Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Thomas » 30.06.2021, 09:16


Meisterschale zum Stadtjubiläum: Der FCK-Titel 1951

Wohl jeder Fußballer träumt davon, einmal Deutscher Meister zu werden und die Meisterschale in Händen halten zu dürfen. Natürlich galt auch bei Fritz Walter und seinen Kameraden vom FCK das Erringen der Deutschen Meisterschaft sehnsuchtsvoll als höchstes Ziel, für das sich alle Anstrengungen und der vollständige persönliche Einsatz lohnen würde. Am 30. Juni 1951 sollte die Elf aus Kaiserslautern dann auch eben jenen ersten Meistertitel in die Pfalz holen.

1948 stand Fritz Walter mit seiner Mannschaft im ersten Meisterschaftsendspiel nach dem Zweiten Weltkrieg kurz vor dem Erreichen des Triumphes - doch das Endspiel in Köln ging mit 1:2 gegen die etwas routiniertere Elf des 1. FC Nürnberg verloren. Auch nach der Saison 1948/49 reichte es für den FCK nach einer Endrundenniederlage gegen Borussia Dortmund nicht zum Titelgewinn; immerhin konnte damals das "kleine Endspiel" um den dritten Platz gegen Kickers Offenbach mit 2:1 gewonnen werden. Wieder ein Jahr später war es der VfB Stuttgart, der die Meisterschaftsambitionen der Roten Teufel mit 5:2 in der Endrunde recht deutlich stoppte.

Die Saison 1950/51 wurde in der Oberliga Südwest nur mit 14 Mannschaften bestritten - die saarländischen Vereine hatten, wie in den Jahren zuvor, keine Genehmigung von der französischen Besatzungsmacht erhalten, sich der Oberliga anzuschließen. Von Beginn der Meisterschaftsrunde an ließ der FCK keine Zweifel aufkommen, wer die Südwestdeutsche Meisterschaft gewinnen würde. Nur ein Auswärtsspiel in Worms und ein Heimspiel gegen Engers gingen für die Lauterer verloren, zwei Begegnungen endeten Unentschieden; 22 Siege brachten den Roten Teufeln 46:6 Punkte und ein Torverhältnis von 95:16. Torschützenkönig im Südwesten wurde damals Ottmar Walter mit 28 Treffern; Werner Baßler hatte es auf 25 Torerfolge gebracht.

Weniger erfreulich lief die Saison 1950/51 für den Schatzmeister des FCK, denn zu den meisten Spielen fanden sich nur 1.000 bis 4.000 Zuschauer auf dem Betzenberg ein. Lediglich gegen Worms, Neuendorf und Phönix Ludwigshafen kamen mehr als 10.000 Besucher und - wie so oft - war das Spiel gegen den Lokalrivalen FK Pirmasens mit mehr als 20.000 Gästen der "Renner" des Jahres.

Die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft wurde von acht Mannschaften in zwei Viererblöcken jeweils mit Hin- und Rückspielen bestritten. Die Gruppenersten würden am 30.06.1951 das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Berliner Olympiastadion austragen.

Für den 1. FC Kaiserslautern, für seine Spieler und Verantwortlichen und auch für die zahlreichen Anhänger geriet diese Endrunde zu einer aufregenden Angelegenheit. Die Hoffnung des FCK auf eine Endspielteilnahme erhielt schon im ersten Endrundenspiel gegen die SpVgg Fürth einen empfindlichen Dämpfer. Im neuen Südweststadion von Ludwigshafen mussten sich die Roten Teufel mit einem 2:2 begnügen, wobei sich der "Senkrechtstarter der Saison", der 19-jährige Horst Eckel, für die beiden FCK-Tore verantwortlich zeichnete. Schlimmer war, dass nach dieser Begegnung dem FCK kein erstklassiger Torhüter mehr zur Verfügung stand. Karl Adam, der Stammtorhüter des FCK, hatte beschlossen Kaiserslautern zu verlassen, um in der neuen Saison bei TuS Neuendorf zwischen den Pfosten zu stehen. Trainer Richard Schneider hatte deshalb dem jungen, aus Mainz gekommenen Dieter Schaack im letzten Punktspiel der Saison und auch im ersten Spiel der Endrunde das FCK-Tor anvertraut. Enttäuscht und verärgert reiste Karl Adam nach Koblenz ab.

Trainer Schneider hatte jedoch übersehen, dass nach den damaligen Statuten des DFB Dieter Schaack wegen nur eines einzigen Einsatzes während der Oberligasaison noch keine Spielberechtigung für die Endrundenbegegnungen hatte. Die SpVgg Fürth legte Protest ein, Schaack wurde gesperrt und - wie auch der FCK - zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Befürchtung, dass den Lauterern auch noch der eine Punkt aus dem Spiel gegen Fürth aberkannt werden würde, bestätigte sich zum Glück nicht.

Der FCK stand also ohne Torhüter da, doch Trainer Richard Schneider trat umgehend den "Gang nach Canossa" an. Er fuhr nach Koblenz und bewegte Karl Adam, für die Endrundenspiele nach Kaiserslautern und in das Tor des FCK zurückzukehren. Adam sollte seinen Entschluss, sich mit Schneider und dem FCK zu versöhnen, nicht bereuen - in den nachfolgenden Spielen glänzte er wiederholt mit ausgezeichneten Leistungen und fand auch bei Bundestrainer Sepp Herberger Beachtung. (…)

Quelle und kompletter Text: fck.de

Weitere Links zum Thema:

- Hall of Game |Kaiserslautern wird erstmals Deutscher Meister (Der Betze brennt)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



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