Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Gerrit1993 » 06.03.2021, 10:11


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Alles Gute, Ottes: Zum 97. Geburtstag von Ottmar Walter

Nach seinen Brüdern Fritz und Ludwig war Ottmar Walter der Drittgeborene von insgesamt fünf Walter-Geschwistern. Niemand konnte damals ahnen, dass er und sein ältester Bruder Fritz zwei Jahrzehnte später mit dem Gewinn des ersten deutschen WM-Titels Fußballgeschichte schreiben und mit den Erfolgen des 1. FC Kaiserslautern auch das Fußballgeschehen in Deutschland maßgeblich prägen würden. Ottmar Walter, der am 6. März 1924 das Licht der Welt erblickte, wäre heute 97 Jahre alt geworden. Zu diesem besonderen Tag erinnern Matthias Gehring und Hans Walter vom FCK-Museumsteam an den Weltmeister von 1954.

Kaum dem Krabbelalter entronnen, nutzten viele Jungs in der damaligen Zeit oft jede freie Minute, um auf Bolzplätzen oder in den Gassen der Stadt einem ballähnlichen Gegenstand nachzujagen und auf Torejagd zu gehen. In jenen Jahren ein alltägliches Bild, war das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen jener Jahrzehnte mangels Angebotsalternativen und wirtschaftlich meist bescheidenen Familienverhältnissen doch sehr von kreativer Improvisationskunst abhängig. Gekickt wurde dabei mal mit einer Konservendose, mal mit einem selbst geschnürten Stoffbällchen oder einem schnöden Gummiball. Im Falle der drei Walter-Brüder Fritz, Ludwig und Ottmar vornehmlich in der Uhlandstraße (heute Heinrich-Heine-Straße), einer Nebenstraße der Bismarckstraße, an deren Ecke das Elternhaus mit Gaststätte stand, die Vater Ludwig und Mutter Dorothea als FCK-Vereinskneipe führten. Die in den Bordstein eingelassenen Kanaleinläufe dienten den Jungs als Torgehäuse, woraus sich der Terminus “Kanälches” ableitete. Mit den intuitiv erworbenen Fertigkeiten, die den Typus des Straßenfußballers so unvergleichlich machen, ebneten sich die Jungs quasi unbewusst und autodidaktisch den Weg zu höheren Aufgaben.

Das Kicken “uff de Gass” war für Ottmar und seine Brüder Freizeitvergnügen, Leidenschaft und Sport gleichermaßen. Doch für ihre Fußballbegeisterung reichte den Jungs das “Kanälcheskicken” bald nicht mehr aus. Nach und nach traten sie im Alter von jeweils acht Jahren in die Schülermannschaft des 1. FC Kaiserslautern ein, wo ihnen die auf dem Kopfsteinpflaster erworbenen Fertigkeiten die Basis boten, zu ausgezeichneten Fußballern heranzureifen. Bereits mit 16 Jahren ließ Ottmar Walter die ehrgeizige Überzeugung durchblicken, dass er es so wie sein vier Jahre älterer Bruder Fritz eines Tages ebenfalls in die Nationalelf schaffen würde. Sein skeptischer Vater verkannte zunächst das Talent seines zweitgeborenen Sohnes und riet seinem Ottmar, es mit dem Fußball besser sein zu lassen. Doch Ottmar Walter, der als gelernter Autoschlosser zwischenzeitlich schon mit einer Karriere als Rennfahrer geliebäugelt hatte, setzte sich durch und gehörte ab der Spielzeit 1941/42 der Ligamannschaft des 1. FC Kaiserslautern in der Gauliga Westmark an. Natürlich bedeutete der 1939 ausgebrochene Zweite Weltkrieg auch für Ottmar und seine Familie eine schmerzliche Zäsur. Wie viele hervorragende Fußballer musste auch er seine Karriere unterbrechen.

Im Sommer 1942 musste auch Ottmar Walter zum Militär. Er meldete sich freiwillig zur Kriegsmarine und war im Verlauf des Krieges im niederländischen Breda und in Den Helder, in Kiel-Wik, in Cuxhaven und in Brest stationiert. Als sogenannter “Kriegsgastspieler” spielte er bei Holstein Kiel und dem Cuxhavener SV. In der Endrunde der deutschen Meisterschaft 1943 belegte er mit den Kieler “Störchen” durch einen 4:1-Sieg gegen Vienna Wien sogar den dritten Platz. Zwei Monate später, am 15. August 1943, verstärkte Ottmar Walter den Cuxhavener SV im Pokalspiel gegen den späteren Sieger LSV Hamburg und erzielte beim 1:3 den Gegentreffer. (…)

Quelle und kompletter Text: fck.de



Beitragvon Davy Jones » 06.03.2021, 10:24


Alles Gute :jubel: :prost: :geschenk: da hamm‘ 'mer scho mo schönes Wedder! Jetzt noch e Siech :danke: :D



Beitragvon Betzebastion Mainz » 06.03.2021, 13:02


Also wenn ich an Ottmar denke, bekomme ich Gänsehaut.
Der heimliche Riese hinter Weltstar Fritz Walter.
Mit weniger Talent als Fritz ausgestattet, aber mit einem unbändigen Willen.

321 Spiele - und er erzielte 336 Tore. Kriegsverletzt.


Was für eine Maschine auf dem Platz. Ein Torminator.
Das ist so was von unglaublich.
Ein Tor im Finale von 1954 wäre das absolute Sahnehäubchen gewesen.

Mir persönlich hätte der Name "Gebrüder-Walter-Stadion" auch gut gefallen.
1.FCK - you just can´t escape my love



Beitragvon Dirmsteiner84 » 06.03.2021, 13:22


Ich denke wenn die Brüder Walter das mitbekommen hätten noch, die wären vor Traurigkeit bereits gestorben
Ich hoffe Horst Eckel hält diese Kickerei noch lange aus

Alles Gute zum Geburtstag Ottmar Walter
Diese Saison mein Tipp: Solide Platzierung: 9-12. Auf gehts Jungs!
Am liebsten wird es eine langweilige Rückrunde wenn wir 6-7 Spieltage vor Schluss safe sind



Beitragvon Betzebastion Mainz » 06.03.2021, 13:31


Hier nochmal das besagte erste Länderspiel nach dem Krieg gegen die Schweiz.
Kommentiert von Panzerfahrer Zimmermann.
Ohne Ottes wäre es 0:0 ausgegangen....

https://www.youtube.com/watch?v=8eEvKYkVomQ
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Beitragvon Betzebastion Mainz » 06.03.2021, 13:50


Sorry euch zu nerven aber 138 Likes sind zu wenig. Allein die Mama Walter ist die Geschichte hier wert...
Was die Leute damals haben aushalten müssen.
Einfach unglaublich.

https://www.youtube.com/watch?v=hrSXQSAXTgc
1.FCK - you just can´t escape my love




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