Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon hardy641 » 03.06.2008, 10:43


@playball

Seit dem Abstieg 2006 lese ich mehr oder weniger regelmaessig auf DBB. Da ich wie du in SEA arbeite ist es die einzige Moeglichkeit bzgl. des FCK auf dem Laufenden zu bleiben. In vielen Beitraegen lese ich eine sehr ablehnende Haltung gegenueber Neuerungen und/oder Reformen jeglicher Art heraus. Dein Post fasst diese kritische Haltung gegenueber Veraenderungen schoen zusammen.
Mir ist klar dass beileibe nicht jede Neuerung ein Segen und manche Veraenderung mit nicht abschaetzbaren Risiken und Gefahren verbunden ist. Dennoch finde ich, dass diese grundsaetzliche Antihaltung gegenueber allem Neuen nicht nur schaedigend ist, sondern ganz einfach auch gar nichts bringt; sei sie nun begruendet aus Furcht, Ungewissheit, Unwissenheit oder 'Traditionsdenken'. Ich denke uns ist allen klar, dass wir in einer Zeit zunehmender Globalisierung leben, welche auch vor dem Fussball keinen Halt macht.
Du siehst Veraenderungen viel zu negativ. Zu deinen Punkten insbesondere dein wehmuetiger Verweis auf sterbende Traditionen im Einzelnen moechte ich dir folgendes erwidern:

1.Neue WM-Stadien. Dein verklaerter Blick auf die ,gute alte Zeit‘ im Park-, Wald- oder Olympiastadion laesst dich vergessen, dass gerade FCK Fans diese Leichtathletikstadien wegen mangelender Atmosphaere und weiter Entfernung vom Geschehen immer kritisierten. Hinzu kam die fehlende Ueberdachung vor allem der Stehplaetze. Fuehr mal eine Befragung der Fans im November bei Regen durch, ob sie jetzt lieber im alten Olympiastadion waeren. Sorry da gehe ich aber lieber in die neue Arena. Der Name ist mit als Zuschauer doch ziemlich schnurz. Wenn der Verein fuer ihn ein (kleines) Vermoegen erhaelt und dafuer die Eintrittspreise billiger sind, ist es mir doch sogar recht.

2.Warum sind denn ‘Traditionsvereine’ wie Rotweiss Essen oder Waldhof Mannheim verschwunden? Weil sie starrkoepfig sich gegen alles Neue gewehrt haben, immer schoen unter dem Deckmaentelschen der Tradition. Haette Waldhof seinerzeit die Hilfe von Hopp angenommen, waeren sie jetzt in der Bundesliga und nicht ein Dorfklub wie Hoffenheim. Hierfuer gibt‘s es genug Beispiele, nicht nur aus dem Fussball sondern noch viel mehr aus der Wirtschaft. Grosskonzerne, die die Zeichen der Zeit verkannt haben, zu unflexibel und/oder zu sehr auf Tradition versessen waren waehrend kleine flexible Newcomer ploetzlich die Fuehrung ueber nahmen. Telefunken, Grundig sind solche Negativbeispiele; SAP ein positives Beispiel.

3.Apropos Hoffenheim..was waere denn so schlimm wenn Hoffenheim seine internationalen Spiele auf dem Betze austragen wuerde (vorausgesetzt natuerlich daqss sie sich international qualifizieren)? Es wuerde zusaetzliche Einnahmen fuer die klamme Stadiongesellschaft bedeuten, mehr Umsatz fuer Hotelerie und Gastronomie in KL. Im Endeffekt wuerden alle, auch der FCK davon profitieren (Reduzierung der Miete).

4.Du fuehrst den Englischen Fussball als Negativbeispiel an. Ich dagegen sehe es genau anders herum. Die Englisch Premier League sollte uns (Bundesliga) als Vorbild dienen. Da du ja auch in SEA lebst ist dir sicherlich bewusst welch immenses Potential hier schlummert und bislang nur von der Premier League genutzt wird. Vereine wie ManU, Liverpool, Chelsea oder Arsenal sind allgegenwaertig und machen hier in Asien ein Vermoegen. Und was machen unsere Clubs? Bayern hat in Jakarta 80,000 und in Indien 120,000 Zuschauer angezogen - fuer Freundschaftsspiele!Wenn die DFL endlich auf den Trichter kommt und versucht die Spielansetzungen flexibler zu gestallten, gehen die sogenannten ‚wahren‘ Fussballfans auf die Strasse und demonstrieren dagegen. In England sind Spielanlegungen von 12:00 mittags und flexible Anstosszeiten seit Jahren normal. Wenn die Bundesliga halbwegs aufholen will und konkurrenzfaehig sein will muessen auch wir dorthin kommen, auch wenn es mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden ist. Ansonsten muessen wir uns nicht beschweren, wenn der deutsche Fussball nur noch die 2te Geige spielt und Vereine wie Hull oder Reading mehr TV Gelder kassieren als Bayern Muenchen.

Also seid nicht so negativ gegenueber moeglichen Sponsoren oder auch Investoren. Immerhin wird ManU, ein Club mit einzigartiger Tradition, von Investoren gefuehrt. Und auch Chelsea waere nie so erfolgreich ohne Herrn Abramovich. Klar kannst du jetzt sagen wenn der keinen Bock mehr hat was dann? Ist natuerlich ein Risiko, aber ohne ihn haette Chelsea bis heute nix gewonnen und waere immer noch graues Mittelmass. Zudem sind auch viele Traditionsvereine ohne Sponsor und/oder Investor von der Bildflaeche verschwunden, die es heute falls sie einen Geldgeber gehabt haetten oder Geld akzeptiert haetten noch geben wuerde.
Also seit nicht so negativ gegenueber Investoren/Sponsoren oder Leute mit neuen Vermarktungsideen. Hoert euch ihre Plaene an und wenn diese gut sind und ein WIN-WIN versprechen, warum soll man es nicht mal probieren. Auch wenn es gegen Althergebrachtes ( sprich Tradition) geht.
Zuletzt geändert von hardy641 am 03.06.2008, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Steffbert » 03.06.2008, 11:06


hardy641 hat geschrieben: 3.Apropos Hoffenheim..was waere denn so schlimm wenn Hoffenheim seine internationalen Spiele auf dem Betze austragen wuerde (falls sie sich fuer international qualifizieren sollten)? Es wuerde zusaetzliche Einnahmen fuer die klamme Stadiongesellschaft bedeuten, Umsatz fuer Hotelerie und Gastronomie in KL. Im Endeffekt wuerden all, auch der FCK davon profitieren.


Normalerweise hab ich ja mit derartigen Mäzchen nichts am Hut, aber wenn die Ho$$enheimer nach Lautern kommen, dann steh' ich am Kreisel. :teufel2:
Stop living in the past



Beitragvon Porzellanteufel » 03.06.2008, 17:35


hardy641 hat geschrieben:@playball

Wenn die DFL endlich auf den Trichter kommt und versucht die Spielansetzungen flexibler zu gestallten, gehen die sogenannten ‚wahren‘ Fussballfans auf die Strasse und demonstrieren dagegen. In England sind Spielanlegungen von 12:00 mittags und flexible Anstosszeiten seit Jahren normal. Wenn die Bundesliga halbwegs aufholen will und konkurrenzfaehig sein will muessen auch wir dorthin kommen, auch wenn es mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden ist.

[...]Hoert euch ihre Plaene an und wenn diese gut sind und ein WIN-WIN versprechen, warum soll man es nicht mal probieren. Auch wenn es gegen Althergebrachtes ( sprich Tradition) geht.


Ich sehe lieber "schlechten" Fußball im Stadion als Mannschaften, von 5 Kontinenten zusammengekauft, um 12.00 mittags im Fernsehen. Und solche Anstoßzeiten sind weder eine WIN-WIN-Situation(höchstens betriebswirtschaftlich, aber Fußballvereine sind nunmal keine reinen Unternehmen), noch verschmerzbar.



Beitragvon hardy641 » 03.06.2008, 18:59


Porzellanteufel hat geschrieben:Ich sehe lieber "schlechten" Fußball im Stadion als Mannschaften, von 5 Kontinenten zusammengekauft, um 12.00 mittags im Fernsehen. Und solche Anstoßzeiten sind weder eine WIN-WIN-Situation(höchstens betriebswirtschaftlich, aber Fußballvereine sind nunmal keine reinen Unternehmen), noch verschmerzbar.


Mir geht es darum, dass der deutsche Fussball wieder attraktiver und erfolgreicher wird. Dazu braucht heutzutage, wie auch der FCK gerade jetzt wieder bei der Spielersuche schmerzlich feststellen muss, nunmal Geld.
Daher - auch wenn es hier keiner gerne hoert - sind erfolgreiche Fusballvereine entweder gut gefuehrte Wirtschaftsunternehmen (ManU, Bayern) oder in der Hand von Sponsoren (Chelsea, AC Mailand...).

Denke mal etwas globaler, 12:45 oder 14:00 bedeutet in Fernost 17:45 oder 19:00, also beste Fernsehzeit. Und hier liegt die Merchandisingkohle auf der Strasse. Wenn es gelingt die Marke 'Bundesliga' in Asien zu etablieren, werden sich die Fernsehgelder vervielfachen und die Vereine haben viel mehr Investitionsspielraum. Und genau dies erhoffe ich mir von den neuen Anstosszeiten. Auch aus reinem Egoismus, da ich es gerne sehen wuerde, dass auch jedes Bundesligaspiel hier in Asien live uebertragen wird. Ich sehe halt auch lieber Bayern-FCK als Manu-Liverpool. Nur von seinem regionalen Einzugsgebiet kann heute kein Erstligaverein mehr ueberleben. Und ich gehe mal davon aus, dass auch du den FCK wieder in der Bundesliga sehen willst.

Woher die Spieler kommen ist doch egal, die Maer der 11 Freunde ist doch wirklich alter Kaffee. Sonogo, dem hier jeder nachweint, kommt auch nicht aus Deutschland oder Europa.

Wenn dir natuerlich schlechter Fussball lieber ist, dannn kannst du dir ja immer noch deinen Hausverein in der Kreisliga anschauen. Ich schaue hier zwangslaeufig viel Premier League und muss gestehen dass der englische Clubfussball, so wenig wie ich die Inselaffen auch mag, uns einiges voraus hat in Sachen Tempo und Spannung. Schau dir mal ein Premier Leaguespiel an und dann gehe auf den Betze...du wirst geschockt sein.



Beitragvon kepptn » 03.06.2008, 19:18


hardy641 hat mich überzeugt, ich gehe in Zukunft gerne um 12:45 ins Stadion um mir den FCK anzusehen, damit die Chinesen schön beim Feierabendbierchen mitgucken können. Schöne neue Welt. Dann sind die Jungs und Mädels auch viel motivierter wenn sie die neuen Fernseher bauen, die ich mir net leisten kann, weil ich mir lieber ne DK fürs Stadion hole, was mir wieder den Fernseher spart, mit dem entgangenen Umsatz verdienen die Chinesen wieder weniger und können nicht soviel für Merchandising ausgeben, also wird meine DK teurer und es wird wieder nix mit nem neuen Fernseher. Geil. :teufel2:
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon hardy641 » 04.06.2008, 05:43


kepptn hat geschrieben:hardy641 hat mich überzeugt, ich gehe in Zukunft gerne um 12:45 ins Stadion um mir den FCK anzusehen, damit die Chinesen schön beim Feierabendbierchen mitgucken können. Schöne neue Welt. Dann sind die Jungs und Mädels auch viel motivierter wenn sie die neuen Fernseher bauen, die ich mir net leisten kann, weil ich mir lieber ne DK fürs Stadion hole, was mir wieder den Fernseher spart, mit dem entgangenen Umsatz verdienen die Chinesen wieder weniger und können nicht soviel für Merchandising ausgeben, also wird meine DK teurer und es wird wieder nix mit nem neuen Fernseher. Geil. :teufel2:



Mir ist schon klar dass ich mit meiner Meinung bei eingefleischten Fans auf wenig Gegenliebe stosse. Wenn ein paar wenige Traditionalisten den Lauf der Zeit aufhalten wollen, wird das die Welt kaum jucken. Ihr moegt mit eurem Sarkasmus und Protesten oder Boykotten das Rad der Zeit vlt. Etwas aufhalten aber bestimmt nicht stoppen. Aber zu welchem Preis?
Resultat: Alles bleibt wie es ist und der deutsche Fussball verliert immer weiter an Konkurrenzfaehigkeit. Wenn euch egal ist, dass die besten Spieler ins Ausland gehen, die grossen Stars in England, Spanien, Italien oder bald auch in Russland oder anderen Ostblocklaendern (ja die machen unseren Vereinen inzwischen Konkurrenz!!) spielen, dann brauchen wir nicht mehr weiter zu diskutieren. Dann muesst ihr aber auch akzeptieren dass deutsche Vereine – mit Ausnahmen von Bayern Muenchen vielleicht – nur Rumpelfuessler aus irgendwelchen afrikanischen Kafferstaaten verpflichten koennen. Also stelly euch schon mal auf viele neue Oparas ein.
Und warum das Ganze? Nur weil man ja schon immer Samstag um 15:30 ins Stadion ging und um 18:00 die Sportschau schauen muss damit man um 20:15 sich mit Familie ‚Wetten Dass‘ reinziehen kann.
Mann, Mann wie kleinkariert Deutschland doch geworden ist.



Beitragvon derhonkel » 04.06.2008, 07:00


So falsch liegt Hardy mit seinen Posts gar nicht, auch wenn ich ehrlich gesagt dieses Szenario schlimmer finde als den Namen des Stadions herzugeben.

Real Madrid hat seinerzeit David Beckham AUCH verpflichtet, weil der Mann für bares Geld in Fernost stand. Takahara hat dem HSV mehrere Millionen beschert. Nicht weil er so großartig Fussball spielen konnte, sondern wei er in Fernost ein Superstar war/ist, und jeder Freak sich ein HSV-Trikot mit Takahara drauf gekauft hat.
Selbst der NoName-Spieler aus Asien, der bei Bochum unter Vertrag steht lockt immer noch dutzende Kamerateams aus Fernost an.

So dumm sich das anhört, aber vielleicht liegt das Geld dort unten wirklich auf der Strasse.

Soll jetzt aber nicht heissen, dass ich für Anstoßzeiten um 12.45 bin, d müsste ich ja Sonntags schon um o7.oo h los sein, um pünktlich da zu sein...



Beitragvon kepptn » 04.06.2008, 07:21


derhonkel hat geschrieben:So falsch liegt Hardy mit seinen Posts gar nicht, auch wenn ich ehrlich gesagt dieses Szenario schlimmer finde als den Namen des Stadions herzugeben.

Real Madrid hat seinerzeit David Beckham AUCH verpflichtet, weil der Mann für bares Geld in Fernost stand. Takahara hat dem HSV mehrere Millionen beschert. Nicht weil er so großartig Fussball spielen konnte, sondern wei er in Fernost ein Superstar war/ist, und jeder Freak sich ein HSV-Trikot mit Takahara drauf gekauft hat.
Selbst der NoName-Spieler aus Asien, der bei Bochum unter Vertrag steht lockt immer noch dutzende Kamerateams aus Fernost an.

So dumm sich das anhört, aber vielleicht liegt das Geld dort unten wirklich auf der Strasse.

Soll jetzt aber nicht heissen, dass ich für Anstoßzeiten um 12.45 bin, d müsste ich ja Sonntags schon um o7.oo h los sein, um pünktlich da zu sein...


Ich will auch nicht behaupten das Hary unrecht hat. Der Markt der Zukunft liegt nunmal im Osten. Und es stimmt völlig das man irgendwann vor der Wahl steht den Weg mitzugen oder stehenzubleiben und gefressen zu werden.

Meine Sorge geht dahin das man irgendwann an den Punkt kommt wo von den Vereinen nur noch der Name und (falls je vorhanden) Tradition und Erinnerungen geblieben sind. Die Stadien rücken aus den Städten heraus auf die grüne Wiese, Spielernamen wechseln jedes Jahr und die Stadien werden durch internationale Standards immer ähnlicher bis hin zu seelenlosen Klonen.
Wenn die Menschen in Asien sowas sehen wollen, ist das ok, liegt wohl mit daran das sie es nicht anders kennen, ist daran auch wenig auszusetzen, mit dem FCK wie wir ihn kennen und lieben wird das immer weniger zu tun haben. Das macht mir Sorgen und darauf habe ich wenig Lust.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon derhonkel » 04.06.2008, 07:46


kepptn hat geschrieben:[...]sie es nicht anders kennen, ist daran auch wenig auszusetzen, mit dem FCK wie wir ihn kennen und lieben wird das immer weniger zu tun haben. Das macht mir Sorgen und darauf habe ich wenig Lust.


Wobei man dazu sagen muss, dass viele nicht verstehen, was wir an diesem Verein lieben und kennen.

Hier oben, und da wird mir OWL-Teufel Recht geben, sollte man sich ein Schild umhängen, warum man FCK-Fan ist, wo doch die Pfalz soweit weg liegt. Keiner fragt, warum jemand hier oben Bayern-Fan ist, obwohl Bayern ja noch weiter weg liegt.
Komisch, oder?

Liegt das vielleicht wirklich daran, dass ein Verein wie Bayern München sich einfach "besser" vermarktet? Warum zB gibt es hier im Sportladen alle möglichen Bayern, ManU und Barca-Trikots, aber keins von Arminia oder Paderborn, obwohl die max. 50-60 km entfernt sind?
Wieviele Leute finden es in München oder Gladbach toll, anstatt wie früher, zu Fuß zum Stadion zu gehen, lieber ne 3/4 h S-Bahn zu fahren UND anschliessend ne 1/2 h zu Fuß zur Arroganz-Arena zu laufen? Wieviele Leute lieben diese dämlichen Knappen-Karten, die man beim Eintritt ins Stadion aufladen muss, aber die sich nur super-shayze wieder auszahlen lassen?

Hier oben spricht mich jeder auf Hoffenheim oder auf die "tollen Mainzer" und wie schade das doch ist, dass dieser sympathische junge Mann ausm Zweiten, hach wie hies er denn noch?, nicht mehr da spielt, äh, Trainer ist....

Die meisten Leute verstehen nicht, warum ich am Samstag auf der Party, wo dutzende FremdFans bzw Sympathisanten rumhingen, mit meinem T-Shirt aus Jena behaupten konnte, dass mir Osnabrück fast besser gefällt als der Borussen-Park oder die Arroganz-Arena... Oder warum man überhaupt an einem Sonntag nach Jena fahren könne, nur um dort Jena-Lautern zu gucken... wo man doch auch mal zur Alm könnte und dort vielleicht das Wunder Hoffenheim betrachten... nicht wegen der Arminia...

Meinetwegen, und das meine ich todernst, können die in ihrer Shice-Ersten-Liga 18 Retortenclubs um 12.oo und um 17.oo und um 21.oo h spielen lassen, vor 18.ooo Zuschauern in der VW-Arena, und wir fahren Sonntags um 14.oo nach Essen und gucken uns vor ausverkauftem Haus Essen-Lautern an... und dann haben wir gegenüber England aufgeholt, denn dann geht dort auch keiner, der Fussball sehen und erleben will, zur Premier League...

Nichtsdestotrotz wird der Weg früher oder später nur über neue Geldquellen gehen, und die liegen halt scheinbar im Osten.
Ob mir das gefällt oder nicht, ob es euch gefällt oder nicht, aber früher oder später heisst es wachsen oder weichen.
Siehe Hoffenheim - Waldhof, Wolfsburg-Braunschweig und und und...



Beitragvon OWL-Teufel » 04.06.2008, 08:43


@ derhonkel

Du sprichst mir aus der Seele...

"Fans" dieses sinnfreien Geldbeschaffungs-Konglomerats aus München gibt es hier leider reichlich und wie oft muss ich mir von diesen Deppen anhören,wie toll dieser Verein doch ist...und meine Aufopferung für den FCK wird mit Reaktionen zwischen Belächeln und Kopfschütteln bedacht.

Mit Argumenten braucht man denen auch gar nicht kommen...dann verweisen die halt auf ihre zahllosen Titel!Dass die sogenannten Fans von hier dazu aber nichts,aber auch gar nichts beigetragen haben,dass die vielfachen Millionäre dort unten sich von ihren Fans enorm entfernt haben (um ein Autogramm zu bekommen,muss man sich erstmal durch einen Pulk von Bodyguards kämpfen),das alles interessiert die titelhamsternden Pseudo-Fans nicht im Geringsten.

Das letzte Pokalfinale der bajuwarischen Weißwurst-Idioten hab ich mir mit ein paar trikottragenden Ahnungslosen von denen angeschaut und es war furchtbar!Ich schwöre euch,das war das letzte Mal.

Und wenn man mal aufmuckt,was bekommt man dann zu hören?"Neider"!
Worauf soll ich da neidisch sein?Auf diesen Gummi-Puff in der Vorstadt?Auf nicht-öffentliche Trainings?Darauf,dass Hoeneß seine eigenen Zuschauer aussperrt und beleidigt?

Und dass M***z ach so sympathisch ist,das kommt mir hier leider auch öfter zu Ohren.Man könne meine Abneigung gegen diese Kasper nicht verstehen usw.

Aber dazu sage ich nur:

WER SYMPATHISCH IST,IST VERDÄCHTIG!



Beitragvon FCK-Ralle » 04.06.2008, 09:11


@derhonkel und OWL

:applaus:
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon Rheinteufel2222 » 04.06.2008, 09:27


Ich würde (noch) nicht so weit gehen zu sagen, dass es den Fußball alter Prägung nicht mehr gibt. Es ist aber leider nicht mehr zu übersehen, dass es mittlerweile zwei miteinander konkurrierende Fußballwelten gibt: (1.) den rein kommerziellen, dem Geld, Show und Unterhaltungswert wichtiger sind als das Spiel, und (2.) den alten, dem es noch ums Siegen, Kämpfen und eine gewisse Ernsthaftigkeit geht.

Wir, als FCK gehören ganz eindeutig zur zweiten Kategorie und haben auch gar keine andere Wahl, weil wir im reinen Showfußball auch gar nicht konkurrenzfähig sein würden, es sei denn wir entscheiden uns, irgendwann nicht mehr in Kaiserslautern zu spielen, sondern z.B. in Peking (wartet mal ab, solche Sachen werden in ein paar Jahren gar nicht so unüblich sein). Dass wir so etwas gleichzeitig auch gar nicht wollen, gehört unter anderem zu den Dingen, die mir diesen Verein so sympathisch machen.

Leider wird man die Kommerzialisierung des Fußballs nicht rückgängig machen können. Die Verlockungen des Geldes sind da einfach stärker als alle Gegenargumente. Man ist da schlicht und einfach machtlos.

Ich habe allerdings einen Traum. Es wird ein zweiter Fußballverband gegründet, der DEFB (Deutscher Ehrlicher-Fußball Bund), der neben dem alten DFB existiert und eine Konkurrenzliga aufmacht. Dieser übernimmt das Regelwerk so ungefähr aus dem Jahr 1975 und vermarktet sich unter dem Slogan "So hat Gott den Fußball gewollt".

Dort gibt es dann Gehaltsobergrenzen für Spieler, die so bemessen sind, dass der Spieler sehr gut von dem Geld leben kann, sich aber dennoch jeder Verein diese Gehälter leisten kann. Die Folge wäre, dass ein Spieler überall das gleiche verdienen würde und deswegen nicht der Versuchung unterworfen wird nach München oder Leverkusen zu gehen, sondern eher bei seinem Lieblingsverein anheuert. Auf dem Platz spielen die Leute wieder mit dem Rückennummern 1 bis 11. Trikots mit mehr als drei Farben und wilden geometrischen Mustern werden verboten. Sowohl Heim- als auch Ausweichtrikots müssen in den Vereinsfarben gehalten sein, die nicht geändert werden dürfen. In freiwilliger Selbstbeschränkung kehren alle teilnehmenden Vereine zur alten Ausländerbeschränkung zurück. Werksvereine werden ausgeschlossen. Teinehmende Vereine dürfen sich nicht in Form von Kapitalgesellschaften organisieren. Trikotwerbung ist unter bestimmten Voraussetzungen allerdings erlaubt (nämlich dass vorne auf dem Trikot "Campari" steht). Die Umbenennung von Fußballstadien ist allerdings verboten.

Im Ausland entstehen ähnliche Verbände, die ebenfalls zu den alten Wurzeln zurückkehren und sich den o.g. Regeln unterwerfen. Reine Sitzplatzstadien werden ebenfalls verboten. Die Champions League wird in Europapokal der Landesmeister umbenannt. Alle Spiele finden selbstverständlich Samstags (1.Liga) oder Sonntags (2.Liga) zur gleichen Zeit statt. Und ganz wichtig: alle Spiele dürfen von allen Sendern kostenfrei übertragen werden, weil Fußball ein öffentliches Gut ist.

Spätestens nach zwei Jahren stellt die Welt dann überraschend fest, dass der ehrliche Fußball mehr Zuschauer anzieht als der Kommerzfußball. Nach vier Jahren findet die WM im ehrlichen Fußball statt. Weltmeister wird Deutschland mal wieder mit fünf Spielern vom FCK...

Ich weiß. Das ist alles fundamentalistisch, ewig-gestrig und sowieso nur illusorisch. Aber dafür schön...



Beitragvon hardy641 » 04.06.2008, 09:43


Ich sage ja nicht, dass jedes Spiel um 12:45 beginnen muss. Eines langt doch! So machst auch die Premier League seit Jahren aeusserst erfolgreich.
Ich lebe seit ueber 10 Jahren in Suedostasien, nicht China und kann euch sagen die Leute hier verehren IHREN Lieblingsverein genauso wie ihr den FCK. Die stehen nachts um 3:00 auf und schauen Championsleague und geben nicht unerhebliches Geld fuer Fanartikel und sonstiges Merchandising aus. Das sind keine seelenlosen Schlitzaugen, die emotionslos vor der Glotze sitzen und jedem beliebigen Verein zu grinsen. Damit liegt ihr voellig falsch Leute!
Als ich hierher kam war die Bundesliga nach der englischen Liga das Mass aller Dinge. Unzaehlige male wurde ich, nachdem Menschen wussten, dass ich Deutscher bin, auf Beckenbauer, Klinsmann, Voeller, Matthaeus oder Ballack angesprochen. Deutscher Fussball war/ist hier sehr bliebt. Allerdings verliert er mehr und mehr an Bedeutung. Heute sieht man jedes Premier League live, auch zwischen 4-6 spanische, italienische oder franzoesiche Spiele und selbst die schottische und hollaendische Ligen werden mit 2-3 Spielen uebertragen. Aber Bundesliga wird nur 1 Sonntagsspiel (!) gezeigt, an Englischen Wochen gar nichts. Und dies nicht weil sich keiner dafuer interessiert, sondern weil die DFL zu unflexibel mit den Lizenzen ist.
Ich wiederhole mich, hier liegt das Geld auf der Strasse!! Nur scheint es in Deustchland keinen zu interessieren. Ob ihr als Fans oder die Buerokraten der DFL. Einziger der mehrmals auf das Potential hingewiesen hat und fordert man muesse mehr tun, ist Hoeness. Aber alle jammern, dass nicht genug Geld da ist, fuer Spieler, Stadion oder ueber zu hohe Eintrittspreise.
Sorry aber ich verstehe eure Haltung nicht. Ihr koenntet locker wieder international spielen, das Stadion zurueckkaufen usw…, ohne euch abhaengig zu machen. Der Tabellenletzte in England hat 30 Millionen englische Pfund an Fernsehgeldern kassiert! Das sind fast 40 Millionen EURO! Aber nein! Man kommt ja nicht morgens mit dem Arsch hoch um um 12:45 im Stadion zu sein.



Beitragvon Steffbert » 04.06.2008, 10:00


Die "Eroberung" des asiatischen Marktes wird kommen. Im Moment wird das gerade vorsichtig vorbereitet. Wenn es soweit ist, wird sich die Schere zwischen armen und reichen Clubs weiter dramatisch öffnen. Woraus besteht denn die "Barclays Premier League"? Aus Liverpool, Chelsea, Arsenal und ManU. Diese vier sind zusammen reicher als der gesamte Rest. Im Grunde könnte man die ständig gegneinander spielen lassen, für was anderes lassen sich die Leute doch kaum mehr begeistern. Asiaten im Bellinghausen-Trikot? I don't think so.
Stop living in the past



Beitragvon hardy641 » 04.06.2008, 12:00


Du hast voellig Recht, dass die ‚Big 4‘ die englische Liga dominieren. Aber ist es in Deutschland besser? Dort gibt es doch nur noch Bayern Muenchen und sonst nichts. Die englische Meisterschaft war deutlich spannender. Und dieser Trend wird sich auch in Zukunft nicht aendern, sondern eher noch verstaerken, wenn sich in Deutschland nichts tut. Dann werden naemlich auch Hamburg, Bremen oder Schalke ihre wenigen Stars (van der Vaart, Diego…) nicht mehr halten koennen. Was dann?
In England gibt es hinter den ‚Big 4‘ mit Newcastle, Tottenham, Manchester City, Everton und Aston Villa eine ganze Reihe von ambitionierten Clubs, die mehr Mittel (z.B. Manchester City hat 70 Millionen in die neue Mannschaft investiert) haben als Bundesligaspitzenclubs. Selbst mit diesen Vereinen koennen unsere mal abgesehen von Bayern Muenchen nicht mehr mithalten. Somit werden wir international immer weiter zurueckfallen.



Beitragvon hardy641 » 04.06.2008, 12:23


@ derhonkel, rheinteufel222 and OWL-Teufel

In England geht keiner zu Premier League Spielen wenn er richtigen Fussball sehen will? Wohin denn dann? Eine Behaupt
Die Premier League boomt genauso wie die Bundesliga nur auf viel hoeherem Niveau. Das CL Endspiel war klasse und wenn einer hier behauptet dort war kein Kampf oder Leidenschaft, sorry dann hat er keine Ahnung von Fussball. Desweiteren sieht man im englischen Fussball viel weniger Schwalben, Zeitschinderei und Meckern beim Schiri.
Was wollt ihr? Wollt ihr wirklich lieber solche Krampfspiele sehen, wie FCK-Paderborn? (Ja das war nach 8 Jahren mein erstes Livespiel auf dem Betze du ich war absolut schockiert. Das war eine Zumutung und meine Zeit nicht, geschweige denn mein Geld, wert
Und Rheinteufels Traum hat nur einen Haken – welche Spieler werden sich bereit erklaeren in der sogenannten DEFL mit Gehaltsobergrenzen zu spielen. Nur solche die es nicht in der DFL schaffen.
Leute solche Traeumereien bringen ueberhaupt nix. Die Augen vor der Realitaet zu verschliessen hilft nicht.
Mein Punkt ist: Ich will den deutschen Fussball wieder in der Weltspitze sehen. Denn ich schaue mir lieber ein CL Endspiel zwischen Lautern und Bayern als ManU und Chelsea an.



Beitragvon kepptn » 04.06.2008, 12:29


Hat nicht Hoeneß sich dahingehend geäussert das er eine "Europaliga" will? Das Spitzenverein nimmer national auftreten sondern in einer eigenen Liga spielen?
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon hardy68 » 04.06.2008, 12:37


Interessante Diskussion hier.

Die Argumente von hardy sind nicht von der Hand zu weisen (liegt wohl am superguten Namen)!

Aber auch ich denke gerne an alte Zeiten zurück, wo wir als kleines Dorf mit kleinen Mitteln den grossen ans Bein pissen konnten. Das war einfach so und es war gut. Kommerzdenken ist scheisse, alleine wenn ich an Red Bull Salzburg denke, bekomme ich das Kotzen.

Aber, ich glaube auch wir haben nur 2 Möglichkieten. Mitmachen oder seinlassen. Nur das Träumen, das kann uns keiner nehmen!

lg

hardy68 (der aus de Palz, net aus Asien)



Beitragvon kepptn » 04.06.2008, 12:41


hardy68 hat geschrieben:Interessante Diskussion hier.

Die Argumente von hardy sind nicht von der Hand zu weisen (liegt wohl am superguten Namen)!

Aber auch ich denke gerne an alte Zeiten zurück, wo wir als kleines Dorf mit kleinen Mitteln den grossen ans Bein pissen konnten. Das war einfach so und es war gut. Kommerzdenken ist scheisse, alleine wenn ich an Red Bull Salzburg denke, bekomme ich das Kotzen.

Aber, ich glaube auch wir haben nur 2 Möglichkieten. Mitmachen oder seinlassen. Nur das Träumen, das kann uns keiner nehmen!

lg

hardy68 (der aus de Palz, net aus Asien)


Es gebe noch den Mittelweg, das man mitgeht aber sein Gesicht und seinen Charakter wahrt, aber da hat in LAutern noch nie geklappt. Dazu ist der Hang zum Größenwahn und die Arroganz zu groß.

Das ist es auch was ich mit meinem ersten Post heute früh sagen will, wenn der FCK es schafft wieder mit den großen Hunden zu pinkeln wird er wahrscheinlich nur noch einer von vielen sein. Das, was uns ausmacht, wird immer mehr in den Hintergrund treten und es werden die Leute mit Herzblut sein, die die Fahnen noch hoch halten, natürlich nimmer im Stadion da sind sie nimmer erlaubt.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon OWL-Teufel » 04.06.2008, 13:11


Es ist generell so,dass seit Bosman der Fußball vor die Hunde geht!

Der Fußball,den wir früher so liebten,existiert nicht mehr...

Noch sind die Auswirkungen bei uns nicht komplett spürbar...aber es wird kommen,und zwar das,was in England vorherrscht:

Vereine,die von ihren Sponsoren oder Investoren beliebig beherrscht werden,reine Sitzplatz-Arenen mit Karten zu unbezahlbaren Preisen und eine grenzenlose Ausbeutung und Ausschlachtung unter dem Titel "Vermarktung"!Zwei bis vier Vereine beherrschen die Liga,eine Meisterschaft ist ein Planspiel mit wenigen Unbekannten...noch kann Cottbus Bayern schlagen,irgendwann fahren die mit dem "dritten Anzug" dahin und gewinnen trotzdem.

Widerwärtige Veranstaltungen wie eine EM oder WM sind die Vorboten dessen,was uns blüht...

Die Diktatur des Kommerzes kommt bei uns seit Jahren langsam,aber spürbar und gewinnt allmählich an Fahrt.

Noch haben wir als Fans Auswirkungen auf das,was auf dem Rasen geschieht.Das haben wir in den letzten Saisonspielen gesehen.Aber wenn ich merke,dass ich als Fan nur noch ein störendes Beiwerk für das EVENT Fußball,das dem Konsumenten vor dem Bildschirm präsentiert werden soll, bin,bin ich raus aus der Nummer!Denn ich bin keine Marionette,das artig ein Trikot für 130 € kauft,ein alkoholfreies Bier für 6 € oder eine Wurst für 5 € verzehrt,beim Tor artig klatscht und nachher gut unterhalten nach Hause geht...

Mein Fußball riecht nach Schweiß und Bier,mein Fußball steht und sitzt nicht,mein Fußball trägt eine halb angegammelte Kutte,die nach jedem Spiel zusammengeflickt werden muss,weil man nach einem Tor mal wieder halb besoffen aufs Maul gefallen ist!



Beitragvon hardy641 » 04.06.2008, 13:21


Gut zu lesen, dass doch viele mir zu stimmen, dass der Fussball sich veraendert – globaler wird. Also sind wir uns hier zumindest einig.

Nun kommt der Punkt ob ich diese unausweichlichen Veraenderungen als Bedrohung oder als Chance begreife. Ich denke lieber positiv und sehe darin Chance.
Sich in sein Schneckenhaus zurueckzuziehen um den ‚guten alten‘ Zeiten nachzutrauern und staendig zu jammern, dass diese boese kapitalistische Welt unseren schoenen Fussball kaputt macht – was bring das denn? Was aendert das? Ausser Selbstbeweihraeucherung nix! Das selbe Gejammere gabs als das Profitum im Fussball eingefuehrt wurde. Und,hat das den Fussball kaputt emacht?
Also raus aus dem Schneckenhaus, die Veraenderungen annehmen und aktiv mit Vorschlaegen mitarbeiten, so lange man noch die Chance hat; bevor es zu spaet ist und man einfach ueberrollt wird.
Die DFL und Bundesligavereine muessen die Chancen, die der Markt bietet, wahrnehmen. Nur so koennen sie international mithalten. Die Aenderungen der Spielzeiten ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und sollte nicht von Fanclubs boykottiert werden.
Und die Masse der Fans – sicherlich auch der des FCK – sehen nun mal lieber einen Ronaldino oder Ronaldo am Ball als einen Opara oder Bellinghausen.



Beitragvon kepptn » 04.06.2008, 13:32


hardy641 hat geschrieben:...
Und die Masse der Fans – sicherlich auch der des FCK – sehen nun mal lieber einen Ronaldino oder Ronaldo am Ball als einen Opara oder Bellinghausen.


Genau. Und das ist schlecht. Ich sehe auch beim besten Willen keine Chance. Wie gesagt, der Fussball wird zu einem Designerbrei zusammengekocht und am Ende wird es nur noch Unterschiede in den Namen geben. Bayern hat einen Ribery, dann kauft Schalke Ronaldino, nächste Saison wechselt dann ein Ribery nach Hamburg und die Bayern finden Ersatz in der spanischen Liga. Der Sport wird zum Vehikel für den Event, das was für uns den Fussball ausmachte, der Zauber, das kann dabei nicht überleben.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon OWL-Teufel » 04.06.2008, 13:32


hardy641 hat geschrieben: Die Aenderungen der Spielzeiten ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und sollte nicht von Fanclubs boykottiert werden.


Das ist eine Aussage,die ein wirklich aktiver Fan,wie es hier so viele gibt,NIEMALS treffen würde!
Soweit ich mitbekommen habe,bist du im Ausland.Daher mache ich dir da auch keinen Vorwurf!

Aber ist dir entgangen,dass man mitunter durch die halbe Republik zu einem Spiel reisen muss?Für mich trifft das sogar auf Heimspiele zu!

Und nur,um eine TV-gerechte Live-Aufbereitung zu gewährleisten,denke ich nicht daran,fanfeindliche Anstoßzeiten zu akzeptieren!

Vor halbleeren Rängen ist auch eine Fernsehübertragung uninteressant!



Beitragvon hardy641 » 04.06.2008, 13:38


@OWL-Teufel

Ueberraschungen gibt es in England genauso selten oder haeufig wie in Deutschland. Du hast recht, dass die Big 4 die Liga dominieren, in Deutschland tut es nur Bayern.

Mit den steigenden TV-Einnahmen entsteht aber ein 2te Garde (Newcastle, Manchester City, Tottenham, Everton, Aston Villa) hinter den Big 4, die diese sehr wohl challengen kann. In Deutschland sehe die Bayern eher der Konkurrenz enteilen. Was ist besser?

Bosman Urteil ist an allem Schuld? Auswirkungen noch nicht voll spuerbar? Ich bitte dich, das Urteil datiert von 1995 und da es alle gleich betrifft ist, sind fuer alle Vereine die Konsequenzen gleich. In Sachen Merchandising und TV-Gleder kassieren, die Englaender, Italiener, Spanier und selbst Franzosen und einige Ostblockclubs deutlich mehr. Und dieses Ungleichgewicht wiegt viel schwerer. Nicht umsonst ist die Bundesliga nicht mehr eine der Top 4 und muss aufpassen nicht auch noch von Portugal und Rumaenien ueberholt zu werden.
Warum? Weil aus unerfindlichen Gruenden der Deutsche sich gegen jegliche Veraenderung erstmal mit aller Gewalt zu straeuben versucht – Bedrohung nicht Chance. Diese bedenkliche Grundhaltung – nicht nur was den Fussball betrifft – schadet unserem Land mehr als alle es all diese Veraenderungen/Neuerungen je koennten.



Beitragvon kepptn » 04.06.2008, 13:39


OWL-Teufel hat geschrieben:...
Vor halbleeren Rängen ist auch eine Fernsehübertragung uninteressant!


Nur bedingt, die oben angesprochene breite Masse interessiert sich nicht für die Tribnüne, die interessieren nur die Kunststückchen auf dem Rasen. Da hat Hardy auf jeden Fall recht. Ich ernte heute schon schiefe Blicke wenn ich frage: "Wie kam die Sitmmung im TV rüber?". Dann heist es ob ich net geguckt hätte.
Wenn ich dann sage "Nö, ich war im Stadion, ich will wissen ob man auf der Couch von der geilen Stimmung was gemerkt hat." werde ich selbst hier in Lautern dumm angeguckt.

Ich erinnere mich gerne an den Spruch eines alten Altstadtgefährten, der mir mal So begegnete: "Gibst Du dir den Scheiss wirklich? Ich geh ja schon lange nimmer." Derjenige hat nachem Kölnspiel bedauert das er keine Karte mehr bekam. Er hätte JEDEN PREIS gezahlt, aber die DK für 125€ war ihm vorher zuviel. Das zeigt doch deutlich das der Kommerz auch vor uns nicht halt macht. Ein Blick in die West gen Norden tut dann ein übriges.
Es gibt immer was zu lachen.




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