Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon Ke07111978 » 30.01.2018, 19:26


Seb hat geschrieben:Vielleicht nicht gegen die Stadt, aber die entsprechenden Banken wären mit Kenntnis einer solchen Lücke vielleicht gesprächsbereiter wenn es um eine erneute Umschuldung geht.


Welche Verträge sollen denn geprüft werden? Die mit den Kreditgebern oder der Pachtvertrag?

Die Namensschuldverschreibung der Stadiongesellschaft sind Standardverträge und mit Sicherheit Hieb- und stichfest. Das Verbraucherkreditgesetz (weshalb einige Privatleute ihre Kreditverträge anpassen konnten) ist hier gar nicht einschlägig, da die Stadiongesellschaft / die Stadt Kaiserslautern keine Verbraucher ist. Die Stadiongesellschaft hat sich für 30 Jahre zu 4% Geld geliehen, was sie nur konnte, weil die Stadt KL gebürgt hat. Die Namensschuldverschreibung hat quasi die selbe Sicherheit wie eine Bundesschatzbrief. Sie kann einfach übertragen / verkauft werden, was auch häufig passiert. Das die KSK KL alleiniger Gläubiger ist, halte ich für ausgeschlossen (Die Forderungen ggü. Kunden, also Kredite der KSK KL sind nur EUR 750 Mio., wenn EUR 65 Mio. davon gegen einen Gläubiger gehen, hätte die BAFIN schon lange den Schlüssel rumgedreht.
=> vertraglich kann man hier gar nichts machen. Es ist halt einfach ein verdammt bsch. Vertrag, den die Stadt KL abgeschlossen hat. Dafür kann der FCK im übrigen 0,0.

Der Pachvertrag bietet sicherlich diverse Angriffspunkte (Schriftformerforderniss, Umlage aller, wirklich aller Kosten auf den Pächter...). Die Kündigung und Neuabschluss (was ja gerade mehr oder weniger passiert) bringt aber herzlich wenig, solange nicht auch die Nebenkostenregelung neu gestaltet wird.

Um nochmal etwas auf die Historie und die Finanzierung der Stadiongesellschaft einzugehen (im übrigens alles auf Wikepedia / unter Unternehmenregister in den relevanten Jahresabschlüssen nachzulesen)

Der Ausbau des Stadions war ursprünglich mit EUR 48,3 Mio. kalkuliert, wovon der FCK 18,9, die Stadt 7,7 und das land 21,7 tragen sollten. Das ist auch passiert. allerdings wurde der Bau durch die Holzmann-Pleite EUR 28,2 Mio. teurer und Friedrich hatte "vergessen" in die Verträge zu schreiben, dass Mehrkosten durch Stadt und Land zu tragen sind (wie das bei allen anderen WM-Arenen der Fall war). Somit war der FCK zu diesem Zeitpunkt überschuldet. Die Stadiongesellschaft kaufte dem FCK das Stadion ab, wodurch eine Überschuldung verhindert werden konnte. Die Mehrkosten teilten sich Stadt (1/3) und Land (2/3). Den Kaufpreis sowie die letztendliche Fertigstellung finanzierte die Stationgesellschaft durch eine Zwischenfinanzierung der Dresdner Bank, die nach Fertigstellung durch eine Namensschuldverschreibung (Kommunalanleihe) abgelöst wurde. Hierfür bürgte die Stadt Kaiserslautern. Aus dem Jahresabschluß der Stationgesellschaft:

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind aus dem Verbindlichkeitenspiegel ersichtlich. Die Namensschuldverschreibung in Höhe von € 65 Mio. sowie das Darlehen der Bremer Landesbank in Höhe von € 7,1 Mio. sind mit Bürgschaften der Stadt Kaiserslautern gesichert.

Wichtig: Der Kaufpreis in Höhe von EUR 57,9 Mio., der an den FCK geflossen ist enthielt nahezu die kompletten originären 48,3 Mio. Bauleistungen. Das heißt es wurden ganz grob rd. 9,6 Mio. sonstige Schulden der FCK abgelöst (denn der Verein war danach ja "Schuldenfrei"), wofür man den Fröhnerhof mitveräußern musste. Schuldenfrei hieß halt, dass man ab sofort via Pachtvertrag die Pacht und alle Kosten des viel zu großen WM-Stadions an der Backe hatte, inkl. der damaligen Pacht rd. EUR 11 Mio. p.a. - Jäggi und Deubling und Beck nannten das Sanierung. Die Zeit hat bewiesen: es war der Sargnagel.

Im Jahresabschluß 2013 der Stadiongesellschaft waren liquide Mittel von knapp EUR 17 Mio. und Schulden von EUR 65 Mio. ausgewiesen. Aktuell sind es 18,3 Mio Guthaben und EUR 65 Mio. Schulden.

Hätte die Stadt (und das führt uns zurück an den Anfang) nicht eine derartig beschissene Finanzierung abgeschlossen, sondern wie jeder andere normale Häuslebauer auch ein Hypothekendarlehen, dann hätte die Stadiongesellschaft heute noch rd. 18 Mio. Schulden und kein Guthaben. So hat sie 46,7 Mio. Schulden. Die Differenz ist Verantwortung der Politik und nicht des FCK.

Zum Stadion selbst sei noch gesagt, dass sich große Arenen wie unsere nur rechnen können, wenn ich eine Drittverwendungsmöglichkeit habe. Jede Arena in dieser Größenordnung generiert massive Einnahmen durch solche Veranstaltungen - nur wir lieben Lautrer haben das verpennt. Vereine / Standorte, die das nicht darstellen können, bauen Stadien mit max. 30.000 Zuschauer Kapazität, die deutlich geringere Unterhaltungskosten haben und auch bei reinen Spielbetrieb wirtschaftlich zu betreiben sind. Einfach bei Pauli oder Mainz anrufen. Gerne auch in den Jahreabschluss der entsprechenden Gesellschaften schauen. Ist eigentlich selbsterklärend. Auch hier stellt sich die Frage, ob das wirklich ein Fehler des FCK war oder nicht die Kommune für den Willen Ausrichter von 4 WM-Spielen gewesen zu sein, schlicht einen Teil dieser Nebenkosten tragen muss.

Das das Land nicht hilft kann ich sogar verstehen. Die haben in Summe EUR 40,5 Mio. für das Stadion gezahlt. Aber diese ganzen Schuldzuweisungen helfen auch nicht mehr, denn letztlich muss man eine gute Lösung für alle Beteiligten finden. Einseitige Pachtreduzierung war keine gute Lösung.



Beitragvon Seb » 30.01.2018, 20:52


Ke07111978 hat geschrieben:Welche Verträge sollen denn geprüft werden? Die mit den Kreditgebern oder der Pachtvertrag?


Den Vertrag mit den Kreditgebern hatte ich gemeint, auch wenn es eigentlich Thema der Stadiongesellschaft ist. Daran ist dann vermutlich nichts mehr zu drehen, außer mit viel gutem Willen, auf den der Verein wohl nicht zu hoffen braucht.



Beitragvon elzerbub » 30.01.2018, 21:09


Ke07111978 hat geschrieben:
Seb hat geschrieben:Vielleicht nicht gegen die Stadt, aber die entsprechenden Banken wären mit Kenntnis einer solchen Lücke vielleicht gesprächsbereiter wenn es um eine erneute Umschuldung geht.


Welche Verträge sollen denn geprüft werden? Die mit den Kreditgebern oder der Pachtvertrag?

Die Namensschuldverschreibung der Stadiongesellschaft sind Standardverträge und mit Sicherheit Hieb- und stichfest. Das Verbraucherkreditgesetz (weshalb einige Privatleute ihre Kreditverträge anpassen konnten) ist hier gar nicht einschlägig, da die Stadiongesellschaft / die Stadt Kaiserslautern keine Verbraucher ist. Die Stadiongesellschaft hat sich für 30 Jahre zu 4% Geld geliehen, was sie nur konnte, weil die Stadt KL gebürgt hat. Die Namensschuldverschreibung hat quasi die selbe Sicherheit wie eine Bundesschatzbrief. Sie kann einfach übertragen / verkauft werden, was auch häufig passiert. Das die KSK KL alleiniger Gläubiger ist, halte ich für ausgeschlossen (Die Forderungen ggü. Kunden, also Kredite der KSK KL sind nur EUR 750 Mio., wenn EUR 65 Mio. davon gegen einen Gläubiger gehen, hätte die BAFIN schon lange den Schlüssel rumgedreht.
=> vertraglich kann man hier gar nichts machen. Es ist halt einfach ein verdammt bsch. Vertrag, den die Stadt KL abgeschlossen hat. Dafür kann der FCK im übrigen 0,0.

Der Pachvertrag bietet sicherlich diverse Angriffspunkte (Schriftformerforderniss, Umlage aller, wirklich aller Kosten auf den Pächter...). Die Kündigung und Neuabschluss (was ja gerade mehr oder weniger passiert) bringt aber herzlich wenig, solange nicht auch die Nebenkostenregelung neu gestaltet wird.

Um nochmal etwas auf die Historie und die Finanzierung der Stadiongesellschaft einzugehen (im übrigens alles auf Wikepedia / unter Unternehmenregister in den relevanten Jahresabschlüssen nachzulesen)

Der Ausbau des Stadions war ursprünglich mit EUR 48,3 Mio. kalkuliert, wovon der FCK 18,9, die Stadt 7,7 und das land 21,7 tragen sollten. Das ist auch passiert. allerdings wurde der Bau durch die Holzmann-Pleite EUR 28,2 Mio. teurer und Friedrich hatte "vergessen" in die Verträge zu schreiben, dass Mehrkosten durch Stadt und Land zu tragen sind (wie das bei allen anderen WM-Arenen der Fall war). Somit war der FCK zu diesem Zeitpunkt überschuldet. Die Stadiongesellschaft kaufte dem FCK das Stadion ab, wodurch eine Überschuldung verhindert werden konnte. Die Mehrkosten teilten sich Stadt (1/3) und Land (2/3). Den Kaufpreis sowie die letztendliche Fertigstellung finanzierte die Stationgesellschaft durch eine Zwischenfinanzierung der Dresdner Bank, die nach Fertigstellung durch eine Namensschuldverschreibung (Kommunalanleihe) abgelöst wurde. Hierfür bürgte die Stadt Kaiserslautern. Aus dem Jahresabschluß der Stationgesellschaft:

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind aus dem Verbindlichkeitenspiegel ersichtlich. Die Namensschuldverschreibung in Höhe von € 65 Mio. sowie das Darlehen der Bremer Landesbank in Höhe von € 7,1 Mio. sind mit Bürgschaften der Stadt Kaiserslautern gesichert.

Wichtig: Der Kaufpreis in Höhe von EUR 57,9 Mio., der an den FCK geflossen ist enthielt nahezu die kompletten originären 48,3 Mio. Bauleistungen. Das heißt es wurden ganz grob rd. 9,6 Mio. sonstige Schulden der FCK abgelöst (denn der Verein war danach ja "Schuldenfrei"), wofür man den Fröhnerhof mitveräußern musste. Schuldenfrei hieß halt, dass man ab sofort via Pachtvertrag die Pacht und alle Kosten des viel zu großen WM-Stadions an der Backe hatte, inkl. der damaligen Pacht rd. EUR 11 Mio. p.a. - Jäggi und Deubling und Beck nannten das Sanierung. Die Zeit hat bewiesen: es war der Sargnagel.

Im Jahresabschluß 2013 der Stadiongesellschaft waren liquide Mittel von knapp EUR 17 Mio. und Schulden von EUR 65 Mio. ausgewiesen. Aktuell sind es 18,3 Mio Guthaben und EUR 65 Mio. Schulden.

Hätte die Stadt (und das führt uns zurück an den Anfang) nicht eine derartig beschissene Finanzierung abgeschlossen, sondern wie jeder andere normale Häuslebauer auch ein Hypothekendarlehen, dann hätte die Stadiongesellschaft heute noch rd. 18 Mio. Schulden und kein Guthaben. So hat sie 46,7 Mio. Schulden. Die Differenz ist Verantwortung der Politik und nicht des FCK.

Zum Stadion selbst sei noch gesagt, dass sich große Arenen wie unsere nur rechnen können, wenn ich eine Drittverwendungsmöglichkeit habe. Jede Arena in dieser Größenordnung generiert massive Einnahmen durch solche Veranstaltungen - nur wir lieben Lautrer haben das verpennt. Vereine / Standorte, die das nicht darstellen können, bauen Stadien mit max. 30.000 Zuschauer Kapazität, die deutlich geringere Unterhaltungskosten haben und auch bei reinen Spielbetrieb wirtschaftlich zu betreiben sind. Einfach bei Pauli oder Mainz anrufen. Gerne auch in den Jahreabschluss der entsprechenden Gesellschaften schauen. Ist eigentlich selbsterklärend. Auch hier stellt sich die Frage, ob das wirklich ein Fehler des FCK war oder nicht die Kommune für den Willen Ausrichter von 4 WM-Spielen gewesen zu sein, schlicht einen Teil dieser Nebenkosten tragen muss.

Das das Land nicht hilft kann ich sogar verstehen. Die haben in Summe EUR 40,5 Mio. für das Stadion gezahlt. Aber diese ganzen Schuldzuweisungen helfen auch nicht mehr, denn letztlich muss man eine gute Lösung für alle Beteiligten finden. Einseitige Pachtreduzierung war keine gute Lösung.


Echt einmal eine gute Übersicht von einem Fachmann da könnte sich mancher eine Scheibe abschneiden. Wenn man bedenkt das solche Leute nicht im Vorstand sind.mach weiter so, es ist noch nicht aller Abende Schluss. Vielleicht wirft noch jemand da oben das Handtuch.



Beitragvon babsack » 30.01.2018, 21:39


Ken deine Rechnung zweifel ich an, auch die über 40Mio. vom Land. Das kann nicht sein.

Stadion Umbau 76,5 Milo

Land 40 Mio
Stadt. 18 Milo

Rest (FCK). 18,5Mio

Auch wenn der FCK jetzt 30 Mio. Schulden wegen Spieler etc. Gehabt hätten, wäre wir bei knapp 50 Milo, die wir Kredit gebraucht hätten.

Dann fehlen aber immer noch 15 Mio.

Entweder stimmt die Aussage nicht das Stadt und Land die Mehrkosten getragen haben und der FCK muss die Mehrkosten selbst tragen, dann wäre es interessant zu wissen ob es vorher anderslautende Vereinbarungen gab an die man sich plötzlich nicht mehr erinnern konnte.
Nicht zu Vergessen, der Kumpel von Kurt war ja auch damals im Vorstand.

Um bei diesem Thema noch wenigstens ein klein bisschen eine Chance zu haben und das Land wenn es nicht schon gezahlt hat mit in die Verantwortung zu nehmen, muss man eben genau diese Unterlagen nochmals durcharbeiten.
Es geht hier nicht darum jetzt irgendjemand ans Bein zu Pinkeln, es geht für den FCK ums Überleben und dann sollten auch Alle zu Ihrem Wort das damals gegeben wurde stehen.



Beitragvon daachdieb » 30.01.2018, 22:07


babsack hat geschrieben:Auch wenn der FCK jetzt 30 Mio. Schulden wegen Spieler etc. Gehabt hätten, wäre wir bei knapp 50 Milo, die wir Kredit gebraucht hätten.

Hast du die 9 Millionen die Jäggi kurz vor dem Stadiondeal noch aufs Finanzamt gebracht hatte?
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon babsack » 30.01.2018, 22:53


daachdieb hat geschrieben:
babsack hat geschrieben:Auch wenn der FCK jetzt 30 Mio. Schulden wegen Spieler etc. Gehabt hätten, wäre wir bei knapp 50 Milo, die wir Kredit gebraucht hätten.

Hast du die 9 Millionen die Jäggi kurz vor dem Stadiondeal noch aufs Finanzamt gebracht hatte?



Selbst wenn wir nochmals 9 Mio. draufhauen kämen wir noch nicht an diese Summe.
Es muss einfach nochmals geprüft werden, was tatsächlich vereinbart war.


Sollte der FCK alleine für die Mehrkosten zahlen,
wäre aus dem Tagesgeschäft ( Spieler Gelder + Steuernachzalung) knapp 20 Mio wovon wir noch 9 Mio. dem Finanzamt einfach mal so überlassen hatten.
Faktisch nur Gehälter etc. - 11 Milo und wenn man das nun sieht, dann wurde der FCK seines Stadions beraubt.



Beitragvon Ke07111978 » 30.01.2018, 23:02


@babsack, dass Land hat die Mehrkosten gezahlt. Die Investitionszuschüsse sind in 2006 und 2007 im JA der Stadiongesellschaft vermerkt. Sie sind direkt vom Anlagevermögen (also dem Buchwert des Stadions) abgesetzt. Es ist im wesentlichen die Kohle, die seitdem in der Kasse der Stadiongesellschaft liegt. Du darfst nicht versuchen, die Schulden der Stadiongesellschaft und die damaligen Schulden des FCK in Verbindung zu bringen. Das hat nichts miteinander zu tun. Im Endeffekt hat die Stadiongesellschaft EUR 20 Mio. zuviel Schulden aufgenommen. Für 30 Jahre zu 4% sind das inkl. Zinseszins locker EUR 35 Mio. Da gibt es nichts zu zweifeln, dass steht schwarz auf weis in den Abschlüssen der Stadiongesellschaft. Der Verein hatte damals rd. EUR 40 Mio. Bankschulden, dazu kamen die nicht bilanzierten Steuerschulden (vgl. @dachdieb) und die laufende Etatunterdeckung durch Spieler wie Lincoln, Basler oder Koch bei gleichzeitigem Abstiegskampf. Ist ähnlich wie heute: Für das, was wir gespielt haben, war der Kader viel zu teuer. Am Ende der Saison war vom Kaufpreis nichts mehr übrig.



Beitragvon Hephaistos » 30.01.2018, 23:12


Die Umbaumaßnahmen waren von zahlreichen finanziellen als auch technischen Schwierigkeiten überschattet. Während der Erweiterung der Osttribüne musste das beauftragte Bauunternehmen Philipp Holzmann Insolvenz anmelden, was zwischenzeitlich zu einem Baustopp führte. Da auch der 1. FC Kaiserslautern in der Folge in finanzielle Schwierigkeiten geriet und abzusehen war, dass die tatsächlichen Umbaukosten die veranschlagte Summe von 48,3 Millionen Euro, von denen das Land Rheinland-Pfalz 21,7 Millionen Euro, der 1. FC Kaiserslautern 18,9 Millionen Euro und die Stadt Kaiserslautern 7,7 Millionen Euro tragen sollten, weit übersteigen würden, war nun auch die Finanzierung des Projektes in Unklarheit geraten.
Bis zum Jahr 2003 war das Stadion Eigentum des 1. FC Kaiserslautern. Aufgrund finanzieller Probleme des Vereins wurde die Spielstätte zusammen mit dem Nachwuchs-Leistungszentrum Fröhnerhof für 57,9 Millionen Euro an die Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH verkauft, deren einziger Gesellschafter die Stadt Kaiserslautern ist. Das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Kaiserslautern sicherten zu, etwaige über den ursprünglichen Plan hinausgehende Kosten zu übernehmen. Letztendlich waren die Kosten – unter anderem aufgrund der gestiegenen Stahlpreise – auf 76,5 Millionen Euro gestiegen. Die Differenz von 28,2 Millionen wurde zu etwa zwei Dritteln vom Land übernommen.


Geplant: 48,5 Mio
Davon 21,7 Mio das Land
18,9 Mio FCK
7,7 Mio Stadt

Es kam zu deutlichen Mehrkosten. Gesamt 76,5 Mio. Differenz 28,2 Mio. Davon 18,8 Mio vom Land übernommen und 9,4 Mio wohl geteilt durch Stadt und FCK (weiß nicht genau).

Ergebnis:
Land 40,5 Mio
FCK ca. 23,6 Mio
Stadt ca. 12,4 Mio.

Gesamt 76,5 Mio

FCK hatte Schulden in etwa 30-31 Mio. Ob diese 9 Mio FA schon zugerechnet wurden zu diesem Zeitpunkt weiß ich nicht genau, aber da der FCK 2008+2009 Rücklagen gebildet hat (ich meine fürs FA), ist faktisch. Es wurde ein Darlehen von 65 Mio genommen. 18 Mio liegen angeblich noch als Absicherung + 30-31 Mio Schulden, dann käme man auf knapp 50 Mio. Die Pacht 3,6 Mio + wahrscheinlich eine Teilzahlung ans FA von paar Mio und wir kämen auf knapp 60 Mio. Bearbeitungsgebühren, Makler- und Anwälteprämien und die Summe wäre komplett aufgebracht.



Beitragvon SEAN » 30.01.2018, 23:24


Im Endeffekt hat die Stadiongesellschaft EUR 20 Mio. zuviel Schulden aufgenommen. Für 30 Jahre zu 4% sind das inkl. Zinseszins locker EUR 35 Mio. Da gibt es nichts zu zweifeln, dass steht schwarz auf weis in den Abschlüssen der Stadiongesellschaft.


Das hab ich so ähnlich ja auch schon weiter vorne angesprochen. Kann mir mal einer erklären, warum das gemacht wurde?
Ich kann mir doch keinen Kredit auf ner Bank nehmen, brauche 50 Euro, nehme 70 und weiß nicht, wie ich es zurückzahlen soll.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon mazz » 31.01.2018, 00:12


alaska94 hat geschrieben:

Da uns das Stadion aber nicht mehr gehört, können wir nicht über den Namen bestimmen. Ich wette wenn die Stadt den Namen verkaufen will, kann sie das tun iund der fck kann in der Satzung stehen haben was er will, da uns das Stadion nicht gehört.



Ich weiß es nicht, aber ansich hat das Stadion ja keinen echten, festgeschriebenen Namen. Der FCK hat es ja nur Fritz-Walter-Stadion genannt und die Sitze Umgefärbt und nun benutzen die Medien diesen Namen weil jedes Stadion halt nen namen hat.
Man sagt ja nicht "Das Fußballfeld von XY" sondern nennt halt viel einfacher den Namen.

Von daher denk ich eigentlich wenn der FCK will das das Stadion jetzt Betonbunker3000 heißt berichtet Sky halt aus dem "Betonbunker aus Kaiserslautern" ....

Aber ich weiß es auch nicht.


Nichts desto trotz, wenn der FCK nicht mehr im Fritz-Walter-Stadion spielt, was hat Fritz Walter denn davon? Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und bevor wir untergehen und niemand mehr im Stadion spielt retten wir lieber damit den FCK und benennen es um - da wäre auch Fritz dafür!
Hajoe hat geschrieben:[...] Und zu Mugosa, wie blöd ist eigentlich dieser Kosta, daß er nicht merkt, daß dieser mehr Potenzial besitzt als Christiano und Lionel zusammen.



Beitragvon babsack » 31.01.2018, 00:57


@Ke

wir meinen das Gleiche, also es wurde alles gezahlt, der FCK hat das Stadion zum Teil noch vorfinanziert und 2006 - 2007 kam der restliche Betrag vom Land.

Dieser Betrag liegt nun als Guthaben auf einem Festgeldkonto.
D.H. Schulden abzüglich Subvention komplett in dem Moment waren ca. 45 Mio, wovon 18 Mio auf das Stadion gehen und 27 Mio auf Miss Management.

Jetzt versteh ich auch warum der OB im Flutlicht vor ein paar Wochen einen Satz genau in diese Richtung angefangen hat, aber es dann doch sein lies zu diskutieren.

Um ehrlich zu sein, klar, wenn man das Guthaben zum größten Teil nun nimmt um die Schuldenlast zu drücken könnte man dadurch die Miete mindern, auf der anderen Seite, bringt das Guthaben Zinsen und dadurch kann man dann auch einen größeren Betrag bei Fälligkeit des Kredites zurück bezahlen. Wenn die Stadion Gesellschaft und der FCK nun anfangen sollten noch neben der Miete jährlich 1 Mio zu sparen, ich glaube das könnte man vergessen, da käme nie etwas bei rum.



Beitragvon Seit1969 » 31.01.2018, 01:07


Verkürzt aufs Wesentliche:
Es waren von lokaler Seite ahnungslose Amateure am Werk.
Nur nicht bei der Bank!
Fly with the eagle or scratch with the chicken



Beitragvon weißherbschtschorle » 31.01.2018, 02:09


daachdieb hat geschrieben:
kam heute aus der SPD KL


Damals war doch ein Herr Beck aus der Landespolitik Frontmann der SPD.
Und,wenn ich mich erinnere,war man auf einen WM Austragungsort in RP ganz stolz.

Natürlich waren da auch die Herren vom FCK dabei,sonst wäre so ein Konstrukt nicht möglich gewesen.

Ich versuche mal zusammenzufassen,was ich hier in den letzten Monaten gelernt habe:
Der FCK war etwa 2000 nach massiver Misswirtschaft fast pleite u. konnte sich durch den Verkauf des bis dahin eigenen Stadions/Gelände an die Stadt über Wasser halten.

Mit dem Zuschlag für Deutschland für die Fussball-WM 2006 kam der Anspruch der Politik,die WM nach Kl zu holen,vermutlich um den politischen Wert der WM 1954 zu unterstreichen u. zur Ehrung aller beteiligten Fussballspieler.
Der dazu notwendige Umbau des Stadions wurde über eine GmbH finanziert,die von der Stadt die notwendige Absicherung bekommen hat,ein nicht tilgbares Darlehen mit ca. 4% Verzinsung 30Jahre fest.
Das Stadion wurde dann gebaut,ohne Rücksicht auf die Folgekosten wie Unterhalt,Zinslast usw.
Eine sch... Situation.

75 Mio's an Euro's die erst 2036 zu tilgen sind.
Das Land will mit aller Kraft hier nicht reingezogen werden und die Stadt wird alles daransetzen um sich am FCK schadlos zu halten

Wer beim FCK um Himmelswillen hat das mitgetragen.

Die SPD Kl bringt sich mit dem obrigen Arktikel in Stellung u. versucht mit aller Kraft die moralische Verantwortung dieser Situation von der Landes SPD fernzuhalten.
Im letzten Absatz wird auch direkt Herr Littig angegriffen um meines Erachtens eine weitere Angriffsfläche zu generieren.

Ich war schon immer für eine Person im Vorstand,die politisch neutral u. mit Sachverstand nur für dieses Thema zuständig ist.
Auch wenns nervt,
Herr Kinscher übernehmen Sie.
Schorle,schon Goethe wußte warum:
Wasser allein macht stumm,das zeigen im Bach die Fische.
Wein allein macht dumm,siehe die Herren am Tische.
Da ich will keins von beiden sein,trink ich Wasser gemischt mit Wein. :teufel2:



Beitragvon daachdieb » 31.01.2018, 07:59


babsack hat geschrieben:Sollte der FCK alleine für die Mehrkosten zahlen,
wäre aus dem Tagesgeschäft ( Spieler Gelder + Steuernachzalung) knapp 20 Mio wovon wir noch 9 Mio. dem Finanzamt einfach mal so überlassen hatten.
Faktisch nur Gehälter etc. - 11 Milo und wenn man das nun sieht, dann wurde der FCK seines Stadions beraubt.

'02/'03 hatten wir alleine an Spielergehältern 30 Millionen - um Platz 15 in Liga 1 zu erreichen. Ende der Saison dann das 9 Millionen Finanzamt-Geschenk und ein paar Tage Später der Stadiondeal.
Die Kosten für den Kader für die Folgesaison mussten 1/3 gekürzt werden, sprich 20 Millionen für '03/'04 was noch für Platz 12 reichte. '04 / '05 noch 17 Millionen für den Kader und in der Abstiegssaison noch 13 Millionen.
Die Tendenz ist erkennbar - oder? Damals hat der Mühlstein um unseren Hals schon gewirkt.

Da der sofortige Wiederaufstieg nicht klappte musste man im Winter 2007 zur Stadt und um Pachtstundung bitten, sonst wäre zum Ende der Saison '07 / '08 der Ofen (mal wieder) aus gewesen. Den Deal musste dann Kuntz machen, weil Göbel das über 4 Monate nicht hinbekam der Stadt die Dringlichkeit klar zu machen.

Und bei all den Zahlen und den Überlegungen "who's to blame" sollte man (auch ich!) nicht vergessen: das waren 1. andere Zeiten und 2. hat man damals, gerade bei dem Stadion-Deal, kaum Zeit. Das heißt, man konnte das gar nicht richtig entwickeln und vorausplanen. Da mussten Nägel mit Köpfen gemacht werden - unter Zeitdruck. Das gilt für 2003 aber auch für 2008.
Heute wäre man, was den Zeitrahmen betrifft, in einer ganz anderen Situation. Da ist aber weder von Seiten des Vereins, noch bei der Politik ein Wille zu erkennen.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Betze_FUX » 31.01.2018, 09:53


Selbst wenn es heute Nacht PLOPP macht und sich alle (Experten, Fans, Wichtigtuer, Otto-Normalverbraucher, Vorstände, Politiker und Banken, etc.) einig sind wie das alles damals genau war und wer warum was wie abgeschlossen hat. Was bringt's?
- NICHTS - ok Man könnte dann evtl. mit dem Finger auf einen Schuldigen zeigen. Toll.
Aber unterm Strich müssen alle mit der aktuellen Situation klar kommen. Das Stadion, das/die Darlehen, die Verträge, das Miet-/Pachtmodell, etc.
Hieraus muss eine nachhaltige und für alle tragbare Lösung erarbeitet werden. Das ist die Kunst, die Herausforderung.
DANACH kann man von mir aus recherchieren, diskutieren oder sonst was machen um raus zu finden wer der Schuldige war. Jetzt ist die Zeit zu kostbar!
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon MatzeW » 31.01.2018, 10:40


Habe lange jetzt nur mitgelesen aber finde das rein von der Diskussionskultur den besten Thread der letzten Jahre :!:

Danke für die vielen zusammengefassten aber dennoch detaillierten Infos.

Meine bescheidene Meinung und letztendlich Zusammenfassung der ganzen Thematik:

Die von der Politik forcierte WM in KL war unser Sargnagel, Schuld haben für mich aber dennoch alle Beteiligten, denn zuviele (nunmehr) offensichtliche Fehler wurden in dieser Periode gemacht.

Der FCK, solange es ihn denn noch gibt, spielt auch die nächsten Jahre in Kaiserslautern, am selben Standort wie auch die letzten fast 100 Jahre.

Ob das Stadion irgendwann einen anderen Namen trägt, keine Ahnung. Mittlerweile ist mir das auch relativ egal.

Auf jeden Fall wird unser Verein, oder was auch immer er in Zukunft ist, nirgendwo anders spielen. Ein ausweichen auf andere Spielstätten, besonders außerhalb von KL, wird es nicht geben. Das fände ich auch mehr als Pervers der Stadt und somit allen Bürgern von KL gegenüber.

Ein Rückbau oder oder gar ein Neubau wird es definitv nicht geben.

Aus den derzeit laufenden Verträgen werden weder wir noch die Stadt Kaiserslautern rauskommen.

Wir sind dem Ganzen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und ganz zum Schluss wird der FCK über die Klinge springen und die Stadt Kaiserslautern wohl dann unangefochten an der Spitze der höchstverschuldeten Städte Deutschlands stehen.

Es ist ein Sterben auf Raten wie hier ja schon geschrieben wurde. Die Signatur von WKV beschreibt es passend.

Viel Schwarzmalerei, aber für mich derzeit das realistischste Szenario ... Es hilft wohl nur der sagenumwobene Weiße Ritter (oder das scheue Reh) er alle Probleme mit einem (finanziellen) Schlag löst.

Für mich gibt es derzeit so gut wie keine Hoffnung mehr, weder auf Klassenerhalt noch auf eine Lösung für die finanzielle Situation.
Karlsruh, Karlsruh, wir scheissen euch zu ...



Beitragvon Ke07111978 » 31.01.2018, 11:06


@betzefux: Wir als Verein, hatten jahrelang Zeit ein Konzept zu erarbeiten. Unserem Vorstand, mit den großen Worten angetreten, dass wir auf jeden Fall die volle Pacht zahlen, ist nach zwei Jahren nichts besseres eingefallen, als einen Brief an die Stadt zu schreiben, in dem er eine Pachtreduktion fordert, garniert mit einem Interview in der BILD, um „subtilen“ Druck auszuüben. Wir haben das politische Bullshit Bingo welches jetzt gespielt wird, selbst mit ausgelöst. Und hier geht es einzig und alleine darum, wer die politische Verantwortung trägt, sprich verantwortlich ist.

Den anderen Weg, den du vorschlägst, den wollte man nicht gehen, sonst hätte man sich bereits weit im Vorfeld anders verhalten.
Zuletzt geändert von Ke07111978 am 31.01.2018, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon WernerL » 31.01.2018, 11:22


daachdieb hat geschrieben:'02/'03 hatten wir alleine an Spielergehältern 30 Millionen - um Platz 15 in Liga 1 zu erreichen. Ende der Saison dann das 9 Millionen Finanzamt-Geschenk und ein paar Tage Später der Stadiondeal.
Die Kosten für den Kader für die Folgesaison mussten 1/3 gekürzt werden, sprich 20 Millionen für '03/'04 was noch für Platz 12 reichte. '04 / '05 noch 17 Millionen für den Kader und in der Abstiegssaison noch 13 Millionen.
Die Tendenz ist erkennbar - oder? Damals hat der Mühlstein um unseren Hals schon gewirkt.


Ja, in der Abstiegssaison 2006 hatte der FCK dann auch den niedrigsten Etat aller Bundesligisten und mit dem niedrigsten Etat steigt man in der Regel dann auch logischerweise ab. Vielleicht nicht direkt im 1. Jahr aber irgendwann ist man dann dran, wenn man nicht mehr Gelder bereitstellen kann. Fussball läuft hier auch nicht anders wie andere Branchen.

Um die Schuldendiskussion zu ergänzen:
Nicht nur die Mehrkosten durch das Stadion waren für unsere Pleite verantwortlich sondern auch die damalige Kirchkrise die zu viel weniger TV Einnahmen geführt hat UND unsere genialen Sonderzahlungen für Spieler wie Djorkaeff, denn der FCK wollte groß oben angreifen.
Dazu die schwarzen Kassen im Ausland welche zu immensen Steuer-Nachzahlungen geführt haben.

Alles in allem war der FCK 2003 am Ende.
Jäggi dann vorzuwerfen er würde verbrannte Erde hinterlassen finde ich gewagt bei diesem Mist den er übernehmen musste.

Ke... hat oben referiert wie die Vertragsgestaltung zum Ausbau war. Ich habe das bis heute nicht verkraftet!
Alle Stadien für die WM waren irre teuer, auch die Arroganzarena hat den Steuerzahler 210 Millionen gekostet :!: Die Bayern haben nur das Gebilde oben drauf selbst bezahlt (340 Mio.), die ganze Erschließung des Grundstücks (Bahnanschlüsse etc) eben der Staat. Das verschweigen die Bauern da unten im Süden gerne, wie so Vieles was längst an die Öffentlichkeit gehören würde!

Jäggi jedenfalls wollte als Lösung den BIS HEUTE einzig richtigen Schritt umsetzen: Die Ausgliederung!
Auch in 2018 haben wir diesen Schritt immer noch nicht getan :nachdenklich:
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon FCK58 » 31.01.2018, 11:34


Ke07111978 hat geschrieben:@babsack: Wir als Verein, hatten jahrelang Zeit ein Konzept zu erarbeiten. Unserem Vorstand, mit den großen Worten angetreten, dass wir auf jeden Fall die volle Pacht zahlen, ist nach zwei Jahren nichts besseres eingefallen, als einen Brief an die Stadt zu schreiben, in dem er eine Pachtreduktion fordert, garniert mit einem Interview in der BILD, um „subtilen“ Druck auszuüben. Wir haben das politische Bullshit Bingo welches jetzt gespielt wird, selbst mit ausgelöst. Und hier geht es einzig und alleine darum, wer die politische Verantwortung trägt, sprich verantwortlich ist.

Den anderen Weg, den du vorschlägst, den wollte man nicht gehen, sonst hätte man sich bereits weit im Vorfeld anders verhalten.



Im Endeffekt ist dies doch eine leicht durchschaubare Kiste: Man beugt sich der Politik, weil man Angst hat. Ich frage mich nur, warum?
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon Troglauer » 31.01.2018, 12:24


Das ist mir in manchen Beiträgen zu viel Opferstilisierung. Es waren die Vereinsführungen unter Friedrich und Jäggi, die den FCK voll vor die Wand gefahren haben. Nicht die Stadt, das Land, die Banken und auch keine höheren Mächte.

Man muss das jetzt wirklich nicht mehr alles durchkauen. Den Größenwahn und Dilettantismus der selbsternannten Bayernjäger, die verbrecherisch dumme Zusage, dass man alle Mehrkosten des Stadionausbaus selbst trägt, der halbseidene Jäggi und sein ebenso halbseidener Sanierungsplan.

Viele wollen es nicht hören aber Schuld war indirekt auch die chronische Selbstüberschätzung weiter Teile des Vereinsumfelds, das bräsig und selbstgerecht die FCK-Tradition wie einen dicken, fetten Bauch vor sich hergeschoben hat und das teilweise noch heute tut.

Wäre das alles nicht gewesen, dann hätte man diesen unseligen Pachtvertrag niemals gebraucht. Natürlich hängt man heute an dem Stadion, wie an einem Wipp-Galgen aber in der Regel bestimmt eben nicht der Schuldenbuckel über die Konditionen.

In den letzten Jahren wurde hier teilweise eine gegenteilige Legendbildung betrieben aber eigentlich grenzt es an ein mittleres Wunder, dass der FCK unter diesen Bedingungen noch so lange halbwegs mithalten konnte.



Beitragvon Betze_FUX » 31.01.2018, 13:07


Ke07111978 hat geschrieben:@betzefux: Wir als Verein, hatten jahrelang Zeit ein Konzept zu erarbeiten. Unserem Vorstand, mit den großen Worten angetreten, dass wir auf jeden Fall die volle Pacht zahlen, ist nach zwei Jahren nichts besseres eingefallen, als einen Brief an die Stadt zu schreiben, in dem er eine Pachtreduktion fordert, garniert mit einem Interview in der BILD, um „subtilen“ Druck auszuüben. Wir haben das politische Bullshit Bingo welches jetzt gespielt wird, selbst mit ausgelöst. Und hier geht es einzig und alleine darum, wer die politische Verantwortung trägt, sprich verantwortlich ist.

Den anderen Weg, den du vorschlägst, den wollte man nicht gehen, sonst hätte man sich bereits weit im Vorfeld anders verhalten.


@KE..., wenn ich kein Dejavu habe hattest du das schon mal geschrieben, u.A. an @babbsagg ;) Es ist mir schon bewusst was du schreibst. Aber mittlerweile sind die handelnden Personen andere. Zumindest Teilweise. Da sollte zumindest eine Chance bestehen (bzw. es muss ein Ziel sein) ein Stückweit aufeinenader zuzugehen. Der AR ist (bis auf JK) komplett neu besetzt, und TG hat den Platz frei gemacht. Aus meiner Erfahrung heraus kann (!) das durchaus ein Zusammenrücken bewirken, oder zumindest die Chance bieten. Man kann für die "verbrannte Erde" des/der Vorgänger nicht den amtierenden Amtsträger verhauen. Natürlich trägt er Verantwortung, da er diese mit Amt "geerbt" hat, aber die zwischenmenschliche Geschichte kann (!) sich ändern und neue Optionen bieten. Je nachdem wie dick die Köpfe der Ochsen (rein metaphorisch!) sind!

Und dennoch! was ändert sich wenn sich morgen alle einig sind das Herr XY den ganzen Zirkus zu verantworten hat ?! politisch oder sonstwie! Von mir aus kann er das auch noch öffentlich gestehen! Es ändert sich rein Garnichts. Wir stehen immer noch vor der absolut gleichen Herausforderung mit/um das Stadion etc. Einziger Unterschied ist, das wir dann wissen wer ursprünglich Schuld hatte.
Das ist für mich nichts anderes als wenn man mit der Feuerwehr erstmal klärt wer hier der Brandstifter war. Das Haus brennt zwar schon, aber wir diskutieren erst mal bevor gelöscht wird.
Und das das Feuerwehrhauptmann X das früher so gehandhabt hat und sich den Unmut der Bevölkerung auf sich gezogen hat, heißt ja nicht das der neue Kommandant das dann auch so macht. Vielleicht löscht der künftig erst mal...
Zuletzt geändert von Betze_FUX am 31.01.2018, 13:20, insgesamt 3-mal geändert.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Rückkorb » 31.01.2018, 13:09


Troglauer hat geschrieben:Das ist mir in manchen Beiträgen zu viel Opferstilisierung. Es waren die Vereinsführungen unter Friedrich und Jäggi, die den FCK voll vor die Wand gefahren haben. Nicht die Stadt, das Land, die Banken und auch keine höheren Mächte.


Da stimme ich dir in Teilen zu. Es nervt, wie viele es sich leicht machen, zur Entwicklung der WM-Stadion-Kostenproblematik auf andere zu verweisen und selbst nur Opfer sein wollen.

Die Geschichte war ein Zusammenstehen aller Protagonisten einschließlich der FCK-Fans.

Man solte aber unterscheiden, wer wofür verantwortlich war. Da ist es zuächst mal so, dass jeder, FCK, Stadt, Land, für sich selbst verantwortlich sind. Daher muss sich der FCK zu den von ihm eingegangenen Risiken durchaus selbst an die Nase packen.

Man sollte auch sehen, wer nun Verantwortung übernimmt. Es sind der FCK und ganz vorne die Stadt. Darüber darf man durchaus froh sein.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon WernerL » 31.01.2018, 13:55


Was denken andere aus fernen Regionen über den FCK? bei der Sachlage, hier mal ein eben eingetroffenes Zitat:

Den FCK wird es in fünf Jahren nicht mehr geben. Das ist alles sehr traurig. Sie haben zu viel Mist gebaut und dann war es auf Grund der regionalen Gegebenheiten nicht mehr möglich, gegenzusteuern. Der größte Fehler war das WM Stadion. Im Nachhinein muss man sagen, dass das für den Verein und die Stadt der Sargnagel war. Und das alles für die Austragung von vier jämmerlichen Spielen auf einer WM. Damit stirbt ein Stück Fußballgeschichte.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon WernerL » 31.01.2018, 14:19


FW 1920 hat geschrieben:Wie ein Forist zu Recht schreibt, das Haus brennt und wir fragen, wer den Brand gelegt hat.
Das alles bringt uns nicht weiter, keinen Schritt.


Ich habe hier nie eine Diskussion erlebt in der es um die Sache ging, eigentlich werden bis heute immer nur Schuldige gesucht, denn es ist leichter rückwärtsgewandt den Besserwisser zu spielen als zukunftsorientiert zu handeln, denn hier könnte man ja Fehler machen, hier muss man ja auf einmal Managementqualitäten besitzen und Verantwortung übernehmen und sich für Entscheidungen rechtfertigen vor der schäumenden Masse!

Der FCK ist verdient, man kann es nicht oft genug wiederholen, verdient am Rande der Existenz, das ist so verdient wie selten etwas anderes.

Aber vielleicht diskutieren Koryphäen wie JochenG immer noch darüber den Club als reinen e. V. zu halten :applaus:

Ich kann dir also sagen warum wir nicht über die Zukunft diskutieren FW 1920,
Weil die meisten nicht wissen was denn jetzt zu tun wäre und was man überhaupt tun kann.
Zuletzt geändert von WernerL am 31.01.2018, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon Seb » 31.01.2018, 14:39


sport.de hat geschrieben:Neuer Lautern-Boss vor zahlreichen Problemen

Martin Bader tritt am Donnerstag seinen Posten als Sportvorstand des 1. FC Kaiserslautern an. Es könnte eine kurze Amtszeit werden.


Wenn Martin Bader am Donnerstag offiziell seinen Posten beim 1. FC Kaiserslautern antritt, türmt sich auf seinem Schreibtisch bereits die Arbeit.

Die Fragezeichen hinter einer Rückkehr von Trainer Jeff Strasser werden immer größer, der Streit um die Stadionmiete schwelt, der Kampf gegen den Abstieg aus der 2. Liga scheint aussichtslos, die Zukunft des Klubs ist völlig unklar. Der neue starke Mann an der Spitze des einst so ruhmreichen FCK hat ein Himmelfahrtskommando übernommen.

[...]

Absturz in die Regionalliga droht

Ob die chronisch klammen Roten Teufel die 3. Liga stemmen können, ist nach wie vor ungewiss. Der Absturz des abgeschlagenen Zweitliga-Schlusslichts in die Regionalliga droht. Dass sich der 49 Jahre alte Bader dies antut, gilt als unwahrscheinlich - sein Vertrag gilt nur für die 2. und 3. Liga.

[...]

Entrüstung nach Vorschlag des Oberbürgermeisters

Mit einer Groß-Baustelle abseits des Platzes muss sich die Stadt Kaiserslautern seit Wochen beschäftigen. Da der FCK für die nächste Saison eine Reduzierung der Miete für das Fritz-Walter-Stadion beantragt hat (2,4 Millionen Euro statt der vereinbarten 3,2 Millionen Euro für die 2. Liga, 425.000 Euro für die 3. Liga), droht eine Finanzierungslücke.

Der Vorschlag von Oberbürgermeister Klaus Weichel, die Grundsteuer B um 65 Prozentpunkte auf die Rekordmarke von 525 Prozent anzuheben, rief in der Bevölkerung einen Sturm der Entrüstung hervor. Nun werden andere Modelle diskutiert - unter anderem ein Solidaritätszuschlag, den die Stadionbesucher entrichten sollen.

[...]

Quelle: sport.de


Der komplette Artikel besteht nur aus Schwarzmalerei. Neu ist der Vorschlag, dass jeder Stadionbesucher einen "Solidaritätszuschlag" zahlen soll. Ein ziemlicher Schwachsinnsvorschlag meiner Meinung nach.




Zurück zu Fritz-Walter-Stadion

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 21 Gäste