Alles zur WM 2018 in Russland

Beitragvon Alex76 » 16.09.2022, 22:33


Krieg, Klimawandel, Inflation und Energiekrise. Dazu Trauer um Queen Elisabeth.

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt jeden. Daher ist die am 20.11.2022 beginnende Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sekundär. Machen wir uns nichts vor, eine Verlegung nach Großbritannien ist mittlerweile unrealistisch, obwohl es die Chance wäre das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und diesen wirksam zu verlangsamen. Ein großes Zeichen! Und ein klares Statement im Sinne von King Charles III.

Dürren und Starkregen könnten die nächsten Jahre verstärkt bestimmen. Die Auswirkungen betreffen Landwirtschaft, Schifffahrt, Industrie und die Gesundheit jeden Einzelnen. Besonders diejenigen, die sich nicht wehren können. Wie sich der Klimawandel auf die Natur und die Artenvielfalt auswirkt, zeigt in diesem Sommer stellvertretend das große Fischsterben an der Oder.

Bereits seit mehr als einem halben Jahr herrscht Krieg zwischen der Ukraine und Russland, nachdem Putin schon 2014 die Krimm annektiert hat, ist der Konflikt zum schweren Krieg ausgeartet, der Tote und Zerstörung von Existenzen herbeiführt. Da wo die Resourcen, also z.B. auch die landwirtschaftlich bewirtschaftenden Räume rar werden, nehmen die sozialen Spannungen zu. Im schlimmsten Fall bestimmen Kriege zwischen großen und kleinen Ländern über die knappen Güter.

Klimawandel und Kriege haben erhebliche Auswirkungen auf das rein körperlich existentielle Leben von Menschen aber auch die Wirtschaftsfähigkeit von Unternehmen und Betrieben. So ist ein Szenario (Hyper-)Inflation bei sich anbahnender Rezession wie aktuell ein Worst Case Szenario für Deutschland und Europa.


I. Frieden in der Ukraine – Russland zwischen Gorbatschov und Putin

Das „russiche Manöver“ bestimmt das Leben in der Ukraine und in Russland. Unabhängig vom Krieg und nach meiner persönlichen Meinung befindet sich Russland wie ein Pendel zwischen Gorbatschov und Putin mit der Möglichkeit sich in der Mitte beider Persönlichkeiten einzufinden. Außenpolitisch hat Gorbatschov für die Entwicklung Europas und das Ansehen der Russen im Westen herausragende Arbeit geleistet, die bisher innenpolitisch wenig Wertschätzung fanden, da schlicht existententiellere Probleme die damalige Sowjetunion überlagert haben.

Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) beschreiben die Zielrichtung der Reformen von Michail Gorbatschow. Inwiefern Vladimir Putin von Gorbatschov geprägt war, weiss ich nicht einzuschätzen. Generell habe ich vor jedem Staatsoberhaupt Respekt der mehrere Zeitzonen zu regieren hat. Bei Putin sind es deren 11 Zeitzonen. Dazu kommen verschiedene Volksgruppen, die recht heterogen sind.

Wer durch Berlin fährt, erkennt die Spuren des Kalten Krieges. Wollen wir wieder dort hin? Oder sind der Westen und der Osten doch schon viel weiter und sind in der Lage sich anzunähern, gar Vertrauen aufzubauen? Wer die deutsche Geschichte mit dem 1. Weltkrieg und dem 2.Weltkrieg deuten will, ich probiere es mal, der weiß dass ein Krieg viele Verlierer hervorbringt. Verlierer, die z.B. nach dem 1. Weltkrieg Sanktionen und Reparationszahlungen leisten mussten, welche die Demokratiebemühungen in der Weimarer Republik zum Erliegen brachten und wohl zum 2. Weltkrieg führten. Dem stand der 2. Weltkrieg gegenüber, dessen Auswirkungen für Deutschland im Juli und August 1945 durch die Siegermächte in Potsdam beraten wurde. Letztlich wurde Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt. Vier Jahre nach Kriegsende wurden im Westen die BRD gegründet, von der sich die DDR im Osten abgrenzte. Der Bau der Mauer manifestierte bis zur Wiedervereinigung den Konflikt in Deutschland zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Die BRD erlebte unter Ludwig Erhard ein Wirtschaftswunder.

Wie kann ein Friedensvertrag ein zufriedenstellendes Ergebnis bringen, welches trotz Zeitenwende einen stabilen Frieden bewirkt? Trotz aller Verluste stellt sich die Frage ob es auch einen positiven Nutzen für beide Kriegsparteien gibt, die verkrusteten Ansichten und Einsichten in die Moderne zu überführen. Ein positives Beispiel ist die Beziehung zwischen den ehemaligen Kriegsparteien Deutschland und Frankreich, die aus den Wirren diverser Kriege ein Projekt wie die Europäische Union hervorgebracht haben.

Es ist möglich bescheidenen Wohlstand über mehrere Generationen aufzubauen. Entscheidend nebst einer Beschäftigung sind handwerkliches Geschick und die Arbeit in der Freizeit. Auch mein Vater hat für den familären Wohlstand sehr hart gearbeitet. Die Startbedingungen waren ähnlich wie bei vielen Opfern des Krieges. Meine Oma musste ihren Mann, also meinen Opa, pflegen. Später bekam sie das Bundesverdienstkreuz.

Die Startbedingungen waren schwierig. Dennoch gelang es meinem Vater und meiner Mutter ein Haus mit zwei Wohnungseinheiten für die eigene Familie und meine Großeltern auszubauen. Zimmer für Zimmer. Insgesamt wohnten auf 200 qm sieben Personen. Da es nicht das allermodernste Haus war, hörte man so ziemlich jeden lauten Schrei oder auch das Benutzen der Holzstufentreppe. Letztlich musste man aufeinander Rücksicht nehmen, was für kleine Kinder nicht einfach war.



Beitragvon Alex76 » 26.09.2022, 17:55


II. Wandel vom Krieger zum …

Aktuell ist eine Aufrüstungstendenz zu beobachten, die von vielen Ländern wahrgenommen und wohl auch entgegnet wird. Speziell nach dem Überfall der Russen in der Ukraine. So sind auch Aufrüstungstendenzen in China, Nordkorea oder Taiwan zu beobachten.

Alternativ und losgelöst von kriegerischen Auseinandersetzungen sollte man aber auch das Szenario betrachten, dass Soldaten in Krisensituationen wie bei Unwetterkatastrophen verstärkt zum Einsatz kommen. Diese Betrachtung relativiert ein vermeintliches Aufrüsten von Nachbarländern. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnern kann die Bundeswehr unabhängig von Kriegseinsätzen sinnstiftend sein. Ein sinnloses Wettrüsten sollte vermieden werden. Hier sind diplomatische Wege gefordert..

Persönlich fange ich bei mir selber an, da ich quasi als Krieger immerhin eine ordentliche Ausbildung genommen habe. Bei der damaligen Wahl zwischen Bundeswehr oder Zivildient überwog die zweite Alternative. Respekt für alle diejenigen, die sich für die Bundeswehr entschieden haben, war und ist aber vorhanden.

Bereits an anderer Stelle beschrieben, habe ich Hoffnung auf einen Frieden nach einem Krieg durch den Aufbau einer stabilen Gesellschaft. Was für Afghanistan gilt, sollte auch für die Ukraine gelten. Sollte meine Hilfe benötigt werden, stehe ich den Verhandlungsparteien gerne zur Verfügung, so wie ich es an voriger Stelle bereits beschrieben habe:

Meinen Optimismus um die Aufgabe erfolgreich anzugehen resultiert aus meinem persönlichen familiären Background: quasi aus der Entwicklung vom Krieger, zum Landwirt, zum Handwerker, zum Selbständigen, zum Hausbauer, zum Sportler, zum Bildungsempfänger (Schule, Studium) hin zu einem gesunden Patriotismus, der auf Toleranz und Vorbildfunktion fußt. Sollte dies im Einklang mit den Verhandlungsführern, der Taliban und der afghanischen Bevölkerung sein, dann wäre eine gemeinsame Basis zur Zusammenarbeit gelegt.



III. Fairplay und Leistungsgedanke

Es ist mit Sicherheit so, dass ich mich nicht um die Rolle als Schlichter zwischen zwei Kriegsparteien aktiv bewerbe. Ich habe dann doch sehr viel Respekt vor den Autoritäten. Zumal ich eher ruhig und reflektiert bin. Vielmehr ist es ein Verantwortungsgefühl.

In der Schule war ich kein Musterschüler mit sehr guten bis guten Noten. Stattdessen habe ich auf der elterlichen Bildung fußend relativ fleißig ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Meine vermeintlichen Stärken im Sport oder in der Bildenden Kunst konnte ich in der Oberstufe leider nicht mit einem Leistungskurs versehen, so dass ich bei der Wahl meiner Leistungskurse eine Second oder Third Best Zusammensetzung realisieren konnte. Letztlich galt es mitzuhalten mit teils richtig guten Klassenkameraden, die ihre schulischen Stärken ausspielen konnten.

Im Rückblick hätte mir der Besuch eines Mathematik Leistungskurses entscheidend im späteren Studium weiterhelfen können. Auch weil der Grundkurs durch einen gymnasiumfernen Vertretungslehrer in der 11. Klasse besetzt war, so dass der Lehrstoff nicht verständlich und vollständig durchunterrichtet werden konnte. In der 12.Klasse übernahm ein erfahrener Lehrer den Matheunterricht und musste die Defizite aus der 11.Klasse aufholen.

Die Mängel im Fach Mathematik machten sich später im BWL-Studium bemerkbar, da viele Fächer einen starken Schwerpunkt auf Mathematik hatten. Zudem musste ich gar in die mündliche Prüfung im Fach Mathematik, da mir in einem der beiden Klausurteile ca. 1,5 Punkte von 60 notwendigen Punkten fehlten. Im Nachgang wäre ich das Studium anders angegangen. Durch den Zivildienst habe ich den Kontakt zu vielen ehemaligen Mitschülern verloren, die ihr Studium gemeinsam beginnen konnten, so dass ich relativ alleine meine Erfahrungen machen konnte. Auch wenn ich einige gute Bekannte an der Universität kennenlernen durfte, versuchte ich interessengeleitet mein Studium selber zu gestalten.

Das Studium musste ich mir selber finanzieren. Daher habe ich auch drei Jahre und insgesamt sechs Sommermonate am Fließband verbracht. Später schlug ich mich mit schlecht bezahlten Studentenjobs um die Runde, wenngleich ich die meisten Arbeitgeber attraktiv fand. Erschwerend war die Wahl des Marketing Lehrstuhls, da die Auswahl zwischen zwei attraktiven Professoren erfolgen musste.

Zum Einstieg wählte ich eine von sechs angebotenen Klausuren am zweiten Lehrstuhl, die trotz guter Vorbereitung lediglich mit 3,3 und einem schlechten Kursdurchschnitt bewertet wurde. Beste Note war eine 2,7. Am ersten Lehrstuhl waren die Kursdurchschnittsnoten um eine ganze Note besser. Es gab mehrmals die 1,0.

Ich entschied mich endgültig für den Lehrstuhl, der in der Vergangenheit konstant die deutlich besseren Noten vergab. Im Nachhinein war die getroffene Wahl des Lehrstuhls von der Notengebung ein Fehler, wenn man sich an der Durchschnittsnote orientiert, die im Parallelwahlfach um 0,5 bis 1,0 Note besser war. Dort wo ich in einem Fach quasi eine 3,0 bekam, hätte ich am anderen Lehrstuhl eine 2,0 bis 2,5 bekommen. Tatsachenentscheidung leider ohne VAR!

Der Arbeitsmarkt offerierte die höchste Arbeitslosenquote zwischen 1997 mit 12,7% und 2005 mit 13%. Unterschwellig belastete einen diese Situation gewaltig, da der eigene Einstieg ins Berufsleben in diese Phase fiel und alles andere als einfach zu bewältigen war. Aktuell befindet sich die Arbeitslosenquote bei 5,2% in Verbindung mit einem früher nicht gekannten Fachkräftemangel. Die Arbeitsnachfrage ist deutlich geringer als das Arbeitsangebot.

Durch die schlechtere Beurteilung im Wahlfach Marketing, maß ich der Suche nach einem Thema für die Diplomarbeit größere Bedeutung bei. Dabei entschied ich mich wieder für den Marketing Lehrstuhl bei dem ich die erste Klausur geschrieben habe, so dass ich die Möglichkeit hatte ein eigenes Thema zu finden.

Im Vergleich zu einer normalen theoretischen Abschlussarbeit, die vier Monate dauert, war die empirische Diplomarbeit am zweiten Lehrstuhl mit sechs Monaten angesetzt, die bei Anmeldung beim Prüfufungsamt beginnt. Da ich bis auf eine Klausur im Grundstudium und eine Klausur im Hauptstudium keine Erfahrungen beim gewählten Lehrstuhl hatte, war es schwierig in den Modus Diplomarbeit zu gelangen. Zudem setzte ich mich selber mit einer angepeilten Note zwischen „sehr gut“ und „gut“ unter Druck.

Ich geriet immer mehr in eine Burnout-Phase mit Erschöpfung und Müdigkeit. Im Vergleich zu einer Diplomarbeit am ersten Lehrstuhl, sah ich mich damals unbewusst mit folgenden Problemen konfrontiert:
- Lehrstuhlwechsel
- eigenes Thema suchen
- Modell erstellen
- empirische Erhebung
- mathematiklastiges Statistisches Verfahren
- keine Erfahrungen im Vgl. zu Mitstudenten am Lehrstuhl
- Faire Benotung
- so ein bisserl Arbeiterkind
- Finanzierung über schlecht bezahlte Studentenjobs

Die Kommilitonen mit einer theoriebasierten Diplomarbeit hatten diese Probleme nicht. Und auch die Studenten am zweiten Lehrstuhl, die das Walhfach komplett absolvierten, hatten deutlich weniger Probleme.

Der positive Flow wollte sich nicht einfinden. Während des Endes meines Studiums, bei der mir lediglich besagte Abschlussarbeit fehlte, war ich gesellschaftlich quasi isoliert, da ich mich immer mehr zurückzog und leider auch finanziell noch kürzer treten musste. Kein Urlaub, kein Handballsport und Sparsamkeit prägten diese Phase, anstelle des erfolgreichen Einstiegs ins Berufsleben, welches viele Probleme einfacher gemacht hätte: 9 to 5 mit einem Gehaltsscheck am Ende des Monats.


IV. gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk

Während ich in der Schule und während des Studiums eher durchschnittliche Leistungen nach Hause brachte, war ich im Sport und im Training eher unterfordert. Angefangen habe ich mit Judo. Wurde auch mal Vizerheinhessenmeister. Der Judosport hat mir in der kindlichen Entwicklung sehr geholfen, da besonders das Gleichgewichtsgefühl im Mittelpunkt stand. Aber auch wichtige Werte wie der Respekt vor dem Gegner gelehrt wurden.

Später kam der Handballsport dazu. Während meiner bescheidenen Laufbahn habe ich alle Positionen gespielt ohne auf einer Position deutlich schlechter zu sein, als auf der anderen. Wenn das Prädikat Mannschaftsspieler vergeben werden würde, dann wäre ich es wohl gewesen, weil ich sehr viele Chancen herausspielen konnte und im 1 gegen 1 (direkten Zweikampf) gut war. Meine Nebenmänner profitierten davon. Speziell in der Jugend als ich auf der für einen Rechtshänder schwierigen Rückraum Rechts Position spielte.

Ich war eher der Techniker mit Sinn für den freien Raum, der ein Spiel von hinten aufbauen oder vorne schnell machen konnte. Mit der schnellen Mitte änderte sich das Handballspiel und wurde sehr viel schneller. Spielerisch lag mir die Spielweise. Läuferisch weniger, da ich nicht so ausdauernd bin bzw. zu diesem Zeitpunkt war (Raucher!).

In der Abwehr wurde ich erst mit der Zeit gut. Als Jugendlicher wog ich bei 1,87m nur 70 kg. Aktuell schaffe ich es auf 105 kg. Ein gutes Stellungsspiel und die richtigen Absprachen sind sehr wichtig, weil sie unnötige Zweikämpfe ersetzen und den Verbund stärken.

Der Sport war ein prägender Baustein in meinem Leben. Der 1.FC Kaiserslautern eine Konstante, der mit vielen Werten versehen war/ist und auch neben dem Sport wirkt. Unvergessen ist das Engagement unter Norbert Thines für Waisenkinder in Bulgarien und Rumänien.

An anderer Stelle habe ich mich über Sport und Bildung aus meiner persönlichen Perspektive beschäftigt. Für diejenigen die es interessiert, verlinke ich die Abhandlung hier:
4) Tausend gute Gründe für einen nachhaltigen aktiven Sport(-konsum)
I. Auf der Suche nach Freiheit, Spaß und Freundschaft – dem Sporterlebnis!
II. Bildungsdefizite und soziale Ungleichheiten.
III. Die optimale Förderung verpasst…?!
IV. Ausländerfeindlichkeit beim DFB? Was schlummert da im Keller…
V. Handball und Sport als schulischer Begleiter
VI. Auf der Suche nach Erfolgsfaktoren im Schulalltag
VII. Von der Schulbank an die Universität
VIII. Einzelkämpfer an der Universität
IX. Handball als sportliche Leidenschaft und Anker
X. Koin Vitamin B, dafür viel Vitamin A!
viewtopic.php?p=1352109#p1352109


Sport kann ein wichtiger und attraktiver Bildungsträger werden/sein, speziell in der heutigen Zeit, die durch die Kommunikation über Social Media geprägt ist. Das gemeinschaftliche reale Zusammensein und die Kommunikation im Sportverein sind grundlegend anders, sofern die Vereine ein attraktives Sportangebot zusammenstellen und präsentieren. Im Kleinem wie im Großen.

Persönlich halte ich das Kolping Konzept in Verbindung mit einer Jugendherberge und einem einzigartigen Blick auf das Innere eines Stadions nachdenkenswert, um eine wertebasierte Gemeinschaft zu entfachen. Adolph Kolping setzte sich für die Gesellen ein, damit diese nicht nur in Gaststätten ihren Feierabend beim Saufen verbrachten. Aufbauend auf seiner Soziallehre entwickelte sich 1846 der erste Gesellenverein. Aktuell sind leider Themen wie Fachkräftemangel und die Abkehr vom Handwerk präsent.

Mittels Spenden, Sponsoring und Investitionen kann eine tatkräftige gemeinnützige GmbH entstehen, die diverse schwer finanzierbare Projekte anschiebt und als Nebeneffekt berufliche Kompetenzen auch auf freiwilliger Basis bei den Teilnehmern vermittelt. Nebst Erweiterung des Fritz-Walter-Stadions denke ich z.B. an sanierungsbedürftige und evtl. zum Kauf stehende ehemalige Jugendherbergen in Bernkastel-Kues oder Idar-Oberstein. Projekte, die sinnstiftend für die Region sind und die Motivation für potentielle Selbständige fördern. Spielerisch und gewerkeverbindend! Dabei gilt es für das Handwerk auch eine Alternative zum Studium an der Universität zu sein.

Für den erfolgreichen Abschluss fehlte mir lediglich die Diplomarbeit, so dass ich mich mit einer vorläufigen Gesamtnote von 2,9 bewerben musste. Gleichzeitig fühlte ich mich über mehrere Jahre verfolgt. Letztlich war es ein Fulltimejob 24/7. Unbezahlt! Ein unsichtbarer Abnutzungskampf der Kraft kostete und in gefühlt alle Bereiche des Lebens greift. Auch in den Bewerbungsprozess..

Kaiserslautern und Pirmasens gehören zu den höchst verschuldeten Städten nach Prokopfeinkommen in Deutschland; zusammen mit weiteren Städten im Westen Deutschlands. Daher war der Aufstieg in die 2. Bundesliga finanziell und mental auch extrem wichtig für die Stadt Kaiserslautern, die Region und den Verein. Mit der zu gründenden gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk sehe ich die Grundlage für eine nachhaltige positive Positionierung in der 1.Bundesliga gelegt, auch wenn es zu keiner Reform einer 1.Bundesliga Nord und Süd kommen sollte. Nach wie vor bin ich aber ein großer Freund dieser Reform, da sie Spannung bis zum letzten Spieltag und große Emotionen wie bei unserem Aufstieg in die 2.Bundesliga garantiert.

Zusätzlich glaube ich nach wie vor an ein Fondskonzept für den Fußball ab der dritten Liga und für den weiteren Mannschafts- und Breitensport mit Fokus auf den Olympischen Sommer- und Winterspielen, aber auch den schlichten Einstieg in den Kinder- und Jugendsport.


V. Winzerhof statt politischer Karriere

Viele Politiker leisten sehr gute Arbeit und sind vorbildhaft. Auch wenn der ein oder andere Skandal die Menschlichkeit aufzeigt, so sollte die Politikverdrossenheit keine Überhand gewinnen. Gleichzeitig sind Korruption und unberechtigte Vorteilnahme ein Treiber für diese Politikverdrossenheit. In anderen Ländern ist die Lage noch schlimmer, so dass ein Land wie Afghanistan mit hoher Armut bei der Mehrheit der Bevölkerung, quasi nach dem Abzug der Aliierten Truppen in sich verfällt. Eine ungleiche Verteilung der Entwicklungsgelder und finanzielle Zuschüsse sorgten für die Fragilität des Staates.

Die Zeiten in Deutschland sind mit hohen Energiekosten und Inflation sowie steigender Mieten extrem schwierig. Zukunftsängste und psychische Belastungen nehmen zu. Dazu kommen immer weniger direkte persönliche Kontakte. Vieles verlagert sich auf die Kommunikation über soziale Netzwerke, was per se nicht schlecht sein muss und daher auch seine Daseinsberechtigung hat. Mit sportlichen Aktivitäten verbinde ich auch wertvolle persönliche Kontakte beruhend auf einer gemeinsamen sportlichen Leistung.

Generell ist es für Kinder wichtig mit sportlichen Herausforderungen konfrontiert zu werden und über eine erfolgreiche Lösung Selbstvertrauen zu gewinnen. Hin zu einer selbstbewussten Persönlichkeit in Schule, Ausbildung und im privaten Umfeld.

Auch bei mir ist aktuell die körperliche Fitness extrem ausbaufähig und die Suche nach einer neuen Sportart im vollen Gange. Um zurück ins Leben zu finden, würde ich mir die Bewirtschaftung eines Winzerhofes zusammen mit einer Patchwork-Familie vorstellen. In der Natur und mit der Natur einen großartigen Wein herzustellen und zusammen mit Freunden diesen in den Abendstunden zu verkosten. Was kann es schöneres geben?

Wie kann der Sprung ins Leben in Deutschland nachträglich gelingen? Einsam, Zweisam, Dreisam! Damit ist vieles gesagt: Frau, Kinder, Patchworkfamilie, Freundeskreis, das Ausüben des Lieblingssports, das Finanzielle und die Perspektive: Job, Urlaub, Haus und Hof mit Wingert, Natur pur!

Bisher habe ich in meinem Leben vieles ehrenamtlich gemacht. Und dabei auch die komplette Familie indirekt finanziell angezapft. Daher würde ich meinen Liebsten dann noch im gesetzten Alter die eine oder andere Reise finanziell ermöglichen, weil sie es verdient haben!

Deshalb würde ich im Optimalfall auch gleich dreifach arbeiten wollen, um auch für meiner nachfolgenden Generation ein Vorbild zu sein und in der Hoffnung, dass ein motivierter Staff dies organisatorisch ermöglicht. So habe ich an folgendes Szenario gedacht:

1.) einem Angestelltenverhältnis (20h/Woche),
2.) Tätigkeit als Freiberuflicher Berater im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk beim DFB, 1.FC Kaiserslautern und/oder TSV 1860 München. Gerne auch Botschafter!
3.) Gründung einer gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk.

Inspiration zur Gründung einer gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk ist das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern. Hier verorte ich auch den Sitz der gGmbH. Gleichzeitig sehe ich aktuell Verhandlungspotential in Doha, um die Rechte und das Ansehen von Arbeitnehmern zu verbessern und ein Projekt Nachkriegsafghanistan zu initiieren.


VI. Through the Eyes of a child - Kleine Kinder und ältere Kindheiten

Wie sind Kinder und Jugendliche durch die bisherige Pandemie gekommen? Den meisten Kindern in Deutschland geht es relativ gut. Daneben gibt es Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die speziell im Umgang mit der Coronapandemie besonders benachteiligt sind, da die technischen Voraussetzungen zur Bildung im Internet nicht ausreichend vorhanden sind oder deren Umgang fremd ist. Auch wenn Corona und die Inflation für viele soziale Beeinträchtigungen verantwortlich sind, so sollte der Blick auch in ärmere Gegenden gehen, um sich gedanklich neuzujustieren.

Wichtig für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands wird ein Kraftakt sein, um den Verlust an schulischer Bildung und sozialer Interaktionsschwächen aufzufangen. Dafür sind Schulen verantwortlich. Aber auch soziale und kirchliche Einrichtungen zur gezielten Hilfestellung.

Deutschland ist reich an staatlichen und kirchlichen Einrichtungen. Neben der psychischen Überlastung vieler Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen speziell in den aktuellen Krisenzeiten, gibt es Möglichkeiten zu einer psychischen Balance zu finden. Der Sport mit seiner Vielfalt an Angeboten ist Teil einer Lösung um psychisch aufzutanken in der Gemeinschaft. Für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist das gemeinsame Spielen, Toben, Rennen und allgemein der Sport im Verein mit Gleichaltrigen extrem wichtig.

In Afghanistan ist die Lage aus der Entfernung betrachtet weitaus schwieriger. Hoffnungslos? Nach dem Abzug der Amerikaner und der westlich Alliierten sind die Taliban wieder an den Machtstrukturen. Das Land leidet unter extremer Armut und Hunger. Das Erdbeben im Osten des Landes am 22.06.2022 hat für große Zerstörungen gesorgt, da viele schlichte ortsübliche Lehmhäuser den seismischen Druckwellen nicht standhalten konnten. Mindestens tausend Menschen haben ihr Leben verloren.

Gleichzeitig hat das Beben offenbart, dass Hilfe notwendig ist. Im ganzen Land!

Auch wenn ich die Haltung der Taliban bzgl. der Entrechtung von Frauen nicht teile, biete ich meine Hilfe an, um Afghanistan nachhaltig mit einer Agrarkultur zu versehen, so dass das Land lernt sich perspektivisch selbst zu versorgen. Afghanistan ist ein Binnenstaat an der Schnittstelle von Südasien, Zentralasien und Vorderasien was die Lage dramatisch erschwert in Bezug auf Wasserversorgung. Zudem besteht an den tektonischen Platten Erdbebengefahr.

Der Gang ins Kalifat Afghanistan ist alles andere als ein Sonntagsspaziergang. Ohne Waffen im Gepäck, sondern mit Hilfsgütern und Ansätzen für einen (Wieder-)Aufbau der Städte und Dörfer. Kompetente Aufbauhilfe ist (weiterhin) gefragt im Handwerk und der (einfachen) Bildung. Das ist die erste Idee! Unabhängig von Sunniten oder Schiiten! Jeder Euro zählt.

Ich kann dies nicht alleine stemmen, sondern bin angewiesen auf die Hilfe von Förderern und sozialen Organisationen, nebst kompetenten Unternehmen und Handwerkern. Gerne auch mit Personen, die einen Bezug und Profession zur Region haben. Ebenso jede Hilfe von mutigen kompetenten und erfahrenen Entwicklungshelfern. Also denen, die etwas bewegen können und wollen.

Angst vor Anschlägen in Afghanistan? Ein klares Jein!


VII. Mediation in Afghanistan

Bis vor kurzem haben Abordnungen der Taliban in Doha (Katar) über den Abzug der internationalen Truppen verhandelt. Von außen scheint es, als habe unter den Taliban ein Umdenkungsprozess stattgefunden, der z.B. den Stellenwert der Frau stark gestiegen sieht im Vergleich zu den Anfangsjahren. Eine komplette Verwestlichung ist eh nicht denkbar. Eine Öffnung für friedliche Lösungen könnte ein Durchbruch in der Entwicklung des Landes sein und Entwicklungshilfen von außen legitimieren. Wie kann der Friedensprozess fortgesetzt werden? Ist eine enge Kooperation mit den Taliban denkbar? Ist eine Kooperation mit der afghanischen Gesellschaft denkbar, so dass Fluchtursachen vermieden werden? Ein Gefühl der Heimat und des Stolzes geschaffen werden?

Ich bin kein Jude, kein Moslem, sondern Christ, kein Antisemit, kein Radikaler, kein Amerikaner und auch kein Russe. Ich versuche schon immer als deutscher Europäer mit Toleranz und Respekt durch die Welt zu gehen.

Da ich keine Wehrpflicht bei der Bundeswehr abgeleistet habe, zum Widerspruch zu meinem Familiennamen, ist es nicht leicht in Berührung zu kommen mit den Verhandlungspartnern der Taliban. Der Geburtsnachname meiner Mutter lautet Gewehr, so dass ich auch bewaffnet bin mit einer guten elterlichen Erziehung, die es ermöglicht sich im Frieden gut entwickeln zu können.

Geprägt bin ich indirekt durch die Behinderung meines Großvaters, der von meiner Großmutter im gleichen Haus gepflegt wurde. Später bekam meine Oma das Bundesverdienstkreuz als Anerkennung für ihre Leistung. Selbst für mich war es unbewusst „belastend“ in der heutigen Retrospektive, da früher der Alltag mit den Großeltern eben normal war. Dennoch war es für ein Kind schwer ein Kind zu sein. Man ist ruhiger und verständnisvoller, was nicht unbedingt zum Nachteil sein muss, allerdings in der heutigen schnelllebigen Zeit weniger angesagt zu sein scheint.

Meinen Optimismus um die Aufgabe erfolgreich anzugehen resultiert aus meinem persönlichen familiären Background: quasi aus der Entwicklung vom Krieger, zum Landwirt, zum Handwerker, zum Selbständigen, zum Hausbauer, zum Sportler, zum Bildungsempfänger (Schule, Studium) hin zu einem gesunden Patriotismus, der auf Toleranz und Vorbildfunktion fußt. Sollte dies im Einklang mit den Verhandlungsführern, der Taliban und der afghanischen Bevölkerung sein, dann wäre eine gemeinsame Basis zur Zusammenarbeit gelegt.

Das Land befindet sich in Trümmern und steht vor großen Herausforderungen. Wie entwickelt sich Afghanistan unter Führung der Taliban weiter? Wie sicher sind die Menschen vor Waffengewalt? Welche Perspektiven haben Frauen und Kinder? Wie baut sich eine landwirtschaftlich geprägte Infrastruktur auf? Welche Kenntnisse und Fertigkeiten bringen Handwerker für den Wiederaufbau der Städte mit?

Zunächst sind weitere Hilfsgüter gefragt. Später sollte eine Hilfe zur Selbsthilfe einsetzen. Nach zwei Kriegen gegen die damalige Sowjetunion und die USA ist es wichtig eine Perspektive für die Menschen in ihrem Land zu entwickeln. Beginnend mit Bällen für Kabul!



Beitragvon Alex76 » 19.10.2022, 22:35


VIII. Auf den Spuren von Robin Hood! WM 2026 in Großbritannien?!

Am 20.11.2022 beginnt in Doha die Fußballweltmeisterschaft. Das Eröffnungsspiel tragen Katar und Ecuador im Al-Bayt Stadium (Al-Khor) aus. Deutschland wird am 23.11.2022 sein erstes Spiel im Khalifa International Stadium, westlich von Katars Hauptstadt Doha, gegen Japan bestreiten.

Eine Verschiebung der Weltmeisterschaft in Katar um vier Jahre wäre eine charmante Geste der FIFA gewesen, um auf die Folgen und die Aktualität des Klimawandels aufmerksam zu machen. Ein deutliches Zeichen an alle Zuschauer einer Fußballweltmeisterschaft, die als Zielgruppe auch sehr stark mit den größten weltweiten Klimaverschmutzern korrelieren dürfte. Ein erhobener Finger würde die Brisanz aufzeigen und eine Aufklärungskampagne zum klimagerechten Verhalten initiieren:
- Laut Erhebungen haben 3,572 Milliarden Menschen – so viele wie nie zuvor – in Privathaushalten, bei öffentlichen Veranstaltungen oder auf digitalen Plattformen die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ verfolgt
- 1,12 Milliarden Menschen weltweit sahen sich das Finale live an
https://www.fifa.com/de/tournaments/men ... ltmeisters


Organisatorisch wäre eine WM 2022 in Großbritannien eine Herkulesaufgabe geworden. Allerdings aufgrund der guten Infrastruktur der Sportstätten in England und Schottland zu bewältigen. Klar viele Sponsorenkampagnen haben eine Vorlaufzeit mehrerer Jahre und potentielle juristische Regressforderungen würden der FIFA drohen. Andererseits wäre Katar weitere vier Jahre in der Öffentlichkeit…

Viele einflussreiche Partner und Persönlichkeiten sind sich der aktuellen Schwierigkeiten einer Verlegung bewusst. Dessen bin ich mir bewusst. Gleichzeitig möchte ich von einer Verlegung der Weltmeisterschaft nach Großbritannien nicht abrücken und daher nach der Weltmeisterschaft 1966 in England eine Weltmeisterschaft 2026 in die Notizbücher der FIFA-Verantwortlichen eintragen.

Interessant sind Umfragen wie wir Deutschen mit Katar 2022 umgehen? Wieviele boykottieren die Weltmeisterschaft? Im Laufe der nächsten zwei Monate wird sich die Berichterstattung um die Weltmeisterschaft intensivieren. Vielleicht sollte man einen Blick auf die Olympischen Spiele in München 1972 richten, wo die Welt noch die Dimensionen des 2.Weltkriegs im Gedächtnis hatte. Somit also eine ähnlich kontroverse Ausgangssituation wie sie Katar aktuell hat!

Katar wirkt wie ein Schwamm, der teils die arabische Welt widerspiegelt. So ist das Kafala-System in der arabischen Welt und besonders bei den arabischen Golfstaaten anzutreffen, die wohl auf der historischen Stammesentwicklung fußt. Im rechtlichen Sinne betrifft Kafala das Arbeits-, Aufenthalts- und Familienrecht. Eine Anpassung ist auch vor kurzem erfolgt, dennoch hat das Kafala-System bzgl. des Arbeiterschutzes seine Schwächen und protegiert aktuell in der Auslegung eher die Bauinvestoren.

TV-Beiträge von geheim recherchierenden Journalisten über die Unterkünfte in Katar sind erschreckend und menschenunwürdig. Eine kleine Schlafzelle für die Privatsphäre, einen sauberen Gemeinschafsraum incl. einer sauberen Küche und sauberen Sanitäranlagen sollte allen Bauarbeitern zustehen. Weltweit!

Ob vom Ausrichter Katar oder der FIFA angeregt, so findet das Eröffnungsspiel am 20.11.2022 statt. Somit am evangelischen Totensonntag, der an die Verstorbenen erinnern soll! Interkulturelles Verständnis oder purer Zufall? Aufgrund der hohen sommerlichen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius sind die Arbeitsbedingungen per se schwierig. Als Deutscher waren die Höchstwerte von 40 Grad Celsius im Sommer schon ohne harte Arbeit unerträglich. Wie muss es also für die Gastarbeiter sein an den diversen Baustellen ohne Klimaanlage?

Der Vorschlag für eine Entschädigung mittels eines Fonds, wie sie der DFB angeregt hat, wäre eine Maßnahme um Familien zu entschädigen und den Fokus auf humane Arbeitsbedingungen zu legen. Nicht nur in Katar! Gleichzeitig sollte die Arbeitsleistung der Arbeiter künstlerisch gewürdigt werden, analog zum Münchner Olympiapark, der für damalige Verhältnisse künstlerisch futuristisch wirkte, allerdings bis heute großer Anziehungspunkt für Touristen und Einwohner ist.

München 1972 war für Deutschland die Plattform um sich kulturell der Welt zu präsentieren. Viele europäische Nationen standen einer deutschen Olympiaaustragung kritisch, teils ablehnend gegenüber. Katar 2022 ist die Chance für einen Islam, der sich weiterentwickelt hat und weiterentwickeln will?! Konstruktive Kritik zu üben ist daher angebracht, allerdings sollten die Gemeinsamkeiten geschärft werden und die Lust auf Fußball im Nahen Osten einen traditionellen Ursprung erlangen, der die Stadien in Zukunft nutzbar macht.


IX. Mediation zwischen Selenski und Putin

Persönlich habe ich meine Ansicht zum Krieg in der Ukraine unter I. Frieden in der Ukraine – Russland zwischen Gorbatschow und Putin sowie II. Wandel vom Krieger zum … bekannt gegeben. Ich habe kein Geld, dafür eine Idee wie ich sowohl mit dem ukrainischen Präsidenten als auch dem russischen Präsidenten eine gemeinsame Gesprächsebene finden könnte, um sowohl einen Waffenstillstand als auch eine Friedenslösung zu initiieren.

Zunächst einmal muss ich konstatieren, dass es sehr viele andere Personen gibt, die politisch weitaus einflussreicher sind und auch die finanziellen Ressourcen haben, um zwischen Selenski und Putin zu intervenieren. Mein Netzwerk ist bescheiden klein und reicht aktuell nicht für einen persönlichen Kontakt zu Putin oder Selenski.

Aufbauend auf einem schon angesprochenen Engagement in Afgahnistan kann eine Vision für eine Zeitenwende entstehen, die möglichst ohne Krieg auskommt und den Blick auf eine effiziente CO2 minimierende Energiepolitik wirft. Ein großes Leuchtturmprojekt für Afgahnistan wäre der Bau eines Gebäudes in Anlehnung an Friedensreich Hundertwasser, das den Einklang zwischen Mensch und Natur darstellt. Somit den Blick auf den weltweiten Klimawandel richtet.

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Daher ist die Hilfe und Erfahrung eines Rangers nicht schlecht, um in diesen Zeiten die heilsame Kraft der Natur zu spüren und wecken.. Und auf den Pfad des großen Ganzen zu stoßen?!
- Klimakonferenz vom 7. bis 18. November 2022 im ägyptischen Scharm asch-Schaich
- Am 20.11.2022 beginnt in Doha die Fußballweltmeisterschaft mit dem Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador im Al-Bayt Stadium (Al-Khor)
- Am 06.05.2023: deutsches Antrittsgeschenk für den neuen König von Großbritannien?!
- Frieden, Respekt, Anerkennung, Wertschätzung der einzelnen Nationen und Menschen (Nation Building, Sport, Kultur, Identität, …) durch konstruktiven Austausch
- gemeinsames Energiesparen (hin zu einer weltweiten krisenstabilen Energiepolitik): effektiv und effizient ohne Fracking; Erdgas als wichtigste Brückentechnologie
- Bewusstsein für Krieg,
- Bewusstsein für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit,
- gegenteilige Anerkennung der Religionen und deren Beitrag für die Friedfertigkeit, …
- Vermögen der reichsten Personen freiwillig gerechter in eine nachhaltige „Gesellschaft und Wirtschaft“ verteilen unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen
- (nukleare) Abrüstung

So würde mein Beitrag für eine Zeitenwende ausschauen aufbauend auf einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk. Lokal. Und doch Global!

Es wäre wünschenswert, wenn sich im ägyptischen Scharm asch-Schaich die wichtigsten Entscheidungsträger treffen, um eine weltweite krisenstabile Energiepolitik einzuleiten. Frieden und der Aufbau von gegenseitigem Vertrauen ist die Voraussetzung.

Deutschland ist ein friedfertiges Land! Europa ein starker Kontinent! So wie Amerika, Australien und Asien.

Russland - Der Westen und wir (Ein Gastbeitrag von Dmitry Glukhovsky)
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ettansicht



Beitragvon Alex76 » 28.10.2022, 14:51


X. Vorbild HSV? Oder doch lieber Lauter(n)!

Die Kaderpolitik für die nächste Saison ist schwierig für einen Verein in der 2.Bundesliga, da die sportliche Unsicherheit groß ist. Welche Vertragsverlängerungen von Leistungsträgern mit auslaufenden Verträgen sind möglich? Wie wird sich der Spieler in der nächsten Saison entwickeln?

Der Klassenerhalt in der zweiten Saison nach dem Aufstieg gilt generell als schwieriger im Vergleich zum ersten Jahr. Bei Aufstieg in die 1.Bundesliga besteht die Gefahr zu einer Fahrstuhlmannschaft zu werden? Aktuelle Negativbeispiele sind Greuther Fürth (erstes Jahr Bundesliga) und Arminia Bielefeld (zweites Jahr Bundesliga).


Greuther Fürth ist ein Paradebeispiel für einen missglückten Aufstieg in die 1.Bundesliga. Die Ursachen liegen in der 2.Bundesliga 2020/2021, wo sich die jetzigen Nationalspieler Anton Stach, David Raum und Paul Jaeckel sehr gut weiterentwickelt haben und in den Kreis der Nationalmannschaft aufstiegen. Mitausschlaggebend für den Bundesligaabstieg der Fürther war der Verlust der drei Leistungsträger, um ein funktionierendes Mannschaftsgefüge zu haben. Aber auch die Aufstiegseuphorie in die nächste Liga zu tragen. Die Gründe für den Abstieg von Armina Bielefeld erscheinen mannigfaltig. Finanziell scheint die Arminia einen Weg einzuschlagen, der dem der Freiburger ähnelt.

Das Spiel zwischen dem HSV und dem 1.FC Kaiserslautern war ein Hightlight für die 2.Bundesliga. Neben der absolvierten sportlichen Herausforderung, ist der Blick auf die Struktur des eingetragenen Vereins HSV interessant. Ähnlich wie der 1.FCK ist der HSV ein Traditionsverein und ebenso Gründungsmitglied der Bundesliga. Seit mehreren Jahren, ohne über detaillierte Einsichten zu verfügen, wirkt der HSV von außen betrachtet zerstritten, was bei der Medienlandschaft in der norddeutschen Metropole toxische Wirkung entfacht und das schlechte sportliche Abschneiden der vergangenen Jahre erklärbar macht.

Anders als der 1.FCK ist der HSV in eine Aktiengesellschaft ausgegliedert, deren größte Aktionäre die Kühne Holding AG (15,21%) und die CaLeJo GmbH (5,07%) sind. 75,10% gehören noch dem Hamburger Sport‑Verein e. V. und der Rest von 4,61% verteilen sich auf Kleinaktionäre.

Bei der GmbH & Co. KGaA des 1.FC Kaiserslautern verteilten sich die Stimmrechte der Kommanditaktionäre zu 67% auf den 1. FC Kaiserslautern e. V. und zu 33 % auf die Saar-Pfalz-Invest GmbH. Mittlerweile ist die Pacific Media Group nach Verständigung mit den Aktionären und einem Anteil von knapp 10% beteiligt. Als Leitbild für die Ausgliederung diente das 4-Säulen-Modell bestehend aus Fans als Investoren, Investoren & Sponsoren aus der Region, Stille Gesellschafter und Großunternehmen & Finanzinvestoren.
https://zukunft.fck.de/wp-content/uploa ... 18_PDF.pdf

Die Strukturen haben sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt. Nebst dem „einstigen Individualisten“, dem eingetragenen Verein, sind die Management GmbH sowie Kontrollgremien wie Beirat und Aufsichtsrat hinzugekommen. Wie kann sich der 1.FCK in der 2.Bundesliga etablieren? Wie kann ein Aufstieg in die Bundesliga nachhaltig ausschauen, ohne im ersten oder zweiten Jahr absteigen zu müssen? Die Antwort lautet die gute Arbeit fortsetzen und die euphorische Stimmung Spiel für Spiel beizubehalten. Dabei sollte man Probleme und Schwächen versuchen zu beheben..


WM-Stadion Kaiserslautern

Mit 1.853.935 Einwohnern ist Hamburg 18-mal größer als Kaiserslautern. Dennoch könnte in der 1.Bundesliga ein Schnitt von mehr als 40.000 Zuschauern erreicht werden, so dass das Stadion sehr gut ausgelastet und die enormen Kosten gedeckt wären. Aktuell sind im ersten Jahr 2.Bundesliga und nach vier Jahren Drittklassigkeit mehr als 37.000 Zuschauer Gast auf Deutschlands höchstem Fußballberg.

Vor dem Problem eines überdimensionierten WM-Stadions stehen auch viele andere Austragungsorte von WM-Spielen. Der Ansatz für das Problem Überkapazität wäre die ungenutzten Stadionflächen versuchen nutzbar zu machen. Was in Kaiserslautern mit dem Kaiserkarree eingeleitet wurde, sollte zu einem schlüssigen Gesamtkonzept ausgearbeitet werden, so dass neben den Einnahmen des Vereins, das WM-Stadion sich selbst finanziert. Aufgrund der Finanzierung über Zinsen ohne Tilgung ist dies ambitioniert, da eine hohe Schlussrate ansteht. Zudem stehen Modernisierungen und Investitionen bevor. Mit ein bisserl Phantasie machbar.
https://www.kaiserslautern.de/buerger_r ... ex.html.de


Vermarktung und Sponsoren

Nach vier Jahren Drittklassigkeit heißt es auch einmal Danke zu sagen all jenen, die den Verein unterstützt haben. Viele Sponsoren sind auch im Jugendbereich tätig, so dass das Nachwuchsleistungszentrum in den kommenden Jahren viele junge gute Spieler ausbilden kann und in die Profimannschaft integrieren wird. Danke auch an den Förderverein, der die C-Jugend-Meisterschaft filmisch begleitet und am Ende eine gebührende Feier organisiert hat. Respekt!

Ein Aufstieg in die 1.Bundesliga würde neue Einnahmequellen im Sponsoring schaffen. Durch die steigende Medienreichweite würde der 1.FC Kaiserslautern für die Trikotwerbung und Werbebanden attraktivere Sponsorenpakete verkaufen. Positiv wirken sich die Bekanntheit und die große Tradition des Vereins aus, so dass im Bereich der Vermarktung der 1.FC Kaiserslautern im mittigen Mittelfeld der 1.Bundesliga mithalten könnte.


Ticketing und Spieltagserlöse

Nehme man den Zuschauerschnitt der Bundesligisten als Referenzmaßstab, so wäre der 1.FC Kaiserslautern aktuell an elfter Stelle. Durch die gehobene Ticketnachfrage und die gestiegene Attraktivität auch von Businessseats und Logen in der 1.Bundesliga ließen sich die teuersten Tickets sehr gut vertreiben, die in der 2.Liga weniger nachgefragt werden.

Zu Optimieren sind Flächen für Caterer. Hierbei kann auch, mit der kulinarischen Vielfalt der Pfalz in Kombinationen mit den beheimaten Gastnationen der WM 2006, ein gutes Angebot entstehen, welches den hungrigen Massen offeriert wird. Schon seit längerem sind Foodtrucks ein großer Trend, der Abwechslung in die Großstädte bringt. Wieso also nicht ein wenig Abwechslung zur klassischen Bratwurst.

Mit 37.000 Zuschauern wäre der 1.FCK nach dem HSV auf dem Tabellenplatz 12. Beim Aufstieg wäre ein Schnitt nahe der Kapazitätsgrenzen von 49.850 Zuschauern möglich. Auch im Bereich Ticketing und Spieltagserlöse würde der 1.FCK in der 1.Bundesliga gut mittig mithalten können.


Kader- und Transferpolitik

Nebst einer klugen weitsichtigen Transferpolitik ist der sportliche Leistungsbereich entscheidend um gute Transfererlöse zu erwirtschaften und eine starke Mannschaft aufzubauen. Seit dem Einstieg von Thomas Hengen hat sich die Mannschaft sukzessive weiterentwickelt und aktuell Konkurrenten wie FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig in der Tabelle vorläufig überflogen.

Mit den nervenaufreibenden Relegationsspielen ist der Teamgeist nochmals gestiegen, so dass auch der verspätete Einstieg in die Vorbereitung der Leistung keinen Abbruch bescherte. Stattdessen legte der 1.FCK einen Superstart hin und befindet sich nun in der Phase Mithalten zu können mit den Größen der Liga! Sowohl kämpferisch als auch taktisch!

Dirk Schuster und sein Co-Trainer Sascha Franz haben Erfahrungen sowohl in der 2.Bundesliga als auch in der 1.Bundesliga. Mit höherer Klasse werden die Anforderungen schwieriger, wenngleich die aktuellen Protagonisten die fußballerischen Erfahrungen haben, um die einzelnen Spieler von Spiel zu Spiel besser zu machen. Seit dem Abgang von Stefan Kuntz als Vorstandsvorsitzender hat wieder erstklassige sportliche Bundesligaexpertise Einzug gehalten auf dem Betzenberg.

Für den Aufstieg und die Etablierung in der Bundesliga sind Spieler wichtig, die den Weg von der 3.Liga mitgegangen sind und die erarbeiteten Werte mittragen. Ein purer Austausch wäre für die Fans nicht tragbar. Daher gilt es auch den Spirit in die nächsten Spielzeiten zu übertragen..

Durch eine geschickte Kaderpolitik würde sich der 1.FC Kaiserslautern zunächst auf einem niedrigeren Marktwertanfangsniveau einpendeln. Und wäre wohl im unteren Bereich der 1.Bundesliga zu verorten.


TV-Gelder

Nach dem Aufstieg in die 2.Bundesliga haben sich die Ferneshgelder für den 1.FC Kaiserslautern von ca. 900.000 € auf 7.645.099 € erhöht. Was sich viel anhört, ist lediglich der letzte Platz in der TV-Geld-Tabelle der 2.Bundesliga. Der 1. FC Magdeburg als Vorletzter erhält 7.817.733 €. Spitzenreiter ist Arminia Bielefeld mit 19.264.824 €. Wie setzen sich die Verteilungssummen zusammen? Neben einem gleichverteilten Betrag gibt es eine Leistungskomponente bezogen auf eine 5 und 10-Jahreswertung. Dabei sind die aktuelleren Leistungen besser bewertet, so dass die schlechteren Leistungen des 1.FCK in der 3.Liga Grund für den letzten Tabellenplatz im Ranking sind. Seit der Saison 2020/21 sind die Säulen „Nachwuchs“ und „Interesse“ dazugekommen. Die TV-Ranking-Tabelle mit den genauen Erklärungen zur Zusammensetzung der 2.Bundesliga findet sich hier:
https://www.fernsehgelder.de/2-bundesli ... n-2022-23/
https://www.kicker.de/so-verteilt-die-d ... 99/artikel

Die 1.Bundesliga hat als Einstieg einen festen Wert von 25.833.333 €, die jeder Erstligist erhält und zusätzliche Leistungskomponenten. Mit dem FC Bayern München, der 95.311.488 € bekommt, reicht die Range zum Letztplatzierten VFL Bochum. Immerhin kriegen die Bochumer eine Summe von 33.176.357. Auch hier ein Link zu den Fernsehgeldern in der 1.Bundesliga:
https://www.fernsehgelder.de/1-bundesli ... n-2022-23/

Auch nach einem Aufstieg in die 1.Bundesliga würde der 1.FC Kaiserslautern an letzter Stelle der TV-Tabelle rangieren. Zu den gleichverteilten Erträgen in Höhe von ca. 25.833.333 € kommen leistungsbezogene Erträge, die lediglich die Saison 2022/23 implizieren.

Mit den Einnahmen aus der TV-Tabelle alleine ist der 1.FC Kaiserslautern in der Bundesliga nicht wettbewerbsfähig. Mit dem aktuellen sportlichen 8.Tabellenplatz würde man für die kommende Saison in der 2.Bundesliga ein besseres Standing im TV-Ranking bekommen.


Namensrechte

Ein unmoralisches Angebot erreichte den HSV?! Eigentlich würde man dieses Angebot wohl eher in den Stadtteil St. Pauli verorten. Die Kühne AG hat letztlich ein unmoralisches Angebot in Höhe von 120 Millionen € an den HSV adressiert, der auch die Umbenennung des Volksparkstadions in Uwe Seeler Stadion incl. 3,5 Millionen €/Jahr vorsieht, was dem Stellenwert von Uwe Seeler nachhaltig gerecht werden würde.

Der Ansatz von Klaus-Michael Kühne ist dem 1.FC Kaiserslautern nicht fremd und auch in der virtuellen Pfalz beheimatet. Seit der Saison 2007/2008 ist die Idee gereift einen „Namensschützer für das Fritz-Walter-Stadion“ zu finden. Anfangs sah das Konzept zwei Unternehmen vor, die neben der Bande Fritz-Walter-Stadion zwei Werbeflächen erhalten und somit im Fokus der Kameraführung sich platzieren können. Die Botschaft als Namensschützer aufzutreten würde unterschwellig kommuniziert werden. Dafür wäre eine jährliche Summe zu entrichten, die den der gewöhnlichen Naming Rights entspricht.

Im Bereich der Naming Rights ist der FC Bayern München als Branchenprimus seit geraumer Zeit mit der Allianz als Partner führend. Das Invest in die Arena kostet den Versicherer 6,0 Millionen €/Jahr. Auf ähnlichem Niveau bewegen sich die Veltins-Arena und der Signal-Iduna-Park. Der folgende Link zeigt die Einnahmenstruktur, wenngleich RB Leipzig und Volkswagen die Einnahmen nicht ausgewiesen haben und nicht gelistet sind (Die genaue Tabelle mit Zahlenwerten ist nur für Mitglieder des Magazins einsehbar):
https://www.sponsors.de/data/html/wettb ... 33/details

Der Kicker hat für die Saison 2019/20 folgende Werte ermittelt, die die Dimensionen und Kräfteverhältnisse widerspiegeln.
https://www.kicker.de/bundesliga_stadie ... /slideshow

Auch ohne genaue Zahlen über die Konkurrenten zu kennen zeigt sich die Finanzierungsproblematik für den 1.FC Kaiserslautern, da die Wettbewerber zusätzliche Einnahmen pro Saison erwirtschaften, die direkt in den Spielerkader fließen oder perspektivisch in den Erwerb des Stadions.
https://www.sponsors.de/data/html/wettb ... 33/details

Aktuell zahlt der 1.FC Kaiserslautern 2,4 Millionen € Miete in der 2.Bundesliga. Dem liegt eine Verhandlungsodyssee mit der Stadt Kaiserslautern zugrunde, welcher an anderer Stelle kurz zusammenfassend beschrieben wurde:
Durch den Zuschlag als Austragungsort für die Weltmeisterschaft 2006 mussten nachträglich weitere aufwändige und teure bauliche Anforderungen für das Fritz-Walter-Stadion erbracht werden, so dass die ursprüngliche Gesamtfinanzierung erheblich belastet wurde. Der ursprüngliche Vertrag wurde von der Stadiongesellschaft 2008 geswitcht, so dass nun die damalige Dresdner-Kleinwort-Bank und heutige Commerzbank Kreditgeber ist. Über die nächsten 30 Jahre fallen Zinsen für die Kreditsumme von 65 Millionen € an, die über Mieteinnahmen von 3,2 Millionen € an die Stadiongesellschaft finanziert werden, allerdings keine Tilgung beinhalten. Nach der Finanzierung im Jahr 2038 wird der Schuldenberg 65 Millionen € betragen, sofern es keine andere Lösung gibt.

Zusätzlich zu den Mietkosten musste der Verein auch die jährlichen Stadien- und Instandhaltungskosten selbst zahlen. Im Jahr 2018 und nach mehreren Besserungsscheinen hatte die Stadt ein Einsehen und entschied sich zu einem variablen Mietsystem:

- Für die zweite Liga reduziert sich die Miete von 3,2 Millionen € auf 2,4 Millionen €.

- Für die dritte Liga erhöht sich die Miete von 425.000€ um 100.000€, sollte ein Zuschauerschnitt höher als 19.000 Zuschauern realisiert werden.

- Für den Fall der Rückkehr des FCK in die Erste Fußball-Bundesliga ist eine Staffelmiete festgeschrieben, die sich an der Fernsehgeldtabelle orientiert und der Stadt die Möglichkeit eröffnet, erlittenen Mietausfall wiedergutzumachen. Die Staffelmiete reicht von maximal 4,6 Millionen Euro für die ersten drei Plätze und bis zu 3,6 Millionen Euro für die Plätze 13 bis 18.

Laut Vereinssatzung des 1.FC Kaiserslautern ist der Stadionname geschützt. Zu Recht! Erinnert dieser an Kaiserslauterns berühmtesten Sohn Fritz Walter. Für eine kommerzielle Nutzung wie bei den gewöhnlichen Naming Rights ist der Stadionname nicht geeignet. Im Forum entwickelte sich in der Saison 2007/2008 der Ansatz für den 1.FC Kaiserslautern, der quasi vom gewöhnlichen Naming Right zum Naming Right Substitut hin zur Naming Right Alternative veredelt wurde.
viewtopic.php?p=1314960#p1314960

Im Vergleich zu Hamburg ist Kaiserslautern nicht groß aber sexy. Während HSV-Trainer Tim Walter sich im Presseraum über den kommenden Gegner Arminia Bielefeld äußern sollte, verschickte die Kühne Holding AG eine Pressemitteilung, die die komplette Sanierung des HSV vorsieht incl. eines Strukturwandels. Das Anfangsgebot von Klaus-Michael Kühne enthielt zehn Forderungen die für Vorstand und Fans kontrovers waren, so dass das Angebot anfangs ablehnend behandelt wurde.

Laut Kicker-Bericht kommt Kühnes Angebot „zu einem Zeitpunkt, da der HSV mit dem Rücken zur Wand steht und sämtliches Tafelsilber verscherbelt ist, vom Stadiongrundstück über die Namensrechte bis hin zu den Catering-Rechten. Kühne bietet ganz konkret 25 Millionen für die fällige Stadionsanierung, 20 Millionen für den Schuldenabbau und 20 Millionen für die Verstärkung der Mannschaft.“

Weiter heißt es: „Die Kühne-Holding ist bereit, der AG 60 bis 80 Millionen zuzuführen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Aktienverteilung wie folgt neugeordnet wird: 50,1 Prozent HSV e. V., 39,9 Kühne Holding AG, 10 Prozent sonstige Gesellschafter.

Außerdem würde sich Kühne verpflichten, weiterhin die Namensrechte am Stadion zu übernehmen. Sein Plan: Die Arena in Uwe-Seeler-Stadion umbenennen und „für die Dauer von zehn Jahren eine Vergütung von jährlich drei bis vier Millionen an die HSV AG zu zahlen". Ein Schachzug, mit dem er die Mitglieder womöglich emotionalisieren kann.“

11.08.2022: Geknüpft an eine komplette Neuausrichtung - 120 Millionen gegen zehn Forderungen: Kühnes unmoralisches Angebot an den HSV
https://www.kicker.de/120-millionen-geg ... 12/artikel

14.09.2022: Erstes Treffen war "ein konstruktiver Auftakt" - Kühne und der HSV - die Annäherung nach 120 Millionen-Offerte
https://www.kicker.de/kuehne-und-der-hs ... 13/artikel

19.09.2022: Kommentar - Wüstefeld ist nicht mehr tragbar und Jansen beschädigt
https://www.kicker.de/wuestefeld-ist-ni ... 35/artikel

28.09.2022: Der umstrittene Vorstand tritt zurück, Boldt ist der alleinige Boss - Wüstefeld-Aus beim HSV
https://www.kicker.de/wuestefeld-aus-be ... 28/artikel

28.09.2022: Kommentar - Wüstefelds Rücktritt war überfällig
https://www.kicker.de/wuestefelds-rueck ... 34/artikel

29.09.2022: HSV-Aufsichtsrat schafft keine Klarheiten nach Wüstefeld-Aus - Jansen zieht keine Konsequenzen: Ein Auftritt der verpassten Chancen
https://www.kicker.de/jansen-zieht-kein ... 09/artikel

26.09.2022: Wüstefeld plant 200 Millionen Euro Umbau – HSV-Stadion wird zum Erlebnis
https://www.24hamburg.de/hsv/hsv-plant- ... 90120.html
10.02.2021: Hamburg kauft Stadiongrundstück des HSV
https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... s-HSV.html

Mittlerweile regiert das Sportliche beim HSV. Im Hintergrund wird an einem Finanzierungskonzept für Verein und Stadion gebastelt, was bei einer Einwohnerzahl von 1,8 Millionen Einwohnern und einer Kaufkraft je Einwohner von 25.607 EUR doch leichter ist, als bei vielen anderen Vereinen.

Anders als das Sanierungskonzept von Klaus-Michael Kühne könnte das zukünftige Konzept für den 1.FC Kaiserslautern auf einem organischem Wachstum beruhen, losgelöst von Beteiligungen an der 1.FC Kaiserslautern Management GmbH. Dafür würde eine gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & Handwerk gegründet, die in der Lage ist das Stadion von der Stadt Kaiserslautern zu erwerben und mittels Naming Right Alternative die Stadionmiete in Höhe von 2,4 Millionen € und Instandhaltungs- und Modernisierungskosten sowie weiterer Investitionen zu tragen.

Durch die Naming Right Alternative mit einer der Liga angemessenen Bewertung wäre der 1.FC Kaiserslautern wieder finanziell und sportlich in der Lage ligaunabhängig mitzuhalten. Sportlicher und wirtschaftlicher Erfolg könnten somit später in die Eigenkapitalbasis des Vereins fließen..

Den sogenannten Proof of Concept beweisen das Eintracht-Stadion in Braunschweig, die damalige Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim und das Max-Morlock-Stadion in Nürnberg. In dieser Saison ist das Stadion an der Bremer Brücke dazugestoßen, womit ein starker Identitätsschub für den Traditionsverein aus der Friedensstadt einhergeht.

27.09.2022: Welling über die strategische Ausrichtung des VfL Osnabrück - "Die Bremer Brücke ist der stärkste Identifikationsanker von Stadt und Region"
https://www.kicker.de/die-bremer-brueck ... 03/artikel


Fazit

Als ehemaliger studentischer Mitarbeiter bei den Jugendherbergen ist mir der Landesverband am Herzen. Gleichzeitig habe ich Norbert Thines für seine Arbeit mit/beim Kolpingwerk bewundert. Eine Kooperation beider Verbände in Verbindung mit dem Stadion würde die Stadt Kaiserslautern und den Verein aufwerten und aus einem überdimensionierten Stadion ein passgenaues Weltmeisterschaftsschmuckkästchen machen. Dabei aber auch der Gesellschaft und ihren Problemen gerecht werden.

Mit Geschick und in wettbewerblicher Kooperation mit dem Vermarkter gelingt es vielleicht aus 1+1 gleich drei zu machen!

Aktuell am 9.11.2022 steht die komplette Horst Eckel Sammlung in einer Privatauktion zum Erwerb. Sollte die Gesamtsammlung am 9.11.2022 keinen Käufer finden, werden die Stücke am 19.11.2022 von 11.00 – 13.00 Uhr einzeln versteigert!.
https://www.agon-auction.de/auction_objects/3151371

Die Ablösesumme von 280.000 € wäre am 9.11.2022 gut angelegt und würde den Kader nachhaltig verbessern!



Beitragvon Alex76 » 05.11.2022, 16:48


Noch 16 Tage bis zur Fußballweltmeisterschaft in Katar. Die Erde befindet sich im Wandel. Corona, Klimakrise und der Krieg in der Ukraine prägen das internationale Geschehen.

Rückblickend betrachtet wäre die Bewerbung für Olympische Winterspiele in München 2022 ein Großereignis, welches den Fokus auf den Klimaschutz und einen sanften „Olympiagigantismus“ geworfen hätte. München im weißen Olympiaglanz zusammen mit Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding und Schönau am Königssee wäre ein Gegenentwurf zu Peking 2022 geworden, da die bereits bestehenden Sportstätten in das Veranstaltungskonzept hätten einbezogen werden können. 50 Jahre nach Olympischen Sommerspielen wären in München 2022 erstmals auch Winterspiele durchgeführt worden.

Mit China wurde der öffentliche Fokus auf die Probleme der Menschenrechtsverletzungen gelegt - ohne sie wirklich zu lösen! Besonders die Behandlung der Uiguren in China wird sehr kritisch betrachtet. Dabei finden Recherchen unter Zensur der internationalen Pressefreiheit statt. Lediglich die Coronapandemie hat ein mediales optisches Superereignis verhindert, bei dem die Wettkampfstätten im Lichte der vollen Zuschauerzahlen geglänzt hätten.

China sollte die Menschenrechte akzeptieren und eine Symbiose zwischen Tradition und Zukunft finden. Anders wären erneute Bewerbungen für Sportgroßveranstaltungen nicht verhandelbar. Gibt es noch Chancen für Winterspiele in München? In vier Jahren werden die Winterspiele 2026 in Mailand ausgetragen. So ist der Plan des Internationalen Olympischen Komitees. Olympia in den Alpen klingt vielversprechend. Eine nachhaltige Botschaft wie sie München 2026 garantieren würde, wäre dabei aber noch nicht gewährleistet.

Nach den angeblich korrupten Hinterzimmerdeals im Zuge der Fußballweltmeisterschaften wäre eine Doppelbewerbung für Olympische Winterspiele in München 2026 und eine Fußballweltmeisterschaft 2026 in Großbritannien ein starkes Signal für die Rückeroberung der Olympischen Idee und Werte, sowie den Klimaschutz. Mehr als 1000 und 1 Nacht, um die dann besten Spiele aller Zeiten zu organisieren! So ein bisserl Olympiafieber ist bereits in München geweckt...


European Championships 2022 in München

50 Jahre nach den Olympischen Sommenspielen war München mit den European Championships wieder Austragungsort eines großen Sportereignisses. So erstrahlte nicht nur der Olympiapark in neuem Glanze, sondern die ganze Stadt München. Von Giesing bis Schwabing.

13.08.2022 16:34 Uhr: Die Schauplätze bei den European Championships - Sport im Olympiapark und dem Herzen Münchens
https://www.sportschau.de/european-cham ... n-100.html

10.08.2022 18:40 Uhr: Steckbrief der European Championships - Ein Konzept für mehr Aufmerksamkeit
https://www.sportschau.de/european-cham ... m-100.html

16.08.2022 21:31 Uhr: INTERVIEW - DOSB-Präsident Weikert - "Wir machen uns Gedanken über Olympia in Deutschland"
https://www.sportschau.de/european-cham ... d-100.html

16.08.2022 08:09 Uhr: European Championships als "Referenzveranstaltung" - Deutsche Olympiabewerbung - Der DOSB gibt die Hoffnung nicht auf
https://www.sportschau.de/european-cham ... f-102.html

16.08.2022 17:41 Uhr: Sportministerkonferenz - DOSB-Präsident Weikert fordert "Pakt für den Sport"
https://www.sportschau.de/newsticker/dp ... t-100.html

Die Berichterstattung vom sportlichen Großereignis in den Zeitungen und in den Öffentlich-Rechtlichen Medien war durchweg positiv. Auch die Athleten bewerteten die European Championships 2022 in München als ein Ereignis, welches unvergesslich sei. Neben dem Sport steht auch der Olympiapark im Fokus der Olympischen Idee und der Nachhaltigkeit. Bereits seit 50 Jahren hat der Olympiapark München nicht an Attraktivität bei Einheimischen und Auswärtigen verloren. Bei der Handballweltmeisterschaft 2019 in Dänemark und Deutschland war der Olympiapark mit seiner Faszination ein positiver Einstieg in das Sportevent, begleitet mit weiteren sportartspezifischen Veranstaltungen.

Es sind heuer noch mehr als 1001 Tage und Nächte, um Olympische Winterspiele in München 2026 vorzubereiten und somit ein schnelles positives Vorbild für den Kampf gegen den Klimawandel zu werden. Eine Challenge für München, den IOC (Internationales Olympisches Komitee) und den NOK (Nationale Olympische Komitee für Deutschland). Ohne Korruption sondern mit Liebe für Olympische Spiele und die Gletscher in den Alpen. Natur pur!

Nachdem München bei der Wahl für die Olympischen Winterspiele 2018 gegen Pyeongchang bei der Abstimmung des IOC zunächst scheiterte, sollte ein Bürgerentscheid das weitere Bewerbungsvorgehen des DOSB festlegen. Zu erwähnen sei, dass der Gegner Pyeongchang bereits Erfahrungen aus zwei missglückten Bewerbungen besaß, so dass die Bewerbung für München 2018 als ein Lernprozess hätte verstanden werden können. Am 10. November 2013, als bei allen vier durchgeführten Bürgerentscheiden die nötige Mehrheit nicht erreicht wurde, kam die Bewerbung für Olympische Winterspiele in München 2022 zum Erliegen. Die negative Stimmung reichte von 51,56% Ablehnung in Garmisch-Partenkirchen bis zum Landkreis Traunstein mit 59,67% Ablehnung. In der Stadt München betrug die Quote 52,10%.

Besonders das Image der Olympischen Spiele hatte im Vorfeld der Abstimmung gelitten. So wurden die Spiele allgemein mit Gigantismus, Kommerzialisierung und Doping assoziiert. Vergessen wurden die positiven Effekte einer Bewerbung, die doch den öffentlichen Nahverkehr hätten modernisieren können und somit auch einen großen Beitrag für den Klimaschutz liefern können.

Die Vorzeichen haben sich nun im Jahr 2022 grundlegend geändert. Die langfristige Klimakrise ist von der kurzfristigen Energiekrise überlagert worden. Davor leitete die Corona-Krise ein Verlangsamen der Weltwirtchaft ein. Lieferengpässe und Fachkräftemangel sind akut. Durch den Krieg in der Ukraine ist Europa erstmals von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen, die für alle Menschen in Deutschland Auswirkungen auf die Höhe der Strom- und Gaspreise haben.


Ein Like für Katar 2022?!

In der aktuellen Lage muss sich Katar 2022 einer Krisensituation stellen, die so vielleicht vergleichbar mit der WM in Argentinien 1978 war. Die Menschenrechtslage und besonders das Kafala-System werden und wurden im Vorfeld der Weltmeisterschaft sehr kritisch betrachtet. Betroffen sind davon zwei Millionen ausländische Arbeiter, die in Katar leben. Das Kafala-System findet jedoch in der ganzen umliegenen Region und der weiteren Emirate Anwendung, so dass eine weitere Humanisierung im Lichte der Weltmeisterschaft von Katar 2022 wünschenswert wäre. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gastgeberland ist wichtig. Aber sie sollte fair und nachhaltig bewertet werden.

Anders als (wohl) bei den Olympischen Winterspielen in Peking ist Katar 2022 ein einmaliges Fußball-Weltmeisterschaftsereignis. Im Vergleich könnte China bei einem glaubhaften vertrauensvollen und weltweit sichtbaren Reformprozess wieder im Bewerbungsprozess für Olympische Winterspiele kandidieren, so würde ich an der Stelle eines Mitgliedes im Olympischen Komitee argumentieren.

Im Zuge der mehrfach versuchten Verlegung der Fußballweltmeisterschaft 2022 nach Großbritannien war mir besonders die Nachhaltigkeit wichtig, um die Pariser Klimaziele mit maximal 1,5 Grad Erhöhung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit noch zu realisieren. Weltmeisterschaften und Olympische Spiele sollten Vorbild für Sportgroßveranstaltungen sein, so dass eine Klimabotschaft mit maximaler Aufmerksamkeit und maximaler Nachhaltigkeit sowie maximaler Umsetzung realisiert wird! Daher auch weiterhin der Kampf für Olympische Winterspiele 2026 in München und für eine Fußballweltmeisterschaft in Großbritannien 2026!!!

Negativ und korrigierend würde ich das Verhalten bei Investitionen in den europäischen Vereinsfußball bewerten, der eine Vormachtstellung von Vereinen wie PSG in der heimischen Liga manifestiert und den internationalen Wettbewerb aushebelt.


UPDATE zur Weltmeisterschaft in Katar

Markus Lanz am 19.10.20022 mit Fußballkommentator Marcel Reif, Islamwissenschaftler Sebastian Sons, Fußballfunktionär Andreas Rettig und Sportjournalistin Lena Cassel
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus- ... 2-100.html

Markus Lanz am 8. November 2022 mit Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ZDF-Sportexperte Jochen Breyer, Ex-Spitzenleichtathletin Sylvia Schenk und Journalist Mark Schieritz
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus- ... 2-100.html

SPORT INSIDE - Katar - WM der Schande – …

Episode 1 - Die Vergabe
https://www.sportschau.de/fussball/fifa ... e-100.html

Episode 2 - Die Toten
https://www.sportschau.de/fussball/fifa ... n-100.html

Episode 3 - Der Plan
https://www.sportschau.de/fussball/fifa ... n-100.html

Episode 4 - Der Schein
https://www.sportschau.de/fussball/fifa ... n-100.html

Katar - Gas und Spiele | Doku HD | ARTE
https://www.youtube.com/watch?v=aEp8O7ezNvc

Katar - Hinter den Kulissen
https://www.zdf.de/sport/fussball-wm/ga ... n-100.html

Die Skandal-WM - Wie Katar den Fußball kauft
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... oplay=true

Geheimes Katar - Geschäftssinn, Gas und Größenwahn
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... n-100.html

WM der Lügen - wie die FIFA Katar schoenredet
https://www.daserste.de/information/rep ... o-100.html

Thomas Hitzlsperger: Katar - warum nur
https://www.daserste.de/information/rep ... o-104.html

Schweizer Alltag in Katar und den Emiraten – Im Bann der Fussball WM 2022 (1/4)
https://www.youtube.com/watch?v=_rNwaEdm8DE

Schweizer Alltag in Katar und den Emiraten – Im Bann der Fussball WM 2022 (2/4)
https://www.youtube.com/watch?v=rtmab_pWy2Y

Schweizer Alltag in Katar und den Emiraten – Im Bann der Fussball WM 2022 (3/4)
https://www.youtube.com/watch?v=K0lm1dq9Euw&t=5s

Schweizer Alltag in Katar und den Emiraten – Im Bann der Fussball WM 2022 (4/4)
https://www.youtube.com/watch?v=7N1uhrKHv3I


Status Quo vor der Klimakonferenz in Ägypten 2022

Im Vergleich zur Klimakonferenz in Glasgow 2021 haben sich durch den Ukrainekrieg die Vorzeichen für eine effektive CO2-minimierende Klimapolitik nochmals verschlechtert. Das für die Überbrückung zur klimaneutralen Energiewende so wichtige Erdgas wurde kurzfristig durch die Reaktivierung von alten Kohlekraftwerken substituiert, was eine Verschlechterung des CO2-Ausstoßes bedeutet.

Selbst die Klimaaktivistin Greta Thunberg plädiert eher für eine Aktivierung der bestehenden Atomkraftwerke, als für eine schmutzige Braunkohlenutzung zur Gewinnung von Energie. Geradezu grotesk wirkt, dass den Kohletransporten per Bahn Vorfahrt vor klimafreundlichen Bahnfahrern gewährt wird. In der Realität werden Züge im Fernverkehr sich verspäten und die Attraktivität der Deutschen Bahn nimmt ab.

Mit der vorübergehenden kurzfristigen Nutzung der Atomkraft hätte Deutschland eine Energiesicherheit bewirkt, die auch den europäischen Nachbarn geholfen hätte. So erweist sich, bei allem Respekt vor den Grünen, die fundamentalen Einstellungen als negativer Bumerang in der Klimakrise.

Eine dauerhafte Nutzung von Erdgas in flüssiger Aufbereitung wie dem LNG ist suboptimal, wird dadurch noch schädlicheres Methan im Vergleich zum Co2 freigesetzt. Ebenso zweifelhaft ist die Gewinnung von Erdgas aus Fracking. Hierbei wird ebenso sehr viel Methan ausgestoßen.

26.07.2022: Methan-Experte Robert Howarth - „LNG führt uns in die falsche Richtung“
https://energiewinde.orsted.de/koepfe-d ... as-ukraine

16. August 2019: Fracking setzt mehr Methan frei als gedacht
https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt ... s-gedacht/

Fazit: Vom 7. bis 18. November 2022 findet im ägyptischen Scharm asch-Schaich die 27. UN-Klimakonferenz statt. International als COP 27 (englisch United Nations Framework Convention on Climate Change, 27th Conference of the Parties – COP27) bezeichnet.

Abstrakt, als Nichtklimaexperte betrachtend, sind mit dem Einsetzen der Energiekrise die Bundesbürger in Deutschland gezwungen Strom und Gas zu sparen. Ebenso weitere fossile Energiequellen. Durch die Verknappung des Erdgases, werden auch Erdöl und Holzpeletts teurer. Kurzfristig sollten die Verhandlungsführer bei der Klimakonferenz eine Lösung anvisieren, die Fracking stark vermindert. Aus den deutschen Verhandlungen mit Katar könnte sich eine multinationale Lösung ergeben, die z.B. LNG in die USA verschifft.

Für Deutschland erscheinen die Erdgaspipelines aus Russland die effektivste Möglichkeit, um nachhaltigen Klimaschutz zu betreiben. Sofern die LNG-Terminals auch für grünen Wasserstoff geeignet sind, könnte man die Fehler der Grünen noch korrigieren.



Beitragvon Alex76 » 19.11.2022, 09:09


Letzter Beitrag! Noch 1 Tag bis zum Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft in Katar 2022. Vorgelagert und vielleicht wichtiger ist die Weltklimakonferenz im ägyptischen Sharm El-Sheikh.

Vom 6. bis zum 18. November 2022 treffen sich dort mehr als 20.000 Teilnehmer aus über 190 Staaten. 90 Staatsoberhäupter und Regierungschefs wurden erwartet, darunter US-Präsident Joe Biden, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der indische Premierminister Narendra Modi, der designierte brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der französische Präsident Emmanuel Macron und die italienische Premierministerin Giorgia Meloni.

Aus Deutschland reiste Bundeskanzler Olaf Scholz an, aus Österreich Bundespräsident Alexander Van der Bellen und aus der Schweiz Bundespräsident Ignazio Cassis.

Zu erwarten war das Fehlen vom chinesischen Staats- bzw. Regierungschef Xi Jinping und Russlands Präsident Wladimir Putin. Ebenso nahm Japans Premierminister Fumio Kishida nicht an der Klimakonferenz teil. Nach Kritik mehrerer Staaten erklärten sich auch der neue amtierende Premierminister des Vereinigten Königreichs Rishi Sunak und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bereit an der COP 27 teilzunehmen.


Deutsche Politik und Sport – So ein bisserl zum Granteln …

Bei allen Unterschieden im Wertesystem sollten politische Parteien, speziell einer neugewählten Koalition, professioneller mit Sportgroßveranstaltungen umgehen.

Besonders die Werthaltigkeit der Olympischen Spiele wurde auf regionaler und (inter-)nationaler Ebene von der „grünen Politik“ massiv verkannt, so dass eine Olympiabewerbung für München 2022 über mehrere „grüne“ Bürgerentscheide vor Ort verhindert wurde. 50 Jahre nach den ersten Sommerspielen wäre München die erste Stadt gewesen, welche neben Sommer- auch Winterspiele hätte austragen dürfen! Dieses Glück hatte nun Peking mit extremen Menschenrechtsverletzungen und wenig Motivation aktiv in den Klimaschutz (u.a. spätere Klimaneutralität und späterer Kohleausstieg bei der Klimakonferenz 2021 verkündet) zu investieren!

Auch wenn der Gigantismus, die Kommerzialisierung und Doping bereits 2012 im Vorfeld der Bürgerentscheide negativ auf dem IOC lasteten, so stellten sich Olympische Winterspiele in Peking als ein grünes Eigentor dar!

Ein Fernbleiben der Spiele von Annalena Baerbock aus persönlichen bzw. diplomatischen Gründen war auf Bundesebenen der nächste große Fehler, um „grüne“ Klimapolitik in China zu präsentieren. Dort wo sich der Hauptemittent von Kohlenstoffdioxid und Methan befindet. Dort müssen die Erneuerbaren Energien entstehen. Dort müssen chinesische Unternehmen vergleichbare „saubere“ Energiekosten zahlen, um einen fairen Wettbewerb mit europäischen Unternehmen zu gewährleisten. Ein sportlich fairer grüner Wettbewerb, den man aus den Olympischen Spielen und deren Werten auch in die chinesischen Wahlprogramme der Einheitspartei ableiten könnte.

Nebst Klimapolitik stellt die Olympische Friedensbotschaft eine weitere nicht genutzte politische Facette dar, deren Folgen sich in der Eskalation in der Ukraine zeigen. Generell wären die parallel laufenden Olympischen Winterspiele in Peking ein Anlass gewesen um den militärischen Disput ruhen zu lassen und nach konstruktiven Wegen aus der Krise zu suchen.

Der Blick zurück verrät, dass das Verhältnis zwischen Russland und den westlichen Staaten nicht immer angespannt war, sondern gar eine Aufnahme Russlands in die Nato als Option in Erwägung gezogen wurde. Sowohl von Russland als auch der Nato. Besonders als gefühlter Pfälzer sind die Bilder der Wiedervereinigung vom 3.10.1990 im Gedächtnis und der schwierige Weg dorthin. Geprägt von großen Vertrauen seitens der Russen aber auch der ehemaligen westlichen Alliierten.

Die Abspaltung der Ukraine von der Sowjetunion ist evtl. mit dem Austritt Großbritanniens von der Europäischen Union emotional vergleichbar. Auch wenn man erbitterter Gegner im 2.Weltkrieg war, so hat sich das deutsche Verhältnis zu Großbritannien im Laufe der Jahre in friedliche Bahnen entwickelt. Bedauernswert war das knappe negative Referendum, welches den Austritt aus der EU besiegelt hat, teils beruhend auf Desinformationen seitens der Brexit-Lobbyisten.

Noch besteht Hoffnung für das Weltklima, sowohl für den (sozialen) Frieden als auch für Flora und Fauna. Der Sport und seine Großereignisse hätten als nachhaltige „Vertriebsplattform“ einen gewaltigen Einfluss.


WM 2022 in Katar als Treffpunkt der Klimaeliten?! Herzlich willkommen..

Vielleicht ist auch die WM 2022 in Katar wichtiger als die Klimakonferenz in Ägypten, so wie dies umgekehrt eingangs beschrieben wurde. Und zwar dann, wenn sich die wichtigsten Entscheidungsträger in Katar treffen würden. Was auch nicht gegen die letzte COP spricht, sondern für das Anbahnen einer Klimarevolution, die sozial ausgestaltet werden kann.

Katar 2022 steht als Austragungsort zusammen mit der FIFA in der öffentlichen Kritik. Zu recht oder doch zu unrecht? Zunächst muss man positiv bewerten, dass Kritik seitens der Medien und engagierter Meinungsführer in der Öffentlichkeit einer sehr großen Zahl an interessierten Personen und Organisationen Nährboden für eigene Positionen lieferte. Um sich eine differenzierte Meinung bilden zu können, sollte neben den kritischen TV-Formaten auch Bücher über das Land herangezogen werden. Welche sind zu empfehlen?

Katar - Der Wüstenstaat und die Fußball-Weltmeisterschaft 2022: Hintergründe, Standpunkte, Reisetipps Taschenbuch – 1. Mai 2022, von Olaf Jansen (Autor) und Roland Bischof.

Tim Jürgens von 11 Freunde empfahl dieses Buch in der Oktoberausgabe 2022 mit den Worten: “Eine erfrischende Ausnahme bildet da Sportschaujournalist Olaf Jansen mit seinem etwas anderen Reiseführer. … Und liefert auf diese Weise einen sorgsam abgewogenen Blick auf Katar, seine Bewohner und das Turnier, … (Tim Jürgens, 11 Freunde, Oktober 2022)

Ebenso positiv bewertete Running und Fitness das Buch:
“Dieses Buch bietet die beste Vorbereitung auf das größte Turnier des Fußballs weltweit.” (Running und Fitness, September 2022).

Den Empfehlungen möchte ich mich anschließen. Gleichzeitig noch zwei weitere Bücher zum Lesen anbieten:

Menschenrechte sind nicht käuflich: Warum die WM in Katar auch bei uns zu einer neuen Politik führen muss (Atrium Zündstoff) Taschenbuch – 21. September 2022, von Sebastian Sons.

Katar – Sand, Geld und Spiele – Ein Porträt, Taschenbuch – 14. Juli 2022, von Nicolas Fromm.

Ebenso empfehlenswert ist der Artikel von Sebastian Sons in der Zeitschrift ZEIT:
WM in Katar - Wofür die WM in Katar eine Chance sein kann
https://www.zeit.de/sport/2022-11/wm-20 ... ettansicht


Auf eine Bewertung mit Pro Katar oder Contra Katar möchte ich aktuell verzichten, vielmehr rückt für mich in den Vordergrund, dass die katarischen Stadien in der Mehrzahl sehr nachhaltig gebaut wurden und meist rückbaubar sind, so dass die Tribünenteile in Entwicklungsländern eine neue Verwendung und Funktion finden. Weiße Elefanten wie in Südafrika 2010 oder in Brasilien 2014 wird es bei den acht Stadien nur wenige geben.

Zugleich bietet es die Möglichkeit die führenden Architekten und Ingenieure mit neuen Projekten zu konfrontieren, so dass eine (halb-)fertige Weltmeisterschaft in Großbritannien 2026 in den öffentlichen Fokus gerät. Bei aller Bescheidenheit wäre in Katar für mich dann auch noch ein Plätzchen frei unter den VVIP als Harz IV-Empfänger oder doch als Bürgergeldler oder als Bedingungslosen Grundeinkommensempfängern oder als Up-Starter. ;-)



Beitragvon Alex76 » 27.11.2022, 07:05


Letzter Beitrag?! Nach einem längeren Zögern dann doch noch weitere Ergänzungen.

Nach dem ersten Spieltag der Gruppenrunde und der Niederlage gegen Japan ist es schade diese Weltmeisterschaft in Katar 2022 sportlich einfach so abzuschenken. Je weiter die Mannschaft kommt, desto eingespielter und selbstbewusster tritt sie bei der Europameisterschaft in Deutschland 2024 auf. Nach den Leistungen von England, Spanien, Frankreich und Brasilien sind die großen Favoriten in den Gazetten bereits ausgemacht.

Mit dem Standort Katar ist eine neue „alte Kultur“ im weltweiten Fußball angetreten. Cultural Clash bezeichnet ein Zusammenprall von verschiedenen Kulturen, die aufeinandertreffen. Den Humor den die Kataris und/oder das Organisationskommittee bereits am Tag der Gruppenauslosung an den Tag legten, ist dann doch schon very very British. Am 1.April eine Gruppenauslosung anzusetzen, wirkt dann doch sehr scherzhaft. Oder arrogant? Umso pietätvoller der Eröffnungstermin für die Weltmeisterschaft am 20.11.2022, dem Totensonntag, welcher im christlichen Glauben eine hohe Bedeutung hat. Gleichfalls, als gewollt oder ungewollt, den Blick und die Andacht auf die vielen toten Arbeiter auf den Großbaustellen des Landes verweist.

Katar im Wandel. Was sich an der Silouette von Doha abspielt, entwickelt sich langsamer auf der gesellschaftlichen Ebene. Begonnen von einfachen Perlentauchern und Beduinenstämmen, hat sich Doha mit der Erschließung von wichtigen Erdöl- und Erdgasfeldern zu einem modernen Finanzstandort entwickelt, konkurriert mit Dubai oder Kuwait um die Vormacht im arabischen Raum.


Boykott Katar?!

Klar hätte ich lieber über eine Fußball-Weltmeisterschaft in Großbritannien geschrieben, da ich diese Weltmeisterschaft mit großem Mehrwert für den Klimaschutz verbinde, hin zu einer deutlichen Verminderung des CO2-Ausstosstes, so dass der Temperaturanstieg auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt wird. Persönlich habe ich mir gar eine ambitioniertere Vorgabe auferlegt. Wichtig ist es größere Kippunkte des Klimasystems zu bewahren, um die Natur und die Zivilisation zu schützen, so dass das Risiko von größeren Überschwemmungen oder Dürren reduziert wird.

Mit Katar 2022 wurde ein „nebulöses“ Austragungsland durch das damalige FIFA-Exekutivkomitee 2010 ausgewählt. Im Laufe der Zeit wurde die Vergabepraxis transparenter. Eine Niederlage für diejenigen, die an den saubereren und fairen Sport geglaubt haben. Sowohl die FIFA, die UEFA oder der DFB „verwalten“ auch die Werte, die an der Basis vieler kleiner Vereine gelebt werden. Mit dem „Skandal“ um die WM-Vergabe nach Katar geraten wichtige sportliche Werte in den Köpfen der aktiven Vereinsvertreter und Spieler in den Hintergrund. Ernüchterung macht sich breit.

Ebenso ernüchternd, wenn der Blick auf die Situation der Arbeitsimmigranten auf den vielen Baustellen Katars fällt. Für die Weltmeisterschaft wurden angeblich 120 Milliarden € ausgegeben. Dabei sind die klimatischen Bedingungen im Wüstenstaat extrem und es kursieren unterschiedliche Meldungen zu Arbeitsbedingungen, die ich lediglich aus der Ferne wahrnehmen kann. Zunächst finde ich es gut, wenn Menschen aus ärmeren Ländern wie Nepal, Bangladesh, Pakistan oder Indien eine Anstellung finden und somit ihre daheimgebliebenen Familien unterstützen können. Vielfach scheint das Geschäft zum beiderseitigen Nutzen zu sein. Allerdings sind die Bedingungen des nach Pro-Kopf-Einkommens reichsten Landes der Erde doch sehr ausbeuterisch. Ich kann es so ein bisserl bewerten, da ich selbst körperlich schwer am Fließband in den Semesterferien gearbeitet habe und bis zu 30 kg schwere Längs- und Querträger für einen LKW-Hersteller in die Presse setzten musste. Körperlich sehr anstrengend, aber auch flankiert von den ausgehandelten Regularien der IGM.

Was ich in der Fernseh- und Zeitungspresse aus Katar vermittelt bekomme sind Arbeitstage mit 12 Stunden, teils zwischen sechs bis sieben Tagen die Woche! Hinzu kommen Temperaturen von bis zu 50 °C Hitze, die selbst für schattensuchende ältere und jüngere Personen unerträglich sind. Ich kann es schlecht beurteilen ohne vor Ort Einblick zu haben. In einer größeren Studie des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) 2014 wurden pausenloses Arbeiten bei 50 °C Hitze, mangelnde Ernährung, fehlendes Trinkwasser, ungenügende Arbeitssicherheit, medizinische Unterversorgung und Gewalt gegen Arbeitende angeprangert. Hinzu kommen ausstehende Lohnzahlungen, wodurch die Existenzgrundlage für Frau und Kinder entzogen wird.


Fair Play, Respekt, Demut!

Mit ca. 7.000.000 Mitgliedern ist der DFB der größte Verband der FIFA. Anders als bei vielen kleineren Verbänden zeichnet sich der DFB durch seine Breitenwirkung und seine gesellschaftliche Bindungskraft aus, die neben den Profis auch den Amateur- und Jugendbereich betrifft.

Der leider verstorbene Vize-Präsident des Deutschen Bundestages und Vorsitzende der DFB-Ethikkommission Thomas Oppermann nahm sehr ausführlich Stellung: „der Fußball verbindet Menschen aus allen Generationen, gesellschaftlichen Schichten und jeglicher Herkunft miteinander. Dabei vermittelt er fundamentale Werte: wie Respekt, Vielfalt, Toleranz und Fair Play. Er ist parteipolitisch und religiös neutral. Er bekennt sich zu den Menschenrechten und lehnt jede Form von Rassismus und Diskriminierung ab. Fußball ist offen für alle. In Wirklichkeit ist der Fußball eine der größten Integrationsmaschinen, die wir in Deutschland haben. Nicht nur bei der Integration von Einwanderern, sondern bei der Integration der gesamten Gesellschaft.“

Es wäre vermessen all diese gelebten Einstellungen und Werte dem Land Katar aufzuoktroyieren. Auch weil der Respekt vor der bisherigen Entwicklung Katars nicht ignoriert werden sollte, die von einem ärmlichen Nomadenvolk über die Gewinnung von Erdöl und Erdgas ihr Land in die Zukunft geführt haben. Mittels Bildung, Wissenschaft, Architektur und weiterer Dienstleistungen ist aus Katar mit der Hauptstadt Doha ein prosperierendes Land geworden.


One-Love-Kapitänsbinde

Begonnen hat es mit der Regenbogenfahne, die als Kapitänsbinde zur Europameisterschaft von Manuel Neuer getragen wurde und die Solidarität des Landes demonstrieren sollte. In Erinnerung blieb auch der ungarische Protest unter Victor Orban, so dass die Allianz-Arena nach UEFA-Intervention nicht in den Regenbogenfahnen beleuchtet werden durfte.

Zur Weltmeisterschaft haben sich die europäischen Mannschaften mit der "One Love"-Kapitänsbinde ein gemeinsames Zeichen ausgedacht. Der DFB hatte sich mit den Verbänden von England, der Niederlande, Belgien, Schweiz, Wales, Frankreich und Dänemark auf die Farbwahl für die Kapitänsbinde geeinigt. Was sagt die Fahne aus? Thomas Hitzlsperger kritisierte: „Man braucht sehr lange, dass in die Köpfe der Leute kommt, dass da alles drinsteckt. Aber es ist dann zu viel.“ Ganz einfach ausgedrückt wendet sich die Binde gegen Diskriminierung von Menschen im Allgemeinen und für Toleranz.

Nachdem Gianni Infantino kurz vor dem ersten Spiel der Engländer gegen den Iran wegen der Kapitänsbinde intervenierte, entschieden sich die europäischen Mannschaften kurzfristig aber mürrisch auf einen Verzicht. Es stellte sich die Frage nach den sportlichen Konsequenzen. Gelbe Karte? Punktabzug? Die Kapitänsbinde ist zu einem Politikum geworden. Gewollt oder Ungewollt.

Auch der ehemalige FIFA-Präsident Sepp Blatter hat sich zu Wort gemeldet: „Die FIFA hat ein Problem geschaffen, das eigentlich gar keines ist.“ Weiter sagt Blatter: „Einerseits sprechen die Veranstalter von Integration, Inklusion und Friedensbotschaften, gleichzeitig verbieten sie die simpelste Message für Toleranz und Völkerverständigung und schaffen so einen völlig unnötigen Imageschaden. Es gäbe wahrlich andere Probleme zu lösen als ein kleines Stück Stoff zu verbieten."

Vertreten wurde die One-Love-Binde für Deutschland beim Spiel zwischen Japan und Deutschland trotzdem, durch die Innen- und Sportministerin Nancy Faeser. Gar in der Loge des Stadions, wie ein Bild zwischen Gianni Infantino mit lächelndem Blick zur Binde von Nancy Faeser demonstrativ den Fotografen zeigte. Bilder zeigen mehr als Worte. Die FIFA einsichtig?!

Nach den doch schwierigen Verhandlungen bei der Klimakonferenz 2022 im ägyptischen Scharm asch-Schaich hatte ich noch gehofft diese Mannschaftsbinde als Zeichen des Klimaschutzes der Erde „fehlinterpretieren“ zu dürfen.

23.11.2022, 14:20 Uhr: FIFA WM 2022 - "One Love"-Binde - Gelbe Karte laut DFB "Mindestsanktion"
https://www.sportschau.de/fussball/fifa ... e-100.html

20.11.2022, 20:48 Uhr: One-Love-Binde? "Werden genau schauen, was passiert"
https://www.sportschau.de/fussball/fifa ... e-100.html

15.11.2022, 08:22 Uhr: WM in Katar - Thomas Hitzlsperger kritisiert "One Love"-Binde: "Meint viel, aber sagt nichts aus"
https://www.sportschau.de/regional/swr/ ... s-100.html


Und gespuilt (gschbuit) - wird’s holt aa!

Heuer verstehts die Mannschaft nur noch bayrisch. Davon zeugen besonders die offensiven Reihen um Thomas Müller (32 Jahre), Jamal Musiala (19 Jahre), Serge Gnabry (26 Jahre) und Leroy Sané (26 Jahre). Aber auch defensiv mit Leon Goretzka (27 Jahre), Joshua Kimmich (27 Jahre) und Manuel Neuer (36 Jahre).

Das 45.857 Plätze bietende Khalifa International Stadium war fast ausverkauft, als Deutschland gegen Japan angepfiffen wurde. Ähnlich wie beim letzten Weltmeisterschaftsspiel in Russland gegen Südkorea war die Mannschaft von Hansi Flick der große Favorit, scheiterte aber an den wuseligen Asiaten aus Japan, die aus einem 0:1-Rückstand sensationell einen 2:1-Sieg erspielten.

Was waren die Gründe für das Einbrechen in der 2.Halbzeit? Scheinbar überlagerten die Diskussionen um einen von den Fans propagierten WM-Boykott und die Kapitänsbindenaffäre die eigentliche sportliche Mission. Zugleich musste Hansi Flick mit nur vier Trainingseinheiten auskommen, um eine stimmige Mannschaft zu formen. In der fehlenden Einspielzeit liegen vermeintlich auch die Gründe für die beiden individuellen Fehler in der Abwehrkette.

Laut Per Mertesacker fehlten im Abwehrbereich Disziplin und Prinzipien. Ich möchte dem noch demonstrative Arroganz beifügen, wie bei der Aktion von Antonio Rüdiger gegen Asano gesehen. Gruppenspiel gegen Japan beim Stand von 1:0? Letztlich geht es auch um Demut und Respekt vor dem Gegner. Anders schaut es vielleicht in einem potentiellen Halbfinale gegen übermächtige Stars wie Mbappe, Neymar oder Harry Kane aus. ;-)

Das Spiel gegen Japan verlor die deutsche Mannschaft, obwohl die Chancen für ein 3:1 Sieg nach xGoals-Analyse gegeben war. Der Kicker verzeichnete 74%:26% Ballbesitz bei 11:7 Torchancen. Am Ende war die schlechte Chancenverwertung ausschlaggebend für die 1:2 Niederlage.

Mit dem heutigen Gegner Spanien wartet ein großer Turnierfavorit auf das deutsche Team. In den letzten 10 Spielen mussten die Spanier lediglich eine Niederlage gegen die Schweiz verkraften. Das 7:0 gegen die Mannschaft aus Costa Rica offenbarte die offensiven Qualitäten der Iberer, deren Verjüngung scheinbar reibungslos verlaufen ist. Gleichzeitig ist der Druck auf die deutsche Nationalmannschaft immens hoch. Daher gilt es ein positives Feeling für das Spiel, das Stadion, die Architektur und auch die zugrundeliegende Geschichte aufzugreifen und mitzunehmen.

Rund 50km nördlich von Doha entfernt befindet sich das Al-Bayt-Stadion mitten in der Wüste vor den Toren des Ortes Al Khor, einen Wüstenort mit 200.000 Einwohnern. Zur Weltmeisterschaft 2022 errichtet, bietet das Stadion Platz für 68.895 Besucher. Optisch ist das All-Bayt-Stadion den traditionellen Zelten der Nomaden Katars, den Bayt al Sha'ar, nachempfunden und verfügt über ein schließbarers Dach.

Wenn um 22Uhr Ortszeit das Spiel angepfiffen wird, wird die Beleuchtung geheimnisvoll anmuten, wie mit geschickt platzierten Lampen. Siegen ist Pflicht? Scho. Auch wenn die Mannschaft den Ausfall von Timo Werner und Lukas Nmecha verkraften muss, bietet der Kader in der Offensive sehr viel Qualität und auch eingespielte Lauf- und Passwege. Schwieriger ist der sichere und kreative Aufbau aus der Abwehr. Dort muss mehr und klarer kommuniziert werden. Vielleicht auch tiefer Stehen, um den Spaniern weniger Räume zu bieten und mit Dynamik die sich bietenden Kontersituationen zu nutzen. Das Bild des Bundesadlers zeigt die Schnelligkeit und Präzison mit der die Deutschen auch unter Wüstenbedingungen agieren müssen.

An der Stelle ein Statement von Olaf Marschall: „Du kannst natürlich jedes Spiel gewinnen, das ist klar. Aber die Spanier kommen natürlich mit einer breiten Brust, die sind fußballerisch gut, die haben individuelle Klasse. Da musst du denen auf die Füße treten und musst laufen, kratzen, beißen. Dann vorne vielleicht ein Tor machen und hinten zu Null spielen. Aber wenn du nicht zu Null spielst, wird es schwer.“

Taktisch so ein bisserl Pfälzisch. Oder einfach „Kick it like Schuster“?!
https://www.kicker.de/d-j-vu-nach-acht- ... 44/artikel

Bei den finanziellen Ängsten und Sorgen geht es auch darum für Deutschland zu spielen und die Freude an den Weltmeisterschaften zurückzugewinnen, in die begeisterten Augen der Kloinsten und der großen Kloinsten! Mit einem freudigen Lächeln und einem langanhaltenden Wow-Moment.



Beitragvon Alex76 » 09.12.2022, 19:34


Auch die Weltmeisterschaft 2022 in Katar endet für die deutsche Nationalmannschaft mit einem frustrierenden Ausscheiden bereits in der Vorrunde. Die überraschende Auftaktniederlage gegen Japan konnte in den beiden Vorrundenspielen gegen Spanien (1:1) und Costa Rica (4:2) nicht korrigiert werden, da Japan das favorisierte Spanien mit 2:1 schlagen konnte. Frust pur!


Weltmeisterschaft 2022 als Therapie für Deutschland? Und Katar?! Und die FIFA?!

Für Schlagzeilen in der arabischen Welt sorgte die Geste der deutschen Nationalmannschaft beim Mannschaftsfoto. Alle Spieler hatten die rechte Hand vor dem Mund gehalten, um somit auf das Verbot des Tragens der Kapitänsbinde durch die FIFA aufmerksam zu machen. Für Sympathiewerte hatte diese Reaktion bei den Kataris nicht beigetragen, die die Geste auf das Land bzw. die eigene Kultur münzten.

Menschenrechte sind wichtig. Ebenso der Klimaschutz. Katar ist in einer rasanten Entwicklung hin zu einer modernen Dienstleistungsgesellschaft. 220 Milliarden € wurden in die Infrastruktur des Landes incl. der Stadien investiert. Mit der Vergabe der Weltmeisterschaft einhergehend sind Werte der FIFA gekoppelt, die z.B. in Kommissionen wie der für Fairplay und soziale Verantwortung gebildet werden. Es tut sich einiges bei der FIFA. Auch auf Druck der Ermittlungsbehörden im Zuge der Korruptionsvorwürfe. Nach wie vor stehen Bestechungen einzelner FIFA-Mitglieder bei den Vergaben der letzten Spiele im Raum.

Ein gegenseitiger Austausch zwischen Katar und Deutschland wäre befruchtend für beide Gesellschaften. Leider kam dieser nichtzustande. Auch wäre ein Austausch zwischen dem DFB und der FIFA wünschenswert, um Probleme und Missverständnisse auszuräumen. Als mitgliederstärkster Verband könnte der DFB mit seinen Werten und Bemühungen um Integration, Nachhaltigkeit und Fairplay Vorbild für viele kleinere Verbände sein. Fit für eine Zeit ohne Korruption! Unter dem Dach der FIFA sind Insgesamt 211 nationale Verbände beheimatet.

Noch acht Tage bis zum Endspiel am 18.12.2022 in Doha. 10 Tage an denen man sich mit den teilnehmenden Nationen freuen kann und auch sollte. Ob Brasilien, Argentinien, Holland, England, Frankreich, Kroatien, Portugal oder Marokko. Der DFB wird aus den gescheiterten Weltmeisterschaftsteilnahmen seine Lehren ziehen und gestärkt hervorgehen. Einzelne Spieler zu kritisieren ist o.k. Der Fokus sollte sich aber auf die Weiterentwicklung von Qualitätsspielern zu echten Spielerpersönlichkeiten mit Führungsqualitäten legen. Ob dies nur in einer Akademie möglich sein kann, bezweifle ich dann scho.

Ich würde dann doch einen gegenseitigen kulturellen Austausch anstoßen wollen, weil eine Weltmeisterschaft eben nicht nur ein stichtagsbezogenes Event ist, sondern auch der austragenden Gesellschaft dauerhaft zu Gute kommen sollte. Hier wäre an den Breiten- hin zum Spitzensport zu denken. Eine persönliche Aktivierung zum aktiven Sport treiben. Für Kataris denkbar? Nicht nur bei den Arbeitern, sondern auch den normalen Einwohnern. Erstgenannte Arbeiter könnten die Basis für ein Erblühen des Sportlandes Katar sein. Analog zum Perlentauchen gilt es die sportlich größten „Perlen“ ausfindig zu machen..

Da die harte Arbeit bei 50 Grad schon grenzwertig ist, ist der Sport wohl jahreszeitenbedingt nur in größeren gekühlten Sportstätten möglich. Inwieweit diese bereits zur Verfügung stehen, kann ich aus der Ferne schlecht beurteilen. Meine persönlichen Berührungspunkte mit der arabischen Kultur sind auf oben beschriebene Bücher limitiert. Letztlich muss vor Ort im Sinne einer ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sportliche Ansatzpunkte gewählt werden, um auch vom höchsten Pro-Kopf-CO2-Emissionswert der Welt, auf einen akzeptablen Wert herunterzukommen. Eine Herkulesaufgabe! Sportlich eben..

Eine CO2-neutrale Fußball-WM in Katar wurde von der FIFA und Katar beworben? Das müssen die Experten entscheiden. Ohne Korruption, sondern auf einem fairen Bewertungsmodell. Energieeinsparpotential gibt es immer. Ebenso die Möglichkeit mittelfristig auf regenerative Energiequellen umzusteigen und den Ausstieg aus fossilen Energiequellen mittel- bis langfristig zu stemmen im Sinne der gesamten Erdbevölkerung, so dass die Wahrscheinlichkeit für Überschwemmungen und Dürren reduziert werden. Erdgas sollte nach wie vor mittelfristig als wichtigster Überbrückungsenergieträger gefördert werden. Weltweit! Per Pipeline am sinnvollsten für das Erdklima, einhergehend mit der Abkehr von Kohle, so wie dies bei der Weltklimakonferenz in Glasgow 2021 angedacht wurde.

Der finanzielle Verlust der aktuell fördernden Länder kann durch einen sozialen Wohlstandsnutzengewinn kompensiert werden. Das ist die Aufgabe bei einem möglichen Sondierungstreffen mit den großen der Größten für die kloinsten der Kloinen. Ich habe noch 1000 und 1 Fragen und Wissenslücken über Land und Kultur, wohlwissend dass die Kritik an Katar seitens des Westens dann doch in Teilen der Gesellschaft überzogen wurde.


Innen- und Außenpolitisches Programm

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 steht vor der Tür. Bereits in eineinhalb Jahren darf Deutschland den europäischen Teil der Welt als Gastgeber zum Turnier begrüßen. Die Stimmungslage für sportliche Großereignisse im Land hat sich verbessert, wenngleich FIFA und IOC nach wie vor kritisch beäugt werden.

Sehr vielen Menschen im Billiglohnsektor geht es nicht gut. Auch wenn durch die Anhebung des Mindestlohns auf 12€ pro Stunde viele Arbeiter mehr Geld verdienen, sorgt die hohe Inflation für Existenzängste. Ebenso betroffen sind viele Selbständige im Mittelstand, die neben der teils Verdreifachung der Energiekosten auch noch mit dem Fachkräftemangel konfrontiert sind. Durch den Eintritt ins Rentenalter der Babyboomer-Generation sinkt das Arbeitsangebot. Noch vor mehreren Jahren war das Gegenteil der Fall, als Arbeitslosenquoten von über 10% die Gesellschaft beschäftigte. Aktuell also eine hohe Arbeitsnachfrage, die Deutschland beschäftigt..

Wie wird Deutschland fit? Coronageplagte Jugendliche, die also noch für die Rente der Babyboomer arbeiten müssen statt legal Cannabis konsumieren zu dürfen?! Letzte Generation?

Ähnlich wie für Katar könnte auch die deutsche Bevölkerung von einer Breitensportinitiative profitieren. Deutschland bewegen, um fit und gesund die anstehenden Herausforderungen anzugehen. Wichtig ist der Einstieg im frühen Kindesalter und auch diejenigen zu erreichen, die aufgrund der Coronapandemie keinen Einstieg in den Sport finden konnten. Ebenso die Erwachsenen hin zu den Senioren. Viele Vereine sind mit einem großen Sportangebot versehen, so dass von Schach bis Wandern viele Angebote existieren, um die persönlich geeignetste Sportart zu finden.

Ich bin keine chinesische Einheitspartei, allerdings würde ich dann doch ein sportliches Reformprogramm in den Bundestag versenden wollen in der Hoffnung Gehör zu finden. Auch um extreme Positionen gen demokratische Mitte aufweichen zu sehen. Authentisch und gelebt:

- Investitionen in den Breiten- und Leistungssport (Förderung des Nachhaltigkeitsbewusstseins, Sportstätteninvestitionen, Energetische Sportstättensanierungen, Energiehilfsgelder…)

- Freiwilliges Unterstützungsprogramm durch Rentner z.B. in mittelständischen Betrieben, Bildungseinrichtungen und/oder Vereinen (Erfahrungs- und Kompetenzaustausch, Enkelrolle, …)

- Förderung der Selbständigkeit im Mittelstand

- Innovationen, Erfindungen und Patente deutscher Unternehmen vertreten (Piraterie, Plagiate)

- Deutschland repräsentieren basierend auf der Idee der Jugendherbergen und des Kolpingwerkes (Ausländeranteilsquote zum Schutz vor Überfremdung und zum Schutz des sozialen Friedens)

- Klassenfahrten in Kombination mit „Lernprogramm light“

- Qualifikation der Jugend (Kompetenz, Motivation, Mathematik, Deutsch, …)

- Bürgergeld (Bildungsabschluss, Weiterbildung, Motivation, …)

So wie es scheint ist der Fachkräftemangel bereits in vielen Branchen vorhanden und durch die Coronakrise der breiten Gesellschaft auffallend (Gastronomie, Apotheken, Pflege, Handwerk, IT, …). Hier setzt die Integration von Ausländern an: Gastfreundschaftlich, Vertrauensvoll und Identitätsbewusst. Aber auch nach Respekt, Fairplay und Toleranz verlangend!


Gastgeschenke verteilen und auf der Suche nach Endspuiltickets …

Deutschland ist nicht perfekt. Katar ist es auch nicht. Dabei könnten beide Länder und Kulturen voneinander profitieren. Zumal neben Unterschieden auch Gemeinsamkeiten existieren. Hoffentlich auch gemeinsame Ziele in Bezug auf die Klimastrategien, um gemeinsam die Schönheiten der Natur im In- und Ausland genießen zu können.

Viele Araber sind nicht ganz winterfest. Schnee und Eis dann doch eine weiße Seltenheit, die es für unsere Breitengrade gilt zu schützen. Very very British…

… müssen dann auch Lösungen sein, um eine stetige Aufmerksamkeit auf den Umwelt- und Klimaschutz zu lenken! Eine Fußballweltmeisterschaft in Großbritannien 2026 wäre very very British. Ebenso Olympische Winterspiele in München 2026!

I hob auch scho mit dem Beckenbauer Franz sprechen wollen. Vielleicht klappt´s ja noch? Besser net! Sonst host nochher noch die Staatsanwaltschaft am Hals. Wie sog I´s der FIFA? Mit oinem Geldkoffer oder doch der goldenen Uhr?

Oder doch Plan A: Arbeiten mit den Kataris und beiden Verbänden an der Nachhaltigkeit einer Vision! Und als Gastgeschenk eine gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk!!!



Beitragvon Alex76 » 26.12.2022, 15:23


An Weihnachten habe ich eine Träne in den Augen, die wohl in den nächsten Stunden fließen wird…
In Liebe zum Fußball, in Liebe zu Pelé. Für mich dem Größten Fußballer aller Zeiten!


Keine Endspieltickets für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar…

Schwarzmarkt-Preise bis zu 5.000 € sind exorbitant. Erstaunlich, dass so viele Argentinien-Fans im Stadion waren. Zum Endspiel wurden extra noch 30 zusätzliche Flugzeuge aus Südamerika gechartert, was der ökologischen Nachhaltigkeit der WM nicht gerade zuträglich war. Machthaltigkeit für die FIFA? Nun ja. Den vielen Argentinien-Fans sei es gestattet, um bei einem einmaligen Messiereignis anwesend gewesen sein zu dürfen. Hätte gerne die Ehre gehabt!

Nehme man sein eigenes CO2-Verhalten und vergleiche es mit dem Durchschnitt seines Landes und dem internationalem Durchschnitt, dann wären Reserven vorhanden, um in den nächsten Jahrzehnten Olympischen Spielen und FIFA-Endspielen beizuwohnen. Je näher desto besser! ;-) Ich probiere mein ökologisches Verhalten so ein bisserl zu exportieren. Zumindest auch zum Nachdenken für viele große und kleine Entscheidungsträger.

Weitaus wichtiger und existentieller als die FIFA-Weltmeisterschaft sind die besorgniserregenden Szenarien für die Erderwärmung bis zum Jahr 2100. Der Pariser Klimapfad zu einer Erhöhung um lediglich 1,5 Grad ist stark in Gefahr. Könnte bereits 2026 erreicht werden. Pessimistisch betrachtet laufen wir auf einen Wert von 2,7 Grad bis zum Jahr 2100. Besonders im Blick muss der kurzfristige Verbrauch über die nächsten fünf Jahre sein, um die wichtigen Ökosysteme dieser Welt nachhaltig zu schonen und Kipppunkte zu vermeiden.

Ein alleiniges Vertrauen in neue ressourcenschonende Technologien und die Einhaltung der Konferenzerklärungen ist naiv. Besser ist es am eigenen CO2-Verbrauch (und weiteren Schädlingen) zu sparen. Freiwillig zum Nutzen des Klimas. Mit dem Klima ist auch die Natur mit ihrer Artenvielfältigkeit verbunden. Bevor es sportlich wird daher ein Blick zurück auf die zwei wichtigsten Konferenzen in diesem Jahr:

27. UN-Klimakonferenz in Scharm asch-Schaich 2022 (COP 27) vom 6. bis 18.11.2022

15. Weltnaturkonferenz (CBD COP 15) in Montreal 2022 vom 7. bis 19.12.2022



Beitragvon Alex76 » 09.01.2023, 20:24


27. UN-Klimakonferenz in Scharm asch-Schaich 2022 (COP 27) vom 6. bis 18.11.2022:

Die vorig ausgetragene UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021 hatte revolutionären Charakter, da die Abkehr von der klimaschädlichen Kohleproduktion erstmals von einigen Staaten eingeleitet wurde und in der Abschlusserklärung Erwähnung fand.

Anhand der Berichterstattung des ZDF im letzten Jahr werden die Dimensionen und Arbeit hinter den Kulissen einer Klimakonferenz ersichtlich, wodurch der jährliche Rundfunkbeitrag gerechtfertigt wäre. Leider hat sich dessen Akzeptanz in den Fängen der unangemessenen Dekadenz einiger weniger verfangen. So ist der Rundfunkbeitrag auch im Blick auf die Berichterstattung zukünftiger Sportereignisse nach wie vor wichtig. Hier nochmals die Links zu den bisherigen Klimakonferenzen und der letzten COP 26:

Überblick und Einordnung der COP 26 in Glasgow
viewtopic.php?p=1375203#p1375203

26. Klimakonferenz (COP26 / CMP16 / CMA 3) in Glasgow
viewtopic.php?p=1375703#p1375703

Auch wenn die Klimakonferenz 2022 in Ägypten stattfand, wurde sie stellvertretend von allen afrikanischen Staaten ausgerichtet. Die Vorkonferenz PRECOP27 fand vom 3. bis 5. Oktober 2022 in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, statt.

In Bonn wurden bereits vom 6. bis 16. Juni 2022 die „56. Sitzung der untergeordneten Gremien, SB 56“ (56th session of the subsidiary bodies) und vom 17. bis 19. Juli der 13. Petersberger Klimadialog ausgerichtet. Das große öffentliche Interesse war auf die abschließende COP 27 gerichtet. Vom 6. bis 18. November 2022 trafen sich mehr als 20.000 Teilnehmer aus über 190 Staaten der Welt im ägyptischen Badeort Scharm asch-Schaich.

Mit Afrika als Ausrichter rückt ein Kontinent in den Fokus, der sehr arm ist und bisher unter dem Radar der Weltwirtschaft abtaucht. Selbstbewusstsein keimte Tage später bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar auf. Ob Senegal oder Marokko. Beide Mannschaften verkörper(te)n fußballerische Lebensfreude, Stolz auf das Land gepaart mit großer Energie. So von den Tribünen der Weltmeisterschaft in Katar zelebriert. It´s time for Africa!? Wie dies ausschauen kann???


Nachhaltig! Ökologisch und Ökonomisch gewinnend. Wichtig scheinen Klimapartnerschaften zwischen Europa und Afrika. Aber auch kulturelle und ökonomische Entfaltungsmöglichkeiten. Die Partnerschaft zwischen Südafrika und der EU (mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien) sowie der USA ist beispielhaft um den Ausstieg aus der Kohleverbrennung bei der südafrikanischen Stromerzeugung zu schaffen.

https://www.bmuv.de/pressemitteilung/de ... leausstieg

8. November 2022, 18:55 Uhr: Energiewende - Kohle gegen Kohle
https://www.sueddeutsche.de/politik/koh ... -1.5689212


Ähnlich wie im südamerikanischen Amazonasgebiet schrumpfen auch die tropischen Regenwälder in Afrika und Asien mit rasantem Tempo. Brandrodung und Monokulturen sind die Folgen. Dabei speichern die Regenwälder am effektivsten CO2 und generieren Artenvielfalt in heißen Gebieten.

Ein Schutz sowie Möglichkeiten der Rückgewinnung der wichtigen Regenwälder wären von großem Nutzen. Da es noch nicht auf der Agenda für die COP 27 auftaucht, wären privatwirtschaftliche Anstrengungen eine Möglichkeit etwas für das Klima schon jetzt zu tun. Analog zu einer deutschen Bierbrauerei, die Projekte für den Regenwald spendet. Speziell im Bereich der Konsumindustrie wären authentische nachhaltige Projekte für die Wiederaufforstung erstrebenswert. Neben der Funktion als wichtiger CO2-Speicher für die Klimaschonung, sind die Regenwälder durch ihre Artenvielfalt im nächsten Kapitel zur Weltnaturkonferenz von großer Bedeutung.

14.09.2021 12:34 Uhr: Bedeutung für Weltklima - Afrikas Regenwälder schwinden
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... a-101.html


Nicht nur für Deutschland relevant ist das Recycling bzw. das Upcycling von Produkten in ihre Kernbestandteile bzw. in (wieder-)verwertbare Produkte. Hier darf man den schwarzen Kontinent nicht alleine lassen, sondern hilfsbereit Expertise anbieten, um gemeinsam der Verschmutzung von Meeren, Naturschutzzonen oder dem Verbrennen giftiger Substanzen entgegen zu wirken. Auf dem Gebiet des sozialen Unternehmertuns könnte nachhaltige Wirtschaft mit sozialen Nutzen verknüpft werden.


Weitere wichtige Themenfelder sind die Gewinnung von grünem Wasserstoff und das Voranbringen weiterer zukünftiger Technologien wie die der Kernfusion, welche in langfristiger Reichweite erscheint …

13.12.2022 16:15 Uhr: Gewinnung von Energie - Wissenschaftlicher Durchbruch bei Kernfusion
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... n-100.html


Genug der Vorworte. Medienberichten zu urteilen gestalten sich die Verhandlungen bei der Klimakonferenz in Ägypten 2022 als sehr zäh. Wie so häufig auf Klimakonferenzen stehen die unterschiedlichen Interessen von Industrieländern, Schwellenländern und den klimavulnerablen Ländern im Mittelpunkt. Zudem stehen sich Umweltschutzorganisationen und Erdöl- bzw. Erdgaslobbyisten gegenüber.

Bereits eingangs der Konferenz verwies UNFCCC-Exekutivsekretärin Patricia Espinosa Cantellano auf die Dringlichkeit von Reformen. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssen die Anstrengungen mehr als verdoppelt werden. Die Teilnehmer rangen sich zu einem Ergebnis, welches allgemein als Stillstand registriert wurde, allerdings einen historischen Durchbruch bei der Installation eines Entschädigungsfonds für die vom Klimawandel stark betroffenen Länder beinhaltete.

Neben Änderungen von kleineren Textpassagen bei der Abschlusserklärung, die ob der teils chaotischen Verhandlungsführung negativ auffielen, kam es zu den folgenden erwähnenswerten Erfolgen und Zwischenständen:

• Fonds für Loss and Damages (Verluste und Schäden)
Bis 2024 sollen die Schäden durch den Klimawandel mittels eines Fonds ausgeglichen werden. Besonders Inselstaaten und Länder des globalen Südens sind durch Überschwemmungen und Dürren existentiell vom Ausstoß von Treibhausgasen der größeren Industrienationen betroffen.

Die Modalitäten für Ein- und Auszahlungen müssen beim nächsten Klimagipfel in Dubai ausgehandelt werden.

• Klimaanpassungsfonds
100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und Klimaanpassung - so viel sollten die Industriestaaten eigentlich seit 2020 jährlich verbindlich an arme Länder zahlen. Bis heute sind sie das Geld zu einem großen Teil schuldig geblieben. In der Abschlusserklärung fehlt aber ein klarer Plan, ob und bis wann nachgezahlt werden muss. Der Unterschied zum neuen Fonds: Die 100 Milliarden fließen zur noch möglichen Anpassung, der Fonds soll für eingetretene Schäden entschädigen.

• Blockade beim Erdöl- und Erdgasausstieg
Hier kam es wenig überraschend zu keinen neuen Verhandlungserfolgen, die über die Glasgowabschlusserklärung gingen. Besonders erdölfördernde Länder wie Saudi Arabien erweisen sich als große Bremser. Immerhin ist der Ausstieg aus der Braun- und Steinkohle absehbar.

• Bekräftigung des 1,5 Grad-Ziel
Das Pariser Klimaziel einer Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ist nach wie vor aktuell. Die Staaten müssen ihre individuellen nationalen Pläne noch besser anpassen (nationally determined contributions, NDCs). Aufgrund des Krieges in der Ukraine gewann die schädliche Kohleverstromung u.a. in Deutschland wieder kurzfristig an Bedeutung.

• Klimaneutralität
Wichtig für den Klimawandel ist die Klimaneutralität bei den großen Industrie- und Schwellenländern. China will erst bis 2060 Klimaneutralität erreichen. Zehn Jahre später hat Indien dieses elementare Ziel angepeilt.

• Bis 2030 müssten laut Weltklimarat mehr als 40% klimaschädliche Emissionen (CO2, Methan,…) im Vergleich zu 1990 eingespart werden! Bis 2050 müsste die Klimaneutralität anvisiert werden!

Mit dem letztjährig verkündeten European Green Deal will die Europäische Union bereits bis 2050 klimaneutral sein und strebt bis 2030 die Senkung klimaschädlicher Emissionen um 40 Prozent unter den Wert von 1990 an.

Fazit: Erst am Morgen des 20.11.2022 rangen sich die Teilnehmer zu einer einstimmigen Abschlusserklärung durch. Die Erklärung der UN-Klimakonferenz in Scharm asch-Schaich 2022 hat laut Kritikern das Niveau von Glasgow 2021 gehalten unter schlechten Rahmenbedingungen mit dem Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise. Ein großer dringend notwendiger Schritt nach vorne wurde verpasst!

Allerdings besteht die Hoffnung auf der Weltnaturkonferenz in Montreal einen guten Deal auszuhandeln, der auch dem Klima nützt! Es eilt!


Quellen: Das sagen die Medien zur Klimakonferenz in Scharm asch-Schaich 2022 (COP 27)…

ARD.de
09.08.2021 12:56 Uhr: Methan - Das unterschätzte Klimagas
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-101.html
09.08.2021 12:56 Uhr: Neuer Weltklimabericht - Schnellere Erwärmung, extremere Wetter
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... c-101.html
07.03.2022 18:10 Uhr: Studie zum Regenwald - Amazonas nähert sich Kipppunkt
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... l-101.html
10.05.2022 06:56 Uhr: Klimabericht von UN-Experten - 1,5-Grad-Schwelle könnte bis 2026 überschritten werden
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... o-101.html
15.06.2022 11:12 Uhr: Von der Leyen bei Energiekonferenz - Gas-Abkommen mit Israel und Ägypten
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... n-103.html
18.07.2022 11:49 Uhr: Studie für Deutschland - Klimakrise kostet jährlich 6,6 Milliarden Euro
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... m-101.html
24.08.2022 06:43 Uhr: Wasserstoff-Abkommen mit Kanada - Frischer Wind für die Energiepolitik
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... e-101.html
06.09.2022 10:09 Uhr: 2,7 Grad Erwärmung drohen - G7-Staaten verfehlen Klimaziel deutlich
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... g-101.html
28.09.2022 14:43 Uhr: Extremwetterkongress - "Klimaveränderung direkt vor unserer Haustür"
https://www.tagesschau.de/inland/extrem ... s-101.html
01.10.2022 11:58 Uhr: Treibhausgas - Mit Methan-Reduktion die Klimakrise abbremsen?
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/methan-101.html
24.10.2022 18:28 Uhr: Verfehlte Klimaziele - Deutschland zahlt Millionen für Emissionsrechte
https://www.tagesschau.de/inland/klimaz ... e-101.html
26.10.2022 16:50 Uhr: Globaler Temperaturanstieg - UN sehen Klimaziele in weiter Ferne
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... e-101.html
Stand: 01.11.2022 16:23 Uhr: ARD-Dokumentation - Massiver Anstieg von Kohlendioxid
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... u-101.html
02.11.2022 18:19 Uhr: Klima-Studie - Europa erwärmt sich besonders schnell
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... n-101.html
04.11.2022 12:25 Uhr: Gutachten des Expertenrats - Klimaziele für 2030 kaum erreichbar
https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... t-101.html
05.11.2022 17:23 Uhr: Vor Beginn der COP27 - Wenig Hoffnung in Klimakonferenz
https://www.tagesschau.de/ausland/erwar ... 7-101.html
05.11.2022 20:54 Uhr: COP27 in Ägypten - Kein gutes Klima
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... z-101.html
06.11.2022 16:11 Uhr: WMO-Bericht zum Weltklima - Schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel
https://www.tagesschau.de/ausland/weltk ... t-103.html
06.11.2022 11:08 Uhr: Mahnungen vor COP27 - "Menschheit steuert auf Abgrund zu"
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... 7-103.html
07.11.2022 10:45 Uhr: Situation in Deutschland - Warum es beim Klimaschutz hakt
https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... d-101.html
08.11.2022 14:13 Uhr: Kampf gegen Klimawandel - Globaler Süden braucht 2,4 Billionen Euro pro Jahr
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... e-103.html
09.11.2022 18:42 Uhr: HINTERGRUND - Biotop und CO2-Speicher - Weshalb Moore so wichtig für das Klima sind
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... z-103.html
15.11.2022 11:40 Uhr: CO2-Emissionen - Gemeinden als Vorreiter für Klimaschutz?
https://www.tagesschau.de/inland/gemein ... z-101.html
17.11.2022 09:40 Uhr: Konferenz in Ägypten - Warum stocken die Klimaverhandlungen?
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... l-199.html
17.11.2022 17:19 Uhr: Hilfen für arme Länder - Baerbock will Beteiligung aller Klimasünder
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... k-101.html
18.11.2022 11:36 Uhr: Weltklimakonferenz - Wie gut verhandelt "Team Deutschland"?
https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... e-101.html
18.11.2022 16:35 Uhr: Debatte über Hilfsfonds - Klimakonferenz geht in die Verlängerung
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... t-101.html
18.11.2022 21:32 Uhr: ANALYSE - UN-Klimakonferenz in Ägypten - Zeit der Entscheidung
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... e-101.html
19.11.2022 11:20 Uhr: Debatten auf der Klimakonferenz - "Unzufriedenheit von allen Seiten"
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... z-101.html
20.11.2022 07:48 Uhr: Klimakonferenz - COP27 einigt sich auf Abschlusserklärung
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... l-101.html
20.11.2022 10:49 Uhr: ANALYSE - Deutschland beim Klimagipfel - Etwas erreicht, aber auch gescheitert
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... z-101.html
20.11.2022 11:52 Uhr: Ende der Weltklimakonferenz - Entschädigung beschlossen, Fragen bleiben
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... n-101.html

ZDFtivi.de
20.11.2022: Was auf der Klimakonferenz beschlossen wurde
https://www.zdf.de/kinder/logo/weltklim ... e-100.html

ZDF.de
02.11.2022 22:03 Uhr: Vergleich zum Rest der Welt - Europa: Temperaturanstieg doppelt so schnell
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... a-100.html
03.11.2022 17:38 Uhr: Vor Weltklimakonferenz - Lauterbach: Klimawandel gefährdet Gesundheit
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... t-100.html
05.11.2022 14:05 Uhr: COP27 in Scharm el-Scheich - Klimagipfel im Schatten von Krieg und Krisen
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... e-100.html
06.11.2022 10:34 Uhr: Klimaverhandlungen am Roten Meer - Weltklimakonferenz: Greenwashing oder Chance?
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html
18.11.2022 08:21 Uhr: Interview - Baerbock bei Weltklimakonferenz - COP27 muss "Ende fossiler Energien einläuten"
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... l-100.html
20.11.2022 10:17 Uhr: Kommentar - Klimakonferenz in Ägypten - Irgendwo zwischen Durchbruch und Pleite
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... e-100.html
02.12.2022 10:01 Uhr: Flüge zur Weltklimakonferenz - Bundesregierung verursacht 308 Tonnen CO2
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... p-100.html
umfangreiche Datensammlung und Informationen über die Zusammenhänge des Klimawandels vom 14.12.2022 11:53 Uhr: ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html

Süddeutsche Zeitung
24. Oktober 2022, 16:45 Uhr: Erderhitzung - Wie ernst meint es die EU wirklich mit dem Klimaschutz?
https://www.sueddeutsche.de/politik/eu- ... -1.5680799
26. Oktober 2022, 18:58 Uhr: Klimawandel - Drei Treibhausgase erreichen Rekordwerte
https://www.sueddeutsche.de/wissen/klim ... -1.5682220
31. Oktober 2022, 13:27 Uhr: Habeck kontra Wissing - Ampelstreit blockiert Klimaprogramm für den Verkehr
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5684803
SZ-Klimamonitor - Alles zur Klimakrise vom 4. November 2022
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... r-e670150/
4. November 2022, 16:03 Uhr: SZ-Klimakolumne - Wer zahlt für die Klimaschäden?
https://www.sueddeutsche.de/wissen/klim ... duced=true
4. November 2022, 16:42 Uh: SZ-Podcast "Auf den Punkt" - Klimakrise: Ist der Wald noch zu retten?
https://www.sueddeutsche.de/wissen/podc ... -1.5687498
5. November 2022, 16:34 Uhr: Kampf gegen die Klimakrise - Worum es bei der Klimakonferenz in Scharm el-Scheich geht
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5687672
6. November 2022, 13:17 Uhr: Erderhitzung - Der Westen wiederholt gerade alte Fehler beim Klimaschutz
https://www.sueddeutsche.de/meinung/kli ... -1.5687799
6. November 2022, 16:33 Uhr: COP27 - Erster Durchbruch bei Weltklimakonferenz
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5688127
6. November 2022, 17:09 Uhr: Weltklimakonferenz - Ägypten macht es Klimaaktivisten schwer
https://www.sueddeutsche.de/politik/cop ... -1.5688055
7. November 2022, 09:53 Uhr: Kampf gegen Erderwärmung - Beratungen bei COP27 (Direkt aus dem dpa-Videokanal)
https://www.sueddeutsche.de/panorama/ka ... -1.5688328
7. November 2022, 10:14 Uhr: Weltklimakonferenz - Wie der Kohlehandel in der Schweiz die Klimakrise verschärft
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5688113
7. November 2022, 11:17 Uhr: "Keine Märchen mehr": Klimaprotest am Schloss Neuschwanstein
https://www.sueddeutsche.de/panorama/ke ... -1.5688430
7. November 2022, 12:31 Uhr: Weltklimakonferenz - Wie dumm will sich der Westen stellen?
https://www.sueddeutsche.de/meinung/wel ... -1.5688348
7. November 2022: Klimapolitik - Was man über die Klimakonferenz in Ägypten wissen muss
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... a-e967674/
7. November 2022, 17:59 Uhr: COP 27 - "Die Menschheit hat die Wahl: kooperieren oder untergehen"
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5688518
7. November 2022, 20:11 Uhr: Klimakrise - "Es darf keine weltweite Renaissance der fossilen Energien geben"
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5688495
8. November 2022, 08:32: Deutschland gibt eine Milliarde zusätzlich für Waldschutz - Direkt aus dem dpa-Videokanal
https://www.sueddeutsche.de/panorama/de ... -1.5689007
8. November 2022, 14:28 Uhr: Konferenz in Scharm el-Scheich - Der Klima-Champion Deutschland schwächelt
https://www.sueddeutsche.de/politik/cop ... -1.5689230
8. November 2022, 16:27 Uhr: Alaa Abdel Fattah im Hungerstreik - Vor den Augen der Welt
https://www.sueddeutsche.de/kultur/alaa ... -1.5689488
8. November 2022, 18:55 Uhr: Energiewende - Kohle gegen Kohle
https://www.sueddeutsche.de/politik/koh ... -1.5689212
8. November 2022, 18:55 Uhr: Europäische Union - Angst vor dem Highway zur Hölle
https://www.sueddeutsche.de/politik/cop ... -1.5689394
9. November 2022, 8:29 Uhr: Weltklimakonferenz in Ägypten - Auf Konfrontation mit dem Gastgeber
https://www.sueddeutsche.de/politik/cop ... -1.5689990
9. November 2022, 10:50 Uhr: COP27 in Ägypten - Von der Klima-Aktivistin zur "Team Deutschland"-Diplomatin
https://www.sueddeutsche.de/politik/cop ... -1.5689373
10. November 2022, 16:42 Uhr: SZ-Podcast "Auf den Punkt" - Klimakrise: Geld für die, die am meisten leiden?
https://www.sueddeutsche.de/politik/pod ... -1.5693808
11. November 2022, 18:52 Uhr: Klimakonferenz - Kooperation oder Katastrophe - eigentlich ist es ganz einfach
https://www.sueddeutsche.de/meinung/kli ... -1.5694258
12. November 2022: Brasilien - Grüne Hoffnung Lula da Silva
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... s-e069466/
12. November 2022: Interview - „Wir zeigen, dass es uns ernst ist“ (Svenja Schultz)
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... z-e894827/
13. November 2022, 9:23 Uhr: Klimadebatte - Fällt die Klima-Apokalypse aus?
https://www.sueddeutsche.de/kultur/davi ... -1.5693793
16. November 2022, 9:14 Uhr: Klimagipfel - Frostige Brise am Sinai
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5696418
16. November 2022, 15:53 Uhr: COP 27 - Brasilien kann den Klimawandel nicht alleine aufhalten
https://www.sueddeutsche.de/meinung/lul ... -1.5697131
17. November 2022, 9:09 Uhr: COP 27 - Klimaschutz, aber natürlich
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5697119
17. November 2022, 17:09 Uhr: Weltklimakonferenz - Wie die Ukraine den Krieg beim Klimagipfel sichtbar macht
https://www.sueddeutsche.de/politik/cop ... -1.5697717
17. November 2022, 18:51 Uhr: Klimakrise - Achtung, Untergang
https://www.sueddeutsche.de/meinung/kli ... -1.5697951
18. November 2022, 3:10 Uhr: COP27 - Druck auf China wächst, in der Klimakrise mehr Last zu schultern
https://www.sueddeutsche.de/politik/chi ... -1.5697999
18. November 2022, 14:06 Uhr: Debatte um Ausgleichszahlungen - Klimakonferenz in Ägypten wird verlängert
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5698329
18. November 2022, 17:06 Uhr: Klimakonferenz COP27 - Weltretten im Praxistest
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5698707
18. November 2022: Interview mit Klimaexpertin: Was die UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich bringt
https://www.jetzt.de/politik/interview- ... ich-bringt
19. November 2022, 8:34 Uhr: SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende - Luisa Neubauer über COP 27 und Letzte Generation
https://www.sueddeutsche.de/politik/pod ... -1.5699163
19. November 2022, 10:14 Uhr: Energie - Wasserstoff-Plan der USA macht Europa nervös
https://www.sueddeutsche.de/politik/was ... -1.5698640
20. November 2022, 6:33 Uhr: COP 27 - Ärmere Länder sollen für Klimafolgen entschädigt werden
https://www.sueddeutsche.de/politik/bae ... -1.5699270
20. November 2022, 10:28 Uhr: Klimakonferenz - Müde, enttäuscht und knapp am Scheitern vorbei
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5699286
20. November 2022, 13:37: COP27: Ärmere Länder erhalten Ausgleich für Klima-Schäden
Direkt aus dem dpa-Videokanal
https://www.sueddeutsche.de/panorama/co ... -1.5699584
20. November 2022, 14:42 Uhr: COP27 - Die Europäer haben in Scharm el-Scheich weniger als nichts erreicht
https://www.sueddeutsche.de/meinung/kom ... -1.5699548
20. November 2022, 18:39 Uhr: COP27 - "Ein Funke Hoffnung"
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5699587
21. November 2022, 4:14 Uhr: "Anne Will" - "Sie sitzen bei Ihnen eingesperrt, weil sie verzweifelt sind"
https://www.sueddeutsche.de/medien/anne ... -1.5699799
21. November 2022, 11:10 Uhr: COP 27:Experten kritisieren Ergebnisse des Klimagipfels
https://www.sueddeutsche.de/politik/cop ... -1.5699851
23. November 2022, 18:52 Uhr: Klimakonferenz - Frust und Unverständnis, aber kaum Hoffnung
https://www.sueddeutsche.de/kolumne/les ... -1.5701886
14. Dezember 2022, 13:59 Uhr: Klimawandel - Warum reagiert Pakistan kaum auf die Klimakrise?
https://www.sueddeutsche.de/wissen/paki ... -1.5714596
SZ-Klimamonitor - Alles zur Klimakrise
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... r-e670150/

Tagesspiegel
07.11.2022, 10:00 Uhr: „Wir dürfen nicht länger warten“ - In diesen vier Bereichen braucht es Einigkeit auf dem Weltklimagipfel
https://www.tagesspiegel.de/meinung/wir ... 40470.html
14.11.2022, 09:20 Uhr: Viele Spesen, viele Zweifel - Die Klimakonferenz ist bisher vor allem teuer
https://www.tagesspiegel.de/meinung/vie ... 70290.html
20.11.2022, 13:31 Uhr: Vernichtende Kritik an COP27 - „Nicht der Ort, wo die Klimakrise bewältigt wird“
https://www.tagesspiegel.de/politik/kli ... 98214.html
Analysen und Hintergründe zur Energie- und Klimapolitik
https://background.tagesspiegel.de/energie-klima

Zeit.de
2. September 2022, 9:05 Uhr: Flutkatastrophe - Pakistan zahlt unsere Rechnung
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ettansicht
8. September 2022, 17:24: Flut in Pakistan - Ihr Leid, unsere Schuld
https://www.zeit.de/2022/37/flut-pakist ... ettansicht
6. November 2022, 17:04 Uhr: Klimawandel - "Die reichen Länder haben uns die Wolken geschickt"
https://www.zeit.de/2022/37/flut-pakist ... ettansicht
7. November 2022, 5:28 Uhr: COP27 - Darum geht es bei der UN-Klimakonferenz
https://www.zeit.de/green/2022-11/cop27 ... e-nationen
20. November 2022, 8:55 Uhr: Klimakonferenz - So kommen wir in die Klimahölle
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022- ... n-einigung
COP27 - Die UN-Klimakonferenz in Scharm al-Scheich
https://www.zeit.de/thema/klimakonferenz

Dokumente
Übereinkommen von Paris 2015 (bmu.de)
https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/ ... men_bf.pdf



Beitragvon Alex76 » 09.01.2023, 20:47


15. Weltnaturkonferenz (CBD COP 15) in Montreal 2022 vom 7. bis 19.12.2022

Die bisherigen Weltnaturkonferenzen fußen auf dem ´Übereinkommen über die biologische Vielfalt´, welche am 5.6.1992 während der sogenannten Rio-Konferenz 1992, der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung, unterzeichnet wurde und am 29.12.1993 in Kraft trat. Neben der Biodiversitätskonvention gebar der Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro die Konvention gegen Wüstenbildung (UNCCD) und die bekanntere Klimarahmenkonvention (UNFCCC).

Mittlerweile wurde in Montreal bereits die 15. Weltklimakonferenz anberaumt, von der ein Signal wie das 1,5 Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz von 2015 ausgehen soll. 2015 einigten sich in Paris die teilnehmenden Länder auf eine Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad bis zum Jahr 2100 bezogen auf die vorindustrielle Temperatur, welche als Temperaturmittel zwischen 1850 und 1900 berechnet wird.


I. Austragungsort in der Olympiastadt Montreal

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Weltkonferenz 2020 nicht wie geplant im chinesischen Kumming abgehalten werden. Stattdessen beriefen die Organisatoren vom 11. bis 15. Oktober 2021 eine Videokonferenz ein, dem eine überschaubare Präsenzveranstaltung vom 14. bis 29. März 2022 in Genf folgte. Im Fokus waren die Verhandlungen über das sogenannte Post-2020 Global Biodiversity Framework (GBF). Durch ein Gesamtpaket von Zielen und Maßnahmen soll der globale Biodiversitätsverlust bis 2050 gebremst bzw. umgekehrt werden.

Sportliche Ambitionen, die durch die Austragung der Konferenz im kanadischen Montreal versinnbildlicht wurden. 1976 war das öffentliche Weltinteresse nach Montreal auf die Olympischen Sommerspiele gerichtet. Vom 7. bis 19.12.2022 fand nun in Montreal die CBD COP 15 statt, an der insgesamt 196 Mitgliedsstaaten und 5.000 Delegierte aus allen Teilen der Welt teilnahmen. Lediglich die USA und der Vatikan waren nicht vertreten. Geleitet wurde die Konferenz unter chinesischem Vorsitz von Huang Runqiu als Präsident.

Montreal ist mit einer Bevölkerungszahl von 1.704.694 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Kanadas und die größte der Provinz Québec. Der Dienstleistungssektor ist mit Finanzdienstleistungen, Medien, Handel, Design und Tourismus sehr stark ausgeprägt. Luftfahrt-, Pharma- und Spitzentechnologieunternehmen bilden den Industriesektor ab, der die Unterstützung von vier Universitäten und mehreren Hochschulen erfährt. Zudem ist die Stadt ein Knotenpunkt im Schienen- und Straßennetz und verfügt über den größten Binnenhafen auf dem amerikanischen Kontinent.

Der Bezug zum Pariser Klimaabkommen ist durch die Amtssprache Französisch gegeben. 56,9 % der Einwohner sprechen Französisch vor 18,9% mit Englisch.


II. Historie der Weltnaturkonferenzen: 15. CBD COP In Montreal 2022

Die Weltnaturkonferenz in Montreal reiht sich ein in eine Liste mit vierzehn weiteren Städten, die seit der COP 1 (CBD) 1994 in Nassau über den Zustand der globalen Biodiversität beraten. Im Turnus von zwei Jahren findet die Vertragsstaatenkonferenz (VSK; englisch conference of the parties, COP) statt. Dabei handelt es sich um das höchste Organ der Konvention. Unterprotokolle werden auf eigenen Treffen, den sogenannten COP-MOP (englisch Conference of the Parties-Members of the Protocol) abgehalten, die meist zeitnah vor der Vertragsstaatenkonferenz stattfinden.

Bei den Konferenzen in Cartagena 2000 und Nagoya 2010 konnten zwei völkerrechtlich verbindliche Abkommen beschlossen werden.

Das am 11. September 2003 in Kraft getretene Cartagena-Protokoll ist das internationale Folgeabkommen der UN-Konvention über biologische Vielfalt, welches seit 1993 bestand. Völkerrechtlich bindend regelt es erstmals den grenzüberschreitenden Transport, die Handhabung und den Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen. Genetische Ressourcen sollen vor möglichen Gefahren geschützt werden, die bei der Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen auftreten können.

2010 wurde das Cartagena-Protokoll durch die Beschlüsse von Nagoya ergänzt. Das Nagoya-Protokoll beinhaltet die 20 Aichi-Ziele, welche sich in folgende fünf strategische Ziele subsumieren lassen:

• Bekämpfung der Ursachen für den Verlust von Artenvielfalt
• Reduktion der Belastungen für die Artenvielfalt und Förderung nachhaltiger Nutzungsformen
• Verbesserung der Artenvielfalt durch den Schutz von Ökosystemen und der genetischen Vielfalt
• Bessere Umsetzung von Artenschutz durch Planung, Wissensmanagement und Kapazitätsaufbau
• Verstärkung der Vorteile durch Artenvielfalt und Ökosystemdienstleistungen

Eine Liste der 20 Aichi-Ziele findet sich unter diesem Link: https://biodiv.de/biodiversitaet-infos/ ... -2020.html

Die Ziele waren auf das Jahr 2020 gerichtet und sollten bis dahin erreicht werden, allerdings wurde im September 2020 durch den fünften „Global Biodiversity Outlook“ („5. Globaler Bericht zur Lage der biologischen Diversität“) bekannt, dass keines dieser Ziele bis zum Fristende vollständig erreicht werden wird.

Eine Nachfolge-Rahmenvereinbarung (Global Biodiversity Framework, ‘A New Deal for Nature and People’) sollte in Montreal beschlossen werden.


III. Ausgangssituation: Wie geht es der Natur weltweit?

Das Nichterreichen der Aichi-Ziele lässt erahnen, dass die Lage dramatisch ist. Durch das Roden von Wäldern und die Umwandlung in Äcker ist nur noch ein Viertel der Landfläche der Erde in ihrem natürlichen Zustand. Auch zwei Drittel der Ozeane sind von menschlichen Einflüssen betroffen. 85 Prozent der Feuchtgebiete existieren nicht mehr. Zu diesen Erkenntnissen kommen die Experten des Weltbiodiversitätsrats IPBES. Zudem sind nach der Welternährungsorganisation FAO zufolge ein Drittel der Landfläche "mäßig oder stark geschädigt".

Laut IPBES sind eine Million der geschätzten acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde innerhalb der nächsten 80 Jahre vom Aussterben bedroht. Dem stehen lediglich 42.000 Arten gegenüber, die von der Weltnaturschutzunion auf ihre Rote Liste der gefährdeten Arten gesetzt wurden.

Nicht nur die Natur und die Pflanzenwelt würden von mehr Naturschutz profitieren. Auch das weltweite Bruttoinlandsprodukt hängt von der Natur ab. Das Weltwirtschaftsforum 2020 errechnete, dass mehr als die Hälfte der weltweiten wirtschaftlichen Beziehungen von einer intakten Natur mit funktionierender Bestäubung, guter Wasserqualität und der Kontrolle von Krankheiten durch die Natur angewiesen ist.

Durch das Insektensterben ist beispielsweise die globale Ernährung sehr stark gefährdet, da mehr als 75% der vom Menschen gegessenen Pflanzen von Tieren bestäubt werden müssen. Neben der Ernährung ist für die Medizin Biodiversität von großem Nutzen. So wird der größte Teil moderner Antibiotika und Krebsmedikamente aus Naturstoffen entwickelt. Es gilt: Je höher die Biodiversität, desto größer die Chance neue Wirkstoffe zu finden.

Vom Aussterben bedroht sind von der Wildbiene bis zum Blauwal, vom Sanddorn bis zur Eibe; selbst die Gewöhnlichen Rosskastanien, die Bäume, die in Bayerns Biergärten stehen, sind mittlerweile europaweit gefährdet.

Wie kann man Biodiversität begreiflich machen? Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Frankfurt am Main, vergleicht die Biodiversität mit dem Maschinenraum der Ökosysteme. Die Aktivitäten vieler verschiedener Arten und ihr Zusammenspiel stellen sicher, dass die Böden fruchtbar sind, dass die Wasserkreisläufe funktionieren und dass die Luft, die Menschen und viele andere Lebewesen einatmen, sauber ist.

Aktuell stehen 15 Prozent der Landfläche und nur 7 Prozent der Meere unter Schutz.


IV. Ziele:

2015 hat die internationale Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz das 1,5-Grad-Ziel beschlossen. Für die Natur gibt es noch kein verbindliches Ziel. Daher soll aufbauend auf den Aichi-Zielen ein Rahmenwerk zum Schutz der Natur beschlossen werden und ein eindringlicher Appell an die Staaten gerichtet werden.

Geleitet wird der Verhandlungsprozess von der Vision, dass im Jahr 2050 der Mensch vollkommen im Einklang mit der Natur leben solle und bis 2030 der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt werden müsse.


V. Verlauf der Verhandlungen:

Zur Eröffnung des Weltnaturgipfels sprach sich die Chefin der UN-Biodiversitätskonvention, Elizabeth Mrema für ein „ehrgeiziges, realistisches und machbares Abkommen, das dem Anspruch gerecht wird, das Artensterben zu stoppen." Drastischere Worte wählte UN-Generalsekretär António Guterres: „Wir führen Krieg gegen die Natur. Bei dieser Konferenz geht es um die dringende Aufgabe, Frieden zu schließen." Weiter sagte er: „Mit unserem bodenlosen Appetit auf unkontrolliertes und ungleiches wirtschaftliches Wachstum ist die Menschheit zu einer Massenvernichtungswaffe geworden.“

Geprägt war die Konferenz auch von der Rivalität zwischen Kanada und China. Kanada war der Gastgeber, wohingegen China mit dem Umweltminister Huang Runqiu den Präsident des Biodiversitätsgipfels stellte. Die Nordamerikaner gehören zu den offensivsten für weitreichende Naturschutzbestimmungen eintretenden Länder, während China bremsend agiert. Beide rohstoffreiche und flächengroße Länder stehen als Lieferanten im Wettbewerb um die Schlüsselrohstoffe der Zukunft. Mineralien, die für die Transformation in eine kohlenstofffreie Zukunft entscheidend sind und bisher von den Chinesen dominiert wurden.

Der industrielle Wohlstand in der Welt ist sehr unterschiedlich verteilt, so dass bei der Konferenz der industrielle Norden dem artenreichen und biologisch vielfältigen Süden gegenüber steht. Nach jahrhundertelangem Raubbau an der Natur ist der Norden ökologisch stark ausgelaugt, so dass sich 80 Prozent der globalen Biodiversität auf 20 Prozent der Erde verteilen. Vornehmlich im Süden in den tropischen Regionen. Durch einen starken Naturschutz, einhergehend mit Beschränkungen, ist damit auch die wirtschaftliche Entwicklung der Länder des globalen Südens reduziert.

Schwierig gestalteten sich die Verhandlungen mit Argentinien und Brasilien, die stark von Agrarexporten abhängig sind und zunächst jegliche Zugeständnisse für die Ausweisung großräumiger Schutzgebiete und Einschränkungen für die Landwirtschaft verweigerten. Auch Island hat sich anfangs gegen eine nachhaltigeren Fischerei ausgesprochen.

Bereits im Vorfeld der Konferenz wurde das 30 Prozent Ziel beworben, wonach 30 Prozent der Land- und Wasserflächen geschützt werden sollen, um das Aussterben von Arten bis 2030 zu begrenzen. Da der größere Teil der Schutzzonen in den Entwicklungs- und Schwellenländern liegt, sind die finanziellen Forderungen folgerichtig. Insgesamt verlangen die Entwicklungsländer jährliche Zahlungen von mindestens 100 Milliarden Dollar bis 2030.

Viele Delegierte aus Entwicklungsländern verließen wegen der geizigen Haltung der Industriestaaten den Sitzungssaal und zeigten somit ihren Protest. Neben höheren Finanzzusagen verlangten sie die Errichtung eines eigenen Biodiversitätsfonds, über den die Finanztransfers zur Finanzierung des Abkommens fließen sollen. Dem stehen die Implementierung von Kontrollmechanismen und konkrete Indikatoren für Fortschritte gegenüber.

Um ein Abkommen noch zu realisieren und die Geschwindigkeit der Verhandlungen zu steigern, berief der chinesische Präsident des Biodiversitätsgipfels Huang Runqiu am 16.12.2022 sechs Minister zu Sonderbeauftragten für die heikelsten Streitfragen. Ihre Aufgabe ist es in vertraulichen Gesprächen die verbliebenen Hindernisse zu lösen und den Weg zu einem gemeinsamen Umweltabkommen zu ebnen.

Auf dem Gipfel prallten auch die Interessen der Wirtschaft auf die Interessen der indigenen Bevölkerung. 80 Prozent der Biodiversität der Erde befindet sich in Gebieten, die von indigenen Gemeinschaften bewohnt werden. Die Kunst der Verhandlungsführung liegt im Aufzeigen der Produktivität der Natur als eigenständiger Teil der (Welt-)Wirtschaft…

So wie dies mehrere Wissenschaftler im Vorfeld der Konferenz bei der Unterzeichnung der Frankfurter Erklärung aufgezeigt haben: https://frankfurter-erklaerung.eu:
    „Der dramatische Verlust an biologischer Vielfalt gefährdet unsere Lebensgrundlage. Wir brauchen jetzt den Schulterschluss von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für natur-positives unternehmerisches Handeln.“
Volker Mosbrugger, vom Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, führt zur biologischen Vielfalt weiter aus: „Sie stellt uns sogenannte Ökosystem-Dienstleistungen zur Verfügung, also Leistungen, von denen wir leben. Und das kann man auch in Euros quantifizieren: Diese Ökosystem-Dienstleistungen sind etwa doppelt so viel wert wie die gesamten volkswirtschaftlichen Leistungen, die wir Menschen erbringen. Das globale Bruttoinlandsprodukt liegt etwa bei 96 Billionen US-Dollar. Und das, was uns die Natur zur Verfügung stellt, liegt in der Größenordnung von 150 bis 200 Billionen US-Dollar pro Jahr.

Ohne die Natur können wir gar nicht leben: Das wird besonders deutlich zum Beispiel bei der Bestäubung von Pflanzen. Wir brauchen Insekten, Vögel oder Fledermäuse für die Bestäubung von Pflanzen und damit auch für den Großteil unserer Nahrungsmittel.“

Kontroverse Thesen. Allerdings sind schon jetzt viele Ressourcen wie sauberes Trinkwasser, saubere Luft, fruchtbare Böden, Metalle und Baustoffe für die Industrie rar.

Das oben beschriebene 30 Prozent Ziel ist für den Weltnaturschutz revolutionär und wäre vergleichbar mit dem 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Für den weltweiten Schutz und die Renaturierung ganzer Ökosysteme klafft laut Experten eine Lücke von 700 Milliarden Dollar jährlich. Um diese zu schließen sollen "aus allen Quellen" pro Jahr 200 Milliarden Dollar aufgebracht werden. Mit den Quellen soll wohl eine Finanzierung aus staatlichen und privatwirtschaftlichen Töpfen erreicht werden.

Zur weiteren Schließung der Lücke soll kostenträchtige Naturzerstörung von vornherein vermieden werden. Der Vertragsentwurf, gestützt auf Daten der OECD, geht von jährlichen Beihilfen von 500 Milliarden Dollar aus, die beispielsweise für Pestizide in der Landwirtschaft oder die Förderung von Abholzungen gezahlt werden. Eine Abschaffung des etablierten Fördersystems und eine Umwidmung in Quasi-Naturschutzprogramme erscheinen allerdings schwierig.

Das Weltnaturabkommen konnte nach vierjährigem zähem Ringen am Montag, den 19.12.2022 beschlossen werden. Während der zweiwöchigen Schlussverhandlungen in Montreal drohte mehrmals ein Scheitern. Bei der finalen Abstimmung legte der Vertreter der Demokratischen Republik Kongo nochmals Einspruch ein und verlangte mehr Geld. Eine mexikanische Delegierte verwies auf ihren anstehenden Geburtstag und ein positives Abstimmungsergebnis als ein Geschenk. Schnell setzte der chinesische Umweltminister den Abstimmungsprozess erneut an und konnte ein einstimmig positives Ergebnis vermelden.


VI. Ergebnisse:

Was wurde auf dem Gipfel beschlossen? Die Abschlusserklärung ist sehr umfassend und beinhaltet ein Paket aus mehreren Dokumenten. Insgesamt vier langfristige Vorsätze bis 2050 (Goals) und 23 Zielsetzungen bis 2030 (Targets) sind darin enthalten. Mit diesem Rahmenwerk werden die Umsetzung, Kontrolle und Finanzierung erklärt. Folgende wichtige Eckpunkte wurden vereinbart:

• Bis 2030 sollen mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden, weitere 30 Prozent sollen renaturiert werden.
• Reichere Länder sollen ärmeren Staaten zum Erhalt der Artenvielfalt bis 2025 rund 20 Milliarden US-Dollar jährlich zukommen lassen.
• Die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide soll bis 2030 halbiert werden.
• Umweltschädliche Subventionen in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar sollen abgebaut werden.
• Darüber hinaus soll die Rate, mit der Arten aussterben, bis 2050 auf ein Zehntel verringert werden.

Die Weltnaturkonferenz ist aus dem Schatten der bekannteren Klimakonferenzen hervorgetreten und hat mit dem Slogan „30 Prozent bis 2030“ ein prägnantes Ziel formuliert.

Das Zustandekommen eines Global Deal for Nature sorgte für Überraschung, Erleichterung und Euphorie, die es gilt sinnvoll zu nutzen!


VII. Reaktionen:

Im Einklang mit seinen Eingangsworten sagte UN-Generalsekretär António Guterres: „Wir fangen endlich an, einen Friedenspakt mit der Natur zu schließen." Als einen "historischen Moment" bezeichnete die chinesische Gipfelpräsidentschaft das Ergebnis.

Dem schloss sich US-Außenminister Ned Price an und bezeichnete die Vereinbarung als „radikal und ehrgeizig“ und lobte die Rolle Chinas. Weiter fügte er hinzu: „Wir hoffen, dass dies zu einer engeren Zusammenarbeit mit China bei den gemeinsamen Herausforderungen führen wird.“

Die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wertete das Abkommen als einen „guten Tag für den weltweiten Natur- und Umweltschutz.“ Kritische und warnende Worte wählte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die Welt rast in der Natur- und Klimakrise auf einen Abgrund zu, doch statt entschieden zu bremsen, geht sie lediglich etwas vom Gas.“ Auch Jannes Stoppel von Greenpeace ist skeptisch: „Das Problem ist, dass viele Schutzgebiete einfach keinen Schutz für die Natur bringen, weil weiterhin Fischerei, industrieller Holzabschlag und konventionelle Landwirtschaft erlaubt ist.“

Viele private Unternehmen vermissten strengere Auflagen um nachhaltiger Wirtschaften zu können. Sie forderten teils klare, verbindliche und einheitliche Regeln. Diese Chance haben die Delegierten nicht nutzen können. Denn viele Firmen und Investmentfonds haben verstanden, dass nachhaltiges Wirtschaften auf lange Sicht profitabler ist, als für die Schäden an der Umwelt zu bezahlen.

Ähnlich wie beim Pariser Klimaabkommen folgt nun eine Mammutaufgabe für die einzelnen Minister. Bei den nächsten Konferenzen sollte ein Regelwerk angefertigt werden, um gemeinsame Standards und Zielsetzungen messbar zu machen.


VIII. Mögliche Umsetzungsansätze aus der Wissenschaft:

- Ausweisung von Schutzzonen I
    tagesschau.de: Wenn Sie auf die Welt schauen: Was für Gebiete würden denn aus Ihrer Sicht dazugehören, die unbedingt zu diesen Schutzgebieten zählen müssten?
    Settele: Wir haben natürlich die bekannten tropischen Regionen. Der globale Süden hat ganz viele dieser Schutzgebiete, etwa in Zentralafrika, Zentralsüdamerika oder Asien. Die Regenwaldregionen mit ganz vielen Arten, die nur dort vorkommen, sind sicher eine ganz essenzielle Komponente davon.
    Zum andern haben wir aber auch Gebiete bei uns, wo wir sehr spezielle Arten haben, die genauso schutzwürdig sind. Auch hier geht es darum, entsprechende Flächen nur minimal zu nutzen, unter Schutz zu stellen und dort die Vielfalt zu erhalten, die unser Leben unterstützt.

    tagesschau.de: Was für Gebiete würden Sie ganz oben auf diese Schutzliste stellen?
    Settele: Das gilt für die ganzen Tropenregionen, weil die sehr stark gefährdet sind. Amazonien ist ein gutes Beispiel dafür, wo wir Gefahr laufen, dass wir einen sogenannten Kipppunkt erreichen, dass also der Regenwald sich in Savannen verwandelt. Da geht es um Klima und um Natur und beides in Kombination. Dort ist es ganz wesentlich, dass wir nicht weiter eingreifen.
    Das Gleiche gilt für die verbliebenen naturnahen Gebiete Zentralafrikas im Kongo zum Beispiel. Auch die verbliebenen Regionen in Südostasien und Asien müssen wir retten, verschiedene Inseln, oder verschiedene Flächen auf Borneo zum Beispiel.
    https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... e-101.html

- Ausweisung von Schutzzonen II
    Ein Team um Eric Dinerstein hat sich 2019 in einer wegweisenden Veröffentlichung mit dem Titel „A Global Deal for Nature“ in der Fachzeitschrift Science Advances Gedanken darüber gemacht. Demnach ist es wichtig, dass die Schutzzonen alle Lebensraumtypen abdecken, die es auf der Welt gibt. Stellt man einen Teil aller existierenden Ökosysteme unter Schutz, so die Idee, rettet man automatisch auch die darin lebenden charakteristischen Tiere und Pflanzen. „Es kommt nicht darauf an, einzelne Arten zu schützen, sondern ganze Ökosysteme“, sagt auch Albert Wotke vom WWF.

    In ihrer Studie haben die Wissenschaftler um Dinerstein die Erde in 14 "Biome" wie "Taiga", "Mangroven", "Tropische Feuchtwälder" und "Tundra" unterteilt und diese wiederum in 846 "Ökoregionen" untergliedert. 219 dieser Ökoregionen (26 Prozent) haben das 30-Prozent-Ziel der Studie zufolge schon erreicht: 30 Prozent der Fläche oder mehr stehen bereits unter Schutz. Bei 347 Ökoregionen ist es nach Einschätzung der Forscher realistischerweise zu schaffen, da es noch genug Fläche gibt, die unter Schutz gestellt werden könnte.
    Schwer erreichbar ist dieses Ziel dagegen für 192 Ökoregionen, von denen schon jetzt so viel zerstört worden ist, dass insgesamt – also innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten – nur noch weniger als 20 Prozent übrig sind. Das betrifft Regionen, die beispielsweise unter Savannen, Steppen und tropische Trockenwälder fallen. Um 30 Prozent unter Schutz stellen zu können, müsste man diese Lebensraumtypen erst einmal wieder renaturieren.

    Doch selbst wenn sich die Staaten in Montreal auf das 30-Prozent-Ziel einigen, können bei der Umsetzung viele Fehler passieren. So haben britische Forscher in der Fachzeitschrift «Nature» gerade davor gewarnt, den Fokus zu sehr auf die tropischen Regenwälder zu legen. «Regenwälder wie die im Amazonas zu schützen, ist natürlich äusserst wichtig», sagt Studienautor Toby Pennington von der University of Exeter. «Aber Politiker, die Öffentlichkeit und sogar Naturschutzvereine vergessen manchmal, dass andere Teile der Natur auch Schutz brauchen.» In den besonders unter Druck stehenden Savannen und Trockenwäldern wüchsen zum Teil ebenso viele verschiedene Pflanzenarten wie im Regenwald.

    Wichtig ist auch, dass die Fläche der einzelnen Schutzgebiete nicht zu klein ist. Das ist vor allem in Europa ein grosses Problem. «Ein kleines Schutzgebiet mitten in einer intensiv bewirtschafteten Landschaft bringt relativ wenig», sagt Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, der Co-Vorsitzender des Globalen Berichts des Weltbiodiversitätsrats ist.

    Ein sinnvoller Ansatz, die 30 Prozent zu erreichen, wäre es deshalb, bestehende Schutzgebiete zu vergrößern. „Ideal ist es, um ein möglichst unberührtes Gebiet in der Mitte eine Pufferzone einzurichten, gefolgt von einer Nutzungszone, in der Naturschutz und Nutzung durch den Menschen miteinander vereinbart werden", sagt Nina Farwig.
    Mithilfe von Satelliten kann man zudem erkennen, an welchen Stellen der Erde es Lücken zwischen einzelnen Schutzgebieten gibt. Diese könnte man dann mit zusätzlichen Schutzzonen schließen, sodass die bereits existierenden Gebiete miteinander vernetzt werden.Tiere, aber auch Pflanzen könnten dann von einem ins andere Schutzgebiet wandern und hätten bessere Chancen zu überleben, wenn etwa der Klimawandel die Bedingungen in ihrem ursprünglichen Lebensraum verschlechtert. „In Zeiten des Klimawandels dürfen Schutzgebiete nicht mehr statisch sein", sagt Settele.

    94 Prozent der noch unberührten Flächen – ausgenommen Antarktis und Hohe See – befinden sich in nur 20 Ländern. Mehr als 70 Prozent sogar nur in fünf: Russland, Kanada, Australien, USA und Brasilien.
    „Die Vorstellung, Schutzgebiete müssen Wildnis sein, ist falsch", sagt Josef Settele. Beim 30-Prozent-Ziel für die Konferenz in Montréal gehe es nicht darum, Menschen aus all diesen Gebieten auszusperren. Im Gegenteil: „Menschen werden gebraucht, um die Gebiete zu pflegen und zu managen, zumal viele von ihnen durch menschliche Aktivitäten erst entstanden sind", sagt Settele. Die Internationale Naturschutzorganisation (IUCN) definiert sechs Schutzgebietstypen mit unterschiedlich strengem Status. Zu Kategorie I gehören Wildnisgebiete, danach folgen mehrere Abstufungen vom Nationalpark bis hin zu Biosphärenreservaten, die möglichst umweltfreundlich bewirtschaftet werden dürfen.
    https://www.tagesanzeiger.ch/wie-das-gl ... w_user=yes

- Schutz der indigenen Bevölkerung
    So vertreten etwa die Quechua im Nordwesten der peruanischen Andenstadt Cusco die Sicht, dass die Welt aus drei Teilen besteht.
    Der Mensch samt seiner Nutztiere und Getreideflächen in den Tälern, die wild lebenden Pflanzen und Tiere in den Bergen sowie alles Heilige, das sich in den Gipfeln, in den Seen oder sakralen Stätten befindet. Nur wenn sich alle drei Elemente im Gleichgewicht hielten, sei das Wohl des Menschen möglich.
    Ganz ähnliche Konzepte fand Swiderska auch in Kenia, China und Indien wieder. Indigene Gruppen rund um die Welt hätten sich selbst Regeln für eine nachhaltige Nutzung ihrer Gebiete gegeben, um dafür zu sorgen, dass natürliche Lebensräume und Artenvielfalt erhalten bleiben. Etwa indem sie es in manchen Gebieten und zu manchen Jahreszeiten verbieten, zu jagen, zu ernten oder Bäume zu fällen oder Obergrenzen setzen.
    Doch nicht jede indigene Gruppe von heute lebt noch so naturverbunden wie ihre Vorfahren. Der Anpassungsdruck durch die moderne Welt, die Regierungen oder Armut ist groß.
    https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... e-e101515/
    Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) warb dafür, beim globalen Naturschutz auch die Rechte indigener Völker zu stärken. "Ein Schlüssel zum Erfolg bei der Weltnaturkonferenz ist es, nicht nur die Natur sehen, sondern auch die Menschen, die in und von der Natur leben", sagte Schulze der Deutschen Presse-Agentur. Naturschutz funktioniere dann am besten, wenn er zugleich den Einheimischen eine wirtschaftliche Perspektive biete. Hier komme es auf die Entwicklungspolitik an. Sie müsse so gestaltet sein, dass es sich mehr lohne, "von der Natur zu leben als von ihrer Zerstörung", betonte Schulze.
    https://www.sueddeutsche.de/wissen/umwe ... -99-795197


IX. Motivation teilen und der Blick nach vorne …

… Oder schau nicht mehr zurück!
https://www.youtube.com/watch?v=QCZDtWyiZQ4

Ein Video das ein Lebensgefühl im Einklang mit der Natur widerspiegelt. Abenteuerlust und die Bedeutung des Rangers vermittelt.

Wie ist die Welt für die Menschheit noch zu retten? Über Gesundschrumpfen? Oder grünem Wachstum? Müssen wir unser Verhalten ändern?

Zunächst muss man konstatieren, dass Verstöße gegen Beschlüsse der Weltnaturkonferenz nahezu folgenlos sind. Alles beruht auf Freiwilligkeit. Daher sind wohl auch die Aichie-Ziele nicht erreicht. Sanktionsmöglichkeiten gegen Verstöße fehlten.

Daher nochmals Steffi Lemke zu ihrem Naturkonsum: „Ich bin als Paddlerin viel in der Natur unterwegs. Für mich ist Natur wichtig, um Kraft zu tanken und die Seele aufzuladen - auf dem Wasser oder auch im Wald. Ich glaube, das teile ich mit den meisten Menschen. Im Urlaub fahren Menschen ans Meer, ins Gebirge oder in den Wald. Man hört doch selten, dass sich jemand auf intensive 14 Tage in der Stadt freut. Aber in der Natur merkt man auch immer wieder: Das müssen wir schützen.“

Die Natur ist ein großartiger Gastgeber und heißt alle Gäste herzlich willkommen!!


Quellen: Das sagen die Medien zur Weltnaturkonferenz in Montreal 2022 (CBD COP 15) …

ARD.de
07.12.2022 06:28 Uhr: INTERVIEW - UN-Biodiversitätskonferenz - "Geht um Erhalt unserer Lebensgrundlage"
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... l-101.html
07.12.2022 10:32 Uhr: Weltnaturgipfel - Guterres will "Frieden mit der Natur"
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... l-101.html
07.12.2022 15:50 Uhr: Weltnaturkonferenz - Hoffen auf den "Paris-Moment"
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... z-101.html
15.12.2022 03:54 Uhr: Weltnaturkonferenz - Was bringt das "30x30"-Ziel wirklich?
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... t-101.html
16.12.2022 06:07 Uhr: Weltnaturkonferenz - Wie wird den Entwicklungsländern geholfen?
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... n-101.html
19.12.2022 10:37: Weltnaturkonferenz verabschiedet Abkommen für Artenschutz (Audio)
https://www.tagesschau.de/multimedia/au ... 51063.html
19.12.2022 12:24 Uhr: Erklärung von 200 Staaten - Gipfel einigt sich auf Naturschutzabkommen
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... g-101.html
19.12.2022 15:22 Uhr: FAQ - Weltnaturgipfel in Montreal - Ist das Naturschutzabkommen ein Durchbruch?
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... g-105.html
19.12.2022 18:33 Uhr: INTERVIEW – Weltnaturkonferenz - "Ein sehr guter Tag"
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... e-101.html
29.12.2022 02:36 Uhr: ÜBERSICHT - WWF-Bilanz - Die Gewinner und Verlierer in der Tierwelt 2022
https://www.tagesschau.de/inland/wwf-re ... n-101.html

ZDF.de
NANO vom 7. Dezember 2022: Artensterben - Wir zerstören unsere Lebensgrundlage
https://www.zdf.de/wissen/nano/221207-s ... o-100.html
17.12.2022 11:58 Uhr: Naturzerstörung und Artensterben - Die Weltnaturkonferenz in Fakten und Zahlen
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... t-100.html :
18.12.2022 23:54 Uhr: Weltnaturkonferenz in Kanada - Mehr Geld für Artenvielfalt geplant
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... t-100.html
19.12.2022 18:54 Uhr: FAQ - Ergebnisse des Weltnaturgipfels - Wie die Artenvielfalt gerettet werden soll
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... q-100.html
20.12.2022 19:39 Uhr: Nach Weltnaturkonferenz COP15 - :Strikte Umsetzung von Abkommen gefordert
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... z-100.html

Süddeutsche Zeitung
31. Juli 2022, 21:26 Uhr: Naturschutz - Blühen im Verborgenen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/eb ... -1.5630869
2. August 2022, 10:44 Uhr: Naturschutz - Gemeinsam die Welt retten
https://www.sueddeutsche.de/meinung/art ... -1.5630936
7. August 2022, 16:12 Uhr: Landwirtschaft - Özdemirs Plan für mehr Getreideanbau
https://www.sueddeutsche.de/politik/lan ... -1.5635497
25. August 2022: DIE LÖSUNG FÜR ALLES - Die Zärtlichkeit des Kondors
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die- ... -zoo-91847
27. August 2022, 10:57 Uhr: Klimawandel - Was wirklich gegen Ameisen hilft
https://www.sueddeutsche.de/stil/ameise ... -1.5644480
28. August 2022, 11:49 Uhr: Umweltschutz - Der Krieg darf keine Ausrede sein
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5645737
19. September 2022, 15:31 Uhr: Ressourcen - Es wird eng auf Erden
https://www.sueddeutsche.de/meinung/ern ... -1.5659706
20. September 2022, 18:03 Uhr: Umweltschutz - Flächenfraß bleibt auf hohem Niveau
https://www.sueddeutsche.de/bayern/baye ... -1.5660599
21. September 2022, 16:51 Uhr: Umwelt - Ein guter Tag für die Natur
https://www.sueddeutsche.de/wissen/natu ... -1.5661380
29. September 2022, 7:08 Uhr: Artensterben - So schlecht ging es den Vögeln noch nie
https://www.sueddeutsche.de/wissen/voeg ... -1.5665629
30. September 2022, 18:54 Uhr: Artenschutz - Bitte nicht noch mal Kopenhagen
https://www.sueddeutsche.de/wissen/natu ... -1.5666982
25. Oktober 2022, 18:50 Uhr: Weltnaturkonferenz in Montréal - "Wir sind weder Vorbild noch Vorreiter"
https://www.sueddeutsche.de/wissen/stef ... -1.5681449
28. Oktober 2022, 15:17 Uhr: Artenschutz - Es braucht die Kehrtwende kurz vor dem Abgrund
https://www.sueddeutsche.de/wissen/arte ... -1.5683532
17. November 2022, 9:09 Uhr: COP 27 - Klimaschutz, aber natürlich
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... -1.5697119
22. November 2022, 10:10 Uhr: Weltnaturkonferenz in Montreal - Der Natur in Deutschland geht es schlecht
https://www.sueddeutsche.de/wissen/umwe ... -1.5700231
25. November 2022, 18:53 Uhr: Ölprojekt in Alaska - Bohrloch ins Herz der Wildnis
https://www.sueddeutsche.de/wissen/alas ... -1.5702534
26. November 2022, 11:29 Uhr: Konferenz in Panama - Erfolgreicher Artenschutz braucht Sanktionen
https://www.sueddeutsche.de/wissen/cite ... -1.5703527
1. Dezember 2022, 18:52 Uhr: Weltnaturkonferenz - Scheitert die Rettung der Natur mal wieder am Geld?
https://www.sueddeutsche.de/wissen/welt ... -1.5707563
5. Dezember 2022, 3:17 Uhr: Weltnaturkonferenz - Die Welt ringt ums Überleben
https://www.sueddeutsche.de/wissen/welt ... -1.5708520
6. Dezember 2022, 11:29 Uhr: Weltnaturkonferenz - Die letzte Chance, um die Lebensgrundlage der Menschen zu sichern
https://www.sueddeutsche.de/meinung/wel ... -1.5709572
6. Dezember 2022, 17:40 Uhr: Weltnaturkonferenz - Wem gehören die genetischen Ressourcen?
https://www.sueddeutsche.de/wissen/welt ... -1.5710394
7. Dezember 2022, 15:12 Uhr: Artenschutz - Weltnaturkonferenz startet mit Rückschlag
https://www.sueddeutsche.de/wissen/welt ... -1.5711200
10. Dezember 2022, 14:44 Uhr: Schutzgebiet - Und dann verhungerten die Pferde
https://www.sueddeutsche.de/wissen/biod ... -1.5711417
11. Dezember 2022, 14:45 Uhr: Weltnaturkonferenz - Große Fortschritte auf der Weltnaturkonferenz in Montréal
https://www.sueddeutsche.de/wissen/welt ... -1.5713457
12. Dezember 2022, 11:34 Uhr: Umweltschutz - Deutschland hat zu viel Schmutz in seinen Schutzgebieten
https://www.sueddeutsche.de/meinung/kom ... -1.5713399
14. Dezember 2022, 17:00 Uhr: SZ-Podcast "Auf den Punkt" - UN-Weltnaturkonferenz: Artenschutz ist eine existenzielle Frage
https://www.sueddeutsche.de/wissen/podc ... -1.5715706
14. Dezember 2022, 18:55 Uhr: Aktuelles Lexikon - 30 x 30
https://www.sueddeutsche.de/meinung/wel ... -1.5715448
15. Dezember 2022: Weltnaturkonferenz - Artenschutz: Was weg ist, ist weg
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... z-e291424/
15. Dezember 2022, 18:02 Uhr: Weltnaturkonferenz - Lemke fordert Qualitätskriterien
https://www.sueddeutsche.de/wissen/montreal-1.5716565
16. Dezember 2022, 10:07 Uhr: Artenschutz - Geiz geht gar nicht
https://www.sueddeutsche.de/politik/art ... -1.5716377
16. Dezember 2022, 10:15 Uhr: Konferenz in Montreal - Sechs Sonderbeauftragte sollen bei Naturgipfel für Einigung sorgen
https://www.sueddeutsche.de/wissen/welt ... -1.5716670
16. Dezember 2022, 17:22 Uhr: Aktuelles Lexikon - Aquarium
https://www.sueddeutsche.de/meinung/lex ... -1.5717144
16. Dezember 2022, 17:30 Uhr: SZ-Klimakolumne - Die Mär vom Mehr
https://www.sueddeutsche.de/wissen/biod ... -1.5717053
18. Dezember 2022, 16:33 Uhr: Weltnaturkonferenz - China will 30 Prozent der Erde schützen
https://www.sueddeutsche.de/wissen/welt ... -1.5717920
18. Dezember 2022, 18:50 Uhr: Weltnaturkonferenz - Kommt der "Montreal-Moment"?
https://www.sueddeutsche.de/wissen/mont ... -1.5717951
19. Dezember 2022, 14:37 Uhr: Weltnaturkonferenz - Die Welt hat ein neues Naturschutzabkommen
https://www.sueddeutsche.de/wissen/mont ... -1.5718370

Zeit.de
6. Dezember 2022, 17:23 Uhr: Weltnaturkonferenz - Umweltministerin Eder erhofft Kehrtwende für Artenvielfalt
https://www.zeit.de/news/2022-12/06/umw ... envielfalt
7. Dezember 2022: COP 15 - 1000 Punkte, ein Plan
https://www.zeit.de/2022/51/cop15-biodi ... z-montreal
7. Dezember 2022, 8:21 Uhr: Artenschutz - UN-Chef Guterres warnt vor "Krieg gegen die Natur"
https://www.zeit.de/green/2022-12/cop-1 ... o-guterres
7. Dezember 2022, 19:18 UN-Weltnaturgipfel - Der Tag, als die Menschheit beschloss, sich selbst zu retten Uhr: Biodiversität - Eindringliche Appelle beim Weltnaturgipfel in Kanada
https://www.zeit.de/news/2022-12/06/kom ... -in-kanada
15. Dezember 2022, 16:16 Uhr: UN-Biodiversitätskonferenz - "Die Natur wird uns Menschen im Zweifel überleben"
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022- ... t-montreal
19. Dezember 2022, 5:54 Uhr: PODCAST: WAS JETZT? / COP 15 - Das Weltrettungsabkommen von Montreal
https://www.zeit.de/politik/2022-12/cop ... tenpodcast
19. Dezember 2022, 13:58 Uhr: UN-Weltnaturgipfel - Der Tag, als die Menschheit beschloss, sich selbst zu retten
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022- ... iversitaet
19. Dezember 2022, 14:37 Uhr: Naturschutz - Eder begrüßt weltweites Abkommen für Artenvielfalt
https://www.zeit.de/news/2022-12/19/ede ... envielfalt
19. Dezember 2022, 21:52 Uhr: COP15 - Guterres nennt Artenschutzabkommen "einen Friedenspakt mit der Natur"
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2022- ... reaktionen

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
20.12.2022: Video - Steffi Lemke zum Abschluss der Weltnaturkonferenz
https://www.bmuv.de/media/steffi-lemke- ... rkonferenz
Der Beschluss von Montreal zum Schutz der Natur
https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU ... sse_bf.pdf
Weltnaturkonferenz - CBD COP 15
https://www.bmuv.de/cbd-cop15

Dokumente
Die Abschlusserklärung des UN-Weltnaturgipfels COP15 in Montreal im Wortlaut
https://www.cbd.int/doc/c/e6d3/cd1d/daf ... dling=true
Aichi-Ziele
https://biodiv.de/biodiversitaet-infos/ ... -2020.html
BFN Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (kurz: Biodiversitätskonvention) - Ergebnis der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro im Jahr 1992
https://www.bfn.de/abkommen-richtlinie/ ... elfalt-cbd
Übereinkommen von Paris 2015 (bmu.de)
https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/ ... men_bf.pdf
Biologische Vielfalt - unsere gemeinsame Verantwortung (2022)
https://www.bmz.de/resource/blob/129524 ... ortung.pdf



Beitragvon Alex76 » 25.01.2023, 15:57


Die Ambitionen für den Klima- und Naturschutz müssen sehr sportlich sein, um ein Kollabieren der wichtigen Ökosysteme zu verhindern und das Pariser Klimaabkommen in den Fokus zu rücken. Unbefriedigend waren die Verhandlungsergebnisse bei der Weltklimakonferenz in Ägypten. Es ist fünf vor 12 pessimistisch betrachtet! Positiv aber mit viel Arbeit verbunden sind die Eindrücke aus Montreal von der Weltnaturkonferenz. Wie muss man die WM 2022 in Katar einschätzen? Und sind DFB und FIFA Vorbilder für weitere Unternehmen?



I. (Nachhaltiger) Sportlicher Rückblick auf die Weltmeisterschaft 2022 in Katar…

Der Blick zurück auf die Fußballweltmeisterschaft in Katar 2022 fällt schwer, auch weil bereits im Vorfeld verschiedene kritische Töne zu vernehmen waren. Viele organisierte Fangruppierungen in Deutschland wollten Katar ganz boykottieren. Viele Fans schauten mit einem mulmigen Bauchgefühl nach Katar und andere Fans zeigten Verständnis für ein Land im Veränderungsprozess.

Um die Weltmeisterschaft primär ökologisch aber auch ökonomisch nachhaltig betrachten zu können, habe ich mir die Zuschauerzahlen in Deutschland aber auch weltweit angeschaut. Während der Aufruf zum Boykott in Deutschland zu einem Rückgang des TV-Interesses führte, verzeichneten andere Länder wesentlich bessere Quoten beim Turnier in Katar. Es zeigt, dass der Fußball noch immer die TV-Massen erreicht, aber auch bei Desinteresse Gesprächsthema in der kritischen Gesellschaft und in Talkshows ist.

Abgeleitet zeigt sich, dass der Fußball Euphorie aber auch Kritik kann. Beides in Verbindung kann ein deutlicher Mehrwert für die Menschheit sein und zu einer Verbesserung des derzeitigen Zustands führen..


Teilnehmerfeld und ein Bewusstsein fürs Klima…

Für das Turnier in Katar qualifizierten sich 32 Mannschaften, die in acht Vorrundengruppen antraten. Viele Mannschaften wurden ob ihrer spielerischen Klasse oder einzelner Superstars bewundert oder auch von fremden Nationen als sympathisch eingestuft. Auch als Europäer ist es möglich z.B. mit den Brasilianern oder Kanadiern mitzufeiern. Die Welt trifft sich und kommuniziert miteinander über ein freudiges sportliches Thema.

Nebst Sympathie füreinander gilt es solidarisch in Kontakt zu treten, wenn es um wichtige Anliegen wie den Klima- und Artenschutz geht. Dass eine grünere Wirtschaft für einen großen Mehrwert für alle Menschen auf der Erde sorgen kann, sollte angestrebt werden. Für viele unbewusst produziert die Umwelt ohne dafür bezahlt zu werden! Letztlich gilt es Kompromisse zwischen Unternehmen, Kapitalgebern und Gesellschaft zu vereinbaren. Ein Kapitalgeber, der glücklich ist, dass er sich mit seiner Rendite einen Urlaub an einem verdreckten Sandstrand auf Mauritius oder auf den Seychellen leistet, kann ich mir nicht vorstellen. Auch kann ich mir keine Gesellschaft oder Industrie vorstellen, die ob höherer zukünftiger Versicherungspolicen erfreuter ist, als über die zum heutigen relativ niedrigen Werte.

Mit dem Handel von Emissionspapieren wird auf Seiten der EU ein System für den Handel mit Treibhausgasemissionszertifikaten implementiert zwecks Begrenzung der Erderwärmung. Dies geschieht, indem eine Obergrenze für die Gesamtmenge bestimmter Treibhausgase festgesetzt wird, welche von Energieerzeugern, Industriebetrieben und sonstigen Anlagen freigesetzt werden dürfen. Der Deckel wird sukzessive gesenkt, um die Emittenten dazu zu bewegen die Gesamtemissionen bis zum Jahr 2050 auf null zu senken.

Mitte des letzten Jahres haben sich die USA entschlossen ein Investitions- und Konjunkturprogramm aufzulegen, welches die Reduktion von klimaschädlichen Gasen beinhaltet. Es geht um ein Volumen von 369 Milliarden Dollar, mit denen der Übergang von fossiler zu erneuerbarer Energie beschleunigt werden soll.

Inhaltliche Schwerpunkte sind u.a. Steuererleichterungen und Förderungen für sauberen Strom, Energiespeicher und weitere Energieprojekte. Zudem wird der Kauf von E-Autos bezuschusst, sowie die Dekarbonisierung der Branchen Stahl, Zement und Aluminium und der Weg zu einer klimafreundlichen Landwirtschaft. Der Methanausstoß bei der Förderung von Gas und Öl kostet dagegen zusätzlich Geld. Ziel des Programms ist die Reduktion von Treibhausgasemissionen bis 2030 auf ein Niveau von 40 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... l-100.html

Heute sind die Fristigkeitspläne für die Dekarbonisierung der chinesischen und indischen Wirtschaft auf 2060 bzw. 2070 gesetzt, wodurch die weltweiten Klimaziele deutlich verringert werden. Andererseits würde ein gemeinsames Ziel von 2050 als ein (Turbo-)Booster für ein positives Klima sein.

Aktuell ist der Klimaschutz durch den Ausbau erneuerbarer Energien in der Gesellschaft präsent, kontrovers und wichtig. Der Ausbau erneuerbarer Energien sollte aber auch effektiv und effizient vollzogen werden mit der Prämisse möglichst wenige Windkraftanlagen zu errichten. Ein wichtiger Brückenenergieträger auf dem Weg zur Dekarbonisierung neben den Erneuerbaren Energien ist Erdgas. Auch hier gilt es durch internationale Kooperationen effektiv und effizient das Klima zu schützen. Wenn es uns gelingt spielerisch den Klimaschutz international voranzubringen, können fundamentale Ansichten aufweichen und ein gemeinsames Ziel realisiert werden.

Aktuelle Emissionstrends und Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland finden sich beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publik ... ahlen.html


Weltmeisterschaft der Klimasünder

Durchschnittlich entstanden im Jahr 2021 weltweit 4,7 Tonnen CO2-Emissionen pro Kopf. Spitzenreiter ist Katar mit einem Ausstoß von 35,59 Tonnen. Es folgen die Vereinigten Arabische Emirate mit 21,79t, Saudi Arabien mit 18,7t, Australien mit 15,09t, USA mit 14,86t, Kanada mit 14,3t, Russland mit 12,1t, Südkorea mit 11,89t, Japan mit 8,57t, Deutschland mit 8,09t, Niederlande mit 8,06t und China mit 8,05t. Während die Vereinigten Arabische Emirate, Russland und China bei der Weltmeisterschaft nicht vertreten waren, sind alle anderen aufgeführten Länder beim Turnier in Katar vertreten gewesen.

Energiebedingte CO2-Emissionen pro Kopf weltweit nach ausgewählten Ländern im Jahr 2021 (in Tonnen)
https://de.statista.com/statistik/daten ... einwohner/

Mehr als 50% der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger wird von China (30,9 Prozent), USA (13,49 Prozent) und Indien (7,3 Prozent) verursacht. Es folgen Russland (4,73 Prozent), Japan (2,88 Prozent), Iran (2,02 Prozent), Deutschland (1,82 Prozent), Saudi-Arabien (1,81 Prozent), Indonesien (1,67 Prozent), Südkorea (1,66 Prozent), Kanada (1,47 Prozent), Brasilien (1,32 Prozent), Türkei (1,2 Prozent), Südafrika (1,17 Prozent) und Mexiko (1,1 Prozent).

CO2-Emissionen: Größte Länder nach Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß im Jahr 2021
https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Von 1990 bis 2021 stiegen die globalen CO2-Emissionen aus Kohle, Erdöl und -gas von rund 21 auf über 37,124 Mrd. Tonnen pro Jahr. Befand sich China 2015 noch bei einem Pro-Kopf-CO2-Emissionsverbrauch von 6,57t, so sind es 2021 bereits 8,05t bei einer Bevölkerungszahl von 1,4 Milliarden Menschen.

Sportliche Ziele wären angebracht, um auf den Pfad des Pariser Klimaabkommens zu kommen und diesen möglichst zu unterbieten. Katar 2022 als Vorbild für künftige (Fußball-)Weltmeisterschaften und Olympische Spiele? Wichtig ist die Nachhaltigkeit nach der Fußballweltmeisterschaft im Gastgeberland und bei den Gästen. Während vor dem Turnier die Klimaambitionen medial auf die Austragung gerichtet waren, verlangt die Nachhaltigkeit eine innere kontinuierliche authentische Einstellung zum Klimaschutz.

Es gilt die euphorischen und kritischen Massen zu begeistern..


TV-Zuschauerzahlen

Es war zu erwarten, dass die Kritik an Katar auch Einfluss auf die deutschen TV-Quoten haben. Der Quoten-Einbruch fiel letztlich drastisch aus. Während bei der WM 2018 in Russland noch 9,254 Millionen Zuschauer im Durchschnitt die TV-Übertragungen im öffentlichen Fernsehen sahen, lag dieser Wert bei der WM in Katar nur noch bei 4,802 Millionen Zuschauer.

An der schlechten Stimmung vor dem Turnier konnte auch die deutsche Mannschaft während des Turniers nichts ändern. Aufgrund des Desinteresses und des Aufrufs zum Boykott verfolgten die Nationalmannschaft bei der WM in Katar weniger als 15 Millionen Zuschauer. Vier Jahre davor waren es bei den Gruppenspielen im Schnitt noch 25 Millionen Zuschauer.

Die DFB-Elf hatte es spätestens im zweiten Gruppenspiel gegen Spanien verpasst sich sportlich aus eigener Kraft für das Achtelfinale zu qualifizieren und somit auch das Quotentief zu beenden. Von Spiel zu Spiel waren Steigerungen bei den Fernsehzuschauern registrierbar. Beim ersten WM-Vorrundenspiel gegen Japan in der ARD lagen die Einschaltquoten bei 9,23 Millionen (Marktanteil: 59,7 Prozent). Das wichtige Gruppenspiel gegen Spanien verfolgten im ZDF 17,05 Millionen Zusehende bei einem Marktanteil von 49,3 Prozent. Auf einem ähnlichen Niveau von 17,43 Millionen bei einem Marktanteil von 53,7 Prozent bewegte sich das letzte Spiel gegen Costa Rica.

Mit dem Angebot von MagentaTV hat sich das Zuschauerverhalten hin zum Streamingangebot verlagert. Laut Telekom wurden regelmäßig siebenstellige Nutzungszahlen pro Spieltag erreicht.

Als Indikator für das allgemeine Desinteresse der Deutschen an der WM in Katar lassen sich die beiden letzten Endspiele heranziehen. Den 4:2-Finalsieg Frankreichs 2018 gegen Kroatien sahen bei der WM 2018 21,45 Millionen Menschen im ZDF. Das Endspiel 2022 zwischen Frankreich und Argentinien betrachteten nur noch 14 Millionen Menschen in der ARD.

19.12.22: 13,86 Millionen Zuschauer in Deutschland sehen Argentiniens Triumph - WM-Finale erreicht höchste TV-Reichweite ohne deutsche Beteiligung
https://www.kicker.de/wm-finale-erreich ... 05/artikel

20.12.2022, 07:28 Uhr: Weltmeisterschaft in Katar - ARD, ZDF und Telekom ziehen WM-Quotenfazit: „Es war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Turnier“
https://www.rnd.de/medien/wm-2022-in-ka ... FXXZA.html

International betrachtet war die WM in Katar ein großer Erfolg für die FIFA. Die Einschaltquoten übertrafen die Zahlen von der vorherigen WM deutlich. Ein differenziertes aussagekräftiges Zuschauerbild der gesamten Welt steht noch aus. Am 01.Dezember 2022 deutete die FIFA neue Zuschauerrekorde an:

FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ bricht TV-Zuschauerrekorde
https://www.fifa.com/de/tournaments/men ... uerrekorde


Stadionarchitektur in Katar und ökologische Nachhaltigkeit

Für die WM 2022 wurden sechs Stadien neu gebaut, zwei befanden sich im Bestand und wurden lediglich umgebaut. Totale Verschwendung? Was passiert mit den Stadionbauten, die konzentriert auf die kleine Fläche von Doha und der unmittelbaren Umgebung sind?

Zunächst ist angemerkt, dass alle Stadien an das Metronetz angeschlossen sind und längere Wege über Shuttlebusse überbrückbar sind. Die Stadien befinden sich alle innerhalb von 50km zur Hauptstadt Doha. Romantisch gesprochen befinden sich alle Stadien in Doha Village. Ob die Fußballer aus verschiedenen Ländern sich auf einen Kaffee trafen oder zum normalen Plaudern? So wie dies im Wintersport üblich ist oder doch im eigenem Team verblieben? Mit der Kommerzialisierung, in Verbindung mit astronomischen Spielergehältern und schwindelerregenden Ablösesummen, ist das Miteinander eher einer Individualisierung gewichen.

Spektakulär, gigantisch und rückbaubar. Alle Stadien erzählen von der Geschichte Katars und der Bedeutung einzelner Kulturgüter, die sich in der Architektur widerspiegeln, so dass neben der ökologischen Nachhaltigkeitsbetrachtung auch die Architekturgeschichte hier angefügt wird: Man begebe sich gedanklich nochmals vor die WM und fiebere mit den einzelnen Nationen mit…

Lusail-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 88.966):

88.966 Zuschauer können das Halbfinale zwischen Argentinien und Kroatien verfolgen, bevor die Augen der Welt am 18. Dezember auf das Finale im Lusail-Stadion gerichtet sind.

Das Lusail-Stadion, in dem bereits hochspannende Partien ausgetragen wurden, ist nun Schauplatz des ersten Halbfinales zwischen Argentinien und Kroatien und des Endspiels der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™.

Nun gilt die Aufmerksamkeit den letzten beiden Spielen, die in einem Stadion stattfinden werden, das dem Wechselspiel von Licht und Schatten der traditionellen orientalischen Fanar-Lampen nachempfunden ist. Die Form und Fassade des Lusail-Stadions erinnern an die komplexen dekorativen Motive auf Schalen und anderen Gefäßen, die für das goldene Zeitalter der Kunst und des Kunsthandwerks in der arabischen und islamischen Welt charakteristisch sind.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Die derzeitige Planung für das Lusail-Stadion sieht vor, den Innenraum des Komplexes so umzugestalten, dass dort eine Mischung aus städtischen Einrichtungen untergebracht werden kann. Nach 2022 könnten dort erschwingliche Wohnungen, Geschäfte, Lebensmittelläden, Gesundheitszentren und sogar eine Schule untergebracht werden. Der Oberrang könnte zu Außenterrassen für neue Wohnungen umfunktioniert werden, und auf dem Gelände könnte ein Fußballfeld für die Gemeinde entstehen. Um Platz für diese neuen Einrichtungen zu schaffen, werden bestimmte Anlagen für das Turnier entfernt. Alle ausgebauten Materialien werden gelagert und, wenn möglich, wiederverwendet oder an Gemeinden gespendet, die neue Sport-Infrastruktur benötigen.

Während des gesamten Bauvorgangs wurden nachhaltige Baupraktiken angewandt. Für die Bewässerung der Pflanzen im Umfeld des Stadions wird recyceltes Wasser verwendet. Zudem sind besonders wassersparende Armaturen verbaut und es gibt ein System zur Entdeckung eventueller Lecks. Beim Bau des Stadions wurde 40 Prozent mehr Wasser eingespart als bei vergleichbaren Stadion-Neubauten. Auch das Dach des Stadions wurde unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit entworfen.

Das hochmoderne PTFE-Material (Polytetrafluoroethylene) schützt das Stadion vor heißen Winden, hält den Staub draußen und lässt genügend Licht für ein gesundes Rasenwachstum durch. Gleichzeitig sorgt es für genügend Beschattung, um die Klimatisierungsanlage des Stadions nicht übermäßig zu belasten. Das Lusail-Stadion wurde mit einer Fünf-Sterne-Bewertung nach dem GSAS-System (Global Sustainability Assessment System) ausgezeichnet.

Mehr Informationen zum Lusail-Stadion
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... stadium-de


al-Bayt-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 68.895):

Im al-Bayt-Stadion findet am 14. Dezember das zweite Halbfinale statt, bei dem Frankreich und Marokko um den Einzug ins Finale kämpfen.

Der Name des Stadions bezieht sich auf die "Bayt al Sha'ar" – die historischen Zelte der Nomadenvölker in Katar und der gesamten Golfregion. Das Stadiondesign ist eine Hommage an Katars Vergangenheit und Gegenwart und trägt gleichzeitig der Zukunft der umliegenden Gemeinde Rechnung.

Auf einer Fläche, die größer ist als 30 Fußballfelder, bietet der al-Bayt-Park ausgedehnte Grünflächen mit Spielplätzen und Bewegungsstationen sowie Wege zum Laufen, Radfahren, Pferdereiten und Kamelreiten.

Darüber hinaus gibt es hier verschiedene Sportanlagen, die ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Im November 2021 eröffnete das Quodorat Centre, ein Gemeinschaftszentrum für die Bewahrung des kulturellen Erbes und den Dialog zwischen den Generationen, in Partnerschaft mit dem Obersten Rat und der Aspire Zone, seinen neuen Hauptsitz innerhalb des Viertels.

Unter der Leitung des Ministeriums für Kultur und Sport wird eine Zweigstelle des Nomas Centre Jugendlichen das kulturelle Erbe des Landes durch verschiedene Aktivitäten näherbringen, darunter Pferde- und Kamelreiten.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Der modulare Oberrang wird nach dem Turnier zurückgebaut. Dadurch wird die Turnierkapazität von 60.000 Zuschauern verringert. Die Sitze werden beim Bau anderer Sportanlagen in Katar und im Ausland wiederverwendet. Nach der WM werden in der oberen Etage des Stadions verschiedene Einrichtungen eingebaut.

Die Skybox-Ebene wird in ein Fünf-Sterne-Hotel umgewandelt, während ein Einkaufszentrum, ein Food Court, ein Fitnessstudio und eine Mehrzweckhalle in das Stadiongebäude integriert werden. Zudem wird ein führendes Krankenhaus für Sportmedizin eröffnet.

Das Stadion erhielt eine Fünf-Sterne-GSAS-Bewertung (Global Sustainability Assessment System) für Design und Bau sowie eine Klasse-A*-Bewertung für den Bauprozess und ein Zertifikat für die Einhaltung des saisonalen Energieeffizienzverhältnisses.

Mehr herausfinden über das al-Bayt-Stadion
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... -khor-city


Khalifa-International-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 45.857)

Das sanierte historische Khalifa-International-Stadion wird am 17. Dezember Schauplatz für das Spiel um den dritten Platz sein.

Die charakteristischen Doppelbögen des Stadions wurden auch beim Umbau erhalten und werden nun durch ein breites Dach ergänzt, das die Integration des neuen Kühlsystems in das Stadion ermöglicht.

Durch einen neuen Oberrang wurde die Kapazität um 10.450 Plätze erhöht. Zudem wurde das Stadion durch eine neue Fassade aufgewertet. Das neue LED-Beleuchtungssystem verleiht dem Fanerlebnis eine neue Dimension.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Das Stadion kann über die Station Sport City an der Goldenen Linie der Metro Doha erreicht werden.

Es liegt inmitten der Aspire Zone – Katars sportlichem Exzellenzzentrum, das für die Asien-Spiele 2006 eingerichtet wurde. Der Bezirk soll die sportliche Aktivität aller Menschen fördern

In der Aspire Zone liegen die Aspetar-Kliniken für Sportmedizin, der Aspire Dome (die größte Mehrzweck-Sporthalle der Welt, das Hamad-Wassersportzentrum und der Aspire Park. Zudem befindet sich das Stadion nur einen Steinwurf von dem Hotel The Torch Doha und der beliebten Einkaufspassage Villagio Mall entfernt.

Das Stadion erhielt als erste Spielstätte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ die Zertifizierung nach dem GSAS-Standard (Global Sustainability Assessment System).

Mehr herausfinden über das Khalifa-International-Stadion
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... stadium-de


Stadion 974 (FIFA WM-Stadionkapazität: 45.857)

Das Stadion 974, zweifellos eines der innovativsten WM-Stadien aller Zeiten, wurde aus Schiffscontainern, herausnehmbaren Sitzen und anderen modularen "Bausteinen" errichtet.

Das einzige Stadion direkt am Wasser bietet einen mit spektakulären Blick auf die Skyline von Doha. Es wurde aus standardisierten, zertifizierten Schiffscontainern und modularen Stahlelementen gebaut, die den nahe gelegenen Hafen und die Industriegeschichte des Geländes widerspiegeln.

Das Ergebnis ist eine unverwechselbare, farbenfrohe und absolut moderne Arena. Das Konzept des Stadions wurde von Fenwick Iribarren Architects entwickelt.

Dank der ausgeklügelten Modulbauweise des Stadions wurden weniger herkömmliche Baumaterialien benötigt als beim traditionellen Stadionbau, was zu einer Senkung der Baukosten beitrug.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Es handelt sich um das erste FIFA-konforme Stadion, das nach dem Turnier vollständig abgebaut werden kann, wobei alle Module anderweitig wiederverwendet werden können.

Es besteht prinzipiell die Möglichkeit, das Stadion mit derselben Kapazität an einem anderen Ort neu zu errichten oder mehrere kleinere Spielstätten aus den verwendeten Materialien zu bauen.

Das Stadion erhielt eine 5-Sterne-GSAS-Bewertung (Global Sustainability Assessment System) sowohl für die Konstruktion als auch für die Bauweise.

Im Innenraum des Stadions wird keine Klimaanlage benötigt, da sie für eine natürliche Belüftung ausgelegt ist. Die gesamte Stahlkonstruktion des Stadions kann nach dem Turnier recycelt und wiederverwendet werden.

Maßnahmen zum Wassersparen sorgen dafür, dass der Wasserverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Stadion um 40 Prozent niedriger liegt.

Mehr herausfinden über das Stadion 974
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... ium-974-de


Education-City-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 44.667)

Das Education-City-Stadion in Doha ist ein pulsierendes Zentrum des Wissens und liegt inmitten mehrerer führender Universitäten.

Die dreieckigen Fassadenelemente des Stadions bilden komplexe, diamantengleiche geometrische Muster, deren Farben sich mit dem Lauf der Sonne am Himmel ständig zu verändern scheinen.

Das Stadion steht für hohe Qualität, Dauerhaftigkeit und Widerstandskraft. Es wird durch die damit verknüpften Erinnerungen und seinen künftigen Wert für das Land zu einem echten Schatz.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Der modulare Oberrang des Stadions wird nach der WM entfernt und die Sitze werden an ein Land gespendet, in dem geeignete Sportinfrastruktur fehlt.

Das Stadion wird zu einem Sportzentrum für die Bevölkerung vor Ort, einschließlich Studenten und Dozenten.

Das Stadion war die erste Spielstätte für Katar 2022, die wegen ihrer Nachhaltigkeit eine Fünf-Sterne-GSAS-Bewertung (Global Sustainability Assessment System) erhielt.

Das Education-City-Stadion wird mit einer hochmodernen Kühltechnologie ausgestattet, um den Aufenthalt für Fans, Spieler und Offizielle so angenehm wie möglich zu gestalten.

Mehr herausfinden über das Education-City-Stadion
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... stadium-de


al-Thumama-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 44.400)

Das Design des al-Thumama-Stadions ist der "Gahfiya" nachempfunden, der traditionellen arabischen Kopfbedeckung, die von Jungen und Männern im gesamten Nahen Osten getragen wird.

Diese Kopfbedeckung bildet einen unverzichtbaren Bestandteil der traditionellen Bekleidung in der Region. Sie ist zudem ein Symbol der Würde und Unabhängigkeit.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Die Turnierkapazität des Stadions (40.000 Plätze) wird nach der FIFA Fussball-WM Katar 2022™ verringert und somit an die lokalen Bedürfnisse angepasst. Die zurückgebauten Module werden Entwicklungsländern als hochwertige Sportinfrastruktur zur Verfügung gestellt.

Die Arena mit 20.000 verbleibenden Plätzen wird für Fußball- und andere Sportveranstaltungen genutzt.

Anstelle der oberen Tribünen des Stadions wird eine Zweigstelle einer Sportklinik sowie ein Boutique-Hotel eröffnet.

Das Umfeld des Stadions wird zu einem Gemeinschaftszentrum mit Einrichtungen für verschiedene Sportarten, darunter Handball, Volleyball, Basketball und Schwimmen. Auch Lauf- und Radfahrstrecken werden sich durch den Bezirk schlängeln und Sportlern sehr gute Bedingungen bieten.

Darüber hinaus wird es eine Reihe von Einzelhandels- und Gewerbeeinheiten geben, um sicherzustellen, dass das Gebiet zu einem belebten Zentrum für Bewegung und Aktivität wird.

Mehr herausfinden über das al-Thumama-Stadion
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... stadium-de


al-Janoub-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 44.325)

Der Entwurf erinnert an die Segel der traditionellen Dau-Boote und nimmt damit Bezug auf die Seefahrertradition Al Wakrahs.

Dank des innovativen Kühlsystems und des verschließbaren Daches kann das Stadion während des gesamten Jahres genutzt werden.

Das Stadion wurde von AECOM und Zaha Hadid Architects entworfen.

Im Februar 2020 wurde im Umfeld des Stadions der al-Janoub-Park eröffnet. Es gibt Rad- und Laufstrecken, Spielplätze für Kinder und andere Grünflächen. Es wird auch einen Marktplatz und Gemeinschaftseinrichtungen geben, darunter eine Moschee und eine Schule.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Zahlreiche Unternehmen aus Katar waren an der Realisierung des al-Janoub-Stadions beteiligt, darunter MIDMAC und PORR Qatar, Coastal (Produktion der Sitze) und SOLB26 (Produktion der benötigten Stahlteile). Mehr als 50 Prozent der gesamten Investitionssumme für das Stadion floss in die Wirtschaft Katars.

Aufgrund der modularen Bauweise kann die Kapazität des Stadions nach dem Turnier von 40.000 auf 20.000 Sitzplätze verkleinert werden. Die Sitze aus dem Oberrang werden an Fußball-Entwicklungsprojekte in anderen Ländern gespendet.

Mehr herausfinden über das al-Janoub-Stadion
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... stadium-de


Ahmad-bin-Ali-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 45.032)

Das auffälligste Merkmal des Stadions ist seine leuchtende Fassade, die aus Mustern besteht, die verschiedene Aspekte des Landes charakterisieren: die Bedeutung der Familie, die Schönheit der Wüste, die einheimische Flora und Fauna sowie der lokale und internationale Handel.

Eine fünfte Form, ein Schild, fasst alle anderen zusammen und steht für die Stärke und Einheit, die für die Stadt Al Rayyan einen besonderen Stellenwert besitzt.

In dem Bezirk wird eine Reihe von Sporteinrichtungen entstehen, darunter Cricket- und Fußballplätze, ein Kinderspielplatz, Fitnessstudios im Freien, ein Wassersportzentrum, Tennisplätze, ein Skatepark und eine Laufbahn.

Darüber hinaus wird es neben der 2016 eröffneten Mall of Qatar, die direkt neben dem Stadion liegt, auch Landschaftsparks, Cafés und Gehwege geben.


Vermächtnis und Nachhaltigkeit

Das Stadion wird die Heim-Spielstätte des SC Al Rayyan. Der modulare Oberrang wird nach dem Turnier zurückgebaut und die Sitzplätze werden in anderen Sportanlagen in Katar und im Ausland eingebaut.

Viele der Materialien des abgerissenen Stadions, das sich zuvor an dieser Stelle befand (und ebenfalls den Namen Ahmad-bin-Ali-Stadion trug), wurden in dem neuen Komplex verwendet, darunter auch einige, die zu öffentlichen Kunstinstallationen umgewidmet wurden.

Mehr als 90 Prozent der Baumaterialien wurden wiederverwendet oder recycelt.

Die Bäume, die das alte Stadion umgaben, wurden für künftige Neupflanzungen erhalten, um die Beeinträchtigung für die Umwelt zu minimieren.

Es wurden Maßnahmen zur Energie- und Wassereffizienz ergriffen, um den CO2-Fußabdruck des Stadions weiter zu verringern. Der Anschluss an die Metro Doha ermöglicht eine problemlose An- und Abreise zum und vom Stadion. Das Umfeld wird 125.000 m² Grünflächen mit einheimischen Pflanzen mit geringem Wasserbedarf umfassen, an denen sich die Bevölkerung erfreuen kann.

Mehr herausfinden über das Ahmad-bin-Ali-Stadion
https://www.fifa.com/fifaplus/de/articl ... stadium-de


zu den FIFA-WM-Stadien: https://www.fifa.com/fifaplus/de/cat/26 ... cHOb0C1KZC

Weitere interessante Ergänzungen aus dem Buch von Olaf

Jansen (Autor) und Roland Bischof: Katar - Der Wüstenstaat und die Fußball-Weltmeisterschaft 2022: Hintergründe, Standpunkte, Reisetipps Taschenbuch – 1. Mai 2022, von Olaf Jansen (Autor) und Roland Bischof.

Lusail-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 88.966):

Die Architektur des Stadions ist angelehnt an die orientalische „Fanar“-Laterne mit einer goldenen Fassade, die mit komplizierten Dreiecksmustern versehen ist. Insgesamt sind 4.200 dreieckige Aluminiumplatten mit einer Gesamtfläche von 60.000 Quadratmetern verbaut. Bei Beleuchtung bildet sie das charakteristische Licht- und Schattenspiel der Laterne ab.

Markant ist das schräge Dach, das an Kunstwerke, Töpfe und Behältnisse aus dem Orient erinnert und zugleich für eine einzigartige akustische Atmosphäre sorgen soll.


al-Bayt-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 68.895):

Das al-Bayt-Stadion ist ein einzigartiges Stadion und liegt rund 50km von Doha entfernt inmitten der Wüste vor dem Ort Al Khor. Der erste Eindruck erinnert an ein klassisches Beduinenlager, welches abends mit geschickt platzierten Lampen geheimnisvoll ausgeleuchtet wird. Ein weiterer Luxus ist das innerhalb von 20 Minuten verschließbare Dach.


Khalifa-International-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 45.857):

Das Khalifa-International-Stadion ist das traditionsreichste Stadion in Katar und wurde bereits 1976 gebaut. Für die WM wurde das Stadion nochmals renoviert und mit neuer Fassade und einem imposanten Dach versehen. Das Stadion gilt als katarisches Nationalstadion, wo größere meist asiatische Wettbewerbe stattfanden.


Stadion 974 (FIFA WM-Stadionkapazität: 45.857)

Das wohl interessanteste Stadion bei einer WM befindet sich am Wasser und nur vier Kilometer vom Hamad-Flughafen entfernt. Außergewöhnlich ist die Architektur bestehend aus 974 verbauten Schiffscontainern. Gleichzeitig handelt es sich bei der 974 um die Vorwahl von Katar. Aufgrund der luftigen Bauweise wird keine Klimaanlage benötigt.

Mit dem vollständigen Abbau ist das Stadion, auch dank der Verwendung von recycelten Stahl eine interessante Alternative zu den gewöhnlichen weißen (Stadion-)Elefanten vergangener Spiele. Die frei werdende Fläche incl. der Infrastruktur wird zu einem Freizeitpark umfunktioniert.


Education-City-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 44.667)

13 Kilometer außerhalb von Doha gelegen, befindet sich das Education-City-Stadion. Direkt im Studentenviertel. Durch die Gestaltung des Daches und der Illumination von innen wird das Stadion auch als „Juwel der Wüste“ bezeichnet. Laut Architektenbüro sind mindestens 55 Prozent der Materialien aus nachhaltigen Quellen und 28 Prozent der Bauutensilien sollen recycelte Inhaltsstoffe haben.


al-Thumama-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 44.400)

Eigentlich sollte an der Stelle des al-Thumama-Stadions ein 11.000 Zuschauer fassendes unterirdisches Stadion entstehen. Nach den Ausschachtungsarbeiten und nach erteilter WM-Zusage nahmen die Verantwortlichen Abstand von der Idee.

Neben der Ornamentfassade mit 25.000 Quadratmetern Fläche besticht das Stadion mit seinem Dach aus einem 35.000 Quadratmeter großen Membran. 680 Träger wurden verbaut. Aus 54 Lüftungsanlagen besteht die Kühlung, die hauptsächlich mit erneuerbaren Energien betrieben wird.

Um das Stadion sind ein halbes Dutzend feinster Rasen-Spielfelder angelegt, die gedüngt und gewässert werden. Sowohl bei Tag und Nacht sind die Plätze hell erleuchtet. Neben Fußball basiert das Konzept auf einem Multi-Sportkomplex für alle Ballsportarten. Auch für Jogger und Fahrradfahrer.


al-Janoub-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 44.325)

Das al-Janoub-Stadion liegt fünf Kilometer vor der Küstenstadt Al Wakrah, die für den Bau der typischen arabischen Fischerboote bekannt ist. Den Fischerbooten nachempfunden wurde das Stadion-Design zum „Dhaus“, so die arabische Bezeichnung für die Boote.


Ahmad-bin-Ali-Stadion (FIFA WM-Stadionkapazität: 45.032)

22 Kilometer von Doha entfernt, in der zweitgrößten Stadt Al Rayyan, beherbergt das Ahmad-bin-Ali-Stadion die Heimstätte des Al Rayyan Sports Club. 90 Prozent der verwendeten Baumaterialien bestehen aus recycelten Materialien.


Interessant wäre eine Auswertung der genauen Zuschauerzahlen pro Nation und pro Stadion sowie die prozentuale Auslastung.

Absolut betrachtet belegte Katar 2022 mit 53.185 Zuschauern pro Partie den dritten Rang bei Fußballweltmeisterschaften nach den USA 1994 mit einem Zuschauerschnitt von 68.991 und Brasilien 2014 mit 53.592. Die Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 erreichte mit 52.491 Zuschauern Platz vier.
https://www.dfb.de/maenner-nationalmann ... uerzahlen/


Stadionweiternutzung nach dem Turnier

In Südafrika und Brasilien stehen viele Stadien mit begrenzter oder keiner Weiternutzung. Anders in Deutschland, wo die Stadien in der Bundesliga bespielt werden. Gar das Stadion in Kaiserslautern ist in der 2.Liga mit einem Zuschauerschnitt von ca. 38.000 sehr gut ausgelastet. Allerdings sind die Kosten für den Kapitaldienst, die Renovierung und die Betriebskosten eklatant. Wie kann eine Lösung aussehen? Ein Blick nach Katar ist lohnenswert..

Zusammenfassend kann man die Weiternutzung in vier Kategorien teilen:

1.) Vollständiger Rückbau mit möglicher Neuaufstellung an einem anderen Ort (Vgl. Stadion 974)

2.) Modularer Rückbau; meist Oberrang (Vgl. al-Bayt-Stadion, Education-City-Stadion, al-Thumama-Stadion, al-Janoub-Stadion, Ahmad-bin-Ali-Stadion)

3.) Umfunktionierung von Tribünenfunktionsräumen (Vgl. Lusail-Stadion, al-Bayt-Stadion, al-Thumama-Stadion)

4.) Weiternutzung als WM-Stadion bei nationalen Sportereignissen (Vgl. Khalifa-International-Stadion)

Weitere Stilmittel für die nachhaltige Gestaltung der Stadionbauten sind die Nutzung als Sportpark/ Multi-Sportkomplex. Viele Stadien sind an Orten entstanden, wo bisher keine bzw. wenig Infrastruktur vorhanden waren. Durch angemessene technologische Innovationen bei der Kühlung ließe sich auch der Breitensport fördern, der aufgrund der enormen Hitze leidet.

Noch nicht bekannt ist, ob und in welcher Form die Stadiondächer bestehen bleiben. Auch hier sind sehr viele große Flächen vorhanden, die für Photovoltaik bestens geeignet wären. Eine Kombination aus Fortbestand der Optik und der Integration von Solarmodulen wäre die perfekte Antwort auf den Klimawandel!

5.) Multi-Sportkomplex/Sportpark

6.) Einsatz von nachhaltigen Rohstoffen & Recycelte Inhaltsstoffe

7.) Erneuerbare Energiequellen


Fazit zur Weltmeisterschaft in Katar:

Auf den ersten Blick war die Weltmeisterschaft in Katar deutlich überdimensioniert, wenn man die Landesfläche und die Bevölkerungszahl in Vergleich setzt zur Bevölkerung von Rheinland-Pfalz mit vier Millionen Einwohnern. Andererseits werden wohl viele Stadionmodule und Baustoffe weiterverwendet innerhalb der Region, so dass sich das Vermächtnis dieser Weltmeisterschaft auf eine Region erstreckt, die nach dem Turnier deutlich größer als Deutschland ist.

Die Stadien in ihrer Gesamtheit sind als zeitpunktbezogenes Gesamtkunstwerk der Landesgeschichte zu sehen, so dass es eigentlich schade ist, dass die Stadien zurückgebaut werden bzw. ganz verschwinden. Mit dieser Betrachtung ergibt sich eine Chance der Neubewertung und Nachnutzung der Stadien in Brasilien 2014 und Südafrika 2010 eventuell mit dem Status als UNESCO Weltkulturerbe.

Auch für zukünftige Weltmeisterschaften ist Katar 2022 mit Vorbildcharakter zu sehen, wenn es um die Integration von nachhaltigen Rohstoffen und recycelten Inhaltsstoffen geht. Oder um den vollständigen Rückbau eines Stadions. Entscheidungskriterium sind die Betriebskosten, aber auch Nutzenaspekte, die sich für den zukünftigen Leistungs- und Hobbysport ergeben.

Deutliche Grenzen und Tabus sollten bestehen, wenn es um energieintensive Kühlungen für Wintersporthallen geht. Eine Frage der Kultur und der Wertschätzung für die Natur! Auch die Verpflichtung den Fokus auf das Klima zu richten..

Auch wenn die Sympathie für Deutschland im Laufe der Weltmeisterschaft im arabischen Raum abgenommen hat, gilt es den kulturellen Austausch zu fördern und das Bild Deutschlands zu verbessern.



Beitragvon Alex76 » 27.02.2023, 23:44


Vier Wochen Reha neigen sich dem Ende. Leider bin ich noch nicht mit meinen geplanten Beiträgen zu Ende. Diese werden in den nächsten Wochen und Monaten sukzessive folgen.

Geplant und in Bearbeitung:
II(a). Ambitionen der FIFA: Grüne Karte oder doch eine Verwarnung?
II(b). (Nachhaltiger) Sportlicher Blick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking und den Skisport in den Alpen

Weitestgehend Fertig:
III. (Nachhaltiger) Sportlicher Blick auf die Handball-Weltmeisterschaft 2023 in Schweden und Polen
IV. Make Sport! No War …
V. Vorausschauend auf die nächsten sportlichen Großereignisse als Spuilmacher?


(Update vom 12.04.2023)

IIa. Ambitionen der FIFA: Grüne Karte oder doch eine Verwarnung?

In Bezug auf die Weltmeisterschaftsstadien war es möglich eine fundierte aber auch abstrakte Bewertung zur Nachnutzung zu treffen, ohne dabei über exaktes Zahlenwerk zu verfügen. Im Vergleich zu früheren Weltmeisterschaften in Südafrika 2010, in Brasilien 2014 oder in Russland 2018, scheint die Nachnutzung in Katar deutlich besser zu sein.

Im folgenden Kapitel ist der Fokus zum einen auf die FIFA als Verband und zum anderen auf die Organisation der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar 2022 gerichtet, losgelöst von den Stadien zur WM. Laut FIFA dient die WM 2022 in Katar als ein Modellprojekt für zukünftige Fußballweltmeisterschaften. Für die WM 2022 in Katar wurden nach der erfolgreichen Ausrichterwahl die FIFA World Cup Qatar 2022 LLC (Q22) und das Supreme Committee for Delivery & Legacy (SC) gebildet. Neben der FIFA sind diese beiden Partner als Turnierorganisatoren verantwortlich.

Bereits weit vor dem Beginn der WM 2022 in Katar war die Stimmung auf das Turnier sehr kontrovers, speziell in Europa. Viele Medien mahnten die Menschenrechte und die Arbeitsbedingungen vor Ort an. Besonders die hohe Anzahl an Toten während der Bauzeit im Vorfeld der WM erhitzte die Gemüter. Zu Recht!

Später sorgte die von den europäischen Teilnehmern initiierte One Love Binde für Irritationen bei den Kataris und der arabischen Welt. Daraufhin untersagte die FIFA das Tragen der Binde zum ersten Spiel der deutschen Mannschaft. Ein Affront den die deutsche Mannschaft mit einem stillen Protest in Form des Zuhaltens des Mundes mit der Handfläche beim Mannschaftsfoto entgegnete. Der Anfang vom sportlichen Ende des Turniers. Die Konzentration auf das Turnier war gestört, zumal die WM von zahlreichen Menschen und Gruppen in Deutschland boykottiert wurde. Mit der Folge, dass die Einschaltquoten Tiefstwerte erreichten.

War die WM 2022 in Katar also wirklich so schlecht? Leichter fällt die Analyse der Nachhaltigkeit zur WM 2022 in Katar, indem die Vergabepraxis und die Verlegung des Turniers in den Winter ausgeklammert werden. Dadurch ist der Fokus primär auf den Klimawandel gerichtet, mit dem alle Menschen auf der Erde konfrontiert sind und an dem der globale Norden mit dem Ausstoß an klimaschädlichen Emissionen erheblichen Anteil hat.

Im Vergleich zu den letzten Weltmeisterschaften in Brasilien 2014 oder in Russland 2018 haben die Klimabemühungen der FIFA Fahrt aufgenommen, so dass das Bekenntnis zu den Pariser Klimazielen mit einer Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit in den Blickpunkt rückt. Ebenso der Zeitpunkt der Klimaneutralität.

Also Grüne Karte für die FIFA oder doch eine Verwarnung? Die Bewertung kann ich nur intuitiv treffen, gefragt sind später die Experten für Nachhaltigkeit, die ein faires Urteil treffen sollten.


1.) Getting Greener

Die Auswirkungen des Klimawandels treffen auch den Sport und besonders den Fußball, der draußen an der frischen Luft stattfindet. Durch den klimabedingten Anstieg der Temperaturen ist auch die FIFA mit ihren mehr als 200 Mitgliedsverbänden existentieller betroffen, als es die breite Öffentlichkeit wahrnimmt. Vor diesem Hintergrund ist Katar im Sommer ein naheliegendes beispielhaftes Szenario für viele Verbände, welches möglichst verhindert werden sollte. Extremere und ungewöhnliche Wetterereignisse mit unregelmäßigen Niederschlägen und Hitzewellen verkürzen die Zeit, in der Fußball im freien gespielt werden kann. Durch Hitze und härtere Spielflächen ist besonders die Gesundheit der Jugendlichen betroffen, aber auch die der Älteren. Zudem haben Luftverschmutzungen in Entwicklungsländern durch fossile Brennstoffe, Verkehr und Industrieemissionen negative Auswirkungen auf die Gesamtheit der Bevölkerung.

Heftigere Gewitter, Hurrikane und Taifune beschädigen die sportliche Infrastruktur von meist kleineren Verbandsmitgliedern, so dass Spiel und Training nur eingeschränkt möglich ist. Klar sollte auch sein, dass Unwetter nicht nur menschengemacht sind, allerdings der menschengemachte Anteil sollte in die Betrachtung miteinfließen, da Dürren, stärkere Regenfälle, längere Kälteperioden und steigender Meeresspiegel zugenommen haben und zur Unbespielbarkeit von Spielflächen beitragen. Prägnant formuliert kollidieren die Veränderungen der Umwelt mit dem Recht aller auf einen gleichberechtigten und integrativen Zugang zum Sport.

In Bezug auf die zahlreichen Wettbewerbe der FIFA und deren Kontinentalverbände (u.a. UEFA) ist ein zuverlässiger Spielplan für die teilnehmenden Mannschaften, Fans, Sender und kommerzieller Partner von entscheidender Bedeutung. Besonders die Hitze beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Spieler und mindert den Komfort für Fans im Stadion.

Im Zuge der Verhandlungserfolge bei den Klimakonferenzen hat sich auch die FIFA weiterentwickelt. Das Umwelt- und Klimaschutzstreben der FIFA (FIFA’s environmental and climate-related measures) begann erstmals bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland mit dem Green Goal programme of the 2006 FIFA World Cup™ aufzuleuchten, welches u.a. ein kohlenstoffarmes Projekt bei der Gewinnung von Gas förderte, so dass 92.000 Tonnen CO2 eingespart werden konnten. Weitere Errungenschaften des Green Goals waren die Einführung von Pfandbechern, Mülltrennungssystemen für Abfälle, die Reduzierung des Energieverbrauchs der Stadien und der sparsame Umgang mit Wasser.

Umweltschutzanforderungen wurden 2009 bindend für die Bewerbungen zu den Weltmeisterschaften 2018 und 2022. Zudem schätzte die FIFA ihre jährlichen CO2-Emissionen erstmals. Der erste Treibhausgas-Rechnungslegungsbericht konstatierte einen Ausstoß von 48.488 Tonnen in 2009. In Folge der Austragung von Weltmeisterschaften in Brasilien 2014 (2.7 Millionen Tonnen), in Russland 2018 (2,17 Millionen Tonnen) oder Katar 2022 (3,63 Millionen Tonnen) erreichte der Bericht Höchstwerte, die sich eklatant von anderen Jahren ohne WM unterscheiden.

Was sind die Hauptgründe für die deutlichen Unterschiede? Ähnlich wie beim Tourismus entstehen Emissionen bei den Reisen und der Unterbringung der vielen Fans. Der Bereich Transportation/Travel (Reisen) ist bei der WM in Katar für ca. die Hälfte des Ausstoßes von CO2 verantwortlich, gefolgt von der Infrastruktur mit einem Viertel und der Accommodation (Unterkunft), die ca. 20% ausmacht. Bei der WM in Russland 2018 betrug der Bereich Travel ca. 70%. Die Vergleichbarkeit und Zuordnung der Zahlenwerte scheint noch in der Erprobungsphase zu sein, so dass die Erfahrung bei der Einschätzung in Zukunft zu vergleichbareren Urteilen einzelner Weltmeisterschaften bzw. Jahren führen wird. Ähnlich sieht es bei der Infrastruktur aus, die beim Bau Emissionen verursacht, nach dem Turnier durch eine nachhaltige Ausrichtung klimaschädliche Gase vermeidet. So wie beim Bau der U-Bahn in Doha.

In den Jahren ab 2010 war der Fokus auf Erneuerbare Energien und Kompensationen gerichtet, die zu Einsparungen von CO2 geführt haben. So konnten bei der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2011 40.000 Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden. Durch ein gemeinsames Wiederaufforstungsprojekt in den kolumbianischen Anden konnten die Emissionen der FIFA U-20 Weltmeisterschaft in Kolumbien komplett kompensiert werden. Dabei kooperierte die FIFA zusammen mit dem lokalen Organisationskomitee, dem Büro des kolumbianischen Präsidenten, dem kolumbianischen Umweltministerium und dem World Wildlife Fund (WWF).

Im Jahr 2012 rückten die Stadien in den Vordergrund. Alle offiziellen Stadien sollten von nun an eine internationale Zertifizierung für nachhaltiges Bauen vorweisen.

Mit der Veröffentlichung des Treibhausgas-Rechnungslegungsberichts 2013 für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ wurde gleichzeitig ein Sonderbericht über die CO2-Bilanz von TV-Produktionen, dem ersten seiner Art in der Rundfunkbranche, publiziert. Während auf dem Platz Deutschland 2014 Weltmeister wurde, sorgten soziale Entwicklungsprojekte für Nachhaltigkeit neben dem Platz. 251.000 Tonnen Emissionen wurden dadurch kompensiert. Mehr als 17.000 Ticketinhaber haben sich für die Klimaschutzkampagne der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2014™ angemeldet und über 40.000 Reisen von und nach Brasilien registriert. Auch hier hat die FIFA 80.000 Tonnen zusätzliche Treibhausgasemissionen kompensiert.

In Zusammenarbeit mit dem Großsponsor Coca Cola und lokaler Abfallkooperativen haben die FIFA und das lokale Organisationskomitee ein Recyclingprogramm entwickelt und implementiert, welches während der Spiele der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2014™ 445 Tonnen wiederverwertbaren Abfalls sammelte.


2.) Die erste Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 1930

Was macht eigentlich die FIFA? Nur Skandale? Bereits seit 1930 richtet die FIFA ihr legendäres Aushängeschild, die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft™, aus. Davor wurde Fußball zunächst in das Programm der Olympischen Spiele der Neuzeit eingegliedert. Zusammen mit der 1863 gegründeten Football Association (FA) organisierte die erst 1904 in Paris gegründete FIFA das Olympische Fußballturnier von 1908. Es war der erste internationale Wettbewerb, an dem aufgrund der hohen Reisekosten und langen Reisedauer nur europäische Mannschaften teilnahmen. Abgesehen von den Olympischen Spielen in St. Louis 1904 sollten auch die nächsten Spiele nur in Europa stattfinden. Außereuropäischen Mannschaften war es finanziell nicht möglich, die lange Reise anzutreten.

Erst bei den Olympischen Spielen in Paris 1924 nahm mit Uruguay erstmals eine südamerikanische Mannschaft teil, die von einem Zahnarzt aus Montevideo gönnerhaft unterstütz wurde, damit die mehrwöchige Schiffsreise nach Europa finanziert werden konnte. Aufgrund der räumlichen Trennung der einzelnen Kontinente entwickelte sich der Fußball nicht zentral, wie heute üblich, sondern dezentral, was der Entwicklung nicht schaden sollte. In Europa wurde die außereuropäische Entwicklung des Sports, etwa in Südamerika, wenig beachtet. Fußball war in Südamerika sehr beliebt und wurde schon recht professionell betrieben. Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Profiligen. 1910 wurde das erste kontinentale Turnier ausgerichtet, welches 1916 durch die Campeonato Sudamericano und 1972 durch die Copa América weiterentwickelt wurde. Im Vergleich dazu sollte die erste Europameisterschaft erst 1960 ausgetragen werden.

Der Blick zurück auf das olympische Fußballturnier von 1924 offenbarte die läuferisch, taktisch und technische Überlegenheit Uruguays, die alle fünf Spiele mit 20:2 Treffern gewannen und die Goldmedaille verliehen bekamen. Auch bei den Olympischen in Amsterdam vier Jahre später errangen die Südamerikaner die Goldmedaille, wenngleich durch die erhöhte Konkurrenz, u.a. durch die Argentinier, der Weg zur Medaille beschwerlicher war. Im Finale errang Uruguay zunächst ein Unentschieden gegen Argentinien mit 1:1. Drei Tage später sollte bei der Wiederholung des Finales der Olympiasieger von 1924 auch 1928 die Oberhand behalten. Im Olympiastadion von Amsterdam sahen 28.110 Zuschauer ein 2:1 (1:1). Die von europäischen Mannschaften 1924 zunächst belächelte Mannschaft aus Uruguay hatte es den Europäern gleich zweimal gezeigt.

Uruguay diente spätestens von nun als Benchmark der europäischen Länder und Vereine. Die Ligen Südamerikas galten als gut organisiert, wenngleich die Kommerzialisierung durch echte „geldgierige“ Profis kritisch ablehnend empfunden wurde, da sie dem olympischen Gedanken nicht entsprach. Ab 1928 wurden die südamerikanischen Profis von den Olympischen Spielen ausgeschlossen.

Was zunächst negativ anmutet, war die Geburtsstunde der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft. Die Spannungen zwischen dem IOC und dem Profilager antizipierte der französische Sportmäzen und Präsident der FIFA, Jules Rimet, der bereits kurz nach dem ersten Erfolg Uruguays 1924 zusammen mit Enrique Buero, einem wohlhabenden Rinderzüchter aus Montevideo, Pläne für ein Fußball-Weltturnier schmiedete. Das Konzept wurde 1928 dem Weltfußballverband, der FIFA, vorgestellt und vom Verband akzeptiert.

Als erster Austragungsort standen Italien und Uruguay zur Diskussion. Aufgrund der sportlichen Leistungen Uruguays und großzügiger Spenden der beiden Mäzene Enrique Buero und Jules Rimet entschloss sich die FIFA für Uruguay als erstes Austragungsland 1930 und Italien 1934. Parallel zur Weltmeisterschaft feierte Uruguay seine hundertjährige Unabhängigkeit.
Der sportliche Rahmen sah ein Turnier mit drei Gruppen á 3 Mannschaften und eine Gruppe mit 4 Mannschaften vor. Die vier Gruppensieger aus den USA, Argentinien, Jugoslawien und Uruguay spielten das Halbfinale und das Finale aus, welches der Gastgeber im Endspiel gegen Argentinien mit 4:2 (1:2) vor 93.000 Zuschauern, darunter 10.000 bis 15.000 Argentiniern, gewann.

Das erstmalig von der FIFA ausgetragene Turnier war ein Kunstwerk der Improvisation. Alle Spiele sollten ursprünglich im neu gebauten Estadio Centenario in Montevideo stattfinden, welches allerdings zum Start des Turniers aufgrund einer lang anhaltenden Regenperiode noch nicht fertiggestellt war. Anfangs wich die FIFA auf zwei Ersatzstadien aus. Fünf Tage nach der Eröffnung der WM konnte das erste Spiel im neuen Stadion ausgetragen werden, wenngleich sich die Nordtribüne zum Teil noch im Bau befand. Architektonisch war das Stadion eine Augenweide und lieferte drei Superlative. Erstens war es das größte Stadion Südamerikas mit 100.000 Plätzen. Zweitens war es ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn. Drittens war es beinahe rund statt oval.

Diesmal waren vier europäische Länder mit einer dreiwöchigen Schiffsfahrt konfrontiert, um im winterlichen Südamerika an einem Fußballturnier teilzunehmen. Zusammen mit dem FIFA-Präsidenten Jules Rimet, der den Weltpokal im Reisegepäck hatte, reisten drei europäische Mannschaften im gleichen Schiff, dem italienischen Luxusliner Conte Verde, an. Der Pokal wurde dem Weltmeister, der Mannschaft von Uruguay übergeben, die auch bei der nächsten Weltmeisterschaft in Italien triumphieren sollten.

In Italien nahm erstmalig das damalige Deutsche Reich teil, zusammen mit 15 weiteren Nationen. Von den ersten Gehversuchen eines Fußballturniers 1908, mit Großbritannien als souveränen Olympiasieger, bis zur Weltmeisterschaft in Katar, mit Argentinien als strahlenden Sieger hat die Weltmeisterschaft stetig an Attraktivität gewonnen, begleitet mit emotionalen Debatten, die Fußballfans auf der ganzen Welt berühren.

Mittlerweile organisiert die FIFA folgende Wettbewerbe:
Fußball-Weltmeisterschaft (seit 1930), Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen (seit 1991), Olympisches Fußballturnier mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) (seit 1908), U-20-Fußball-Weltmeisterschaft (seit 1977), U-17-Fußball-Weltmeisterschaft (seit 1985), U-20-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen (seit 2002), U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen (seit 2008), Beachsoccer-Weltmeisterschaft (seit 2005), Futsal-Weltmeisterschaft (seit 1989) und die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft (seit 2000).

Die legendäre FIFA Fußball-Weltmeisterschaft™ und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ sind also nur zwei prominente Aushängeschilder, die im großen Fokus der Öffentlichkeit stehen. Die FIFA sieht sich als internationaler Dachverband des Fußballs, der für die weltweite Entwicklung und Förderung des Sports verantwortlich ist und sicherstellt, dass er allen, die daran teilnehmen möchten, zur Verfügung steht und dafür finanzielle Mittel zur Verfügung stellt.

Zum Aufbau der benötigten Fußballinfrastruktur, der Belieferung des benötigten Technologie und der Ausbildung von Spielern, Trainer und Schiedsrichtern arbeitet die FIFA mit ihren 211 Mitgliedsverbänden, den sechs Konföderationen und allen Interessengruppen des Fußballes zusammen. Neben den eigentlichen Turnieren gibt es entsprechende Vorqualifikationsphasen, bei denen alle teilnahmeberechtigten Mitgliedsverbände um die Plätze bei den Endrunden spielen.

Bei so vielen Spielen ist es nicht verwunderlich, dass der ökologische Fußabdruck und die generelle Nachhaltigkeit einer großen Rolle beigemessen werden. Sowohl intern als auch extern bei der kritischen Öffentlichkeit und der Vielzahl an Stakeholdern. Ein Blick in die Vision 2020-2023 verrät die Bedeutung des Schutzes der Umwelt auf globaler Ebene. Zusammen mit der Strahlkraft des Fußballs können globale Herausforderungen wie der Klimawandel angegangen werden.


3.) Zusammenarbeit der FIFA mit der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) zum Erreichen der Klimaneutralität!

Bei der FIFA ist die Erkenntnis gereift, dass die eigenen Wettbewerbe zu den erforderlichen sozioökonomischen Veränderungen im Zuge der Klimakrise beitragen müssen, um die Umwelt zu schützen und den Klimawandel zu stoppen. Daher hat sich die FIFA auch 2016 für die UNFCCC-Kampagne „Climate Neutral Now“ angeschlossen, als erste Sportorganisation. Damit einhergehend verpflichtete sich die FIFA zur Messung, Reduktion und Kompensation von Treibhausgasemissionen bei der Austragung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2018™ in Russland.

Auch bei der WM 2018 in Russland kompensierte die FIFA operative Treibhausgase in Höhe von 243.000 Tonnen durch zertifizierte kohlenstoffarme Projekte in Russland und im Ausland. Im gleichen Jahr trat die FIFA dem UNFCCC Sports for Climate Action Framework bei, welches bei der COP24 in Polen initiiert wurde und Sportorganisationen, Teams, Athleten und Fans aufrufen soll das Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Dies soll erstens dadurch geschehen, dass die Unterzeichner sich verpflichten die CO2-Emissionen um 45 % zu reduzieren bis 2030, ausgehend vom Beginn in 2018. Zweitens soll bis 2050 die Klimaneutralität erreicht werden.

Aufbauend auf den Unterzeichnungen und der Identifikation mit dem Climate Neutral Now Pledge aus 2016 sowie dem United Nations Sports for Climate Action Framework, gestaltete die FIFA eine allgemeine Vision für 2020-2023, die in der FIFA Klimastrategie im November 2021 mündete.
„Unsere Vision ist, dass die FIFA bis 2040 klimaneutral ist und der Fußball ein verbindendes Instrument ist, um das globale Klimabewusstsein und -handeln voranzutreiben.“
FIFA-Klimavision

Neben der eigenen Verantwortung erkennt die FIFA an, wie wichtig es ist, sich mit ihren Interessengruppen zusammenzuschließen, darunter die 211 FIFA-Mitgliedsverbände, Sponsoren, Investoren, die Medien, Spieler, Fans und die breite Öffentlichkeit. Mit der neuen FIFA-Klimastrategie baut die FIFA auf ihren bisherigen Klimabemühungen auf und setzt weitere Maßnahmen zur Stärkung des Klimaschutz- und Umweltprogramms um, so dass das Versprechen der Klimaneutralität bis spätestens 2050 erreicht werden kann.

Zu unterscheiden von der Klimaneutralität (Netto-Null) ist die Nullemission. Letztere besagt, dass bei der Produktion und anderen Prozessen keine klimaschädlichen Emissionen entstehen. Auch die Nutzung eines Fahrrads oder der Windkraftanlage implizieren keine Nullemissionen, da bei der Herstellung des Fahrrads oder der Windkraftanlage Emissionen entstehen. Das allgemein anerkannte klimapolitische Ziel hat daher den Schwerpunkt Klimaneutralität (Netto-Null). Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) definiert Netto-Null als einen Zustand, in dem keine zusätzliche Zugabe von Treibhausgasen in die Atmosphäre stattfindet. Das bedeutet, dass nach Reduzierung aller vermeidbaren Emissionen noch Restemissionen aus der Atmosphäre entfernt werden müssen.

Erhebliche Anstrengungen aller staatlichen und nichtstaatlichen Akteure sind gefordert. Die FIFA hat sich ihrerseits einen strategischen Rahmen gesetzt, der die drei Hauptziele der eigenen Klimastrategie durch konkrete Initiativen realisieren soll und so die Zusammenarbeit interner Funktionsbereiche und externer Interessengruppen leitet. Auch in Zukunft bedarf es für die FIFA einer starken Führung, unerschütterlichem Engagement und der Kooperation.

Der Spielplan für die Klimaschutzarbeit der FIFA ist durch die folgenden drei Hauptziele skizziert, die auf 17 Initiativen runtergebrochen wurden und zu den unten aufgeführten vier Verhaltensmustern/Säulen verweisen und das langjährige Klima- und Umweltprogramm der FIFA erweitern:

Verhaltensmuster/Säulen:

Aufklärung (Education) der weltweiten Fußballbelegschaft über klimabedingte Auswirkungen und klimafreundliche Lösungen

Passen Sie die Fußballregeln und -aktivitäten
an (Adapt), um widerstandsfähiger gegen aktuelle und erwartete Auswirkungen des Klimawandels zu sein

Reduzieren (Reduce) Sie die CO2-Emissionen der FIFA und des Fußballs, um zum Pariser Abkommen und zum Sports for Climate Action Framework beizutragen

Unterstützen und investieren (Support & Invest) Sie in wichtige Interessengruppen mit Zugang zu Know-how, um die Auswirkungen des Klimawandels sowie klimafreundliche Investitionen zu bewältigen


Hauptziele:

Ziel 1: Machen Sie unsere Organisation fit für den Klimaschutz
Die FIFA wird ihre bestehenden Managementsysteme und Fussballreglemente überprüfen und anpassen, um Prozesse zu verbessern, die zu klimafreundlichen Leistungen und Lösungen führen. Die FIFA wird auch das Wissen über Risiken und Auswirkungen des Klimawandels auf den Fußball stärken, den Transfer dieses Wissens erleichtern, die wichtigsten Klimaindikatoren für den Fußball verfolgen und die Auswirkungen überwachen, um Klimastrategien im Fußball effektiv zu unterstützen.

Ziel 2: Unsere legendären Turniere vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels schützen
Die legendären FIFA-Turniere und Jugendwettbewerbe werden von einer zunehmenden Häufigkeit extremer Wetterereignisse sowie neuen Richtlinien und Vorschriften zum Schutz der Umwelt und zum Stoppen des weiteren Klimawandels beeinflusst. Um auf diese Herausforderungen vorbereitet zu sein, wird die FIFA Konzepte und Vorschriften im Zusammenhang mit ihren Turnieren und Veranstaltungen überprüfen, um die Klimaresilienz weiter zu erhöhen und die damit verbundenen CO2-Emissionen zu reduzieren.

Darüber hinaus wird die FIFA mit den Ausrichtern ihrer Turniere zusammenarbeiten, um bestehende Anforderungen zu stärken und Maßnahmen zu entwickeln, die nationale Ambitionen und globale Klimaschutzpläne unterstützen.

Ziel 3: Sicherstellung einer klimaresilienten Fußballentwicklung
Die FIFA wird eng mit ihren Mitgliedsverbänden, Konföderationen, wichtigen Interessenvertretern des Fußballs und Experteninstitutionen zusammenarbeiten, um klimabedingte Risiken für Teilnehmer und Infrastruktur zu ermitteln, nachteilige Auswirkungen zu antizipieren und geeignete Lösungen umzusetzen, um Schäden zu verhindern oder zu minimieren und das Fortbestehen sicherzustellen globale Entwicklung des Spiels.


Initiativen zu Ziel 1:

Initiative 1.1:
Richten Sie ein Datenmanagementsystem ein, um die Treibhausgasemissionen der FIFA abzuschätzen, wichtige Klimaindikatoren zu verfolgen und die Klimaauswirkungen auf den globalen Fußball regelmäßig zu überwachen. (Reduzieren, Unterstützen & Investieren)

Initiative 1.2:
Entwicklung eines Reduktionsplans und Festlegung wissenschaftlich fundierter Jahresziele gemäß dem Pariser Abkommen und dem Sports for Climate Action Framework (Netto-Null-Emissionen bis 2040; 50 % Emissionsreduktion bis 2030) für die drei Emissions-Hotspots der FIFA, nämlich Geschäftsreisen, Logistik und Unterkunft. (Anpassen, Reduzieren)

Initiative 1.3:
Erstellen Sie ein Kompensationsportfolio und kaufen Sie zertifizierte CO2-Zertifikate, um die verbleibenden Emissionen der FIFA jährlich zu kompensieren (ab 2021). (Reduzieren, Unterstützen & Investieren)

Initiative 1.4:
Entwicklung und Umsetzung eines Klimakompetenzprogramms für die FIFA-Mitarbeiter. Veröffentlichen Sie einen halbjährlichen FIFA-Klimabericht, um die Fortschritte der FIFA auf dem Weg zur Klimaneutralität und die globale Situation im Fußball offenzulegen. (Bilden, Unterstützen & Investieren)


Initiativen zu Ziel 2:

Initiative 2.1:
Überprüfung von Konzepten, Anforderungen, Vereinbarungen und Reglementen für FIFA-Turniere und -Veranstaltungen, um sie an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen und die damit verbundenen CO2-Emissionen zu reduzieren. (Anpassen, Reduzieren)

Initiative 2.2:
Entwicklung einer standardisierten Methodik zur Bilanzierung von Treibhausgasen für FIFA-Turniere und Vorrundenwettbewerbe. (Unterstützen & Investieren)

Initiative 2.3:
Umsetzung aller Klimaschutzinitiativen der Nachhaltigkeitsstrategie der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 (Reduzieren, Unterstützen, Ausbilden)

Initiative 2.4:
Entwicklung und Umsetzung standardisierter und skalierbarer Klimaschutzprogramme für alle FIFA-Turniere in Zusammenarbeit mit den Gastgebern mit Maßnahmen, die auch ihre nationalen Pläne unterstützen und ihren Ambitionen entsprechen. (Reduzieren, Unterstützen & Investieren)

Initiative 2.5:
Erstellen Sie ein Kompensationsportfolio, um Emissionen im Zusammenhang mit allen FIFA-Turnieren und -Veranstaltungen mit zertifizierten CO2-Kompensationen auszugleichen. (Reduzieren)

Initiative 2.6:
Implementieren Sie ein Klimaschutzprogramm für Fans, die an FIFA-Turnieren teilnehmen, um das Bewusstsein zu schärfen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und auszugleichen. (Bilden, Reduzieren, Unterstützen und Investieren)


Initiativen zu Ziel 3:

Initiative 3.1:
Führen Sie eine globale Umfrage und Forschung durch, um die Treibhausgasemissionen des Fußballs weltweit abzuschätzen und das aktuelle Ausmaß der Auswirkungen des Klimawandels auf den Fußball auf der ganzen Welt zu bestimmen. (Reduzieren, Anpassen)

Initiative 3.2:
Implementieren Sie ein Klimakompetenzprogramm, um Mitgliedsverbände und Konföderationen über den Klimawandel und die Bedeutung dringender Klimaschutzmaßnahmen aufzuklären und zu sensibilisieren. (Bilden, Unterstützen und Investieren)

Initiative 3.3:
Schaffen Sie ein Football Climate Hub, um den Wissenstransfer zum Klimaschutz für Fußballfunktionäre, Profis und Spieler zu stärken und zu erleichtern. (Bilden, Unterstützen & Investieren)

Initiative 3.4:
Festlegung klarer Richtlinien zur Unterstützung der Mitgliedsverbände und Konföderationen bei ihren Anpassungs-, Minderungs- und Notfallprojekten. (Unterstützen & Investieren)

Initiative 3.5:
Neue FIFA Forward Funding Sustainability and Green Building Guidance für Mitgliedsverbände einführen, um Kapazitäten und klimafreundliche Investitionen der FIFA-Entwicklungsfonds zu entwickeln. (Bilden, Reduzieren, Unterstützen und Investieren)

Initiative 3.6:
Aufbau nachhaltiger und klimaschutzorientierter Beschaffungspolitik und –leitlinie (Anpassen, Reduzieren)

Initiative 3.7:
Investieren Sie nach nachhaltigen Kriterien und in Anlagemöglichkeiten, die eine Netto-Null-Wende aktiv unterstützen (Unterstützen & Investieren)



Links & Publikationen:

FIFA

The global game - The Vision 2020-2023
https://publications.fifa.com/en/annual ... 2020-2023/

FIFA Climate Strategy
https://digitalhub.fifa.com/m/a6e93d3f1 ... rategy.pdf

UNFCCC

Guideline - Climate Neutral Now Pledge – UNFCCC
https://unfccc.int/sites/default/files/ ... 281%29.pdf

Sports for Climate Action Framework (Version 02.0)
https://unfccc.int/sites/default/files/ ... mework.pdf

Climate Neutral Now - Guidelines for Participation
https://unfccc.int/sites/default/files/ ... elines.pdf
Zuletzt geändert von Alex76 am 12.04.2023, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Alex76 » 27.02.2023, 23:46


III. (Nachhaltiger) Sportlicher Blick auf die Handball-Weltmeisterschaft 2023 in Schweden und Polen

Das Sportjahr bot direkt am Anfang ein Highlight. Vom 11.01.2023 bis zum 29.01.2023 traten 32 Mannschaften in Schweden und Polen an, um den Handballweltmeister zu küren. Das Finale fand im 19.000 Zuschauer fassenden Fußballstadion in Stockholm statt. Größere Überraschungen gab es keine. Auch das deutsche Team konnte nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2016 in Polen nicht für eine große Überraschung durch den Einzug ins Halbfinale sorgen.


Zu Gast in Polen und Schweden

Insgesamt 112 Spiele mit 32 Teilnehmern sorgten für ein Mammutprogramm, welches über die Vorrunde mit 8 Gruppen bis zur Hauptrunde mit vier Gruppen zu je 6 Mannschaften aufgebaut war. Polnische Spielorte waren in Kraków (Kapazität: 15.030), Danzig (11.409), Katowice (11.036) und Płock (5.492). In Schweden fand die Weltmeisterschaft in Kristianstad (4.700), Göteborg (12.000), Malmö (13.000), Jönköping (7.000) und Stockholm (19.000).

Im Gegensatz zur WM in Ägypten waren erstmals wieder Zuschauer in den Hallen erlaubt. Besonders in Schweden waren die Heimspiele meist ausverkauft und beflügelten die Leistungen der schwedischen Mannschaft. Demgegenüber konnte die polnische Mannschaft mit einer neu formierten Mannschaft die hohen sportlichen Erwartungen nicht erfüllen.

Bis auf die Spiele der deutschen und der polnischen Mannschaft waren die polnischen Hallen relativ niedrig frequentiert. Durch die große Zahl an Austragungsstätten (9!) in zwei Ländern kam gefühlt eine zwiespältige WM-Stimmung auf. Insgesamt kamen 618.112 Zuschauer. Dies sind im Schnitt lediglich 5.519 Zuschauer pro Spiel. Im Vergleich dazu besuchten die gemeinsam ausgetragene 26. Weltmeisterschaft in Dänemark und Deutschland 906.283 Zuschauer (∅: 9.440 pro Spiel).


Sportlicher Verlauf aus deutscher Sicht

Bereits im Vorfeld wurden die Viertelfinalisten Frankreich, Spanien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Ägypten, Ungarn und Deutschland als Favoriten bzw. als Geheimfavoriten gehandelt. Für das junge im Umbruch sich befindende deutsche Team war die WM die Möglichkeit weitere internationale Erfahrungen zu sammeln. Nach überzeugenden Siegen in der Vorrunde gegen Katar (31:27), Serbien (34:33), Algerien (37:21) warteten in der Hauptgruppe Argentinien (39:19) und die Niederlande (33:26).

Mit Spannung wurde das abschließende Duell gegen die international erfahrenen Norweger um Magnus Abelvik Rød, Harald Reinkind, Christian O'Sullivan, Gøran Søgard Johannessen und Sander Sagosen herbeigesehnt. Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war es das erste große Spiel einer deutschen Handballnationalmannschaft, die sich im Umbruch befindet und sich noch finden muss. Andere Nationen wie Norwegen, Frankreich oder Spanien konnten über die Coronaphase auf einer eingespielten Mannschaft zurückgreifen. Das DHB-Team konnte lange Zeit mithalten, musste sich aber dann doch mit 26:28 den Skandinaviern geschlagen geben, was zur Folge hatte, dass man im Viertelfinale auf Topfavorit Frankreich traf.

Die Rollen waren klar verteilt. Deutschland als Außenseiter und die routinierte hungrige französische Mannschaft als der große Weltmeisterschaftsfavorit. Für die junge deutsche Mannschaft ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt Richtung absoluter Spitzenklasse, in Verbindung mit der Bewältigung extremer körperlicher Belastungen. Denn erschwerend hatte die deutsche Mannschaft einen Tag weniger Zeit zur Spielvorbereitung und musste zusätzlich 455.9 km von Katowice nach Danzig zum Spielort einfliegen.

Aufbauend auf einer grandiosen Torhüterleistung war der DHB gegen Frankreich in der ersten Halbzeit sehr gut im Spiel. Ging gar mit 11:7 in Front und erreichte ein 16:16 zur Pause. Allerdings zeigte sich die spielerisch individuelle Klasse der Franzosen im weiteren Verlauf des Spiels. Nach der Halbzeit verloren die deutschen Spieler dann den Faden und konnten auch keine freien Treffer mehr gegen den französischen Ersatztorhüter Remi Desbonnet erzielen, der die deutschen Schützen mit einer Quote von fast 50 Prozent frustrierte. Mit 35:28 war die Niederlage klar und deutlich.

Bei einem möglichen Viertelfinalspiel gegen Spanien wären die Chancen auf ein Weiterkommen besser gewesen. Der Turnierrahmen erschwerte ab dem Viertelfinale ein Weiterkommen der jungen deutschen Truppe. Abschließend konnte der DHB das prestigeträchtige Spiel um Platz fünf gegen Norwegen mit 28:24 für sich entscheiden und mit dem Bewusstsein ein gutes Turnier gespielt zu haben die Heimreise antreten. Gefühlt war das Viertelfinale ein „wahres“ Finale mit dem Wissen noch zukünftiges Steigerungspotential zu besitzen.


Dänemark verteidigt den „verteidigten“ Weltmeistertitel

Zum dritten Mal hintereinander ist die dänische Herrennationalmannschaft Weltmeister geworden. Damit konnten die Dänen ihren Titel von der WM 2019 und der WM 2021 erfolgreich verteidigen. Frankreich war auf Augenhöhe, allerdings gegen die besten Spieler des Planeten machtlos.

So hatte es den Eindruck als wollten die Dänen die Franzosen im Endspiel von Anfang an überrennen. Die Skandinavier führten früh mit vier und gar mit fünf Treffern, mussten zur Halbzeit mit dem 16:15 dem hohen Tempo Tribut zollen. Frankreich schaffte nach der Halbzeit zwei Mal den Ausgleich. Doch dann setzte sich die Qualität und Frische der Dänen durch.

Auch bei der letzten Weltmeisterschaft 2021 und der letzten Europameisterschaft 2022 waren die Mannschaften aus Dänemark, Frankreich, Schweden und Spanien im Halbfinale vertreten. Schweden errang im letzten Jahr etwas überraschend die Europameisterschaft. Leider mussten die Schweden ab dem Viertelfinale auf den großen Leistungsträger Jim Gottfridsson verzichten, so dass der Heimvorteil im Halbfinale gegen Frankreich nicht genutzt werden konnte.

Zum Viertelfinale waren die Topnationen im Handball unter sich und spielten im weiteren Verlauf folgendermaßen:

Viertelfinale:
Norwegen – Spanien 34:35 (nach Verlängerung)
Dänemark – Ungarn 40:23
Schweden – Ägypten 26:22
Frankreich – Deutschland 35:28

Halbfinale:
Spanien – Dänemark 23:26
Frankreich – Schweden 31:26

Spiel um Platz 3:
Schweden - Spanien 36:39
Finale:
Frankreich - Dänemark – 29:34


Die Stars der WM: Das All-Star-Team

Der Rückraum der dänischen Mannschaft spiegelt die Klasse des Weltmeisters wider. Mit dem 22-jährigen Simon Pytlick und dem 24-jährigen Mathias Gidsel ist der Umbruch im dänischen Rückraum eindrucksvoll eingeleitet. Beide Spieler bildeten zusammen mit dem Mittespieler Nedim Remili den Rückraum des All-Star-Teams.

Mit drei nominierten Spielern ist der polnische Verein KS Kielce die Mannschaft mit den meisten All-Stars. Darunter ist auch der deutsche Torhüter Andreas Wolff, der seine Weltklasse mehrmals während des Turniers aufblitzen ließ. Die Bundesliga ist mit Juri Knorr von den Rhein-Neckar-Löwen als Bester Youngster und Mathias Gidsel als MVP vertreten. Hier ist die Wertung für die einzelnen Positionen:

Torhüter: Andreas Wolff (Deutschland, KS Kielce)
Linksaußen: Angel Fernandez (Spanien, Limoges Handball)
Rückraum Links: Simon Pytlick (Dänemark, Gudme Oure Gudbjerg)
Rückraum Mitte: Nedim Remili (Frankreich, KS Kielce)
Rückraum Rechts: Alex Duschebajew (Spanien, KS Kielce)
Rechtsaußen: Niclas Ekberg (Schweden, THW Kiel)
Kreisläufer: Ludovic Fabregas (Frankreich, FC Barcelona)

Bester Youngster: Juri Knorr (Deutschland, Rhein-Neckar Löwen)
Wertvollster Spieler/MVP: Mathias Gidsel (Dänemark, Füchse Berlin)


Alternde Weltstars und junge Newcomer?

Sie können es noch und verleihen ihrer Mannschaft wertvolle Erfahrungen in kritischen Situationen. Die Rede ist von Nikola Karabatić (38 Jahre) und Mikkel Hansen (35 Jahre). Letzterer bildete den treffsichersten Rückraum zusammen mit Mathias Gidsel (60 Tore, 75%) und Simon Pytlick (51 Tore, 73%). Interessant wären die Werte bei den entscheidenden Spielen im Halbfinale gegen Spanien (26:23) und im Endspiel gegen Frankreich (34:29). Quasi der Crunchtime bei einem wichtigen Turnier und einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren ..

Wie bei der letzten Weltmeisterschaft in Ägypten eingeführt, lassen sich die Topspieler u.a. auch über den Player Score miteinander vergleichen. Dieser führt offizielle Turnier-Statistiken zusammen. So werden die erzielten Tore, Assists, Ballgewinne, Blocks in der Abwehr und die herausgeholten Strafwürfe positiv bewertet. Negativ werden Fehlwürfe, technische Fehler, Ballverluste, verursachte Strafwürfe, Zeitstrafen und rote Karten beurteilt.

In Relation setzen muss man den Wert allerdings auch mit der Stärke der gegnerischen Mannschaft und der Gegenspieler, so dass bei der Bewertung der Spieler auch ein Handballbauchgefühl miteinfließen sollte.

Individual Statistics:
https://www.ihf.info/sites/default/file ... 1673655346

29.01.2023: Zwei Spieler aus Deutschland im All-Star-Team der Handball-WM 2023, Gidsel MVP
https://www.handball-world.news/o.red.r ... 49121.html

30.01.2023: PlayerScore der Handball-WM bestätigt Wahl von Mathias Gidsel zum wertvollsten Spieler
https://www.handball-world.news/o.red.r ... 49136.html


Spielerischer, Läuferischer mit schnellen Abschlüssen

Der Handball-Weltverband IHF hat sein Regelwerk modifiziert, geltend seit dem 1.Juli 2022. Mit besonders großer Tragweite für die Spielweise sind folgende Regeln:

Regeländerung 1: Passanzahl beim Passivspiel reduziert
Beim Passivspiel, auch Zeitspiel genannt, durfte die angreifende Mannschaft beim Vorwarnzeichen der Schiedsrichter (gehobener Arm) bislang noch sechs Pässe spielen, bis der Torwurf erfolgen musste. Diese Passanzahl wird auf vier reduziert. Bereits der fünfte Pass wird also von den Schiedsrichtern abgepfiffen und die abwehrende Mannschaft bekommt den Freiwurf.

Regeländerung 2: Anwurfzone wird erweitert
Die zweite Änderung betrifft den Mittelanstoß, also den Anwurf. Bislang musste der ausführende Spieler mit einem Fuß auf der Mittellinie stehen. Vom 1. Juli an erfolgt die Ausführung des Anwurfs aus dem neuen Anwurfkreis, der einen Durchmesser von vier Metern haben soll und in der Mitte der Mittellinie platziert ist. Der Anwurf darf somit künftig aus der Bewegung heraus erfolgen. Dadurch werden neue Situationen bei der sogenannten "Schnellen Mitte" entstehen.

Regeländerung 3: Kopftreffer mit Hinausstellung bestraft
Wird der Torwart aus einer freien Spiel- bzw. Wurfsituation heraus am Kopf getroffen, ist eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe des Werfers möglich. "Wir wollen die Gesundheit der Keeper mehr schützen, daher begrüßen wir die Entscheidung der IHF", sagt Kay Holm, Schiedsrichter-Lehrwart des Deutschen Handballbundes. Es sei eine weitere Möglichkeit, unsportliches Verhalten zu unterbinden.

https://www.sportschau.de/handball/rege ... r-100.html


Neben den hier aufgeführten Regeländerungen gibt es eine Normierung für harzfreie Bälle. Anders als normale Bälle sind diese etwas kleiner. Als weitere Neuerung wurde der Auszeit-Buzzer eingeführt, der die Grüne Karte ersetzt.

Besonders die Regeländerungen eins und zwei haben erheblichen Einfluss auf die Spielweise bei der Handballweltmeisterschaft. Durch die „erweiterte Anwurfzone“ ist der Handball schneller geworden, so dass nach einem Gegentor ein Spieler zur Anwurfzone sprintet und direkt aus dem Laufen heraus zum überfallartigen Gegenstoß überleitet. Dadurch wird das Spiel extrem schnell. Je nach eigenen und gegnerischen Fähigkeiten kann so das taktische Spektrum erweitert werden. Der Handball gewinnt an Schnelligkeit. Gab es früher Abwehr- und Angriffsspezialisten, so wird in Zukunft die Tendenz wohl zum konditionsstarken Allrounder gehen.

Ergänzend dazu bewirkt die „Reduktion der Pässe beim Passivspiel“ ebenfalls den schnellen Abschluss. Je mehr Abspiele im Angriff erfolgt sind, desto weniger Variabilität hat die Mannschaft eine gute Torchance herauszuspielen. Mit dem direkten Einleiten des Angriffs über einen Spielzug oder ein 1:1, mindert das angreifende Team die Wahrscheinlichkeit ein Zeitspiel zu verursachen.

Insgesamt werden deutlich mehr Angriffe während eines Spiels registriert werden. Der Unterschied zwischen kleinen und großen Nationen kann eventuell schwinden. Absolute Topstars sind noch mehr gefordert … und anders!


Auf der Suche nach oinem Spuilmacher…

Mit der oben beschriebenen Regeländerung sind die Anforderungen an einen Spielmacher nochmals gestiegen. Zum einen gilt es das Spiel schnell(er) zu machen. Gleichzeitig muss der Spielmacher zusammen mit dem Trainer aber auch den Spielverlauf lesen und antizipieren können. Früher waren u.a. Markus Baur, Michael Kraus oder Daniel Stephan prägend für diese Position. Wahrscheinlich habe ich jetzt noch viele andere vergessen oder nicht mehr spielen sehen..

Andererseits lassen sich im Handball und Fußball Parallelen erkennen, da viele Anforderungen an einen Spielmacher ähnlich sind. Hier nochmals ein kurzer Beitrag:

Beitrag vom 05.02.2021: Auf der Suche nach einem Spuilmacher

Den klassischen Spielmacher gibt es im deutschen Handball nicht. Vielmehr wird die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Im internationalen Vergleich ragen Mikkel Hansen und Jim Gottfridsson heraus, die in kritischen Situationen Spielzüge einleiten, selbst abschließen, den Zweikampf suchen oder das Spiel beschleunigen.

Der Schweizer Spielmacher Andy Schmid sieht seine Aufgaben als verlängerter Arm des Trainers und als Coach auf dem Feld, der seine Mitspieler in Szene setzt, indem er z.B. in 1:1-Situationen geht, so dass er Platz für seine Mitspieler schafft. Zusätzlich zu den mannschaftlichen Aufgaben sollte ein Spielmacher auch eigene Torgefahr ausstrahlen.

Aus dem Fußball kennt man den klassischen Spielmacher als denjenigen, der die Spielstrategie der Mannschaft steuert, Angriffe einleitet, die Defensive koordiniert, Bälle an die Mitspieler verteilt, nach Möglichkeit immer anspielbar ist, im gegnerischen Strafraum präsent ist und Tore erzielt. Neben herausragenden technischen Fertigkeiten muss der Spielmacher auch Engagement und Kampfgeist zeigen, um den Gegner zu stören und die Einsatzbereitschaft der eigenen Mannschaft zu forcieren.

Die Aufgaben des Spielmachers sind sehr vielfältig. Auch neben dem Platz sollte der Spielmacher Führungsaufgaben übernehmen und über eine Spielerpersönlichkeit verfügen. Aufgrund der Vielfalt an Aufgaben und der gestiegenen Komplexität in der heutigen medial geprägten Zeit, übernehmen mehrere gleichgestellte Spieler im Mittelfeld zusammen die kreativen Aufgaben. Ein großer Vorteil dieser Philosophie besteht darin, dass der einzelne Spielmacher nicht vom Gegner ausgeschaltet werden kann. Z.B. durch Manndeckung oder doppelte Manndeckung.

Auch in der heutigen Abwehrarbeit geht es um Strategie, Kreativität und Ordnung. Daher nimmt der Regista, im italienischen Fußball ein tief stehender Spielmacher, eine verantwortungsvolle Rolle ein. Dieser übernimmt defensive Aufgaben und agiert aus der Tiefe des Raums. Bekannte Beispiele für Registi sind Andrea Pirlo, Xavi, Xabi Alonso, Luka Modrić, Toni Kroos und Bastian Schweinsteiger. Das Pendant in der Offensive, ein Spielmacher in zentraler offensiver Position, ist der Trequartista. Bekannte Trequartisti sind z.B. Alessandro Del Piero, Kakà, Rui Costa, Clarence Seedorf, Lionel Messi, Rafael van der Vaart, Diego, Michael Ballack, Frank Lampard, Cesc Fàbregas, Cristiano Ronaldo, Ronaldinho oder Franck Ribery.

Wie im Fußball so auch im Handball? Einige Eigenschaften und Aufgaben von Spielmachern finden sich auch im Handball. Andere Eigenschaften sind weniger stark ausgeprägt. Entwicklungsfähig ist der deutsche Rückraum, wo doch viele Positionen neu besetzt sind, so dass Automatismen und Feinheiten erst erarbeitet werden müssen. Dies funktioniert mit Trainingsarbeit aber in erster Linie mit Spielpraxis. Als erfahrene Führungsspieler in kritischen Situationen stufe ich aktuell Kai Häfner, Philipp Weber und Paul Drux ein. Mit Fabian Wiede, Steffen Weinhold, Tim Suton, Juri Knorr und Marian Michalczik haben weitere Spieler großes Potential in diese Phalanx einzubrechen. Einige Spieler habe ich noch vergessen.

In der Defensive fehlt vielleicht noch der Regista, der in der Lage ist eine schnelle 2.Welle einzuleiten und den tiefen Raum überblickt. Ein Regista, der in der Lage ist in spielentscheidenden Momenten auf Topniveau das Tempo vorzugeben: Zu Beschleunigen, aber auch zu Bremsen.
viewtopic.php?p=1333348&sid=36df3f873ff47ef5f44e7185401bc3dc#p1333348


Alfreð Gíslason hat jungen Spielern wie Julian Köster (22 Jahre), Juri Knorr (22 Jahre) und Luca Witzke (23 Jahre) das Vertrauen geschenkt. Für besonders talentierte Spieler der U21-Weltmeisterschaft winken vielleicht noch ein oder zwei erweiterte Kaderplätze. Auch hier gilt es neben der körperlichen Konstitution perspektivisch eine gemeinsame spielerische Vision für das Team zu entwickeln.

Entwicklungspotential ist vorhanden. Juri Knorr hat eindrucksvoll bewiesen, dass er eine große Torgefahr ausstrahlt und Pässe an den Kreis durchstecken kann. Nicht ohne Grund hat er die meisten Scorerpunkte (bestehend aus 53 Toren und 52 Assists) bei diesem Turnier erreicht. Auf einem hohen Niveau lässt sich an der Chancenverwertung granteln und vielleicht noch am Blick für einen besser positionierten Mitspuiler. Luca Witzke habe ich mit mehreren Treffern und Pässen auch sehr positiv wahrgenommen.

Mit Julian Köster verfügt der Bundestrainer über einen Allrounder in Abwehr und Angriff. Neben Hendrik Pekeler ist auch Julian Köster in der Defensive sehr flexibel und kann auf der vorgezogenen Eins spielen, wodurch neben der 6:0 Abwehr auch eine 3:2:1 oder 5:1 Abwehrformation je nach Spielsituation möglich wäre. Johannes Golla ist auch in der Abwehr im hinteren Bereich eine Bank.

Zur Überbrückung von Abwehr auf Angriff ist sicheres schnelles Spiel mit der jeweiligen Abwehrformation gefordert. Lauf- und Passwege müssen abgestimmt sein, wenn ein direkter freier Pass nicht möglich ist. Darauf aufbauend müssen alle Spieler den Schritt auf ein höheres Niveau vor Augen haben, um das Ziel Halbfinale anpeilen zu können. Steigerungspotential ist bei jedem noch vorhanden..


Stärken ausbauen…

Die Nationalmannschaft befindet sich im Entwicklungsprozess und klopft an die Tür der besten vier Teams. Von der erfolgreichen Mannschaft des EM-Finales 2016 in Polen sind noch fünf Spieler übriggeblieben: Andreas Wolff, Kai Häfner, Rune Dahmke, Simon Ernst und Jannik Kohlbacher. Aufgrund von Verletzungen oder aus Leistungsgründen waren Finn Lemke, Fabian Wiede, Hendrik Pekeler, Erik Schmidt, Steffen Fäth, Julius Kühn und Niclas Pieczkowski nicht im aktuellen Kader.

Einer der Erfolgsfaktoren im Endspiel gegen Spanien vor 15.000 Zuschauer in Krakau war die 6:0 Abwehr mit einem sehr starken Innenblock in Verbindung mit einem sehr guten Torhüter Andreas Wolff und einer generell sehr zweikampfstarken Abwehrarbeit. Nach einem langen kräftezehrenden Turnier siegte die deutsche Mannschaft mit 24:17 (10:6). In der Vorrunde besiegten die Spanier das deutsche Team mit 32:29. Die Abwehr ließ im Endspiel also 15 Tore weniger zu.

Eine funktionierende 6:0 Abwehr zusammen mit z.B. Pekeler, Golla oder Köster auf internationalem Topniveau ist für Deutschland wichtig, um mit den großen Nationen mithalten zu können. Pekeler und Golla haben ihre internationale Spitzenklasse bewiesen. Julius Köster sehe ich mit Potential für einen sehr wichtigen spielerischen Schienenspieler, der das Tempo nach einer sehr guten Abwehraktion im Gegenstoß oder der schnellen Mitte hochhalten könnte, ohne einen Angriff-Abwehr-Wechsel durchführen zu müssen.

Ein Luxusproblem, welches für den Bundestrainer wirklich sehr schwer lösbar erscheint, ist die Anzahl an guten bis sehr guten Kreisläufern im Team. Mit Hendrik Pekeler, Jannik Kohlbacher und Johannes Golla stehen drei international erfahrene Kreisläufer dem Bundestrainer zur Auswahl. Wäre ein Angriff mit zwei Kreisläufern denkbar, so dass man auch hier Offensivwechsel minimieren könnte und den Gegenstoß noch schneller gestaltet? Wie beschrieben ein Luxusproblem.

Automatismen, Timing und Spielverständnis waren in der Kleingruppe erkennbar. Es fehlte vielleicht der Blick auf das große Ganze, wie es bei Mannschaften wie Dänemark, Spanien, Frankreich und Schweden spielerisch zu Tage tritt und in engen Spielen zum Erfolg führt. Besonders die Spanier aber auch die Franzosen sind in der Lage Rückstände in Entscheidungsspielen noch zu kompensieren und die höchste Konzentration in Abwehr und Angriff abzurufen. Instinktiv vieles richtig machen.

Training und positive Erfahrungen in kritischen Situationen sind gut, um sukzessive Selbstvertrauen aufzubauen und in einen guten Flow zu kommen. Enge erfolgreiche Spiele wie gegen Ägypten und Norwegen prägen die Mentalität.

Mit dazu beigetragen hat das Torhütergespann um Andreas Wolff und Joel Birlehm. Die Torhüterleistung ist kaum mehr steigerbar. Das war absolute Weltklasse! Jetzt müssen offensiv und defensiv die Rückraum- und Außenspieler ähnlich top Performen.

Sollte Julius Kühn den Weg zur Nationalmannschaft zurückfinden, wird sich die Statik in der Offensive verändern. Extreme Wurfkraft und Körperlichkeit stellen neue wichtige Facetten im Angriffsspiel dar. Dem steht die spielerische und technische Schwerfälligkeit in der einen oder anderen Situation auf absolutem Top Level gegenüber.

Sollten die Außen ihre Bestleistung abrufen, wäre die deutsche Mannschaft fähig auch gegen die großen Mannschaften mitzuhalten. Vieles hängt vom Rückraum und dessen spielerischer Abstimmung ab. In den Spielen gegen die Franzosen und Norweger waren recht viele technische Fehler erkennbar, die zu Gegenstößen und leichten Gegentoren geführt haben. Selbst hatte man viele Gegenstöße nicht nutzen können.

Der deutsche Kader wird gespickt sein mit internationaler Klasse. Ob internationale Topklasse wird sich weisen..


Generationenverbindend …

Mit meinen 76 Jahren bin ich in einem Alter, in dem ich viele Mitmenschen verschiedener Generationen kennenlernen durfte. Mittlerweile besteht die deutsche Nationalmannschaft aus Handballern der Generation Y und Generation Z. Letztere sind angeblich zwischen 1997 und 2012 geboren.

Die Unterschiede zwischen den Generationen sind teilweise extrem, da diese auf deutlich anderen wirtschaftlichen, politischen oder kulturellen Bedingungen beruht. Einschneidende Erlebnisse wie Kriege, Pandemien oder Verfolgung prägten Generationen. Ebenso Technologien wie World Wide Web, MP3-Player, SMS, Mobiltelefone, Smartphones und Tablet-PCs. Ältere können sich noch an Radio und Schwarzweißfernseher als Luxusgegenstände erinnern.

Nach dem Krieg war die Kindheit vieler von Armut und Hunger geprägt. Spielzeug gab es nur wenig und wurde in Ehren gehalten, so dass dieses an Weihnachten aufgebaut und nach Weihnachten wieder abgebaut wurde. Gleichzeitig verlagerte sich das Spielen zusammen mit Freunden häufig nach draußen. Kreativität und Abenteuer entstand durch die Kombination vorhandener Gegenstände und der Natur. Ein Baum zum Klettern schulte die Konstitution. Ein Ball die Motorik. Zwei Bäume ergaben dann schon ein Fußballtor. Die Mauer oder das Garagentor waren dann gar Mitspieler, bevor der Weg in den Vereinssport führte. Andere „Kindersportkarrieren“ begannen direkt im Verein.

Heute ist der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ein anderer wie damals zu Zeiten der Baby-Boomer. Fachkräfte werden aktuell händeringend gesucht. Bei einer niedrigen Geburtenrate und florierender Wirtschaft herrscht ein Überangebot an Arbeitsplätzen. Qualifikation und Motivation werden in Zukunft wichtig sein, um den Wohlstand und das internationale Image Deutschlands halten zu können. Um den Kreis zur früheren Generation zu schließen, so ist die Kindheit der Generation Z multimedialer. Ob dies besser oder erfüllender ist, sei erst mal unbeantwortet. Identifizieren kann ich mich mit beiden Generationen, wenn ich mich bemühe. ;-)

Speziell die deutschen aber auch alle anderen Nationalspieler sind sehr bodenständig. Die Distanz zwischen den Spielern und den Fans ist sehr nahbar, so dass jeder Fan auch Autogramme und Fotos bekommt. Zudem ist die Chance vom Handball professionell zu leben wesentlich geringer als bei den Fußballprofis, so dass neben dem Sport auch eine berufliche Ausbildung oder ein Studium absolviert werden müssen. So wie die normalen Fans eben auch.

Mit der Austragung der Europameisterschaft 2024 und der Weltmeisterschaft 2027 rückt der Handball in Deutschland in den Fokus. Nach den niedrigen Einschaltquoten der Fußballer in Katar 2022 gilt es die sportliche und soziale Einheit wiederherzustellen.

Also auch zwischen Generationen vermitteln, die unterschiedlich aufgewachsen sind. Alle begeistern!

Beitrag vom 05.12.2019: Generationenverbindende Spiele

Es gibt in unserer Gesellschaft verschiedene Gruppen. Anhand des Alters kann man die Veteranen, Baby-Boomer, Generation X, Generation Y, Generation Z und bald Alpha unterscheiden. Recht vielfältig und anstrengend die Olympischen Spiele für diese Bandbreite an potenziellen Zuschauern interessant darzubieten, wo die verschiedenen Generationen mit unterschiedlichen Technologien aufgewachsen sind. War für die Generation der Baby-Boomer eine TV-Übertragung des Endspiels um die Fußballweltmeisterschaft 1954 faszinierend und prägend, ist für die Generation Y das Smartphone/Tablet Standard im täglichen Leben. Der Konsumaugenblick, vielleicht mag man es als Konsumgenuss bezeichnen, ist wesentlich kürzer geworden. Oder etwa doch nicht?

Generell haben sich bei den einzelnen Generationen die Startbedingungen geändert. Die älteren Personen, die vor 1945 zur Welt gekommen sind, können noch von Kriegserlebnissen erzählen. Damals als man mit der Feindschaft konfrontiert wurde. Mittlerweile stirbt die Generation derjenigen aus, die den 1.Weltkrieg noch erlebt haben. Und auch nur wenige Kriegsveteranen des 2.Weltkrieges können von ihren Erlebnissen an der Front berichten. Es floss viel Wasser entlang der Mosel und viele kulturelle Begegnungen zeugen mittlerweile von einem freundschaftlichen Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich, woraus eine mittlerweile sehr lange Beziehungen geworden ist, die zusammen mit 28 Mitgliedsstaaten in der Europäischen Union mündete.

Ich ertappe mich selber wie ich in der Straßenbahn ältere und jüngere Menschen beobachte, die im Laufe der Jahre immer wortkarger sich gegenüber sitzen. Teils auch nebeneinander. Es fühlt sich nicht gut an. Ich muss auch häufiger an eine ältere Person denken, die immer freudestrahlend mich begrüßte und zu einem kleinen Plausch zu haben war. Gott habe sie selig!

Daher würde ich gerne Danke sagen den älteren Mitmenschen, die das Land aus Schutt und Asche wieder aufgebaut haben, zu blühenden Gärten verhalfen und mit außerordentlichen Leistungen in Kunst, Kultur und Sport ein Wir-Gefühl im Land schufen. Teils über die Grenzen hinaus. Mit Kontroversen, so wie es in einer lebendigen Gesellschaft eben Usus ist. Leider ohne den griechischen Ouzo als Zeichen der Gastfreundschaft auf Kosten des Hauses. Mei holt noch Entwicklungspotential.. Dafür eine Generation mit dem Gedanken an die Jugend, zum Verzicht bereit und zum Sparen animierend.

Genug des Pathos. Die heutige Jugend definiert sich selbstbewusst und individuell. Mit Smartphone bewaffnet im alltäglichen Miteinander. Deutlich kommunikativer. Reisewütig im globalen medialen und realen Jetlag. Früher war es schwieriger zu publizieren. Man musste einen Verleger finden. Man musste einen TV-Sender finden. Man musste am besten bereits etabliert sein. Oder einen oder mehrere Unterstützer finden. Youtube, Facebook und Co. machen es heuer leichter viele Schritte auf einmal zu nehmen.

Früher gab es die Erziehung, heuer gibt es die Marktforschung. So ein bisserl Erziehung ist gar nicht so verkehrt. So ein bisserl Anstand. So ein bisserl weniger Grantigkeit, weniger Hass im Web.

Was sagt eigentlich PISA zu unseren Schülern und Schülerinnen?
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/s ... 99249.html

Die Spitzenpositionen nicht erreicht. Mei. Wos solls! Auf ein Neues. Ich hoffe trotzdem, dass die generationenübergreifende Anerkennung sich durchsetzen wird. Sich gegenseitig wiederfinden. Zur Entspannung des Bildungssektors und der Sicherung des Rentensystems! ;-)

Aber auch das Herz der Gesellschaft! Viele ältere Menschen sind ehrenamtlich tätig und erfüllen soziale Aufgaben, die der Staat nicht leisten kann. Für Obdachlose oder sozial schwächere Personen, aber auch in Vereinen. Beim Mittagstisch und bei den Schulaufgaben.. Die Schlacht um PISA ist noch nicht verloren!
viewtopic.php?p=1261770#p1261770



Ein Blick auf die Emissionen

In der ersten Gruppenphase wurden die Mannschaften einem Standort zugeordnet, so dass zwischen den Partien keine Reiseemissionen in Form von Flügen und Busanreisen anfielen. Insgesamt fanden so jeweils drei Spiele statt. Auch in der Hauptrunde wurden die qualifizierten Mannschaften einer Stadt zugeordnet, in der sie drei Spiele austragen mussten.

Während der Finalrunde mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale mussten die Mannschaften an anderen Spielorten antreten. Negativ wurden die langen Anreisen zu den Spielorten empfunden, welche teils nur mit Flügen für Mannschaft und mitreisende Fans zu bewältigen waren. Hier wäre vielleicht noch im Sinne der Nachhaltigkeit Verbesserungsbedarf, wenngleich die Kritik bei Betrachtung des kompletten Turniers gnädig ausfällt.

Ein zweiter angeführter Kritikpunkt waren die nur wenige Meter langen Busanreisen der teilnehmenden Mannschaften zur Halle, welche wohl aus TV vermarktungsrechtlichen Gesichtspunkten getätigt werden mussten, so dass die Spieler nicht die wenigen Meter zur Halle zu Fuß gehen durften.

Klar ist, dass noch andere Emissionsquellen entlarvt werden könnten. Was die Herausforderung für zukünftige Veranstaltungen darstellt..


Euphorie vor dem Jahrzehnt des Handballs

Seit 2017 war die Weltmeisterschaft eine gefühlte Europameisterschaft, da keine außereuropäischen Mannschaften den Sprung ins Halbfinale geschafft haben. Folglich ist die Europameisterschaft in Deutschland eine „gefühlte Weltmeisterschaft“ was die Dichte an Topspielen und Topstars betrifft.

Durch die guten Leistungen in der Vorrunde und in der Hauptgruppe bei der jetzigen WM hat der DHB für Begeisterung und Euphorie im Land gesorgt.

Das Eröffnungsspiel, welches im Düsseldorfer Fußballstadion stattfindet, bietet eine Kapazität von 50.000 Zuschauern. Stand jetzt sind mehr als 40.000 Karten verkauft. Und auch die restlichen Tickets werden bis zu Beginn des Turniers am Mittwoch den 10. Januar 2024 abgesetzt sein. Insgesamt werden 24 Teams zu 65 Spielen antreten. Neben Düsseldorf (Kapazität: ca. 50.000) werden auch die Arenen in Berlin (14.800), Mannheim (13.200), München (12.000), Hamburg (13.300) und Köln (19.750) Spiele der Europameisterschaft austragen.

Die Handballnationalmannschaft wird in der Vorrunde noch in Berlin, Mannheim und München antreten.

In Hamburg finden Spiele der Hauptrunde statt. Sollte die Qualifikation erreicht werden, lockt die Hauptrunde den DHB nach Köln, wo auch die Finalrunde ausgetragen wird. Wer das letzte Spiel in Köln am 28. Januar 2024 gewinnt, darf sich Europameister 2024 nennen.

Die Vorfreude ist groß und lässt sich im Claim „Here to play!“ gut zusammenfassen. Logo und Kampagne wurden am 06. Januar 2022 den Medien vorgestellt:
https://ehfeuro.eurohandball.com/men/20 ... euro-2024/

Mit der EHF EURO 2024 beginnt das „Jahrzehnt des Handballs“, dem die Frauen-WM 2025 gemeinsam mit den Niederlanden und die Männer-Weltmeisterschaft 2027 folgen. Vorgelagert ist in diesem Sommer bereits die U21-Weltmeisterschaft 2023 gemeinsam mit Griechenland.


Fazit:

Die Lust auf Handball ist auf einem Niveau, welcher Steigerungen bei den nächsten Weltmeisterschaften bzw. der im nächsten Jahr anstehenden Europameisterschaft in Deutschland ermöglicht.

Erstmals nach Corona waren bei der Handballweltmeisterschaft 2023 in Schweden und Polen wieder Zuschauer erlaubt. Ein erster wichtiger Schritt zur Normalität. Perspektivisch ist die Austragung in einer großen Handballnation charmant, wie in Deutschland, Frankreich, Spanien oder Schweden realisierbar. In kleineren Ländern ist eine Kooperation durchaus sinnvoll, sofern die Reisestrapazen nicht überhand nehmen und die Attraktivität des Turniers gewahrt wird.

Mit der geeigneten Auswahl der Städte kann ein sehr positives Image auf den Wettbewerb und ein positives Gefühl bei den Teilnehmern aufblühen. Auch hier kann man das Vermächtnis ehemaliger Olympia- oder Weltmeisterstädten integrieren, so dass Veranstaltungen für den Breitensport die Brücke zum Leistungssport ebnen. Geschickt initiiert lassen sich so viele kleinere Städte von der Magie des Großen beflügeln..

Bereits jetzt sind mehr als 40.000 Eintrittskarten für das Eröffnungsspiel in Düsseldorf verkauft. Ein ausverkauftes Haus bedeutet Weltrekord.



Beitragvon Alex76 » 14.03.2023, 21:46


V. Make Sport! No War …

Krieg in der Ukraine. Säbelrasseln zwischen China und den USA. Erdbeben in Syrien und der Türkei. Dazu kommt der Klimawandel. Wenn man keine Depression hat, dann bekommt man spätestens nach der angekündigten Lieferung von Panzern der Baureihe Leopard-1 und Leopard-2 welche.

Aufrüsten als finale Lösung? Oder doch Frieden als beste Option!

Auch die Energiewende ist ein zäher Prozess, der viel Geduld abverlangt. Erfolgreich nur dann ist, wenn Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit einhergehen. Zudem muss der Blick mittelfristig auf Wasserstoff gerichtet werden, der dann aus dem außerhalb Europas liegendem Ausland kommt.

Mittlerweile muss man Deutschland klimatechnisch mitziehen, um den Ausstieg aus der Kohleverstromung kurz- bis mittelfristig zu vollziehen. Aufgrund der schlimmen politischen Lage in der Ukraine sind wir ins Hintertreffen geraten, dem gilt es entgegen zu wirken. Konstruktiver als die ´letzte Generation´ und auch aus eigenem Verhalten mit ein bisserl Vorbildfunktion für den einen oder anderen Klimawandelzweifler.

Vorab und rückwirkend möchte ich mich für die Tonalität teils entschuldigen, da es einerseits um sehr ernste Themen geht, andererseits ein Aufbruch vollzogen werden muss. Quasi von unten nach oben! Und zwischen den Generationen. Sport hat die Kraft verbindend zu wirken in einer Zeit der Individualisierung …

Sportlich beschäftigen mich aktuell sowohl innenpolitische als auch außenpolitische Themen. Außenpolitisch habe ich meinen Reisepass beantragt, so dass ich auch in der Lage bin Bälle für kleine und große Kinder in Afghanistan zu verschenken. Den sportlichen Schwung der Weltmeisterschaft in Katar würde ich gerne nach Afghanistan mitnehmen zur Errichtung einer guten gewünschten Infrastruktur!

Hilfe für Afghanistan! Gut für das deutsche Klima …

Kinder, die schon früh zum Umgang mit echten Waffen geschult werden und eine überforderte Talibanregierung? Soll so die Zukunft Afghanistans aussehen?

Die USA, Frankreich, Deutschland und andere Bündnispartner haben Afghanistan verlassen. Das Land steht vor großen Herausforderungen. Wie entwickelt sich Afghanistan unter Führung der Taliban weiter? Wie sicher sind die Menschen vor Waffengewalt? Welche Perspektiven haben Frauen und Kinder? Wie baut sich eine landwirtschaftlich geprägte Infrastruktur auf? Welche Kenntnisse und Fertigkeiten bringen Handwerker für den Wiederaufbau der Städte mit?

Anpacken statt Weglaufen? Klar ist die politische Verfolgung eine Art 24/7-Beschäftigungswoche mit verdammt schlechter Bezahlung und extrem ermüdend. Dem steht die Liebe zur Heimat, die Familie und der Aufbau des eigenen Landes entgegen.

Aber auch im aufnehmenden Land gibt es eine maximale Aufnahmekapazität, über die das politische Klima fröstelt und der Integrationsprozess in Parallelgesellschaften stattfindet. Der Sport leistet in Deutschland wichtige Integrationshilfe für junge und ältere Menschen. In Auffanglagern sorgt der Umgang mit dem Ball für Abwechslung und Spieltrieb bei traumatisch belasteten Kindern und Jugendlichen. Ein schlichter Ball. Kein Hightech-Produkt!

Der Gang ins Kalifat Afghanistan ist alles andere als ein Sonntagsspaziergang. Ohne Waffen im Gepäck, sondern mit Hilfsgütern und Ansätzen für einen (Wieder-)Aufbau der Städte und Dörfer. Das ist die Idee! Unabhängig von Sunniten oder Schiiten! Jeder Euro zählt. Ebenso jede Hilfe von mutigen kompetenten und erfahrenen Entwicklungshelfern.

Angst vor Anschlägen vor Ort? Ein klares Jein!

Angst vor den Auswirkungen der Klimakrise? Ein deutliches Ja! Ein großer Schub für die Klimapolitik ist aktuell international nicht wahrnehmbar. Der Reformdruck bezüglich des Klimas ist groß. Die Hochwasserschäden im Ahrtal, Nordrhein-Westfalen und anderen Teilen Deutschlands sensibilisieren für die Brisanz der Klimakrise.

Bis vor kurzem haben Abordnungen der Taliban in Doha (Katar) über den Abzug der internationalen Truppen verhandelt. Von außen scheint es, als habe unter den Taliban ein Umdenkungsprozess stattgefunden, der z.B. den Stellenwert der Frau stark gestiegen sieht. Eine komplette Verwestlichung ist eh nicht denkbar. Eine Öffnung für friedliche Lösungen könnte ein Durchbruch in der Entwicklung des Landes sein und Entwicklungshilfen von außen legitimieren. Wie kann der Friedensprozess fortgesetzt werden? Ist eine enge Kooperation mit den Taliban denkbar? Ist eine Kooperation mit der afghanischen Gesellschaft denkbar, so dass Fluchtursachen vermieden werden? Ein Gefühl der Heimat und des Stolzes geschaffen werden?

Kann eine Vision aufgezeigt werden, die kompetente Aufbauhilfe im Handwerk, Sport, Bildung, Kultur, Kunst beinhaltet? Somit den jungen und älteren Menschen Hoffnung und Zutrauen in die eigene Stärken vermittelt?


Ein großes Leuchtturmprojekt für Afghanistan wäre der Bau eines Gebäudes in Anlehnung an Friedensreich Hundertwasser, das den Einklang zwischen Mensch und Natur symbolisiert. Somit den Blick auf den weltweiten Klimawandel richtet. Allein ist das nicht machbar. Nur im Team. Daher wäre ein erster Schritt der Gang nach Doha.

Mit dem persönlichen Auftreten in Afghanistan ist die Hoffnung verbunden positiv auf Russland und die Ukraine einzuwirken, um eine langfristige Friedenslösung anzustreben. Ähnlich wie zwischen Frankreich und Deutschland. Ähnlich wie zwischen Großbritannien und Deutschland.


Sportlich lässt sich auch die Innenpolitik betrachten. Hier geht es darum die Gesellschaft in Deutschland fit zu machen. Dazu zähle ich mich auch. Bisher habe ich mein Studium selber finanzieren müssen unter erschwerten Bedingungen und Entbehrungen wie fehlendem Urlaub, geringer Wohnqualität, mangelhafter (selbstfinanzierter) Büroausstattung etc. Noch verkraftbar! Anders schaut es mit einer systematischen Verfolgung aus: gefühlte 24/7-Beschäftigungswoche mit verdammt schlechter Bezahlung und extrem ermüdend! In einer Branche, in der viele organisatorische Angelegenheiten den Protagonisten abgenommen werden.

Um dem entgegenzutreten strebe ich die Gründung einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk an. Der Fokus ist auf die Nachhaltigkeit gerichtet und auch besonders auf die Kloinen und die großen Kloinen und deren Zugang zum aktiven Sport und (Weiter-)Bildung.


Jetzt ist die Zeit, um aktiv auf den Klimawandel einzuwirken und potentielle Fluchtursachen in den Griff zu kriegen. Im Sinne des sozialen Friedens und einer (pro)aktiven Entwicklungspolitik.


VI. Vorausschauend auf die nächsten sportlichen Großereignisse als Spuilmacher?

Leo! Meine persönlichen finanziellen Mittel sind und waren auch seit der Schule begrenzt. Daher will ich auch sehr gerne den finanziellen Doppelpass mit der FIFA spielen und eine Steilvorlage für den DFB/DFL geben in der Hoffnung auf einen Querpass zum IOC mit einem Kempa zum DHB

Es sind noch ca. 1050 Tage bis zu den nächsten Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo 2026. Diese sollen vom 6. Februar bis 22. Februar 2026 stattfinden. Noch mehr Zeit ist bis zur Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA im Juni und Juli 2026.

Mit der U21-Handball-Weltmeisterschaft 2023 in Deutschland und Griechenland beginnt das Jahrzehnt des Handballs in Deutschland. Darauf erst einmal einen Ouzo. Dem Juniorenwettbewerb folgen die EHF EURO 2024, die Frauen-WM 2025 gemeinsam mit den Niederlanden und die Männer-Weltmeisterschaft 2027. Ein Traum für jeden Handballspieler! Bereits die Weltmeisterschaft 2019 in Deutschland und Dänemark war spektakulär. 9.440 Zuschauer pro Spiel sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse in Hamburg, Köln, München und Berlin. Dazu kamen die dänischen Städte Kopenhagen und Herning.

Auf einen griechischen Wein und leckeres Gyros würde ich sehr gerne vom 20. Juni bis 2. Juli 2023 in Griechenland bei der U21-Handball-Weltmeisterschaft vorbeikommen. Auch mit der Bahn in gemeinsamer Trauer mit den Hinterbliebenen des Zugunglücks. Das Zugunglück hinterlässt tiefe Betroffenheit, die den Sport und die Kultur Griechenlands in den Hintergrund drängt.

Demütig fällt der Blick auf die olympischen Wettkampfstätten der Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen und deren Nachnutzung aus. Ganz so schlimm wird der Verfall nicht gewesen sein, so dass man keine in Griechenland üblichen archäologischen Fachkenntnisse braucht. Was man braucht sind Ideen und Investitionen.

Auch in München sind viele Wettkampfstätten von den Olympischen Sommerspielen 1972 noch vorhanden und werden weiter genutzt. Olympiapark, Olympiastadion und Olympiahallen sind in einem ordentlich gepflegten Zustand. Für Olympische Winterspiele müssten die Alpinen Skifahrer und Skispringer nach Garmisch-Partenkirchen reisen. Alle Wintersportarten würden in München, Ruhpolding (Landkreis Traunstein) und in Schönau am Königssee (Landkreis Berchtesgadener Land) stattfinden. Dazu Eishockey in vier deutschen Eishockeymetropolen… Der Traum von Olympischen Winterspielen in München 2026 lebt, solange noch 1000 und 1 Nacht Zeit ist.

Wia soge i 's am Söder Markus? Auf boarisch oda doch fränkisch? Ich warte immer noch auf eine Privataudienz zusammen mit dem Oberbürgermeister Dieter Reiter. Inhaltlich geht es um Schnee und Eis für die Alpen und die Gletscher! Emotional um die Faszination von Skifahren für die Kloinen und die großen Kloinen.

Die Zeit läuft. Als Spuilmacher würde ich auch ohne Har(t)z auskommen und versuchen Veränderungen anzustoßen. So wäre es mir wichtig eine weltweite Anpassung der Klimapolitik einzuleiten, so dass Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien, etc. auf ihre historischen Emissionsausstoßansprüche verzichten bzw. diese abmildern. Wie kann dies erfolgen? Entscheidend wird sein den Zeitpunkt der Klimaneutralität um mehr als 10 Jahre vorzuverlegen.

Die Taktik beruht gerade in diesen schwierigen Zeiten auf Harmonie, Gesten für Menschlichkeit und Solidarität. Um dies zu ermöglichen ist eine gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & -Handwerk zielführend. Verbunden mit einer Sportpolitik aus 1000 und 1 Nacht, die ein Vorschlag zum Nachverhandeln mit FIFA und IOC impliziert:

- Olympische Winterspiele 2026 in München/Garmisch Partenkirchen

- Fußballweltmeisterschaft 2026 in Großbritannien

- Olympische Winterspiele 2030 in Mailand und Cortina d’Ampezzo

- Fußballweltmeisterschaft 2030 in Kanada, Mexiko und den USA

- Nachhaltige Nutzung älterer Wettkampfstätten (Stadionherberge, Kolpingwerk, Künstlerische Gestaltung, Sportpark, …)

Für Großbritannien wäre die WM 2026 eine Belohnung, da das Vereinigte Königreich bis 2024 aus der Kohle aussteigen und seinen Strom bis 2030 zu 95 Prozent aus kohlenstoffarmen Quellen erzeugen will, indem die Erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden.

Eine Verschiebung der Olympischen Winterspiele und der Fußballweltmeisterschaft dürfte für die jetzigen Veranstalter nur geringen finanziellen Schaden haben, gleichzeitig wären der Austragungsort und das Austragungsland vier Jahre länger im Gespräch. Speziell in den Alpen ist eine gute Zusammenarbeit und Partnerschaft wichtig, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Der Trend ist besorgniserregend. Noch besteht die Hoffnung, dass die Gletscher und Berge in den Alpen zu alter neuer Stärke und Pracht zurückfinden. Natur pur…

Darüber hinaus gilt es in Zusammenarbeit aller Länder dieser Erde den menschengemachten Klimawandel zu stoppen. Meinen Spuilzug habe ich anfangs schon vorgestellt: „Leo statt Leopard!

Der Matchplan steht. Mit Endspuil in Dubai 2023?!

_______________________________

Update vom 12.04.2023:
II(a). Ambitionen der FIFA: Grüne Karte oder doch eine Verwarnung? (Update vom 12.04.2023)
viewtopic.php?p=1425209#p1425209



Beitragvon Alex76 » 01.05.2023, 20:17


Investition in die Fußballbundesliga? Oder doch eine Ligareform!

Auch heuer sind die Sportlichen Erfolge in den europäischen Wettbewerben überschaubar. Während in der Gruppenphase der Championsleague noch vier der fünf gestarteten deutschen Vereine das Achtelfinale erreicht haben, war die Bundesliga im Viertelfinale nur noch mit dem FC Bayern München vertreten.

Der FC Bayern war gegen Manchester City, die zusammen mit Real Madrid wohl die beiden Ausnahmemannschaften darstellen, chancenlos. Ohne Lewandowski und Manuel Neuer, sowie clubinterner Querelen, fehlte die Ausstrahlung, um gegen ein europäisches Spitzenteam mithalten zu können. Aktuell vertritt Bayer Leverkusen den deutschen Fußball in der Europa League.

Ist die Bundesliga international noch wettbewerbsfähig? Was bedeutet der Einstieg eines Ligainvestors? Wie werden die Mehreinnahmen verteilt? Welchen gesellschaftlichen Stellenwert hat der Fußball in Deutschland? Wie können Alleinstellungsmerkmale aufgebaut werden, die den sportlichen und wirtschaftlichen Abstand zur Premier League oder der spanischen LaLiga mindern?

Die englische Premier League ist finanziell am besten ausgestattet, was sich bei den Spielertransfers, der Expertise der Trainer und der dynamischen Spielweise bemerkbar macht. Mit einer der Gründe für diese Excellence ist der TV-Vertrag. Laut der Sport Bild soll sich der TV-Vertrag für die In- und Auslandsvermarktung in der Saison 2020/21 auf 3,58 Milliarden Euro belaufen. Während die spanische LaLiga 2,05 Milliarden Euro erhielt, bekam die Bundesliga 1,44 Milliarden Euro und rangierte an dritter Stelle des europäischen Ranking noch vor der italienischen Serie A (1,34 Milliarden Euro) und der französischen Ligue 1 (1,15 Milliarden Euro).

Mit der Corona-Pandemie haben sich auch die TV-Gelder nach unten konsolidiert. Am Stellenwert der englischen Premiere League (aktuell bis 2025: 3,5-4,0 Mrd. € aus Inlands- und Auslandsvermarktung) hat sich wenig geändert. Eine genaue solide Auflistung der europäischen TV-Einnahmen schwierig.

Um international wettbewerbsfähig zu sein, bedarf es eines guten Verhandlungsergebnisses bei den nationalen und internationalen TV-Rechten für die Bundesliga. Wobei diese Verhandlungen recht komplex sind und in Relation gesetzt werden müssen mit Anstoßzeiten (Vgl. spanische LaLiga) oder Ansetzungen zwischen den Jahren (Vgl. englische Premier League).

Die DFL möchte mit einem strategischen Finanzpartner eine Tochterfirma namens "DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA" gründen, in die die Medienrechte ausgelagert werden. Durch den Einstieg des Investors, einer Private-Equity-Gesellschaft, sollen 2 bis 3 Milliarden Euro erlöst werden für eine über 20 bis 25 Jahre angelegte Beteiligung mit 12,5 bis 20 Prozent.

Bis zum 24.April hatten sechs Private-Equity-Gesellschaften Zeit, um ein indikatives Angebot bei der Deutschen Fußballliga abzugeben. Als indikatives Angebot wird (insbesondere im Vergaberecht und bei Unternehmenskäufen mit einem Bieterverfahren) ein unverbindliches erstes Angebot bezeichnet, das Bewerber in der sog. Dialogphase eines Vergabeverfahrens abgeben. Bei den Gesellschaften handelt es sich um die Finanzinvestoren Advent, Blackstone, Bridgepoint, CVC, EQT und KKR.

Die nächsten Schritte der DFL erfolgen auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, bei der die zwei bis drei attraktivsten Offerten selektiert werden sollen. Laut Kicker-Informationen soll die nötige Abstimmung über eine mögliche Partnerschaft nicht vor Ende Mai stattfinden. Für den Einstieg des Investors müssten zwei Drittel der 36 Klubs aus 1.Liga und 2. Liga ihre Zustimmung erteilen.

Als Small Town Boy habe ich mir dazu auch Gedanken gemacht. Schaust: Where the Eagles cry …! (19.05.2022, 19:19)
viewtopic.php?p=1396292#p1396292

Links zum Einstieg eines Ligainvestors und den TV-Geldern:

20.03.2022: SO VIEL NEHMEN DIE LIGEN WIRKLICH EIN - Europas neue TV-Geldrangliste
https://sportbild.bild.de/fussball/inte ... sport.html

28.03.2023: Milliarden für die Bundesliga? Wieso der Einstieg eines Investors in die DFL einige Gefahren birgt - Investoreneinstieg in der DFL: das neue Schreckgespenst im Gruselkabinett des modernen Fußballs
https://schwatzgelb.de/artikel/2023/uns ... -fussballs

04.04.2023: BVB-Podcast von Schwatzgelb.de - Auffen Punkt #74: Nein zu Investoren in der DFL?!
https://schwatzgelb.de/artikel/2023/auf ... in-der-dfl

18.4.2023, 13:34 UHR: Rudi Völler: Der FCK würde der Bundesliga gut tun
https://www.swr.de/sport/fussball/1-fc- ... r-100.html

19.4.2023, 14:26 UHR: Markus Babbel: Der FCK hat die Pfalz wieder wachgeküsst
https://www.swr.de/sport/fussball/1-fc- ... g-100.html

24.04.2023, 13:33 Uhr: Heiße Debatte um Milliarden-Plan - Das steckt hinter der Investorensuche der DFL
https://www.zdf.de/nachrichten/sport/fu ... n-100.html

24.04.2023: Bundesliga droht Schreckensszenario
https://www.msn.com/de-de/sport/fussbal ... 65a8&ei=34

25.04.2023: DFL hofft auf Investoren-Milliarden
https://www.sport1.de/news/fussball/bun ... -am-24-mai

25.04.2023: Abstimmung Ende Mai - Investorensuche: DFL nimmt weitere Weichenstellung vor
https://www.kicker.de/investorensuche-d ... 09/artikel

28.04.2023, 09:43 Uhr: Schlechtes Vorbild für DFL - Investor entzweit spanischen Fußball
https://www.zdf.de/nachrichten/sport/fu ... n-100.html


„Fortuna für Alle!“

Vereine wie Hannover 96 oder Fortuna Düsseldorf haben es als Zweitligist schwer in der gesellschaftlichen Wahrnehmung einer Großstadt mit vielen attraktiven Freizeitangeboten positiv aufzufallen. Der Anspruch lautet Erstklassigkeit, wodurch der sportliche Druck sehr hoch ist und von Medien und Fans kritisch beäugt wird. Die Liste attraktiver Vereine ließe sich noch erweitern. Auch im Norden und im Süden gibt es viele Vereine, die in der 1.Bundesliga gefühlt beheimatet sind.

Wie gelingt der Aufstieg? Nebst Geld gilt es in der Stadt eine Aufstiegsmagie zu entfachen. Ob dies Fortuna Düsseldorf mit der Aktion „Fortuna für Alle!“ gelingt ist spannend zu begleiten. Worum geht es? Hier die Pressekonferenz der Fortuna:

26.04.2023: FORTUNA FÜR ALLE | Verein stellt neue strategische Ausrichtung vor
https://www.youtube.com/watch?v=GT2_Peu7d_M

Zunächst möchte ich mich mal persönlich distanzieren. Nein ich bin nicht Alexander Jobst, obwohl das mit den 76 Jahren optisch passen könnte. Alexander Jobst plant mit der Fortuna eine in den Medien titulierte Ticket-Revolution, so dass den Zuschauern freien Eintritt für Spiele der Fortuna gewährt wird. In der nächsten Saison zunächst bei drei Heimspielen als Pilotprojekt. Ziel sei eine Saison bestehend aus 17 kostenlosen Heimspielen.

Um die wichtigen Erlöse aus dem Ticketing dennoch verbuchen zu können, sollen strategische Partner und Sponsoren die entgangenen Zuschauereinnahmen finanzieren. Bisher hat die Fortuna vier Partner gewinnen können, die in den kommenden fünf Jahren eine Summe in Höhe von 45 Millionen Euro bereit sind zu subventionieren. Dabei handelt es sich um Hewlett Packard Enterprise (HPE), Targobank, Provinzial sowie die Initiative Common Goal.

Der Vorstand bestehend aus dem Vorsitzenden Alexander Jobst, Klaus Allofs und Arnd Hovemann führen weiter aus, dass die Einnahmen zu 50 Prozent in den Profikader fließen, 20 Prozent in den Nachwuchs und Frauenfußball, 20% in den Ausbau digitaler Infrastruktur im Stadion, weitere 10 Prozent in nachhaltige Projekte und soziale Initiativen in der Stadt und der Region. Klaus Allofs möchte zusammen mit den Initiatoren „den Fußball den Menschen zurückgeben“.

Abgewickelt soll die Ticketvergabe über eine digitale Plattform, bei der sich Interessierte bewerben können. Zugleich könne die Plattform als Forum für Mitsprache und Partizipation von Bürgern und Fans genutzt werden. Wie genau mit Dauerkarten oder unterschiedlichen Kartenkategorien verfahren wird, bleibt noch unbeantwortet.

Bisher hat die Fortuna einen Zuschauerschnitt von 29.500 bei einem Fassungsvermögen von 52.200. Damit wäre die Arena zu 60% ausgelastet. Besonders die Spiele gegen den HSV (52.200) und den 1.FC Kaiserslautern (44.422) sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente und ein besonderes Stadionerlebnis für Heim- und Auswärtsfans. Weniger attraktiv waren die Spiele gegen den SV Sandhausen (22.125) und Jahn Regensburg (20.745), welche in der 2.Bundesliga weniger als 22.500 Zuschauer in die Merkur Arena lockten. Auch das für den Aufstiegskampf bedeutsame Heimspiel gegen den FC Heidenheim lockte lediglich 26.827 Zuschauer in die Arena.

Im Vergleich zu den Rivalen aus Köln und Mönchengladbach sind Heimspiele der Fortuna eher Auswärtsfestlichkeiten in Verbindung mit der längsten Theke der Welt. Ein stimmungsvoller Heimsupport fehlt. Und das obwohl die Landeshauptstadt von NRW mit ca. 620.000 Einwohnern hinter Köln die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes und die siebtgrößte Stadt in Deutschland ist.

Fazit:

Tote Hose in der Arena. Dafür steckt viel wirtschaftliche Substanz in der Region. Mit dem Aufstieg in die 1.Liga und dem Prädikat 1. Bundesliga würde der Verein in die wirtschaftliche Premiumklasse aufsteigen. Ähnlich wie der 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach.

Wie kommt das Konzept bei der Konkurrenz an? Sowohl aus Köln als auch aus Hoffenheim wird die Aktion skeptisch wahrgenommen. Einerseits weil Ticketeinnahmen ein bedeutender Teil der Gesamteinnahmen sind. Andererseits würde ein kostenloses Ticket die Preissensitivität in ganz Deutschland tangieren, so dass z.B. eine sportlich schlechte Leistung des FC Köln mit dem gefrusteten Verweis der zahlenden Fans auf das kostenlose Angebot der Fortuna versehen wird.

Der Fußball hat seinen Wert. Die Zuschauerzahl ist eine Anerkennung für eine sportliche Leistung und Begeisterungsfähigkeit, ähnlich wie der Applaus für Sangeskünstler oder das Staunen vor Bildern im Louvre.

Nichtsdestotrotz hat der Fußball einen großen gesellschaftlichen Auftrag. Daher sind kostenlose Ticketkontingente an sozial benachteiligte Menschen ehrenwert, zugleich wären sinkende Ticketpreise für alle begrüßenswert, besonders für Familien, die eh ein schmales Budget haben. Die Gehälter der (europäischen) Spitzenfußballer sind weitestgehend unter Missachtung des Financial Fairplay realisierbar.

„Fortuna für Alle“ also auch wünschenswert, wenngleich hier die Macht der Sponsoren mittelfristig mit den Interessen der Zuschauer und Mitglieder kollidieren könnte.

Links zu „Fortuna für Alle!“:

25.04.2023: Pilotprojekt geplant - Pressekonferenz am Mittwoch - Freier Eintritt für alle: Fortuna Düsseldorf plant Ticket-Revolution
https://www.kicker.de/freier-eintritt-f ... 14/artikel

26.04.2023: Kommentar von Chefredakteur Jörg Jakob - Für den Mut gebührt Düsseldorf Respekt
https://www.kicker.de/fuer-den-mut-gebu ... 50/artikel

26.04.2023: Ex-Torjäger über "Bewunderung und Skepsis" - Allofs erklärt Projekt: "Den Fußball den Menschen zurückgeben" (Video)
https://www.kicker.de/allofs-erklaert-p ... 8640/video

26.04.2023: FORTUNA FÜR ALLE | Verein stellt neue strategische Ausrichtung vor | Fortuna Düsseldorf
https://www.youtube.com/watch?v=GT2_Peu7d_M

26.04.2023: Zweitligist hat große Pläne - Gäste-Fans, Pilotphase und Zukunft: Fortuna präzisiert "Ticket-Revolution"
https://www.kicker.de/gaeste-fans-pilot ... 09/artikel

26.04.2023: Fortuna Düsseldorf kündigt Ticket-Revolution an - Umfrage: Soll der Eintritt in Fußballstadien frei sein?
https://www.kicker.de/umfrage-soll-der- ... 62/artikel

26.04.2023: Signal für deutschen Profifußball - Was hinter Fortunas Ticket-Revolution steckt
https://www.kicker.de/was-hinter-fortun ... 48/artikel

26.04.2023: "Fußball soll für alle da sein" - "Unsere Kurve" begrüßt Düsseldorfer Ticket-Plan - und warnt
https://www.kicker.de/unsere-kurve-begr ... 34/artikel

26.04.2023: Revolution in 2. Liga - "Freier Eintritt für alle": Dieser Klub stellt die Fußballwelt auf den Kopf
https://www.t-online.de/sport/fussball/ ... -kopf.html

26.04.2023: 2. LIGA - "17 Freispiele für alle": So soll die Ticket-Revolution bei Fortuna Düsseldorf laufen
https://www.stern.de/sport/fussball/for ... 12256.html

26.04.2023: "17 Freispiele für alle" - Fortuna geht neue Wege
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussb ... -99-447870

27.04.2023: FC stellt klar: Freier Eintritt funktioniert nicht in Köln
https://www.berchtesgadener-anzeiger.de ... 86296.html

27.04.2023: Düsseldorfer Experimente
https://11freunde.de/artikel/duesseldor ... te/8477458


„Für immer Fritz-Walter-Stadion!“

Auch der 1.FC Kaiserslautern muss sich mit der Zukunft beschäftigen. Eine längere Verweildauer in der 2.Bundesliga ist wirtschaftlich schwierig darstellbar, da das große WM-Stadion finanzielle Ressourcen bindet und baulich nicht jünger wird.

Viele moderne Stadien in den ersten drei Bundesligen sind mit einem Naming Right versehen. Diese generieren jährliche Einnahmen, um die Stadionkosten zu finanzieren. Laut Vereinssatzung des 1.FC Kaiserslautern ist der Stadionname geschützt, zu Recht! Erinnert dieser an Kaiserslauterns berühmtesten Sohn. Für eine kommerzielle Nutzung wie bei den gewöhnlichen Naming Rights ist der Stadionname nicht geeignet.

Stattdessen gilt es für den 1.FC Kaiserslautern Ideen zu entwickeln, die ein Substitut zum Naming Right darstellen. Wobei viele Vereinsbosse den Begriff Substitut mit einer Schockstarre registrieren würden, da er die kommerziellen Naming Rights eventuell entwerten könnte. Eine Alternative zum gewöhnlichen Naming Right klingt charmanter und würde die Wettbewerbsfähigkeit des 1.FC Kaiserslautern sichern.

Vorgeschichte zur Naming Right Alternativen:

Als erster Verein in Deutschland gelang es dem Hamburger Sportverein mit dem Partner AOL im Juli 2001 das Naming Right in Deutschland zu etablieren. Statt dem werbefreien Volksparkstadion als Name, gingen die Zuschauermassen nun bis Juni 2007 in die AOL-Arena, bis Juni 2010 in die Nordbank Arena, in die Imtech-Arena und heuer wieder ins Volksparkstadion.

Pro Jahr konnten so 3,5 Millionen €/Jahr aus dem Verkauf der Namensrechte erwirtschaftet werden. Bei der Allianzarena beläuft sich die Summe auf 6 Millionen €/Jahr und der Signal Iduna Park in Dortmund beschert dem BVB Erlöse in Höhe von 5,8 Millionen €/Jahr.

Nehme man den HSV als Beispiel, so käme man innerhalb von 15 Jahren auf Gesamteinnahmen in Höhe von ca. 50 Millionen € (zu diskontieren auf das Basisjahr 2001). Auch für den FC Bayern München, dem BVB oder kleineren Vereinen wie z.B. Mainz dient das Naming Right als ein nicht zu unterschätzender Posten in der Bilanz. Wild geschätzte 66% aller Erst-und Zweitligisten haben einen Naming Right Partner!

Naming Right Alternative zur Wettbewerbsfähigkeit

Im Winter 2007 reifte die Idee der Naming Right Alternative, welche speziell auf die Besonderheiten und Bedürfnisse des Stadionnamens in Kaiserslautern angepasst werden sollte. Seit dem 2.November 1985 trägt dieses den Namen des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft: Fritz Walter. Eher zufällig, im tristen Zweitligaalltag, entwickelte sich die Idee aus einer Debatte über die finanzielle Schieflage des 1.FC Kaiserslautern. Aus der Vergangenheit hafteten noch diverse Altlasten (Steuernachzahlungen, Verkauf des vereinseigenen Stadions, …) am Verein.

Das ursprüngliche Konzept zum Erhalt des Namens Fritz-Walter-Stadion sah zwei Unternehmen vor, welche den Stadionnamen schützen vor dem branchenüblichen Naming Right. Neben einer informativen Berichterstattung in den Printmedien, wäre im Bereich der mittleren Werbebande im Fernsehfokus der Name Fritz Walter Stadion, umrahmt von zwei „Namensschützern“. Durch die Bandennutzung könnte eine jährliche Summe von vorsichtig geschätzten ca. 2,5 Millionen €/Jahr in der 1.Bundesliga (1,5 Millionen in der 2.Bundesliga) erzielt werden.

Die Idee und eine Sogwirkung…

Aus der Idee und einer dezenten viralen Marketingkampagne entwickelte sich im Sommer 2008 in Braunschweig das Konzept Eintracht-Stadion, welches der damals drittklassigen Eintracht immerhin zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von 250.000€ bescherte (Vgl. Interview mit Dr. Lutz Tantow, Landessparkasse Braunschweig, in der Zeitschrift 11Freunde). Nebenbei spürte man in Braunschweig einen gestiegenen Zusammenhalt, der die gelb blauen Löwen sogar ein Jahr in die Bundesliga schwemmen sollte.
https://11freunde.de/artikel/eintracht- ... cht/568813

Mit dem Aufstieg von der 3.Liga in die 2.Bundesliga steigen sowohl die Stadionzuschauerzahlen als auch die TV- und Printkontakte. In der 1.Bundesliga würden zusätzliche Medienkontakte auf die Namensgebung aufmerksam gemacht haben. Neben dem sympathischen Auftreten der Braunschweiger Fans, berichtete man aus dem Stadion an der Hamburger Straße oder aus dem Eintracht-Stadion.

Analog zum Eintracht-Stadion gebar auch die TSG 1899 Hoffenheim, ebenfalls im Sommer 2008, den Namen Rhein Neckar Arena. Auch hierbei fungierten wie in Braunschweig fünf lokale Unternehmen als Namensstifter, welche ca. 2,5 Millionen €/Jahr zusätzliche Einnahmen aufbrachten.

Zur Saison 2017/18 sicherte sich die Consorsbank die Namensrechte am Stadion in Nürnberg für drei Jahre, verzichtete jedoch auf ein klassisches Namens-Sponsoring, sondern rief zu einem Crowdfunding auf, um die Umbenennung in Max-Morlock-Stadion zu ermöglichen. Unterstützer beteiligten sich mit insgesamt 330.000 €, die Bank übernahm 2,4 Millionen €.
Die Nürnberger-Lösung, mit mindestens einem Unternehmen, ist der ursprünglichen Lösung für das Fritz-Walter-Stadion am ähnlichsten. Generell lebt der professionelle Fußball nicht nur von Wettbewerb, sondern auch von Kooperationen.

Zahlenspiel

Wie Eingangs bereits dargestellt ist das Naming Right für den Profifußball, Handball, Basketball, Eishockey und diversen anderen Sportarten elementar wichtig und sichert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Vereine.

Zählt man in der 1.,2. und 3. Bundesliga die jährlichen Einnahmen aus den Namensrechten zusammen, so kommt man wohl auf eine Summe von mindestens 50 Millionen € im Jahr. Stellvertretend die Fußballbundesliga in der Saison 2015/2016:
Allianz (6 Millionen €), Bayer (2,5 Millionen €), WWK (1,4 Millionen €), Veltins (6 Millionen €), Signal Iduna (5,8 Millionen €), Wirsol (3,2 Millionen €), Commerzbank (4 Millionen €), Coface (1,9 Millionen €), Rheinenergie (2,5 Millionen €), HDI (2,6 Millionen €), Mercedes (1 Million €). Insgesamt werden somit 38 Millionen € erwirtschaftet.

In der 2. Bundesliga wurden 7-8 Millionen € in der Saison 2015/2016 umgesetzt.
Schaut man auf den HSV, so erwarb Klaus-Michael Kühne 2015 für vier Jahre die Namensrechte am Stadion, das seit dem 1. Juli 2015 – 14 Jahre nach der ersten Umbenennung – wieder „Volksparkstadion“ heißt. Mit diesem Ansatz erhält der HSV 4 Millionen €/Jahr.

Für immer Fritz-Walter-Stadion!

Für das Fritz-Walter-Stadion würden sich hier seit der Saison 2008/2009 Einnahmen von 1 bis 2,5 Millionen € ergeben in Abhängigkeit der jeweiligen Liga. Unverdient wären diese Gelder nicht. Tendenziell eher verdient.

Mit dem Ansatz des Namensschützers (Fritz-Walter-Stadion) bzw. des lokal verankerten Naming Rights (Eintracht-Stadion bzw. Rhein Neckar Arena) besteht ein Interessenskonflikt mit dem Vermarkter Lagardère, die mehrere Naming Rights betreu(t)en. Unter anderem auch die Arena in Frankfurt! Unter anderem auch das Stadion in Hamburg! Unter anderem auch…

Mit einer im Nachgang etwas entspannter - zeitlich verzögerter Finanzierung - wurden somit (etwas zuungunsten des 1.FC Kaiserslautern e.V.) weitere Stadionprojekte mittelfristig realisiert, die das Naming Right als Basis ihrer Finanzierung hatten.

Ich finde das FCK-Modell hat einen nostalgisch innovativen Charme in einer Zeit der fortgeschrittenen Kommerzialisierung. Für den FCK wäre es ein Substitut zum klassischen Naming Right. Für die Bundesligisten eine Alternative! Würde man die Zahlen hochrechnen, hätte die Möglichkeit bestanden die Anleihe (6,5 Millionen €) zurückzuzahlen und den Verein zu entschulden (7,5 Millionen €). Trotz Liga 3!

Auf der Suche nach geeigneten Partnern!

Nochmals kurz zusammengefasst bedeutet die Naming Right Alternative für das Fritz-Walter-Stadion, dass zwei Unternehmen die Namensrechte am Fritz-Walter-Stadion kaufen ohne sie auszuüben. Mit der Bereitstellung zweier Werbebanden neben dem Schriftzug Fritz Walter Stadion könnte man diesen Zusammenhang kommunikativ optisch darstellen. Theoretisch ließen sich auch fünf Unternehmen finden, welche zusammen eine jährliche Summe von 2,5 Millionen € bereitstellen.

Also bei fünf Unternehmen, die wos den Stadionnamen erhalten, kriegst quasi als solide geführter 1.FC Kaiserslautern e.V. 2,5 Millionen € in der ersten Liga. In der zweiten wirst vielleicht 1-1,5 Millionen € bekommen. Satzungskonform! Rechnest das Ganze auf die Zeit, dann kommst du auf folgende Werte:

2008/2009 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)-
2009/2010 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2010/2011 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)
2011/2012 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)

2012/2013 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2013/2014 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2014/2015 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2015/2016 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2016/2017 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2017/2018 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2018/2019 ca. 1 Million € (Liga 3)
2019/2020 ca. 1 Million € (Liga 3)
2020/2021 ca. 1 Million € (Liga 3)
2021/2022 ca. 1 Million € (Liga 3)
2022/2023 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)

Insgesamt: Zwischen 18-20,5 Millionen € pessimistisch betrachtet.

Da mit diesen Mehreinnahmen auch die sportliche Wettbewerbsfähigkeit entsprechend hätte gestärkt werden können und so die Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs 2011/2012 entsprechend hätte minimiert werden können bzw. die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs hätte erhöht werden können, in den Folgesaisons, so hätte man evtl. auch ab der Saison 2012/2013 mit an die 2,5 Millionen planen können! Käme somit auf ein Volumen von 34,5-35,5 Millionen € im optimistischen Fall.

Durch die zeitliche Verlagerung 15 Jahre nach der ersten Idee konnten in Deutschland Naming Rights in der Höhe von 750 Millionen € (50 Millionen pro Jahr) realisiert worden.

Der DFB prämiert seine besten Jugendspieler jährlich mit der Fritz-Walter-Medaille, was verdeutlicht, dass der Stadionname auch für den DFB wichtig und schützenswert ist.

Vorbild HSV? Oder doch lieber Lauter(n)! (28.10.2022, 15:51):
viewtopic.php?p=1416343#p1416343



Beitragvon Alex76 » 29.05.2023, 19:57


Auf den Spuren von Robin Hood!

Blick auf den englischen Fußball

Am Samstag, dem 06.05.2023, erlebte Großbritannien die Krönungszeremonie von King Charles III. 2000 geladene Gäste aus aller Welt und Millionen Fernsehzuschauer verfolgten die historische Feier mit jahrhundertealten Traditionselementen. Eingekleidet in eine königliche Robe legte Charles den Krönungseid ab, gefolgt von der kirchlichen Salbung mit heiligem Öl, dem sich der Treueschwur von seinem Sohn William als Thronfolger anschloss. God save the King. Und auch Camilla wurde zur Königin gekrönt.

Ebenso gekrönt, finanziell, sind die Premier League und die zweitklassige Championship League. Die beiden Ligen, die mit sehr guten TV-Verträgen versehen sind repräsentieren England mit seinen 56.000.000 Einwohnern und Wales mit 3.100.000 Einwohnern. Aufgrund der hohen weltweiten TV-Reichweite fallen u.a. auch die Sponsoringeinnahmen königlich aus, mit einer Range bei der Trikotwerbung 2021/22 von 67,5 Millionen Pfund (ca. 77,6 Millionen €) bei Man City bis 1,5 Millionen Pfund (ca. 1,7 Millionen €) bei Brighton.

Im Vergleich zwischen der Premier League und der 1.Bundesliga werden in Deutschland die Einnahmen des Trikotsponsorings vom VFL Wolfsburg mit 70 Millionen € angeführt. Bayern München erhielt in der Saison 2021/22 für das Trikotsponsoring 45 Millionen €. Es folgen mit Abstand Borussia Dortmund (1&1 und Evonik) und RB Leipzig (Red Bull), die jeweils 30 Millionen bekamen. Zu den restlichen Bundesligisten klafft eine Lücke von 20 Millionen, die vom VfB Stuttgart (Mercedes-Benz-Bank) mit 10 Millionen durchbrochen wird.
https://de.statista.com/statistik/daten ... einnahmen/

Nach Manchester City mit Ethiad folgen in der englischen Premier League Manchester United mit Team Viewer (54,10 Millionen €), Tottenham Hotspurs mit AIA (46 Millionen €), Chelsea London mit Three (46 Millionen €) und Arsenal London mit Emirates (46 Millionen €). Aufgrund der hohen TV-Reichweite sind die englischen Clubs interessant für zahlungskräftige internationale Marken, wenngleich auch Staatsfonds ihre Investitionen diversifizieren und den Sport als Plattform auserkoren haben.
https://de.statista.com/statistik/daten ... der-clubs/

Basis und Treiber für die enormen Wertsteigerungen bei den Sponsorendeals sind die TV Verträge, besonders die ausländische TV-Verträge. Neben den direkten Einnahmen aus Fernsehrechten, bedeutet je mehr qualitative Reichweite, desto höhere potentielle „Kundenkontakte“ für die werbetreibenden Unternehmen, desto höhere Sponsoreneinnahmen. Laut Kicker-Recherchen bringen die für den Zeitraum von 2022 bis 2025 abgeschlossene Vertrag mit den vier Fernsehpartnern Sky Sports, BT Sport, Amazon Prime Video und BBC Sport bemerkenswerte 4,7 Milliarden Pfund (5,5 Milliarden Euro). Im Vergleich wurden die Bundesligarechte ab 2021/22 für vier Jahre für 4,4 Milliarden Euro vergeben. Beide Zahlen beziehen sich auf die Inlandsvermarktung.

Betrachtet man die Auslandsvermarktung, so kristallisiert sich der Stellenwert der englischen Premier League noch stärker heraus. Im betrachteten Zeitraum von 2022 bis 2025 fließen 6,3 Milliarden € aus der Auslandsvermarktung Richtung Premier League und Championship League. Pro Jahr sind dies Einnahmen von 3,944 Milliarden € aus dem Bereich nationale und internationale Fernsehgelder. Die Bundesliga generiert ausländische TV-Gelder in Höhe von nur 683 Millionen € für den betrachteten Zeitraum von 2021/22 bis 2024/25. Daraus ergeben sich pro Saison Einnahmen von 1,25 Milliarden € aus nationalen und internationalen Fernsehgeldern.

13.05.2021: Ungewöhnlicher Milliarden-Deal - Premier League schließt TV-Vertrag ab
https://www.kicker.de/ungewoehnlicher-m ... 25/artikel

06. März 2023: Vor DFL-Investoren-Entscheidung - Medienrechte-Analyse der europäischen Top-Ligen
https://spobis.com/article/medienrechte ... -top-ligen

Wie werden die TV-Einnahmen auf die Clubs verteilt? Für die Vereine der englischen Premier League ergeben sich folgende Einnahmen:
TV-Einnahmen der Premier League in der Saison 2022/2023 (in €)
Manchester United - 211.600.000 €
Manchester City - 209.300.000 €
FC Liverpool - 205.850.000 €
Arsenal London - 201.250.000 €
Chelsea London - 193.200.000 €
Tottenham Hotspurs - 190.900.000 €
Newcastle United - 155.250.000 €
FC Everton - 155.250.000 €
Aston Villa - 151.800.000 €
Leicester City - 150.650.000 €
Leeds United - 147.200.000 €
West Ham United - 143.750.000 €
Wolverhampton Wanderers - 139.150.000 €
FC Southampton - 138.575.000 €
Brighton & Hove Albion - 135.700.000 €
FC Fulham - 135.700.000 €
FC Brentford - 135.125.000 €
Nottingham Forest - 135.125.000 €
Crystal Palace - 133.400.000 €
AFC Bournemouth - 133.400.000 €
Quelle: https://www.sportspayouts.com/football/ ... ize-money/

TV-Einnahmen der Championship League in der Saison 2022/2023 (in €)
???

In der 1. und 2.Bundesliga werden folgende Einnahmen generiert:
TV-Einnahmen der 1. Fußball Bundesliga in der Saison 2022/2023 (in €)
1. Bayern München – 95.311.488 €
2. Borussia Dortmund - 82.027.633 €
3. RB Leipzig – 80.087.953 €
4. Bayer Leverkusen – 78.836.158 €
5. Eintracht Frankfurt - 77.009.193 €
6. Borussia Mönchengladbach – 67.398.257 €
7. VfL Wolfsburg – 65.200.643 €
8. 1899 Hoffenheim – 63.501.821 €
9. SC Freiburg – 55.362.603 €
10. 1. FC Union Berlin – 54.788.720 €
11. FSV Mainz 05 – 51.226.673 €
12. 1. FC Köln - 50.034.545 €
13. Hertha BSC – 47.513.977 €
14. FC Augsburg – 43.632.459 €
15. VfB Stuttgart – 41.239.124 €
16. FC Schalke 04 – 36.812.838 €
17. Werder Bremen – 36.212.025 €
18. VFL Bochum – 33.181.682 €
Quelle: https://fussball-geld.de/tv-gelder-die- ... n-2022-23/

TV-Einnahmen der 2. Fußball Bundesliga in der Saison 2022/2023 (in €)
1. Arminia Bielefeld - 19.275.474 €
2. Hamburger SV - 17.302.514 €
3. Fortuna Düsseldorf - 15.883.328 €
4. SpVgg Greuther Fürth - 14.663.400 €
5. SV Darmstadt 98 - 13.628.436 €
6. 1. FC Heidenheim - 12.315.465 €
7. SC Paderborn 07 - 12.328.917 €
8. Holstein Kiel - 11.150.186 €
9. Hannover 96 - 10.674.041 €
10. 1. FC Nürnberg - 10.140.445 €
11. FC St. Pauli - 9.596.199 €
12. Karlsruher SC - 9.243.645 €
13. Jahn Regensburg - 8.938.733 €
14. SV Sandhausen - 8.657.362 €
15. Hansa Rostock - 8.343.482 €
16. Eintracht Braunschweig - 8.110.874 €
17. 1. FC Magdeburg - 7.817.733 €
18. 1. FC Kaiserslautern - 7.652.666 €
Quelle: https://fussball-geld.de/tv-gelder-die- ... n-2022-23/

Interessant ist die Verteilung auf die einzelnen Clubs der Liga und die Spreizung der Einnahmen zwischen Topclubs und den kleineren Vereinen. Der in der TV-Liste Letztplatzierte der Premier League bekommt in England Fernsehgelder in Höhe von 63% des Erstplatzierten. In Deutschland beträgt dieser Wert 35%. Freundschaftsdienst des VFL Bochum an den FC Bayern?

Neben der quantitativen Reichweite durch die abgeschlossenen Abos, rückt die qualitative Reichweite in den Fokus des Interesses. Hier ist die Bundesliga mit den Anstoßzeiten, der Free-Erstverwertung und den Pay-TV-Preisen im Vergleich der sogenannten Big Five Ligen in Europa am attraktivsten für den Fußballfan aufgestellt. Diese Fankultur, u.a. auch mit einem Kernspieltag, gilt es zu bewahren, eventuell noch zu verbessern.

Extrem erscheint die spanische La Liga bei der Anzahl der Anstoßzeiten pro Spieltag mit 10 Ansetzungen, so dass jedes Spiel am Wochenende alleinig ausgestrahlt wird. Im Vergleich dazu sind es in der Bundesliga fünf Ansetzungen und in der Premier League sechs Ansetzungen am Spieltag.

Deutlich am besten ist die Free-Erstverwertung der Bundesliga. Bereits eine Stunde nach Spielende am Samstag gibt es die mit Abstand umfangreichste und schnellste Verwertung von Highlights im Free-TV. Der englische Fan muss mehr als 5,5 Stunden auf die Zusammenfassung warten.

In dieser Saison lagen die günstigsten Kosten für einen Neuabschluss eines Pay-TV-Vertrages in England bei 70€. In Deutschland lagen sie bei 44€, wenngleich hier auch zusätzliche Programmleistungen bei den TV-Anbietern miteingerechnet sind..

24. Apr. 2023: Pay-TV-Preise, Anstoßzeiten, Free-Erstverwertung: Wo steht die Bundesliga im europäischen Vergleich?
https://spobis.com/article/pay-tv-preis ... -vergleich

Weitet man den Blick noch auf andere Sportarten wie den Handball, Basketball, Eishockey, olympischen Wintersport, möchte man gar nicht mit den Engländern tauschen, da diese Sportarten im Ligabetrieb wenig Stellenwert in der englischen Gesellschaft haben. Der Fokus ist auf den elitären Fußball gelegt, wenngleich der Medaillenspiegel Großbritannien bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio (ausgetragen durch die Corona-Pandemie 2021) auf dem 4.Platz ausweist. Hier zeigt sich die sportliche Nachhaltigkeit bei der Austragung einer Großveranstaltung wie den Olympischen Sommerspielen 2012 in London.


Im Bereich der Fernsehgelder und speziell der Auslandsvermarktung ist die Premier League enteilt. Anders sieht es bei den Stadionbesuchern aus. Hier ist die 1. Fußball-Bundesliga sehr attraktiv. So beträgt die durchschnittliche Zuschauerzahl 2022/23 (Stand Mai 2023) 42.837 und liegt damit knapp vor der englischen Premier League, die 40.219 Stadionzuschauer aufweist. Schon jetzt ist es die Saison mit der höchsten Zuschauerzahl in der Premier League Geschichte. Zur spanischen La Liga (29.539) und der Seria A (29.347) ist der Abstand ca. 10.000 Zuschauer.

Durchschnittliche Zuschauerzahlen der Premier League in der Saison 2022/2023 (in €)
1. Manchester United - 73.812
2. Tottenham Hotspur - 61.511
3. West Ham United - 61.402
4. FC Arsenal London - 60.188
5. FC Liverpool - 53.380
6. Manchester City - 53.329
7. Newcastle United - 52.076
8. Aston Villa - 41.691
9. FC Chelsea London - 40.554
10. FC Everton - 39.196
11. Leeds United - 36.605
12. Leicester City - 31.887
13. Wolverhampton Wanderers - 31.491
14. Brighton & Hove Albion - 31.394
15. FC Southampton - 30.540
16. Nottingham Forest - 29.188
17. Crystal Palace - 24.977
18. FC Fulham - 23.673
19. FC Brentford - 17.056
20. AFC Bournemouth - 10.296
Quelle: https://www.kicker.de/premier-league/zu ... 2022-23/38

Durchschnittliche Zuschauerzahlen der Championship League in der Saison 2022/2023 (in €)
1. AFC Sunderland - 38.480
2. Sheffield United - 28.746
3. Norwich City - 26.069
4. FC Middlesbrough - 26.012
5. West Bromwich Albion - 23.094
6. Bristol City - 20.637
7. Stoke City - 20.570
8. FC Burnley - 20.021
9. Coventry City - 19.950
10. FC Watford - 19.172
11. Cardiff City - 19.020
12. Huddersfield Town - 18.978
13. Hull City - 17.973
14. Swansea City - 16.821
15. Birmingham City - 16.162
16. Preston North End - 16.119
17. Queens Park Rangers - 14.977
18. Blackburn Rovers - 14.772
19. FC Millwall - 14.767
20. FC Reading - 14.027
21. Wigan Athletic - 12.210
22. FC Blackpool - 11.805
23. Rotherham United - 10.515
24. Luton Town - 9.854
Quelle: https://www.kicker.de/championship/zuschauer/2022-23/46

Durchschnittliche Zuschauerzahlen der 1. Bundesliga in der Saison 2022/2023 (in €)
1. Borussia Dortmund - 81.228
2. Bayern München - 75.000
3. FC Schalke 04 - 61.114
4. Hertha BSC - 53.640
5. Bor. Mönchengladbach - 52.438
6. Eintracht Frankfurt - 50.012
7. 1. FC Köln - 49.765
8. VfB Stuttgart - 46.430
9. RB Leipzig - 45.608
10. Werder Bremen - 41.585
11. SC Freiburg - 34.112
12. 1. FSV Mainz 05 - 29.058
13. Bayer 04 Leverkusen - 28.317
14. FC Augsburg - 28.067
15. VfL Bochum - 25.318
16. VfL Wolfsburg - 25.277
17. TSG Hoffenheim - 24.643
18. 1. FC Union Berlin - 21.888
Quelle: https://www.kicker.de/bundesliga/zuschauer/2022-23/34

Durchschnittliche Zuschauerzahlen der 2. Bundesliga in der Saison 2022/2023 (in €)
1. Hamburger SV - 53.529
2. 1. FC Kaiserslautern - 40.490
3. Hannover 96 - 30.953
4. 1. FC Nürnberg - 30.341
5. Fortuna Düsseldorf - 29.479
6. FC St. Pauli - 29.357
7. Hansa Rostock - 24.782
8. 1. FC Magdeburg - 22.664
9. Arminia Bielefeld - 21.740
10. Eintracht Braunschweig - 19.308
11. Karlsruher SC - 18.808
12. SV Darmstadt 98 - 15.685
13. Holstein Kiel - 12.316
14. SC Paderborn 07 - 12.203
15. SpVgg Greuther Fürth - 11.235
16. 1. FC Heidenheim - 11.128
17. Jahn Regensburg - 10.756
18. SV Sandhausen - 6.101
Quelle: https://www.kicker.de/2-bundesliga/zuschauer/2022-23/34

Aufgrund der Corona-Pandemie sind Zuschauerzahlen aus der Saison 2020/21 und 2021/22 nur begrenzt für einen Vergleich der Ligen verwertbar, da die großen fünf europäischen Ligen zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Restriktion mit Geisterspielen aufhoben. Die Premier League war eine der ersten Ligen, die Vollauslastung ermöglichte. Der Gesamtumsatz 2021/22 muss also in Relation gesetzt werden mit den


Zuschauerzahlen. Für einen Vergleich beider Ligen ist der Gesamtumsatz 2022/23 die aussagekräftige Größe, welche noch nicht fest steht.

Aussagekräftig sind die Spielermarktwerte 2022/23. Diese betrugen in der Premier League 10,42 Mrd. €, in der 1.Bundesliga 4,33 Mrd. € und in der La Liga 4,79 Mrd. €. Die daraus resultierenden durchschnittlichen Marktwerte pro Spieler ergaben 19,48 Mio. € in der Premier League, 8,34 Mio. € in der 1.Bundesliga und 9,65 Mio. € in der La Liga.

Abschließend ein Blick in das Wohnzimmer der Premier League: den Stadien 2022/23
https://sportdaten.spiegel.de/fussball/ ... e/stadien/


Nach sportlicher Qualifikation zu den europäischen Wettbewerben ruft der Europapokal. Wen die Verteilung der TV-Gelder zur Champions League, zur Europa League oder der Conference League interessiert, bitte sehr:
https://sport.sky.de/fussball/artikel/c ... 0532/35311

Einnahmetabelle Champions League
https://fussball-geld.de/einnahmetabell ... ns-league/

Einnahmetabelle Europa League
https://fussball-geld.de/einnahmetabelle-europa-league/

Einnahmetabelle Conference League
https://fussball-geld.de/einnahmetabell ... ce-league/


Auf internationaler Ebene sind die deutschen Mannschaften wenig wettbewerbsfähig was die Auswertungen zu den Champions-League-Siegern zwischen 2005/2006 bis 2021/2022 dokumentiert.

Analyse der Champions-League-Sieger zwischen 2005/2006 bis 2021/2022:
https://de.wikipedia.org/wiki/UEFA_Champions_League
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... -Endspiele

Sieger aus Spanien: 9 x
Sieger aus England: 4 x
Sieger aus Italien: 2 x
Sieger aus Deutschland: 2 x

Ein weiterer Blick geht auf die UEFA Europa League, die von deutschen Mannschaften erst einmal gewonnen werden konnte.

Analyse der UEFA Europa League zwischen 2009/2010 bis 2021/2022:
https://de.wikipedia.org/wiki/UEFA_Europa_League
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... -Endspiele

Sieger aus Spanien: 8 x (seit der Saison 2005/2006: 10 x)
Sieger aus England: 3 x
Sieger aus Portugal: 1 x
(Sieger aus Ukraine und Russland: seit der Saison 2005/2006 jeweils 1 x)
Sieger aus Deutschland: 1 x

Neu hinzugekommen ist die UEFA Europa Conference League, die erstmalig in der Saison 2021/22 ausgetragen wurde:

Analyse der UEFA Europa Conference League 2021/2022:
https://de.wikipedia.org/wiki/UEFA_Euro ... nce_League

Sieger aus Italien: 1 x

Europa verfügt über fünf Ligen, die attraktiv sind und ihre jeweiligen Eigenheiten besitzen. Die Premier League genießt den Status einer Benchmark für die anderen vier Ligen. Dennoch gilt, dass Geld nicht unbedingt mehr Tore schießt und verhilft auch nicht immer zu europäischen Titeln. Sonst müssten die Vereine der Premier League führend sein. Oder Paris St. Germaine Champions-League-Sieger. Stattdessen ist die spanische La Liga im Vergleich zur Konkurrenz ein europäischer Überperformer und anderen Ligen bei europäischen Wettbewerben enteilt.

In dieser Saison ist die spanische La Liga wieder mit dem FC Sevilla im Finale der UEFA Europa League vertreten und trifft dort auf den AS Rom, der in der letzten Saison die erstmalig ausgetragene UEFA Europa Conference League gewinnen konnte.

Besonders der FC Sevilla besticht mit sechs Siegen in der UEFA Europa League. Auch weil der Verein unter dem Radar des FC Barcelona und von Real Madrid in der spanischen La Liga eher chancenlos ist, allerdings international den Beiden gar auf der Überholspur begegnet. In dieser Saison kann der italienische Fußball mit Inter Mailand gar einen Finalisten für die Champions-League stellen und ist auch im dritten europäischen Finale mit dem AC Florenz vertreten. Forza Italia? Schauen wir mal!


Welches Fazit lässt sich zur Bundesliga ziehen?

Durch die permanente Krise des FC Bayern München ist die 1.Bundesliga in diesem WM-Jahr bis zum letzten Spieltag spannend wie noch nie in den letzten zehn Jahren. Zehn Jahre in denen der FC Bayern die Meisterschaft häufig bereits mehrere Spieltage vor Ende klar machen konnte. International war die Saison ernüchternd, da nach guten Vorrundenergebnissen drei Mannschaften im Achtelfinale und der FC Bayern im Viertelfinale der Championsleague ausschieden. Vereinzelt konnten Bayer Leverkusen, der SC Freiburg und Union Berlin in der Europa League Glanzlichter setzen. Der Weg ins Finale blieb verwehrt. Dennoch war es im Vergleich zu anderen Runden eine „relativ gute internationale Saison“.

Der Ausblick auf die Attraktivität der 1.Bundesliga in der kommenden Saison fällt negativ aus, da zuschauerstarke Standorte wegfallen, wie bei Hertha BSC Berlin (Zuschauerschnitt: 53.640) und Schalke 04 (Zuschauerschnitt: 61.114). Auch beim Relegationsspiel wird entweder ein Zuschauermagnet wegbrechen mit dem VfB Stuttgart (Zuschauerschnitt: 46.430) oder das Potential in der zweiten Liga belassen mit dem HSV (Zuschauerschnitt: 53.529). Die 2.Bundesliga ist so attraktiv wie noch nie..

Was ist zu tun um den internationalen Rückstand kurzfristig aufzuholen und attraktiver für TV-Zuschauer zu sein?

Um noch vor dem Ende der regulären Laufzeit des TV-Vertrages bis 2024/25 signifikant bessere Konditionen für den deutschen Fußball nachzuverhandeln, wäre die Reform zu einer Bundesliga Nord und Bundesliga Süd im Eilverfahren ein Meilenstein, der ohne Anteilsverkäufe an der DFL bzw. einer noch zu gründenden Tochtermediengesellschaft auskäme.

Da schwingt auch kein Hass auf den Norden oder Süden Deutschlands mit, sondern vielmehr die Liebe zu den Städten, den Menschen, der Natur und des Klimaschutzes. Mit der Zweiteilung der ersten Bundesliga könnte das sportliche Wettbewerbsniveau der spanischen La Liga im heimischen Wettbewerb adaptiert werden. Zudem wäre die Meisterschaft bis zum letzten Spiel spannend, so dass ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal den deutschen Fußball auszeichnen könnte.

Where the Eagles cry …! (19.05.2022, 19:19)
viewtopic.php?p=1396292#p1396292

Auf dem Weg zur Reform?! Näher an der fußballerischen Basis! (05.07.2020, 23:55)
viewtopic.php?p=1288480#p1288480


WM 2026 in Großbritannien?!

Wer kennt sie nicht? Die Sage von Robin Hood, der im britischen Sherwood Forest und Barnsdale Forest seine Heldentaten vollbrachte. Aus mehrerer spätmittelalterlicher bis frühneuzeitlicher englischer Balladenzyklen ist der Mythos um Robin Hood entstanden. Vom Status eines Geächteten stieg Robin Hood Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts zu einem Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit auf, der den Reichen nimmt und den Armen gibt.

Der Verein Nottingham Forest wurde 1865 gegründet und wäre wohl Robin Hoods Lieblingsverein in England gewesen. In der zweitklassigen Championship League stand Nottingham Forest in der Saison 2021/22 nach sieben Spieltagen mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz. Mitte September 2021 entließ der Verein Trainer Chris Hughton und stellte eine Woche später Steve Cooper als Nachfolger vor.

Das Team steigerte sich im Lauf der Saison enorm und erreichte sensationell die Play-off-Ränge. Mit einer Niederlage zwei Spieltage vor Saisonende verpasste Nottingham Forest im direkten Duell beim AFC Bournemouth mit einer 0:1-Niederlage den direkten Aufstieg. Als Tabellenvierter zog das Team zum ersten Mal seit der Saison 2010/11 wieder in die Aufstiegs-Play-offs ein. Im Halbfinale setzte sich das Team von Steve Cooper in zwei Spielen im Elfmeterschießen gegen Sheffield United durch und erreichte das Finale in Wembley. 80.019 Zuschauer sorgten dort für eine stimmungsvolle Kulisse, dem sich ein 1:0 Sieg gegen Huddersfield Town anschloss. Nach 23 Jahren Abstinenz war Nottingham Forest wieder in der Erstklassigkeit angekommen.

In dieser Saison lag Nottingham Forest am 9. Spieltag noch auf den letzten Tabellenplatz in der Premier League, konnte sich im Saisonverlauf kontinuierlich steigern, so dass am vorletzten Spieltag der Klassenerhalt gefeiert werden konnte. Der Verein ist ein Gegenentwurf zu den kommerziell orientierten Vereinen und zeigt, dass auch mit weniger Geld Erfolge gefeiert werden können. In die gleiche Kategorie fällt Brighton & Hove Albion Football Club, die in dieser Saison überraschend den Einzug in die Europa League neben Liverpool FC schaffen konnten. Bis auf zwei Gastspiele von 1979–1983 und in der Saison 2002/2003 war Brighton & Hove Albion immer unterklassig. Erst mit dem Aufstieg in der Saison 2017/18 konnte der Verein sich Schritt für Schritt in der Erstklassigkeit etablieren.

Die gemeinsame Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 waren nicht transparent. Angeblich überschatteten Korruptionsvorwürfe die Zeremonie, was ich nicht bestätigt sehe würde. Für mich gilt Großbritannien als Wiege des Fußballs und verfügt über eine Breite an traditionsreichen Fußballstätten, die attraktiv für eine Weltmeisterschaft sind. Speziell nach der WM 2018 in Russland als auch der WM 2022 in Katar würde eine WM 2026 In Großbritannien dem Fußball gut tun. Auch bei Reformen mit großer Tragweite.

So sollen bei der nächsten Weltmeisterschaft 2026 statt 32 Nationen insgesamt 48 Nationen antreten. Das ist der Wunsch der FIFA, der eher auf geteilte europäische Zustimmung trifft. Statt 64 Spiele werden 40 weitere Spiele ausgetragen. Wie kann dies funktionieren? Geplant sind 12 Gruppen mit je vier Mannschaften, von denen sich die Gruppenersten und -zweiten sowie acht Gruppendritte für die Runde der letzten 32 qualifizieren. Zur Erinnerung wurden bei der WM 2022 in Katar wie auch bei der WM 2006 in Deutschland acht Gruppen ausgetragen, bei der sich die Gruppenersten und –zweiten für das Achtelfinale qualifiziert haben.

Auf dem 73. FIFA-Kongress in Kigali am 14. März 2023 wurden die Aufstockung der Nationen auf 48 sowie der neue Modus besiegelt. Dadurch wird das Turnier mit 104 Spielen 40 Tage andauern. Der Weltmeister würde nach acht statt nach sieben Spielen ermittelt werden.

Revolutionär und neu ist die Vergabe an gleich mehrere Länder. Wie kam es dazu? Zunächst musste das Interesse an der Ausrichtung der WM bis zum 11. August 2017 hinterlegt werden. Restriktiv auf die Wahl des Ausrichters wirkt die Abwechslung der Konföderationen der FIFA, das sogenannte Rotationsverfahren. Da die WM 2022 in Katar und die WM 2018 in Russland ausgetragen wurde, konnten sich Mitglieder des asiatischen und des europäischen Verbandes nicht bewerben. Zudem spielte erstmals die Menschenrechtslage eine Rolle bei der Vergabe.

Als Austragungsorte bewarben sich neben Marokko auch Mexiko, USA und Kanada als Dreiergruppierung. Nächster Schritt war die Einreichung der vollständigen Bewerbungsunterlagen zur Prüfung durch die FIFA bis März 2018. Nach erfolgreichem Prüfbericht wurden beide Bewerbungen dem FIFA-Kongress zur Entscheidung vorgelegt. Statt des inzwischen aufgelösten FIFA-Exekutivkomitees sollen fortan die 207 Verbände über den Austragungsort abstimmen. Mit einem Wahlergebnis von 134:65 Stimmen bei drei Enthaltungen setzten sich Kanada neben Mexiko und den Vereinigten Staaten durch. Die Bekanntgabe erfolgte am 13. Juni 2018, dem Vortag des Eröffnungsspiels der WM 2018.

Alles gut? Ökologisch nachhaltig betrachtet mitnichten! Rühmte sich die FIFA mit Katar 2022 für eine WM der kurzen Wege, so werden Langstreckenflüge zwischen den nord- und mittelamerikanischen Ländern an der Tagesordnung sein. Das ausgehende Signal ist verheerend und konterkariert die Bestrebungen der FIFA zum Schutz ihrer besonders betroffenen Mitgliederverbände auf der Südhalbkugel. Daher wäre es geboten mit dem Modus von 48 teilnehmenden Ländern eine dringliche Botschaft an die Klimapolitik auszusenden.

Zwischen dem kanadischen Vancouver und Mexiko Stadt beträgt die Luftlinie 3.944 km. Über Straßen sind es 4.758 km. Von San Francisco nach Boston sind es mit dem Flugzeug 4.348 km und mit dem Auto 4.997 Kilometer. Andere Entfernungsdimensionen und eine stimmigere Weltmeisterschaft wären in Großbritannien möglich. So beträgt die Entfernung zwischen dem südenglisch gelegenen Brighton zum schottischen Glasgow 623,95 km, als maximale Entfernung zweier WM-Austragungsorte in Großbritannien.

Persönlich kann ich mich noch an das Ausscheiden der deutschen Mannschaft bei der WM 1994 in den USA erinnern. Weniger an das Finale bei der WM 1966 in England. Daher wäre eine WM in Großbritannien, im Mutterland des Fußballs, kulturell und ökologisch nachhaltiger als ein kommerzieller Event wie bei der angedachten WM 2026. Ein Dreierlei aus Großbritannien wäre kein Stilbruch, sondern würde den Fokus auf kurze nachhaltige Wege lenken!

Dabei könnte GB von den Erfahrungen Deutschlands bei der Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006 und der Europameisterschaft 2024 profitieren. 12 Spielorte waren für die WM 2006 in Deutschland angedacht. Dabei sollte das Turnier in zwölf Stadien in zwölf verschiedenen deutschen Städten ausgetragen werden. Bei der Vergabe sollten die modernsten und sichersten Stadien Deutschlands ausgewählt und eine flächendeckende Verteilung über Deutschland sichergestellt werden. Im Vorfeld der WM wurden die Stadien entweder erweitert und modernisiert oder komplett neu gebaut.

623.000 Sitzplätze betrug die Zuschauerkapazität der zwölf WM-Stadien. Dies führte zu einem Schnitt von etwa 52.000 Zuschauern pro Stadion. Durch strengere Sicherheitsbestimmungen der FIFA fassten alle Stadien deutlich weniger Plätze als vor und nach der WM. Wie auch in Kaiserslautern wurden an allen Spielorten der WM vier Gruppenspiele und jeweils zumindest ein Achtel- oder Viertelfinale ausgetragen.

Bei der im kommenden Jahr ausgetragenen EM 2024 in Deutschland werden insgesamt 51 Spiele verteilt auf 10 Stadien stattfinden. Ausgewählt wurden die Stadien nach Kapazität, Infrastruktur und Sicherheitsaspekten. Das Bewerbungskomitee des DFB bildete ein Ranking, welches vom DFB-Präsidium am 15. September 2017 mit der Wahl von zehn Städten und deren Stadien gekrönt wurde: Berlin, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Gelsenkirchen und Frankfurt. Mit 46.264 Zuschauern ist die Arena in Düsseldorf am kleinsten. Insgesamt beherbergen die zehn Stadien 536.145 Zuschauer. Die Anzahl der Spiele pro Standort variiert zwischen vier und sechs Spielen.

Während der Zuschlag für die Weltmeisterschaft 2006 eine Modernisierungswelle nach sich zog, sind die Stadien in Großbritannien in einem guten bis sehr guten Zustand, so dass lediglich kleinere Modernisierungsmaßnahmen vollzogen werden müssten. Die Kapazitäten sind ähnlich der Stadien der WM 2006 bzw. der EM 2024, so dass auch ein größeres Teilnehmerfeld von 48 Nationen beherbergt werden könnten. Entsprechend der Fußballtradition, der Größe der Stadt und der Vielzahl an Vereinen wäre London vier Mal vertreten. Hier eine mögliche Zusammenstellung der Stadien einer WM 2026 in Großbritannien (Schottland, Wales, England).

Schottland:
Hampden Park in Glasgow (51.866 Sitzplätze),
Murrayfield Stadium in Edinburgh (67.144 Plätze).

Wales:
Millennium Stadium in Cardiff (74.500 Sitzplätze).

England:
Wembley Stadium in London (90.000 Sitzplätze)
Old Trafford in Manchester (74.879 Sitzplätze),
London Stadium (62.500 Sitzplätze),
Tottenham Hotspur Stadium in London (62.062 Sitzplätze),
Emirates Stadium in London (60.704 Sitzplätze),
Etihad Stadium in Manchester (55.017 Sitzplätze),
Anfield Stadium in Liverpool (54.074 Sitzplätze),
St. James Park in Newcastle upon Tyne (52.338 Sitzplätze),
Villa Park in Birmingham (42.682 Sitzplätze).
+ mindestens drei weitere Stadien!!!

Nimmt man die oben aufgeführten Distanzen zwischen den Spielorten als Maßstab für ein gelungenes Nachhaltigkeitskonzept, so kann kein Weg an der WM 2026 in Großbritannien vorbeiführen. Zumal man auf die Expertise der 26.Klimakonferenz zurückgreifen könnte:

26. Klimakonferenz (COP26 / CMP16 / CMA 3) in Glasgow (26.11.2021, 10:16)
viewtopic.php?p=1375703#p1375703

Damit endet mein Plädoyer für Großbritannien als Ausrichter und ich hoffe, dass mein Liebespfeil bildhaft mitten ins Herz der FIFA getroffen hat!


Weibliche Quotenheldinnen - Frauenweltmeisterschaft in Australien 2023 …

Nach der WM 2019 in Frankreich richten Australien und Neuseeland die Frauenweltmeisterschaft 2023 gemeinsam aus. Das Turnier wurde von 24 Nationen auf 32 Nationen erweitert.

Am Montag, den 24. Juli 2023, 18:30* (10:30 MESZ) findet das erste Vorrundenspiel der deutschen Frauennationalmannschaft in Melbourne statt. Erster Gegner ist Marokko. Es folgen die Partien gegen Kolumbien am Sontag, 30. Juli 2023, 19:30* (11:30 MESZ) in Sydney, sowie das Spiel gegen Südkorea am Donnerstag, 3. August 2023, 20:00* (12:00 MESZ) in Brisbane.

Nach den verpatzten Weltmeisterschaften der Männer in Russland 2018 und Katar 2022 können die Frauen dem deutschen Fußball einen entscheidenden Schwung verleihen, der mit einer erfolgreichen EM der Herren 2024 in Deutschland seine Fortsetzung finden könnte. Mit oder ohne One-Love-Binde sollte weniger entscheidend sein. Zunächst entscheidend ist die Veräußerung der Übertragungsrechte aus FIFA-Perspektive, aber auch den Erwerb der Rechte aus öffentlich-rechtlicher Perspektive.

09.05.2023: Fußball-WM der Frauen 2023 - Wenn sogar Klaveness Infantino unterstützt
https://www.sportschau.de/fussball/frau ... e-100.html

09.05.2023: Millionenstreit mit der Fifa - Das bieten ARD und ZDF für die Frauen-WM
https://www.t-online.de/sport/fussball/ ... ahlen.html

Rückblickend hat die EM in England für einen Boom im deutschen Frauenfußball gesorgt. Während der Vorrunde schauten durchschnittlich 6,58 Millionen Zuschauer die Partien der DFB-Auswahl. Im Lauf des Turniers lockte das Halbfinale gegen Frankreich durchschnittlich 12,187 Millionen Menschen an den Fernseher und sorgte für einen Marktanteil von 47,2 Prozent.

Mehr als 87.000 Zuschauer verfolgten das Endspiel zwischen England und Deutschland im traditionsreichen Wembley-Stadion vor Ort. 17,897 Millionen Menschen sahen in der ARD die 1:2-Niederlage der DFB-Auswahl gegen England nach Verlängerung im TV. Nach Angaben der AGF-Videoforschung lag der Marktanteil bei 64,8 Prozent.

Auch die Frauenbundesliga profitierte vom Erfolg der deutschen Nationalmannschaft, so dass die Highlight-Spiele den Sprung von einer vierstelligen Zuschauerzahl auf einen fünfstelligen Wert schafften:
1.FC Köln – Eintracht Frankfurt 38.365
Eintracht Frankfurt – FC Bayern München 23.200
VFL Wolfsburg – FC Bayern München 21.287
Werder Bremen – SC Freiburg 20.417
Eintracht Frankfurt – VFL Wolfsburg 17.800
VFL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt 14.027

Für die Rekordkulisse im Frauenfußball sorgte das DFB-Pokalfinale zwischen Titelverteidiger VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg mit 44.808 Zuschauern im Kölner Rhein-Energie-Stadion. Das nächste Ziel wäre ein ausverkauftes Haus, welches auf einem guten Turnier in Down Under fußen könnte.

Australien und Neuseeland klingen nach Natur und Abenteuer. Leider auch nach massivem Kohleabbau und extremen Hitzeperioden. Aber auch nach Chancen effektiv und effizient dagegen vorzugehen mit dem Sport als Motor. Was erwartet die Fernsehzuschauer? Hier ein Überblick zum Turnier, das für die Fans aus Europa spannend sein könnte, da die Arenen und die Städte deutlich weniger bekannt sind als die europäischen Metropolen und Stadien.

Stadien und Spielorte der Frauen-WM 2023 in Australien & Neuseeland
https://www.fussball-wm.pro/frauen/wm-2 ... spielorte/

Frauen-WM LIVE: Übertragung im TV & Stream - wann und wo? Frauen-WM 2023: Alle Infos zur Übertragung im TV & Stream
https://sport.sky.de/fussball/artikel/f ... 6861/37327

Zum frühen Frühstück wartet eine WM, die Superlative erzielen könnte. Zumindest einen Hauch von Urlaub in zwei sympathischen Ländern versprüht… Ob in der Firma, mit Freunden oder in der Familie zuhause. Daher wäre eine Übertragung der deutschen Spiele in den Öffentlich Rechtlichen Anstalten angebracht und eine lohnende Investition.


Robin Hood in Saudi Arabien ...

Mit der WM 2022 in Katar rückte auch der arabische Raum in den Fokus des Fußballs. Marokko erreichte überraschend das Halbfinale. Saudi Arabien konnte im Eröffnungsspiel sensationell Argentinien mit 2:1 besiegen. Nach der WM wurde der 38-jährige Christiano Ronaldo für den Verein Al-Nassr verpflichtet. Versüßt mit einem Jahresgehalt von 200 Millionen Euro inklusive Werbeeinnahmen, dazu kommt wohl noch ein sattes Handgeld für die Unterschrift.

31.12.2022 - 10:06 Uhr: Al-Nassr FC neuer Klub - Ronaldo nach Saudi-Arabien - Spieler und Botschafter
https://www.sportschau.de/fussball/dpa- ... n-100.html

Zudem mehren sich die Gerüchte, dass Lionel Messi ebenso den Blick nach Saudi Arabien richtet. Laut der spanischen Fachzeitung Mundo Deportivo, soll Al-Nassrs Stadtrivale Al-Hilal dem 35 Jahre alten argentinischen Superstar ein Jahresgehalt von 320 Millionen Euro anbieten. Der Vertrag von Messi bei Paris Saint-Germain läuft am 30.06.2023 aus.

09.05.2023 - 12:50: Argentinier vor Wechsel nach Saudi-Arabien - Bis zu 600 Millionen Euro: Messi-Unterschrift "beschlossene Sache"?
https://www.kicker.de/bis-zu-600-millio ... 83/artikel

Klingt nach Kommerz. Dabei birgt die Saudi Pro League nicht nur alternde Fußballstars, sondern auch Tradition und Fußballkultur in Arabien. So besteht die oberste Fußballliga bereits seit der Saison 1975/76. Die Engagements von Ronaldo und eventuell Messi sind wohl vergleichbar mit denen von Franz Beckenbauer und Pele in den USA. Provokant formuliert sind die ehemaligen Superstars nicht mehr wettbewerbsfähig in den europäischen Ligen, so dass sie ihren Spind räumen und Platz für die Zukunft machen müssen. Anders formuliert geht es um die Zeit nach der Karriere und wie sich die Popularität der beiden Sportler nutzenstiftend für gesellschaftliche Themenstellungen gewinnen lassen..


Energiewende am Ende? Rück-und Vorblick auf die nächsten Monate …

Der damalige Robin Hood lebte im Einklang mit der Natur. Was zur damaligen Zeit auch nicht schwierig war. Heuer sind die Herausforderungen an die Menschheit schwieriger und die Industrialisierung vorangeschritten. Deutschland ist für ca. 2% der weltweiten Emissionen verantwortlich. Wir müssen mit gutem Beispiel bei der Energiewende vorangehen und Vorbild für die großen Emittenten werden.

CO2-Emissionen: Größte Länder nach Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß im Jahr 2021
https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Es geht also nicht nur um 1,8% deutschen Ausstoß, sondern auch um die deutliche Reduzierung der chinesischen und amerikanischen Werte. Sowie dem zukünftigen deutschen Wohlstand basierend auf einer wasserstoffbasierten Industrie. Besonders die Kohleverstromung muss mit effektiven und effizienten Alternativen sozialverträglich subsituiert werden, um den Pariser Klimapfad zu erreichen. Das ist Aufgabe der Wirtschaftspolitik und des Wettbewerbs hier faire Lösungen zu suchen und international abzustimmen.



Beitragvon Alex76 » 15.06.2023, 22:29


Vive la Révolution?!

Der Planet Erde befindet sich auf der Intensivstation. Die Antarktis wird wohl bis Mitte 2030 im Sommer eisfrei sein. Dazu sind die Folgen der Erderwärmung sowohl im Süden als auch im Norden Deutschlands spürbar. Zu 90% verursacht durch den Menschen. Alarmierend nicht erst jetzt! Genauso wie die kriegerischen Spannungen, die zwischen Wirtschaftsblöcken im globalen als auch in der Ukraine existieren. Schade, weil die aktuelle Lage auch die Chance bietet nachhaltiges Vertrauen und Freundschaften (wieder) entstehen zu lassen.

Ähnlich wie beim Tauziehen wären alle gefordert mitzuziehen. In die gleiche Richtung, dann ist vieles noch möglich. Der DFB darf sich seiner Verantwortung nicht entziehen. Ebenso wie die DFL. Wenn wir nichts unternehmen, wird das Klima dem Fußball kurzfristig den Stecker ziehen!

Dabei oute ich mich als langjähriger Freund der 1.Bundesliga, der die Liga in der Kindheit nur im TV verfolgen konnte. Damals gab es die Sportschau und die samstägliche Radiokonferenz aus den Stadien. „Tor in Kaiserslautern. Wir schalten ins Fritz-Walter-Stadion …“. Die Spannung stieg von Sekunde zu Sekunde. Meist versehen mit einem freudigen Erfolgsmoment. Bilder gab es erst in der ARD Sportschau und noch später im aktuellem Sportstudio bei den Kollegen des ZDF.

In der heutigen Zeit hat sich das Fußballkonsumverhalten grundlegend verändert. Nebst Pay TV sorgten die sozialen Medien für stetig mehr Fußballkonsum, der auch vor dem Konsum ausgewählter Spiele in der englischen Premier League nicht Halt macht. Aufgrund der Gehaltsdimensionen und der kurzen Wechselfrequenz einzelner Spieler müsste der kritische Fußballfan den modernen Fußball eigentlich boykottieren. Oder reformieren!


1.) Rückblick auf die Relegationsspiele

Mein Respekt gilt zunächst allen Aufsteigern in die höhere Liga. Der FC Heidenheim und Darmstadt 98 haben eine herausragende Saison gespielt und sind verdient aufgestiegen. Der HSV hat sich im Umfeld weiterentwickelt und ist mit sehr viel Pech am Aufstieg gescheitert. Aus der 3.Liga ist die SV Elversberg sensationell aufgestiegen zusammen mit dem VFL Osnabrück und dem Sieger in der Relegation, dem SV Wehen Wiesbaden.

Man mag geteilter Meinung zur Relegation sein. Der eine Teil der Fans beklagt die vermeintliche sportliche Ungerechtigkeit, da der höherklassige Verein eine schlechte Saison noch positiv gestalten kann, während der unterklassige Verein eine gute Saison nicht mit einem Aufstieg krönen kann. Der andere Teil, zu dem auch ich gehöre, findet es spannend und attraktiv nochmals im Anschluss an den letzten Spieltag eine letzte finale Entscheidung sehen zu können, zumal die Regularien vor der Saison feststanden.

Das Relegationshinspiel zwischen dem VFB Stuttgart und dem HSV bescherte Sat1 eine Rekordkulisse von 9,8 Millionen Zuschauern sowie einen Marktanteil von 23,5 Prozent. Obwohl das Hinspiel mit 3:0 für die Schwaben ausging, verfolgten 10 Millionen Zuschauer das Rückspiel, welches 1:3 endete und den erhofften Spannungsbogen nicht erreichen konnte. Der VFB Stuttgart konnte seine schlechte Saison mit drei Trainerwechseln und dem Austausch des Sportdirektors in der Relegation im letzten Moment souverän korrigieren und wird mit dem Euphorieschub in der kommenden Saison nahe der europäischen Plätze landen.

Für den HSV war die Relegation brutal. Bereits in der ersten Minute traf der VFB Stuttgart per Kopfball nach einer Ecke zum 1:0, ohne dass der HSV wusste wie ihm geschah. Zumal erst beim letzten Spiel der vermeintliche Aufstieg, mit Platzsturm gefeiert, durch den Siegtreffer der Heidenheimer in der Nachspielzeit dahin schwand. Mit dem FC Schalke 04 und Hertha BSC wird die nächste Saison in der zweiten Liga noch attraktiver, da mit Darmstadt 98 und dem FC Heidenheim kleinere Vereine den Aufstieg realisieren konnten. In Zuschauerzahlen gemessen kommen anhand der Stadionkapazitäten 32.650 (17.650 Darmstadt und 15.000 Heidenheim) Zuschauer neu in den Genuss der Erstklassigkeit. Alleine Schalke 04 erreichte einen Schnitt von 61.114 Zuschauern bei den Heimspielen und sorgte für einen vollen Gästeblock bei den Auswärtsspielen. Mit 7.182 Zuschauern bei den Auswärtsspielen ist Schalke 04 an erster Stelle der Bundesliga platziert (Vgl.: https://www.fussballmafia.de/auswaertsf ... undesliga/ ! Hertha BSC Berlin belegt in der Zuschauertabelle mit 53.543 Zuschauern Platz 4.

Die zahlreichen Traditionsvereine in der 3.Liga hatten einen schweren Stand, da die SV Elversberg als Neuling den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2.Bundesliga schaffte und erst in der zweiten Halbserie mehrmals ins Straucheln geriet, letztlich aber souverän aufstieg. Da der SC Freiburg II den zweiten Platz errang, stieg der Drittplatzierte VFL Osnabrück in einem Fotofinish direkt auf. Die Treffer zum 2:1 gegen den BVB II erzielten Simakala in der 90+4 Minute und Wulff in der 90+6 Minute. Ähnlich wie beim HSV in Sandhausen kam es zu einem Platzsturm in Wiesbaden, da die Wehener vom direkten Aufstieg ausgingen. Mit dem spannenden Sieg des VFL Osnabrück in der Nachspielzeit überflügelten die Ostwestfalen den SV Wehen Wiesbaden und den 1.FC Saarbrücken, der lange Zeit auf einem Relegationsplatz stand und diesen an den SV Wehen abtreten musste.

Ausverkauftes Haus beim Spiel des SV Wehen Wiesbaden gegen den Hallescher FC mit 15.000 Zuschauern in der Brita-Arena? Nur 8.000 Zuschauer wollten den spannenden Vierkampf am letzten Spieltag der Saison in Wiesbaden sehen. Auch Dynamo Dresden hatte nach einer super Rückserie Chancen auf einen Aufstieg, wenngleich die Sachsen am vorletzten Spieltag, durch ein 1:4 in Meppen, von einem direkten Aufstiegsplatz abrutschten und so auf Schützenhilfe angewiesen waren.

Aus der 2.Liga musste nach einer erschreckend schwachen Saison Arminia Bielefeld in Wiesbaden zur Relegation antreten. Auch diesmal war die Arena mit 11.008 Zuschauern nicht ausverkauft. Oder doch? Die Heimzuschauer kamen zumindest auf ihre Kosten. Die Wiesbadener konnten die Enttäuschung aus dem letzten Saisonspiel incl. kurzer Aufstiegsfreude kompensieren und gingen bereits in der 6. Minute in Führung. In der 2.Halbzeit brachen die Westfalen auseinander und mussten sich mit 0:4 geschlagen geben. Noch trauriger war das Bild der Fans, die Feuerwerkskörper auf das Spielfeld schossen und mit einem Böller einen Betreuer schwer verletzten. Auch wenn ich Pyrotechnik nicht abgeneigt bin, so ist das entstandene Kurvenbild kontraproduktiv für den Verein.

Trainer Uwe Koschinat und der Spieler Fabian Klos konnten nach einer Spielunterbrechung die Fans beruhigen und einen Spielabbruch verhindern. An dieser Stelle muss man das Verhalten der Verantwortlichen nach dem Spiel und vor dem Rückspiel loben, da die Stimmung nach den verpassten Saisonzielen extrem schlecht war. Langfristig hätte das Image der Westfalen negativ behaftet sein können. So aber sorgten die Verantwortlichen mit einem Spieltags-Trikot mit der Aufschrift „Fairplay!“ für eine normale Stimmung, die durch die negativen sportlichen Saisonleistungen und die Ereignisse im ersten Relegationsspiel belastet war. Sportlich setzten sich wieder die Spieler aus Hessen durch. Arminia Bielefeld rutschte von der ersten Stelle der Fernsehgelder Tabelle der 2.Bundesliga ab bis in die 3.Liga. Sehr schade für die Alm!

Die 3.Liga kann sich auf die Absteiger SV Sandhausen und Jahn Regensburg freuen. Besonders Regensburg war eine Reise wert, der nebst Sport auch eine sehr schöne Stadt mit viel Kultur beherbergt. Zusätzlich kommen aus den Regionalligen der VfB Lübeck, Preußen Münster und der SSV Ulm 1846. Traditionsreiche Vereine, die auf einen prominenten Nachzügler zur Komplettierung der 3. Liga warten. In der Qualifikation zur dritten Liga standen sich die ehemaligen Bundesligisten Energie Cottbus gegen die Spvgg Unterhaching gegenüber. Das Hinspiel im Stadion der Freundschaft endete 1:2. Mit einem Sieg in Unterhaching wäre Energie Cottbus aufgestiegen. Bei mindestens einem Unentschieden würde Haching wieder in die 3.Liga kommen. Unterhaching konnte das Rückspiel mit 2:0 für sich entscheiden. Unschön war die massive Polizeipräsenz vor den mindestens 3.000 mitgereisten Fans der Cottbuser, die noch im Hinspiel mit einer sehenswerten Stadionchoreographie positiv auffielen.

Passend zur Arminia (nicht negativ gemeint wie bei der arroganten Haltung einiger Großkopferten) ist dann der Trikotsponsor der Hachinger: Alpenbauer …!

Als Small Town Boy liebst holt scho die Alpen und den Wintersport. Und besonders natürlichen Schnee, die Gletscher und die pittoresken Täler und kleinen Skiorte. Der Alpenraum umfasst (Natur-) Gebiete von Frankreich, Monaco, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien. Besorgniserregend ist der Klimawandel in den Alpen, der die Gletscherzonen und die Schneejahreszeiten verkürzt. Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 soll der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts begrenzt werden, basierend auf dem Niveau der vorindustriellen Zeit. Nicht nur in den Alpen würden die Menschen von niedrigeren Durchschnittstemperaturen profitieren, sondern weltweit ist der menschengemachte Klimawandel präsent.


2.) Robin Hood auf dem Weg zur Bundesliga Nord und Bundesliga Süd…

Mittlerweile sind sehr viele Stadien in Deutschland auf einem sehr guten Niveau und bieten vom überdachten Stehplatz zur VIP-Loge hohen Komfort teils gepaart mit einem Fingerspitzengefühl für die Fankurve. Häufig ausbaufähig sind die kulinarischen Besonderheiten der Region. Besonders der Pfälzer vermisst den Saumagen bei den Heimspielen, wenngleich die Hauptspezialität aus Idar-Oberstein den langen Weg von Brasilien ins Fritz-Walter-Stadion gefunden hat. Die Rede ist vom Idar Obersteiner Schwenkbraten, der seine Wurzeln in Südamerika hat.

Viele Musikanten und Bauern aus der Pfalz oder dem Hunsrück zogen von der gewohnten Heimat Richtung Südamerika, um der Armut zu entfliehen. Sehr viel Pioniergeist, der häufig auch belohnt wurde.

Unabhängig von den gescheiterten Verhandlungen über einen „Ligainvestor“, der Anteile eines Medientochterunternehmens der DFL erwerben sollte, besteht Bedarf an Reformen, die die verschiedenen Interessen innerhalb der 36 Vereine der DFL vereinen könnte. Pioniergeist, der Lust auf Fußball vor der Europameisterschaft 2024 in Deutschland macht und gleichzeitig den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen deutlich mindert.

An den aktuellen Beispielen von Schalke 04 und Hertha BSC Berlin wird das Ausbluten der 1.Fußballbundesliga deutlich. Statt attraktive Spiele vor großer Kulisse in einem vollen Olympiastadion in der Bundeshauptstadt Berlin, findet - nicht despektierlich gemeint - ein Heimspiel vom FC Heidenheim weltweit nur begrenzten Anklang. Erstere lassen sich wohl international gut vermarkten. Jeder kennt Berlin. Keiner kennt Heidenheim. Um also sowohl der Fernsehvermarktung als auch der Fairness gerecht zu werden, wäre die Gründung einer Bundesliga Nord und einer Bundesliga Süd bestehend aus jeweils mindestens 18 Mannschaften ein zukunftsfähiges Modell, welches bei aktuell finanziell angeschlagenen Vereinen einen Finanz-Airbag auslösen könnte und die Einnahmen aus einer finanziell und sportlich wettbewerbsintensiven 1.Bundesliga auf zwei Säulen verteilt und abfedert.

Unabhängig von der Fernsehvermarktung, so sind die Entfernungen zwischen den Veranstaltungsorten deutlich geringer als bei einer eingleisigen 1.Bundesliga und 2.Bundesliga. Die Auswärtsfahrten sind deutlich näher, so dass weniger klimaschädliche Emissionen entstehen und Zeit eingespart werden kann. Betrachtet man die vielen Leerfahrten der Mannschaftsbusse vom Süden in den Norden in Verbindung mit der Nutzung des Charterflugzeuges, so erkennt man mit der Reform den aufrichtigen Willen und die Vorbildfunktion der Protagonisten für Anhänger und Fans in Bezug auf den Klimaschutz.

Anhand der Tabelle der Auswärtsfahrer und der Zuschauertabelle lassen sich die Reformen einer attraktiven Bundesliga Nord und Süd stützen.

Auswärtsfahrer-Tabelle der 1. Bundesliga 2022/23
https://www.fussballmafia.de/auswaertsf ... undesliga/
Auswärtsfahrer-Tabelle der 2. Bundesliga 2022/23
https://www.fussballmafia.de/auswaertsf ... undesliga/
Auswärtsfahrer-Tabelle der 3. Liga 2022/23
https://www.fussballmafia.de/auswaertsf ... le/3-liga/

Zuschauertabelle der 1. Bundesliga 2022/23
https://www.fussballmafia.de/zuschauert ... undesliga/
https://www.transfermarkt.de/1-bundesli ... tbewerb/L1
Zuschauertabelle der 2. Bundesliga 2022/23
https://www.fussballmafia.de/zuschauert ... undesliga/
https://www.transfermarkt.de/2-bundesli ... tbewerb/L2
Zuschauertabelle der 3. Liga 2022/23
https://www.fussballmafia.de/zuschauertabelle/3-liga/
https://www.transfermarkt.de/3-liga/bes ... tbewerb/L3


3.) Mögliche Einteilung der Ligen für die Saison 2023/24 und Stadionkapazitäten

Optimal wäre die Gründung zweier Ligen mit jeweils 18 Mannschaften, die am Ende der Saison die gesamtdeutsche Meisterschaft ausspielen. Um einen Pionier-Versuchsballon zu starten, habe ich eine imaginäre Grenze vom Rheinland, Nordhessen nach Sachsen gezogen. Und dabei 19 Mannschaften gewählt.

Bundesliga Nord
1. Borussia Dortmund (Tabellenplatz 2 in der Saison 2022/23)
2. RB Leipzig (3)
3. 1.FC Union Berlin (4)
4. Bayer 04 Leverkusen (6)
5. VfL Wolfsburg (8)
6. SV Werder Bremen (13)
7. VfL Bochum (14)
8. FC Schalke 04 (17)
9. Hertha BSC (18)
10. Hamburger SV (21)
11. FC St. Pauli (23)
12. SC Paderborn 07 (24)
13. Holstein Kiel (26)
14. Hannover 96 (28)
15. 1.FC Magdeburg (29)
16. Hansa Rostock (31)
17. Eintracht Braunschweig (33)
18. VfL Osnabrück (34)
19. Arminia Bielefeld

https://www.mixmaps.de/5bdj4z12

Bundesliga Süd
1. FC Bayern München (Tabellenplatz 1 in der Saison 2022/23)
2. SC Freiburg (5)
3. Eintracht Frankfurt (7)
4. 1.FSV Mainz 05 (9)
5. Borussia Mönchengladbach (10)
6. 1.FC Köln (11)
7. TSG 1899 Hoffenheim (12)
8. FC Augsburg (15)
9. VfB Stuttgart (16)
10. 1.FC Heidenheim (19)
11. SV Darmstadt 98 (20)
12. Fortuna Düsseldorf (22)
13. Karlsruher SC (25)
14. 1.FC Kaiserslautern (27)
15. SpVgg Greuther Fürth (30)
16. 1.FC Nürnberg (32)
17. Wehen Wiesbaden (35)
18. 1.FC Saarbrücken
19. Dynamo Dresden

https://www.mixmaps.de/l9i52728

Aufgrund der geringen Zuschauerkapazität mit 10.000 Plätzen würde die SV Elversberg den Sprung in die Erstklassigkeit leider nicht schaffen, aber den Sprung in die Zweitklassigkeit festigen und vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr ein Wunder von Elversberg. Stattdessen wären der 1.FC Saarbrücken und Dynamo Dresden Gründungsmitglieder.

Bei einer Anzahl von 36 Mannschaften basierend auf 18 Mannschaften je Liga, wären zwischen drei und fünf Absteiger sinnvoll, die auch mittels Relegation bestimmt werden könnten.


Während die spanische Liga 20 Mannschaften umfasst, ebenso wie in England und Italien, sind es in Deutschland nur 18 Mannschaften. Folglich müsste also im Vergleich zur internationalen Konkurrenz noch Raum für weitere Partien sein. Würde man die spanische La Liga als Benchmark wählen, dazu noch die Einwohnerzahl von 46 Millionen Spaniens mit der Einwohnerzahl von 82 Millionen Deutschlands in Relation setzen, so könnte man gar eine Bundesliga Süd und eine Bundesliga Nord in den Playoff-Spielen gegeneinander spielen lassen um die Deutsche Meisterschaft mit zwei Halbfinalspielen und einem Endspiel (oder zwei Endspielen).

Gleichzeitig wäre ein Spiel um die Meisterschaft ein absolutes Highlight in Deutschland und fände auch international Beachtung. Würde somit auch die TV-Einnahmen nochmals kräftig nach oben steigern.

Auf europäischer Ebene könnte es bedeuten, dass statt 4 Mannschaften eventuell zwischen 6 und 8 Mannschaften in der Championsleague antreten dürften. Nehme man die beiden Ligen und die Einwohnerzahl als Maßstab. Großbritannien stellt ja auch die Premier League, die schottische Liga und die nordirische Liga für die europäischen Wettbewerbe. Die Einwohnerzahl von Großbritannien beträgt ca. 65 Millionen.


Aufgrund der Neuorientierung des Ligawettbewerbs mit spannenden Halb- und Finalspielen wäre eine Steigerung der TV-Einnahmen, speziell im Bereich der Auslandsvermarktung möglich. Nehme man die Premier League als Benchmark, so würde die Attraktivitätslücke deutlich geringer ausfallen.

Realistisches Ziel könnte die Verdoppelung der TV-Einnahmen sein, so dass die TV-Einnahmen von Dortmund denen des FC Bayern gleichen. Der Letzte im TV-Ranking der aktuellen 2.Liga bekäme dann soviel wie der Letzte der aktuellen 1.Liga.

Auch wenn die dritte Liga nicht im Verantwortungsbereich der DFL liegt, so wäre auch die derzeitige 3.Liga als 2.Liga in einer deutlich besseren Verhandlungsposition.


Freiburg II und BVB II würden in der Drittklassigkeit verbleiben und den Weg in die 2.Liga nicht mitgehen können. Aufgrund der Erhöhung der Bundesligen um zwei weitere Startplätze wären im Gründungsjahr der SV Meppen, der VfB Oldenburg, der FSV Zwickau und Energie Cottbus zweitklassig und würden ebenso wie der 1.FC Saarbrücken und Dynamo Dresden von der Reform profitieren.

Für die SpVgg Bayreuth sehe ich als Letztplatzierten kein Rettungsanker, was aufgrund der kulturellen Bedeutung der Stadt sehr schade ist.

Gleichzeitig würden aus der 2.Liga im ersten Jahr mindestens 4 Mannschaften absteigen. Eher sechs, wenn die Bundesligen auf 18 Mannschaften reduziert werden.

2. Liga
1. SV Elversberg
2. SSV Jahn Regensburg
3. SV Sandhausen
4. SV Waldhof Mannheim
5. TSV 1860 München
6. FC Viktoria Köln
7. SC Verl
8. FC Ingolstadt 04
9. MSV Duisburg
10. Erzgebirge Aue
11. Rot-Weiss Essen
12. Hallescher FC
13. SV Meppen
14. VfB Oldenburg
15. FSV Zwickau
16. VfB Lübeck
17. Preußen Münster
18. SSV Ulm 1846
19. SpVgg Unterhaching
20. Energie Cottbus

https://www.mixmaps.de/5bdpclb2

Absteiger in die 3.Ligen:
SC Freiburg II, Borussia Dortmund II, SpVgg Bayreuth

Stadionvergleich 1. Bundesliga 2022/2023
https://www.fussballmafia.de/stadien/st ... undesliga/
https://www.transfermarkt.de/1-bundesli ... tbewerb/L1

Stadionvergleich 2. Bundesliga 2022/2023
https://www.fussballmafia.de/stadien/st ... undesliga/
https://www.transfermarkt.de/2-bundesli ... tbewerb/L2

Stadionvergleich 3. Liga 2022/2023
https://www.transfermarkt.de/3-liga/sta ... tbewerb/L3


4. Fazit

Eine Bundesliga Nord, eine Bundesliga Süd bestehend aus 18 Mannschaften garantiert mehr Spannung im Titelkampf als die aktuelle Liga.

1. Zwei Halbfinalspiele sowie ein/zwei Endspiel/e um die Deutsche Meisterschaft schärft die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

2. Die Endspiele steigern die Attraktivität der Liga. Folglich könnte ein besserer TV-Vertrag ausgehandelt werden.

3. Wahrscheinlich könnten mehrere Vereine als jetzt europäisch spielen.

4. Die jetzigen Erstligisten erzielen konstante bis steigende Einnahmen (TV, Zuschauer, Sponsoring).

5. Die jetzigen Zweitligisten bekommen deutlich höhere Einnahmen in einer Bundesliga Nord/Süd.

6. Die jetzigen Drittligisten und die darunterliegenden Vereine erzielen höhere Einnahmen und Ansehen.

7. Generell entstehen neue Vermarktungsanreize neben den bestehenden Vermarktungsanreizen.

8. Mehr Derbys, weniger Anreisekilometer! Die Stadt Berlin hätte quasi jede Saison ein Derby. Lange Auswärtsfahrten nach Freiburg (800km) wären erstmals gestrichen.
Dadurch würden sowohl Kosten als auch Zeit bei den Reisen gespart werden.

9. Belastungen der Nationalspieler sind körperlich und mental niedriger(?!).

10. Integration von Jugendspielern besser dosierbar. Von hohem Championsleagueniveau bis unteres Bundesliganiveau.

11. Die Neugliederung wäre ein öffentlich wahrnehmbarer Einschnitt, der den Fokus auf die Einhaltung der Pariser Klimakonferenzziele lenken würde.



Beitragvon Lautern-Fahne » 15.06.2023, 22:52


Rein aus Interesse als stiller Mitleser: verfasst du diese fast schon wissenschaftlich geschriebenen Artikel selbst oder kopierst du die? Das hier ist eine wierde aber interessante Nische im Forum. V.a. weil man von dir sonst nichts liest.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon ExilDeiwl » 15.06.2023, 23:51


Doch, doch, gelegentlich liest man von @Alex76 auch mal was in den Spieltagsthreads. Das liest sich schon so, als würde es aus seiner Feder stammen und das eine oder andere mal habe ich mir schon gedacht, dass man aus dieser Sammlung an doch recht detaillierten Artikeln auch gut ein Büchlein veröffentlichen könnte. Wobei ich die Artikel teils recht speziell finde. Ist halt so eine Art Einordnung fußballerischer Ereignisse aus teils gesamtgesellschaftlicher oder -politischer Sicht. Eine Art Historiendokumente (zumindest kann man das später mal so einordnen). Ich glaube dafür braucht man einen Faible.

Und auch, wenn ich es mir häufig eher nicht durchlese oder nur kurz überfliege, weil mich die Artikel offen gestanden etwas erschlagen, finde ich es toll, dass er sich solche Mühe gibt und ich glaube, das hätte eigentlich viel mehr Anerkennung verdient, als sie ihm hier zuteil wird. @bjarneG hat glaube ich schon einmal was Ähnliches geschrieben.

Insofern, @Alex76 will ich Dir hier mal ganz ausdrücklich meine Hochachtung und meinen Respekt mitteilen für die Ausdauer, mit der Du hier Deine Werke veröffentlichst. man merkt, dass da viel Arbeit und viele Gedanken einfließen! :daumen:
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon bjarneG » 16.06.2023, 19:40


Ja, das war ich @Exile.

Meinen höchsten Respekt für die Beiträge von Alex-san. Ein Wahnsinn, was Du Dir jedesmal für eine Mühe gibst; die Beiträge sind "hier" total verschenkt, die haben eigentlich einen eigenen thread verdient. Ich kann das nicht, steh mit der Technik auf Kriegsfuss.

Mindestens so beeindruckend finde ich die Tatsache, das das "76" in Deinem User-Namen nicht für das Geburtsjahr, sondern Dein Alter steht.

PS: Die sind wahnsinnig lang und erschlagen Einen wirklich. Ich kann das auch alles oft nur überfliegen, shame on me.

Ungebrauchter Tip: Versuch Dich doch etwas kürzer zu fassen; das was Du sagen willst auf vielleicht 2-3 Posts zu verteilen; das macht es für den Leser etwas einfacher. Du hast Deine paar Mitleser, aber es könnten mehr sein.

Aber hör nicht auf damit; es ist wirklich lesenswert, nur viel viel viel zu lang - völlig egal, ob und inwieweit man mit dem Inhalt übereinstimmt, oder nicht. Und es geht "hier" völlig unter.

Grüsse :winken:

Jetzt aber ab zu Goldfinger...

Edit: ich weiss, wie es ist, zig Beiträge zu posten, ohne jede Reaktion; seitenweise. Baseball, Liverpool- Stadt, Dialekt und Verein, Filme etc. ... alles völlig belanglos, ich schreibs trotzdem; what shells. Irgendjemand interessierts vielleicht doch und wenn nicht, dann halt nicht. Auch egal, tut jedenfalls nicht weh.

Es tut gut, auch mal eine Antwort zu bekommen, weiss ich aus eigener Erfahrung.

Edit2: Wenn Irgendjemand etwas über DEN herausragenden Sportler anno 2023, in (fast) allen Sportarten, Shohei Ohtani, wissen will, sagt Bescheid, dann kack ich Euch zu mit Statistiken, Videos, historischen Einordnungen...whatever. Nahezu täglich bricht der einen jahrhundertalten Rekord.
Just sayin' :wink:



Beitragvon Alex76 » 18.06.2023, 21:44


@ Lautern-Fahne
Servus. Meine Beiträge sind alle inhaltlich und formal selbst verfasst. Nicht kopiert. Alle Zitate und zitierten Textpassagen sind kenntlich gemacht. Vielleicht so ein bisserl wissenschaftlich, aber eher illustrierend und frustrierend, wenn ich an den Klimawandel denke. Da mich auf bayrisch koiner versteht, versuche ich es auf hochdeutsch. ;-)

@ ExilDeiwl
Vielen Dank für das Kompliment. Gebe zu, dass die Beiträge recht speziell sind, daher kann ich es auch gut verstehen, wenn man das ein oder andere überfliegt. Mit Hilfe der Überschriften ist es hoffentlich auch einigermaßen erträglicher.

@BjarneG
Gebe zu, dass ich mit dem Alter leicht geflunkert habe. ;-) Ansonsten danke für die Tipps. Persönlich halte ich aktuell eine Bundesliga Nord und Süd sinnvoll für viele Vereine. So auch dem FC Schalke 04, der langfristig Platz 6 in der ersten Liga anstrebt.
https://www.kicker.de/schalke-will-lang ... 68/artikel



Beitragvon Alex76 » 09.07.2023, 22:06


Flaute für den Fußball und aufkommende Euphorie unter dem deutschen Handballsegel

Der deutsche Fußball in der Krise

Mit Spannung war der Blick auf die Deutsche Meisterschaft gerichtet, die erst am letzten Spieltag entschieden werden sollte und daher bis zur allerletzten Minute prickelnd war. Der BVB ging als Titelfavorit ins letzte Spiel gegen Mainz 05, erreichte nur ein Unentschieden, während der FC Bayern in Köln gewinnen konnte. „Same Procedure as every year!“ Auf dem Marienplatz feierten die Herren und Frauen des FC Bayern gemeinsam den jeweiligen Meistertitel.

Der Blick auf die deutsche Nationalmannschaft macht auch keinen Spaß. Das erste Spiel im Jahr konnte der DFB nach einer mäßigen Leistung gegen Peru 2:0 gewinnen. Danach kassierte die Nationalmannschaft drei Niederlagen gegen Belgien (2:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) sowie ein Unentschieden gegen die Ukraine (3:3). Es herrscht maximale Frustration vor der wichtigen Heim-EM im nächsten Jahr.

Daher rückte der Fokus auf die deutsche U21-Nationalmannschaft, die mit guten persönlichen Leistungen und einer guten Platzierung bei der U21-Europameisterschaft die etablierten Nationalspieler der Nationalmannschaft hätte unter Druck setzen können. Zudem ist die Fußball U21 Europameisterschaft in Rumänien/Georgien 2023 entscheidend für die Qualifikation zum Olympischen Fußballturnier in Paris 2024.

Die U21 konnte die Titelverteidigung nicht wiederholen und schied bereits in der Vorrunde mit zwei Niederlagen gegen Ungarn (1:2) und England (0:2) sowie einem Unentschieden gegen Israel (1:1) aus. Damit wird Deutschland auch nicht bei den Olympischen Spielen 2024 vertreten sein. Wie ist es um den Nachwuchs bestellt? Experte und letztmaliger U21-Erfolgscoach Stefan Kuntz hat dazu folgende Meinung:

30.06.2023: Trainer sieht "letzte Warnung" für deutschen Fußball - Kuntz kritisiert U 21: "Das habe ich bei gar keinem gesehen"
https://www.kicker.de/kuntz-kritisiert- ... 60/artikel

01.07.2023: Kuntz: “Es ist einfach schlecht”
https://www.sport1.de/news/fussball/dfb ... n-fussball


Euphorie bei der Handball U21-Mannschaft

Vom 20. Juni bis 2. Juli 2023 fand die U21-Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Erstmals nahmen 32 Mannschaften teil. Dies sollte bereits 2021 in Ungarn der Fall sein. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Turnier ausfallen. Das Turnier 2019 in Spanien war mit 24 Mannschaften deutlich kleiner, so dass der Aufwand für die Gastgeber Deutschland und Griechenland als Organisatoren entsprechend hoch war. Das Turniertableau bot überraschende Teilnehmer mit kleinen Ländern wie Grönland und den Färöer-Inseln. Letztere schafften überraschend den Einzug ins Viertelfinale und platzierten sich auf dem 7.Rang.

Vor vier Jahren konnte ich die damalige U17 in München im Rahmen eines Handball-Symposiums zur Handball-WM erstmals begutachten. Viele Akteure von damals haben den Sprung in die aktuelle U21-Nationalmannschaft schaffen können. Einige haben sich in der 1.Bundesliga etabliert. Bei Zweien war ich mir schon damals relativ sicher. Deutschland war vor dem Turnier großer Favorit und hatte mit Martin Heuberger einen Trainer, der als Co-Trainer mit Deutschland 2007 Weltmeister wurde. Als Juniorentrainer errang er 2009 und 2011 zwei U21 Weltmeister-Titel.

Das Turnier startete für die deutsche Mannschaft mit einer Afrikanischen Vorrunde. Gegner waren Libyen (35:14), Tunesien (46:31) und Algerien (33:22). In der Hauptrunde warteten mit Kroatien (31:29) und Frankreich (30:29) namhafte Gegner, die die ansteigende Euphorie im deutschen Lager entfachten. Das Team von Martin Heuberger setzte sich souverän durch, wenngleich am Ende das Ergebnis knapper als der Spielverlauf war. Im Viertelfinale wartete Geheimfavorit Dänemark (31:26), die ebenso chancenlos waren wie Serbien im Halbfinale (40:30). 8.235 Zuschauer sorgten im Finale gegen Ungarn in der Max-Schmeling-Halle für Gänsehautmomente. Mit 30:23 konnte Deutschland eindrucksvoll den U21-WM-Titel erringen. Nicht nur die sportliche Leistung war top, sondern auch die Einschaltquoten bei Eurosport. Das große Ziel, den Weg in die Bildzeitung zu kommen, war geebnet. ;-)

„Im Schnitt sahen 1,03 Millionen Zuschauer ab 18:00 Uhr live bei Eurosport den Titelgewinn im Free-TV, in der Spitze waren es kurz vor Ende sogar 1,27 Mio. Zuschauer.“
https://www.bild.de/sport/mehr-sport/ha ... .bild.html

Aus No-Names wurde ein Kollektiv, das sich durch eine leistungsdichte Kaderbreite auszeichnet, so dass Trainer Heuberger wechseln konnte, ohne die spielerische Linie zu verlieren. Es gab keine eindeutige Startsieben. Gar auf der Torhüterposition vertraute der Trainer im Halbfinale auf Lasse Ludwig und im Endspiel auf David Späth.

Die Taktik mit vielen eingesetzten Spielern ging auf. Insgesamt waren 8 Spiele an 14 Tagen angesetzt. Während andere Mannschaften der Turnierbelastung Tribut zollen musste, konnte der deutsche Kader sich regenerieren und war in den letzten Partien top fit. Meist trafen die deutschen Handballer auf eine 6:0 Abwehr beim Gegner. Durch ein flexibles Offensivspiel konnten gute Wurfsituationen herausgespielt werden. 1:1 Situationen führten zum direkten Erfolg oder schafften Räume für die Nebenleute. An der Stelle muss man einen Nils Lichtlein positiv herausstellen, der diese Spielweise mannschaftsdienlich interpretierte. Zusammen mit Renars Uscins war die rechte Angriffsseite an der Mehrzahl an Toren verantwortlich, was doch eher untypisch und der linken Wurfhand beider Spieler geschuldet ist. Generell war die Trefferquote ordentlich. Technische Fehler waren selten.

In der Abwehr baute das Trainerteam auf eine 6:0 Abwehr, die körperlich und offensiv interpretiert wurde. Da das Team fast immer in Führung war, gab es keinen Anlass für eine grundlegende Veränderung. Manchmal ging man aus der 6:0 sehr offensiv elastisch auf Einzelspieler, was bei der angreifenden Mannschaft für Überraschungsmomente sorgte.

So richtig gefordert war die U21 sowohl in Abwehr als auch Angriff während des Turniers nicht. So lautet mein Fazit um den überschäumenden Optimismus einen realistischen Boden zu geben. Daher stellt sich auch die Frage wie man den U21-Titel und die individuelle Leistung im Vergleich zu den Herrenturnieren einzuordnen hat.

02.07.2023: "Besondere" U 21 löst bei Heuberger Wehmut aus - Ein verdienter Weltmeister ohne "Starallüren" - Gislason "beeindruckt"
https://www.kicker.de/ein-verdienter-we ... 46/artikel

30.06.2023: DHB-Elite-Mentor über U-21-WM und die Jugendarbeit - "Hohe Qualität von Grund auf": Strobel zum besonderen Jahrgang 2002/03
https://www.kicker.de/hohe-qualitaet-vo ... 7818/video

Generell sind bei der U21-Mannschaft in der Praxis wohl zwei oder drei Altersjahrgänge vertreten, so dass es häufiger zu altersbedingten körperlichen Mismatches im Zweikampf kommen kann, was bei den Herren so nicht anzutreffen ist. Im Alter von 20 Jahren ist der Spieler in der Regel ausgewachsen und es gilt den Körper weiter zu trainieren, um Kraft, Beweglichkeit und Koordination in Einklang zu bringen.

Daher ist die Körperlichkeit bei den Herren noch ausgeprägter und der individuellen Spielweise angepasst. Die Alterspanne beträgt bei den Männerwettbewerben 20 Jahre. Hans Lindberg ist mit 40 Jahren Torschützenkönig in der Bundesliga geworden und gewann mit Dänemark 2022 bei der EM in der Slowakei/Ungarn die Bronzemedaille. Dem stehen erstklassige Spieler aus der Jugend gegenüber, die weniger Erfahrung und Routine auf diesem Niveau haben, so dass das Lernen und die Teamintegration im Vordergrund stehen.

Der Vorteil und Bonus der Jugendspieler besteht in der Spielfreude und in der Begeisterungsfähigkeit. Heuer hat das Team mit seiner Spielweise Deutschland in Ekstase versetzt. Eine Einschaltquote von einer Million bei Eurosport ist eine Ansage und wäre bei den Öffentlich-Rechtlichen wahrscheinlich nochmals um mindestens das doppelte getoppt.

Taktisch ist bei den Herren die Abwehrleistung, aber auch der Angriff, weitaus flexibler. Besonders in der Crunchzeit am Ende des Spiels können Teams wie Spanien mit Routine und einem antizipierenden Verhalten Rückstände aufholen. Cleverness und Instinkt für die Spielsituation sind für die Zukunft wichtig, um bei Europa- und Weltmeisterschaften in die Phalanx der Top 4 Nationen einzudringen. Die Handballnation Deutschland dürstet nach den ganz großen Spielen gegen Frankreich, Spanien, Kroatien, Dänemark, Schweden oder Norwegen.

Dabei sind aber auch sich weiterentwickelnde Nationen aus Afrika, Asien, Ozeanien und Amerika attraktiv und reizvoll. Sie demonstrieren die große Entwicklung des Handballsports in den letzten vier Jahren. Einen wahrlichen coolen Kaltstart haben die Färöer Inseln bei der U21 hingelegt und mit Platz sieben ein sensationelles Ergebnis erreicht. Das Niveau hat sich im Jugendbereich angeglichen. Bis zu den Herren wird dieser Prozess allerdings noch mindestens drei bis fünf Weltmeisterschaften, also 6 bis 10 Jahre andauern.

https://playthefuture23.com/#locations

https://www.ihf.info/competitions/junio ... hip/121823


Vorfreude auf die kommenden Handball Welt- und Europameisterschaften… Und die Fußball-EM 2024 in Deutschland?!

Die U21 Weltmeisterschaft in Deutschland macht Lust auf mehr. Und bildet den Anfang des Jahrzehnts des Handballs. Insgesamt finden bei den Herren und den Frauen noch jeweils eine Europameisterschaft und eine Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Aber auch die weiteren vergebenen Austragungsorte versprechen große Reiselust…

28.02.2020: Frauen-WM 2025 in Deutschland und den Niederlanden - Deutschland erhält Zuschlag für die Handball-WM 2027
https://www.kicker.de/770628/artikel/de ... ll_wm_2027

Absolutes Highlight ist die Männer-Handballweltmeisterschaft 2027 in Deutschland. Davor wird es aber auch wieder ein großes Turniere geben, das für jeden Handballer sehr reizvoll ist:
- Kroatien, Dänemark und Norwegen 2025.

Auch für die Damen sind die Weltmeisterschaften der Frauen bis ins Jahr 2027 vergeben:
- Deutschland und die Niederlande 2025
- Ungarn 2027.
Das nächste Turnier ist die 26. Handball-Weltmeisterschaft der Frauen vom 29. November bis zum 17. Dezember 2023 in Dänemark, Norwegen und Schweden 2023.

Auch auf europäischer Ebene sind die nächsten Herren-Handballeuropameisterschaften bis 2028 terminiert und an die Gastgeberländer verteilt:
- Deutschland 2024
- Dänemark, Schweden und Norwegen 2026
- Portugal, Spanien und die Schweiz 2028

Die kommenden Handball-Europameisterschaften der Frauen sind folgendermaßen vergeben:
- Schweiz, Österreich, Ungarn 2024
- Russland 2026 (wohl anderweitig vergeben)
- Dänemark, Schweden und Norwegen 2028

Für jeden Handball- und Fußballfan ist natürlich das Jahr 2024 aufregend, da beginnend im Winter die Handball-Europameisterschaft stattfindet, welche im Sommer von der Fußball-Europameisterschaft begleitet wird.

Das Eröffnungsspiel der Handball-EM, welches im Düsseldorfer Fußballstadion stattfindet, bietet eine Kapazität von 50.000 Zuschauern. Stand jetzt ist das Heimkontingent restlos vergriffen und nur noch Karten für die Fans der Schweiz erhältlich.

Vor 50.000 Zuschauern der Beginn eines Handball-Wintermärchens? Vielleicht versehen mit einem Fußball-Sommermärchen? Eine Vorstellung, die gerade in den aktuellen Fußballdepressionszeiten Hoffnung auf Besserung verspricht!

28.01.2020: Rheinländer haben sich um Austragung beworben - Handball-EM 2024: Eröffnungsspiel im Düsseldorfer Fußballstadion?
https://www.kicker.de/768208/artikel/ha ... llstadion_

Die Special Olympics in Berlin 2023 und die European Championships 2022 in München haben gezeigt, dass Deutschland reif ist für weitere Großveranstaltungen. So auch für Olympische Sommer- und Winterspiele. Realistisch betrachtet wäre eine Bewerbung von München für die Winterspiele 2030 ambitioniert, aber begleitet mit aktuellen klimapolitischen Infrastrukturprojekten vorzeigenswert. Sommerspiele in Berlin mit Rheinruhr 2036 nachdenkenswert. Ein Push auch für das deutsche Klima. ;-)

26.06.2023: Sommer- und Winterspiele sind im Gespräch - So steht es um Deutschlands Olympia-Bewerbung
https://www.kicker.de/so-steht-es-um-de ... 42/artikel


Handballer zum Anfassen! Handball zum Anpacken …

… Packn mia 's! Während die Profifußballer zuletzt für die kloinen Fans unnahbar waren und sind, gibt es von Handballnationalspielern das gewünschte Autogramm teils mit persönlicher Widmung. Das ist koine spezielle Handball-DNA, sondern Freundlichkeit und Respekt den Fans gegenüber.

Eine Erziehungsmaßnahme, die auch nicht vor kommenden Handballnationalspielern Halt machen sollte. Persönlich habe ich dem Bundestrainer geraten für besonders talentierte Spieler der U21-Weltmeisterschaft ein oder zwei erweiterte Kaderplätze freizuhalten. So wie ich Alfred Gislason kenne, wird er sich zu mindestens fünf Spielern Notizen gemacht haben. Dabei fließt wohl auch die bewegte Referenz von Martin Heuberger ein: „Ich habe immer Wehmut, wenn ich ein Team abgeben muss, aber diese Mannschaft hatte etwas Besonderes.“

Objektiv betrachtet haben sich drei Spieler in das All-Star-Team gespielt. Darunter mit Torhüter David Späth (Rhein-Neckar Löwen) auch ein Spieler mit Geburtsort Kaiserslautern. Herzlichen Glückwunsch dazu. Daneben wurden Kreisläufer Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf) und Nils Lichtlein (Füchse Berlin) als MVP (Most Valuable Player) ausgezeichnet.

Im Gegensatz zum Spiel der A-Mannschaft bei der WM 2023 in Schweden/Polen war die Angriffsleistung der U21 flüssiger, wohl auch mit weniger Foulunterbrechungen, so mein Eindruck. Mit den ausgestatteten Freiheiten konnte Nils Lichtlein auf Rückraum Mitte und Rückraum Rechts Überzahlsituationen und Räume für den Nebenmann kreieren. Dazu kamen eigene Wurfgelegenheiten. Großen Respekt vor der Leistung in dem Alter, da man erkannte, dass er bei hoher Schnelligkeit mehrere Spielerische Varianten draufhatte und zur Not die Situation mit einer Sicherheitsvariante abschließen konnte. Sei es ein Pass zum Nebenmann oder ein Foulspiel. Manchmal hätte man vielleicht noch den gegnerischen Körperkontakt beim Werfen finden können.

Für Alfred Gislason in Zukunft eine weitere Option auf der Position des Spielmachers. Bei aller nichtvorhandenen Bescheidenheit meinerseits, sehe ich Parallelen des Spielertyps Nils Lichtlein mit meiner potentiell möglichen Karriere. Daher habe ich rückblickend mögliche Erfolgsfaktoren gesucht, um auch als normaler Verein Jugendspieler für die Nationalmannschaft ausbilden zu können.

Anfangs stand ich persönlich vor der Wahl Gymnasium oder Realschule. Entschlossen habe ich mich für das Gymnasium, obwohl im Nachhinein für die Persönlichkeitsbildung und das Selbstbewusstsein die Realschule in Verbindung mit einem handballaffinen Sportlehrer geeigneter gewesen wäre. Ein bis zwei Handballtrainingseinheiten in der Woche wären wohl noch dazugekommen. Vom Niveau wohl etwas unterhalb des Vereinssports. Die Realschule meiner Jahrgangsstufe schaffte den Sprung zum Endturnier bei Jugend trainiert für Olympia in Berlin.

Einen kleineren Handballverband als meinen gab es in Deutschland nicht. Der nächsterfolgreiche Handballclub spielte 15km entfernt immerhin einmal für eine Saison 2.Liga. Auf hessischer Seite gab es in 22km Entfernung mit Wallau/Massenheim und dem 91 km entfernten TV Großwallstadt zwei ehemalige Bundesligaclubs. Erst im Alter von Mitte 20 besuchte ich beide Vereine im Rahmen eines Handballjugendcamps und war schon beeindruckt von der Hallenatmosphäre. Vielleicht fehlte das Bundesligaerlebnis zur Motivation der eigenen Karriere..

Der Weg zur Handballhalle war in 10 Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen. Zwei Mal die Woche wurde trainiert. Viel Fußball, viel Handball. Interessant wäre die Möglichkeit gewesen mit Älteren trainieren und spielen zu können, was aufgrund des Fehlens zweier älterer Jahrgänge im Verein nicht möglich war. Alternativ würde sich parallel eine weitere Sportart wie Turnen oder Leichtathletik anbieten, um körperliche Defizite abzubauen. Mit 1,87m wog ich damals lediglich 70kg.

Ob Softball, Tennisball, Fußball oder Handball. Die Liebe zum Ball zeichnet wohl alle Ballsportler aus. Generationen- und Nationenbegeisternd …



Beitragvon Alex76 » 26.07.2023, 22:50


Nachwuchsarbeit im NLZ

Nur einer von 1.000 schafft den Sprung in den professionellen Fußball. So lautet eine steile These/kontroverse Aussage von Prof. Dr. Arne Güllich von der RPTU.

10.07.2023: Talentförderung im Fokus: "Nur einer von Tausend wird Profi" (Der Betze brennt)
viewtopic.php?t=29297

Wie lässt sich die Durchlässigkeit von Jugendspielern in den Profibereich des 1.FC Kaiserslautern noch weiter verbessern?

Durch seine fachliche Kompetenz und menschliche Empathie ist die Position des Sportlichen Leiters beim 1.FC Kaiserslautern mit Uwe Scherr bereits sehr gut besetzt. Uwe Scherr kennt die Jugendarbeit seit seiner Zeit auf Schalke als er im Team der renommierten Knappenschmiede mehrere Toptalente wie Leroy Sane, Julian Draxler oder auch Manuel Neuer ausbilden konnte.

Aufgrund der finanziellen Lage des 1.FC Kaiserslautern wird das NLZ durch zahlreiche Spenden und freiwillige Arbeit modernisiert, so dass der DFB auch eine Zertifikation von drei Sternen vergeben hat, wodurch die maximale Bewertung attestiert wurde. Um den nächsten Schritt einer professionellen Jugendarbeit weitergehen zu können, bedarf es weiterer Investitionen, so dass eine erstklassige fußballerische Ausbildung nebst einer guten schulischen Ausbildung angeboten werden kann.

Beitrag vom 26.09.2022: gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk

Sport kann ein wichtiger und attraktiver Bildungsträger werden/sein, speziell in der heutigen Zeit, die durch die Kommunikation über Social Media geprägt ist. Das gemeinschaftliche reale Zusammensein und die Kommunikation im Sportverein sind grundlegend anders, sofern die Vereine ein attraktives Sportangebot zusammenstellen und präsentieren. Im Kleinem wie im Großen.

Persönlich halte ich das Kolping Konzept in Verbindung mit einer Jugendherberge und einem einzigartigen Blick auf das Innere eines Stadions nachdenkenswert, um eine wertebasierte Gemeinschaft zu entfachen. Adolph Kolping setzte sich für die Gesellen ein, damit diese nicht nur in Gaststätten ihren Feierabend beim Saufen verbrachten. Aufbauend auf seiner Soziallehre entwickelte sich 1846 der erste Gesellenverein. Aktuell sind leider Themen wie Fachkräftemangel und die Abkehr vom Handwerk präsent.

Mittels Spenden, Sponsoring und Investitionen kann eine tatkräftige gemeinnützige GmbH entstehen, die diverse schwer finanzierbare Projekte anschiebt und als Nebeneffekt berufliche Kompetenzen auch auf freiwilliger Basis bei den Teilnehmern vermittelt. Nebst Erweiterung des Fritz-Walter-Stadions denke ich z.B. an sanierungsbedürftige und evtl. zum Kauf stehende ehemalige Jugendherbergen in Bernkastel-Kues oder Idar-Oberstein. Projekte, die sinnstiftend für die Region sind und die Motivation für potentielle Selbständige fördern. Spielerisch und gewerkeverbindend! Dabei gilt es für das Handwerk auch eine Alternative zum Studium an der Universität zu sein.

Für den erfolgreichen Abschluss fehlte mir lediglich die Diplomarbeit, so dass ich mich mit einer vorläufigen Gesamtnote von 2,9 bewerben musste. Gleichzeitig fühlte ich mich über mehrere Jahre verfolgt. Letztlich war es ein Fulltimejob 24/7. Unbezahlt! Ein unsichtbarer Abnutzungskampf der Kraft kostete und in gefühlt alle Bereiche des Lebens greift. Auch in den Bewerbungsprozess..

Kaiserslautern und Pirmasens gehören zu den höchst verschuldeten Städten nach Prokopfeinkommen in Deutschland; zusammen mit weiteren Städten im Westen Deutschlands. Daher war der Aufstieg in die 2. Bundesliga finanziell und mental auch extrem wichtig für die Stadt Kaiserslautern, die Region und den Verein. Mit der zu gründenden gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk sehe ich die Grundlage für eine nachhaltige positive Positionierung in der 1.Bundesliga gelegt, auch wenn es zu keiner Reform einer 1.Bundesliga Nord und Süd kommen sollte. Nach wie vor bin ich aber ein großer Freund dieser Reform, da sie Spannung bis zum letzten Spieltag und große Emotionen wie bei unserem Aufstieg in die 2.Bundesliga garantiert.

Zusätzlich glaube ich nach wie vor an ein Fondskonzept für den Fußball ab der dritten Liga und für den weiteren Mannschafts- und Breitensport mit Fokus auf den Olympischen Sommer- und Winterspielen, aber auch den schlichten Einstieg in den Kinder- und Jugendsport.
viewtopic.php?p=1413575&sid=83f192f64cd8f729c2a64f50ebcaa0da#p1413575


Stiftungen gibt es wie Sand am Meer. Eine gemeinnützige GmbH ist zwischen Neoliberalismus und Sozialismus gut verortet und hat den Blick auf eine gerechte maßvolle Vergütung gerichtet. Um positiven gesellschaftlichen Wachstum zu generieren, bietet sich zudem ein Franchisesystem an, so dass die guten Entscheidungen vor Ort getroffen werden können.

Visionär und zusammenfassend gesprochen:
- gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk (NLZ weiter aufbauen, Stadionbetrieb,…)
- Fokus auf vielschichtige Ausbildung (Handwerkslehre, Kreativität,…) und Start up!
- Betzenberg auch als Treffpunkt der Quartierbewohner im Café (Kolping Werk & DJH)
...


Klimaschutz und sozialer Frieden

Aktuell herrschen in Europa und Nordafrika Temperaturen von teils über 40 Grad Celsius. Die Folge sind starke Waldbrände in Algerien, Spanien, Italien, Frankreich, Kroatien, Griechenland und Deutschland. Neben dem Verlust der menschlichen Existenz werden auch wichtige Naturschutzgebiete vernichtet. Lebensgrundlage für viele Menschen und Tiere.

Verbunden mit dem Klimawandel sind auch die Grundwasserreserven und Wasserreservate in Seen im Laufe der letzten Jahre stark gesunken. Wasser wird knapp. Wasser sparen ein Muss für die zukünftigen Generationen.

Früher oder später ist jeder Bewohner von den finanziellen Folgen betroffen, da Versicherungen und steuerfinanzierte Aufbauhilfen jährlich steigen. Rational betrachtet. Emotional sind die Bilder von Familien, die ihr Leben oder ihre Existenz verloren haben. Von daher kann ich auch nicht verstehen, dass alle potentiellen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um sich der Existenzkrise entgegen zu stellen, wenngleich hier ein soziales Maß berücksichtigt werden muss.

Denn parallel zum Klimawandel geht es Teilen der deutschen Gesellschaft aufgrund der Inflation und Zukunftsängsten immer schlechter. Was ist also zu tun, um der aktuellen als auch den nachfolgenden Generationen ein gutes Leben zu ermöglichen?

Präventiv wirken alle Maßnahmen, die das Ausmaß des Klimawandels abmildern, so dass zumindest die Klimaziele von Paris eingehalten werden. Dort, bei der Klimakonferenz 2015, wurde beschlossen, dass die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt werden solle. Dies ist nur zu erreichen, wenn fossile Energiequellen mittelfristig durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Weltweit! Und möglichst schnell.

Positiv entwickelt sich die Solarenergie, die durch technologische Weiterentwicklung und Skalierung in China massentauglich für die großen und kleinen Absatzmärkte ist. Weniger attraktiv sind Windparks. Ein notweniges Übel, welches hoffentlich moderat und effektiv zielführend Anwendung findet. Der nachhaltige Wohlstand in Deutschland ist von einer guten Außenpolitik abhängig. So kann die Transformation der Wirtschaft mit grünem Wasserstoff vollzogen werden, der importiert werden muss und garantiert, dass energieintensive Industrieprozesse auch weiterhin Made in Germany vollzogen werden können.

In den USA wurde am 16. August 2022 der Inflation Reduction Act vom 117. Kongress verabschiedet und von Präsident Joe Biden unterzeichnet. Nachhaltige Energienutzung wird gezielt gefördert. Gut für den Klimaschutz! Für Europa allerdings auch ein Signal, um Anstrengungen zu vollziehen, damit wettbewerbsfähige Investitionen auch auf dem alten Kontinent getätigt werden. Durch die Sozialistische Marktwirtschaft ist China ein weiterer großer Kontrahent bei zukünftigen Technologien. Europa entgegnet den Anstrengungen von China und den USA mit der Einführung von Zertifikaten auf den Ausstoß von Kohlendioxid. Durch eine jährliche Verknappung begleitet mit steigenden Preisen wird die Industrie gezwungen immer weniger Co2 zu emittieren, so die theoretische Annahme. Zudem soll bis 2050 mittels Europäischen Green Deal die Klimaneutralität erreicht werden.

Das Schicksal von Europa liegt in der Sandwichposition zwischen den Großmächten. Allerdings liegt dort auch die Riesenchance für Europa sich gesund entwickeln zu können. In friedlicher Koexistenz und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit allen Ländern.

Die Debatten zum Klimaschutz, speziell zum neuen Gebäudeenergiegesetz, verlaufen in Deutschland strittig und mühevoll. Die einen legen großen (Freiheits-) Wert auf Technologieoffenheit, die anderen auf eine effektive und effiziente Reduktion fossiler Brennstoffe. Nach diverser Debatten in Politmagazinen und im Bundestag konnten sich die Parteien auf ein neues Gebäudeenergiegesetzt einigen:

„Ab dem 1. Januar 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energie betrieben werden. Bestehende Heizungen können weiterlaufen und repariert werden. Es gibt großzügige Übergangsfristen und Ausnahmen, einen starken sozialen Ausgleich – und umfangreiche Förderung.“
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... tz-2184942

Eigentlich sollte das Gesetz innerhalb der letzten Sitzungswoche vor den Sommerferien im Parlament beschlossen werden. Aufgrund der Fülle an Informationen und der Tragweite des Gesetzes gab das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) einem Eilantrag von Thomas Heilmann (CDU/CSU-Fraktion) im Deutschen Bundestag statt, so dass die zweite und dritte Lesung erst nach der Sommerpause durchgeführt werden.


Betrachtet man die verheerenden Folgen der Klimakrise, so schaltet der Kopf in eine depressive Hoffnungslosigkeit. Politische Lösungen sind wichtig, greifen aber erst später, so dass es gilt eine gemeinsame Vision zu entwickeln, um bestehende Trends klimagerecht umzukehren.

1.) Statt Aufrüstung in China, USA, Russland, Europa, Naher Osten Investitionen in brandbekämpfende mobile (Flugzeug-)Einheiten zur Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort.

2.) Globales Waldmanagement zur Vermeidung der Abholzung tropischer Regenwälder incl. der hohen Biodiversität. Parallel sollten landestypische Baustoffe wie Holz und Bambus nachhaltig angebaut und geerntet werden, so dass Alternativen zu Stahl/Beton/Zement gefunden werden, die extrem klimaschädlich sind. Häuser aus Holz speichern 42 Tonnen CO2 und vermeiden 26 Tonnen, die durch Betonbauweise entstehen würden.



Beitragvon Alex76 » 21.08.2023, 19:38


Sport verbindet. Sport kann Brücken bauen zwischen einstigen Rivalen…


I. Auf der Suche nach dem großen Frieden: Friedliche Kompromisslösung für die Krim

Seit dem 24. Februar 2022 befinden sich Russland und die Ukraine in einem ernüchternden Krieg, der die Welt in Atem hält. Aufgrund von Sanktionen und des Boykotts wichtiger Handelsgüter sind die Folgen des Krieges auch in Europa spürbar. Die Inflation hat viele Lebensmittel und Güter für die Bevölkerung verteuert.

Besonders für Entwicklungsländer ist die Verknappung von Weizen tragisch, da die Ukraine und Russland zu den großen Weizenexporteuren zählen und als Kornkammern der Welt gelten. Letztes Jahr haben sich beide Länder unter der Ägide der Vereinten Nationen (UN) und der Türkei als Garantiestaat auf Vereinbarungen zum Export von Millionen Tonnen ukrainischen Weizens geeinigt. In diesem Jahr scheinen die Beladung in der ostukrainischen Stadt Odessa und der Seeweg über das Schwarze Meer nicht mehr gesichert, so dass eine Hungerkatastrophe in armen Ländern droht.

Einhergehend mit dem Krieg in der Ukraine sind viele Menschen in den Westen und somit aus ihrer Heimat geflohen. Viele Menschen sind gestorben. Es ist zu hoffen, dass der Krieg schnellstens endet. Ein Waffenstillstand ist der erste Schritt für eine friedliche nachhaltige Koexistenz beider Nationen. Kann Deutschland bei Friedensverhandlungen intervenieren? Bisher sind alle Friedensbemühungen gescheitert. So auch die von Frankreich, Deutschland, China oder der Türkei. Parallel mit den kriegerischen Auseinandersetzungen haben Finnland und Schweden Beitragsanträge zur NATO-Mitgliedschaft eingereicht.

Mit den Erfahrungen aus dem 2.Weltkrieg, sollte Deutschland in der Lage sein eine gute Friedenslösung für die Ukraine auszuhandeln, die sowohl der Ukraine als auch Russland Respekt zollt. Verhandlungsmasse sind die Krim, die ostukrainischen Oblasten Donezk und Luhansk und Garantieleistungen. Bildhaft gesprochen geht es darum Brücken zu bauen zwischen Russland und der Ukraine. Eine glaubhafte nachhaltige russische Anerkennung der Ukraine und der russischen Nachbarstaaten ist Grundvoraussetzung für Frieden und gegenseitigen Respekt, die über die historischen Streitereien hinausgeht.

Aktuell sind Finnland, Polen, Moldawien, Estland, Lettland und Litauen ob des russischen Angriffskrieges angespannt, so dass weitere Eskalationen vermieden werden müssen. Stattdessen sollte eine Abrüstungsdiplomatie einsetzen. Sollte über Diplomatie und Respekt ein gemeinsamer Weg beschritten werden, an dem alle profitieren und die gesellschaftliche Friedfertigkeit wächst, so könnte dies auch Vorbild für andere Regionen sein.

Ob Putin in Russland, Erdogan in der Türkei oder andere Staatsmänner, es gilt die Bevölkerung eher friedlich zu einen als zu polarisieren.


II. Katar und Saudi Arabien als Tor zur arabischen Welt

Mit dem Endspiel am 18.12.2022 endete die vierwöchige Fußballweltmeisterschaft in Katar. Argentinien setzte sich im Finale gegen Frankreich im Lusail Stadium mit 3:3 n. V. (2:2, 2:0), 4:2 i. E. durch. Ein Endspiel welches an Dramatik in der WM-Historie seinesgleichen sucht und weltweit fast 1,5 Milliarden Fußballfans in seinen Bann zog.

Für Katar als Gastgeber und die arabische Welt war die WM ein großer Erfolg. Saudi Arabien besiegte gar den Titelträger Argentinien um Lionel Messi durch ein 2:1 im ersten Gruppenspiel. Marokko überraschte am meisten und konnte den Stolz der arabischen Länder während des Turniers für sich vereinen. Am Ende landete das Team aus dem Maghreb auf dem vierten Platz.

Nebst Katar sind die weiteren Emirate und der sogenannte Nahe Osten in den Blickpunkt der weltweiten Öffentlichkeit gerückt. Viele Fußballfans verbrachten den Urlaub in einem Nachbaremirat und reisten zu den Spieltagen an, so dass die ganze Region vom WM-Fieber gepackt wurde. Zukünftig nimmt man Dokumentationen über die Länder des Nahen Osten differenzierter wahr. So auch die Emirate Bahrain, Dubai, Jemen, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate.

Die einzelnen Emirate unterscheiden sich durch die Regierungsform und die Ausprägung der Religion teilweise sehr stark. Hinzu kommen Historie und das Vorkommen an Erdöl und Erdgas. Die beiden letzteren Ressourcen sind der Hauptgrund, weswegen einzelne Emirate sehr reich sind. Gleichzeitig sorgt die Energiewende für ein Umdenken der Industrie. Hin zu einer neuen Infrastruktur und dem Aufbau einer modernen Dienstleistungsgesellschaft.

Saudi Arabien besticht durch seine weite Wüstenlandschaft und ist sowohl bei der Einwohnerzahl als auch seiner Landfläche das größte Emirat. Mit 1.960.582 km² Fläche ist Saudi Arabien 171 Mal iso groß wie Katar. Das Leben beschränkt sich auf die Städte, wo 84% der Bevölkerung leben.

Riad ist die Hauptstadt (6.924.566 Einwohner) und beherbergt ebenso wie Dschidda (3.712.917 Einwohner), Mekka (2.385.509 Einwohner) und Medina (1.411.599 Einwohner) mehr als eine Million Einwohner. Kulturell gelten Mekka und Medina als zwei der drei heiligsten Städte des Islam. Beide Stätten zeugen vom Leben und Wirken Mohammeds, der zwischen 570 und 573 in Mekka geboren wurde und am 8. Juni 632 in Medina gestorben ist.

Jedes Jahr pilgern rund 2,5 Millionen Muslime zur Haddsch nach Mekka, wo sich die Heilige Moschee und die Kaaba befinden. Zur Pilgerprozedur gehören sieben Umrundungen der Kaaba, ein quaderförmiges Gebäude im Innenhof der Heiligen Moschee. Es ist der heiligste Akt, den ein Muslim in seinem Leben vollbringen kann. In Medina steht die Prophetenmoschee mit dem Grab des islamischen Propheten Mohammed.

1745 begründete Scheich Muhammad ibn Saud und der religiöse Reformer Muhammad ibn Abd al-Wahhab den Wahhabismus, der als besonders strenge Auslegung des sunnitischen Islam gilt. Mit der religiösen Neuausrichtung wurden die Stämme im Landesinneren zum saudischen Staat vereinigt. Die Dynastie der Saudis musste sich in den folgenden Jahren mehrmals gegen die Osmanen zur Wehr setzen.

Das heutige Saudi Arabien, als Königreich, fußt auf der Gründung im Jahre 1932 durch Abd al-Aziz ibn Saud. Er herrschte als Monarch über ca. 400 Stämme. Bereits sechs Jahre später begann die Erdölförderung mit Hilfe der USA. 1945 errichteten die Amerikaner eine Militärbasis am Arabischen Golf. Die Arabische Liga trat 1945 mit dem „Protokoll von Alexandria“ in Kraft. 1960 wurde die Organisation erdölfördernder Länder (OPEC) gegründet.

Länder mit den größten konventionellen Erdgasreserven im Jahr 2020(in Milliarden Kubikmeter)
https://de.statista.com/statistik/daten ... sreserven/

Weltweite Ölreserven nach Ländern im Jahr 2020(in Milliarden Barrel)
https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1990/

05.06.2023: Saudi-Arabien: Geschichte, Politik, Bevölkerung und Geografie
https://www.merkur.de/welt/saudi-arabie ... 83350.html


III. Saudi Arabien im Zentrum der internationalen Friedensbemühungen

Dem während des 2.Weltkrieg verstärkt stattfindenden Zionismus entgegneten die arabischen Staaten mit der Gründung der Arabischen Liga, die u.a. die Interessen der Araber im damaligen Palästina vertreten sollte. 1945 wurde ein Wirtschaftsboykott gegen Juden beschlossen, welcher am 1. Januar 1946 in Kraft trat.

Am 29. November 1947 stimmten die Vereinten Nationen dem UN-Teilungsplan für Palästina und der Gründung eines jüdischen und eines arabischen Staates zu. Im Mittelpunkt ist Jerusalem, die sowohl für Juden, Christen und Muslime als Heilige Stadt gilt.

Im Gegensatz zur jüdischen und christlichen Bibel erwähnt der Koran Jerusalem kein einziges Mal namentlich. Jerusalem gilt aber trotzdem nach Mekka und Medina als die drittheiligste Stadt des Islam. Doch wie kam es dazu? Zu Lebzeiten des Propheten Mohammed war Jerusalem für kurze Zeit Gebetsrichtung, bis in Richtung der Kaaba in Mekka gebetet wurde. Thematisiert wurde die Gebetsrichtung Mohammeds beim Bau der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt, die 717 n.Chr. eröffnet wurde. Laut Koran ist der Prophet eines Nachts auf dem Ross Buraq von Mekka aus zu einer weit entfernten „Kultstätte“ (al-aqsa) gereist, wo er in den Himmel aufstieg, um sich mit anderen Propheten des Islam zu treffen. Auch wenn der Ort dieses Heiligtums nicht explizit genannt wurde, identifizieren die Sunniten mit der Stätte den Felsendom.

Jerusalem ist die wichtigste der vier Heiligen Städte im Judentum, zu denen auch Hebron, Tiberias und Safed gehören. Nach biblischem Bericht gilt Saul als erster König Israels, unter dem die 12 Stämme zu einem Königreich vereint wurden. Durch die Entmachtung Sauls kam David zum Königstitel. Er besiegte die Nachbarvölker der Amalekiter und Philister und wurde als König der Israeliten durch die anderen Stämme anerkannt. Nachdem er Jerusalem eroberte, verlegte er seinen Regierungssitz um 1000 v. Chr. von Hebron nach Jerusalem, in der Mitte Israels gelegen, wo kein Stamm Besitzansprüche erhoben hatte. Neben dem Status als Hauptstadt wurde Jerusalem auch zum religiösen Mittelpunkt, da die Bundeslade dorthin überführt wurde. Sie gilt als beweglicher JHWH-Thron (Gottes Thron), der die früheren Feldzüge der Israeliten begleitete.

Um 969–930 v.Chr. erbaute Salomo, Davids Sohn, den ersten Palast und Tempel für JHWH nach Plänen seines Vaters. Nach Salomos Tod verfiel das Königreich in die Staaten Juda (Süden) und Israel (Norden). Jerusalem war die Hauptstadt des Südreiches Juda. Im Nordreich Israel wurde der Jerusalemer Tempelkult abgelehnt.

Nebukadnezar II., der von 605 bis 562 v. Chr. neubabylonischer König war, eroberte Jerusalem erstmals 597 v.Chr. Bei seiner zweiten Eroberung 586 v. Chr. zerstörte er Jerusalem und den Tempel. Die jüdische Oberschicht geriet in Gefangenschaft (babylonisches Exil). Erst mit dem Kyros-Edikt wurde im Exil lebenden Juden 538 v. Chr. die Heimkehr und den Wiederaufbau ihres Tempels erlaubt.

Da das Christentum auf dem Judentum und dem Alten Testament aufbaut, sind den Christen auch die Heiligen Städte der Juden bedeutsam. Zusätzlich ist Jerusalem durch die Leidensgeschichte, Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi heilig. Insgesamt findet sich der Name Jerusalem mehr als 100 Mal im Neuen Testament.

In Jerusalem sind viele Kulturen der Antike und Moderne beheimatet. Die Altstadt ist von einer aus osmanischer Zeit stammenden Befestigungsmauer umringt und teilt die Altstadt in das jüdische, christliche, armenische und muslimische Viertel.

Bis heute ist die geopolitische Lage angespannt. Die beiden ersten Golfkriege wirken nach und demonstrieren die Ängste der Herrschaftshäuser. Von 1980 bis 1988 bekriegten sich der Irak und der Iran im 1.Golfkrieg. Ausgangspunkt war ein militärisch schwächelnder Iran nach der Islamischen Revolution und der anschließenden Flucht des Schahs im Januar 1979.

Präsident Saddam Hussein strebte fortan die Erringung der regionalen Vormachtstellung des Irak am Persischen Golf an. Anders als der revolutionäre Iran verfügte der Irak über erhebliche diplomatische, militärische und wirtschaftliche Unterstützung seitens der Sowjetunion, Frankreichs und der Vereinigten Staaten. Zudem engagierten sich vornehmlich Kuwait und Saudi-Arabien mit finanzieller Unterstützung.

Am Ende des 1.Golfkrieges blieben die Grenzen unverändert. Die Zahl der Toten schwankt je nach Quelle zwischen 300.000 (Irak) bis 500.000 (Iran) Toten. Manche gehen von insgesamt einer Million Toten aus. An der Infrastruktur entstanden Schäden in Höhe von 644 Milliarden für den Iran und 452 Milliarden US-Dollar für den Irak, wodurch die historischen Öleinnahmen bis 1988 beider Länder aufgebraucht und beide Länder massiv verschuldet waren.

Der 2.Golfkrieg begann mit dem Überfall auf Kuwait durch den Irak am 2. August 1990. Die Gegenoffensive ab dem 16. Januar wurde durch eine Koalition mehrerer Länder gestartet, die von der USA angeführt wurde und durch die Resolution 678 des UN-Sicherheitsrates, mit Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits, legitimiert wurde. Die Liste der Koalitionspartner ist lang und umfasste u.a. auch Saudi Arabien, Türkei, Ägypten und Syrien.

Am 20. März 2003 begann der 3.Golfkrieg als eine Militäroperation der USA, Großbritanniens und einer „Koalition der Willigen“ im Irak, der bis zum 1. Mai 1991 andauerte. Der Krieg führte zur Eroberung der Hauptstadt und zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Es bestand der Verdacht des Besitzes und des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen. Da kein explizites Mandat vom UN-Sicherheitsrat vorlag gilt der Krieg als ein Bruch des Verbots eines Angriffskrieges in der UN-Charta und somit als völkerrechtswidrig. Massenvernichtungswaffen konnten nicht aufgefunden werden.

Die Region und viele Länder lechzen nach Frieden. Ein solcher Frieden könnte sein Vorbild im Westfälischen Frieden von 1648 haben, der Parallelen zur angespannten Lage im Nahen Osten aufweist. Das Ergebnis des 1.Golfkrieges zeigt die extremen negativen Folgen eines Krieges auf den Wohlstand zweier Länder auf, einhergehend mit vielen Toten und dem Verlust von wichtiger Infrastruktur bzw. der existentiellen Grundlage der Einwohner.


IV. Nach dem Krieg in Afghanistan...

Die Probleme in Afghanistan sind vielschichtig. Mit dem Abzug der alliierten Truppen im August 2021 sind die Taliban an der Macht in einem Land, das klimatische Extrembedingungen aufweist. Aktuell sind es im Juli 34 Grad durchschnittliche Höchsttemperatur in Kabul (im Vergleich zu Deutschland: 25 Grad). Nachts kühlt es auf 19 Grad (14 Grad) runter. Im Januar sind es noch 6 Grad (4 Grad) tagsüber und nachts -4 Grad (-1 Grad). Aufgrund der großen Armut im Land wirken die Extremtemperaturen noch bedingungsloser auf die Bevölkerung.

Auch die Regenzeiten fallen wesentlich geringer aus, wodurch die Landwirtschaft nicht zur Selbstversorgung ausreichen dürfte und Getreideimporte von Nöten sind. Die durchschnittlichen monatlichen Regenmengen sind bis auf den Februar, März und April deutlich unterhalb denen in Deutschland.

Durch den langjährigen Krieg ist die Gesellschaft instabil. Besonders in der aktuellen Lage sind die Versorgung mit Hilfsgütern und die Hilfe zur Selbsthilfe gefragt. Alleine kann sich das Land nicht entwickeln. Mittelfristig wird es um die humane Entwicklung der Gesellschaft gehen, um aus der Herrschaft der Waffengewalt eine Mittelschicht zu gestalten. Als Mediator kann ich mir vorstellen kompetente Aufbauhilfe im Bereich Handwerk, Sport, Bildung, Kultur und Kunst zu leisten, sofern der Bedarf bestehen sollte. Ein Pilotprojekt…

Ich ziehe meinen Optimismus aus meinem persönlichen familiären Background quasi aus der Entwicklung vom Krieger, zum Landwirt, zum Handwerker, zum Selbständigen, zum Hausbauer, zum Sportler, zum Bildungsempfänger hin zu einem gesunden Patriotismus, der auf Toleranz und Vorbildfunktion fußt. Sollte dies im Einklang mit den Verhandlungsführern sein, der Taliban und der afghanischen Bevölkerung, dann wäre eine gemeinsame Basis zur Zusammenarbeit gelegt.

Klar ist das persönliche Risiko vorhanden und die Herausforderung gewaltig. Andererseits geht es mit dem Engagement in Afghanistan darum Fluchtursachen zu bekämpfen und ein lebenswertes Dasein in vertrauter Umgebung zu bewahren. Dies gilt nicht nur für Afghanistan, sondern auch für weitere Entwicklungsländer.

Ein großes Leuchtturmprojekt für Afghanistan wäre die Errichtung eines Bauwerkes in Anlehnung an Friedensreich Hundertwasser, das den Einklang zwischen Mensch und Natur darstellt. Somit den Blick auf den weltweiten Klimawandel richtet. Auf den zweiten Blick verrät es aber auch das Potential, welches in vielen Entwicklungsländern schlummert. Daher ist die Ausbildung von potentiellen Fachkräften in Entwicklungsländern lohnenswert, auch für Deutschland.


Mögliche Nachhaltige klimaschonende Baustoffe für die Zukunft:

Wunderstoffe - Von Beton zu Lehm (23.07.12_09-00_arte)
https://www.arte.tv/de/videos/099952-00 ... derstoffe/

Wunderstoffe - Von Holz zu Bambus (23.07.12_09-50_arte)
https://www.arte.tv/de/videos/099952-00 ... derstoffe/

Wunderstoffe - Von lebendigen Brücken und Faserbauten (23.07.12_10-45_arte)
https://www.arte.tv/de/videos/099952-00 ... derstoffe/
Zuletzt geändert von Alex76 am 22.09.2023, 09:13, insgesamt 1-mal geändert.




Zurück zu WM 2018

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste