Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon paulgeht » 05.12.2017, 17:25


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Die Westkurve in der Saison 1997/98; Foto: Imago/Nordiek

BetzeHistorie
"Wir haben wirklich um unser Leben gekämpft"

Heute vor 20 Jahren: Mit einem fulminanten 2:0 im Spitzenspiel gegen den FC Bayern feierte der 1. FC Kaiserslautern einen wichtigen Sieg zum Rückrunden-Auftakt. Für die Roten Teufel war es ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum sensationellen Meistertitel 1998.

Sie hatten es noch einmal spannend gemacht: In doppelter Überzahl kämpfte der 1. FC Kaiserslautern am 17. Spieltag der Saison 1997/98 gegen den Hamburger SV um die Herbstmeisterschaft. Doch beim Stand von 1:1 wollte der Ball einfach nicht seinen Weg zum erlösenden 2:1 ins Tor finden. Ein Sieg hätte die Roten Teufel unabhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz zum Herbstmeister gekrönt, doch es dauerte bis zur 90. Minute, ehe der eingewechselte Marian Hristov per Kopf den Siegtreffer erzielte und das Fritz-Walter-Stadion bis in seine tiefsten Fundamente erzittern ließ. Der Aufsteiger war Herbstmeister!

Betze Legends 1997/98: 1. FC Kaiserslautern - Hamburger SV 2:1

Nachdem Andreas Brehme schon Ende Oktober erstmals vom Titel gesprochen hatte, war nun auch Otto Rehhagel endlich bereit, die Saisonziele zu korrigieren. Wer hätte es dem Trainer-Routinier auch abgenommen, hätte er beim Stand von 39 Punkten nach der Hinrunde weiterhin vom Klassenerhalt gesprochen? Von der Meisterschaft wollte der Trainer zwar nach wie vor nichts wissen, er peilte nun aber immerhin die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb an.

Die Bayern kommen mit viel Wut

Vielleicht stapelte der 59-Jährige etwas tiefer, weil wenige Tage später der Kracher schlechthin in der Bundesliga anstand: Aufgrund der Weltmeisterschaft 1998 war der Spielplan eng getaktet, noch vor Weihnachten fanden die ersten drei Partien der Rückrunde statt - und gleich die erste sollte es in sich haben: Kein Geringerer als der FC Bayern, Dauer-Rivale und erster Verfolger, kam zum Freitagabend-Gipfel auf den Betzenberg.

Die Münchner reisten mit viel Wut an. Nicht nur die jüngste 2:4-Niederlage in Leverkusen hatte die Ehre des Rekordmeisters gekränkt. Der Aufsteiger aus der Pfalz, angeführt vom in München davongejagten Rehhagel, tanzte den Bayern schon seit Saisonbeginn auf der Nase herum und ließ sich von der Tabellenspitze einfach nicht verdrängen - allen Psycho-Spielchen zum Trotz.

Sforza: "Einbrechen? Da höre ich Neid heraus!"

Vor dem Spitzenspiel war es Oliver Kahn, der auf den 2:1-Sieg des FCB wenige Wochen zuvor anspielte. Im Pokal hatten die Bayern den FCK aus dem Wettbewerb gekegelt und damit auch im Meisterschaftsrennen wieder Hoffnung geschöpft. "Wir haben in dieser Saison schon einmal dort gewonnen. Warum sollten wir es nicht ein zweites Mal schaffen?", fragte der Torhüter. Ciriaco Sforza schickte im "kicker"-Interview die passende Antwort: "Wir haben vier Punkte Vorsprung als Erster. Das ist kein Zufall. Wer behauptet, wir würden noch einbrechen, soll dieser Meinung sein. Bei solchen Reaktionen höre ich Neid heraus."

Nun also war am Nikolausabend der große Show-Down gekommen - wieder ein Flutlichtspiel im Fritz-Walter-Stadion, wie so viele davor und danach in der Meistersaison 1997/98. Bei kalten Temperaturen kochte der Betzenberg förmlich über. 38.000 Zuschauer verwandelten das Fritz-Walter-Stadion in ein Tollhaus. Und einer sollte an jenem Abend eine besondere Rolle einnehmen: Andreas Buck. Der Sommer-Neuzugang beackerte die rechte Seite und stellte mit seinen Läufen und seinem Kampfeswillen die Münchner vor große Probleme. "Buck interpretierte die Rolle auf der Außenbahn nahezu wie ein klassischer Rechtsaußen, so dass Tarnat zum linken Verteidiger wurde", hieß es in der Analyse des "kicker".

Buck: "Das 1:0 war mein Tor, darauf lege ich wert!"

Der von vielen zuvor erwartete Sturmlauf der Lautrer blieb allerdings erst einmal aus. Geschickt ließ der FCK den Gegner kommen, schließlich musste das Team von Giovanni Trapattoni gewinnen, um die Meisterschaft wieder spannend zu machen. Außerdem galt es, den Münchnern nicht zu viel Raum und zu viele Chancen zu geben. Schließlich seien die Bayern "auch keine Murmeltruppe", wie Buck das taktische Verhalten seines Teams später bei "Premiere" erklärte. Einmal hätte es tatsächlich beinahe geklingelt. Carsten Jancker schoss aus 15 Metern ins linke untere Eck, stand aber zuvor im Abseits und musste seinen Jubel unter hämischem Applaus der Westkurve mit versteinertem Blick abbrechen.

Der FCK selbst setzte Nadelstiche - und brachte den Betze kurz vor der Pause zur Explosion. Buck schlich sich in den Strafraum ("Ich habe da normalerweise nichts zu suchen"), machte bei einer Hereingabe von links den entscheidenden Schritt auf den Ball zu und lenkte das Spielgerät damit in die Maschen. Ein "erzwungenes" 1:0, denn an Bucks Treffer hatte auch Dietmar Hamann seine Aktien, der den Ball noch abfälschte. "Kaiserslauterns 1:0 war ein Eigentor von mir", gab der Unglücksrabe nach dem Spiel zu. Buck dagegen erklärte mit sinnbildlichem Lautrer Selbstbewusstsein: "Das 1:0 war mein Tor, darauf lege ich wert!"

Hristov macht den Deckel drauf - mal wieder

Auch in der zweiten Hälfte lief das Spiel für die Pfälzer, wobei es die Rehhagel-Elf verpasste, mit dem 2:0 frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Doch mit Sforza im Mittelfeld, der sich einmal mehr als Spielmacher und Taktgeber erwies, gab der FCK das Spiel nicht mehr aus der Hand, setzte zudem auf seinen schon so häufig in dieser Saison gezeigten unbändigen Willen. "Wir haben wirklich um unser Leben gekämpft", sagte Buck, der schließlich kurz vor dem Schlusspfiff die Vorentscheidung einleitete.

In der 85. Minute trieb er mal wieder den Ball nach vorne und setzte Marian Hristov im Strafraum mit einer Flanke in Szene. "Es war ein hervorragender Pass von Marco Reich in den freien Raum. Ich habe in die Mitte geschaut und Marian gesehen und gehofft, dass der Pass ankommt", beschrieb der Dauerläufer die Entstehung des 2:0. Hristov, wie schon gegen Hamburg in den Schlussminuten zur Stelle, drückte die Kugel vor der frenetischen Westkurve vorbei am machtlosen Kahn ins Tor.

Betze Legends 1997/98: 1. FC Kaiserslautern - FC Bayern München 2:0

Janckers Mittelfinger - Hoeneß' Zorn

Das nächste Ausrufezeichen in einer sagenhaften Saison war gesetzt und ganz "nebenbei" der Vorsprung auf die Bayern um drei weitere Punkte auf nun sieben Zähler aufgestockt.
"Deutscher Meister wird nur der FCK!", skandierte die Westkurve in ohrenbetäubender Lautstärke, während bei den Bayern die Nerven nun erst recht blank lagen. Stürmer Carsten Jancker etwa verabschiedete sich auf dem Weg in die Kabine mit ausgestrecktem Mittelfinger von den FCK-Fans.

Und natürlich war auch Uli Hoeneß in Rage. "Rehhagel kann noch siebenmal mit Kaiserslautern Meister werden, trotzdem wird er kein Trainer für den FC Bayern", stichelte der Manager und knöpfte sich auch gleich noch Sforza vor. "Wenn ich den in Kaiserslautern sehe, dann habe ich den Eindruck, der war bei uns ein Jahr in der Schauspielschule. In München habe ich den nie so viel laufen sehen, auch in Mailand war er nur ein Stehgeiger“, wetterte Hoeneß.

Pech nur für den Bayern-Manager, dass der Stehgeiger und Rehhagel mit den Roten Teufel unbeeindruckt weitermarschierten - einem ganz großen Ziel entgegen.

Vom Aufsteiger zum Meister! Mit der Serie "BetzeHistorie" erzählen wir - neben den Highlights hier auf Der Betze brennt - ausführlich auf Facebook und Twitter die historische Geschichte des 1. FC Kaiserslautern zwischen 1996 und 1998 nach.

Quelle: Der Betze brennt
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Beitragvon ExilDeiwl » 05.12.2017, 18:21


Ach, das sind doch wieder nur Erinnerungen von anno dunnemols... :nachdenklich:

Aber geile Erinnerungen! :teufel2: Und vor allem in Hinblick darauf, wie wir die Bayern geärgert haben und wie diesem Unsympathen von Hoeneß die Galle geplatzt ist! :lol: Was würde ich darauf geben, das noch einmal erleben zu dürfen!

Aber die Realität... sie schmerzt. Ach Scheiße, kommt her mit diesen Erinnerungen, diesem Dope, das die Schmerzen ein wenig betäubt...
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon SEAN » 05.12.2017, 19:58


doch es dauerte bis zur 90. Minute, ehe der eingewechselte Marian Hristov per Kopf den Siegtreffer

Ein Hristov saß auf der Bank, wenn man sich das mal überlegt. Heute wären wir froh, wir hätten nen halben Marian für die Startelf.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon sandman » 05.12.2017, 20:53


ExilDeiwl hat geschrieben:Aber die Realität... sie schmerzt. Ach Scheiße, kommt her mit diesen Erinnerungen, diesem Dope, das die Schmerzen ein wenig betäubt...


Besser kann man die Gefühlslage nicht beschreiben :daumen:

Die Bayern abgewatscht, die tobende West im Hintergrund...dazu noch Udo am Mikrofon. Das ist der Stoff, der süchtig macht...der aber am nächsten Morgen...angenommen in der Realität..für nen richtig dicken Kater sorgt :|
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon Schalk » 05.12.2017, 21:04


sandman hat geschrieben:Die Bayern abgewatscht, die tobende West im Hintergrund...dazu noch Udo am Mikrofon. Das ist der Stoff, der süchtig macht...


Kleine Korrektur: 97 war Udo schon ein paar Jahre beim Eishockey zu Hause und Horst am Mikro. Dennoch, schöne Erinnerungen sind es allemal.



Beitragvon sandman » 05.12.2017, 21:51


@Schalk:
Da kannst mal sehen, wie das wirkt..ich hätte drauf geschworen,das da Udo am Mikro is :lol:

Danke für die Korrektur :daumen:
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon jürgen.rische1998 » 05.12.2017, 22:29


Das war so eng im Block. Weiß noch, dass ich Handschuhe in die Taschen gestopft hatte während dem Spiel. Habe immer noch vor dem geistigen Auge wie Hristov das Ding reinmacht und dann stand keiner mehr da wo er war. Und ein Handschuh war weg :lol: Auch sowas kann uns keiner mehr nehmen. Bringt uns Heute nicht weiter, ist aber einer der ganz vielen Gründe warum ich den FCK auf jedem Weg der kommt begleiten werde. Ich habe soviel tolle Erlebnisse bekommen, da ist es für mich selbstverständlich, jetzt nicht abzuhauen. Respekt daher auch an Alle die gar keine großen Zeiten miterleben konnten und trotzdem weiter voll hinter unserem Wappen stehen :daumen:
Omnia vincit amor



Beitragvon Betze_FUX » 06.12.2017, 07:07


Gänsehaut!
Buckbuckbuckbcukbuck :D

herllich. immer wieder gut das ich da dabei war.

in der Momentanen Situation glaub ich jedoch, dass das spiel gegen Fürth das (für lange Zeit) letzte war in der man diese Freude, Euphorie, Erleichterung all das im Jubelschrei spürte...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon TDFCK » 06.12.2017, 07:26


Cooool, endlich mal ein Bild auf dem Ich auch zu sehen bin.....direkt über der Pappmeisterschale, mit dem schönen rot/weiß gestreiften Pullover :lol: .
Den habe ich heute noch im Schrank :love: :teufel2:



Beitragvon kai900 » 06.12.2017, 07:59


Das war Mal wieder ein Großzahltag für mich. Jeder wollte Karten und ich kannte da Oben genug Ordner :wink:

Wenn man allerdings überlegt Jancker verabschiedete sich mit dem Stinkefinger dann war das noch mein Fußball. Heute bekäme er dafür min 4 Wochen Sperre.
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen



Beitragvon Westkurvenalex » 06.12.2017, 08:26


kai900 hat geschrieben:Das war Mal wieder ein Großzahltag für mich. Jeder wollte Karten und ich kannte da Oben genug Ordner :wink:

Wenn man allerdings überlegt Jancker verabschiedete sich mit dem Stinkefinger dann war das noch mein Fußball. Heute bekäme er dafür min 4 Wochen Sperre.


Kaum zu glauben, dass das schon 20 Jahr her ist.
Solche Spieler, auch wenn es gegen uns gerichtet war, sind mir 1000 mal lieber als solche, die das Vereinsemblem küssen und denken, "ihr Idioten, beim nächst besseren Vertrag bin ich weg". Spieler wie Effe, Matthäus, Möller, Jancker hatte ich in ihrer aktiven Zeit gehasst, aber auch respektiert. Heutzutage entstehen solche Spielertypen überhaupt nicht mehr, da es schon frühzeitig unterbunden wird. Spieler sind gleichgestellt. Wie sich die Fanszene geändert hat sehen wir aber auch bei uns. Was wurde Ehrmann früher gefeiert, wenn er wieder mal einen Umgesenst hatte und rot sah (ich erinnere an die Duelle mit dem Waldhof). Spalvis lässt sich etwas gehen, sieht auch den roten Karton (wenn auch zu hart) und wird hier zerrissen.
Heute feiern wir Hristov als ein Idol, feiern Marschall als Helden der Vergangenheit. Kaum einer wird sich daran erinnern, dass man Marschall eigentlich schon abgeschrieben hatte, dass man Hristov anfangs schon als Fehleinkauf betitelte, der zu langsam und behäbig wäre. Im Rückblick werden sie gefeiert, würden sie heute für uns spielen, wären sie niemals so groß geworden.
Aber zurück zu dem Spiel. Das schönste Weihnachtsgeschenk was man bekommen konnte. Bei dem 2:0 ging mir leider die Brille kaputt und ich musste zu den Sanitätern unter der West und habe um Pflaster gebeten. Die Brille wurde geklebt und ich hatte die letzten Minuten wieder den totalen Durchblick :D



Beitragvon kai900 » 06.12.2017, 09:07


Ein Idrisou wäre damals Publikumsliebling gewesen. Wir haben doch seit entstehen der Bundesliga von solchen Drecksäcken auf dem Platz gelebt und überlebt.

Auf der anderen Seite wen willst beim Gegner auch noch hassen? Zu der Zeit hat fast jede Mannschaft so ein oder mehrere Drecksack(Säcke) in ihren Reihen gehabt auf den man sich so schön einschießen konnte. Ich erinnere da gerne mal noch an Bührer (Sau). Wie es auf dem Berg noch rund gehen kann wenn der Gegner ein, zwei, drei Spieler in der Mannschaft hat die man richtig schön hassen kann hat man ja gegen die Bullenpisse gesehen. Dann kamen aber gleich die Gutmenschenfans, die DFL/DFB um die Ecke und schreien Rum von wegen Sauerei und was weiß ich. Bei DFL/DFB und Burn Out Ralle kann ich es ja noch verstehen aber bei unserem eigenen Anhang net. Da hat man bei einigen gemeint die gehen erst seit 2 Jahren auf den Berg als man dann aufs Alter geschaut hat dachte man nur bei denen muss wohl das Langzeitgedächtnis net mehr funktionieren.
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen



Beitragvon Betze_FUX » 06.12.2017, 09:23


[quote="Westkurvenalex]
Heute feiern wir Hristov als ein Idol, feiern Marschall als Helden der Vergangenheit. Kaum einer wird sich daran erinnern, dass man Marschall eigentlich schon abgeschrieben hatte, dass man Hristov anfangs schon als Fehleinkauf betitelte, der zu langsam und behäbig wäre. Im Rückblick werden sie gefeiert, würden sie heute für uns spielen, wären sie niemals so groß geworden.
:/quote]


Heute ist es nahezu umgekehrt.
Wir holen Spieler von deren Vita und Namen wir denken "das wird was", "guter Transfer" und werden später eher endtäuscht ob ihrer Leistung!
Dann reden wir davon das wir "auf dem Papier" besser stehen müssten...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon super-jogi » 06.12.2017, 09:26


Schön wars. Das war eins der wenigen Spiele, bei denen ich leider NICHT aufm Berg war.
Das Leben ist wie eine Klobrille. Man macht so einiges durch !



Beitragvon Betze_FUX » 06.12.2017, 11:02


Und nochmal zu janckers. Mittelfinger:
Man rufe sich in Erinnerung, er spielte danach noch für uns!!!
Wenn ich mir das heute vorstelle, das ein Spieler und Fans den Finger zeigt und dann 2-4 Jahre später einen Vertrag bei uns unterschreibt!!! Himmel!
Da werden dann bestimmt wieder Fadenkreuze gemalt oder Charakter und verppiss dich Plakate hochgehalten.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon DerRealist » 06.12.2017, 11:48


Betze_FUX hat geschrieben:Und nochmal zu janckers. Mittelfinger:
Man rufe sich in Erinnerung, er spielte danach noch für uns!!!
Wenn ich mir das heute vorstelle, das ein Spieler und Fans den Finger zeigt und dann 2-4 Jahre später einen Vertrag bei uns unterschreibt!!! Himmel!
Da werden dann bestimmt wieder Fadenkreuze gemalt oder Charakter und verppiss dich Plakate hochgehalten.


Warte mal ab, wenn Orban wiederkommt.
Oder mit Müller wars doch das Gleiche. Nur alles ohne Mittelfinger. Aber irgendwie indirekt.



Beitragvon basdri » 06.12.2017, 11:56


Betze_FUX hat geschrieben:Und nochmal zu janckers. Mittelfinger:
Man rufe sich in Erinnerung, er spielte danach noch für uns!!!
Wenn ich mir das heute vorstelle, das ein Spieler und Fans den Finger zeigt und dann 2-4 Jahre später einen Vertrag bei uns unterschreibt!!! Himmel!
Da werden dann bestimmt wieder Fadenkreuze gemalt oder Charakter und verppiss dich Plakate hochgehalten.


Bei der Jancker Verpflichtung soll ein gewisses Online-Fanzine einen großen Stinkefinger als Startseite gesetzt haben und war angeblich nicht mehr zu erreichen...
NOrange!



Beitragvon FCK-Ralle » 06.12.2017, 12:32


basdri hat geschrieben:
Betze_FUX hat geschrieben:Und nochmal zu janckers. Mittelfinger:
Man rufe sich in Erinnerung, er spielte danach noch für uns!!!
Wenn ich mir das heute vorstelle, das ein Spieler und Fans den Finger zeigt und dann 2-4 Jahre später einen Vertrag bei uns unterschreibt!!! Himmel!
Da werden dann bestimmt wieder Fadenkreuze gemalt oder Charakter und verppiss dich Plakate hochgehalten.


Bei der Jancker Verpflichtung soll ein gewisses Online-Fanzine einen großen Stinkefinger als Startseite gesetzt haben und war angeblich nicht mehr zu erreichen...


Das wollte ich auch gerade schreiben.
Der Jancker hat aufm Betze und auch hier ordentlich Fett bekommen als er zu uns kam.
Er hat sich aber auch meistens aufm Betze benommen wie sau.
Aber ist was passiert? Nö. Das war Fußball wie er sein sollte.
Auch mit Jancker gings aufm Betze weiter und auch wenn er nicht ganz so überzeugt hat bei uns, war er am Ende akzeptiert.
Auch hat Jancker keinen psychischen Schaden davon getragen (zumindest nicht größer wie den, den er vorher schon hatte :wink: ), wenn heute sowas passieren würde, dann wäre hier sofort Amnesty International und der Redakteur der Emma unterwegs und würde das Forum sperren und die Kacker von der DFL hätten wieder was wo sie Geld ziehen könnten.
Auch Jancker stand da drüber, die nicht kritikfähigen Mädels von heute, würden ja da gleich wieder den Vertrag auflösen oder sich erst mal krank schreiben lassen, anstatt den A... zusammen zu petzen und Leistung zu zeigen.
Durch Leistung bringen hat hier und auch sonst überall bisher jeder überzeugen können.

Ach waren das schöne Zeiten.
@WKA hat schön Unterschiede aufgezeigt.
Oh ja der Olaf. Als er damals 93 oder 94 kam, war er ganz gut, in der Abstiegssaison hat er genau so versagt, wie viele andere auch. Auch in der Zweitligasaison war er nicht der mega-auffällige Stürmer, das war mehr der Pavel, aber dann gings los und "Ölaf" wurde "Fußballgott".
Herrlich.

Und bei Hristov werde ich nie vergessen, wie er beim Abstieg 06 die FCK-Spieler getröstet hat, obwohl er bei der Mannschaft spielte, die uns gerade aus der Liga gekickt hatte.


Allein schon wenn ich mir das Spiel gegen den HSV anschaue. Ganz anderer Fußball wie heute.
Wenn man das Spiel in die heutige Zeit transportieren würde, hätten wir wahrscheinlich 5 Platzverweise (allein Yeboah würde wegen dieser Spielweise 5 Wochen aus dem Verkehr gezogen), mindestens 3 Elfmeter und mehrere Auswechslungen wegen Verletzung, da sich die ein oder andere P...y beim Abroller nach einem "Foul" den Zehnagel abgebrochen hätte.

Ach war das schön damals.
Mit dem Fußball und mir solcher Stimmung bin ich aufgewachsen.
Wie gern hätte ich das wieder... :cry:
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon Westkurvenalex » 06.12.2017, 12:56


@FCK Ralle: Mit Videobeweis, langen Unterbrechungen, Forderungen nach einem 11er mit dem Satz "Es gab ein Kontakt", den ganzen verwöhnten und verweichlichten Spieler, die bei Anzeichen einer kleinen Kritik einbrechen, ist der Fußball nicht attraktiver geworden. Die Zeiten sind vorbei und werden nicht wieder kommen, zumindest nicht im Profifußball.
Aber das ist auch im Stadion so. In den 80er und 90er ging es im Stadion deutlich deftiger zu. Ein Betze von 1997 hätte wahrscheinlich 1 Saison Geisterspiele zu absolvieren. Natürlich gab es Gesänge und Beschimpfungen, die sehr in die rechte Ecke ging, was nicht in Ordnung war. Doch "normale" Schmähgesänge die damals jeder mitsang würden heute von DFB und DFL sanktioniert werden.
Die Rauigkeit und Ehrlichkeit ist dem Fußball abhanden gekommen. Er ist zur Melkkuh geworden, wo sich jeder der es kann bedienen möchte und auch bedient. Deshalb tue ich mir z.B. die Champions league überhaupt nicht mehr an. Mir ist es vollkommen egal ob Bayern gegen Paris 3:1 gewinnt oder 0:3 untergeht. Die Summen die da im Spiel sind, möchte ich nicht mehr mittragen.
Der FCK wird unter diesem modernen Fußball nicht mehr dahin kommen wo wir mal waren. Wir müssten unsere Seele verkaufen und die Frage ist, ob wir das überhaupt wollen. Ich spreche nicht davon, dass den Mitglieder, Fans und vielleicht einem Investor, Anteile verkauft werden. Sondern wenn ein Scheich kommen würde oder irgendein Oligarch, wäre das für mich das Ende.
Mist, jetzt bin ich zu sehr abgeschweift....



Beitragvon TDFCK » 06.12.2017, 13:01


FW 1920 hat geschrieben:
TDFCK hat geschrieben:Cooool, endlich mal ein Bild auf dem Ich auch zu sehen bin.....direkt über der Pappmeisterschale, mit dem schönen rot/weiß gestreiften Pullover :lol: .
Den habe ich heute noch im Schrank :love: :teufel2:

Passt er Dir nicht mehr???? :D :D



Doch !!! Aber nur noch im Sommer als Bauchfrei Shirt :D :lol: :lol:



Beitragvon FCK-Ralle » 06.12.2017, 14:34


Westkurvenalex hat geschrieben:@FCK Ralle: Mit Videobeweis, langen Unterbrechungen, Forderungen nach einem 11er mit dem Satz "Es gab ein Kontakt", den ganzen verwöhnten und verweichlichten Spieler, die bei Anzeichen einer kleinen Kritik einbrechen, ist der Fußball nicht attraktiver geworden. Die Zeiten sind vorbei und werden nicht wieder kommen, zumindest nicht im Profifußball.
Aber das ist auch im Stadion so. In den 80er und 90er ging es im Stadion deutlich deftiger zu. Ein Betze von 1997 hätte wahrscheinlich 1 Saison Geisterspiele zu absolvieren. Natürlich gab es Gesänge und Beschimpfungen, die sehr in die rechte Ecke ging, was nicht in Ordnung war. Doch "normale" Schmähgesänge die damals jeder mitsang würden heute von DFB und DFL sanktioniert werden.


Da sagst du was! Ich kann gar nicht zählen wie oft ich den dümmlichen Reportern was zurufen möchte, wenn sie diesen hirnverbrannten Satz "es gab einen Kontakt" ausrufen.
Ja klar gab es einen Kontakt, beamen funktioniert noch nicht - ist also nichts mit einfach mal verschwinden. Außerdem heißt das Spiel Fußball und nicht Dame. Selbst im Schach gibt es mehr "Kontakt" wie in der Bundesliga.

Genau so, wenn sich der "gefoulte" dann mehrfach überschlägt und sich auf dem Boden windet, als hätte er einen doppelten Beinbruch. Aber kaum 20 Sekunden später wieder rumhüpft wie ein junges Reh. Oder wenn sie einfädeln und den Kontakt suchen um wehement Foul zu reklamieren. Und dann kommt noch so ein dümmlicher Reporter "Das war clever." Nein du Depp, das ist grob unsportlich! Rote Karte und 3 Wochen Sperre wären richtig und nicht der Freistoß.

Aufm Bolzplatz früher haben wir solche Schauspieler an der Unterhose hochgezogen, damit sie richtig schön im Schritt klemmte. In 99% der Fälle hat ers nie wieder gemacht.


Genau so die Stimmung im Stadion. Natürlich ging es damals deftiger zu und oftmals auch weit unter die Gürtellinie. Aber hey, was glaubt ihr denn wo das ganze Adrenalien herkam, das die ach so sehr gelobte und vermisste Betze-Stimmung anfachte? Sicher nicht vom Pommes kauen, SMS schreiben oder Selfies mit den Kumpels machen. Blickt das einer von den (meist) jüngeren (es gibt Ausnahmen, deswegen bitte nicht alle persönlich angesprochen fühlen) Kollegen (und das sag ich mit Mitte 30 :shock: ) auf der West überhaupt? Natürlich muss man kein U-Bahn-Lied mehr singen, aber ein gepflegtes "Karlsruh wir scheißen euch zu", das gehört sich doch so. Aber dann einen dumm anschauen oder noch besser sich so großkotzig pikieren, wenn man einen Schmähgesang anstimmt oder mitmacht. Da gibt's leider schon so viele, da brauchst du schon bald keine DFL mehr. Die Fans von heute sind ja auch schon so "verweichlicht" wie die Spieler. Und auf der anderen Seite nach dem Spiel oder im Internet rumnölen, dass auf der West keine Stimmung mehr herrscht. Ach nee...

Geisterspiele. Ha, genau so ein unnötiges Druckmittel von den selbsternannten Hütern der Ordnung, sprich der DFL. Um Gottes willen bloß nicht den Gegner schmähen, sonst läuft er vielleicht heulend nach Hause. Mimimimi... Pfeifen? Geht gar nicht. Plakate? Wird man dafür eigentlich schon erschossen? Meinungsäußerung ist keinster Weise mehr erwünscht! Die Fankurven sollen alle schön gleich klingen, nur juppheisa toller eigener Verein und bitte nicht lauter als Theaterlautstärke, damit den Großkopferten in den VIP-Logen nicht vor lauter Schreck der Schrimp in den Hals rutscht.
Was sollen denn die Leute denken (vor allem die Geldgeber aus dem Ausland oder die Kollegen von der U-20 Truppe aus China), wenn es im Stadion abgeht?
Was haben die denn früher gedacht? Wie, da hat es die nicht interessiert? Mich interessiert es heute noch nicht.


Die Rauigkeit und Ehrlichkeit ist dem Fußball abhanden gekommen. Er ist zur Melkkuh geworden, wo sich jeder der es kann bedienen möchte und auch bedient.

Diese Sätze treffen den Nagel auf den Kopf. Viel besser kann man des aktuellen Ist-Zustand und wahrscheinlich auch die aus Fan (ich sage FAN nicht ZUSCHAUER) - Sicht traurige Zukunft des Profi-Fußballs nicht beschreiben. Er mutiert immer mehr zu einem Gebilde aus Lügen, Gleichschaltung, Schönrederei und Prestige- und Profitgier. Individualität und ehrliche Meinung wird nur z.T. geduldet aber schnell mundtot gemacht, wenn es auch nur ein wenig ausarten könnte. Mann könnte ja anfangen selbständig zu denken. Wer gewisse Parallelen zur Entwicklung der Gesellschaft im allgemeinen findet, hat dies zumindest noch nicht verlernt.

Aber Sorry, ich schweife ebenfalls wieder ab.
Es tut mir Leid, dass ich bei fast jedem dieser tollen Betze-Moments, die bei mir einfach schöne Erinnerungen auslösen, solche langen abschweifenden Beiträge schreibe. Ich nehme auch keinem krumm der sie nicht liest. Ich steigere mich da leider oft rein, weil man bei diesen Momenten sieht, wie schön es mal war und wie es noch sein könnte. Ich gelobe Besserung aber versprechen kann ich nichts.

Nur der FCK! Immer und Ãœberall!
Zuletzt geändert von FCK-Ralle am 06.12.2017, 15:01, insgesamt 4-mal geändert.
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon hardy68 » 06.12.2017, 14:42


Schon ok, Ralle. Schreib weiter solche emotionalen Texte. Tut gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist ! :teufel2: :daumen:

Ach ja, ganz geil find ich auch die Typen, die den Ball sowas von klar selbst ins Aus stolpern und dann die Flosse heben und einen Einwurf wollen. Solche Luschen durften bei uns auf dem Bolzplatz nur ins Tor, damit sie uns nicht mehr als nötig blamieren! :lol: :D
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme! (Thomas Morus)



Beitragvon Westkurvenalex » 06.12.2017, 14:46


@FCK-Ralle
Ich glaube man sollte mal ein Nostalgietreffen veranstalten und bei ein paar Bierchen (auch ein paar mehr) über solche Zeiten reden. Unabhängig der aktuellen sportlichen Situation, der Grabenkämpfe etc.
Schade das ich mittlerweile 300km von KL wegwohne. Aber nächstes Jahr gibt es auch Heimspiele!



Beitragvon jürgen.rische1998 » 06.12.2017, 14:48


:applaus: :verbeug: Fantastisch Ralle. Ich unterschreibe jedes Wort und bin auch sehr froh, dass ich noch anderen Fußball erleben durfte :?

Nostalgietreffen hätte was. Mit dem Youtube Kanal von Australautern (oder so) :D :love:
Omnia vincit amor



Beitragvon sandman » 06.12.2017, 15:08


Geile Idee :daumen: ..da wäre ich auch sehr gerne dabei.

Bisschen in alten Zeiten schwelgen und beim Spiel zusammen den alten Betze mal wieder aufblitzen lassen :D :teufel2:
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)




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