Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon Thomas » 14.02.2018, 18:00


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Kummt Senf druff
Vater und Sohn: Geh'n mer nuff...
von Meinhard Volz (Gastautor)

Was macht einen Traditionsverein wie den 1. FC Kaiserslautern aus? Eine Definition könnte lauten: Wenn der Sohn vom Vater und der Vater vom Opa mit dem FCK-Virus infiziert wurde. In der heutigen Zeit gar nicht mehr so einfach, und doch gibt es noch genau solche Beispiele, wie unser Gastautor Meinhard zu berichten weiß.

"Papa, das ist Bayern - magst du die Bayern?", fragt mein im Oktober noch vierjähriger Sohn beim Anblick eines Trikots. Hmm, schwierige Frage. Mag ich die Bayern? Nein, natürlich nicht, doch bin ich irgendwie froh, dass er das Trikot neben den Bayern, mit dem Bullen im natürlich gewachsenen Emblem, nicht erwähnt. Mein Klassenfeind von einst wirkt fast sympathisch neben der Mischung von Retortenklubs aus allen Regionen. Die Gefahr für Eltern beziehungsweise Kinder, Vereinen mit zukunftsgerichteter Tradition zu verfallen, war noch nie so groß wie heute...

Wir alle wissen, dass man sich seinen Verein nicht aussucht. Er kommt aus dem Nichts und bleibt lebenslang. So meine romantische Vorstellung. Das Zeitfenster für meinen Sohn scheint unverhofft früh offen für meinen Verein. Nichts darf schief gehen - es sollte auch sein Verein werden. Wir wohnen in Saarbrücken, der einheimische Verein ist in der Stadt und in den Köpfen nicht präsent. Glück gehabt! Nur die Kinder aus seiner Kita mit ihren seltsamen Erfolgstrikots stellen ein Problem dar. "Magst du die Bayern...?"

"Wir können keinen nicht familienkonformen Verein in sein Leben lassen"

Bei uns zu Hause ist der FCK immer präsent, beide Eltern mit Dauerkarte in der Kurve seit 20 Jahren - Auswärtsspiele ab und an im Stadion, ansonsten immer im Fernsehen. Die Oma und ein Opa ebenfalls mit Dauerkarten. Ihr versteht - wir können nicht riskieren, einen ungewollten und nicht familienkonformen Verein in sein Leben zu lassen.

Papa zeigt ihm ein Foto seines ersten Spieles im Stadion. Erzählt, wie spannend der Weg den Berg hinauf war, an den duftenden Wurstständen vorbei, die Stimmung schon auf dem Weg einatmend. Die Vorfreude aller anderen in rot-weißen Schals und Kutten gekleideten Menschen zu spüren. Es war eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte. Für mich als neugieriges Kind hätte es damals auch Duisburg sein können. Es war groß, es war spannend, es war alles, was mich in den Tagen zuvor aufstehen und zu Bett gehen ließ. Beim nach Hause gehen war es still. Tausende zogen mit uns den Berg hinab und schwiegen sich an. Ich konnte es nicht verstehen... wir hatten doch eben 3:1 gewonnen!

Phase 1 der Indoktrination: Zweitliga-Heimspiel gegen Duisburg

Nun stand im Oktober also Phase 1 der Indoktrination an. Zwei Tage nach der Sichtung des Bayern-Trikots gehen wir zum ersten Spiel meines Sohnes ins Fritz-Walter-Stadion. Keine Ahnung, wer von uns beiden der nervösere ist. Soviel vorweg: Es war (wie auch anders in der Saison 2017/2018 zu erwarten) nicht eines der geschichtsträchtigsten Spiele der Vereinshistorie und auch nicht der jüngeren Geschichte. Parallel zu meinem ersten Besuch war lediglich der gemeinsame stille Abstieg vom heiligen Berg nach dem Spiel. Ähnlich wie bei mir damals konnte auch mein Sohn die Stille und die deutlich fühlbare Bedrückung nicht einordnen. Für ihn war es nämlich, wie damals vor 26 Jahren für seinen Papa, der schönste Tag der Woche. Der Trauerschütze des Tages hieß diesmal "Bomheuer" - nicht "Bakero" wie damals. Mein Sohn isst Pommes und trägt stolz seinen FCK-Schal und sein Trikot. Vom Spiel bekommt er nur Teile mit - die Tribüne, die Fahnen und seine Freude reichen ihm aus. Meine Hoffnung, ihm Tore, das Betzefeeling gepaart von Stolz und Hoffnung zu präsentieren, geht schief. Wir präsentieren uns erbärmlich.

Doch es scheint ihm nichts auszumachen. Einen Monat später kommt Bielefeld - wir sind dabei. Die Pommes müssen noch mal sein, der Ablauf ist gleich. Voller Vorfreude hoch auf den Berg, ruhig, geordnet und resignierend runter vom Berg. "Papa, der FCK spielt nicht gut. Ich glaube, Bielefeld gewinnt", sagt mein Sohn zu Beginn des Spiels. Kurz danach trifft Voglsammer. Kerschbauer in der Nachspielzeit tut schon kaum noch weh. Zweites Spiel für den kleinen Kerl. Es ist kalt, kein Tor für uns, keine Punkte für uns. Immerhin schmecken die Pommes wie immer. Und... er beginnt dem Spiel zu folgen. Er erkennt Fouls, ordnet rudimentär Ballbesitz und Vorteile ein.

Kindliche Naivität: "Wenn wir absteigen, gewinnt der FCK öfter"

Vor dem nächsten Spiel versuche ich ihm, mittlerweile fünf Jahre alt, beim gemeinsamen Kicken vor der Garage zu erklären, warum wir unbedingt gewinnen müssen. Was es bedeutet, abzusteigen in eine tiefere Liga. Er kickt weiter, aber es rumort in ihm. Er stoppt den Ball (ehrlich gesagt nur wenig geschickt) und meint: "Wenn wir absteigen und gegen doofe Mannschaften spielen, gewinnt der FCK bestimmt öfter". Ein schwacher Trost und von einer wunderschönen Naivität geprägt, wie man sie nur in unbeschwerten Kindertagen haben kann.

"Fortu-naa-ah - Düüüssel-doorf", hallt es durch unser Stadion, zum Spielende hin, beim Stand von 1:3 aus Sicht des FCK. Wir waren lange laut in der Kurve und gut auf dem Feld. Endlich darf er Stimmung und "einen guten FCK" sehen. Was soll ich schreiben... trotzdem wie immer in letzter Zeit: Voller Vorfreude hoch auf den Berg, ruhig, geordnet und resignierend runter vom Berg. Wobei wir alle einen veränderten FCK zu sehen glauben. Die Mannschaft rennt und kämpft füreinander. Wir geben die Bälle nicht mehr so einfach verloren. Kleiner Sieg an der Pommes-Front: Sie werden kalt - mein Sohn hat vor Aufregung keine Zeit, sie zu essen. Mittlerweile fragt er abends, ob wir zusammen das Betze-Lied singen können im Bett? "Klar - so oft wie du willst!"

Die bange Frage: "Willst Du noch mal zum FCK gehen?"

Am vergangenen Freitag stand nun sein erstes Flutlichtspiel an. "Was ist Flutlicht, Papa? Wie groß ist das? Ist das toller wie sonst?" - "Ja, das ist es!" Im vierten Spiel meiner Mission gelingt alles, was ich mir erhoffe. Der Betze und die Mannschaft will, es ist endlich wieder richtig laut, wir schießen Tore und mein Sohn, der Opa und ich können endlich gemeinsam jubeln! "Kannst du bitte meine Pommes halten? Ich kann sonst nicht klatschen!" Nach dem Spiel gehen wir stolz den Berg hinab, Gesänge und glückliche Menschen überall. "Wir waren heute gut, Papa." Ja, das waren wir.

"Willst du noch mal zum FCK gehen?" - "Ja, Papa - und der Opa und du sollt mitkommen." Machen wir - am Freitag kommt Sandhausen.

Quelle: Der Betze brennt / Gastautor Meinhard Volz
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Betze_FUX » 14.02.2018, 18:47


Sehr gut. So muss sei!!! ;) und in der e Jugend bei mir müssen bayerntrikots immer eine extrarunde laufen :)

Ich weiß noch so mein Junior das Erste mal dabei war. Das war im Trainingsspiel gegen Ingolstadt (?) im Januar 2016. die ersten 15 min waren ok. Dann erkundete der Knirps die Klappsitze und stellte fest, das auch Treppen laufen im Block Spaß macht. Pizza musste natürlich auch sein, man hat ja Hunger :)
Immerhin hat er heute noch seine FCK trinkflasche (voller stolz) und seine Kapp. :)

Man hat ja auch eine gesellschaftlich-soziale- Verantwortung :)
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Goldie » 14.02.2018, 19:10


Ähnlich wie deinem Sohn ging es mir auch beim ersten Betzebesuch. Wir haben 1992 gegen Dynamo Dresden gewonnen, aber kann mich nicht wirklich erinnern, aber an die West und die vielen FCK-fans erinnere ich mich und an meine Mütze, die ich bekam. In meiner südbadischen Heimat war zu dieser Zeit jeder KSC‘ler, Lautrer kannte ich nicht und dann eben der Spieltag und nur Betzeberger überall. Seitdem gab, gibts und wird es nichts anderes geben.

Also geh weiter nuff mit em Bub.



Beitragvon lauternfieber » 14.02.2018, 19:40


Sehr schön geschriebene Kolumne!!
Bei mir/uns ist es zunächst genau anders herum gelaufen. Als gebürtiger Saarländer und ehemaliger Berufsschüler in Lautre, dann später mit der eigenen Familie (5 Kinder) im Saarland gelebt und seit vielen Jahren in Südbaden beheimatet, hat mich mein ältester Sohn "infiziert"!
Er schaute sich schon einige Jahre den FCK im Internet an, ab und an auch mit mir gemeinsam, dann wir beide regelmäßig und als er ausgezogen war, verabredeten wir uns zum ersten Mal letztes Jahr zu einer Fahrt uff de Betze. Und mittlerweile bin ich die treibende Kraft, wenn es wieder heißt, lass uns fahren! So auch am Freitag gegen Sandhausen und somit ist auch bei uns die Reihenfolge der "Betzegefolgschaft" wieder richtig herum gestellt- Vater und Sohn: Fahre mer nuff! :teufel2: :daumen:



Beitragvon FCK58 » 14.02.2018, 20:24


Mein Racker wurde am 13. September ebenfalls 4 Jahre alt aber eins garantiere ich dir: "Papa, dass ist Bayern, magst du die Bayern"? Den Spruch hörst du von dem ganz bestimmt nicht. Da kommt eher etwas gaanz anderes bei ihm raus. :wink:
Der rennt seit neuestem sogar durch die Wohnung und singt: Rot rot rot sind...
Nee, nicht alle meine Kleider: Alle Kaiserslautrer - und niemand hat´s ihm beigebracht. Indianerehrenwort. :D
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon Red-White-Power » 14.02.2018, 21:32


sehr guter Artikel :daumen:
Ist leider so im Moment, jeder Vater sollte darauf achten das solche Retortenklubs nicht zur Normalität werden.
ALLES AUSSER LAUTERN IST SCHEISSE



Beitragvon Tuesday78 » 15.02.2018, 04:12


Mein erster Beitrag in diesem Forum. Die ganze Zeit habe ich immer nur fleißig mitgelesen, aber dieses mal muss ich was dazu schreiben :)
Ähnlich geht es meinem Sohn auch. Bayern Fan... warum? Weil es in der Schule (er ist in der 1. Klasse) jeder ist. Und weil die Knaben in vielen Werbespots zu sehen sind. Aaaaber... das FCK Virus hat ihn infiziert. Leider war bei all seinen Betze-Besuchen (Duisburg, Bielefeld, Aue sogar als Einlaufkid) nicht mal ein FCK Tor drin. Gegen D'dorf dann wenigstens sein erstes live gesehenes Tor aufm Berg. Auf dem Weg zum Bahnhof meinte er: "Papa, die gewinnen nie wenn ich dabei bin. Bin kein guter "Glücksmacher" :)
Aber jetzt, am Freitag gegen Sandhausen sind wir wieder oben. Und ich glaube fest daran, dass er neben den Toren 2, 3 und x auch den ersten FCK Sieg sehen wird. Beim Klatschen hab ich keine Bedenken... seine Pommes sind vorher schon leer ;)



Beitragvon pfälzer-Bayer » 15.02.2018, 07:50


Interessant wäre mal ein Thread, in dem man seine ersten "Begegnungen" mit dem FCK einfach mal schreiben und mit anderen teilen kann.

Oder gibt es einen solchen schon?

Generell schöner Beitrag :teufel2:
Hoffe, mir gelingt später selbiges, hier mitten in Bayern :lol:
Reden ist Schweigen - Silber ist Gold.



Beitragvon Käppsche » 15.02.2018, 08:22


So ähnlich ist das auch bei meinen beiden Töchtern (4 und 6).
Die sagen immer wieder: "Ohjeh, der FCK hat schon wieder verloren. Immer wenn wir dabei sind verlieren wir."
Aber Zuhause werden unerwartet FCK Lieder von den beiden angestimmt und quängeln ständig, wann Sie wieder mit uff de Betze dürfen.
- So jung und schon so leidgeprüft was das Thema FCK angeht.
Und ich nehme an, dass es bei meinem jüngsten Sprössling (4 Wochen) auch mal so kommen wird.

VG
Käppsche



Beitragvon PälzerBu1900 » 15.02.2018, 08:37


Wunderbar, es tut gut in dunklen Zeiten solche kleinen Geschichten über die Kleinsten - die Zukunft des Vereins - zu lesen.



Beitragvon jones83 » 15.02.2018, 08:46


Ich heule gerade wie ein Schlosshund...die schönsten Momente mit meinen Vater stehen immer in direkter Verbindung mit dem FCK. Egal ob zu Hause oder auch Auswärts. Er ist schwer krank, wird nie wieder mit mir gemeinsam solche Momente erleben. Aber die Erinnerung daran wird nie verblassen. Das hat meinem Leben so viel gegeben, dafür danke ich meinem Vater und dessen Vater und unserem FCK.
Es geht um viel mehr als nur um Fußball. FCK ist Religion! Wichtiger als das. FCK-Fan zu sein bedeutet so viel Emotion, positive wie negative, Verbindung von Generationen, Verbindung durch alle Gesellschaftsschichten, Verbindung von Menschen die für Werte stehen, Treue und Stolz, hinter einer gemeinsamen Sache.

Irgendwann wenn ich selbst einen Sohn habe, werde ich mit ihm solche Momente erleben und ihm erzählen wie das damals war als sein Opa und ich zusammengeschweißt wurden, durch die gemeinsamen Erlebnisse von Trauer und Wut aber auch dem größten Glücksgefühl was man spüren kann.

Der Beitrag war so schön - danke dafür! Mögen noch viele Großväter, Väter und Söhne ihre eigene Geschichte schreiben.

Das ist Tradition!



Beitragvon Osnabrücker Teufel » 15.02.2018, 08:50


Bei mir als Nordlicht ist das schon schwieriger, meinen Kleinen dauerhaft auf den FCK zu fixieren. Er hat zwar drei bedruckte FCK-Trikots - trägt diese auch gerne. Jedoch haben sich die Medienvereine wie Bayern und BVB doch arg durchgesetzt. Er hat keine Trikots davon (doch eines vom BVB als Geschenk von seinem Onkel :kotz: , kennt aber so ziemlich jeden Spieler. Selbst Werder, Schalke oder der HSV haben hier oben ja kaum noch Chancen. Daher kann ich/muss ich mit dem Kompromiss leben, dass er auf der Playstation gegen mich lieber den FCB/BVB nimmt und ich den FCK. Aber wenn wir Spiele auf Sky gucken, ist er für den FCK, manchmal sogar im Trikot auf dem Sofa :wink:

Meine Leidenschaft als Nordlicht zum FCK?
Als 10 Jähriger wollte ich in der Schule immer bei den Größeren Mitkicken, musste aber nachweisbar ein Fan von einem Team sein. Da fiel mir spontan mein Panini Sammelalbum ein. Ich hatte den FCK als einzige Mannschaft damals komplett und so hat sich dann 1990 eine "Geschichte" daraus entwickelt, die dann 1991 bekanntermaßen sein ruhmreiches Ende nahm. Und so kam ich immer weiter auf den FCK und seine Geschichte und mein Papa ist dann mit mir zu einem Spiel auf den Berg gefahren, naja und seitdem....ROT-WEIß-ROT seit 27 Jahren
Wenn Fußball einfach wäre, würde es Tennis heißen!



Beitragvon Michl1974 » 15.02.2018, 09:36


Sehr schön zu lesende Kolumne, finde meine Vater / Sohn - Betzegeschichte in Teilen wieder.

Unser erstes gemeinsames Spiel (Bub damals 4 Jahre):
1. FC Kaiserslautern - VfR Aalen 1:2 (0:1)
Saison 13/14 22. Spieltag
Datum: 23.02.2014, 13:30 Uhr
Schiedsrichter: Steinhaus (Hannover)

Gegen einen Aufsteiger von einer Frau verpfiffen worden.

Trotzdem war er stolz wie Bolle mit Trikot, Schal und Kappe das erste mal mit auf den Berg zu dürfen.

Danach waren wir sporadisch immer mal wieder, erste Sieg im ca. 10.Spiel hab vergessen gegen wen und wann.

Seit letzter Saison gemeinsame DK in 9.4, er trägt eines seiner Trikots wann immer es geht mit Stolz in die Schule oder aufm Fußballplatz!

Wir haben unseren Teil getan... :teufel2:



Beitragvon Seb » 15.02.2018, 09:47


Ich hoffe, Ihr wisst, was Ihr Euren Kindern antut, wenn Ihr sie mit dem Virus infiziert. Auf jeden Fall werden sie lernen mit Enttäuschungen im Leben umzugehen. :wink:

Es ist leider so, dass durch die mediale Gehirnwäsche heute kaum ein Kind an Bayern oder Dortmund vorbeikommt. Das Spiel von der einen Plastikmannschaft gegen die andere wird als "Deutscher Classico" bezeichnet und jedes CL-Spiel wird riesig aufgebauscht. Es gibt Bayern-TV im PayTV und Sky Sport News HD ist quasi Haus-und-Hof-Berichterstatter der großen Clubs.

Das ging zwar in den 90ern auch schon in die Richtung (80%-Anteil von Bayern und Dortmund in der "Bravo Sport"), aber bei weitem nicht in dem Ausmaß wie heute. Ganz ehrlich, ich möchte mit keinem Bayern- oder Dortmund-Fan tauschen. Das hat nichts mehr mit dem Fußball zu tun, den ich lieben gelernt habe. Wenn man von den finanziellen Nöten der Clubs absieht, ist die zweite Liga heute wirklich interessanter als die Bundesliga.

Umso schöner, wenn es einem gelingt junge Leute für den Betze zu begeistern. Vor allem so ein Spiel wie gegen Kiel war wirklich mitreissend und ich hoffe, dass unsere Mannschaft weiterhin so eine Werbung für den Verein betreibt. Am besten gleich morgen.



Beitragvon FCK-Ralle » 15.02.2018, 10:31


Seb hat geschrieben:Ich hoffe, Ihr wisst, was Ihr Euren Kindern antut, wenn Ihr sie mit dem Virus infiziert. Auf jeden Fall werden sie lernen mit Enttäuschungen im Leben umzugehen. :wink:

.


Klar. Was nicht umbringt härtet nur ab. Und man lernt fürs Leben.
:wink:
Ne, aber es gibt auch Glücksmomente, die lassen sich nicht beschreiben und von denen man noch Jahrzehnte zehrt.


Ich finde es toll, wenn es sowas noch gibt, dass Eltern, bzw. Väter ihren Nachwuchs noch mit Stolz dem FCK näher bringen. Schreibt gern mehr davon, das ist toll zu lesen.

Da ich dies ebenfalls so genießen durfte (nachzulesen in den Threads "Wie wurdet ihr Fan vom FCK", bzw. "Euer erstes Mal uffm Betze") und auch mein Vater schon von meinem Opa "infiziert" wurde, möchte ich diese Tradition selbstverständlich fortsetzen, wenn mal Nachwuchs da ist.
Weiter so.
Wahre Liebe kennt keine Liga.
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon Taffarel » 15.02.2018, 11:54


Absolut super geschrieben und passt 1 zu 1 auf unsere familiäre Situation :D

Mein Sohn war mit 4 zum ersten Mal dabei, letzte Saison gegen Heidenheim. Damals allerdings noch Sitzplatz. Er wollte aber unbedingt dahin wo der Papa niemals steht und wo auch gesungen wird. Seitdem stand er schon mehrmals mit mir im 6.1.er. Sein Kleiderschrank ist voll mit FCK Trikots und er trägt diese auch voller stolz!

Als mich mein Vater zum ersten Mal mit auf den Betze genommen hat, waren wir im Osten Block 5 (Schiri Block) bei einem 2:0 Heimsieg gegen Blau-Weiß 90 Berlin.

Kleine Anekdote noch:

Am Morgen nach dem Pokalsspiel Bayern gegen Dortmund, erzählte ich ihm direkt das Bayern gewonnen hat. Seine Antwort: „Mir doch egal, die sind beide Scheiße“ Es gab dann ein Lob vom Papa und einen Rüffel wegen der Ausdrucksweise von der Mama :love:

Gruß
Taffarel
"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille alles für den anderen zu geben"



Beitragvon Betze_FUX » 15.02.2018, 11:58


Wie sagte neulich im Stadion einer neben mir...nach den ganzen Jahren in der 2BL können wir darauf gefasst sein, dass in der kommenden Generation nicht mehr so viele Fans mit dem FCK verbunden sind wie wir das sind/waren.
Irgendwie hat er recht. in den Medien sind die 1BL-Vereine präsenter, die Identifikation mit erfolgreichen Mannschaften ist für Kids einfacher und schöner. Zu weihnachten gibt's dann eher ein BVB Trikot oder eins von Real oder Barca als eins vom FCK. Früher waren die Bayern-Fans in der Schule die Deppen! Heute ist das anders. Da werden die Looser vom Betzenberg belächelt. Und welches Kind möchte sich schon gern auslachen lassen.

Was mir bei dem Beitrag jedoch sauer aufstößt, ist das Bild dazu! Wenn ich diese FY-Fahne sehe werd ich an diese miese Choreo erinnert, indem wir in der West missbraucht wurden um deren 10-jähriges bestehen zu feiern. In einer Situation, in der unsere Mannschaft alles andere an Unterstützung benötigte als so einen Kram...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Thomas » 15.02.2018, 16:15


pfälzer-Bayer hat geschrieben:Interessant wäre mal ein Thread, in dem man seine ersten "Begegnungen" mit dem FCK einfach mal schreiben und mit anderen teilen kann.

Oder gibt es einen solchen schon?

Jep, solche Threads gibt es schon, beispielsweise hier: Mein erstes Mal uffm Betze - viel Spaß beim Lesen, sind einige schöne Geschichten dabei! :wink:
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Egger69 » 15.02.2018, 16:35


1982 mein erstes Spiel gegen Mönchengladbach...natürlich mit meinem Vater.
Hatte einen Kumpel mit und was soll ich sagen? Seit dem mehr als hunderte Spiele gesehen uff em Betze wie Auswärts.
Habe 1994 meinen Bruder mit seinem Kumpel das erste mal dabei.
Beide haben jetzt Söhne die NATÜRLICH auch FCK Fans sind. War mit denen und ein paar Kumpels am Freitag gegen Kiel oben.
Was die Spaß hatten die kleinen... und die Väter erst :D
Sind mir beide noch dankbar das ich sie damals mitgenommen habe.
Und was sagt uns das?

LAUTRER STERBEN NIEMALS AUS!!! :teufel2:



Beitragvon Fettt-Man » 15.02.2018, 16:42


Absolut brillanter Beitrag! Note 1 mit Sternchen. Konnte mir ein Tränchen nich verkneifen als es ums Barca- Spiel ging. Hab damals mein komplettes Kinderzimmer zerlegt nach dem Bakero-Tor. :x
Mein Vater kam rein und meinte ich soll mich beruhigen, es ist doch nur Fussball... Nicht! :teufel2:



Beitragvon Franz » 15.02.2018, 19:03


Auch ich bin mit meinem Vater Ende der 60er erstmals uff de Betze. Die Zeiten waren schwer, die Platzierungen schlecht und die Stimmung gut. Ich war begeistert. Große Spiele gegen Eriwan oder die Bayern, Abstiegsangst und Erfolge. Dann der Tag als mein Sohn das erste Mal mitdurfte. Da ich Eintrittskarten verkauft habe war er immer dabei. Die tolle Frage nach dem Spiel gegen Barcelona am nächsten Morgen: "Warum haben die alle geweint, wir haben doch gewonnen?" Da war er vier und ich stolz, dass die Saat aufgegangen ist. Und heute, bin ich auch Opa, weit weg vom FCK in Zwickau und hoffe den FCK hier nie zu sehen. Einmal hat gereicht im Jahr 1997. Nächste Woche in Aue, geht nicht, das ist schrecklich und tabu. Aber in 3 Wochen in Fürth da sind wir dabei und hoffen dass wir nach Siegen gegen Sandhausen, in Darmstadt, in Aue und gegen Berlin das Abstiegsgespenst endgültig verjagen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.



Beitragvon bjarneG » 15.02.2018, 21:20


@jones83: Ich weiß genau, was Du meinst. Parkinson, Pflegestufe 1, Herz, Pflegestufe 2 ...

Ungefragter Rat: Nutz jede Gelegenheit und jede Minute, um Zeit mit ihm zu verbringen. Sie ist zu kurz und kommt nicht zurück. Gute Zeit. Was immer er gerne isst oder trinkt, iss und trink es mit ihm. Was immer er gerne hört oder schaut oder macht, hör und schau uns machs mit ihm.

Sorry for OT.



Beitragvon Thomas » 15.02.2018, 23:14


Ein Lob und Dankeschön auch für die vielen tollen Antworten hier im Thread. Schön, dass es trotz des sportlichen Misserfolgs offensichtlich doch noch viel Fan-Nachwuchs und viele verantwortungsbewusste Eltern beim FCK gibt. :daumen: Weiter so!
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon jürgen.rische1998 » 16.02.2018, 00:05


Fettt-Man hat geschrieben:Absolut brillanter Beitrag! Note 1 mit Sternchen. Konnte mir ein Tränchen nich verkneifen als es ums Barca- Spiel ging. Hab damals mein komplettes Kinderzimmer zerlegt nach dem Bakero-Tor. :x
Mein Vater kam rein und meinte ich soll mich beruhigen, es ist doch nur Fussball... Nicht! :teufel2:


Jaaaaa :lol: Damals zu jung um die Erlaubnis zu bekommen unter der Woche mit dem Bruder hoch zugehen. Habe schon auf dem Bett getanzt und am Ende alles durch das Zimmer geworfen was mir in die Hände kam :x Da hatte der Einsatz der Mutter fast etwas von einem Polizeieinsatz :D

Meine Tochter ist seit Geburt FCK Mitglied. Und es wird nur zwei Möglichkeiten geben FCK Fan oder gar kein Interesse am Fußball. Alles andere ist keine Option :teufel2:
Omnia vincit amor



Beitragvon fck'ler » 16.02.2018, 09:18


Keine Ahnung warum, aber ich sitz hier gerade im Büro und muss sagen, dass mich der Artikel echt rührt... Danke dafür! Der FCK ist verdammt nochmal immer noch wer und gemeinsam kommen wir auch wieder in bessere Zeiten.

Ne kleine (ganz witzige) Anekdote wie das bei mir als kleiner Scheißer damals ablief:

Samstag Abend, Sportschau, Vater und Sohn auf dem Sofa, 2 Mannschaften spielen und ich fragte jedesmal meinen Dad: Papa, welche Mannschaft ist näher bei uns? Die Roten oder die Grünen? Papa: Die Roten! Ich: Ok, dann bin ich für die!
Bis es einmal zu folgender Konstellation kam: Papa, welche Mannschaft liegt näher bei uns? Die Roten oder die Blauen (KSC)? Papa: eigentlich die Blauen, aber die sind doof! Also musst du für die Roten sein :teufel2:

Wohl auch der Grund warum ich heute den KSC von allen Mannschaften zusammen noch am wenigsten leiden kann! Ok, vllt auch auf Grund der regionalen Nähe und meiner Arbeitsstätte (KA).




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