Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon daachdieb » 04.05.2018, 15:20


Schon wieder so ein thread der keinem weiter hilft und mit der Zerfleischung von Personen einhergeht. Hier werden (mal wieder) sämtliche Hebel aufgezeigt, (mal wieder) der Schwarze Peter vom einen zum anderen und wieder zurück gereicht und das alles (mal wieder) genau so, wie wir das gefühlt schon 1000 mal gemacht haben. Alte Geschichten werden aufgewärmt, Spekulation mit Halbwahrheiten verrührt und am Ende zahlen (mal wieder) alle drauf. Zumindest alle, die in den letzten 20 Jahre beim FCK "irgendwas mit Fußball" zu tun hatten und auch die, die in der Stadt Kaiserslautern am Ruder saßen. Die einzigen, die sich seit diesem verdammten Kredit die Eier schaukeln und sehen wie jedes Jahr 3 Millionen Euro für nix außer Zinsen auf dem Spielgeldkonto landen sind die Geldgeber von damals.

Wer sinds die eigentlich? Kennt die jemand? Waren die schon mal im Fernsehen und haben sich Fragen stellen lassen müssen? Wer macht denn den Reibach auf "unsere" Kosten? Und mit "uns" meine ich den Verein mit seinen 20.000 Mitgliedern, seinen Fans in aller Welt und die 100.000 Bürger der Stadt Kaiserslautern - egal ob sie sich für Fußball interessieren oder nicht und egal, ob sie schon je mal im Stadion waren.

Letztens hat ein Kampfhund 2 Menschen totgebissen. Das Tier wurde mit Beschluss eingeschläfert und seit dem gibt es von "Tierschützern" eine permanente Mahnwache für "Chico" vor dem Veterinäramt Hannover.

Und wir? Wir demontieren seit Jahren diejenigen, die uns am nähsten sind. Spalten den Verein. Spielen diejenigen, die am kürzeren Hebel sitzen, gegen die aus, die am noch kürzeren Hebel sitzen. Und lassen die Profiteure außen vor. Von denen hört man nur was, wenn sie sich mit ihren Investmentsparten so grob verzockt haben und "wir" dann einspringen müssen um die "too big to fail" Genossen in ganz sozialistischer Art und Weise von der Arbeitslosigkeit zu bewahren. Landesbanken, Commerzbank. Aufregen könnte ich mich.

Ich hab auch einen Traum:

Eine Demo oder "Fanmarsch" plus Mahnwache mit Eckel, Briegel, Kuntz und allen "Ehemaligen" wie Funkel, Brehme, Roos und Rehhagel. Dazu ein paar 1000 Kutten, Ultras, Hools und Normalo Fans. Freunde wie Watzke, die uns immer nur das aller Beste wünschen. Fußballfans aus der ganzen Republik (außer Bayern, haha). Alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle plus Angestellte der Kommune Kaiserslautern. Jeder, der in KL an Spieltagen mit nem Zapfhahn oder nem Kühlschrank oder nem Herd oder Grill oder oder oder Geld verdient, ein Bankkonto hat und Steuern abdrückt - und alle in unseren Farben und ab vor die Bank. Presse dazu, ein paar schöne Sprüche auf Plakaten für die Fotografen und sozialen Netzwerke (gell Herr Quante) und mal 2 Stunden ein best-of unserer Westkurvenhits geschmettert. Fürs Fernsehen.
Dann wollen wir mal sehen, ob die Herren Bänker nicht doch "mit sich reden lassen" und "Gesicht zeigen". Wir haben schließlich über 100 Jahre Geschichte dabei und jede Menge BRD-Gründungsmythos von '54.

Wäre das nicht mal eine Idee, die der Perspektive e.V. umsetzen könnte? Zusammenhalt aller gebeutelten Hunde. Zusammenhalt, der nicht top down als Marketingspruch eingefordert wird sonder von unten erwach(s)en kann. Zusammenhalt statt Spalterei und Sündenböcken. Zusammen kämpfen statt sich der scheinbar auswegslosen Situation zu ergeben.

Und kommt mir keiner mit "geht nicht". Das habe ich bei der ADD auch zig mal lesen dürfen und am Schluss gings doch mit der Mietreduzierung auf 425.000 Euro statt 3 Millionen. Geht nicht gibts nicht.

Auf jeden Fall müssen wir uns was einfallen lassen um die blöde Rolle der Sozialschmarotzer loszuwerden und sie denen zuschustern, die von unseren "Leistungen" prächtig leben, ohne auch nur einen Handschlag tun zu müssen. Wir waren zwar immer die underdogs, aber uns wie Hunde durch die Gazetten prügeln lassen müssen wir uns deshalb nicht. Wir spielen mit dem Ball und sind inzwischen doch nur noch Spielball der Politik. Das muss aufhören.

Die Bank muss sich bewegen. Unser Mietvertrag mit der Stadt ist abhängig von sportlichen Resultaten. Der Kreditvertrag mit der Bank ist es nicht. Und DAS ist DER KNACKPUNKT. Das ist investorenfeindlich - für Stadt und Verein - und muss sich ändern. Die Bank ist momentan der Feind. Sie kann zum Freund werden. Mann muss sie nur dazu bewegen.

Und wenn man uns am ausgestreckten Arm verhungern lässt sollten wir wenigstens sagen können: wir haben es versucht.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 15:23


Lonly Devil hat geschrieben:
wkv hat geschrieben:... ...

Eine Milliarde Euro Schulden.
1990 waren das noch 7 Mio. DM. :nachdenklich:

Ich hoffe da ist nicht allein der kostspielige 1.FCK dafür verantwortlich. :nachdenklich:

Nein. Und das muss man auch ausdrücklich so sagen.
Schuld ist da Helmut Kohl. Der hat nämlich, um die Kosten der Einheit abzuwälzen, den Kommunen die Aufgabe der Sozialleistungen auf das Auge gedrückt, ohne für die Finanzierung zu sorgen. Das war vorher Aufgabe des Bundes.

Dann kam Gerhard Schröder mit seiner Unternehmenssteuerreform, so dass die Firmen in KL so gut wie keine Steuern mehr zahlten.
Dann kam die hohe Arbeitslosigkeit, und die Dinge nahmen den Lauf.

Der FCK hat lange Jahre eher Geld in die Kassen gespült als gekostet.
Aber eben seit etlichen Jahren nicht mehr, und irgendwann ist jede Wirtschaftsförderung (und als genau das sehe ich es an) auslaufend. Oder wie lange soll das gehen?



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 15:28


GerryTarzan1979 hat geschrieben:Für mich ist es nur schleierhaft, wie manche Vereine ein ganzes Stadion günstig NEU bauen können und wir krebsen immer noch mit den Schulden rum und kommen auf keinen grünen Zweig.
Mich würde mal interessieren, was der Bau etc. insgesamt gekostet hat.
Ich weiß nur, dass es Neubauten auch für ca. 60 Mio. gab.


Gut, die Geschichte ist gleich erzählt.
Da war zum einen der Punkt, dass eine Tribünenkonstruktion fehlerhaft feuerverzinkt wurde, und so wieder das Tribünendach runter musste.

Dann war da die Pleite von Holzmann. Mit zeitlicher Verzögerung galore.

Dann die Geschichte mit dem Untergrund unter der Nord, als man mit viel Beton und Stahl den felsigen Untergrund absichern musste. Im Nachhinein war es völliger Wahnsinn, auf einen Berg aus Sandstein so zu bauen. Ich weiß nicht, auf wie vielen Cbm Beton der Betzenberg heute steht.

Dann musste auf eine fertige Tribüne noch einmal 5200 Zuschauer draufgesattelt werden, weil es der FIFA nicht reichte.

Und bei einem Anbau kommen eben, das weiß jeder, der schon mal einen Altbau renoviert hat, unvorhergesehene Kosten.
Damals wäre es das beste gewesen, man hätte den Kasten an die Autobahn versetzt, oder in den PRE Park. Aber der Betzenberg ist verkehrstechnisch und bautechnisch einfach der allerfalscheste Platz.



Beitragvon Devil's Answer » 04.05.2018, 15:49


@FW1920; @Hephaistos

Vielleicht muss man ja ein bischen debil sein, um all das zu ertragen (die Situation, das Forum ....) :D

Hauptsache man kann es sich leisten :lol:
Oooooh, Baby, Baby, it's a wild world



Beitragvon TazDevil » 04.05.2018, 16:03


Der Anfang vom Ende war der Kreditvertrag der Stadt. Einen Kredit über 30-Jahre abzuschließen ohne auch nur einen Cent zu tilgen das ist reines Harakiri. In 30- Jahren kann so viel passieren was ja jetzt auch der Fall ist.

Wäre der Kredit heute schon zur Hälfte abbezahlt sähe die ganze Sache ganz anders aus.

Der Überschuß der Stadionpacht sollte Gewinnbringend am Kapitalmarkt angelegt werden. Hat ja alles super geklappt.
TazDevil = Ist die Abkürzung von "The Tasmanian Devil" von den Looney Tunes :teufel2:



Beitragvon kh-eufel » 04.05.2018, 17:51


Ich habe keine Ahnung und kenne Details nicht. Ich befürchte aber, dass die Zinszahlungen der Stadt oder der Gesellschaft (letztendlich also die des FCK) derzeit mehr als 50% der in unserem Land überhaupt noch fliessenden Zinsen ausmachen; Spaß beiseite. Wie kann man das auf 30? Jahre abschliessen? Kann ich da zu Bedingungen des Kreditgebers was anlegen? Bin sofort dabei.

Verantwortlich ist ja wohl derjenige, der einen solchen Vetrag im Zustand geistiger Umnachtung unterschrieben hat.



Beitragvon SEAN » 04.05.2018, 18:16


wkv hat geschrieben:Die Stadt Kaiserslautern steht in meinen Augen vor der Insolvenz, sie hat nicht mehr den geringsten finanziellen Spielraum.

Keine Sorge, das wird nicht passieren.

In allen 16 Gemeindeordnungen der Bundesländer findet sich dieser oder ein ähnlicher Satz: "Ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Kommune ist unzulässig." Bereits seit 1898 wird den Ländern das Recht gewährt, die Kommunen aus der Haftung zu nehmen. Das heißt, egal wie hoch die Schulden einer Stadt sind: Pleite gehen kann sie nicht.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Paladin » 04.05.2018, 20:30


Ke07111978 hat geschrieben:Die Lösung? Die Lösung ist ganz simpel: Die Instandhaltungskosten und ein Teil der Betriebskosten müssen dort liegen, wo sie hingehören, nämlich beim Eigentümer. Gepaart mit einer flexiblen Pacht, die sich an der Ligazugehörigkeit und der Dauer der Ligazugehörigkeit orientiert. Damit betreibt die Stadt die maximal mögliche Schadensbegrenzung und der Verein ist perspektivisch überlebensfähig.


Was wäre dabei der Vorteil für die Stadt? Einfach nur dem Mieter mehr Luft zum Atmen geben in der Hoffnung seinen Totalausfall dadurch abzuwenden? Aber inwiefern löst das das ganze Finanzierungsproblem und entlastet dabei auch die Stadt? Ich stelle nicht deine Antwort infrage, sondern versuche zu verstehen wie das funktionieren soll. Welches Interesse hat daran die Stadt und wie überzeugt man die ADD da mitzugehen?

Wie bereits daachdieb geschrieben hat, mir kommt in der öffentlichen Wahrnehmung der unsäglich dämliche Kreditvertrag zu kurz. Wäre tatsächlich schön wenn das Mal in den Diskussionsrunden, etc. beleuchtet würde und vielleicht wirklich Mal auch ein Repräsentant des Kreditgebers Rede und Antwort stehen würde.



Beitragvon Ke07111978 » 04.05.2018, 21:13


Um von hinten anzufangen: Der Kredit ist ein Schuldschein der öffentlichen Hand. Ein sogenanntes mündelsicheres Papier. Ggf. gekauft von Stiftungen, Versorgunswerken etc. Die haben eine 30 jähriges Papier der öffentlichen Hand gekauft. Warum sollten die auf irgend etwas verzichten? Was würdest Du sagen, wenn der Staat zu dir kommt und dich bittet auf die Hälfte deiner Rückzahlung des Bundesschatzbriefes zu verzichten, die Autobahn, die man damit finanziert habe, sei leider doppelt so teuer geworden?

Ich habe das hier schon häufig versucht zu erklären: Die Schulden, die die Stadt aufgenommen hat gehören eigentlich gar nicht in die Stadiongesellschaft. Die Stadiongesellschaft wurde nur gegründet, um den Steuerzahler erzählen zu können, die Finanzierung sei Haushaltsneutral, sprich sie würde den Steuerzahler nichts kosten. Das war von Anfang an unrealistisch. Ein Tilgungsdarlehen wäre damals zunächst teurer gewesen, da man es nicht als Kommunalanleihe strukturieren konnte. Littig hat das im Radio ja auch so bestätigt. Die Stadt hat sich im vollen Bewusstsein existierender Alternativen für diese Variante entschieden, weil man den Bürger so erzählen konnte es kostet nichts. Die selbe Sch... gibt es am Hahn und am Ring.

Dies gesagt, ist mein Vorschlag der rationalste. Ähnliche Probleme gab es ja in Bielefeld und Duisburg - in beiden Fällen haben die Kommunen massiv verzichtet. Anschließend haben private investiert oder ebenfalls verzichtet. Das Problem ist, das beim FCK keiner an die heilige Kuh der Anleihe heranwollte. Wenn ich aber will, das andere verzichten, muss ich halt auch selbst was liefern. Es wird sich zeigen, ob man nach der Ausgliederung mit Investoren und Anleihegläubigern eine Struktur findet, die die Kommune in die Lage versetzt weitere Schritte zu gehen.

Ich kann @wkv komplett verstehen, wenn er die Stadt verteidigt. Aber der Cut hätte erfolgen müssen, als der Verein sich mit dem unlimitierten Eigenanteil am Stadion total verhoben hat. Damals hätte man Beck die Pistole auf die Brust setzen müssen und sagen: wenn du die WM willst, dann zahle die Mehrkosten. Durch das Sale and Lease Back des FWS, kombiniert mit der Finanzierungsstruktur, hat man die ganze Last auf den Verein gelegt und die Stadt hat gebürgt. Das konnte nicht gut gehen und das wussten die Beteiligten auch. Jäggi hat dann noch schnell Sanogo verkloppt und sich auf den Trümmern seiner Sanierung vom Acker gemacht. Der Stadt bleibt nichts anderes übrig, als sich der Verantwortung ihrer damaligen Entscheidung zu stellen.



Beitragvon Lonly Devil » 04.05.2018, 21:15


Kein Kommunalrecht in Deutschland kennt eine Insolvenz einer Kommune, da sie ja überwiegend hoheitliche Aufgaben übernimmt (besser "übernehmen soll").

Eingemeindet, weil der Ort nicht mehr wirtschaftsfähig war. Wird zwar anders genannt, aber für mich sieht das nach Insolvenz aus.
Ok, mit KL wäre das eine größere Nummer.
Seit Januar 2017 ist Bad Münster am Stein-Ebernburg Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, vorher war es Sitz der aufgelösten Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg.

Ich war letztes Jahr dort in der Reha, und alle eingebürgerten waren sehr erbaut über die Eingemeindung.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon vhelou77 » 04.05.2018, 22:42


Hallo Zusammen,

Ich denke wir können die Fehler die damals bereits bei der ersten Ausbaustufe gemacht worden sind gar nicht alle aufzählen, das würde dieses Forum wahrscheinlich wegen Datenfülle zum Erliegen bringen (oh ja ich habe tatsächlich Galgenhumor).

Aber grundsätzlich kann man diese Kategoriesieren. Diese Kategorien sind:

1) Flasches Nutzungskonzept (Kein Risiko ausgewogener Nutzungsplan, Stadiongrösse)
2) Architektonische Fehler (z.B. Stadiondach, statische Fehler, Brandschutz und Fluchtwege, ...)
3) grobe Fehler bei der Vergabe (nicht nur die Tatsache das Holzmann pleite ging, sondern das man keine Garantien hatte die einen genau vor dem finanziellen Impakt einer solchen Pleite schützen ... ich kann hier ein Buch drüber schreiben denn ich hatte nen noch größeres Projekt bei der Alpine als diese Pleite gingen)
4) Finanzierung des eigentlichen Baus (zu niedrige Baukostenschätzung)
5) Schlimmes Baumanagement (Mangelverfolgung und Schadensersatz)
6) Projektversicherung
8) Verkaufsprozess (überstürzt)
9) Mietvertrag
10) Strukturierung Stadiongesellschaft
11) verpasste Chancen der Umstrukturierung
12) Verhalten des Mieters
....

In der Privatwirtschaft hätte mich bei solchen Fehlern irgend ein investor wahrscheinlich bereits haftbar gemacht. Es stinkt zum Himmel, aber ich will hier keine Verdachtsmomente aussprechen denn das bringt uns nicht weiter.

Damals wie bis zur Wahl des neuen AR herrschte um dieses Thema absoluter Diletantismuss. Man kann hier auf alle den Finger zeigen. Es haben in allen Generationen Personen eklatante Fehler gemacht. Dazu gehört Beck, genauso wie der Verein. Dazu gehört Jäggi aber auch zum Schluss Riesenkampff. Es bringt nichts jetzt Finger zu zeigen. Es bringt nur etwas professionell die Fehler aufzuzeigen und abzuarbeiten wo möglich. Nur können wir bitte mal damit anfangen????

Manches kann man nicht mehr reparieren da man keine rechtliche Habdhabe hat. Ich habe hier schon häufig geschrieben was Immobilienwirtschaftlich notwendig ist. Aber all das benötigt Kapital.

Auf der anderen Seite muss man sich aber auch mal die Hebelwirkungen anschauen. Es ist nicht der Verein der die schwächste Position hat, sondern die Stadiongesellschaft. Es stellt sich mir die Frage ob man hier nicht bereits von einer Insolvenzverschleppung in der Stadiongesellschaft sprechen müsste. Allerdings kenne ich mich mit kommunalen Gesellschaften nicht gut aus. Ein GF einer GmbH müsste hier bereits agiert haben. Der Verein ist als Mieter am Boden. Er hat die Kraft nicht mehr hier an der Strukturierung finanziell mitzuwirken. Er kann dies leiten und mit seinem noch existierenden Namen unterstützen.

Was geschehen muss ist recht einfach. Die Stadiongesellschaft muss kapitalisiert werden. Dieser Kapitalfluss muss auch genutzt werden um neue Einnahmequellen zu erschließen und Ausgaben zu senken (nutzung Stadion Innenraum für Großveranstaltungen; Entfluchtung ... Nutzung der riesigen ungenutzten Flächen im Stadioninneren ... Entfernung von Umbauungen und Einglasungen um Betriebskosten zu senken; andere baurechtliche Themen bei Umbauten und freien Flächen). Hier gibt es auch einfache Dinge.

Ich kann nun hier ein Buch darüber schreiben wie man das Fritz Walter Stadion entwickeln kann und welche Dinge notwendig sind. Das ist aber hier an der falschen Stelle.

Mein Punkt ist hier hat wirklich über Generationen jeder Mist gebaut. Verantwortlich sind viele. Und es ist im Ende sch... egal ob diese sich der Verantwortung stellen oder nicht. Lösen muss das Thema die Stadiongesellschaft denn hier fliegt gerade der einzige Mieter in noch risikoreichere Gefilde.

Genauso wie wir sportlich einen Fachmann benötigten (bis Bader kam) benötigt die Stadiongesellschaft einen Immobilienfachmann. Und nicht einen aus Berlin, sondern einen lokalen. Jemanden der die Gegend, die handelnden Personen, und die Immobilienwirtschaft vor Ort genau kennt.
Zuletzt geändert von vhelou77 am 05.05.2018, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 22:51


Genau so ist es.
Die Stadt hat nicht den geringsten Gestaltungsspielraum, muss jede Ausgabe bei den freiwilligen Ausgaben gegenfinanzieren, oder eben durch Steuererhöhungen.



Beitragvon Hephaistos » 04.05.2018, 22:52


KAISERSLAUTERN - Die Stadt Kaiserslautern hat auf eine Forderung des Bundes der Steuerzahler reagiert und betont, sich schon seit vielen Jahren um einen Verkauf des Fritz-Walter-Stadions zu bemühen. Sowohl Stadt als auch Stadiongesellschaft hätten dieses Ziel, teilte die Kommune am Freitag mit.


AZ

Na dann viel Erfolg die Herren. Diese Stadionthematik nervt nur noch.



Beitragvon wkv » 04.05.2018, 22:54


Es passt aber ins Bild.
Ich sag ja, dieser Wurmfortsatz der FDP ist reichlich desinformiert, was den FCK, die Stadt und das Stadion angeht.
Man könnte auch sagen, man hat seine Infos aus der Zeitung.



Beitragvon Troglauer » 05.05.2018, 00:01


@Ke

Danke für deine gute Erläuterung der Zusammenhänge. :daumen:

Man kann es aber drehen und wenden wie man will, mit einer rationalen Herangehensweise wird sich der Sachverhalt meiner Ansicht nach nicht greifen lassen.

Es handelt sich um ein Politikum und da besitzen die Gesetze des Verstandes bekanntlich nur begrenzte Gültigkeit.

Die neuerliche Stellungnahme von Innenminister Lewentz spricht eine überdeutliche Sprache. Für das Land sind FWS-Stadion und FCK kein Thema.

In Mainz hat niemand Lust, sich an Fehlern der Vergangenheit die Finger zu verbrennen und der Opposition Munition zu liefern. Außerdem lässt sich mit der staatlichen Hilfe für Fußballvereine wahltaktisch heutzutage kein Blumentopf gewinnen.

Ohne das Land ist eine Lösung in dieser Frage aber praktisch ausgeschlossen, denn obwohl sie maßgeblich betroffen ist, hat die Stadt Kaiserslautern in der Sache nicht viel zu melden.

Zum einen ist man bettelarm und hat dadurch keinen Handlungspielraum, zum anderen wird man im Wesentlichen kaum von der Linie der Landesregierung abweichen. Hier sitzen Parteigenossen an einem Tisch. Die Zweckehe von Herrn Weichel ist zumindest ziemlich deckungsgleich mit den Äußerungen von Herrn Lewentz, der damit seiner Ministerpräsidentin den Rücken freihält.

Deshalb wäre wohl die einzige Lösung, wenn man einen Investor findet, der das Stadion komplett auslöst. Verzicht wird es von Seiten der öffentlichen Hand dabei nicht geben. Jeder Nachlass würde in der Öffentlichkeit so ausgelegt werden, als müsste der Steuerzahler zu Gunsten des FCK und eines privaten Investors zurückstecken. Über diesen Stock werden die politisch Verantwortlichen niemals springen.

Auch wenn es hier viele nicht glauben wollen aber ich bin mir sicher, dass man eher die 100 Mio. Euro Bombe platzen lässt. Der Bürger wird die Zusammenhänge weder durchschauen, noch sich dafür großartig interessieren und die Schuld wird beim FCK und der Stadt Kaiserslautern verortet. Am zusammenkehren der Scherben wird sich das Land dann wieder öffentlichkeitswirksam beteiligen, wozu es ja ohnehin verpflichtet ist.



Beitragvon MäcDevil » 05.05.2018, 07:29


Finde es jetzt haarsträubend du Schuld bei diesen Leuten zu suchen. Macht euch mal bewusst, dass ohne diese Leute es den FCK gar nicht mehr geben würde. Nur diesen Leuten aus der Politik habt ihr zu verdanken, dass der FCK jahrelang mit Steuergeldern finanziert wurde. Vielleicht trägt Kurt Beck auch einen großen Anteil daran, dass der FCK bis heute existent ist.
Also erstmal Kopf einschalten bevor man wieder " unschuldige Säue durch das Dorf Kaiserlautern jagd!" :nachdenklich:
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" ...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!



Beitragvon wkv » 05.05.2018, 08:53


Und weiter gehts.....
Der Herr Kuntz darf heute via Horst Konzok auch verkünden, dass er keine Schuld hat. Er habe den Verein ordentlich übergeben, auch wären die nicht im Fröhnerhof investierten Mittel da gewesen. Nicht, dass Banf und alle anderen ihm da widersprechen. Herr Rombach durfte auch schon sagen, dass er gut Aufsicht geführt habe....

Dann muss wohl ein Vulkanausbruch schuld sein am Niedergang des FCK. Alle Verantwortlichen der letzten 20 Jahre weisen alle Verantwortung und Schuld weit von sich.
:nachdenklich:



Beitragvon Troglauer » 05.05.2018, 09:26


MäcDevil hat geschrieben:Finde es jetzt haarsträubend du Schuld bei diesen Leuten zu suchen. Macht euch mal bewusst, dass ohne diese Leute es den FCK gar nicht mehr geben würde. Nur diesen Leuten aus der Politik habt ihr zu verdanken, dass der FCK jahrelang mit Steuergeldern finanziert wurde. Vielleicht trägt Kurt Beck auch einen großen Anteil daran, dass der FCK bis heute existent ist.
Also erstmal Kopf einschalten bevor man wieder " unschuldige Säue durch das Dorf Kaiserlautern jagd!" :nachdenklich:


Es geht nicht primär darum Schuld zu suchen, sondern die Abläufe und Mechanismen zu verstehen und mit Verlaub, der FCK hat Kurt Beck überhaupt nichts zu verdanken.

Kurt Beck hat den FCK benutzt. Um sich in Szene zu setzen und um seine Wahlen zu gewinnen.

Er hat sich mit dem FCK und seinen diversen Leuchtturmprojekten geschmückt wie ein Pfingstochse.

Hahn, Nürburgring oder FWS haben alle drei Gemeinsamkeiten. Der joviale Landesvater hatte seine Finger im Spiel, sie funktionieren nicht und haben den Steuerzahler hunderte von Millionen gekostet.

Diese Millionen waren auch nicht seine eigenen, sondern es war das Geld der Bürger und Steuerzahler. Kurt Beck persönlich hat das alles keinen Pfifferling gekostet.

Solange man zu Siegen und sogar Meisterschaften gratulieren konnte, schöne Bilder gemacht wurden, man dem Fritz die Hand schütteln durfte, solange war der FCK ein Pfund, mit dem man wuchern konnte.

Schöne Bilder kann man schon lange nicht mehr machen, Siege gibt es auch keine zu beklatschen und deswegen greift heute kein Landespolitiker den FCK auch nur mit der Brikettzange an.

Mit Schuld hat das aber wenig zu tun, so funktioniert das Spiel nun mal.



Beitragvon SEAN » 05.05.2018, 09:39


Ke07111978 hat geschrieben:Damals hätte man Beck die Pistole auf die Brust setzen müssen und sagen: wenn du die WM willst, dann zahle die Mehrkosten.

Ein Punkt, den ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstehe. Das Stadion ging 2003 in Besitz der Stadiongesellschaft, die Mehrkosten sind aber später gekommen, wenn ich mich bei einigen Artikeln auf Facebook nicht verlesen hab. Wie kann das gehen das ich ein Haus verkaufe, ein Jahr später wird der Anbau teurer als geplant und ich als Verkäufer, der das Haus überhaupt nicht mehr besitzt, soll das dann bezahlen??
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon daachdieb » 05.05.2018, 09:47


wkv hat geschrieben:Und weiter gehts.....
Der Herr Kuntz darf heute via Horst Konzok auch verkünden, dass er keine Schuld hat.

Ich hab das nicht gelesen. Aber hier gehts um den Stadionumbau und den Abstieg in die 3. Liga. Und da kann man ihm wohl nichts ans Bein binden - oder?

Gerade du, der so von Seiten der Stadt argumentiert, müsste doch einen FCK der "seine Hausaufgaben" macht und sportlich besser da steht (Stichwort: all in - wir verlieren durch den Abstieg zB satte 10 Millionen Fernsehgelder) den Kuntzschen Weg über alles loben. Die zuvor waren knapp davor abzuschmieren und die danach sind einen Schritt weiter.
Während Kuntz den Verein führte hatte die Stadiongesellschaft noch 8 Jahre lang Mieteinnahmen, die "etwas" höher waren als die 425.000 demnächst. Ja, vielleicht auch mit hin und her schieben von Geldern. So what?

Der Bürgermeister hat die 8 Jahre reduzierte Miete sicher gerne von Kuntz genommen und wäre heute froh nicht dermaßen bluten zu müssen. Und dass er die 2 Millionen p.a. jetzt nicht bekommt - da bedankt er sich sicher nicht bei Kuntz.

Deine Argumentation ist nicht schlüssig.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon bjarneG » 05.05.2018, 09:51


Troglauer hat geschrieben:... es war das Geld der Bürger und Steuerzahler. Kurt Beck persönlich hat das alles keinen Pfifferling gekostet...


Nur zum Verständnis: Beck ist kein Bürger und zahlt keine Steuern ?



Beitragvon Paladin » 05.05.2018, 09:54


Troglauer hat geschrieben:@Ke

Danke für deine gute Erläuterung der Zusammenhänge.


Japp, danke dafür.


Troglauer hat geschrieben:Auch wenn es hier viele nicht glauben wollen aber ich bin mir sicher, dass man eher die 100 Mio. Euro Bombe platzen lässt. Der Bürger wird die Zusammenhänge weder durchschauen, noch sich dafür großartig interessieren und die Schuld wird beim FCK und der Stadt Kaiserslautern verortet. Am zusammenkehren der Scherben wird sich das Land dann wieder öffentlichkeitswirksam beteiligen, wozu es ja ohnehin verpflichtet ist.


Genau das befürchte ich auch. Nach den ganzen Jahren, dem Gerede von FCK Steuer und dem jetzigen Abstieg hat man die Öffentlichkeit fast soweit emotional vom FCK gelöst, das man das ohne Aufschrei machen kann. Man hat die Pacht gravierend gesenkt und damit zum letzten Mal guten Willen gezeigt, aber schonmal durch die Medien durchsickern lassen das man das nur ein Jahr gestemmt kriegt. Steigt der FCK nicht unmittelbar wieder auf, kann man dann im Folgejahr den Stöpsel ziehen und alle verstehen es. Egal ob Verkauf an einen Investor der das Stadion erhält oder der es platt macht und Häuser baut, für nen symbolischen Euro selbst wenn man selbst auf den Schulden hocken bleibt, kann man es dann durchdrücken ohne den kollektiven Aufschrei zu befürchten. Ging ja nicht anders, man hat alles versucht nur der FCK war halt nicht mehr in der Lage seine Schuld zu stemmen. Vielleicht geht der Club auch vorher insolvent, dann hat es sich eh "gelöst".

vhelou77 hat geschrieben:Genauso wie wir sportlich einen Fachmann benötigten (bis Bader kam) benötigt die Stadiongesellschaft einen Immobilienfachmann. Und nicht einen aus Berlin, sondern einen lokalen. Jemanden der die Gegend, die handelnden Personen, und die Immobilienwirtschaft vor Ort genau kennt


Auch vom Verein würde ich mir wünschen das man mal öffentlich Stellung nimmt um die Diskussion Mal auf eine Lösungsorientierte Ebene zu bringen und weg von der FCK hat das alleine zu stemmen. Es muss endlich gemeinsam eine Lösung gefunden werden und ich befürchte das man über die Jahre, und vorallem durch Gries die Bereitschaft der Politik für Kompromisse verbraucht hat.



Beitragvon Troglauer » 05.05.2018, 10:02


bjarneG hat geschrieben:
Troglauer hat geschrieben:... es war das Geld der Bürger und Steuerzahler. Kurt Beck persönlich hat das alles keinen Pfifferling gekostet...


Nur zum Verständnis: Beck ist kein Bürger und zahlt keine Steuern ?


Erbsenzähler :-p



Beitragvon bjarneG » 05.05.2018, 10:10


Ich mein ja nur. Am Ende glaubts noch Jemand. Soll auch Leute geben, die glauben Ossis zahlen keinen Soli... :wink:



Beitragvon Troglauer » 05.05.2018, 10:30


Ossis zahlen Soli?? :shock: Also jetzt hör aber mal auf :lol:




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