Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon bjarneG » 04.05.2018, 09:56


Troglauer hat geschrieben:Ein Großinvestor wird sich für einen abgehalfterten Drittligisten, mit teuren Altlasten und schwierigem Umfeld nicht interessieren. Auch hier sollte man sich langsam der Realität stellen.


Sehe ich nicht so pessimistisch. Der FCK hat immer noch ein gewaltiges Fanpotential, ist sozusagen ein schlafender Riese. In der Saison 2008/2009 (also direkt nach dem Fastabsturz in die 3. Liga) hatten wir mit 34.411 Besuchern pro Spiel den höchsten Zuschauerschnitt aller Zweiligisten in Europa. In der ersten Saison zurück in der ersten Liga kamen im Schnitt 46.392 pro Spiel. Wir haben knapp 400 Fanclubs weltweit...



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 10:09


Troglauer hat geschrieben:Was sind schon verlorene 100 Mio. Euro Steuergeld in der heutigen Zeit? Das gibt höchstens noch in der Rheinpfalz Schalgzeilen und selbst dort nicht lange.

Man muss davon ausgehen, dass die Politik das Stadion und den FCK im wahrsten Wortsinn längst abgeschrieben hat.


Bei einer Stadt, die jetzt schon ca. 900 Millionen Euro Schulden hat, sind das mal schnell 10% mehr. Da die Stadt keinerlei außer zwei Schwimmbäder, wird eines davon gestrichen werden. Fatal ist für eine Stadt wie Kaiserslautern, dass Opel und Pfaff so gut wie keine Steuern mehr zahlen, man aber mit 9.1% eine der höchsten Arbeitslosenzahlen zu finanzieren hat. Mehr als ein Drittel geht drauf für Leistungen des Sozialamtes.
Die Stadt hat weder das Stadion, noch den FCK abgeschrieben.

Die Stadt hat ein gesteigertes Interesse daran, dass der FCK am Leben bleibt und im FWS spielt, dessen bin ich mir sehr, sehr sicher.
Ansonsten wird auf einen Schlag mehr als 100 Mio. Euro fällig.

Und bei all den Szenarien wird hier geflissentlich immer vergessen, dass die Stadt dem FCK beigestanden hat, als man das Stadion kaufte und in eine Betreibergesellschaft ausgliederte. Die Alternative wäre damals schon die Insolvenz gewesen.
Man sollte also aufhören so zu tun, als wäre die Stadt schuld, habe jemanden "über den Tisch gezogen" und dergleichen mehr.

Fakt ist, und du als Bankmensch weißt das, dass der Geldgeber die Konditionen bestimmt.
Und genau das ist passiert.
Zuletzt geändert von wkv am 04.05.2018, 10:12, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon WernerL » 04.05.2018, 10:11


bjarneG hat geschrieben:
Troglauer hat geschrieben:Ein Großinvestor wird sich für einen abgehalfterten Drittligisten, mit teuren Altlasten und schwierigem Umfeld nicht interessieren. Auch hier sollte man sich langsam der Realität stellen.


Sehe ich nicht so pessimistisch. Der FCK hat immer noch ein gewaltiges Fanpotential, ist sozusagen ein schlafender Riese. In der Saison 2008/2009 (also direkt nach dem Fastabsturz in die 3. Liga) hatten wir mit 34.411 Besuchern pro Spiel den höchsten Zuschauerschnitt aller Zweiligisten in Europa. In der ersten Saison zurück in der ersten Liga kamen im Schnitt 46.392 pro Spiel. Wir haben knapp 400 Fanclubs weltweit...


So nervig das klingt, aber in genau unserer Situation braucht man aus meiner Sicht eben den kompletten Verkauf wie es Teams aus USA, England vollziehen.
Genau die oben dargelegten Argumente sind es auch meiner Sicht die dies als quasi letzten und besten Schritt erscheinen lassen.

Wir müssen uns hier der Realität stellen, nicht dem Wunschdenken ein e. V. steuere weiterhin die Geschicke.
Ich will auich nicht zu viel kritisieren weil vieles für mich unklar ist.

Das Lautrer-Modell liest sich zunächst wie die Betze Anleihe gut, es klingt plausibel, durchdacht und logisch irgendwo für den Club samt Umfeld.
- Nur reichen die Mittel die der FCK damit einnehmen kann?
- Reichen diese um wieder aufzusteigen und im Notfall auch für weitere Jahre in unteren Klassen?
- Gibt es nicht eine weitere Kakofonie wegen schlechter Strukturen und damit Kompetenzgerangel wie bei 1860 und HSV?
- Was passiert wenn 50+1 irgendwann fällt? kann der FCK dann nachziehen und sich ganz verkaufen weil es notwendig sein könnte?

Ein Großinvestor, Besitzer, wie auch immer, beantwortet - so er denn rechtlich und willentlich einsteigen wollte - all diese entscheidenden Fragen. Ich bin nicht umsonst dem Forum insgesamt dauerhaft auf die Nerven gefallen 8-) :lol:
Zuletzt geändert von WernerL am 04.05.2018, 10:17, insgesamt 4-mal geändert.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 10:14


Ich werfe jetzt mal eine Zahl in den Raum.

Verbindlichkeiten 24 Mio. Euro.
110 Mio Euro für das Stadion, plus noch einmal 50 für eine Mannschaft, das eine sofort, das andere über einen Zeitraum von drei Jahren.

So, und nun viel Glück.

Ich denke, einen guten Teil könnte man erwirtschaften durch eine Vermarktung des Geländes um das Stadion herum. Inklusive Parkplatz hinter der West etc.

Nur eines wird mir auch immer vergessen.
Wir hatten Geld. Wir hatten in Liga 2 lange Zeit mit die höchsten Etats.
Geld ist keine Garantie.
Es braucht Fußballsachverstand.Darmstadt hat es mit 5 Mio. geschafft.
Dortmund hatte das gesamte Geld vom Börsengang in den Sand gesetzt und musste von Bayern am Tropf gehalten werden.

Geld ist keine Garantie für sportlichen Erfolg.



Beitragvon wernerg1958 » 04.05.2018, 10:19


@derRealist,
Fakten: Dein Frage an Ken, der FCK kann nur ohne FWS überleben! Auch ein Verkauf des Namens bringt nur Penuts! Es traut sich keiner zusagen, die Stadt muß und wird überkurz oder lang ( hab ich übrigens im Forum schonmal geschrieben) nicht umhinkommen das ganze Betzeareal zuverkaufen inkl Stadion. Und dem FCK bleibt nichts anderes übrig als sich in z.B. Pirmasens einzumieten. Es glaubt doch keiner wirklich, daß der FCK sofort wieder in Liga 2 aufsteigt, wenn er überhaupt die Lizenz für Liga 3 erhält. Das ist das was tatsächlich noch geht..............



Beitragvon Otto Rehagel » 04.05.2018, 10:22


wkv hat geschrieben:
Troglauer hat geschrieben:Was sind schon verlorene 100 Mio. Euro Steuergeld in der heutigen Zeit? Das gibt höchstens noch in der Rheinpfalz Schalgzeilen und selbst dort nicht lange.

Man muss davon ausgehen, dass die Politik das Stadion und den FCK im wahrsten Wortsinn längst abgeschrieben hat.


Bei einer Stadt, die jetzt schon ca. 900 Millionen Euro Schulden hat, sind das mal schnell 10% mehr. Da die Stadt keinerlei außer zwei Schwimmbäder, wird eines davon gestrichen werden. Fatal ist für eine Stadt wie Kaiserslautern, dass Opel und Pfaff so gut wie keine Steuern mehr zahlen, man aber mit 9.1% eine der höchsten Arbeitslosenzahlen zu finanzieren hat. Mehr als ein Drittel geht drauf für Leistungen des Sozialamtes.
Die Stadt hat weder das Stadion, noch den FCK abgeschrieben.

Die Stadt hat ein gesteigertes Interesse daran, dass der FCK am Leben bleibt und im FWS spielt, dessen bin ich mir sehr, sehr sicher.
Ansonsten wird auf einen Schlag mehr als 100 Mio. Euro fällig.

Und bei all den Szenarien wird hier geflissentlich immer vergessen, dass die Stadt dem FCK beigestanden hat, als man das Stadion kaufte und in eine Betreibergesellschaft ausgliederte. Die Alternative wäre damals schon die Insolvenz gewesen.
Man sollte also aufhören so zu tun, als wäre die Stadt schuld, habe jemanden "über den Tisch gezogen" und dergleichen mehr.

Fakt ist, und du als Bankmensch weißt das, dass der Geldgeber die Konditionen bestimmt.
Und genau das ist passiert.



Das ist so und die Stadt ist letztlich in Folge der WM auch in die selbe Falle wie der FCK getappt.
In Liga drei dürfte es aber für einen Investor relativ günstig sein, dass Stadion zu übernehmen und der Stadt gleichzeitig sogar Nutzungsänderungen abzuringen.
Warum sollte in diesem Stadion nicht auch 4-5 mal p.a. ein Konzert stattfinden, ein Boxkampf, Rugby, American Football ... was auch immer ?
PS: K.Beck erinnert derzeit ein wenig an den Ex OB von Duisburg (Sauerland) ... nix gewusst, keine Ahnung, ich doch nicht ... traurig, das hier keiner den Ar..h in der Hose hat und Fehler benennt und sich auch mal dazu bekennt. Schließlich ist KB ja auch nicht alleine für die WM zuständig, aber immerhin war er ein großer Befürworter.



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 10:26


In Liga drei dürfte es aber für einen Investor relativ günstig sein, dass Stadion zu übernehmen und der Stadt gleichzeitig sogar Nutzungsänderungen abzuringen.

Das kannst du vergessen. Die ADD macht das niemals mit. Der Kreditvertrag ist festgenagelt.
Die Summe ist fix, da geht gar nix.
Und den B-Plan für das FWS bekommst du heute nicht mehr geändert. Mitten im Wohngebiet. Und du willst ja auch noch direkt drumherum bauen. Ein paar Anwälte freuen sich höchstens über die Prozesse, die sie gegen die Änderung des B-Plans bekämen.



Beitragvon Troglauer » 04.05.2018, 10:38


@bjarneG, @ WernerL

Wenn ihr recht behaltet, würde ich mich am meisten freuen aber mir fehlt momentan der Glaube.

Trotzdem finde ich, dass die Ausgliederung die Chance wert ist aber man sollte hieran keine übertriebenen Erwartungen knüpfen.



Beitragvon Ke07111978 » 04.05.2018, 10:44


DerRealist hat geschrieben:Was schlägst du denn konkret vor @Ke07111978?
Ich lese heraus, dass uns selbst in der 1.Liga das Stadion weiter auffrisst.
Ja, was ist dann die Lösung? Rückbau zu teuer.
Mehrnutzung nicht möglich. FCK geht raus aus der dem Stadion dann wohl das einzig Mögliche?? Und dann? Verlieren wir das letzte Stück unserer Identität?
Da wäre mir der chronische Verkauf des Stadionnamens 100mal lieber. Für uns bleibt das ja so oder so der Betze.

Was sind konkret die Lösungsansätze?? Es wird immer nur gekreist und die Probleme noch und nöcher dargestellt. Wir kommen null weiter. Null.
Das kann es doch nicht sein, dass dieser Verein vor die Hunde geht, "nur" weil alles an einer Immobilie hängt?


Die Lösung? Die Lösung ist ganz simpel: Die Instandhaltungskosten und ein Teil der Betriebskosten müssen dort liegen, wo sie hingehören, nämlich beim Eigentümer. Gepaart mit einer flexiblen Pacht, die sich an der Ligazugehörigkeit und der Dauer der Ligazugehörigkeit orientiert. Damit betreibt die Stadt die maximal mögliche Schadensbegrenzung und der Verein ist perspektivisch überlebensfähig.

Es wir immer so getan, als sei das die Ausnahme, dabei wird das in Deutschland an allen Ecken praktiziert. Die Stadt Leipzig hat ihr Stadion gerade für 60 Mio. an den Verein verkauft, obwohl es weit über EUR 100 Mio. gekostet hat. Die Stadtwerke Köln schmieren jedes Jahr einen Millionen Betrag in die Stadiongesellschaft, um einen Teil der Nebenkosten zu decken. In Hamburg hat die HSH erst mittels total überteuertem Sponsoring die Namensrechte erworben, danach eine viel zu günstige Finanzierung gestellt und anschließen auch noch mit Abschlag verkauft - die Stadt hat die komplette Infrastruktur gestellt.

Die Stadt KL hat das Stadion, also muss sie auch dafür Sorge tragen, dass es einen potenten Mieter gibt oder mit den Folgen leben. Das Pfalztheater rechnet sich auch nicht, wie im übrigen keines der Stadien in der dritten Liga. Überall schießen die Kommunen zu - nur bei uns wird so getan, als wäre das ein Riesenskandal. Und dann wird Erb und Konsorten auch noch ein großes Plenum geboten, um unter Teilnahme von Buchholz und Becker weiter über angebliche Skandale zu schwadronieren. Wenn Du einen Investor dafür begeistern willst, das Stadion zu kaufen, dann macht der das nur, wenn es auch dem Verein halbwegs gut geht - wenn Du mehr als den Bodenwert haben willst. Umgekehrt findest Du keinen der in den Verein investiert, wenn er Angst haben muss, dass die ganze Kohle bei der Stadiongesellschaft landet. Ergo musst Du als Stadt dauerhaft Geld reinpumpen und je höher der Verein spielt desto weniger. Das passiert in Deutschland jeden Tag, in jeder Kommune. Durch die Größe unseres Stadions, ist die Dimension größer. Das Prinzip ist das gleiche. Sogar Duisburg oder jetzt Bielfeld haben entsprechenden Lösungen zugestimmt. Mit ADD, mit Landeszustimmung, auch diese Städte liegen in Europa. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 10:53


Schon scheisse, dass die Stadt damals den FCK gezwungen hat, das Stadion zu verkaufen.
Den Reibach mit dem Stadion hätte der FCK auch machen können.

Wurde der FCK über den Tisch gezogen.
Unfassbar. :nachdenklich:



Beitragvon Lonly Devil » 04.05.2018, 10:56


wkv hat geschrieben:Schon scheisse, dass die Stadt damals den FCK gezwungen hat, das Stadion zu verkaufen.
Den Reibach mit dem Stadion hätte der FCK auch machen können.

Wurde der FCK über den Tisch gezogen.
Unfassbar. :nachdenklich:

Nach heutigem Stand würde ich sagen: JA. 8-)
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon DerRealist » 04.05.2018, 11:03


@Ke07111978
Danke.


_________________________________________



Beitragvon Troglauer » 04.05.2018, 11:18


wkv hat geschrieben:Bei einer Stadt, die jetzt schon ca. 900 Millionen Euro Schulden hat, sind das mal schnell 10% mehr. Da die Stadt keinerlei außer zwei Schwimmbäder, wird eines davon gestrichen werden. Fatal ist für eine Stadt wie Kaiserslautern, dass Opel und Pfaff so gut wie keine Steuern mehr zahlen, man aber mit 9.1% eine der höchsten Arbeitslosenzahlen zu finanzieren hat. Mehr als ein Drittel geht drauf für Leistungen des Sozialamtes.
Die Stadt hat weder das Stadion, noch den FCK abgeschrieben.
Die Stadt hat ein gesteigertes Interesse daran, dass der FCK am Leben bleibt und im FWS spielt, dessen bin ich mir sehr, sehr sicher.
Ansonsten wird auf einen Schlag mehr als 100 Mio. Euro fällig.


Ich habe auch nicht geschrieben, dass die Stadt den FCK abgeschrieben hat, sondern die Politik.

Die Stadt Kaiserslautern will den FCK und das Stadion in der jetzigen Form natürlich behalten und selbstverständlich will man auch nicht für die rund 100. Mio Euro an Verbindlichkeiten selbstschuldnerisch eintreten.

Die Stadt hat in dieser Sache aber praktisch keinerlei Handlungsspielraum und ohne die Hilfe der Landesregierung werden die Dinge eben ihren Lauf nehmen.

Vermutlich wird man der Stadt Kaiserslautern in irgendeiner Form finanziell beispringen, wenn es tatsächlich zum worst-case-Szenario kommt.

Vorher aber bestimmt nicht und deshalb bleibe ich bei meiner Aussage, dass die Politik den FCK abgeschrieben hat. Dazu passen auch die jüngsten Äußerungen von Lewentz.

wkv hat geschrieben:Und bei all den Szenarien wird hier geflissentlich immer vergessen, dass die Stadt dem FCK beigestanden hat, als man das Stadion kaufte und in eine Betreibergesellschaft ausgliederte. Die Alternative wäre damals schon die Insolvenz gewesen.


Die Insolvenz war damals noch kein Thema, denn der FCK hatte zu dieser Zeit tatsächlich noch die überregionale Strahlkraft und eine große Bedeutung für das Land RLP.

Deshalb gab es auch die Rückendeckung aus Mainz, ohne die der Stadionkauf wohl kaum stattgefunden hätte.

wkv hat geschrieben:Man sollte also aufhören so zu tun, als wäre die Stadt schuld, habe jemanden "über den Tisch gezogen" und dergleichen mehr.


Ich habe selbst geschrieben, dass man das Schwarze-Peter-Spiel schnell beenden soll und sehe keine wirkliche Schuld bei Stadt und Land.


wkv hat geschrieben:Fakt ist, und du als Bankmensch weißt das, dass der Geldgeber die Konditionen bestimmt.
Und genau das ist passiert.


@Ke möge es mir verzeihen aber ich lege großen Wert darauf, dass ich kein Bankmensch bin! :wink:

Der Aussage stimme ich aber zu.



Beitragvon Hochwälder » 04.05.2018, 11:30


wkv hat geschrieben:Nicht zu vergessen die Auftragsvergabe an Holzmann.
Als ob das nicht politisch gewollt war.




Die Firma für deren Rettung sich Gaz Gerd hat feiern lassen! :D



Beitragvon Hochwälder » 04.05.2018, 11:34


Troglauer hat geschrieben:
wkv hat geschrieben:Bei einer Stadt, die jetzt schon ca. 900 Millionen Euro Schulden hat, sind das mal schnell 10% mehr. Da die Stadt keinerlei außer zwei Schwimmbäder, wird eines davon gestrichen werden. Fatal ist für eine Stadt wie Kaiserslautern, dass Opel und Pfaff so gut wie keine Steuern mehr zahlen, man aber mit 9.1% eine der höchsten Arbeitslosenzahlen zu finanzieren hat. Mehr als ein Drittel geht drauf für Leistungen des Sozialamtes.
Die Stadt hat weder das Stadion, noch den FCK abgeschrieben.
Die Stadt hat ein gesteigertes Interesse daran, dass der FCK am Leben bleibt und im FWS spielt, dessen bin ich mir sehr, sehr sicher.
Ansonsten wird auf einen Schlag mehr als 100 Mio. Euro fällig.


Ich habe auch nicht geschrieben, dass die Stadt den FCK abgeschrieben hat, sondern die Politik.

Die Stadt Kaiserslautern will den FCK und das Stadion in der jetzigen Form natürlich behalten und selbstverständlich will man auch nicht für die rund 100. Mio Euro an Verbindlichkeiten selbstschuldnerisch eintreten.

Die Stadt hat in dieser Sache aber praktisch keinerlei Handlungsspielraum und ohne die Hilfe der Landesregierung werden die Dinge eben ihren Lauf nehmen.

Vermutlich wird man der Stadt Kaiserslautern in irgendeiner Form finanziell beispringen, wenn es tatsächlich zum worst-case-Szenario kommt.

Vorher aber bestimmt nicht und deshalb bleibe ich bei meiner Aussage, dass die Politik den FCK abgeschrieben hat. Dazu passen auch die jüngsten Äußerungen von Lewentz.

wkv hat geschrieben:Und bei all den Szenarien wird hier geflissentlich immer vergessen, dass die Stadt dem FCK beigestanden hat, als man das Stadion kaufte und in eine Betreibergesellschaft ausgliederte. Die Alternative wäre damals schon die Insolvenz gewesen.


Die Insolvenz war damals noch kein Thema, denn der FCK hatte zu dieser Zeit tatsächlich noch die überregionale Strahlkraft und eine große Bedeutung für das Land RLP.

Deshalb gab es auch die Rückendeckung aus Mainz, ohne die der Stadionkauf wohl kaum stattgefunden hätte.

wkv hat geschrieben:Man sollte also aufhören so zu tun, als wäre die Stadt schuld, habe jemanden "über den Tisch gezogen" und dergleichen mehr.


Ich habe selbst geschrieben, dass man das Schwarze-Peter-Spiel schnell beenden soll und sehe keine wirkliche Schuld bei Stadt und Land.


wkv hat geschrieben:Fakt ist, und du als Bankmensch weißt das, dass der Geldgeber die Konditionen bestimmt.
Und genau das ist passiert.


@Ke möge es mir verzeihen aber ich lege großen Wert darauf, dass ich kein Bankmensch bin! :wink:

Der Aussage stimme ich aber zu.




Mag sein dass der Verein damals noch Strahlkraft hatte aber er hatte keine "Zahlkraft"!
Warum kam damals der unsägliche Auftritt von Dr. Robert Wieschemann beim Doppelpass?(Defizit an Durchblick)!!!
Der machte den damals Anwesenden enormen Spass!!!! :D



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 11:39


Troglauer, ich dachte bei meinem Beitrag auch nicht an dich.
Bei anderen hört sich das so an.

Die Stadt Kaiserslautern steht in meinen Augen vor der Insolvenz, sie hat nicht mehr den geringsten finanziellen Spielraum.

Eine Milliarde Euro Schulden.
1990 waren das noch 7 Mio. DM. :nachdenklich:



Beitragvon Lonly Devil » 04.05.2018, 11:44


wkv hat geschrieben:... ...

Eine Milliarde Euro Schulden.
1990 waren das noch 7 Mio. DM. :nachdenklich:

Ich hoffe da ist nicht allein der kostspielige 1.FCK dafür verantwortlich. :nachdenklich:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon GerryTarzan1979 » 04.05.2018, 11:47


Bin jetzt nicht der Spezialist wenn es um Finanzierungen, Geld, Miete, Pacht etc. geht.

Für mich ist es nur schleierhaft, wie manche Vereine ein ganzes Stadion günstig NEU bauen können und wir krebsen immer noch mit den Schulden rum und kommen auf keinen grünen Zweig.
Mich würde mal interessieren, was der Bau etc. insgesamt gekostet hat.
Ich weiß nur, dass es Neubauten auch für ca. 60 Mio. gab.
Vielleicht bin ich zu naiv :nachdenklich: oder hier gibt es erhebliche Unterschiede. Will jetzt keine weitere Diskussion anfangen, wollte es einfach mal loswerden...

Unser FWS ist eine Festung, Burg, bei voller Hütte echt der Hammer, aber momentan einfach zu groß, aber das wurde ja schon genug geschrieben.

Ein Ausweichen nach PS oder sonst wohin fände ich fatal, da geht ein Stück Stärke verloren.
Ein einfaches Stadion mit 35.000 wäre in meinen Augen das Optimale. Ich denke, es wurde schon genug diskutiert, ob Land, Stadt, Verein, was das Beste ist. Stadion komplett neu machen, abreißen etc. Was realistisch, das Beste wäre, das überlasse ich den Spezialisten.

Es ist einfach nur traurig, dass es mit dem Betze so ein Niedergang ist.
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man kriegt."
aus "Forrest Gump" :winken:

-> STOP WAR! STOP PUTIN!



Beitragvon Otto Rehagel » 04.05.2018, 12:14


Siehe FC Freiburg. Hier geht die Politik auch eigene Wege.
Während ein SV Sandhausen alles alleine bezahlen darf und keine Zuschüsse bekommt, beteiligt sich das Land am Freiburger Stadion ebenso wie die Rothaus Brauerei (weil das Land ja nicht alles zahlen kann). Was für ein Schmierentheater.

PS ... wem die Brauerei gehört ? Dem Land BW ;-)



Beitragvon Pfalzdevil » 04.05.2018, 12:28


wernerg1958 hat geschrieben:Ich lese nur immer Schuld! Wer ist Schuld da gibt es nicht den EINEN! Wir alle sind Schuld ich kenne keinen der nicht diese WM in KL wollte. Und was die sagen die damals am Ruder waren ist mir gelinde gesagt "Schei..egal" Es geht um das hier und jetzt, ich würde gerne mal hören was man sich für die Zukunft vorstellt aber bitte nicht immer das Geschwafel vom Investor das geht mir so langsam auf den Sack! Haben die Herrn in der Stadt auch beim FCK nicht mal den berühmten "Arsch" in der Hose der Bank zusagen es geht so nicht wir brauchen bitte eine andere Möglichkeit z.B. weniger Zinsen, dazu muß die Stadt und die ADD mal von dem sturen Weg herunter, wir greifen die Mittel die schon angespart sind nicht an! Oder sind die schon verbraten? Dazu eine Abführung von Zins und Tilgung etc. Aber in diese Richtung wird ja anscheinend nichts unternommen. Wenn man nicht bereit es zu versuchen, stellt sich mir die Frage warum will man das nicht? Es hat immer einen Grund etwas nicht zu tun, tun zu wollen...........................


Unterschreibe ich genau SO !! :daumen:



Beitragvon Devil's Answer » 04.05.2018, 12:44


FW 1920 hat geschrieben:Aber wenn wir alle Begründungen und Vorschläge zusammennehmen, bleibt bei mir nur Ratlosigkeit zurück, ein Gefühl der Hilflosigkeit! :shock:


Die Stadt und der Verein haben ein gemeinsames Problem. Aber sie können das Problem weder gemeinsam noch jeder für sich lösen. Beide befinden sich in dem gleichen Dilemma.

Und dafür gibt es Gründe:
- Es existiert ein Kreditvertrag, der jedes Jahr bedient werden muss - bis zur Endfälligkeit. Und dann ist die ganze Summe von 65(?) Mio. fällig.

- Es gibt keine Möglichkeit aus diesem Kreditvertrag auszusteigen. Bei einer Insolvenz der Stadiongesellschaft muss wegen der Patronatserklärung die Stadt einspringen.

- Die einzige Einnahmequelle der Stadiongesellschaft ist das Stadion - und damit der Verein und seine Pachtzahlungen.

- In der 3. Liga - und letztlich auch in der 2. Liga - kann der Verein keine Pacht bezahlen, die ausreichend wäre, die Zinslast zu bedienen. Geschweige denn einen Kapitalstock aufzubauen, der bei Endfälligkeit die Rückzahlung des Darlehens ermöglicht.

- Ohne Geld wird die Rückkehr in die 1. Liga wohl kaum gelingen.

- Und selbst dann verschwindet der 2. Kostenblock nicht einfach im Nirwana - die Unterhalts-/Betriebskosten des Stadions, die ja auch einige Mios im Jahr verschlingen.

Gibt es "Lösungsmöglichkeiten"?

- Der Verein geht in die Insolvenz. Folge: Die Stadiongesellschaft geht in die Insolvenz. Folge: Die Stadt hat die gesamten Schulden/Verpflichtungen an der Backe.
Springt das Land ein? Mehr als fraglich. Und wenn, dann wahrscheinlich erst, wenn die Stadt endgültig am Boden liegt.
Vielleicht kauft ein Investor das Stadion plus umliegendes Gelände. Nur bei den Abrisskosten dürfte dabei für die Stadt nicht viel hängen bleiben.
Der Verein könnte neu anfangen - ein, zwei Nummern kleiner. Aber der Schaden, den die Stadt tragen müsste, würde für immer zur Belastung.
Das kann niemand wollen.

- Man findet den enorm spendablen "Investor", der der Mannschaft wieder nach oben verhilft. Vielleicht sollte man lieber von einem "Gönner" sprechen. Ich fürchte, das wird wohl ein Traum bleiben. Die Summen, die da notwendig sind versprechen nicht die schnelle oder große Rendite.

Sieht nicht gut aus!

Das einzige, was mir noch einfallt und was vielleicht auch politisch machbar ist, ist eine gemeinsame Anstrengung, bestehend aus mehreren Teilen:

- Die Stadt/Stadiongesellschaft geht an ihre Grenzen. In der Rücklage befindet sich einiges an Geld, das eine Pachtreduzierung für mehr als nur 2 Jahre erlauben sollte.

- Man findet ein paar intelligente Lösungen, um die Unterhaltskosten dauerhaft zu reduzieren. Dazu müsste ebenfalls das Geld der Stadiongesellschaft "investiert" werden.

- Der Verein vermag mit weniger Geld und deutlich mehr Effizienz sportlich zurück in die Spur zu finden. Spätestens nach 2 Jahren erfolgt der Aufstieg in Liga 2.

- Verbunden damit gelingt es wieder potente Sponsoren zu finden.

- Man bleibt auf dem Teppich und arbeitet weiter solide und bringt erst die eigenen Finanzen in Ordnung und zahlt dann wieder mehr Pacht um im 2. Schritt die Finanzen der Stadiongesellschaft zu bessern.

Und mit viiiieeeeeeel, viiiieeeeeeel Glück ist das gemeinsame Problem bis zur Endfälligkeit so weit geschrumpft, dass es keines mehr ist.

Ich weiss, ein schöner Traum. Aber nicht unmöglich.

Vielleicht können Stadt und Verein ihr Dilemma a la longue doch noch in den Griff bekommen.

Ach ja, und die Mitglieder und die Fans können auch nicht unerheblich beitragen. Mit etwas mehr Geduld und Unterstützung - und weniger Geschrei. Auch wenn es sicher nicht leicht fällt.
Oooooh, Baby, Baby, it's a wild world



Beitragvon Hephaistos » 04.05.2018, 13:41


FW 1920 hat geschrieben:@Debil´s Answer

...


:lol: Ich hoffe, es war ein Tippfehler.



Beitragvon BTZNBRG » 04.05.2018, 13:45


Als ob es eine Rolle spielt was Fans dachten/denken, die nicht in den Entscheidungsprozess mit eingebunden waren und keine Verantwortung tragen. Ich war damals etwa 15 Jahre alt als man überall diese Plakate, ich glaube mit den 5 Weltmeistern gesehen hat. Natürlich hat man nicht gedacht: "Das mit der WM ist ja der größte Scheiß", woher sollte das auch kommen. Als es dann allerdings hieß man müsse das Stadion auf 48.000 Sitzplätze ausbauen, weil das die FIFA so möchte, hat man sich schon seine Gedanken gemacht. "Muss das denn sein, warum reicht ein Stadion mit 42.000 Plätzen nicht aus. Und ist das Stadion dann später mit Stehplätzen nicht zu groß?" Den Bürgern von KL wurde erklärt dass die WM eine große Chance und ein großes Spektakel für die Stadt sei. Sowohl Stadt, Land RLP als auch der FCK haben mitgemacht. Im Endeffekt war die WM schneller wieder weg als man glaubte. Den ganzen Aufwand für ein paar Spiele, für die man eh keine Karten hatte. Besonders der Umbau der Südtribüne ist mir noch in Erinnerung, mit diesen Spezialkränen. Da habe ich mir damals schon gedacht, ob es das Wert ist. Wie gesagt, verantwortlich sind aber nicht die Fans oder Bürger, sondern die Entscheidungsträger.
Unzerstörbar - AbstiegsKAMPF annehmen



Beitragvon Hephaistos » 04.05.2018, 13:46


FW 1920 hat geschrieben:
Hephaistos hat geschrieben:
:lol: Ich hoffe, es war ein Tippfehler.

Bin auf der Tastatur ausgerutscht!!!
Natürlich, der Forist hat einen sinnvollen Beitrag geschrieben, das "debil" müsste ich mir für einige andere aufheben.


Nimms nicht so ernst. Ich mußte grade schmunzeln. :)



Beitragvon BTZNBRG » 04.05.2018, 13:49


Wer behauptet der FCK hätte ein Stadion mit mehr als 45.000 Plätzen (einschließlich Stehplätzen) bauen wollen, der sagt nicht die Wahrheit. Es war die FIFA die für die WM 48.000 Sitzplätze vorgeschrieben hatte, das wurde damals überall gesagt und geschrieben. Man hat sich Anfangs sogar noch dagegen gewehrt.
Unzerstörbar - AbstiegsKAMPF annehmen




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