
Die Trainerdiskussion beim FCK hat begonnen
(...) Ist Norbert Meier noch der Richtige auf der Trainerbank? Die Fans diskutieren das nicht erst seit der Niederlage in Kiel. In den sozialen Netzwerken ist es das Thema Nummer eins für die FCK Fans. Die Meinungen gehen größtenteils in eine Richtung: "Der Trainer hat nicht gespielt. Aber offensichtlich schafft er es nicht, die Mannschaft derart ein- und aufzustellen, dass sie bei einem Aufsteiger aus der 3. Liga punktet. Daraus sollte man Konsequenzen ziehen", so der gemäßigte Tenor im FCK-Fan-Forum "Der Betze brennt". ein Großteil der übrigen Aussagen ist in der Wortwahl deutlich schärfer.
Die FCK-Anhänger haben große Sorge, dass es für ihren Traditionsverein in dieser Saison in die 3.Liga gehen könnte. Von Vereinsseite gibt es aktuell noch keine Stellungnahme zur aufkommenden Trainer-Diskussion. Mannschaftsintern kommen schon jetzt die üblichen Durchhalteparolen: " Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Wir waren läuferisch und kämpferisch auf der Höhe. Aber wir fahren mal wieder mit leeren Händen nach Hause", sagte Kapitän Daniel Halfar und fügt schnell noch hinzu: "Wir müssen jetzt einfach Ruhe bewahren. Das ist das Wichtigste". (…)
Quelle und kompletter Text: SWR
Ergänzung, 13.09.2017:
FCK-Fans nicht mehrheitlich für Trainerwechsel
Am Montag schrieb der "SWR" - unter Berufung auf Internetkommentare, auch im Forum von Der Betze brennt - dass die meisten FCK-Fans sich einen Trainerwechsel wünschen. Aber stimmt das wirklich? Wir haben es uns genauer angeschaut.
Es sind die üblichen Gesetze des Fußballs: Wenn eine Mannschaft keinen Erfolg hat, dann wird über Konsequenzen diskutiert und relativ schnell auch über den Trainer. So auch beim 1. FC Kaiserslautern. Mit dem VfL Bochum, Erzgebirge Aue, dem FC Ingolstadt und der SpVgg Fürth haben vier andere Zweitligisten ihren Trainer sogar schon gewechselt - und das nach gerade mal fünf Spieltagen.
"Die Meinungen gehen größtenteils in eine Richtung", schrieb der "SWR" am Montag, und diese Richtung sei die Entlassung von FCK-Cheftrainer Norbert Meier. Aber ist das wirklich so? Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und im DBB-Forum gefragt: "Ist Norbert Meier noch der Richtige auf der Trainerbank?"
54 Prozent der Umfrage-Teilnehmer wollen Meier und Co. noch Zeit geben
Das Zwischenergebnis am Mittwoch um 10:00 Uhr: 55% der teilnehmenden FCK-Fans sagen "Ja, man sollte dem Trainer und seiner Mannschaft noch Zeit geben". Und eine knappe, aber doch vorhandene Minderheit von 45% plädiert für "Nein, mit einem Trainerwechsel wären die Erfolgsaussichten höher". 382 Fans haben mitgemacht.

Diese Fan-Umfrage ist zwar nicht repräsentativ, bietet aber dennoch ein genaueres Meinungsbild als einzeln herausgezogene Kommentare in den Foren oder Sozialen Netzwerken. Mehr als 200 teils ausführliche Forumskommentare runden den Eindruck ab: Tatsächlich würden nicht wenige FCK-Anhänger den Trainer jetzt wechseln, die Mehrheit jedoch setzt auf Kontinuität und noch etwas Zeit für die neuformierte Mannschaft. Interessant sind dabei auch die jeweiligen Begründungen, in denen differenziert beide Möglichkeiten und ihre Folgen analysiert werden.
Pro und Contra: Würde ein Trainerwechsel dem FCK weiterhelfen?
Welche Argumente gibt es für oder gegen einen Trainerwechsel in der jetzigen Situation? In unserem neuen Format "Pro und Contra" haben zwei DBB-Autoren ihre unterschiedlichen Meinungen gegenübergestellt:
» Pro und Contra: Würde ein Trainerwechsel dem FCK weiterhelfen?
Quelle: Der Betze brennt

Pro und Contra zur Trainerdiskussion
Würde ein Trainerwechsel dem FCK weiterhelfen?
Nach dem Fehlstart ist unter den Fans des 1. FC Kaiserslautern die Trainerdiskussion in vollem Gange. Soll Norbert Meier entlassen werden? In unserem neuen Format "Pro und Contra" stellen wir zwei entgegengesetzte Meinungen dazu gegenüber.
Pro Trainerwechsel: Neue Besen kehren gut!
von Flo
Ich bin für eine Trennung von Norbert Meier. Der gemeine FCK-Fan musste schon immer einige Tiefschläge einstecken. Aber der in der Nachspielzeit vom Spiel bei Holstein Kiel könnte eine ganze Saison lenken. Vielleicht in eine falsche Richtung. Der Reihe nach: 19 Stunden war ich am Samstag für 90 Minuten Fußball unterwegs. Man kann jetzt sagen: Selbst schuld. Während des ganzen Spiels regnete es aus Kübeln, das passte irgendwie. Ich persönlich sah wieder keinen guten Auftritt des FCK, der Gegner war in meinen Augen auch nicht viel besser.
Vor allem im Internet wird bereits ein Trainerwechsel gefordert. Für mich völlig zu Recht. Wenn man 17 neue Spieler im Kader hat, dann muss man gerade zu Saisonbeginn auf Standards vertrauen und daraus mal ein Tor machen. Das Gegenteil ist der Fall, es herrscht nahezu null Gefahr. Wie sagte am Samstag ein Fan im Gästeblock zu mir: "Flo, beim Eckball kann man getrost Bier holen gehen, weil eh nichts passiert." Außerdem ist für mich kein echtes Spielsystem zu erkennen. Und wenn sich mal etwas herauskristallisiert, dann wird spätestens zum übernächsten Spiel wild gewechselt. Und das am 5. Spieltag. Wie soll sich da eine Stammelf einspielen?
Osawe und Ziegler? "Das beschreibt vieles ganz gut"
Drei personelle Beispiele vom Spiel in Kiel: Warum spielt Osayamen Osawe immer noch von Beginn? Da sollte doch auch der letzte Beobachter erkannt haben, dass der Spieler nur bedingt zweitligatauglich ist. Wie aus dem Nichts taucht auf einmal Patrick Ziegler in der Startelf auf, der in der abgelaufenen Transferperiode auch als Verkaufskandidat gehandelt wurde. Manfred Osei Kwadwo spielt im ersten Spiel von Beginn an, dann die nächsten Wochen in der Oberliga, wird dann mal eingewechselt und in Kiel ist er dann wieder unter der ersten Elf. Das beschreibt vieles ganz gut.
Mit dem Meier'schen Anti-Fußball und dem Pech und Unvermögen vor dem Ende beider Halbzeiten steigt der FCK diese Saison ab. Auswärts läuft gar nichts und in den Heimspielen nur rennen, kämpfen und treten wird auf Dauer nicht reichen.
Nun folgt eine englische Woche mit Spielen in Sandhausen (die FCK-Bilanz dort ist bekannt), vor einer voraussichtlichen Minuskulisse gegen Aue und dann ein Montagsspiel in Berlin. Ich sage: Wenn aus diesen drei Spielen nicht mindestens ein Sieg gelingt, gibt es in Kaiserslautern spätestens Ende des Monats den nächsten Trainerwechsel.
Contra Trainerwechsel: Das Chaos würde sich vergrößern!
von paulgeht
Ich bin gegen eine Trennung von Norbert Meier. Für mich gibt es dafür zwei ganz entscheidende Gründe. Zum einen: Der schwache Saisonstart hat natürlich ganz viel mit dem x-ten Umbruch auf dem Betzenberg zu tun. Fast 40 Zu- und Abgänge hinterlassen einfach Spuren. Die daraus folgenden Probleme - das Fehlen der sogenannten Automatismen - lassen sich leider nicht mit dem Trainer gemeinsam entlassen.
Ganz im Gegenteil: Kommt ein neuer Coach, wird auch dieser eine gewisse Anlaufzeit bekommen, bringt womöglich andere Ideen mit, die die Findungsphase der Mannschaft verlängern. Und hätte ein Neuer nicht schon wieder ein Alibi? "Das sind ja auch nicht seine Wunschspieler", dürfte es ganz schnell wieder heißen. Der nächste Kader-Umbruch wäre außerdem schon eingeplant. Haben wir das nicht in den letzten Jahren nach Franco Foda, Kosta Runjaic, Konrad Fünfstück und Tayfun Korkut zur Genüge erlebt?
Hierarchie und Verantwortung? "Die Spieler sind in der Pflicht"
Zum anderen fehlt dem FCK ein Anker, eine Person, an der sich im und außerhalb des Vereins alle aufrichten und orientieren können. Meier ist dafür aufgrund seines Amtes zwar denkbar ungeeignet, wie sich an der aktuellen Situation erkennen lässt. Doch wer bleibt denn noch sonst? Innerhalb der Mannschaft scheint sich bislang noch keine belastbare Hierarchie herausgebildet zu haben. Das aber liegt nicht am Trainer, sondern an den erfahrenen Akteuren. Die Spieler sind in der Pflicht.
Kapitän Daniel Halfar bittet quasi jede Woche um mehr Zeit, kritisierte bereits am 3. Spieltag mal wieder die Erwartungshaltung der Fans. Sportdirektor Boris Notzon ist erst neu in seinem Amt und der Vorstand des Vereins äußerte sich in den vergangenen Tagen, wenn überhaupt, nur noch sporadisch. Meier ist nicht nur Trainer, er ist längst das alleinige Sprachrohr des gesamten Klubs. Und wohlgemerkt: Er ist selbst noch nicht einmal ein Jahr da.
Der Trainer ist bemüht, die aktuelle Misere zu überwinden. Er hält nicht stur an System und Personal fest. Und wenn der eine oder andere Spieler nach einer schwachen Leistung erneut in der Anfangsformation steht, ist das wohl auch den mangelnden Alternativen geschuldet. Ich bin deshalb der Meinung, dass ein Trainerwechsel dem FCK in der aktuellen Situation mehr schaden, das Chaos vergrößern würde. Meier sollte deshalb Trainer bleiben.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 14.09.2017:

Meier bewahrt trotz Trainerdebatte kühlen Kopf
Nach dem schwachen Saisonstart wachsen auch die Zweifel an Cheftrainer Norbert Meier. Am Donnerstag äußerte sich der 58-Jährige zur Diskussion um seine Person.
Zwei Remis, drei Nierderlagen und noch kein Sieg: Die Liga-Startbilanz des FCK liest sich ernüchternd. Spätestens mit der bitteren 1:2-Niederlage in Kiel, wurde auch die Kritik an Norbert Meier immer lauter. Zwar hatte sich diese Woche in einer Umfrage von Der Betze brennt eine leichte Mehrheit gegen einen Trainerwechsel ausgesprochen. Allerdings votierten bis zum Donnerstagnachmittag (15:15 Uhr) auch knapp 41 Prozent für eine vorzeitige Trennung von Meier.
Die Debatte um seine Person beeinflusst den Cheftrainer allerdings nicht. "Würden Sie das alles lesen wollen, was da über Sie steht? Nein, und das mache ich auch nicht", betonte Meier am Rande der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Sandhausen. Trotzdem fand der Coach bemerkenswert offene Worte zur aktuellen Trainerdiskussion. "Die Dinge, die wir beeinflussen können, sind die im Trainerteam, in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft. Das ist das Schöne, dass man sich darauf konzentrieren kann", sagte er. "Wir können nicht mehr als arbeiten. Und wenn du dir am Ende des Tages sagst, dass du alles machst, zu jeder Tages- und Nachtzeit, mit dem Team - dann brauchst du dir nicht um irgendwelche Dinge Gedanken machen."
"Da ist es nicht so einfach, jede Woche die gleiche Elf ins Rennen zu schicken."
Im Fußball, fuhr Meier fort, gebe es einfach "Zufälle, Glück und Pech". Grundsätzlich wolle er keine Entschuldigungen für den schwachen Saisonstart anführen. Aber: "Wir haben nicht nur eine neue Mannschaft, wir haben auch eine Mannschaft, die gebeutelt ist von Verletzungen und unterschiedlichen Trainingsständen. Ob es mal Moritz, Ziegler, Correia, Modica, Kastaneer, Spalvis oder Przybylko ist... da ist es nicht so einfach, jede Woche die gleiche Elf ins Rennen zu schicken."
Eines wollte der Coach auf jeden Fall klarstellen: "Ich freue mich, jeden Tag mit dieser Mannschaft arbeiten zu dürfen." Ein Erfolgserlebnis würde er dabei gar nicht so sehr als Punkt für sich verbuchen, sondern es vor allem dem Klub gönnen. Dass auf dem Weg dorthin auch mal nicht alles nach Plan verläuft oder Fehler passieren, sei natürlich nicht ausgeschlossen: "Ich werde nie sagen, dass wir fehlerfrei sind", so Meier. "Jeder Mensch im Leben macht Fehler."
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 16.09.2017
Trotz Niederlage: Meier bleibt FCK-Trainer
"Norbert Meier bleibt Trainer. Norbert Meier führt die Mannschaft am Dienstag auch ins Spiel gegen Aue!" Dies verkündete Boris Notzon, der Sportdirektor des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, nach der 0:1 (0:0)-Niederlage beim SV Sandhausen. "Ich mache weiter", bekundete Meier nach der folgenschweren Schlappe am Hardtwald. (…)
Quelle und kompletter Text: Rheinpfalz