quote="daachdieb"]
La_pulga hat geschrieben:Bödvarsson wurde auf ausdrücklichen Wunsch von Schupp und Runjaic verpflichtet. Es war kein Kuntz-Transfer.
Ei saache mol, wääsch du donn net dass de Sunnekäänisch ALLES gemacht hot? De Schupp war doch blos soi Soggepupp un die Trainer durften jo wedder die Uffstellung norre ihr Spielweis selbschd beschdimme. Des war ALLES de Kuntz. Unn jetzt kumsch du unn verzeelch was funn "ausdriglische Winsch"? Zum lache, dess.[/quote]
Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn...
dafür dass Kuntz den FCK fast in die Insolvenz geführt hat sei ihm dieser (klitzekleine) Erfolg auch anzurechnen. Super, Schdeffoon, dass du den Bödi verpflichtet hast!

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Ich hatte @Naheteufel11 und @asdf schon im Vorgänger Thread geantwortet. Leider zum Ende hin. Daher nochmal. Wenn es unserem neuen Vorstand gelingt, das strukturelle Defizit in unserer Finanzplanung permamnent zu decken, ziehe ich meine Hut. SK (und nur er war letztverantwortlich, genausso wie jetzt Gries) hat angefangen von Ilicevic über Sahan, Rodney, Torejon, Zoller, Orban, Heinz, Trapp, Zimmer, Hofmnann, Bödi immer wieder Transafers getätigt, die für uns Werte geschaffen haben - sonst hätten wir gar nicht so Lange auf dem Niveau mitspielen können, wie wir es getan haben. Auf der anderen Seite hat er mit Transfers wie Schechter, Borysiuk oder Bunjaku auch deutlich nebendran gelegen (wir lassen mal die vielen Leihen etc. außen vor, hier kann man getrennter Meinung sein, wie sinnvoll das Bäumchen Wechsel dich war...) - Stöver und die neuen, können nun beweisen wie erfolgreich
sie sind....
Naheteufel11 hat geschrieben:
Klatt sprach von einem strukturellen Defizit von 3 Mio Euro pro Jahr, wenn ich mich recht entsinne. Sprich, mit allen kalkulierten Kosten und Einnahmen machen wir 3 Mio Miese jedes Jahr. Der Zimmer-Transfer war schon letzte Saison, zählt also nicht mehr. In diesem Jahr haben wir 1,9 Mio für Müller eingenommen, macht also noch eine Lücke von 1,1 Mio. Der Rest dürfte uns zur Verfügung stehen. Eine genauere Rechnung aufzumachen, bringt nix, da wir nicht wissen wie kalkuliert wurde und welche Sponsorengelder jetzt noch geflossen sind, die darfst du alle reinrechnen. Insofern geh mal davon aus, dass das tatsächliche Defizit bereits niedriger liegt als die 3 Mio.
asdf hat geschrieben:
Vielen Dank für Deine schnelle Erläuterung, das habe ich garnicht mit bekommen
Jetzt verstehe ich Deine Kalkulation.
Es bestätigt auch, warum trotz Einmal-Effekte recht wenig hängen geblieben ist.
Klar bringts nix, genaueres zu versuchen, sollte lediglich als Erläuterung meiner Gedanken dienen
Witziger Weise kommt es hier immer wieder zu den selben Diskussionen, in denen viele Dinge miteinander vermengt werden, die nichts miteinander zu tun haben - aus diesem Grund bin ich auch nur ein begrenzter Freund von der immer wieder eingeforderten Transparenz bzgl. der Finanzen. Aber der Reihe nach:
Zunächst muss man auseinanderhalten, ob wir über die Gewinn und Verlustrechnung (GuV), die Cash-Flow Rechnung oder die Bilanz reden. Darüber hinaus ist entscheidend, ob wir über eine Planung oder einen tatsächlichen Jahresabschluss reden und last but not least stellt sich die Frage nach der Bilanzpolitik.
Fangen wir mal mit dem höheren Jahresfehlbetrag an. Er ist das Ergebnis der Gewinn und Verlustrechnung, sprich das Periodenergebnis. Es ist bei einem Fußballverein massiv durch die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, also Spieler geprägt. Konkretes Beispiel: Ein Spieler wurde für EUR 4 Mio. gekauft und hat einen vertrag über vier Jahre. Dann wird dieser Spieler über 4 Jahre abgeschrieben - jedes Jahr 1. Mio. Wir der Spieler nun nach 2 Jahren verkauft und wir erhalten 3 Mio., ist die Auswirkung auf das Jahresergebnis nicht +3 Mio. sondern +1 Mio. wird er für 1 Mio. verkauft ist die Auswirkung -1 Mio. Interessant ist die Frage welche Wahlrechte ausgeübt werden, wenn beispielsweise Verträge verlängert werden und diese dann zu Marktwerten bilanziert werden (keine jährliche Abschreibung aber jährliche Überprüfung des Marktwertes). Waren Müller und Zimmer beispielsweise beide mit EUR 1,5 Mio. in der Bilanz, ist der Effekt auf den Jahresüberschuss gering gewesen. Wer sich damit beschäftigen will kann sich einfach mal den Jahresabschluss des HSV herunterladen (Stichwort Transparenz...). Dort kann man das alles sehr gut nachvollziehen und auch erkennen, dass der HSV letztes Jahr einen Jahresfehlbetrag von EUR 22 Mio. erwirtschaftet hat. Da dort allerdings EUR 46 Mio. Abschreibungen enthalten waren, hat das nicht wirklich gestört, da diese nicht liquititätswirksam waren. Was uns zum Thema Cash Flow führt:
Die Verkaufserlöse von Müller, Zimmer, Bödi etc. landen natürlich in harten EUR in der Kasse. Profan gesprochen, kann ich die komplette Kohle einfach wieder ausgeben. Die Frage ist allerdings was mein Budget - sprich meine Planung für das nächste Jahr vorsieht. Will ich über die Laufzeit der Saison mehr Geld ausgeben als ich einnehme, dann kann ich einen Teil der Transfererlöse nicht ausgeben, da ich mein Defizit decken muss. Alternativ kann ich ein Kredit aufnehmen. Diese Planung wird durch die DFL kontrolliert, die damit lediglich sicherstellen will, das der Verein ohne Insolvenz durch die Saison kommt (Geht der Verein eine Woche nach Saisonende pleite, ist das der DFL egal...). Hier liegt aber das eigentliche Problem des FCK. Der Pachtvertrag für das Stadion und die üppige Vereinsstruktur führen zu einem hohen Fixkostenblock, der ein Spielerbudget von max. rd. 7 Mio. ermöglicht. Da wir aber Spieler unter Vertrag haben, die uns rd. 10 Mio kosten, haben wir ein strukturelles Defizit von EUR 3 Mio. (das ist die Zahl die Klatt genannt hat). Da wir im letzten Jahr deutlich weniger Zuschauer hatten als kalkuliert, geringere Fernseheinnahmen hatten und der Merchand.-Umsatz rückläufig war, ist dieses Defizit höher ausgefallen als geplant. Dies erklärt auch warum FG noch Liquidität darstellen konnte, die zum Jahresende nicht mehr vorhanden war. Außerdem war dies der Grund, dass Klatt unser Budget für dieses Jahr um 20% reduziert hat. Nachdem man nun gemerkt hat, dass der Kartenverkauf gut voranschreitet und einige neue / alte Sponsoren zurückgewonnen wurden, konnte man das Budget wieder etwas anheben. Nichts desto trotz, kalkuliert auch unser aktueller Vorstand damit, einen Teil des strukturellen Defizit mit Spielerverkäufen zu decken. Ansonsten müsste unser Budget viel geringer sein. Hinzu kommen die Belastungen aus den letzten Jahren. Ich gehe davon aus, dass wir in den letzten 4 Jahren jedes Jahr ein strukturelles Defizit von 3-4 Mio. hatten. Macht in Summe 12-16 Mio (nicht zu verwechseln mit dem Jahresüberschuss s.o.!!!! - der war nahezu immer ausgeglichen), die aus Transferüberschüssen oder nicht geplanten Einnahmen wie beispielsweise dem Pokal-Halbfinale gedeckt werden mussten. Diese Einnahmen haben aber nicht gereicht, so das Schulden in diverser Form aufgenommen wurden (Betze-Anleihe; Pachtstundung, etc.). Dies wurde im übrigen immer offen und transparent kommuniziert und war für jeden, der es wissen wollte nachzuvollziehen. Was uns zum Punkt Bilanzpolitik führt:
Jeder gute Finanzvorstand produziert im ersten Jahr erst mal einen riesen Fehlbetrag / bucht alle Risiken ein, um die vermeintlichen Altlasten seines Vorgängers loszuwerden. Klatt und Grieß haben natürlich jede Möglichkeit genutzt um Risiken noch in diesem Jahr zu materialisieren und sie somit dem Vorgänger in die Schuhe zu schieben (kann ich im übrigen nachvollziehen, würde ich auch so machen). Neben den Kosten für Vertragsauflösungen etc. sind das beispielweise auch Drohverlustrückstellungen oder Sonderabschreibungen. Was uns nun zur Planung führt:
Und hier halte ich Klatt / Riesenkamp etc. für nicht ehrlich / transparent in der Kommunikation. Nachdem man festgestellt hat, dass man mit einem deutlich reduzierten Budget nicht konkurrenzfähig sein wird und die "mit purer Emotion aufgeladene" Marke FCK leider doch nur für ein start-up mit Rudis Restrampe im Internet interessant war - sprich keine nennenswerten Mehreinnahme erzielt werden konnten, hat man das Budget nun trotzdem leicht angehoben. Auch die Aussage bzgl. der Kohle aus der Betzeanleihe ist grenzwertig - Geld ist nicht angemalt. Schauen wir aktuell auf unser Konto, sind dort mit Sicherheit EUR 1,9 Mio. vorhanden - man muss nur so budgetieren, dass die am Ende auch noch da sind. Das würde bedeuten keine weiteren Transfers.... Das wird aber nicht passieren. Denn auch Klatt und Gries wissen ganz genau was passiert, wenn wir nach 10 Spielen auf Platz 12 stehen: Das Stadion ist halb leer, die Stimmung schlecht, das Budget wird gerissen und dann kann man es keinem anderen mehr in die Schuhe schieben. Also wird man Stieber + 1-2 weitere hohlen, wird hoffen das man oben mitspielt, die Stimmung gut bleibt, die Zuschauer kommen und am ende keiner mehr nachfragt, ob und wir man das Budget gehalten hat. Kommt mir irgendwie bekannt vor.