Es ist mir ein Bedürfnis, einen Freund zu zitieren, der zu Konzok deutliche Worte hat :
Mal eins vorneweg: Die Bedrohung einer Tankstellenkassiererin, weil ihre Arbeitskleidung ein RedBull-Logo ziert, ist auf das Schärfste zu verurteilen und muss strafrechtliche Konsequenzen haben. Das darf überhaupt keine Frage sein.
Aber sonst wäre der Artikel von Konzok nicht der Erwähnung wert, würde er nicht dem Hype seiner Kollegen von Sport1 und anderen Medien in einer Art und Weise folgen, dass es einem die Sprache verschlägt.
Dabei zeigt sich der eigentliche Knaller erst ganz am Schluss. Da fordert der selbst erklärte Obermoralist im Prinzip das von sämtlichen ehrlichen und emotionsgeladenen Fans quasi ethnisch gesäuberte Stadion, in dem er sich auf die Anfield Road in Liverpool freut.
Dazu muss man wissen, dass in England der normale Fußballfan wie Du und ich, mithin also auch und gerade Leute von der Westkurve - gleich ob "Normalo" oder "Ultra" - sich einen Stadionbesuch wegen der exorbitant hohen Ticketkosten in der Premier League gar nicht mehr leisten können. Sie wurden längst in die Pubs verdrängt und mussten denen Platz machen, die finanziell deutlich besser gestellt sind und wohl in den Augen des Herrn Konzok das bessere Publikum darstellen.
Das, mein lieber Freund der bislang Hofbericht erstattenden Gazette, geht Deinerseits mehr als nur zu weit!
Geschickt forderst Du im Prinzip nichts anderes als das Aussortieren des durchschnittlichen Westkurvenbesuchers mittels deutlicher Erhöhung der Eintrittspreise. Nein, Du schreibst es natürlich nicht so. Du drückst es nur mit anderen Worten aus, wenn Du Dich auf die Anfield Road freust. Denn da - Zitat - ist "die Welt noch in Ordnung" ... während Du weiter oben im Text darüber philosophierst, man müsse "verbale Gewalt ahnden", in dem man etwa den Ruf "Arschloch, Wichser, Hurensohn" verfolgt.
Mit Verlaub: Tickst Du eigentlich noch ganz richtig? Du vermischt hier die seit jeher raue Sprache in einem Fußballstadion mit der Tennis-Atmosphäre in Wimbledon. Das Stadion ist bislang der einzige Ort, in dem auch der gut betuchte Chefarzt sich in die Westkurve stellen kann und neben einem Hartz-4-Empfänger mal so richtig kräftig und unflätig "Arschloch" brüllen darf, ohne dass ihn irgendwer höchst pikiert anstarrt. Weil es zum Fußball dazu gehört. Weil Fußball (zum Glück noch!) in erster Linie das Spiel der "kleinen Leute" ist. In deren Welt geht es rau und hart zu - und entsprechend ist die Sprache.
Wer bist Du, wer sind Deine Kollegen, dass Ihr Euch angesichts einiger weniger deplatzierter Plakate ("Burnout Ralf" und Fadenkreuz) glaubt, zu Oberlehrern und Hütern des guten Geschmacks erklären zu können?
Bis auf die eben genannten Plakate ist an den Protesten gegen den RB-Profi Orban nicht das Geringste auszusetzen. Dieser Herr Orban hatte in der vergangenen Saison die Chuzpe, sich im Trikot des FCK auf den Zaun der Westkurve zu stellen und mit den Fans zusammen (!) lautstark "Scheiß RedBull" zu singen. Wenige Wochen später wechselte er zu diesem, von ihm selbst zuvor als "Scheiß" bezeichneten, so genannten Fußballverein.
Darüber verlierst weder Du noch irgendein Kollege auch nur den Hauch eines Wortes. Warum? Das kann ich dir sagen: Weil Du dann Verständnis für die Enttäuschung und die Wut der FCK-Fans, nicht nur derer mit den Plakaten, sondern allen, entgegenbringen müsstest.
Ich mache keinen Hehl daraus: Ich halte Dich, wie die meisten von uns, schon lange für ein Fähnchen im Wind. Für einen, der stets den jeweiligen Verantwortlichen nachschreibt und der erst, wenn es gar nicht anders mehr geht, sich krampfhaft versucht, der aktuellen Stimmung im Fanlager anzupassen. So war das bisher jedenfalls. Doch auch das hat sich jüngst geändert. Denn noch immer hast Du scheinbar die Ablösung Deines Heiligen Stefan noch immer nicht überwunden. Wie sonst ist es eigentlich zu erklären, dass man weder von Dir noch von Herrn Sperk auch nur ein Sterbenswörtchen über die Leyenberger-Nummer zuletzt hörte? Zur Erinnerung: Kuntz hat uns die ganze Zeit vorgejammert, wie schlecht das wirtschaftliche Umfeld sei und Du hast das Ganze noch nachgeplappert. Immer und immer wieder. Dabei strafen Kömmerling in Mainz und Leyenberger in Berlin diese Worte längst und eindrucksvoll der Lüge! Und: Soviel, wie Du in letzter Zeit an guten Ratschlägen in Richtung der neuen FCK-Führung erteilst, hätte ich mir in den letzten Jahren mal an Kritik an Kuntz & Co. von Dir erwartet.
Aber um wieder auf diesen Schmähartikel in Richtung der FCK-Fans zurückzukommen: Damit hast Du dich endgültig ins Aus geschossen. Lass' Dich am besten wieder zum Waldhof versetzen, wo Du einst herkamst, und überlasse die FCK-Berichterstattung den Kollegen in Deinem Unternehmen, die sich damit auskennen. Es ist unfassbar dumm, was Du da - wie oben beschrieben - forderst. Und es setzt Deiner bisherigen Schreiberei wirklich die Krone auf.
Der Betze war schon immer wilder und rauer als andere Stadien. Es ist genau die Atmosphäre, die den Berg hat zu einer einst uneinnehmbaren Festung werden lassen. Und ich bin heilfroh, dass wir diese Stimmung endlich einmal wieder erleben durften. Denn zuvor war der Betze viel zu lange viel zu still im Vergleich zu den alten Tagen. Am letzten Montag ist der Vulkan endlich wieder ausgebrochen. Und ich würde mir wünschen, wir würden auch künftig bei jedem Spiel eine so giftige Atmosphäre haben. So, wie es früher bei jedem verdammten Heimspiel war. Ich will, dass die Westkurve wieder wie ein zähnefletschendes, brüllendes Monster ist, vor dem die Gegner schon bei der Anfahrt Höhe Wattenheim die Hosen vorne und hinten gestrichen voll haben. Nein, ich will, dass das ganze Stadion wieder so ist! Scheißegal, ob es Dir und Deinen Kollegen gefällt oder nicht.
Denn dann, da bin ich mir sicher, kommen wir auch wieder dazu, dass Schiris sich nicht wie Diven da oben aufführen. Sondern, dass sie sich zwei Mal überlegen, ob sie einem FCK-Profi Rot zeigen oder ob man nicht doch lieber noch bis zur 97sten Minute spielen lässt, damit der FCK die Punkte holt. Denn früher hatten auch die Schiris Schiss davor, dass die Hölle über sie hereinbrechen könnte. Und mehr als einmal tat sie das, ohne dass ein Herr Konzok oder seines Gleichen den Ruf nach ethnisch gesäuberten Stadien und verbal unverfänglichen Fans erhob...
Darauf in Anlehnung an gute, alte Tage ein dreifach kräftiges BÜHRER-SAU!!!
Danke, René.
Mit dieser subtilien und mehr als durchschaubaren Taktik macht sich der Bückling zum Werkzeug des DFB, die sich nach englischen Verhältnissen im Bezug auf Marketing und Ticketpreise die Finger leckt, und die lieber Marken wie Red Bull im bezahlten Fußball sieht, als die Marke Verein mit Fans. Die kann man ja mit Bluescreen von früher einspielen.
Konzok macht vor Red Bull, dem DFB und der Kommerzialisierung unseres Sports einen dermaßenen Bückling, dass er sich selbst beim Wischen den Hintern betrachten kann.