein gewähltes Aufsichtsratsmitglied soll rausfliegen

Diesen Kritikpunkt greift ein Antrag für die Außerordentliche Mitgliederversammlung auf - es ist der einzige vorliegende Änderungsvorschlag zur Ausgliederung. Dem Antrag zufolge sollen die Vereinsmitglieder am kommenden Sonntag selbst darüber abstimmen dürfen, ob der Beirat tatsächlich auf fünf Personen begrenzt bleiben soll oder später auch auf bis zu neun Personen erweitert werden könnte. In zweiterem Fall wäre gewährleistet, dass alle fünf gewählten Aufsichtsräte als Vertreter der Vereinsmitglieder dauerhaft im Beirat sitzen würden und nicht irgendwann nur noch drei. Die weiteren vier Plätze im Management-Beirat blieben zunächst unbesetzt und würden für Investoren freigehalten, die mindestens 12% der Stimmrechte an der ausgegliederten 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA erwerben.

Der vorliegende Antrag wurde eingereicht von FCK-Mitglied Johannes B. Remy, der im Dezember 2017 auch für den Aufsichtsrat kandidiert hatte. Er begründet seinen Kompromissvorschlag wie folgt: "In der jetzigen Version ist weder klar, wer die Auswahl der zu entsendenden Aufsichtsratsmitglieder treffen wird, noch, nach welchen Kriterien die Auswahl getroffen werden soll. Ganz abgesehen davon, dass nicht einmal festgeschrieben ist, dass es sich um gewählte und nicht um berufene Aufsichtsratsmitglieder handeln muss, die unsere Satzung ja ebenfalls ermöglicht. Es entstünden dazu noch Aufsichtsräte zweiter Klasse, die zwar eine ausreichende Anzahl von Stimmen der Mitglieder auf sich vereinen konnten, aber im zukünftigen Brennpunkt des Geschehens, der Management GmbH gar nicht mehr vertreten sind. Das wäre ein Geburtsfehler, den wir unbedingt vermeiden sollten. Man stelle sich einfach vor, Patrick Banf wäre als gewählter Aufsichtsratsvorsitzender nicht im Beirat der Gesellschaft vertreten. Undenkbar? Nach dem jetzigen Entwurf nicht."

» Mit Erlaubnis des Antragsstellers: Der AOMV-Antrag im kompletten Wortlaut

Quelle: Der Betze brennt


Ergänzung, 01.06.2018:

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Kummt Senf druff
Bitte keine Luftschlösser bauen!

von Thomas

Am Sonntag entscheiden die FCK-Mitglieder über die Öffnung des Vereins für Investoren. Die Schaffung zusätzlicher Finanzmittel könnte dem Klub neue Chancen bringen. Die Erwartungshaltung bei manchen Fans ist allerdings viel zu hochgeschraubt.

Eines vorweg: Die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung wird am Sonntag mit großer Mehrheit durchgehen. Daran kann realistisch betrachtet kein Zweifel bestehen und deshalb soll die Entscheidung für "Ja" auch nicht Gegenstand dieses Kommentars werden.

Die große Mehrheit der Fans ist längst Feuer und Flamme für die von der Vereinsführung vorgestellten Pläne, welche Chancen und Risiken für unseren 1. FC Kaiserslautern mit sich bringen. Und die Erwartungshaltung im Umfeld ist groß - bei nicht wenigen sogar [i]zu groß. Nun ist eine große Erwartungshaltung zwar nicht per se schlecht und gerade beim FCK sogar völlig normal. Aber sie darf nicht ins Uferlose ausarten, denn sonst sind hinterher die Enttäuschung und der Frust umso größer.

Die ersten Millionen werden zur Schuldentilgung verwendet, nicht für Spielertransfers

Die Ausgliederung alleine wird die Roten Teufel nicht wieder nach oben bringen, nichtmal wenn wirklich die noch gesuchten Investoren mit 25 bis 50 Millionen Euro (verteilt über fünf Saisons) einsteigen. Denn die ersten großen Batzen würden gar nicht in den Spielerkader investiert, sondern erstmal für die Rückzahlung der verzockten Betze-Anleihe verwendet werden müssen - inklusive Zinsen sind hier im Jahr 2019 mehr als sieben Millionen Euro fällig. Bald darauf stehen weitere Kredit-Rückzahlungen in Millionenhöhe an. Und auch die Stadt Kaiserslautern wird sicherlich die Hand aufhalten, wenn beim FCK tatsächlich groß die Kasse klingeln sollte.

So gesehen wird die Ausgliederung dem FCK erstmal helfen, kommendes Jahr nicht in Insolvenzgefahr zu geraten oder weitere Kredite aufnehmen zu müssen. "Ausgliederung oder Insolvenz", lautet folglich die Argumentation mancher Befürworter der Ausgliederung. Und auch wenn ein Plan B dem Aufsichtsratsvorsitzenden Patrick Banf zufolge schon in der Schublade liegt, ist diese Überschrift zumindest näher an der Realität als das auch schon gehörte: "Bundesliga oder Regionalliga."

Um tatsächlich in die Bundesliga zurückzukehren, benötigt der 1. FC Kaiserslautern das, was ihm schon in den letzten Jahren viel mehr gefehlt hat als das durchaus vorhandene Geld: Ein glückliches Händchen und gute Arbeit. Sollte dies endlich wieder eintreten, dann ergibt sich alles weitere fast von selbst und der Verein könnte durch Fernsehgelder, Spielertransfers und ein volles Stadion schnell wieder nach oben gespült werden. Denn auch im Fußball folgt das Geld in der Regel dem Erfolg und nicht umgekehrt.

Wie ich das Ganze sehe? Grundsätzlich so wie Freiburgs Christian Streich

Mich haben in den letzten Wochen viele Fans vom FCK und von anderen Vereinen gefragt, was ich denn von der ganzen Sache mit Ausgliederung und Investoren halte. Ganz ehrlich? Ich bin grundsätzlich dagegen, dass Fußballklubs sich im Besitz von Einzelpersonen oder Firmen befinden. Stattdessen halte ich es ich es mit SC-Freiburg-Trainer Christian Streich, der es mit folgenden Worten so treffend auf den Punkt gebracht hat:

"Ein Verein gehört nicht einem Menschen. Der Verein gehört den Menschen und Mitgliedern, die sich mit ihm identifizieren. Ein Verein ist kein Ort, um möglichst viel abzuschöpfen und zu werben, sondern ein Gemeinschaftsort. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, ohne Gemeinschaft ist er nicht überlebensfähig. Das Gemeinschaftserlebnis auf dem Fußballplatz steht über der vollständigen Kommerzialisierung."

Aber - und das ist der zweite Teil meiner Antwort: Die Ausgliederung beim 1. FC Kaiserslautern würde so oder so irgendwann kommen, entweder jetzt oder in ein paar Jahren. Andere Vereine haben es vorgemacht. Und vor diesem Hintergrund wurde mit der nun zu beschließenden GmbH & Co. KGaA und mit dem (wenn auch etwas schiefen) Vier-Säulen-Modell ein Weg gewählt, der zumindest besser ist als alle Pläne der Grünewalts oder Jäggis zuvor. In ein paar Jahren könnte das alles viel schlimmer neugeplant werden. Siehe das Beispiel HSV, der trotz Ausgliederung in eine AG immer noch chaotisch geführt, hochverschuldet, zerstritten und nun letztendlich doch abgestiegen ist.

Diskussionen müssen erlaubt sein, erst recht bei der "wichtigsten Zukunftsentscheidung"

Abschließend noch eines: Beschämend ist in den letzten Tagen das Diskussionsniveau einiger Befürworter, die beim kleinsten "Ja - aber..." sofort aufspringen und einen Shitstorm über dem nächsten ausschütten. Wer die vorhandenen Risiken beim Verkauf von Anteilen totschweigen will, der hat nichts verstanden. Genauso darf und muss man logischerweise die sich bietenden Chancen sehen. Mit Blick auf die Mitgliederversammlung und mögliche offene Fragen am Sonntag gelten deshalb die Worte der Vereinsführung:

Aufsichtsratsvorsitzender Patrick Banf: "Ich erhoffe mir, dass wir untereinander ausgiebige und gute Diskussionen führen."

Vorstandsvorsitzender Michael Klatt: "Ich wünsche mir eine offene, kritische, aber auch konstruktive und zielgerichtete Diskussionskultur der Mitglieder."


Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht noch, dass es sich bei den Diskussionsverweigerern zugegebenermaßen nur um eine (leider laute) Minderheit handelt. Denn viele Vereinsmitglieder beschäftigen sich auch sehr sachlich und ausgewogen mit der sogenannten "wichtigsten Zukunftsentscheidung" des FCK. Es gibt eben nicht nur Schwarz und Weiß. Aber es gibt nur einen FCK - und der sind wir alle gemeinsam.

Die Vereinsmitglieder des 1. FC Kaiserslautern entscheiden am kommenden Sonntag, den 03. Juni 2018 über die beantragte Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung. Der Betze brennt berichtet ab ca. 10:30 Uhr per Live-Ticker von der Außerordentlichen Mitgliederversammlung im Fritz-Walter-Stadion.

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Saarlänna » 29.05.2018, 14:45


Bitte bitte bitte, liebe Mitglieder, lasst uns gemeinsam unserem FCK zu einer besseren Zukunft verhelfen..
PRO AUSGLEDERUNG
..schau in den Block und hör' und schrein, Kaiserslautern du bist nie allein!



Beitragvon Stimpy001 » 29.05.2018, 14:47


Patrick Banf hat geschrieben:[...] Momentan halte ich es für sehr schwierig, ohne eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung dauerhaft Profifußball in Kaiserslautern zu spielen.


Ich denke, dass ist wohl die wichtigste Aussage auf der ganzen Seite!
Auch wenn ich Hesse bin, so weiß ich wo guter Fussball gespielt und gelebt wird.

Wenn Du dich im dunkeln vor den Spiegel stellst und dreimal hintereinander "bunter Blumenstrauß" sagst, dann kannst du es ganz leise in Duisburg lachen hören!

Gegen Alleinherrscher wie Becca



Beitragvon Dubbe » 29.05.2018, 15:13


Es scheint ja nur diese eine Möglichkeit zu geben wenn man den FCK auf absehbare Zeit wieder auf finanzielle stabile Füße stellen will.

Bleibt nur zu hoffen dass dann mehrere potente Investoren (aber "Kleinvieh" macht auch Mist) gefunden werden und man nicht so endet wie 1860 München.

Als Mitglied (und Fan) muss man m.M. nach nun auf das Wirken der Verantwortlichen vertrauen und der Ausgliederung zustimmen
"Ich glaube jeder, der in dieser Region aufwächst und nicht verdorben ist und Bayern-Fan ist, der lebt Kaiserslautern!" Jean Zimmer



Beitragvon DirkDiggler6686 » 29.05.2018, 15:16


ABSOLUT PRO AUSGLIEDERUNG!!!

Ich fiebere jetzt schon dem 3.Juni entgegen und hoffe innständig, dass man sich für die Ausgliederung entscheidet.

Das Zünglein an der Waage wird aber die GL sein mit Ihren vielen verschiedenen Ultragruppierung. Hier hat man noch gar nicht vernommen, für was diese sich geschlossen entscheiden bzw. schon entschieden haben?!
Ich denke mal, dass die gemeinschaftlich für eine Meinung sind.
"Keanu!", "Keanu!",
"Reeves aus dem Wald!"



Beitragvon Hephaistos » 29.05.2018, 15:18


Dubbe hat geschrieben:
Bleibt nur zu hoffen dass dann mehrere potente Investoren (aber "Kleinvieh" macht auch Mist) gefunden werden und man nicht so endet wie 1860 München.


Wenn ich es letzten Sommer richtig verstanden habe, ist 1860 abgestiegen, weil sie einen Kredit binnen weniger Tage zurückzahlen mußten und dies dann doch nicht geschehen ist. Ismaik hatte da mM nicht wirklich die Schuld, sondern sportliche Verantwortliche und Finanzvorstand. Die Planung war einfach katastrophal.



Beitragvon Westkurvenalex » 29.05.2018, 15:26


Wenn die Ausgliederung nicht kommt, wird es meine Meinung nach in der Führungsetage einen kompletten Umbruch geben. Ohne frisches Geld werden wir über kurz oder lang auch in Richtung Liga 2 nicht mehr anklopfen können, geschweige denn am Oberhaus. Ein Bader wird sich das dann nicht lange antun.
Am Sonntag steht die wichtigste Entscheidung in der Vereinsgeschichte an.
Ich denke, dass das Ganze gut durchdacht ist und ich sehe es als letzte Möglichkeit an, noch einmal anzugreifen. Seit Jahren habe ich das erste mal richtig das Gefühl, dass da oben ein Konzept steht, das man auch richtig umsetzt und umsetzen möchte.
Es wird spannend.



Beitragvon DirkDiggler6686 » 29.05.2018, 15:38


Westkurvenalex hat geschrieben:Wenn die Ausgliederung nicht kommt, wird es meine Meinung nach in der Führungsetage einen kompletten Umbruch geben. Ohne frisches Geld werden wir über kurz oder lang auch in Richtung Liga 2 nicht mehr anklopfen können, geschweige denn am Oberhaus. Ein Bader wird sich das dann nicht lange antun.
Am Sonntag steht die wichtigste Entscheidung in der Vereinsgeschichte an.
Ich denke, dass das Ganze gut durchdacht ist und ich sehe es als letzte Möglichkeit an, noch einmal anzugreifen. Seit Jahren habe ich das erste mal richtig das Gefühl, dass da oben ein Konzept steht, das man auch richtig umsetzt und umsetzen möchte.
Es wird spannend.


Davon kann man ausgehen, ja!!!
Klatt hat seinen Vertrag auch noch nicht verlängert. Laut seiner Aussage in Flutlicht will er damit ebenfalls bis nach der AoM warten.
Sollte die Ausgliederung nicht kommen, bin ich mir sicher das er nicht verlängert und wegen Perspektivlosigkeit geht.
"Keanu!", "Keanu!",
"Reeves aus dem Wald!"



Beitragvon walterwetter » 29.05.2018, 16:42


Ganz klar pro Ausgliederung.

Der Verein ist in die 3.Liga abgestiegen, fast alle Spieler sind Ablösefrei weg und ist hoch verschuldet.

Es bleiben nicht mehr viele Optionen, deshalb MUSS ausgegliedert werden:!:


In der Hoffnung, dass mehrere Investoren einsteigen und in den Kader investieren und das Stadion zurückkaufen um nicht mehr Mieter zu sein.

100% pro Ausgliederung! :teufel2:



Wichtige Fragen & Antworten: https://zukunft.fck.de/fragen



Beitragvon Paladin » 29.05.2018, 17:19


Danke, Thomas und DBB Team.

.



Beitragvon Wuttke_Weinfest » 29.05.2018, 17:45


Irgendwie hätten wir das alles einfacher haben können, damals, als D. Hopp das machen wollte. Wir wären heute Dauergast in Europa und die Seele des deutschen Jugendfußballs.... — Er war/ist FCK-Fan, aber finanziert jetzt den Verein, der uns das letzte Mal den Sargnagel reingehauen hat...



Beitragvon SalinenBetze » 29.05.2018, 17:59


Dubbe hat geschrieben:Es scheint ja nur diese eine Möglichkeit zu geben wenn man den FCK auf absehbare Zeit wieder auf finanzielle stabile Füße stellen will.

Bleibt nur zu hoffen dass dann mehrere potente Investoren (aber "Kleinvieh" macht auch Mist) gefunden werden und man nicht so endet wie 1860 München.

Als Mitglied (und Fan) muss man m.M. nach nun auf das Wirken der Verantwortlichen vertrauen und der Ausgliederung zustimmen


Das musste man bisher auch. Ich bin davon überzeugt, dass der FCK nur mit einer Ausgliederung auch das professionellere Führungspersonal bekommt. Wohin die Personalentscheidungen (der Mitglieder!) in den letzten 10, 15, 20 Jahren geführt haben, spüren wir gerade mehr als deutlich.

Das ist bereits mit der jetzigen Führungsmannschaft zu spüren. Hoffentlich erfolgte diese Neubesetzung gerade noch rechtzeitig.



Beitragvon Hanson » 29.05.2018, 18:04


Wuttke_Weinfest hat geschrieben:Irgendwie hätten wir das alles einfacher haben können, damals, als D. Hopp das machen wollte. Wir wären heute Dauergast in Europa und die Seele des deutschen Jugendfußballs.... — Er war/ist FCK-Fan, aber finanziert jetzt den Verein, der uns das letzte Mal den Sargnagel reingehauen hat...


Tja, wie sagte doch der berühmte Hobby-Philospoh und Schöngeist Lodda Maddäus : "wäre, wäre, Fahrradkette"



Beitragvon eye of the tiger » 29.05.2018, 18:04


Wuttke_Weinfest hat geschrieben:Irgendwie hätten wir das alles einfacher haben können, damals, als D. Hopp das machen wollte. Wir wären heute Dauergast in Europa und die Seele des deutschen Jugendfußballs.... — Er war/ist FCK-Fan, aber finanziert jetzt den Verein, der uns das letzte Mal den Sargnagel reingehauen hat...


Und gleichzeitig das meistgehasste Produkt nach der Bullenpisse :)

Und gehasst nicht wegen unserer Spielweise, oder weil wir in der 96. Minute gewinnen oder Spiele drehen oder das lauteste Publikum haben, sondern auf die miese Art...



Beitragvon SalinenBetze » 29.05.2018, 18:10


DirkDiggler6686 hat geschrieben:
Westkurvenalex hat geschrieben:Wenn die Ausgliederung nicht kommt, wird es meine Meinung nach in der Führungsetage einen kompletten Umbruch geben. Ohne frisches Geld werden wir über kurz oder lang auch in Richtung Liga 2 nicht mehr anklopfen können, geschweige denn am Oberhaus. Ein Bader wird sich das dann nicht lange antun.
Am Sonntag steht die wichtigste Entscheidung in der Vereinsgeschichte an.
Ich denke, dass das Ganze gut durchdacht ist und ich sehe es als letzte Möglichkeit an, noch einmal anzugreifen. Seit Jahren habe ich das erste mal richtig das Gefühl, dass da oben ein Konzept steht, das man auch richtig umsetzt und umsetzen möchte.
Es wird spannend.


Davon kann man ausgehen, ja!!!
Klatt hat seinen Vertrag auch noch nicht verlängert. Laut seiner Aussage in Flutlicht will er damit ebenfalls bis nach der AoM warten.
Sollte die Ausgliederung nicht kommen, bin ich mir sicher das er nicht verlängert und wegen Perspektivlosigkeit geht.


Natürlich wird Hr. Klatt nicht verlängern, sollte die Ausgliederung nicht kommen. Absolut verständlich. Er hat den Auftrag, den FCK finanziell gut und das nachhaltig aufzustellen (davon gehe ich aus). Diesen Weg hat er vorbereitet und dieser steht jetzt zur Abstimmung. Geht dieser nicht durch, verweigert man gleichzeitig Hrn. Klatt die Zustimmung.
Und im Prinziop auch der wahrscheinlich kompletten Führungsriege. Es werden ihm demnach weitere folgen. Es gäbe neben dem Umbruch im Kader auch im Führungsteam einen totalen Umbruch. Wenn sich dann überhaupt noch Leute finden würden.



Beitragvon Chris7 » 29.05.2018, 18:43


Entschuldigt die vielleicht banale Frage, aber:

Wie haben sich die Ultras positioniert im Hinblick auf das Votum? Die vergangenen Jahre wurde Tradition über finanzielle Gesundung gestellt. Ist hier ein Konsens Pro Ausgliederung zu vernehmen?



Beitragvon alaska94 » 29.05.2018, 18:52


Wir hätten das Thena Ausgliederung schon viel eher haben können und müssen , aber viele glaubten ja, mit der Tradition wieder erstklassig zu werden.

Ich finde das Modell gut, und es würde selbst bei einer 50+1 Abschaffung dafür sorgen, dass der Verein uns gehört. Aber mal ehrliicj, was können wir denn schon bestimmen? Trainer? Spieler ? Ne können wir jetzt auch nicht.



Beitragvon Lonly Devil » 29.05.2018, 18:55


SalinenBetze hat geschrieben:... ...
Und im Prinziop auch der wahrscheinlich kompletten Führungsriege. Es werden ihm demnach weitere folgen. Es gäbe neben dem Umbruch im Kader auch im Führungsteam einen totalen Umbruch. Wenn sich dann überhaupt noch Leute finden würden.

Umbruch + Umbruch = Zusammenbruch? :shock:
Aber keine Angst, es werden sich bestimmt ein paar Jungs aus der Kurve finden, die den Verein dann übernehmen und wieder nach vorne bringen werden. viewtopic.php?f=3&t=23879&hilit=Jungs&start=100 :nachdenklich:

@DBB
Danke für die Fragerunde inkl. erhaltener Antworten.
:daumen:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Toppizcek » 29.05.2018, 19:13


Ausgliederung oder Zahlungsunfähigkeit?
Irgendwie fehlt mir seitens der Vereinsoberen hierzu das ganz klare Statement.
Herr Klatt, Herr Banf, bitte mal Klartext!
Was ist der Plan, sollte die erforderlichen 75% Mehrheit nicht zustande kommen?
Ihr 4-Säulen Modell in allen Ehren, aber mit dem Konstrukt wollen sie es allen recht machen.
Was soll dabei rauskommen? Einigkeit unter den ungleichen Partnern? Unterordnung eines großen Finanziers innerhalb der FCK-Familie?
Wenn es einen Haupinvestor gibt, dann sollten die Mitglieder den vorher schon kennen.
Gibt es keinen, was ich vermute, wäre es naiv darauf zu hoffen, dass einer kommt, der in unserer Lage an ein Invest keine Bedingungen knüpft!
Ich hoffe inständig, dass ich mich irre. Mein Verstand sagt aber, dass es nun zu Ende geht.



Beitragvon Miro_aber_Kadlec » 29.05.2018, 19:14


Wuttke_Weinfest hat geschrieben:Irgendwie hätten wir das alles einfacher haben können, damals, als D. Hopp das machen wollte. Wir wären heute Dauergast in Europa und die Seele des deutschen Jugendfußballs.... — Er war/ist FCK-Fan, aber finanziert jetzt den Verein, der uns das letzte Mal den Sargnagel reingehauen hat...


Dass mit Dietmar Hopp als Sponsor beim FCK habe ich hier im Forum schon einige Male gelesen.

Aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinner, dass dies jemals wirklich Thema war.

Gibt es dazu irgenwelche Quellen? Wann soll das denn gewesen sein?
Ist ne ernsthafte Frage von mir.
Danke für die Antwort. :teufel2:



Beitragvon Miro_aber_Kadlec » 29.05.2018, 19:17


eye of the tiger hat geschrieben:
Wuttke_Weinfest hat geschrieben:Irgendwie hätten wir das alles einfacher haben können, damals, als D. Hopp das machen wollte. Wir wären heute Dauergast in Europa und die Seele des deutschen Jugendfußballs.... — Er war/ist FCK-Fan, aber finanziert jetzt den Verein, der uns das letzte Mal den Sargnagel reingehauen hat...


Und gleichzeitig das meistgehasste Produkt nach der Bullenpisse :)

Und gehasst nicht wegen unserer Spielweise, oder weil wir in der 96. Minute gewinnen oder Spiele drehen oder das lauteste Publikum haben, sondern auf die miese Art...


Das ist doch Quatsch......
Der FCK mit seiner Tradition, seinen großen Namen, seiner Geschichte.
Wir hätten - wenn es denn jemals wirklich Thema war - das Geld genommen, investiert und wären immer noch der FCK,
Aber der FCK der 90er. Wo noch schöner, erfolgreicher Fußball gespielt wurde,
wo es Spass gemacht hat, ins Stadion zu gehen, besonders Freitag Flutlichtspiel.
:teufel2:



Beitragvon sandman » 29.05.2018, 19:18


Wir wären dann nicht mehr davon abhängig, Transfererlöse erzielen zu müssen und könnten aus dem Kreislauf ausbrechen, Jahr für Jahr die besten Spieler abgeben zu müssen.....


Das ist doch der KNACKPUNKT!!! Wie wollen wir denn Kontinuität bekommen, wenn wir ständig unser Tafelsilber verscherbeln MÜSSEN, um überhaupt am Leben bleiben zu können.

Da könnt ihr noch 20Trainer und 30 SD zum Teufel jagen...die werden ALLE nicht den gewünschten Erfolg haben, wenn ihnen ständig das Fundament weggezogen wird.

Dieser Verein braucht Geld...keine „Helden aus der Kurve“...
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon Miro_aber_Kadlec » 29.05.2018, 19:20


alaska94 hat geschrieben:Wir hätten das Thena Ausgliederung schon viel eher haben können und müssen , aber viele glaubten ja, mit der Tradition wieder erstklassig zu werden.

Ich finde das Modell gut, und es würde selbst bei einer 50+1 Abschaffung dafür sorgen, dass der Verein uns gehört. Aber mal ehrliicj, was können wir denn schon bestimmen? Trainer? Spieler ? Ne können wir jetzt auch nicht.


Genau.
Und wohin uns die Abstimmungen der Mitglieder in den letzten Jahren geführt hat.... sieht ja wohl jeder.
Glaube nicht, dass irgend ein Investor so lange so viele falsche Entscheidungen treffen kann



Beitragvon daachdieb » 29.05.2018, 19:24


Toppizcek hat geschrieben:Herr Klatt, Herr Banf, bitte mal Klartext!
Was ist der Plan, sollte die erforderlichen 75% Mehrheit nicht zustande kommen?

Banf hat geschrieben:Plan A ist die Ausgliederung. Den Plan B, eine zweite Fan-Anleihe, sehe ich sehr, sehr kritisch, weil die erste schon keine positive Reputation mehr hat. Zudem wäre es erneut Fremdkapital, wir würden das Problem nur nach hinten verschieben. Bei einer neuen Fan-Anleihe bis Anfang 2019 wären dann nicht 6,7, sondern rund zehn Millionen Euro nötig. Und das Ganze müsste bis März 2019 abgeschlossen sein. Das sehe ich kritisch. Einen Plan C habe ich zurzeit nicht im Repertoire.

link
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon JohnMarston » 29.05.2018, 19:29


Wuttke_Weinfest hat geschrieben:Irgendwie hätten wir das alles einfacher haben können, damals, als D. Hopp das machen wollte. Wir wären heute Dauergast in Europa und die Seele des deutschen Jugendfußballs.... — Er war/ist FCK-Fan, aber finanziert jetzt den Verein, der uns das letzte Mal den Sargnagel reingehauen hat...


Ich muss es mal auch ganz klar sagen. PRO AUSGLIEDERUNG!

Mit Hopp ist das eigentlich ein klarer Fall wenn man mal die Traditionsbrille abnimmt:

Hätten wir damals die Entwicklung im Profifussballgeschäft richtig gedeutet und hätten eingesehen, dass ohne Geld nichts mehr läuft, wäre Hopp sogar der beste Investor gewesen den man sich hätte vorstellen können.

1. Er ist/war bis dahin FCK Fan
2. Er ist kein Scheich oder russischer Oligarch, kennt die Region
3. Am Beispiel Hoffenheim sieht man doch wie hoch professionell er das dort betreibt. Und nebenbei trotzdem auf dem Teppich geblieben. Nicht nur die erste Mannschaft, auch die Jugend hat extrem profitiert. Letztlich trägt sich der Verein nun locker selbst und steht da wo wir, der KSC, Waldhof etc. gerne wieder stehen würden.
4. Ob man die Meinung nun teilt oder nicht; Ich wohne und arbeite mittlerweile in Heidelberg. Ein Steinwurf von Sandhausen entfernt. Ich bekomme mit was er alles mit seinem Geld fördert. Das ist die volle Bandbreite. Jugend, Kinder, Krebsforschung und und und.
Der Mann macht extrem viel in einer ohnehin viel wirtschaftlich stärkeren Region als unsere. Und so ganz nebenbei lässt er die Mitarbeiter bei der SAP auch nicht verhungern, was ziemlich bekannt sein sollte.

Alles in Allem kann man sich gar keinen besseren Investor wünschen. Denn im Gegensatz du den Scheichs und Co. macht er das sicher nicht mehr wegen seinem eigenen Geldbeutel.

Aber ja liebe Leute, einige werden jetzt denken, Hopp das A...

Aber spätestens heute, wären wir doch froh so einen bei uns zu haben.

Und wir wollen doch wirklich nicht irgendwann im Amateurfussball landen. Was ohne Ausgliederung wohl nicht mehr so weit weg sein könnte. Jeder von uns hatte damals das geile Gefühl in sich als wir wieder Erstligist waren und die Bayern geklatscht haben innerhalb von Sekunden.


PRO AUSGLIEDERUNG
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