Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon briegel666 » 26.03.2021, 09:55


Danke Kalli.

Ohne Dich wäre ich vermutlich - damals mit 10 Jahren im Schwarzwald umzingelt von VFB, Bayern und HSV-Fans - niemals FCK-Anhänger geworden.

Die Auswärtsspiele im Europapokal kamen zu später Stunde oft nur als Aufzeichnung im SWR. Ich bin als kleiner Bub lange aufgeblieben um Erfolge und Niederlage quasi live mitzuerleben. Beim Sieg gegen Madrid hatte ich Fieber aber das ließ ich mir nicht nehmen. Zu meinem 12 Geburtstag bekam ich dann das erste Live-Spiel von meinen Eltern auf dem Betze gegen den HSV geschenkt. Ein Traum wurde wahr.

Das Spiel gegen Barcelona später (ich war nun 19) hab ich am TV erlebt und hab einen leichten Knieschaden davon getragen, weil ich nach dem Tor von Barca zum 3:1 vor Enttäuschung zu Boden ging und dabei voll auf den Staubsauger geknallt bin:)

Wünsche Dir alles Gute und ein Hoch auf die alten Zeiten!



Beitragvon Marky » 26.03.2021, 10:20


Ein wahrlich mitreißendes Interview, das genau zur richtigen Zeit kommt. Danke dafür an Thomas und das Redaktionsteam. DBB ist nie aus der Bundesliga abgestiegen und spielt immer noch um die Meisterschaft.

Und: Danke, Kalli! Du hast uns alle glücklich gemacht. Für mich war deine FCK-Zeit auch die schönste in meinem Fanleben. Gräme dich nicht über Bakero, er hat das Spiel noch viel größer gemacht, als es ohnehin schon war.

Wir singen SCHEISS BARCELONA :teufel2:
"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden." (Nick Hornby, "Fever Pitch") #Unzerstörbar



Beitragvon Alf99 » 26.03.2021, 10:33


Er war, ist und bleibt für mich der beste Trainer den der FCK je hatte. Wenn man bedenkt, was für Spielermaterial er hatte und was er damit auf die Beine gestellt hat, aller größten Respekt. Wie er die Spieler motiviert hat, durch seine Art, Auftreten, sowie Ausstrahlung. Die waren immer heiß hatten das was dieser Mannschaft heute fehlt,die Gier ein Spiel zu gewinnen.

Als ich früher noch im Stadion war und die Mannschaft zur Pause zurücklag machte ich mir keine Sorgen, dachte nur jetzt gib es ein Donnerwetter von Kalli und dann läuft es. Und so war es auch. Die Mannschaft hat das Spiel durch Wille, Gier und Einsatz gedreht. Waren sehr schöne Zeiten mit dem Trainer Kalli Feldkamp.

Danke für diese schöne Zeit, Danke Kalli Feldkamp.



Beitragvon harryyy » 26.03.2021, 10:36


Marky hat geschrieben:Ein wahrlich mitreißendes Interview, das genau zur richtigen Zeit kommt. Danke dafür an Thomas und das Redaktionsteam. DBB ist nie aus der Bundesliga abgestiegen und spielt immer noch um die Meisterschaft.

Und: Danke, Kalli! Du hast uns alle glücklich gemacht. Für mich war deine FCK-Zeit auch die schönste in meinem Fanleben. Gräme dich nicht über Bakero, er hat das Spiel noch viel größer gemacht, als es ohnehin schon war.

Wir singen SCHEISS BARCELONA :teufel2:

Ich glaube, wir sind nicht so ganz oft einer Meinung. Aber diesen Post von dir finde ich wirklich wunderbar auf den Punkt gebracht !!! Ich kann mich dem zu 100 Prozent anschließen.



Beitragvon Marky » 26.03.2021, 10:39


harryyy hat geschrieben:Ich glaube, wir sind nicht so ganz oft einer Meinung. Aber diesen Post von dir finde ich wirklich wunderbar auf den Punkt gebracht !!! Ich kann mich dem zu 100 Prozent anschließen.

Lieber harryyy, wir sind schon sehr lange Weggefährten hier. Wann sind wir denn mal nicht einer Meinung gewesen :love: Oder verwechselt du mich mit jemanden, der sich so ähnlich schreibt :wink:

Alf99 hat geschrieben:Als ich früher noch im Station war und die Mannschaft zur Pause zurücklag machte ich mir keine Sorgen, dachte nur jetzt gib es ein Donnerwetter von Kalli und dann läuft es. Und so war es auch.

Kalli hat das, wofür dieser Verein steht, ein großes Stück mitdefiniert. Er ist auch ein Mit-Erfinder des FCK.
Zuletzt geändert von Marky am 26.03.2021, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden." (Nick Hornby, "Fever Pitch") #Unzerstörbar



Beitragvon Betze_FUX » 26.03.2021, 11:09


Wuttke_Weinfest hat geschrieben:Vor dem Lesen, nach dem Lesen: Der Größte. Kalli Feldkamp, Fußballgott. Der Jubel beim 6:2 in Köln!

Wir fuhren damals im großen Reisebus hin und hatten uns mit Reservekanister voller Bacardi-Cola eingedeckt

Es war irgendwie eine ganz diffuse und komische Spannung in der Luft in Müngersdorf!
Bis...ja bis Herr Haber aus der Entfernung einnetzte!
Da war der Bann gebrochen und ich erlebte mit knapp 17 das wohl nachhaltigste geilste fussballerlebnis meines Lebens! Inklusive Rasenstück ;)

Als dann nach dem Spiel die Kölner noch sangen "ihr hab's verdient!" (Oder sowas) Kamen mir erstrecht die Tränen.
Ich kam mir irgendwie fassungslos vor . Ich bin wohl über den Platz gelaufen wie Beckenbauer nach dem wm Endspiel...

Mit wenigen Ausnahmen kann niemand in den letzten 20-25 Jahren kann nachvollziehen oder gar verstehen, was dieser Verein der Region bedeutet (hat?)
Alle Parolen, leere Phrasen und Geschwätz dienten doch nur dazu, das Volk ruhig zu halten. Die eigenen persönlichen Ziele zu realisieren und "den dicken" zu markieren.
Und so stehen wir da wo wir sind.
Menschen, die sich selbstlos für den Erfolg (mittlerweile auch Erhalt) der FCK eingesetzt hätten, wären nach wie vor erfolgreich. Dessen bin ich überzeugt!!!

Das fängt bei jedem einzelnen Spieler an, von dem ich erwarte das er an jedem verdammten Arbeitstag seine 100% leistet, und endet bei Vorständen und ARs, von denen ich genau selbiges erwarte.
Erstrecht, wenn sie dafür noch entlohnt werden!

Nur um in seinem Lebenslauf die Station FCK stehen zu haben braucht euch niemand! Und wenn ihr, und alle künftigen, aus diesem Grunde zum FCK kommt, wünsche ich euch eitrige Furunkel und 1 Woche Brech-Durchfall!!! :teufel2:
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon harryyy » 26.03.2021, 11:55


Marky hat geschrieben:
harryyy hat geschrieben:Ich glaube, wir sind nicht so ganz oft einer Meinung. Aber diesen Post von dir finde ich wirklich wunderbar auf den Punkt gebracht !!! Ich kann mich dem zu 100 Prozent anschließen.


Lieber harryyy, wir sind schon sehr lange Weggefährten hier. Wann sind wir denn mal nicht einer Meinung gewesen :love: Oder verwechselt du mich mit jemanden, der sich so ähnlich schreibt :wink:


Ich fürchte, so ist es: eine Verwechslung... Sorry, alter Weggefährte !!!



Beitragvon Thomas » 26.03.2021, 12:31


Und hier kommt der zweite und abschließende Teil unseres großen Kalli-Interviews. :teufel2:

Bild
Deutscher Meister 1991: Trainer Kalli Feldkamp mit Kapitän Stefan Kuntz; Foto: Imago Images

Interview des Monats: FCK-Meistertrainer Kalli Feldkamp (Teil 2/2)
"Ich hoffe, dass es für unseren FCK gut geht"


Im Gespräch mit Kalli Feldkamp: Der Meistertrainer des 1. FC Kaiserslautern beurteilt in unserem Interview des Monats die aktuelle Lage auf dem Betzenberg - und erzählt Interessantes über den FC Bayern, die Nationalmannschaft und den Pfälzer Wein.

Der Betze brennt: Kalli Feldkamp, 1998 wurde mal spekuliert, dass Sie die Nachfolge von Berti Vogts als Bundestrainer antreten könnten. War da was dran?

Karl-Heinz Feldkamp (86): Es gab da tatsächlich Gespräche zwischen dem DFB und mit mir, sogar auf der Tribüne in Kaiserslautern. Aber da war ich schon seit vier Jahren bei Länderspielen als Co-Kommentator beim ZDF im Einsatz, also sagte ich dem DFB: Ich hab diese Nationalmannschaft schon so oft öffentlich kritisiert, da kann ich sie jetzt unmöglich als Trainer übernehmen. Das sähe ja so aus, als hätte ich mir den Posten selbst freigeschaufelt.

Der Betze brennt: Den Job hat dann Ihr Amtsvorgänger beim 1. FC Kaiserslautern übernommen: Erich Ribbeck. Der lebt heute ebenfalls in Spanien, auf Teneriffa. Haben Sie Kontakt miteinander?

Feldkamp: Leider nein. Wir haben 2015 mal telefoniert, als Udo Lattek gestorben war, und dann auch gemeinsam mit der Witwe gesprochen. Ein ehemaliger Trainerkollege, den ich heute noch öfter sehe, ist Friedhelm Funkel.

Der Betze brennt: Ribbeck fuhr dann 2000 mit dem Nationalteam um dem damals schon 39-jährigen Lothar Matthäus zur EM 2000 und schied bereits in der Vorrunde aus.

Feldkamp: Was eigentlich keine Überraschung war. Da ist einiges von dem eingetroffen, was ich schon unter Berti Vogts kritisiert hatte. Spieler wie Matthäus und Klinsmann wurden nicht vom Nationaltrainer geführt, stattdessen führten die Spieler den Trainer.

"Es gibt nichts Schöneres, als mit einem Erfolg zu gehen"

Der Betze brennt: Heute wird Erich Ribbecks Name fast nur mit dem Zusatz "schlechtester Nationaltrainer aller Zeiten" genannt. Was er vorher geleistet hatte, sieht niemand mehr …

Feldkamp: Da sagen Sie was Richtiges. Ich hab schon Leute getroffen, die sagten: "Otto Rehhagel? Das ist doch der, der 2012 mit Hertha BSC abgestiegen ist." Und was ist mit den vielen Titeln, die er zuvor gewann? Ich habe ja auch nie verstanden, weshalb Otto nicht aufgehört hat, nachdem er 2004 mit Griechenland die EM geholt hatte. Es gibt doch nichts Schöneres, als mit einem solchen Erfolg zu gehen. Ein Misserfolg ist wie eine negative Rente, die du bis an dein Lebensende mitnimmst.

Der Betze brennt: Sie sind ja auch nochmal rückfällig geworden. 2007 wurden Sie, im Alter von 73 Jahren, noch einmal Trainer bei Galatasaray. Es heißt, Ihre Ärzte hätten Ihnen sogar ausdrücklich zu diesem Engagement zugeraten. Stimmt das?

Feldkamp: Aber ja, ich war doch topfit! Sogar mein Sohn hat zu mir gesagt: "Papa, wenn du in der Türkei medizinisch gut betreut wirst, mach dich ab." Dass ich dann nach dem 29. Spieltag aufhörte, lag auch nicht daran, dass ich krank wurde, wie später behauptet wurde. Ich hatte festgestellt, dass versucht wird, die Mannschaft an mir vorbei aufzustellen, und daraufhin erklärt: Wenn das noch einmal vorkommt, flieg' ich nach Hause. Und das habe ich dann auch getan. Galatasaray ist anschließend Meister geworden, aber das waren sie schon so gut wie, als ich ging.

Der Betze brennt: Wenn alles nach Ihren Vorstellungen gelaufen wäre, wie lange hätten Sie dann noch auf der Trainerbank gesessen?

Feldkamp: Ich hätte die Saison zu Ende gebracht, einen Nachfolger installiert und mich anschließend noch einige Monate als Ansprechpartner zur Verfügung gestellt. Ende 2008 wäre ich nach Marbella zurückgekehrt und das wär's dann gewesen, so war es auch mit meiner Frau abgesprochen. Ich war dann zwar nochmal kurzzeitig Technischer Berater bei Galatasaray, aber da machte ich dieselbe Erfahrung wie schon Jahre zuvor in Kaiserslautern: Nur noch von außen tätig zu sein und nicht mehr wirklich verantwortlich, das ist nichts für mich.

"Der DFB muss eventuell noch vor der EM über Löw entscheiden"

Der Betze brennt: Wenn Sie sich die heutige Trainergeneration anschauen, gibt's da einen Kollegen, der Ihnen besonders gut gefällt? Einen, von dem Sie sogar sagen würden, der erinnert mich an den jungen Kalli Feldkamp?

Feldkamp: Ich bewundere jeden Trainer, der seine Auffassung durchsetzt, und das sind ja immer auch die erfolgreichen Trainer. Jürgen Klopp hat gezeigt, dass er das dauerhaft kann, Thomas Tuchel vielleicht auch. Ob die jungen deutschen Trainer wie Julian Nagelsmann das ebenfalls können, muss die Zukunft zeigen. Ich schaue mir an, wie sie mit dem Erfolg sicherer werden, wie sie ihre Aussagen machen, wie sie in der Lage sind, ihre Mannschaften zu verstärken - wozu es freilich immer auch ein entsprechendes Umfeld braucht. Aber Vergleiche mit mir selbst stelle ich eigentlich nie an.

Der Betze brennt: Und wie beurteilen Sie die Situation in der Nationalmannschaft? Jogi Löw ist seit 15 Jahren Bundestrainer, wurde Weltmeister, stand zuletzt jedoch in der Kritik, nun hört er im Sommer nach der Europameisterschaft auf.

Feldkamp: Ich komme nicht damit klar, wenn ein Trainer keinen Erfolg hat, aber selbst die Entscheidung trifft, bis nach der EM weiterzumachen. Wenn ich kein sicheres Gefühl habe, bin ich auch nicht kreativ und auch nicht mutig. Und sicher bin ich nur, wenn ich Erfolg habe. Denn nur, wenn Sie Erfolg haben, glaubt man und hört man auf Sie. Das alles fehlt mir bei unserem Bundestrainer im Moment. Ich bin mal auf die nächsten Freundschaftsspiele gespannt. Wenn die Mannschaft nicht sicherer wird, muss da noch vor der EM eine Entscheidung fallen. Und die sollte nicht der Bundestrainer treffen, sondern der DFB. Darum drückt man sich bislang. Zur Entschuldigung des Bundestrainers muss ich aber auch sagen: So gute Spieler haben wir derzeit nicht, als dass er den Erfolg garantieren könnte.

"Den Stadionausbau verzeihe den dafür Verantwortlichen nicht"

Der Betze brennt: Damit sind wir in der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart angekommen: Wie haben Sie den 1. FC Kaiserslautern in den vergangenen Jahren wahrgenommen?

Feldkamp: Zunächst ärgert es mich nach wie vor, dass wir immer noch Schulden haben von dieser WM 2006. Das verzeihe ich keinem, der dafür verantwortlich war, den Politikern um Kurt Beck (Ministerpräsident von 1994 bis 2013 und großer FCK-Fan; Anm. d. Red.) nicht, aber auch den damaligen FCK-Verantwortlichen wie René C. Jäggi (FCK-Vorstandsvorsitzender von 2002 bis 2006; Anm. d. Red.) nicht. Man müsste heute die Fotos, für die sie während der WM posiert haben, mal irgendwo aufstellen und daneben schreiben, was Verein, Region und Land da an Geld reingebuttert haben. Unser niveauvolles Stadion wurde zu etwas umgebaut, vor dem keiner mehr Angst hat. Diese Selbstdarstellung hat ein ganzes Bundesland in den Sumpf gezogen.

Der Betze brennt: Und wie ist Ihr Blick auf die aktuelle sportliche Situation des FCK?

Feldkamp: Ich telefoniere oft mit Peter Briegel, von daher bin ich ganz gut informiert. Ich verstehe die aktuelle Konstellation nicht. Marco Antwerpen als Trainer, okay, den habe ich auch in Braunschweig schon mitbekommen. Aber wenn ich höre, dass Thomas Hengen jetzt als Geschäftsführer Sport mit auf der Bank sitzt und mit in die Kabine geht - wie kann sich ein Trainer das gefallen lassen? Das sehe ich kritisch und aus meiner eigenen Erfahrung heraus auch die Gefahr, dass die Spieler sowas spüren und den einen gegen den anderen ausspielen.

"Der Manager auf der Bank? Das hätte ich damals abgelehnt"

Der Betze brennt: Thomas Hengen ist ungefähr das, was zu Ihrer zweiten Zeit beim FCK Reiner Geye als Manager war. Mit dem haben Sie doch auch harmoniert, oder?

Feldkamp: Aber zwischen uns war immer klar: Reiner Geye arbeitet oben in den Büros und ich unten auf dem Platz. So haben wir hervorragend zusammengearbeitet. Geye hat zum Beispiel bei der WM 1990 die Verpflichtung von Miro Kadlec alleine durchgezogen, das war ein super Transfer. Und ich wäre im Januar 1990, als ich den FCK auf einem Abstiegsplatz übernahm, auch mit in die Zweite Liga gegangen, das wäre für mich selbstverständlich gewesen. Aber ein Manager neben mir auf der Bank, das hätte es bei mir niemals gegeben. Ich hatte nach der Meisterschaft ein Angebot von Bayern München, das habe ich in erster Linie deswegen abgelehnt, weil ich wusste, ich würde da einen Uli Hoeneß niemals von der Bank radieren können.

Der Betze brennt: Hand aufs Herz: Glauben Sie, dass der FCK in der 3. Liga bleibt?

Feldkamp: Peter Briegel meint, das Zeug dazu wäre da, um es zu schaffen. Also ist es möglich. Wichtig ist, dass jetzt alle zu einer harmonischen Zusammenarbeit finden man nicht versucht, den einen gegen den anderen auszuspielen. Das gilt von Aufsichtsrat und Geschäftsleitung bis hin zu Mannschaft und Trainer. Und es muss eine klare Linie vorhanden sein. Sonst bleibt nur Chaos. Ich hoffe, dass es für unseren FCK gut geht.

Der Betze brennt: Und wie schaffen Sie es, mit 86 Jahren noch so erstklassig beieinander zu sein?

Feldkamp: Wenn ich in Marbella bin, springe ich immer mal in den Pool. Zwei, drei Mal in der Woche spiele ich mit meiner Frau Tennis. Ein großer Jogger bin ich nicht, aber meine Frau zwingt mich regelmäßig, mich nach draußen zu bewegen. Neulich hat sie mir solche Walking-Stöcke geschenkt, über solche Dinge hätte ich früher gelacht, aber heute merke ich, sie tun mir gut. Trotzdem: Wenn jemand mir einen Ball hinlegt, bin ich sofort dabei, wenn es in einen Waldweg geht, drehe ich mich lieber weg. Ich bin kein Einzelsportler, ich bin Mannschaftssportler, ich muss angetrieben werden. Darum bin ich froh, dass es mir und meiner Frau nach wie vor gut geht, und dass auch unsere Kinder so auf uns bedacht sind. Man braucht jemanden, der einen versteht, der einen auffängt und einem bei Problemen hilft. Ich hab noch keinen getroffen, der alles alleine schafft. Darum bedauere ich alle, die gerade jetzt allein sind.

Der Betze brennt: Trinken Sie noch regelmäßig Pfälzer Wein?

Feldkamp: Ich bin der Winzergenossenschaft in Wachenheim nach wie vor sehr verbunden. In Deutschland wird unsere Keller nach wie vor von Weiß- und Grauburgunder aus der Pfalz bestimmt, früher war es mal mehr Riesling gewesen. In Marbella trinken wir hingegen spanischen Wein, da nehmen wir nichts extra aus Deutschland mit. Aber lassen Sie es mich trotzdem mal so sagen: Im Mittelpunkt unserer gesunden Ernährung steht der Wein aus der Pfalz.

"Gemeinsam mit den Fans kann man viel erreichen"

Der Betze brennt: In dem kürzlich erschienen Buch "100 Jahre Betzenberg" von Dominic Bold werden Sie mit den Worten zitiert: "In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." Wie könnte das Ihrer Meinung nach aussehen?

Feldkamp: Was mich stört - und das lese ich auch in den Vorberichten der Spiele von Eintracht Braunschweig oft: Wenn Trainer erklären, wir brauchen jetzt die Fans, die müssen uns unterstützen. Das akzeptiere ich nicht. Wir sind es, die die Fans mitnehmen, sie heißmachen müssen, wenn wir rausgehen. Um sie dafür zu entschädigen, dass sie gekommen sind, um uns zu bezahlen. Wir müssen rausgehen, um zu zeigen, dass wir stolz sind, für sie spielen zu dürfen. Und wir dürfen nicht jammern, wenn wir ausgepfiffen werden. Fans pfeifen nur, wenn du eine negative Leistung gebracht hast, die sie nicht verstehen. Gemeinsam mit den Fans kann man viel erreichen, sich wechselseitig hochpushen - das haben wir in Kaiserslautern oft genug bewiesen.

Der Betze brennt: Herzlichen Dank für das interessante Gespräch und bleiben Sie gesund!

Quelle: Der Betze brennt / Autoren: Thomas Hilmes, Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Teil 1 des Interviews: "Kaiserslautern war die schönste Zeit meiner Karriere"
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Begbie1980 » 26.03.2021, 13:36


Diese Antwort sagt alles!!! Kämpfen kann jeder, dazu braucht es kein Talent. Und wer kämpft, reißt ein Publikum mit.

Feldkamp: Was mich stört - und das lese ich auch in den Vorberichten der Spiele von Eintracht Braunschweig oft: Wenn Trainer erklären, wir brauchen jetzt die Fans, die müssen uns unterstützen. Das akzeptiere ich nicht. Wir sind es, die die Fans mitnehmen, sie heißmachen müssen, wenn wir rausgehen. Um sie dafür zu entschädigen, dass sie gekommen sind, um uns zu bezahlen. Wir müssen rausgehen, um zu zeigen, dass wir stolz sind, für sie spielen zu dürfen. Und wir dürfen nicht jammern, wenn wir ausgepfiffen werden. Fans pfeifen nur, wenn du eine negative Leistung gebracht hast, die sie nicht verstehen. Gemeinsam mit den Fans kann man viel erreichen, sich wechselseitig hochpushen - das haben wir in Kaiserslautern oft genug bewiesen.
www.fussballromantiker.com

Warst du mal im Stadion von Kaisers­­lautern beim Fußballspiel? Das ist die Hölle! Da denkt man immer, man kriegt sofort in die Schnauze gleich."

Olli Schulz, Sänger und Moderator in einem Interview beim RBB



Beitragvon Kitzmann-Ãœbersteiger » 26.03.2021, 14:36


Hier spricht ein Mann, der mit sich und seinem Leben im Reinen zu sein scheint. Das strahlt er auch mit jedem Satz aus. Ich gönne es ihm von Herzen, habe dieses Interview sehr genossen und bedauere diejenigen, die die Zeit mit ihm nicht erleben durften.

Mit ihm verbindet mich meine weitaus schönste Zeit mit dem Verein. In der Lebensphase als Kind, Heranwachsender und junger Erwachsener, während der Zeit selbst immer aktiv in dem Sport, hat es für mich immer nur den FCK gegeben! Und Kalli Feldkamp hatte daran maßgeblichen Anteil. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich diesem Verein gegenüber einmal so gleichgültig werde. :cry:

Ich denke nicht, dass er das liest, aber falls doch, ist es an der Zeit "Danke" zu sagen. Danke für die Zeit, die Sie mir geschenkt haben. Danke für die Emotionen, die ich dank Ihnen erleben durfte. Alle erwähnten Spiele habe ich live erlebt. Das bleibt für immer.



Beitragvon DieWalzFunDePalz » 26.03.2021, 15:21


Betze_FUX hat geschrieben:
Wuttke_Weinfest hat geschrieben:Vor dem Lesen, nach dem Lesen: Der Größte. Kalli Feldkamp, Fußballgott. Der Jubel beim 6:2 in Köln!

Wir fuhren damals im großen Reisebus hin und hatten uns mit Reservekanister voller Bacardi-Cola eingedeckt

Es war irgendwie eine ganz diffuse und komische Spannung in der Luft in Müngersdorf!
Bis...ja bis Herr Haber aus der Entfernung einnetzte!
Da war der Bann gebrochen und ich erlebte mit knapp 17 das wohl nachhaltigste geilste fussballerlebnis meines Lebens! Inklusive Rasenstück ;)

Als dann nach dem Spiel die Kölner noch sangen "ihr hab's verdient!" (Oder sowas) Kamen mir erstrecht die Tränen.
Ich kam mir irgendwie fassungslos vor . Ich bin wohl über den Platz gelaufen wie Beckenbauer nach dem wm Endspiel...

Mit wenigen Ausnahmen kann niemand in den letzten 20-25 Jahren kann nachvollziehen oder gar verstehen, was dieser Verein der Region bedeutet (hat?)
Alle Parolen, leere Phrasen und Geschwätz dienten doch nur dazu, das Volk ruhig zu halten. Die eigenen persönlichen Ziele zu realisieren und "den dicken" zu markieren.
Und so stehen wir da wo wir sind.
Menschen, die sich selbstlos für den Erfolg (mittlerweile auch Erhalt) der FCK eingesetzt hätten, wären nach wie vor erfolgreich. Dessen bin ich überzeugt!!!

Das fängt bei jedem einzelnen Spieler an, von dem ich erwarte das er an jedem verdammten Arbeitstag seine 100% leistet, und endet bei Vorständen und ARs, von denen ich genau selbiges erwarte.
Erstrecht, wenn sie dafür noch entlohnt werden!

Nur um in seinem Lebenslauf die Station FCK stehen zu haben braucht euch niemand! Und wenn ihr, und alle künftigen, aus diesem Grunde zum FCK kommt, wünsche ich euch eitrige Furunkel und 1 Woche Brech-Durchfall!!! :teufel2:


Ich war damals knackige 21 und mir erging es ähnlich. Eines der geilsten Spiele die ich bis dato gesehen habe (neben dem 5:0 gegen Real Madrid 1982, übrigens auch mit Kalli als Trainer :D )

Allerdings muss ich die aber bei einem Satz wiedersprechen, auch wenn ich weiß , wie du es gemeint hast. Es gibt nur EINEN Verein, ein Leben lang. Wir haben uns wohl für den magenunfreundlichsten entschieden, so oft wie ich Magenschmerzen habe z.Z. Und sollten wir noch mal absteigen in die Regionalliga, bin ich auch dann im Stadion. Einmal FCK immer FCK, so ist das eben
:schild:
Der Typ ist so quirlig, der geht nach dir in die Drehtür und kommt vor dir wieder raus.“
Bela Rethy



Beitragvon BetzeManu » 26.03.2021, 15:33


Danke an DBB und Kalli Feldkamp für dieses Interview. Alles gute Kalli, es ist sehr schön, dass es ihm auch in dem Alter noch gut geht.

Das Interview muss der Mannschaft gezeigt werden. Aber viele wissen wahrscheinlich nicht mal, wer das ist, den Namen noch nie gehört...

Scheiß heutiger Kommerzfußball...



Beitragvon Lonly Devil » 26.03.2021, 15:57


BetzeManu hat geschrieben:... ...

Scheiß heutiger Kommerzfußball...

ES liegt nicht unbedingt am Kommerz, sondern vie eher daran wie damit umgegangen wird und den einstellungen der Spieler. 8-)

Danke Kalli, für die geile Zeit mit dir beim 1.FCK! :verbeug: :verbeug: :verbeug: :schal:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Rheinteufel2222 » 26.03.2021, 16:00


Mit gefällt das Titelbild zum zweiten Teil des Interviews, wo Kuntz aussieht wie Borat.
- Frosch Walter -



Beitragvon Prenzlbetze » 26.03.2021, 16:06


Ohne Kalli kein Lautern, ohne Lautern kein Fußball.

Erst durch ihn bin ich sozusagen diesem Sport und dem FCK verfallen, natürlich im Zusammenspiel mit Briegel, Hellström und Co....

Der war schon damals unheimlich klar und reflektiert. Da hast Du einfach gemerkt - so ähnlich wie bei Klopp heute - dem folgen die Spieler kritiklos.
Ein charismatischer Trainer, der mehr als nur Fußball in der Birne hat. Von dieser Sorte gibt es nicht viele...

Und für mich auch der beste, den der FCK jemals hatte!

Wahrscheinlich hänge ich am FCK nur deswegen noch, weil ich davon träume, noch einmal so eine Zeit wie damals zu erleben...



Beitragvon Solingerteufel » 26.03.2021, 16:26


unbestritten der beste fck trainer aller zeiten. seine art fussball spielen zu lassen hat mich zum lautern fan gemacht.
freue mich grad total das es ihm so gut geht.
hat bekommen was er verdient hat.
schönen lebensabend grösster teufel aller zeiten
streite dich nie mit einem dummkopf, es könnte sein das die zuschauer den unterschied nicht bemerken (mark twain)



Beitragvon oskarwend » 26.03.2021, 18:52


Der Betze brennt: Ein anderer hätte jetzt vielleicht das 5:0 gegen Real Madrid 1982 genannt, denn an das haben Sie bestimmt nur positive Erinnerungen...

Feldkamp: Ja, klar, das war ja auch die Mannschaft mit Peter Briegel. Ich erinnere mich noch sehr gut: Wir hatten damals privat einen Freund zu Gast, der mit Fußball absolut nichts am Hut hatte. Den haben wir mittags vorm Spiel im Hotel besucht. Da sagte der mir zu: Heute Abend gewinnt ihr 5:1... Darauf sagten unsere Begleiter, inklusive meiner Frau: Du hast wirklich keine Ahnung von Fußball. Anscheinend hatte er mehr davon, als wir dachten.


Da kommen mir heute noch die Tränen...was waren das für Spieler, Kämpfer, echte Profis, die konnten mehr als nur 90 Minuten Vollgas geben, wenn es sein musste.



Beitragvon Allievi86 » 26.03.2021, 19:16


Eigentlich ist es völlig abstrus: Da steht der FCK völlig verdient auf Platz 18 der Drittligatabelle, der Absturz ins Bodenlose wird immer wahrscheinlicher, auf dbb wird ein Interview mit einem 86jährigen veröffentlicht – und ich Idiot glaube auf einmal wieder an den Klassenerhalt … Was hat dieser Karl-Heinz Feldkamp nur mit uns gemacht?
Ich sehe mich noch wie gestern, gerade 16 geworden, Westkurve, der FCK empfängt im ersten Spiel nach Kallis Rückkehr den Hamburger Sportverein und verliert nach kämpferischem Auftritt mit 1:3. Im anschließenden Stau Kallis Stimme im Autoradio. Und auch hier strahlt sie auf mich vom ersten Moment an eine solche Energie aus und überhaupt der Mann eine solche Kompetenz, dass ich nicht anders kann als wieder an den Klassenerhalt zu glauben. Alles, was in den Wochen und Monaten danach kam, war kein Zufall und hat mich für immer mit dem Betze verschmolzen. Es hat mir auch zutiefst eingebrannt, dass wer nicht an Wunder glaubt, kein Realist ist.
Natürlich ist es unfair, Kalli Feldkamps Nachfolger mit ihm zu vergleichen. Er war eben der Beste, wie sollte da einer ebenbürtig sein. Und nach Zobel kamen mit Rausch schon wieder tolle Zeiten, und nach dem kurzen Krautzun-Intermezzo dann vier Jahre Rehhagel. Kaum zu glauben, wie gering unser Trainerverschleiß bis zur Jahrtausendwende war.
Ich gebe zu, das Halle-Spiel hätte ich mir so oder so noch angeguckt. Aber nachdem Kalli hier erschienen ist, wird es mir wohl nicht gelingen, mit der geplanten Leidenschaftslosigkeit an die Sache ranzugehen. Irgendwie ist er halt immer noch unser Trainer. Und irgendwo ist da wohl doch noch ein letzter Rest Glut …



Beitragvon Standfußballer » 26.03.2021, 19:17


Bravo Herr Feldkamp. Ich war schon vom ersten Teil begeistert, wo sie sich mit ihrer konstruktiven und berechtigen Kritik nicht zurückhielten, auch wenn man mal zwischen den Zeilen lesen musste. Als Beispiel nenne ich jetzt nur mal die Verpflichtung von Juri Djorkaeff oder Carsten Janker. Ich hoffe nur, dass hier einige Verantwortliche, nicht nur vom FCK, sondern ganz allgemein mitlesen, sich das Interview ausdrucken, einrahmen und an die Wand hängen.



Beitragvon 1:0 » 26.03.2021, 19:20


Von Mario Baslers Ansichten im Direktflug zur Alltime-Legende Kalli Feldkamp! Diese Vielseitigkeit ist, was DBB auszeichnet!

DICKES Kompliment an DBB, dass ihr das Interview HEUTE bringt, und nicht etwa bis zum Jahrestag der Meisterschaft von vor 30 Jahren gewartet habt!
Ich hoffe, dass alle aktuellen FCK-Kicker diese Texte lesen und sich aus erster Hand bewusst machen können, was dieser Verein mal war: Spitze in Deutschland tabellarisch und in den Herzen von Millionen!

Kallis Zeit als FCK-Trainer (ich hab immerhin 90-92 bewusst miterleben können) war die geilste Zeit überhaupt!!!



Beitragvon Devil's Answer » 26.03.2021, 19:36


oskarwend hat geschrieben:
Da kommen mir heute noch die Tränen...was waren das für Spieler, Kämpfer, echte Profis, die konnten mehr als nur 90 Minuten Vollgas geben, wenn es sein musste.


Und hatten wahrscheinlich vernünftige(re) Berater.

Die Meisterschaft '91 bedeuted mir viel mehr als die von '98.

Ich würd' was drum geben, wenn mal wieder das Haus eines Präsidenten rot angemalt würde.
Oooooh, Baby, Baby, it's a wild world



Beitragvon Oktober1973 » 26.03.2021, 20:02


Wahnsinn, welch komprimiertes Interview zu den Achterbahnemotionen seiner beiden Amtszeiten. Einem Mann, der komplett authentisch wirkt und dem man seine Führungskompetenz in jeder Silbe seiner Ausführungen abnimmt.
In der Ersten als er mir meinen Fanstolz beschert hat unter den Bayern und Gladbach Fans am Mittelrhein der Exot zu sein, der auf einmal 4 Jahre lang 3. und 4. Plätze feiern konnte und beim DFB Pokal Endspiel 1981 dabei sein durfte. Mit Stolz den Betzi auf der Schultasche zu haben.
Den Beginn des Hexenkessel Ausbau mit der Osttribüne 1978.
Die überraschenden Spiele 1978 beim Saisonbeginn in Ludwigshafen, als wir direkt mit vorne standen.
Die knappen Spiele, die damals zu Hause erst ab der 85. Minute gewonnen wurden. Ab dann hatte man endlich mal die Chance in der Sportschau Eines von 4-5 gezeigten Spielen zu sein. FCK in der Zusammenfassung der Samstagssportschau, unglaublich.
Das Elend des verpfiffenenen Spiel gegen Göteborg und die Wiedergutmachung gegen Madrid mit Kartenkoppelgeschäft, bei dem man Darmstadtkarten mitkaufen musste.
Die zweite Amtszeit in der es 1990 um den Abstieg ging. Im Auswärtsspiel in Stuttgart nach 3 Minuten durch Hotic 1:0 geführt und 86 Minuten "Durchhalten" geschrieen. 1:0 gewonnen ! :teufel2: damit mal Unten raus.
DFB Pokal Empfang in Kaiserslautern, die irren Spiele bis zur Meisterschaft, S. Kuntz der in der 96. Minute die Hälfte der Karlsruher Abwehr ins Tor trümmert mit seinem Kopfballtor und deswegen Minimum 10 Treppenstufen die Ost runtergeflogen.
Der Autokorso nach Köln über die A61 mit 30.000 und die lange Nacht beim Koblenzer Altstadtfest, bis die Mannschaft morgens mit dem Schiff ankam. Gleichzeitig Deutscher Meister, ein Jahr vorher Weltmeister. Eine unglaubliche Zeit des Fanseins.
Am Samstag nach Barcelona im Heimspiel ohne Unterbrechung beim Warmmachen als die Mannschaft aus der Kabine kam, eine halbe Stunde am Stück Scheiss Barcelona zu skandieren.
Nie in der langen Zeit des Fanseins habe ich mich mit einer Mannschaft mehr identifiziert und den einzelnen Spielern wie damals, als Miro Kadlec für mich der Beste Spieler der Bundesliga war. Dies wahrscheinlich deshalb, weil man selbst im vollen Fussballaltersaft stand Woche für Woche, und gleich alt wie der Durchschnitt der Mannschaft war.
Danke Kalli Feldkamp, mir diese Zeit und diesen Stolz als Fan ermöglicht zu haben und für mich Heute noch Massstab eines Mannschaftschef zu sein.
Natürliche Autorität hat man, oder man hat sie nicht.
Kalli hatte sie und war deswegen Vorbild. Bis Heute.



Beitragvon harryyy » 26.03.2021, 21:55


Marky hat geschrieben:
harryyy hat geschrieben:Ich glaube, wir sind nicht so ganz oft einer Meinung. Aber diesen Post von dir finde ich wirklich wunderbar auf den Punkt gebracht !!! Ich kann mich dem zu 100 Prozent anschließen.

Lieber harryyy, wir sind schon sehr lange Weggefährten hier. Wann sind wir denn mal nicht einer Meinung gewesen :love: Oder verwechselt du mich mit jemanden, der sich so ähnlich schreibt :wink:

Marky, was hab ich da heute nur für einen Blackout gehabt ?! Natürlich, mein hoch geschätzter dbb-Schreiber Marky !!! Wie konnte ich dich verwechseln ?!

Ist es schon Ergebnis einer schleichenden inneren Distanzierung zum Betze und damit auch zu dbb ? Oder frisst das Virus schon an meiner Geistesgegenwart ? Keine Ahnung.

Also nochmals Entschuldigung für diesen Fauxpas !



Beitragvon woinem77 » 26.03.2021, 23:51


Ja das waren grossartige Zeiten und Spiele. Man hat sich mit jedem einzelnen identifiziert. Man kann heute nur traurig sein dass diese Zeit rum ist.
Für mich persönlich habe ich aber auch festgestellt, dass sich der Fussball selbst für den „FCK/Fussball Romantiker“ sehr verändert hat.
Damit meine ich dass ich nicht (mehr) glaube mich mit einer heutigen (FCK) Mannschaft so identifizieren zu können wie damals....vermutlich auch nicht wenn wir noch im Mittelfeld von Liga 1 rumdümpeln würden. „Mein Verein“ bleibt der FCK ohnehin, ein Leben lang und egal in welcher Liga!
Aber es war einfach was sehr Besonderes.....da hat alles gepasst.
Danke Kalli! Geil wars und dass kann uns keiner mehr nehmen.....
Bleib gesund und Enjoy Life!



Beitragvon Dubbe » 27.03.2021, 06:42


Mit weitem Abstand der beste Trainer den der FCK je hatte!

Immer konsequent, geradeaus, in seiner Meinung (zum Schutz des FCK) nach außen hin unbeirrbar, auch bereit ab und an mal eine unbequeme Meinung zu sagen.
Einfach authentisch und straight.

Er war es doch der den FCK in seiner ersten Amtszeit nach oben geführt hat und jahrelang im europäischen Fußball etablierte. Und das mit einer Mannschaft die nicht von vornherein unbedingt zu den Titelanwärtern zählte. Aber Kalli wußte den Betze zur Waffe zu machen.
Sein ganzes Auftreten signalisierte dass am Betze nur ganz schwer was zu holen gab (die Bayern wollten schon die Punkte per Post schicken)...

In seiner zweiten Amtszeit übernahm er uns in akuter Abstiegsnot, erreichte den Klassenerhalt, holte im selben Jahr den DFB-Pokal und wurde ein Jahr später Meister... Unglaubliche Story...

Er gab uns und der ganzen Region auch ein ganz gehöriges Stück Selbstbewusstsein. Klar konnte der FCK vor Kalli auch mal ab und an die großen ärgern. Aber halt nur in einem einzigen Spiel, nicht auf Dauer.
Mit Kalli änderte sich das. Die großen Bayern guckten nicht schlecht und Hoeneß sprach damals in seiner Hilflosigkeit dass die Zuschauer am Betze "Tiere sind". :teufel2:
Ich glaube ein größeres Kompliment gab es zur damaligen Zeit nicht zu vergeben...

Umso trauriger sind die momentanen Zeiten, aber das ist ein anderes Thema...

Ich hoffe dass Kalli noch lange so gesund bleibt und er die restlichen Jahre mit Helma glücklich leben kann.

Danke Kalli für viele schöne Jahre mit unserem FCK und für ein großes Stück Lebensqualität.
Lass dich ab und zu mal in der Pfalz blicken, du bist immer und überall herzlich willkommen
"Ich glaube jeder, der in dieser Region aufwächst und nicht verdorben ist und Bayern-Fan ist, der lebt Kaiserslautern!" Jean Zimmer




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