Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Thomas » 04.07.2019, 12:19


Mit fünf Lautrern: Das Wunder von Bern wird 65!

Am 4. Juli 1954 wurde Deutschland erstmals Fußballweltmeister. Mit dabei waren fünf Spieler vom 1. FC Kaiserslautern: Fritz Walter, Ottmar Walter, Horst Eckel, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer. Matthias Gehring von der "Initiative Leidenschaft" blickt zurück.

"Aus! Aus! Aus! - Aus! - Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister! Schlägt Ungarn mit drei zu zwo Toren im Finale in Bern!" Selbst heute geraten Menschen bei diesen Worten in Verzückung. Es waren die Worte mit denen Herbert Zimmermann bei seiner legendären Radio-Reportage den Moment des Schlusspfiffes beim WM-Finale 1954 im Berner Wankdorf-Stadion kommentierte. Worte, deren Klang und unverkennbare Intonation mit dem markanten, stimmlich in den Rachen gepressten "R-Laut" bis heute unweigerlich ein Gänsehautgefühl auslösen. Sie beschreiben den Schlusspunkt einer märchenhaften und wundersamen Reise einer deutschen Fußball-Nationalmannschaft, an deren Ende am 4. Juli 1954 der erste WM-Titel Deutschlands stand. Ein Ereignis das sich heute zum 65. Mal jährt!

Besonders der 1. FC Kaiserslautern und seine Fans haben allen Grund voller Stolz auf diesen ersten WM-Titel Deutschlands zurückzublicken. Immerhin standen nicht weniger als fünf FCK-Spieler beim WM-Finale in Bern 1954 auf dem Platz, als die als unbesiegbar geltende ungarische Wundermannschaft um den Ausnahmefußballer Ferenc Puskás mit 3:2 geschlagen wurde. Vier Sterne trägt die deutsche Nationalmannschaft heute auf der Brust. Vier Sterne, von denen jeder für den Gewinn eines WM-Titels und damit für die größten Erfolge des deutschen Fußballs stehen. Der vielleicht am wenigsten erwartete und großartigste Titel dürfte zweifelsfrei jener WM-Sieg sein, der mit dem Endspiel gegen Ungarn im Berner Wankdorf-Stadion zum Fußballwunder avancierte und bis heute als das gefühlte Gründungsdatum der Bundesrepublik Deutschland gilt. Es war die erste Teilnahme der Bundesrepublik bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dass es dabei gleich zum Titel reichen würde, konnte vorher niemand erahnen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschloss die FIFA, alle Sportbeziehungen mit Deutschland abzubrechen und verbot sogar allen Mitgliedsverbänden Sportbeziehungen mit Deutschland. Es dauerte bis 1948, als sich die Schweiz als erstes Land für eine Wiedereingliederung aussprach, doch der Antrag wurde abgelehnt. Trotzdem war es vor allem die Schweiz, die versuchte, den sportlichen Kontakt mit der 1949 gegründeten Bundesrepublik wieder aufzunehmen. Im Januar 1950 fand auch der DFB zu seiner Neugründung und wurde im September wieder in die FIFA aufgenommen. Für die WM 1950 blieb Deutschland aber noch ausgeschlossen und so kam es, dass vier Jahre später die Mannschaft von Sepp Herberger am WM-Turnier in der Schweiz teilnahm. Schon vor Turnierbeginn von vielen Kritikern belächelt und mit der Frage verbunden, was man denn dort in der Schweiz überhaupt wolle.

Mit im Kader standen gleich fünf Spieler des 1. FC Kaiserslautern. Kapitän und Kopf der Mannschaft war Fritz Walter. Mit dabei waren auch sein Bruder Ottmar Walter, Werner Liebrich, Werner Kohlmeyer und Horst Eckel. Heute ist Horst Eckel übrigens der letzte noch lebende deutsche Zeitzeuge, der 1954 aktiv auf dem Rasen mit dabei war. Als eigentlicher Vater des Erfolges gilt allerdings bis heute Trainerfuchs Sepp Herberger. Schon vor Turnierbeginn beschäftigte den strengen und auf Diszipling bedachten Bundestrainer und Fußball-Philosophen immer wieder eine Frage. Wie lässt sich diese perfekt funktionierende Kombinationsmaschine der Ungarn stoppen? Immerhin war man bereits in der Gruppenphase dazu verdammt dem haushohen Favoriten zu begegnen. Sepp Herberger mag wohl schon vor Turnierbeginn die eine oder andere Strategie im Hinterkopf gehabt haben. (…)

Quelle und kompletter Text: Initiative Leidenschaft
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Harrybernd » 04.07.2019, 16:07


Dieser WM Titel ist nicht zu toppen. Noch heute bekomme ich Gänsehaut wenn ich die Zimmermann-Reportage höre. Auch wegen dieser WM ist der FCK ein Kultclub. Die alten Zeiten kommen zwar nicht wieder, aber man erinnert sich gerne daran und ich hoffe, dass ein wenig von dem Glanz zurück kommt und man in naher Zukunft wieder mit Respekt von uns spricht.



Beitragvon Hefeweizen » 04.07.2019, 18:33


3. Liga. Keine Knete. Sportlich durchwachsen.

Aber wir haben eine Historie, unsere Großväter sind schon in genau das Stadion gepilgert, wir haben Persönlichkeiten auf und neben dem Platz kennen gelernt, die für die Region eine Bereicherung waren und auch immer noch sind. Wir hatten mit fünf Stammspielern (!) einen entscheidenden Anteil an der sportlichen Geburt der Bundesrepublik Deutschland. Wir haben mehrmals Geschichte geschrieben. Wir haben zusammen Höhen erlebt und sind durch tiefe Täler gegangen.

Das wird kein Fan der Bayern jemals verstehen können, allen Titeln zum Trotz. Und Leipzig und Hoffenheim können sich das für kein Geld der Welt kaufen.
Tradition gleicht den Laternen, die den Weg erhellen. Nur Betrunkene klammern sich an ihnen fest.



Beitragvon suYin » 11.10.2019, 21:56


Poste folgenden Artikel mal hier im Thread:

Neue Westfälische hat geschrieben:Bielefelder will den Weltmeisterzug von 1954 vor der Verschrottung retten

Es sind Bilder, die fast jeder Deutsche kennt. Bilder, die sich eingebrannt haben ins nationale Gedächtnis: Am 5. Juli 1954, dem Montag nach dem sensationellen 3:2-WM-Final-Sieg gegen Ungarn, rollte ein weinroter Zug mit dem Schriftzug "Fußballweltmeister 1954" gen München.

In den 80er Jahren geschah das heute kaum Fassbare: Der Zug wurde klammheimlich verschrottet. Aber er lebte wieder auf: Für den Film "Das Wunder von Bern" wurde der letzte Zug der Baureihe VT08 so aufbereitet, dass er exakt dem WM-Zug entsprach. Und jetzt? "Nun droht, dass auch dieser Zug verschrottet wird", ist Olaf Teubert sichtbar fassungslos. Er, der 50 Jahre Lokomotivführer bei der Bahn war, der sein Leben den Eisenbahnen verschrieben hat, will den Weltmeisterzug retten.

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