Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.

Beitragvon Paul2007 » 10.03.2009, 10:21


NAtürlich sollte man nicht glauben, dass Thema Doping spielt im Fußball garkeine Rolle. Auch ist es gut, jetzt klarere Regeln zu schaffen, um diesem Fall Hoffenheim noch was positives abzugewinnen.
Ich denke übrigens, nachdem was ich weiß, dass es gut ist, dass die SPieler nicht gesperrt wurden. Ein JAhr Sperre kann für einen Spieler das Karriereende bedeuten, Existenznot usw. Hier sieht man mal wie wichtig eine gute Medizinische Abteilung ist.
War das nicht damals bei Vucicevic so, dass er wegen Haarwuchsmittel gesperrt wurde :) genutzt hats wohl leider auch nichts :(

Ich glaube an Doping im Fußball. Aber nicht an ein flächendeckendes System, dass von dem Vereinen gefördert wird. Dies würde auch irgendwo mal auffliegen und einen Verein in den Ruine stürzen.
Wenn ich an die Fuentesliste denke, glaub ich auch, dass es in Spanien und Italien usw. vielleicht schon noch mehr solcher Probleme gibt. Dort sind die Strukturen aber noch etwas anders....man hat da schon das GEfühl, dass da zu viel hintendran hängt, dass da einer ein Madrid oder ähnliches auffliegen lässt. Aber man muss auch sagen, dass es bei den SPanischen Radfahrern ja auch nicht anders war.
Von daher find ich den ganzen Fuentes-Skandal fragwürdig, in wie weit man überhaupt einzelne bestrafen kann, wenn eine Liste aus nationalen Interesse manipuliert wird. Ich hoffe doch, sowas hätte in Fußball einen größeren Protest ausgelöst.
Aber die behauptung im Fußball bringt Doping genauso viel wie in anderen Sportarten, halte ich auch nicht für richtig.
Nehme 2 gleich gute 100Meter läufer, die auch ähnlich lang trainieren.
JEtzt stopfe einen mit Leistungsfördernden Mitteln voll und den anderen nicht. Klar, dass dann der gedopte gewinnt. Im Fußball hat man keine garantie, dass das Doping sich auhc direkt in besseren Erfolg auswirkt. Klar wenn man fitter ist, dann ist man im Spiel konzentrierter usw...
Auf der anderen Seite ist glaub ich Fußball einer der LEistungssportarten, die man noch mit dem wenigsten Trainingspensum (jetzt ohne Taktik usw) erfolgreich praktizieren kann. Rein Konditionell könnt ich auch auf den Stand einens Profifußballers kommen, wenn ich 2 mal am Tag trainieren würde. Die Technik dagegen würd ich nie erreichen können.
Ich glaub es gibt z.b. kein Dopingmittel, was dafür sorgt, dass Bugera zum Flankengott wird usw :)
Klar kann Doping helfen für Kraft und Fittness, Konzentration usw. Bin mir aber nicht sicher, ob sich im Fußball das risiko lohnt. Für einen Spieler bedeutet es evtl. das KArriereende und garantiert nicht einmal bessere LEistung.
Klar es gibt Doping auch im Fußball und das sollte man nicht klein reden usw. Aber ich denke der Fußball hat es "noch" verdient nicht unter Generalverdacht zu geraten....und jedes Mal Doping zu rufen, wenn ein SPieler wegen Herzversagen umkippt halte ich auch für fahrlässig...

Meine MEinung ist, dass man einiges verbessern sollte in Sachen Dopingkontrollen, aber ich denke, dass es im Fußball wirklich hauptsächlich Einzelfälle sind, da das Risiko sich einfach nicht lohnt, dass flächendeckend zu machen. Würd aber auch dafür nicht meine HAnd ins Feuer legen...



Beitragvon Fragile X Factor » 10.03.2009, 13:01


Ein richtiger "Wow"-Artikel, Rosso.. spannend, ..hätte ruhig ein bisschen länger sein können.

Ein heikles Thema an dem man sich schnell die Finger verbrennen kann. Die Absurdität des Dopings und der Verfahren sind ja schon beschrieben worden und auch in den Kommentaren zeigt sich wie desillusoniert dieses Theme ja fast schon zwangsweise akzeptiert wird. Das Geflecht der Abhängigkeiten verkommt zu einem Gordischen Knoten den keiner wirklich auftrennen will. Lieber wird ab und an ein "Bauernopfer" durch das Dorf der Entrüstung getrieben.

Einzig fehlt mir in deinem Artikel in welchem Dilemma gerade die Sportler stecken. Das Dilemma der Sportart an sich hast du so gut beschrieben, dass ich es schade finde, dass du nicht auch dazu ausführlich Stellung genommen hast. War aber vllt. auch nicht nötig.

Auf der einen Seite verlangt und wünscht man sich einen "sauberen" Sport ohne dem körperlichen Verschleiss der Sportler wirklich Rechnung zu tragen. In diesem Fall ist der Konsum des Mediums Sport einfach wichtiger. Die Olympiade in China war ja ein Paradebeispiel, denn da kam ja noch ein politischer Faktor hinzu.

Der Sportler ist eigentlich eine arme Sau, denn er wird mit dem Problem ziemlich alleine gelassen und da zeigen sich dann auch alle Facetten von Menschen. Vom "gezwungenen Dopingopfer" bis zum "bösen, kaltlächelnden ich-trickse-euch-alle-aus Doper".

Eins noch..
@ herakles
Ich kann gut verstehen dass du nicht an die "verschleppte Grippe und zu großes Herz-Variante" glaubst. Würde ich normalerweise auch nicht.

Aber gerade aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies kein dummes Geschwätz ist. Mit genau dieser Diagnose nach einer OP lag ich letztes Jahr mit Fieberkrämpfen im Krankenhaus. Der Arzt erklärte mir das Problem in etwa so: Kennen sie den spanischen Fußballer xy? Ja. Genau dasselbe haben sie. Bei körperlicher Anstrengung macht es "schnipp" und sie sind tot.
Ich bin schon lange kein aktiver Sportler mehr, aber dieses Abschiedsgeschenk vom Sport habe ich noch mitbekommen.
"Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite " (Mr. Blonde)

"The biggest thing for me is just to get out on that field. Just to do that will be incredible" (Jonah Lomu)
https://www.youtube.com/watch?v=SWT5I-oAVjY



Beitragvon Zwibbeldabscher » 10.03.2009, 15:02


Doping im Fußball bringt nix...


... das Zeug muss in die Spieler :lol: :D

Klasse Bericht Rosso, Respekt :!: :danke:



Beitragvon Westkurvenalex » 10.03.2009, 17:52


Ach ja. Neue Erkenntnisse im "Fall" Hoffenheim.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 54,00.html



Beitragvon Irish Dream » 10.03.2009, 18:39


Goldie hat geschrieben:Helft mir mal bitte:

Wurde nicht auch unser Piotr Kuba wegen Doping gesperrt?

Ansonsten ein toller Artikel. Der Fussball ist kein sauberer Sport. Selbst unsere Weltmeister 54 (außer die Walterbrüder, Eckel, Kohli, Liebrich) waren gedopt, also warum sollte das heute anders sein.


Was mit Kuba war, weiß ich nicht, aber dass die 54er Weltmeister alle gedopt waren, ist reiner BILD-Zeitungs-Populismus. Ein alter präseniler deutscher Mannschaftsarzt wollte kurz vor seinem Tod noch mal in die Schlagzeilen. Und Du musst das nachplabbern? *kopfschüttel* -- 1954 war Erythropoetin noch nicht erfunden und Vitamin C gilt nicht als Dopingmittel.

und was €18,99 angeht, wer 15 Minuten zu spät zur Dopingkontrolle antritt, sollte als Dopingsünder gelten, denn innerhalb von weniger als zehn Minuten kann man Schritte einleiten, die eine Urinuntersuchung im Anschluss als negativ darstellt:
* Blase entleeren
* mittels Katheterisierung Fremdurin, der "sauber" ist in die Blase einlassen
* zur Dopingkontrolle diesen Fremdurin abgeben und man hat ein wunderbar negatives Ergebnis obwohl vollgepumpt mit verbotenen Substanzen
Zuletzt geändert von Irish Dream am 10.03.2009, 21:33, insgesamt 3-mal geändert.
Lieber Kreisliga & Tradition als ChampionsLeague & Kommerz! Pro-FritzWalterStadion!

Girl Power - Irish Dream



Beitragvon Rossobianco » 10.03.2009, 20:56


Westkurvenalex hat geschrieben:Ach ja. Neue Erkenntnisse im "Fall" Hoffenheim.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 54,00.html


Schön, dass mich der Spiegel, nach dem ich ihn zitiert habe, jetzt bestätigt. Ist halt doch was anderes wie Kicker oder Bild. Schön auch, dass sich der zuständige Dopingbeauftragte unschuldig fühlt, wie auch der Arzt, wie auch die Spieler.
Mit einem Chaperon wäre das niemals passiert.
Alles Lügen und Ausflüchte und leicht zu ducrhschauen, Rangnick hat direkt nach Spielende die wahren Gründe schon offenbart.

Er hat einfach drauf geschissen, was Regeln sind! Das einzige Mißverständnis in dem ganzen Fall ist die Dekadenz der Protagonie. Widerlich! Aber es wäre, glaube ich, bei uns oder sontswo genauso gelaufen....

RFD
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:



Beitragvon Alm-Teufel » 11.03.2009, 00:33


Hut ab! Was für ein lesenswerter Artikel! Riesiges Kompliment!
3. Liga verhindern!



Beitragvon kepptn » 11.03.2009, 00:38


Rossobianco hat geschrieben:...

Aber es wäre, glaube ich, bei uns oder sontswo genauso gelaufen....

RFD


Das ist wohl wahr, nur hätten ein Sasic und ein Kuntz sich anschließend keinen Rangnick geleistet.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Weschtkurv » 16.03.2009, 12:20


Heute wird der "Fall Hoffenheim" vor Gericht verhandelt. :!:
Man darf gespannt sein.



Beitragvon Weschtkurv » 16.03.2009, 17:35


Weschtkurv hat geschrieben:Heute wird der "Fall Hoffenheim" vor Gericht verhandelt. :!:
Man darf gespannt sein.


Einzelheiten vom Urteil stehen im "Hoffenheim - Thread", mildes Urteil - Geldstrafe/n.

@Rossobianco
Du hattest Recht...der DFB wird schon ab nächste Saison das Chaperon System einführen, laut ARD - Videotext.



Beitragvon Holsteiner » 18.03.2009, 09:50


@Irish Dream:

"1954 war Erythropoetin noch nicht erfunden"
Das stimmt nicht!
http://de.wikipedia.org/wiki/Erythropoetin

Außerdem ist es nicht das einzige "Dopingmittel".
Da gabs doch auch die Amphetamine...
Schon im ersten Weltkrieg wurden Soldaten mit MDMA "leistungsfähiger"
gemacht. Ebenso verfügen die Menschen seit ca. 1890 über Ephedrin.

Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, daß in Bern niemand gedopt war.



Beitragvon Steini » 18.03.2009, 13:55


Holsteiner hat geschrieben:@Irish Dream:

"1954 war Erythropoetin noch nicht erfunden"
Das stimmt nicht!
http://de.wikipedia.org/wiki/Erythropoetin

Außerdem ist es nicht das einzige "Dopingmittel".
Da gabs doch auch die Amphetamine...
Schon im ersten Weltkrieg wurden Soldaten mit MDMA "leistungsfähiger"
gemacht. Ebenso verfügen die Menschen seit ca. 1890 über Ephedrin.

Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, daß in Bern niemand gedopt war.



Ich frage einmal provokant: Na und? Gabs damals denn überhaubt schon so etwas wie einen Dopingkatalog oder eine Regel dazu? Ich glaube nein, also was solls.

Grundsätzlich ist diese ganze Doping Diskusion heuchlerisch.
Füllt nur die Gazetten und eignet sich zur Ablenkung.

Ich sags noch provokanter: Alle Doping-Regeln abschaffen.
Oder wir gehen niemals mehr vollgestopft mit Medizin zur Maloche. Dies ist doch auch Doping und wer kontrolliert uns?
In einer Zeit, wo Ärzte ohne mit der Wimper zu zucken Kinder, um die Leistungsfähigkeit in der Schule zu steigern, "Hilfsmittel" verschreiben?
Die Liste der Beispiele liese sich beliebig erweitern.
Die ganze Diskusion über Doping im Profisport empfinde ich als einen weiteren Beleg einer Doppelmoral, welche ich persönlich zum Kotzen finde.

Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein.


PS: jetzt könnt Ihr mich schlachten. aber lasst was übrig ich will am Sonntag nach Ahlen.

PPS: Dennoch an alle die hier schon geantwortet haben:
Kompliment wie fundiert Ihr hier alle auf diesen guten Artikel geantwortet habt.

PPPS:
Ich habe früher selbst Erfahrungen mit unerlaubten Mittel gemacht.



Beitragvon kepptn » 18.03.2009, 14:08


@Steini, genau da liegt das Problem: Profisport. Wenn man in einem sportlichen Vergleich seine Leistung künstlich steigert betrügt man. Was kommt als nächstes? Ist es bald ok wenn ich den Gegner künstlich in seiner Leistungsfähigkeit senke wenn auf einmal alle gedopt sind und wieder ein Gleichgewicht herrscht?
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Holsteiner » 18.03.2009, 14:21


Hi Steini,

"Alle Doping-Regeln abschaffen."
Das wäre wenigsten konsequent.
...und Namen, wie Bayer Leverkusen erscheinen in einem völlig neuen Licht!

"Ich frage einmal provokant: Na und? Gabs damals denn überhaubt schon so etwas wie einen Dopingkatalog oder eine Regel dazu? Ich glaube nein, also was solls."
Ja, da hast Du Recht. Darum ging es aber nicht. Es ging um die Äußerung, daß der Dopingverdacht bei unseren Helden reiner Bild-Populismus wäre! Es ging nicht darum, ob es rechtens war oder nicht.
Wir können keine Diskussion über Doping führen, wenn wir es bei Hoppenheim verurteilen, aber im eigenen Lager vorsätzlich die Augen verschließen.

Viele Grüße,
holsteiner



Beitragvon dem fritz seine erben » 19.03.2009, 10:18


Und hier noch mal ein Link, der das Thema zwar erstmal aus Richtung Radsport beleuchtet, aber Interessantes in Sachen Fußball beinhaltet.
Die Franzosen scheinen da schon einiges weiter zu sein als wir. Und wenn man die Zahlen betrachtet, ist Doping im Fußball einmal mehr ein Thema:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,614104,00.html



Beitragvon Paul » 19.03.2009, 13:05


Für mich ist schon lange klar, dass im Fußball ebenso gedopt wird. Wie damit umzugehen ist und wie flächendeckend dies geschieht, damit tue ich mir (noch) sehr schwer. Wer behauptet, im Fußball wird nicht gedopt oder es gäbe nur Einzelfälle, der sollte aufwachen. Ob es in einem solchen Mannschaftssport generell viel weiterhilft, bleibt natürlich auch dahingestellt, aber überall, wo Kraft, Kondition und Regeneration vonnöten sind, ist Doping ganz weit vorne - und natürlich auch, weil es um immense Mengen Geld geht.

Der Fußball ist sicher alles andere als sauber, aber die Lobby ist verdammt stark, um das auch auf Dauer weitestgehend zu vertuschen!
leer
Nur im Pälzer Bode hänn moi Haxe richdich Halt!
leer
unzerstörbar - NUR der F C K



Beitragvon Steini » 19.03.2009, 13:30


@ Holsteiner
Toll die Berner Helden sind wirklich unser eigenes FCK Lager!
Daran hatte ich einen Moment nicht gedacht. :teufel2:

Ich wollte die Diskussion eindfach mal auf eine noch allgemeinere Ebene stellen.Doping gibts es eben nicht nur im Profisport, dort wird es aber geächtet - und sonst? Geduldet ? Nein sogar gewollt.
Das meinte ich mit Doppelmoral.

@ kepptn unabhängig davon, dass Doping und dessen Wirkung gerade im Mannschaftssport umstritten ist, glaube ich dass der Kampf gegen das Doping verloren ist bzw. nicht gewonnen werden kann.
Dem Problem "Doping" ist mit konventionellen Mittel nicht beizukommen.

Apropopo: Was ist eigentlich mit unserem Doping vor den Spielen? Nimm uns mal unser geliebtes Bierchen weg - OK ich bin für eine Dopingfreie Westkurve :lol:



Beitragvon kepptn » 19.03.2009, 13:33


Mir ging es ja auch um die Moral die Du ja in Frage gestellt hast, so nach dem Motto: Man sollte Doping erlauben, es macht eh jeder. Natürlich ist das in der Praxis ein Argument, aber moralisch finde ich Doping scheisse und sehe es als Betrug an.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Steini » 19.03.2009, 13:48


kepptn hat geschrieben:Mir ging es ja auch um die Moral die Du ja in Frage gestellt hast, so nach dem Motto: Man sollte Doping erlauben, es macht eh jeder. Natürlich ist das in der Praxis ein Argument, aber moralisch finde ich Doping scheisse und sehe es als Betrug an.



Betrug? Die Frage ist wer betrügt hier wen.
Mein Gedanke war der: Wenn Doping erlaubt und somit ärztlich kontrolliert werden würde, hätten wir wieder ein Gleichgewicht hergestellt.
Ein weiterer Effekt ist: Das Ganze wäre sofort wieder entkriminalisiert
und Missbrauch nicht mehr nötig und folgledessen die negativen Folgen für die Sportler besser kontrollierbar.
Abgesehen davon verschwindet das Thema aus der Presse.

Dies ist nur eine These, welche meiner Meinung nach auch in diese Diskusion gehört, ähnlich wie die Nierdeländer dies in Bezug auf die Laglisierungsdebatte von Canabis machten.



Beitragvon kepptn » 19.03.2009, 13:55


Steini hat geschrieben:...

Dies ist nur eine These, welche meiner Meinung nach auch in diese Diskusion gehört, ähnlich wie die Nierdeländer dies in Bezug auf die Laglisierungsdebatte von Canabis machten.


Oder die amerik. Waffenlobby, welche der Meinung ist das, wenn jeder Schüler ne Knarre hätte, ein evtl. Amokläufer nicht weit käme.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon scheiss fc köln » 19.03.2009, 17:11


Steini hat geschrieben:
kepptn hat geschrieben:Mir ging es ja auch um die Moral die Du ja in Frage gestellt hast, so nach dem Motto: Man sollte Doping erlauben, es macht eh jeder. Natürlich ist das in der Praxis ein Argument, aber moralisch finde ich Doping scheisse und sehe es als Betrug an.



Betrug? Die Frage ist wer betrügt hier wen.
Mein Gedanke war der: Wenn Doping erlaubt und somit ärztlich kontrolliert werden würde, hätten wir wieder ein Gleichgewicht hergestellt.
Ein weiterer Effekt ist: Das Ganze wäre sofort wieder entkriminalisiert
und Missbrauch nicht mehr nötig und folgledessen die negativen Folgen für die Sportler besser kontrollierbar.
Abgesehen davon verschwindet das Thema aus der Presse.

Dies ist nur eine These, welche meiner Meinung nach auch in diese Diskusion gehört, ähnlich wie die Nierdeländer dies in Bezug auf die Laglisierungsdebatte von Canabis machten.


Naja, eventuell gibt es ja auch noch Sportler, die ihre Gesundheit nicht für den sportlichen Erfolg auf´s Spiel setzen wollen. Diese würdest du mit einer solchen Maßnahme völlig ausschließen oder sie wären zumindest fast chancenlos. Dann hieße das Motto: Wer nicht zu irgendwelchen Mittelchen greift, ist selbst schuld.



Beitragvon dem fritz seine erben » 19.03.2009, 17:26


Wir diskutieren gerade über "normales" Doping. Das ist bereits in guten Teilen lebensgefährlich. Wieviele Sportler da bereits ohne jegliche Skrupel von Ärzten verheizt worden sind, möchte ich nicht wissen.
Wenn Doping jetzt freigegeben wird, kannst Du garantiert jeden Tag eine neue Meldung über plötzliche Tode lesen.
Und als nächstes steht dann das Gen-Dpoing vor der Tür. Und was machen wir dann?



Beitragvon Lucky Star » 23.03.2009, 20:07


Es geht um Geld. Um viel Geld. Und solange das so ist wird versucht werden zu manipulieren. Mit allen Möglichkeiten die denkbar und durchfürbar sind.
Betrogen wird in jeder Gesellschaft bereits bei kleinen Beträgen. Warum sollte bei dem Millionenzauber ein anderes Gesetz gelten?
Vom Ladendiebstahl bis zur Steuerhinterziehung, oder ein bischen Schwarzarbeit sein am Wochenende.
Ich bin nicht für eine Freigabe des Dopings unter gar keinen Umständen. Mit allen legalen Mitteln sollten diese Betrugsversuche unterbunden werden. Und etwas anderes als Betrug ist es nicht. Eine Verharmlosung der Tat ist im Sinne eines sauberen Sports nicht hinnehmbar.



:prost:
Gruß von da wo der Süden beginnt



Beitragvon Rossobianco » 24.03.2009, 01:14


Weschtkurv hat geschrieben:@Rossobianco
Du hattest Recht...der DFB wird schon ab nächste Saison das Chaperon System einführen, laut ARD - Videotext.


Das war zähneknischend die einzige Möglichkeit, um den Nimbus zu wahren.
Und somit wird es empfindlich werden, wenn doch mal einer den "Rangnick" macht. Egal wer und wann!
Das ändert aber leider noch nichts an der Kontrollenzahl und dem Nichtstattfinden von unangemeldeten Trainingskontrollen gerade bei Rekonvaleszenten, die im Kraftraum trainieren.

Ich will da ja nix herbeibeschwören, aber ich hab da wenig Hoffnung, dass ausgerechnet Fußballer, die so enorm viel Geld verdienen könne, wenn sie nur ein halbes Jahrzehnt Top-Leistungen bringen, nix am Stecken haben.
In England, Spanien und Italien sicherlich noch mehr wie im ordnungsliebenden Deutschland.... aber auch da spielen Nationalspieler von uns....

Schön, dass über dieses Thema doch wenigstens so eloquent diskutiert wird hier! Danke!

RFD
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:



Beitragvon Mac41 » 24.03.2009, 10:49


Das bei systematischen Dopingkontrollen in Frankreich, ausserhalb der Wettkämpfe Fussballer vor Radfahrern und Rugbyspielern liegen, überrascht wirklich nicht.
Die Anzahl derjenigen, die mit Fussball mehr oder weniger Geld verdienen ist bei den Sportarten in Europa relativ am höchsten und damit natürlich auch der Anreiz das Geldverdienen zu beschleunigen.
Die Dopingdiskussion ist in Frankreich aus den bekannten Gründen der nationalen Institution Tour de France längst keine Sache der freiwilligen Gerichtsbarkeit der Sportverbände, sondern Doping ist ein Straftatbestand und zwar aktiv und passiv. D.h. Dopinglieferanten werden als Dealer behandelt und Doper unterliegen dem Strafgesetzbuch.
Damit ist wohl auch die leidige Diskussion über Freigabe von Doping vom Tisch. Das wäre doch nur die Kapitulation vor dem flächendeckenden Missbrauch. Und solange die Sportverbände mit dem Thema so scheinheilig umgehen, wie der DFB, werden wir auch nicht umhin kommen den Staatsanwalt in der Mucki-Bude zu fordern. Doping ist zumindest Wettbewerbsverzerrung, genauso wie Verstösse gegen Lizenzauflagen, Steuervergehen und Bestechung von Schiedsrichtern. Wenn wir hier den Damm aufreissen, brauchen wir uns nicht mehr zu wundern, wenn wir auch beim Fussball bald Verhältnisse wie beim Proficatchen haben. Das die "Sportarten" von den gleichen TV-Sendern promotet werden ist kein Zufall. sondern Methode.
Hasta la Victoria - siempre!




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