Im Blickpunkt: Der neue FCK-Sportvorstand Martin Bader
Einmal Schwerelosigkeit und wieder zurück
Seit fast zwei Wochen arbeitet Martin Bader als neuer Sportvorstand beim FCK. Der 49-Jährige bringt viel Erfahrung aus dem Fußballgeschäft mit - zuletzt war er in Hannover und Nürnberg tätig. Wir haben die Fans seiner Ex-Vereine nach ihrer Meinung gefragt.
Seit 1. Februar arbeitet Martin Bader als Sportvorstand beim 1. FC Kaiserslautern. Er bringt auf den Betzenberg einen großen Erfahrungsschatz mit: Nach ersten Stationen beim Vermarkter UFA (heute Lagadère) und Hertha BSC arbeitete er elf Jahre in Nürnberg und eineinhalb in Hannover. Wie wird er dort gesehen?
Nürnberg (2004-2015): Der Parabelflug
Mitte der 2000er Jahre nahm die Karriere von Bader Fahrt auf: Er entschloss sich zu einem Wechsel von Berlin zum 1. FC Nürnberg. "Bader kam in der Ära Roth (damaliger Präsident, Anm. d. Red.) als Sportdirektor zum Club. Bei Hertha BSC und Dieter Hoeneß 'ausgebildet' - auch nicht gerade ein Empfehlungsschreiben in Franken", erinnert sich Alexander Endl vom Nürnberger Online-Magazin "Clubfans United". Der Neue brachte keine langjährige Profikarriere mit, auch mit dem FCN verband ihn wenig. "Im Fußball sind ja generell Protagonisten ohne jeden Stallgeruch argwöhnisch beäugt, wenn dann noch generell die eigene Profi-Karriere fehlt, muss man sich die Reputation erst schwer verdienen", fährt Endl fort.
Doch Bader verschaffte sich Respekt, nicht zuletzt aufgrund der Pokalgewinns 2007. Auch bei Transfers bewies er einige Male ein glückliches Händchen, lotste etwa den späteren Publikumsliebling Javier Pinola nach Nürnberg. Ilkay Gündogan spülte dem FCN noch Jahre später durch den Verkauf von Dortmund zu Manchester City Geld in die Vereinskasse. Philipp Wollscheid, Timm Klose, Daniel Didavi, Dennis Diekmeier und Julian Schieber machten beim Club wichtige Schritte in ihrer Entwicklung.
Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums
2009, nach Roths Abschied, rückte Bader zum starken Mann auf. "Man wähnte sich auf einem guten Weg der Konsolidierung und sprach dabei Bader - und Woy (Vorstandsmitglied bis 2015, Anm. d. Red.) im Hintergrund - einen großen Anteil zu", sagt Endl. Mit Dieter Hecking verpflichtete der gebürtige Schwabe außerdem einen Trainer, der drei Jahre solide Arbeit in der Noris ablieferte. Abseits des Sportlichen arbeitete er an der Professionalisierung der Strukturen, allen voran mit dem Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums, einem "Prestigeprojekt, auf das man heute gern seine Jugendarbeit aufbaut, das allerdings auch als überdimensioniert für einen Verein wie den FCN gilt", betont Endl.
Mit einer Ausnahme (2008/09) spielte Nürnberg unter Bader durchgehend in der ersten Liga - mit dem überraschenden Abschied von Dieter Hecking an Weihnachten 2012 begann aber auch sein Stern langsam zu sinken. "Man traute Bader zu, den Kahn auf Kurs zu halten, doch nach Hecking bekam man beim FCN quasi keinen Fuß mehr auf den Boden. Weder Michael Wiesinger, noch Gertjan Verbeek oder Valerien Ismael funktionierten, es ging ständig nach unten und man landete schließlich krachend in Liga zwei", so Endl.
Schleichender Abgang und eine Schlüsselszene
Vorwürfe wurden laut, Bader habe den FCN auf den Ernstfall nicht vorbereitet, Club-Beobachter Endl bezeichnet die damalige Politik des Vereins als "eine Art 'von der Hand in den Mund'-Prinzip". Als Bader auch noch eine allzu große "strategische Nähe" zu den Nürnberger Ultra-Gruppen vorgeworfen wurde, sank der Rückhalt umso mehr. Nach einer 3:6-Niederlage in Freiburg stimmte er - so heißt es - einer nächtlichen Aussprache mit den Ultras auf einem Autobahn-Parkplatz zu. Eine Schlüsselszene, betont Endl, denn damit hatte er "den Rückhalt in den Medien, im Verein aber auch in weiten Teilen der Fanszene endgültig verloren". Im Juli 2015 gaben beide Seiten die Trennung bekannt.
"Baders Laufbahn beim Club könnte man gewissermaßen mit einem Parabelflug vergleichen. Nach schwerem Start kam man am Höhepunkt zu einem wunderbaren Moment der Schwerelosigkeit, in dem man fast vergessen hatte, woher der Club kam und welche Probleme man zu bewältigen hat, um am Ende wieder da zu landen, wo man schon mal war", fasst Endl die mehr als elfjährige Amtszeit zusammen.
Hannover (2015-2017): Das Bauernopfer
Im Oktober 2015 schlug Bader ein neues Kapitel auf: Er wurde Sport-Geschäftsführer bei Hannover 96 und hatte ein klares Ziel: "Bader ist mit dem Vorhaben angetreten, ein Konzept für das brachliegende Nachwuchsleistungszentrum zu entwickeln. Es ging vor allem darum, nachhaltige Strukturen aufzubauen", sagt Tobias F. Krause. Der Fan und Journalist berichtet unter anderem für "96Freunde.de" regelmäßig über Hannover 96, ist eng an den "Roten" dran. "Das ist ihm in meinen Augen, so gut es geht, gelungen. Die Vernetzung zwischen NLZ und Profis wurde nachhaltig verbessert."
Trotzdem haftet Bader heute in der niedersächsischen Landeshauptstadt nicht der beste Ruf an. "Für viele ist sein Name unzertrennlich mit dem Bundesliga-Abstieg von Hannover 96 verknüpft. Deswegen wird seine Arbeit grundsätzlich kritisch bewertet. Ich habe da allerdings eine differenziertere Einschätzung", betont Krause.
Differenzen mit Klubboss Kind
Bader wurde vor allem von Klubboss Martin Kind für den Abstieg 2016 verantwortlich gemacht. "Er warf ihm vor, nicht selbstkritisch genug mit dem Misserfolg umzugehen. Das fing schon direkt nach der Abstiegssaison an. Er hätte nicht genug für den Klassenerhalt getan", sagt Krause. Bader selbst setzte sich zur Wehr und ließ sein Unverständnis über Kinds Aussagen in Interviews durchblicken. "So entfernten sich beide immer mehr. Als es in der Rückrunde der zweiten Liga dann etwas holpriger lief, wurde Bader zum Bauernopfer, da der Rückhalt der Fans für den damaligen Trainer, Daniel Stendel, zu groß war", erinnert sich Krause.
Im März 2017 wurde Bader gemeinsam mit Christian Möckel, den er aus seiner Nürnberger Zeit mit nach Hannover gebracht hatte, freigestellt. Ein Stück weit unbeachtet blieb damit sein Anteil an der Bundesliga-Rückkehr 2017. "Für den Wiederaufstieg hat er einen starken Kader mit guten Transfers - hier vor allem Niclas Füllkrug, Martin Harnik und Marvin Bakalorz - auf die Beine gestellt. So legte er den Grundstein für den sofortigen Wiederaufstieg", sagt Krause. "Er wollte ein langfristiges und tragfähiges sportliches Konzept etablieren. Leider war ihm das nicht vergönnt."
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Vorstellung der neuen FCK-Führung | "Wir packen das an, alle zusammen" (Der Betze brennt)
Ich finde die Lösung mit hr. Bader gut. Und bin frohen Mutes das wir das schaffen können.
Bader steht halt im Profisport in der Öffentlichkeit, da fällt es logischerweise auf, wenn was schief geht.
Was mir Hoffnung macht ist, dass generell über ihn gesagt wird, dass er die NLZ seiner Vereine nachhaltig verbessert hat. Das könnte ein entscheidender Vorteil für die Zukunft unseres FCK sein.
Denke dass die Punkte "Schlüsselszene Nürnberg" und "Differenzen mit Klubboss Kind" nur indirekt negativ ausgelegt werden können. Letzterer wohl vielmehr positiv.
paulgeht hat geschrieben:Im März 2015 wurde Bader [..] freigestellt.
2017?
Grund: Na klar, danke! Wurde geändert!
Es zählen im Profifußball halt nur die nackten Ergebnisse und was unter'm Strich dabei rumkommt.
Steigt man ab war alles Sch..., auch wenn man vorher nachhaltige Strukturen geschaffen hat
Dubbe hat geschrieben:Was bei dem Artikel für mich haften bleibt ist die Tatsache dass man noch so gute Strukturen (z.B. NLZ und Verzahnung mit den Profis) aufbauen kann, am Ende steht und fällt in der Bewertung alles mit dem Erfolg (oder Nichterfolg) der Profis...
Zumal sogar nur der kurzfristige Erfolg entscheidend ist. Siehe Schmadtke in Köln: 4 Jahre alles richtig gemacht. Dann eine Katastrophenhinrunde und alles ist für die Tonne.
Ich sehe nichts was wirklich beunruhigend wäre, wenn Bader mal so lange beim FCK ist wie er beim FCN war, dann wird man weiter sehen.
Positiv ist doch, das er FCN und auch H96 zum Aufstieg verholfen hat, auch wenn die Leistungen zumindest im Fall H96 nicht anerkannt wurde.
Und mit Überdimensionierten Sachen kennen wir uns bestens aus, ich denke da wird dann auch vom AR mit drauf geachtet, das sowas nicht passiert.
Wasser allein macht stumm,das zeigen im Bach die Fische.
Wein allein macht dumm,siehe die Herren am Tische.
Da ich will keins von beiden sein,trink ich Wasser gemischt mit Wein.
Zum Nachwuchsleistungszentrum: Dachte, es bestehen bereits Pläne zum Ausbau des Fröhnerhofs, die jedoch aufgrund fehlender Mittel nicht umgesetzt werden können bzw. auf Eis liegen...daher frage ich mich jetzt, was Bader also ohne verfügbare finanziellen Mittel für diesen Bereich ausrichten kann...?
weißherbschtschorle hat geschrieben:Was soll das? Haben Nürnberg und Hannover nur jeweils 1Fan? Ihr schmipft über SWR U. RP und macht den gleichen Scheiß! Was regt man sich hier über Flutlicht auf,daß die Kinderbilder rauskrammen und was macht IHR !?
Genau da schickt der Chefredakteur von DBB seine vierzig besten Mitarbeiter nach Nürnbereg und Hannover und die interviewen nur jeweils einen Fan.Skandal,unglaublich schlimmer als die Bild. Das ist Stimmungsmache auf unterstem Niveau.Bei manchen Beiträge stehen einem die Achselhaare zu Berge.
Awwer is Fasnacht,drum än Ahoi aus Monnem und ä Sahoi aus Sandhofen
Baru hat geschrieben:Zum Nachwuchsleistungszentrum: Dachte, es bestehen bereits Pläne zum Ausbau des Fröhnerhofs, die jedoch aufgrund fehlender Mittel nicht umgesetzt werden können bzw. auf Eis liegen...daher frage ich mich jetzt, was Bader also ohne verfügbare finanziellen Mittel für diesen Bereich ausrichten kann...?
@Baru
Massives "Downsizing" des überteuerten, von vorneherein als Liquiditätsreserve vorgesehenen NLZ-Prestigeprojekts. Sonst würden dort neue Erwartungen und Investitionsruinen geschaffen.
Der KSC hat vor ca. drei Jahren mit einem Bruchteil (< 1 Mio.) des von uns projektierten Vorhabens, ein neues NLZ errichtet - und dies in seinem deutlich hochpreisigeren Umfeld.
Es erhielt von DFB/DFL mehrfach die Höchstnoten.
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Ich befürchte, er ist eine perfekte Zielscheibe. Und die braucht es immer wenn es bei uns nicht läuft. Es wird nicht lange dauern bis sein Strickpullover kritisiert wird.
LDH hat geschrieben:Was Bader bisher von sich gibt gefällt mir. Und die ersten Entscheidungen scheinen durchdacht und gut für den Verein. Die Situation ist nicht vergleichbar mit seinen bisherigen Klubs.
Ich befürchte, er ist eine perfekte Zielscheibe. Und die braucht es immer wenn es bei uns nicht läuft. Es wird nicht lange dauern bis sein Strickpullover kritisiert wird.
Erst die Frisur. Das ist wichtig.
Wenn das Unternehmen nach dem Wahlspruch "jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!" Geführt wird. Tut männlich als Geldgeber eher schwer!
Schauen wir mal. Momentan gefällt mir was so passiert....sofern man das jetzt schon beurteilen kann...
Er hat ne sehr gesunde Einstellung wie ich finde, traue ihm zu, dass er intern einige dringend notwendige Dinge anschieben wird und extern die Lücke unserer nicht optimalen Außendarstellung schließen kann.
Ich denke hier kann was Gutes entstehen, freu mich auf die nächsten Wochen.
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
Außer den Fananleihe, die den FCK wohl den Hals gerettet hat, ist hier ja die letzten Jahre rein garnix passiert, auch wenn wir aktuell schon gute Jugendspieler in der 1. eingesetzt haben.
Clubfans United hat geschrieben:Martin Bader beim FCK – Ein Rückblick
Martin Bader als neuer Sportvorstand beim 1. FC Kaiserslautern. Clubfans United stand dem Fanzine "Der Betze brennt" für eine Rückschau Rede und Antwort.
Im Artikel "Einmal Schwerelosigkeit und wieder zurück" versucht Frederik Paulus sich einen Eindruck vom neuen Macher am Betze zu verschaffen – und hat u.a. Clubfans United dazu im Vorfeld einige Fragen gestellt. Naturgemäß sind hier nur einige Zitate verarbeitet worden, wer Interesse der ungekürzten Fassung unseres Rückblicks hat, für den haben wir das in Abstimmung mit Paulus hier nochmal wiedergegeben.
Quelle und kompletter Text: Clubfans United
🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦
Betze_FUX hat geschrieben:MäcD: mit Sicherheit ist es hilfreich wenn ein Unternehmen klar strukturiert ist. Ist ja auch logisch. Wenn ich irgendjemanden unterstützen müsste würd ich auch gucken wie es bei dem aussieht. Ist es klar strukturiert, sind die Aufgaben und rollen ordentlich organisiert und hat man für die Zukunft sogar eine sinnvolle Strategie!
Wenn das Unternehmen nach dem Wahlspruch "jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!" Geführt wird. Tut männlich als Geldgeber eher schwer!
Schauen wir mal. Momentan gefällt mir was so passiert....sofern man das jetzt schon beurteilen kann...
Alles wohl abhängig vom sportlichen Erfolg in den kommenden Spielzeiten...wenn es so kommt: Klassenerhalt zweite Liga, Aufstieg 1.BL, Klassenerhalt 1. BL ist alles in Butter und Bader hat sich beim FCK ins Geschichtsbuch geschafft. Wir werden sehen...ales möglich und schon erlebt.
Das Bader dem Club im Alleingang finanzell .... hat ließt man nirgends..
Charakterlich ist er ein Narzi..
Trotzdem viel Spaß mit dem!
Mal sehen wie lange er bei euch bleibt und wie lange ihr Bock auf ihm habt
blabb-fcn hat geschrieben:... ...
Das Bader dem Club alleine finanzell ruiniert hat ließt man nirgends..
Darüber braucht man sich beim 1.FCK keine Sorgen zu machen.
Leider.
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!
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