Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.

Beitragvon svart » 16.02.2015, 15:06


Phil hat geschrieben:Beispielsweise ihr fahrt mit nem Bus zum Fußballspiel. An ner Tankstelle gibt's ein Vorfall, weil jemand, der zufällig mit dir im gleichen Bus sitzt klaut. Dann dürftest Du dich nach deinen bisherigen Aussagen auch net wundern, wenn Dir etwas passiert...


Komischer Vergleich. Das hieße ja im Umkehrschluss, der FC nehme ALLE FC-Fans, die am Samstag in G'bach waren, in Sippenhaft. Dem ist ja offenkundig nicht so.
"Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" - Heinz von Foerster



Beitragvon Pfaelzer01 » 16.02.2015, 15:06


Phil hat geschrieben:Beispielsweise ihr fahrt mit nem Bus zum Fußballspiel. An ner Tankstelle gibt's ein Vorfall, weil jemand, der zufällig mit dir im gleichen Bus sitzt klaut. Dann dürftest Du dich nach deinen bisherigen Aussagen auch net wundern, wenn Dir etwas passiert...


Passiert doch... der ganze bus wird aufgehalten und alle kontrolliert und kommen zu spät oder gar nicht zum spiel...

Jede(r) der sich in der gruppe versteckt, schadet damit automatisch der gruppe...
Dauerkarte (ABO) Westkurve... und käme gerade jetzt nie auf die Idee dies zu kündigen..

Argumente diskriminieren Menschen, die es sich nicht leisten können zu denken.



Beitragvon paulgeht » 16.02.2015, 15:23


svart hat geschrieben:
Phil hat geschrieben:Beispielsweise ihr fahrt mit nem Bus zum Fußballspiel. An ner Tankstelle gibt's ein Vorfall, weil jemand, der zufällig mit dir im gleichen Bus sitzt klaut. Dann dürftest Du dich nach deinen bisherigen Aussagen auch net wundern, wenn Dir etwas passiert...


Komischer Vergleich. Das hieße ja im Umkehrschluss, der FC nehme ALLE FC-Fans, die am Samstag in G'bach waren, in Sippenhaft. Dem ist ja offenkundig nicht so.

Doch, durch Geldstrafen, Teilausschlüsse und Geisterspiele... Da werden sogar Leute bestraft, die gar nicht vor Ort waren (oder um im Bild zu bleiben: die gar nicht im Bus saßen).
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Beitragvon svart » 16.02.2015, 15:28


paulgeht hat geschrieben:Doch, durch Geldstrafen, Teilausschlüsse und Geisterspiele... Da werden sogar Leute bestraft, die gar nicht vor Ort waren (oder um im Bild zu bleiben: die gar nicht im Bus saßen).


Stimmt, is ja jetzt auch nicht neu. Ein Rätsel also, warum man das durch solch ein Verhalten auch noch forciert...
"Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" - Heinz von Foerster



Beitragvon SEAN » 16.02.2015, 15:31


paulgeht hat geschrieben:
svart hat geschrieben:Komischer Vergleich. Das hieße ja im Umkehrschluss, der FC nehme ALLE FC-Fans, die am Samstag in G'bach waren, in Sippenhaft. Dem ist ja offenkundig nicht so.

Doch, durch Geldstrafen, Teilausschlüsse und Geisterspiele... Da werden sogar Leute bestraft, die gar nicht vor Ort waren (oder um im Bild zu bleiben: die gar nicht im Bus saßen).

Die Geldstrafen, Teilausschlüsse oder Geisterspiele kommen nicht vom FC, sondern von der DFL. Der FC versucht nur, die Mehrheit vor der Minderheit zu schützen, um von oben nicht eine Bestrafung für alle zu erhalten. Wenn die Minderheit bereinigt, bzw. von den Verursachern gesäubert wird, hat die Mehrheit nichts zu befürchten.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon paulgeht » 16.02.2015, 15:37


Es geht ja nicht darum, wer die Strafen ausspricht, sondern um den grundsätzlichen Sinn von Kollektivstrafen. Ich glaube, dass sich dadurch nichts ändern wird, stattdessen die Spirale nur weiter geht und schleichend eskaliert. Das erleben wir doch seit Jahren. Kollektivstrafen sind halt irgendwie auch anonyme Strafen.

Meiner Meinung nach müsste man die Einzeltäter persönlich bestrafen, das hat einen anderen Effekt als mit der breiten Klappe draufzuhauen. Und der Schritt davor wäre mehr Präventivarbeit zu leisten, das fängt bei der Finanzierung von Fanprojekten an und hört bei der Arbeit der Fanbeauftragten des Vereins auf.
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Beitragvon svart » 16.02.2015, 15:40


paulgeht hat geschrieben:[...] das fängt bei der Finanzierung von Fanprojekten an und hört bei der Arbeit der Fanbeauftragten des Vereins auf.

Meines Erachtens fängts schon ein wenig früher an. Bei der Erziehung...
"Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" - Heinz von Foerster



Beitragvon FCK58 » 16.02.2015, 16:10


@paulgeht
Wenn ich in meiner "Sturmunddrangzeit " Scheiße gebaut habe, dann habe ich dafür auch gerade gestanden. Was immer das auch war und wie teuer (oder schmerzhaft :wink: ) es auch wurde. So, wie es sich gehört. Über die Kollektivstrafenproblematik hätten wir nur gelacht. Ganz im Gegenteil. 2 haben "hier" geschrieen und der Rest der Meute war dann eben das nächste mal dran.
Niemand hindert die "weiß gewandteten Jünglinge" daran, Arsch in der Hose zu zeigen und zu sagen: "Ok, Leut´s, ich habe die Scheiße gebaut und schon sind alle Spatzen gefangen.
Ich für meinen Teil habe mich noch niemals neben/in diese "Fangruppen" gestellt. Weder auswärts noch zuhause. Und das aus gutem Grund. Weil deren Verhalten weder mein Ding ist, noch jemals mein Ding sein wird.Insofern kann man schon davon ausgehen, dass das unmittelbare Umfeld zu dieser Gruppe ähnlich tickt. PP, nennt man das dann halt - oder eben mitgehangen, mitgefangen.
Und über Kollektivstrafen diskutiere ich als Pennäler beim gemeinsamen Nachsitzen aber nicht hier.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon SEAN » 16.02.2015, 16:22


paulgeht hat geschrieben:Meiner Meinung nach müsste man die Einzeltäter persönlich bestrafen, das hat einen anderen Effekt als mit der breiten Klappe draufzuhauen. Und der Schritt davor wäre mehr Präventivarbeit zu leisten, das fängt bei der Finanzierung von Fanprojekten an und hört bei der Arbeit der Fanbeauftragten des Vereins auf.

Natürlich wäre es besser, wenn man jeden Täter direkt bestrafen würde, wenn man es den könnte! Die verstecken sich doch feige in der Gruppe. Sollen die "anständigen Fans" in der Gruppe halt hingehen und sagen, der und der und der, die haben sich nicht benommen, bzw. scheiße gebaut. Entweder sind die Gruppen über die Kolegtivstrafen irgendwann soweit und reinigen sich selbst von innen oder stehen geschlossen an der Wand. Chancen genug waren da, oft genug haben die Vereine die Verfehlungen der "Fans" bezahlt, irgendwann ist mal Feierabend und es wird zurückverlangt! Hier wird sich drüber aufgeregt, das eine Gruppe komplett bestraft wird. Hat sich die Gruppe mal darüber gedanken gemacht,das sie mit ihren Fehlverhalten alle anderen im Stadion und im Verein mit bestrafen? Durch eine kleine Gruppe von vieleicht 50 Personen werden 50.000 bestraft. Es wird Zeit, das sich alle an die Regeln halten, oder man muß sich deutlich von den Störenfrieden distanzieren!!
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Beitragvon Jonas-kl » 16.02.2015, 16:26


Ist das auch abseits des Stadions deine Meinung?
Wenn eine Polizei eine Diebesbande nicht dingfest machen kann muss der Ort haften in dem eingebrochen wurde? Die Leute hatten lang genug Zeit umzusiedeln! Diese Doppelmoral ist dermaßen traurig.

Alles klar ... armes Deutschland.



Beitragvon baeckerman83 » 16.02.2015, 16:30


Bei Pyrotechnik ist es ja aber etwas anderes Jonas. Oder wieso wurde die Boyz Fahne zum verstecken und drunter anzünden genutzt? Ultras geben doch Ihre Fahne nicht weg.
Waren das eigentlich auch die Boyz die sich damals in Lautern daneben benommen haben?

Noch was zum Spiel in Braunschweig, astrein war das ja auch nicht. Ich mag Pyrotechnik, aber Böller und werfen (auch wenn es "nur" auf die Laufbahn war) muss nicht sein.



Beitragvon Jonas-kl » 16.02.2015, 16:57


Wieso ist Pyrotechnik etwas anderes? Okay du hast recht, es handelt sich um eine Ordnungswidrigkeit (wobei es sich beim Fall Köln durch das Werfen sicher um eine Straftat handelt, da geb ich dir recht). Das wird verfolgt und wenn jemand zu ermitteln ist dann wird derjenige bestraft. Was der DFB oder der Verein da eingreift und vor allem warum der Verein da kollektiv bestrafen will - DAS VERSTEH ICH NICHT.
Straftat ausserhalb vom Fußball wird von der Polizei verfolgt und wenn niemand zu ermitteln ist dann stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Das Gleiche gilt bei Ordnungswirdigkeiten! Wieso nimmt sich ein Verein heraus mit Fotos einen halben Gästeblock zu beschuldigen und daraufhin noch einen kompletten Fanclub mit 40 Mitgliedern (zähl mal wieviele auf dem Platz waren und mit Pyrotechnik um sich geworfen haben) kollektiv zu verurteilen.

Mir geht es nicht darum, die Jungs die auf dem Platz waren frei von jeder Schuld zu sprechen - das kann ich nur noch einmal betonen - was aber der Fanclub und der halbe Gästeblock bei dieser Sache zu suchen hat - das verstehe ich nicht.



Beitragvon svart » 16.02.2015, 17:14


Jonas, meines Wissens geht es dem FC nur um die sogenannten "Boys". Und warum es jetzt diesen, ganz spezifischen Fan-Club trifft verstehst Du nicht? Recherchiere mal, die sind immer wieder aufgefallen. Gutes Zureden hat offenbar nicht geholfen. Selbst in der eigenen FC-Fanszene hat diese Gruppierung kaum Unterstützer. Jetzt sind sie wieder aufgefallen, massivst. Nun "prüft der FC zudem in seinen dafür zuständigen Gremien noch in dieser Woche [...] ein lokales, unbefristetes Stadionverbot, sämtliche Dauerkarten von Boyz-Mitgliedern für Heim- und Auswärtsspiele zu kündigen und alle FC-Mitglieder, die den Boyz angehören, aus dem 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. auszuschließen." (Quelle: fc-koeln.de).
Wo ist da Dein Problem? Das versteh nun ich wiederum nicht...
"Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" - Heinz von Foerster



Beitragvon baeckerman83 » 16.02.2015, 17:31


Jonas-kl hat geschrieben:Wieso ist Pyrotechnik etwas anderes? Okay du hast recht, es handelt sich um eine Ordnungswidrigkeit (wobei es sich beim Fall Köln durch das Werfen sicher um eine Straftat handelt, da geb ich dir recht).


Mit dem ganzen Block, ja das geht nicht. Mir ging es um die Kollektivstrafe gegen die Boyz. Mit der Fahne zeigt doch die Gruppe das sie dazu steht und die anderen gerne deckt. Oder haben sioe die Fahne einfach anderen Fans gegeben?
Wobei ich in diesem Fall auch nicht vor Ort war und es nur aus der Presse kennen.
Kenne das normal so, dass die Fahne zum verstecken genommen wird und darunter das Zeug angesteckt wird.



Beitragvon Jonas-kl » 16.02.2015, 17:40


Bäckermann, ich kenn gerade nicht das Foto und ich bestreite ja auch garnicht, dass Mitglieder des Fanclubs "BOYZ" gezündet haben. Und diese Mitglieder werden dann, sofern sie identifiziert werden, ihre entsprechende Strafe bekommen. So ist das in Deutschland. Das darunter der gesamte Fanclub "BOYZ" leiden soll, das kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Es wurde letztendlich nicht nur hinter deren Fahne gezündet, aber darüber will ich garnicht diskutieren weil das alles Vermutungen sind. Mich kotzt einfach die überschnelle Reaktion seitens des Vereins tierisch an.

Wozu das führen kann, hat man beim Spiel FCK II - Waldhof Mannheim gesehen. Hier sprach unser Verein vorschnell eine große Anzahl an Stadionverboten aus, wobei es letztendlich zu nur drei Verurteilungen kam:

https://www.facebook.com/rotweissehilfe ... 2661334050



Beitragvon SEAN » 16.02.2015, 17:44


Jonas-kl hat geschrieben:Straftat ausserhalb vom Fußball wird von der Polizei verfolgt und wenn niemand zu ermitteln ist dann stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Das Gleiche gilt bei Ordnungswirdigkeiten! Wieso nimmt sich ein Verein heraus mit Fotos einen halben Gästeblock zu beschuldigen und daraufhin noch einen kompletten Fanclub mit 40 Mitgliedern (zähl mal wieviele auf dem Platz waren und mit Pyrotechnik um sich geworfen haben) kollektiv zu verurteilen.


Der Verein prüft zur Zeit, nix anderes macht die Polizei, wenn sie ermittelt. Bei einem Sexualdelikt, oder bei einem Verbrechen, wo DNA zu finden ist, werden auch schon mal hunderte von Personen verdächtigt und zum DNA Test bestellt. Bei einem Unfall mit Fahrerflucht werden auch mal tausende von blauen Autos verdächtigt, wenn blaue Farbe am Unfallort gefunden wird. Zur Identifizierung von Personen werden auch von der Polizei hin und wieder Bilder veröffendlicht. Alles das macht der FC auch gerade.
Die Fangruppe "Boyz" wurde oft genug von den Verantwortlichen des FC gewarnt und dazu aufgefordert, sich zu benehmen. Wenn die Gruppe (Mitglieder) die Warnungen nicht annimmt, akzeptieren sie auch die konzequenzen. Und das es keine leere Drohung war, zeigt der Ausschluss der wilden Horde vor einigen Jahren.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon jan » 16.02.2015, 18:10


Jonas-kl hat geschrieben:Bäckermann, ich kenn gerade nicht das Foto und ich bestreite ja auch garnicht, dass Mitglieder des Fanclubs "BOYZ" gezündet haben. Und diese Mitglieder werden dann, sofern sie identifiziert werden, ihre entsprechende Strafe bekommen. So ist das in Deutschland. Das darunter der gesamte Fanclub "BOYZ" leiden soll, das kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Es wurde letztendlich nicht nur hinter deren Fahne gezündet, aber darüber will ich garnicht diskutieren weil das alles Vermutungen sind. Mich kotzt einfach die überschnelle Reaktion seitens des Vereins tierisch an.

Wozu das führen kann, hat man beim Spiel FCK II - Waldhof Mannheim gesehen. Hier sprach unser Verein vorschnell eine große Anzahl an Stadionverboten aus, wobei es letztendlich zu nur drei Verurteilungen kam:

https://www.facebook.com/rotweissehilfe ... 2661334050


Ich kann das sehr gut verstehen. Auch gerade wenn man die Geschichte dieses "Fanclubs" betrachtet! Die sind bereits öfters ermahnt worden.

Und die Boyz die nicht selbst gezündet haben oder mit auf den Platz gelaufen sind haben davon zumindest gewusst. Damit sind sie mitschuldig!

Was in Gladbach passiert ist war natürlich ein extrem Beispiel. Aber dennoch geht die Tendenz immer mehr dahin das sich die Vereine nicht mehr alles Gefallen lassen. Hannover, Köln... RICHTIG SO!!!


Keine braucht diese Art von Fans, Pyrotechnik im Stadion oder sonstiges.
Unseren Ultras wird früher oder später ein ähnliches Schicksal drohen wenn sie nicht endlich mit dem zündeln aufhören und dem Verein damit schaden!

Darüber sollte sich jedes Mitglied im klaren sein wenn "seine Leute" Pyrotechnik zünden.



Beitragvon paulgeht » 16.02.2015, 18:11


@SEAN:
Dem ersten Teil Deines Beitrages stimme ich weitgehend zu, auch wenn ich nochmal betone, dass eine Umlegung der Strafe wegen des Verhaltens Einzelner auf eine breitere Masse keine gute Lösung ist.

SEAN hat geschrieben:(...)Hier wird sich drüber aufgeregt, das eine Gruppe komplett bestraft wird. Hat sich die Gruppe mal darüber gedanken gemacht,das sie mit ihren Fehlverhalten alle anderen im Stadion und im Verein mit bestrafen? (...)

Hier drehst Du meiner Meinung die Sache zu einfach um. Natürlich wäre der Optimalfall, dass es zu solchen Szenen wie in Köln gar nicht kommt. Nun kann man immer wieder sagen, dass es sowas ja gar nicht geben darf und sich diese Leute mäßigen sollen etc. etc. Alleine - es hilft ja nichts. Ich wünsche mir auch, dass beim Fußball alles friedlich abläuft, es ist aber nicht so. Nur dann als Antwort Kollektivstrafen auszusprechen, statt das Problem bei der Wurzel zu packen, halte ich für das falsche Signal. Nochmal: mir ist klar, dass es ohne das Fehlverhalten Einzelner diese Strafen nicht gäbe. Trotzdem kann das kein adäquates Mittel sein.

Wie ich oben beschrieben habe, sind diese breit gestreuten Kollektivstrafen nicht zielführend, weil sie letztlich die Täter im schlimmsten Fall in der anonymen Masse lassen und nur selten persönlich habhaft machen. Das kann keine sinnvolle Art der Prävention sein (und darum sollte es bei der Bestrafung doch gehen). Außerdem führen Kollektivbestrafungen und vor allem die Art und Weise wie diese ausgesprochen und getroffen werden zu Solidaritätsbekundungen, die wiederum neue Vorfälle nach sich ziehen.

Mir wäre es lieber, man würde
    1. die Bestrafung Einzelner nicht über Kollektivstrafen regeln, sondern eine konsequente Aufklärung und Verfolgung des Einzeltäters anstreben.
    2. viel, viel mehr in die Präventiv- und Fanarbeit investieren (Fanprojekt etc.)
    3. in einen gemeinsamen Dialog treten, an dem alle Seiten (Verband, Sicherheitskräfte, Vereine und Fans) beteiligt sind.
Der letzte Punkt klingt vielleicht etwas romantisch, aber meiner Meinung nach ist der Dialog miteinander, wenn es um Sicherheitsfragen, Aufklärung etc. geht sehr wichtig. Die Bereitschaft allerdings muss auf allen Seiten bestehen, was vermutlich die große Schwierigkeit wäre.

baeckerman83 hat geschrieben:(...) Ich mag Pyrotechnik, aber Böller und werfen (auch wenn es "nur" auf die Laufbahn war) muss nicht sein.

Das ist ein ganz entscheidender Punkt: Es muss jedem klar sein, dass Pyrotechnik nur "in der Hand" abgebrannt werden kann und um Stimmung zu erzeugen. Und auch nur darum kann es bei einer/bei der Legalisierungsbestrebung gehen. Sobald Pyrotechnik abgeschossen oder geworfen oder in Form von Böllern eingesetzt wird, ist eine rote Linie überschritten, für die es null komma null Akzeptanz geben kann.

Man war bis Dezember 2012 auf einem guten Weg, leider hat der DFB die Gespräche einseitig beendet, womit jede Form des Kompromisses - Kontrolliertes Abbrennen etc. - vom Tisch war. Dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch die hysterische Berichterstattung nach dem Relegationsspiel 2012, als die Düsseldorfer Fans den Platz stürmten, Otto Rehhagel von Bombennächten im 2. Weltkrieg erzählte und Johannes B. Kerner im ZDF Schaufensterpuppen als Beweis für die Gefährlichkeit von Benglos abfackelte. Das rechtfertigt keinen Missbrauch von Pyrotechnik wie in Gladbach, ist mir klar.

svart hat geschrieben:Jonas, meines Wissens geht es dem FC nur um die sogenannten "Boys". Und warum es jetzt diesen, ganz spezifischen Fan-Club trifft verstehst Du nicht? Recherchiere mal, die sind immer wieder aufgefallen. (...)

Tatsächlich handelt es sich bei den Boyz keinesfalls um eine harmlose Gruppe. Der Fanclub hat schon mehrfach negativ auf sich aufmerksam gemacht und soll zudem von Rechtsradikalen unterwandert worden sein. Das mag auch der Grund sein, weshalb einige "Köln-Experten" mit einer gewissen Resignation und Zustimmung auf den Ausschluss reagieren, selbst wenn sie die Methoden nicht gutheißen (der hier verlinkte Twitter-User ist u.a. für den SID tätig und dient einfach nur mal als ein Beispiel). Gut möglich also, dass die Summe der Vorfälle das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Hierzu ein Artikel vom Kölner Express von vor gut einem Monat:

FC-Ultras distanzieren sich von Boyz

Am Montag hatten es die Boyz eilig und riefen zu einer außerordentlichen Versammlung auf. Die Gewaltorgie in der Kölner Innenstadt, an der einige ihrer Mitglieder nach Polizeiangaben beteiligt gewesen sein sollen, hat sie in Alarmbereitschaft versetzt.
In der Szene ist es hinlänglich bekannt, dass Teile der Boyz von Rechtsradikalen unterwandert werden. So haben die Boyz erst kürzlich an einem Nazi-Fußballturnier in Moskau teilgenommen. Beim Rheinderby in Düsseldorf wurde ein Transparent gehisst. Darauf war zu lesen: „James Boyz 007 - Hitlergrüße aus Moskau.“

(...)

Am Montag distanzierten sich auch andere FC-Ultras von den Boyz. Sie wollen mit Gewaltorgien wie der am Wochenende am Rudolfplatz nichts zu tun haben. Aber wie kann man diese blutigen Exzesse verhindern? Wie kann man Gewalttäter von Ultras, die ihren Klub bedingungslos lieben und unterstützen, unterscheiden?
„Die friedlichen Fans müssen die Gewalttäter isolieren“, fordert Fan-Forscher Professor Dr. Günter A. Pilz. „Sie müssen sich klar positionieren und erklären, dass sie mit diesen Leuten nichts zu tun haben wollen. (...)

Quelle und kompletter Text: express.de


---


Edit: Man muss jetzt übrigens noch etwas nachschieben: wir diskutieren hier über die Entgleisung einzelner FC-Anhänger in Gladbach in einem Thread, der sich mit dem (friedlichen) Einsatz von Pyro-Technik befasst. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Jemand beschrieb es weiter oben sehr gut: Pyrotechnik als Waffe ist komplett abzulehnen, die Diskussion dreht sich einzig und alleine um das Abbrennen von Pyrotechnik ohne sie zu werfen etc. Insofern verbietet sich auch ein Vergleich (was den Auslöser angeht) mit der Lautrer Aktion in Braunschweig.
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Beitragvon scheiss fc köln » 16.02.2015, 18:12


SEAN hat geschrieben:Der Verein prüft zur Zeit, nix anderes macht die Polizei, wenn sie ermittelt. Bei einem Sexualdelikt, oder bei einem Verbrechen, wo DNA zu finden ist, werden auch schon mal hunderte von Personen verdächtigt und zum DNA Test bestellt.


Eieieiei....

Selbst Polizei und Staatsanwaltschaft dürfen nicht eigenmächtig (Fahndungs-)Fotos veröffentlichen. So wie es der "effzeh" hier kurzerhand einfach tut! Öffentlichkeitsfahndung darf sowieso erst eingeleitet werden, wenn andere Ermittlungsansätze-/methoden keine Aussicht auf Erfolg versprechen.

Bei der Durchführung von DNA-Massentests wird auch vorab niemand, wie von dir behauptet, verdächtigt. Das ist Unsinn! Die Teilnahme an solch einem Test ist erstmal freiwillig (kann natürlich richterlich auch angeordnet werden) - aus der Verweigerung der Teilnahme an einem solchen Test darf jedoch niemals ein Tatverdacht abgeleitet werden.



Beitragvon basdri » 16.02.2015, 22:32


paulgeht hat geschrieben:Schaue doch nochmal genau, was er meint. Es geht NICHT um die Schwachmaten, die da auf's Feld rennen, sondern dass da Bilder von Leuten im Block fotografiert und gezeigt werden, die einfach im Block stehen, nun aber unter Generalverdacht gestellt werden. Du weißt doch bei den Aufnahmen in der Totalen gar nicht, wer da später auf's Feld rennt.


Also bitte, dass sind Bilder, die hier auf dieser Plattform nach jedem Spiel veröffentlicht werden.
Ãœber den Aufruf mag man denken, was man will, aber diese Hysterie um die Bilder?
Will gar nicht wissen, auf wie vielen der dbb Spieltagsbilder ich zu sehen bin, deutlich erkennbar.
Was wenn sich mein Chef da irgendwann mal durchklickt, wenns mal wieder bei uns gescheppert hat?
Wie kann ich den als Redaktionsmitglied die einen Bilder anprangern, aber selbst regelmäßig ähnliche veröffentlichen?
Will mir nicht in den Kopf.
Genausowenig das Geheule um die Kollektivstrafe.
Ein immer wieder auffällig werdender Fanclub, der diverse Ansagen bekommen hat.
Wer da drin ist weiß, wo der Hase lang läuft und wer seine Kollegen sind, steht doch nicht umsonst in so gut wie jeder Gruppenpräsenz der diversen Ultragruppen, dass man nur durch persönliche Kontakte und längeres Kennenlernen Mitglied werden darf.
Wenn sich dann noch einheitlich verhüllt wird, um im Schutz der Gruppe Straftaten zu begehen bzw die Aktiven der Gruppe zu schützen habe ich überhaupt kein Problem damit, die gesamte Gruppe über einen Kamm zu scheren.
Und mal ganz ehrlich, wer einheitlich auftritt, einheitliche Kleidung, einheitliche Schals, alles natürlich mit Gruppenlogo und -namen versehen, der beklagt sich auf einmal, dass man ihm nur wegen der Zugehörigkeit zu dieser Gruppe einen Strick drehen will?
Entweder hab ich da nen Arsch in der Hose und stelle mich zum Wohl der Gruppe, oder aber alle schweigen und tragen die Konsequenzen.
Als Gruppenmitglied würde ich mich jedenfalls wesentlich eher bei meinen Kollegen für den Bärendienst bedanken, als hier die Maßnahme des Vereins anzufechten.
Aber wer gerne den lässigen Fußballoutlaw gibt und mit seinem Ultra-Ruf kokettiert hats wohl nicht so mit der Verantwortung für die eigenen Taten...
NOrange!



Beitragvon paulgeht » 17.02.2015, 01:22


basdri hat geschrieben:(...)
Wie kann ich den als Redaktionsmitglied die einen Bilder anprangern, aber selbst regelmäßig ähnliche veröffentlichen?
Will mir nicht in den Kopf.(...)

Na basdri, so schwer ist der Unterschied doch wohl nicht zu erkennen, oder? Beim FC Köln werden die Bilder mit der Aufforderung veröffentlicht, die darauf abgebildeten Leute zu identifizieren, weil - wie die Überschrift verrät - diese Leute dem Verein schaden würden. Damit werden sie, gerade in der medialen Hysterie, unter Generalverdacht gestellt. Völlig außer Acht steht aber, wer am Ende wirklich auf dem Feld rumrennt.

Ein kleiner Unterschied zu Fotos, die Du in jedem Sportmagazin findest und eigentlich ganz einfach nachzuvollziehen :wink:
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Beitragvon Schlossberg » 17.02.2015, 01:43


Könnte mal jemand den Begriff "Platzsturm" juristisch, und insbesondere strafrechtlich, genauer darstellen?

Eine Anzahl Personen betritt ohne Berechtigung eine abgegrenzte Rasenfläche.
Das ist (nehme ich mal an) Hausfriedensbruch, aber was ist es sonst noch?

Natürlich ist ein Platzsturm durch Auswärtige eine Provokation der Anhänger der Heimmanschaft, aber wie ist diese Provokation (straf)rechtlich zu bewerten?
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon basdri » 17.02.2015, 09:13


paulgeht hat geschrieben:Damit werden sie, gerade in der medialen Hysterie, unter Generalverdacht gestellt. Völlig außer Acht steht aber, wer am Ende wirklich auf dem Feld rumrennt.


Jetzt wirds aber abenteuerlich.
Wenn du meinst die Leute für so undifferenziert und blöd halten zu müssen, dass sie den Mob von 100 weiß gekleideten, Sturmmasken tragenden und auf dem Zaun sitzenden nicht von den Fröschen, Pandabären und Cowboys im Bildhintergrund unterscheiden können, brauchen wir da wirklich nicht weiter zu reden.
Und natürlich waren die 70-80 übrigen in weiß, die sich nicht auf dem Platz versammelt haben zufällig auf Berufsschulausflug der Malerinnung vor Ort, nur zufällig im gleichen Bereich des Stehblocks und noch zufälliger hinter den Zaunfahnen der entsprechenden Gruppierungen.

Von daher sage ich auch: Ja, weg mit dem Generalverdacht gegenüber Malern und Lackierern!
Das sind ehrenwerte Handwerker, die nun zu Unrecht pauschal verurteilt werden.
NOrange!



Beitragvon bene667 » 17.02.2015, 09:39


Wer Kollektivstrafen befürwortet, ist in meinen Augen nicht mehr ganz sauber. Sorry.
Das kann und wird nicht die Lösung sein.

Und ja, @ lieber 58er, man kann auch mal zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Und wenn es nur einen Strafen-technisch erwischt, der wirklich nichts getan hat, ist das genau einer zuviel. Was das zB. für berufliche Konsequenzen haben kann, muss ich Dir doch nicht erklären, oder?

Man kann leider gerade auswärts nicht immer die nötige Distanz wahren, da gibt es heikle Knotenpunkte, wie zB. Bahnhöfe, Busse etc..

Je nachdem, wie in nächster Zeit Kollektivstrafen umgesetzt werden, bedeutet das für mich einen Rückzug vom Fußball. Ich kann mir keine Anzeige etc erlauben.
"Es gab schon viele Weltmeister, die später Alkoholiker wurden. Aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde."
Eckhardt Dagge, Superweltergewichts-Weltmeister 1976

"Eine Frau, die schweigt, sollte man nicht unterbrechen."



Beitragvon Ozelot » 17.02.2015, 11:03


Diese Strafe ist doch die einzige Sprache, die von diesen Chaoten noch verstanden wird. Die grundsätzlichen Bedenken gegenüber Kollektivstrafen kann ich sogar noch nachvollziehen, hier hört mein Verständnis allerdings auf. Das rigorose Durchgreifen ist das Resultat einer über Jahre vollzogenen Zuckerbrot-Politik. Es wurde zu lange zugesehen, zugeredet und auf Konsenz gesetzt.

Diese Leute wissen, dass sie seit Jahren in einem Grenzbereich agieren. Der Freiraum den man ihnen einräumte, wurde immer wieder missbraucht. Jetzt hat es eben geknallt. Sie werden von niemandem vermisst werden, nicht einmal vom Rest der FC Fans. Wer sich vom Tun und Lassen dieser Gruppierung distanzieren würde, wäre schon lange kein Mitglied mehr. Also muss sich auch niemand beschweren, der jetzt ausgeschlossen wird und nicht einmal im Stadion war.
paulgeht hat geschrieben:Damit werden sie, gerade in der medialen Hysterie, unter Generalverdacht gestellt. Völlig außer Acht steht aber, wer am Ende wirklich auf dem Feld rumrennt.

Es geht nicht nur um die, die auf dem Feld waren. Jeder einzelne der mit Sturmhaube im Block steht hat nichts in einem Fußballstadion zu suchen. Nie wieder. Mit Bezug auf die "Online-Fahndung" des FC heiligt der Zweck hier die Mittel. Ich find's gut.




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