Aktuelles und Historisches zur Heimstätte der Roten Teufel.

Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 26.12.2016, 19:47


FCK58 hat geschrieben:...und genau da sehe ich den Ansatzpunkt: Runter in Liga 4, das Land bluten lassen und langsam wieder hoch kommen.
Den 65 Mio-Klotz am Bein werden wir auch mit einem Investor nicht so ohne weiteres los werden. der müsste ja in den nächsten Jahren locker 100 Mios investieren. Also sollen doch bitteschön die blechen, die uns diese Kiste auch eingebrockt haben.
Wir in der 4. Liga mit einem Durchmarsch in Liga 2 kostet ihn vielleicht nur ein Fünftel. Und dann sehen wir weiter.


Raus aus dem FWS, Land und Stadt bluten lassen, Neustart in Liga 4, Investor, Durchmarsch... und letztendlich zeigt der FCK allen den nackten Hintern mit einem Grinsen im Gesicht?

Ein brutaler Mix aus Resignation, "Nach uns die Sintflut"-Einstellung, Überheblichkeit und Naivität.

:shock: :nachdenklich:
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon SEAN » 26.12.2016, 21:57


Ke07111978 hat geschrieben:Jeder Pachtvertrag in einem Shoppingcenter enthält eine leistungsabhängige Komponente. Sprich: Läuft der Laden wird viel gezahlt, läuft er nicht, wird wenig gezahlt. Auch nahezu alle Pachtverträge für Fußballvereine im Profisport enthalten eine solche Klausel. Sogar RB hatte eine entsprechende Klausel.


Das System haben wir auch eingeführt, wenn wir mit unseren Fressbuden auf ner Kirmes stehen. Es gibt X % vom Umsatz, und fertig. Viel Umsatz, viel Standgeld, wenig Umsatz, wenig Standgeld. Das ist eine faire lösung, wie ich finde.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon FCK58 » 26.12.2016, 23:21


@Hauptstadt Lautrer.
Nö. Weder - noch. Von Realitätsverlust, diversen Naivitäten, und anderen Schmeicheleien, die du da ins Spiel gebracht hast, bin ich ganz bestimmt meilenweit entfernt.Ganz im Gegenteil:In meinem Job gelte ich eher als knallhart kalkulierender Pragmatiker, der das Finanzielle nie aus den Augen verliert.
Zu einem nicht unerheblichen Teil wurde uns die jetzige Situation auch von der Landespolitik aufgebürdet. Andererseits fürchtet man gerade in der Politik die Inanspruchnahme der Bürgschaft wie der Teufel das Weihwasser. Man will ja schließlich keine Wahlen verlieren und seine gut dotierten Pöstchen behalten. Ergo hält man dem Esel die Karotte vor´s Maul, auf das er den Karren zieht, bis er umfällt. Hauptsache man fällt nicht selber.
Das Szenario mit Liga 4 schwirrt mir schon länger in der Birne herum und ich persönlich hätte auch keine Hemmungen, dies umzusetzen. Das Land RLP ist schließlich nicht die Stadt KL, die - durchaus auch unverschuldet - ihre Kindergärten nicht mehr zahlen kann.
In unserer Landespolitik soll man bei allen arrivierten Parteien einfach einmal weniger Scheiße bauen, seine politischen Eitelkeiten begraben und anfangen zu sparen. Dann klappt´s auch mit den Finanzen.
Die AfD lasse ich hier ausdrücklich außen vor. Diese braun angehauchten Haufen möchte ich keinen "Spielplatz" geben.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon Troglauer » 27.12.2016, 00:32


Nach meiner Einschätzung unterschätzen hier einige die stark veränderten Rahmenbedingungen.

Auf Unterstützung aus Mainz wird man nicht hoffen können. Nach den Peinlichkeiten mit Hahn und Nürburgring wird dort erst recht niemand Steuergelder für einen maroden Fußballverein aufbringen wollen, egal in welcher Form. Da kann es noch so unsinnig sein, ein Stadion einfach zur Ruine verkommen zu lassen. Ich bezweifele, dass die Landesregierung ein so heißes Eisen anfassen würde. Die große Mehrheit in der Bevölkerung hat zudem wenig Verständnis für die Subventionierung von Fußballvereinen, während kaum Geld für Schulen oder Straßensanierung vorhanden ist.

Ich will hier nicht näher darauf eingehen, dass der FCK in den letzten 15 Jahren auch viel Kredit verspielt hat, im wahrsten Sinne des Wortes. Man muss leider davon ausgehen, dass die Geduld hier einfach weitgehend erschöpft ist.
Das Land und Stadt eine Mitschuld tragen mag ja durchaus richtig sein, interessiert aber niemand, außer ein paar FCK-Fans. Für die öffentliche Meinung sind wir Chaos-Lautern. Da beißt die Maus keinen Faden ab.



Beitragvon FCK58 » 27.12.2016, 01:16


Du schätzt unsere Situation absolut realistisch ein. Ich übrigens auch. :wink:
Trotzdem gilt aber: Wenn eine Bürgschaft gezogen wird, dann wird sie eben gezogen. Da kann sich die Landesregierung (jedweder coleur) gerne auf den Kopf stellen und mit den Beinen strampeln. Die Gläubiger interessiert das einen feuchten Dreck. Die holen sich ihr Geld zurück. Schließlich war die Bürgschaft ja auch Bestandteil oder zwingende Bedingung für den Abschluss des Kreditvertrages und wurde von einer Landesregierung rechtsverbindlich unterschrieben.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon wernerg1958 » 27.12.2016, 09:50


Ich denke es wäre schon längste eine Lösung möglich gäbe es diese Bürgschaft nicht, weil die Politik nicht das Gesicht verlieren, sprich die Millionen ob wohl sie weis, daß beides eigentlich schon verloren ist.
In der Stadt gibt es sogar Leute oder besser bei der Stadt die Glauben das Stadion unter keinen Umständen an den Verein zurück zugeben da es ja in ein paar Jahren bezahlt wäre und so die Stadt jährlich Einnahmen hätte von 3,2 Millionen. Da sage mal einer die Politiker in der Stadt seinen nicht clever. Hut ab!



Beitragvon FCK58 » 27.12.2016, 11:14


Ich glaube eher, dass dieser Politiker( wie die meisten seiner Kollegen übrigens auch) doch eher weniger clever ist. :wink:
Der Darlehensvertrag läuft bis 2027 (?) und selbst wenn das Land die Bürgschaft übernehmen müsste, hätten wir bis dahin eine marode Kiste. Beton hat eben die Eigenschaft, von der agressiven Luft angegriffen zu werden. Vermutlich würden die 3,2mio´s gerade für den jährlichen Unterhalt draufgehen und das der FCK noch einmal einen Vertrag unterschreiben wird,in welchem er Pacht und Unterhalt auf´s Auge gedrückt bekommt, dass wage ich doch stark zu bezweifeln.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon DevilDriver » 02.01.2017, 17:32


Mal eine (ernsthafte) Frage an die Experten in diesem Thema:

Wie sieht es denn mit der Alternative "Rückbau des FWS" auf ca. 30-35.000 Plätze aus?

Vereinfacht gesagt: West-, Süd- und Osttribüne quasi "halbieren" und neues, einfaches Dach drauf.
Das Stadion sähe dann ungefähr so wie vor dem Umbau der Südtribüne 1998(?) aus.

Ich denke, ein Rückbau wäre die nachhaltigste Lösung. Ein Stadion in der Größenordnung von ca. 30.000 wäre notfalls auch in der 3. Liga zu unterhalten. Zumindest aber in der 2. Liga ohne Probleme.

Klar, in der 1. Liga könnten wir das Stadion in der jetzigen Form finanzieren. Aber Vereine wie wir haben keine Garantie auf 1.Liga-Zugehörigkeit. Selbst wenn wir wieder mal einige Jahre 1. Liga spielen würden, so müssten wir doch jedes Jahr auch damit rechnen abzusteigen. Und spätestens dann wäre die gleiche Diskussion wieder da.

Natürlich würde so ein Rückbau auch wieder Kosten verursachen, aber wie gesagt, ich sehe darin die einzige Chance das Thema dauerhaft zu klären.

Wie sagt man immer: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.



Beitragvon kai900 » 02.01.2017, 17:47


So ein Betonklotz halbierst du nicht einfach mal so. Da wäre ein Neubau billiger.
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen



Beitragvon DevilDriver » 02.01.2017, 17:58


Aber ein Abriss/Rückbau wäre auch zunächst für einen Neubau erforderlich. Sofern man an der gleichen Stelle neu bauen will.

Und ohne FCK müsste man es sowieso abreißen bzw. müsste es verfallen lassen.



Beitragvon FCK58 » 02.01.2017, 18:05


Stell´dir mal vor, dass du ein Haus gebaut hast. Darauf sind noch 300 Kilo abzudrücken. Du willst die Kiste nun abreißen und auf dem gleichen Grundstück eine neue Hütte bauen. Natürlich auch auf Pump.
Was glaubst du, wird dein Banker dir erezählen?
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon DevilDriver » 02.01.2017, 18:40


Das ist mir schon alles klar, was ihr schreibt.
Aber wie sieht die Lösung des Stadionproblems aus?

Fakt ist, dass Stadion ist für unseren FCK überdimensioniert. Um ca. 10-15.000 Plätze.
Und auf Dauer können wir uns diese Riesenarena einfach nicht mehr leisten.

Ich gehe dabei davon aus, dass wir auch noch die nächsten Jahre in der 2.Liga spielen. Über irgendwelche Varianten mit 1.Liga-Geldern zu spekulieren kann man sich glaube ich sparen.

Um um bei dem Beispiel mit dem Haus zu bleiben:
Wenn ich mir das Haus nicht mehr leisten/unterhalten kann, muss ich da raus. Im Falle eines Hauses wird dann die Bank wohl noch einen neuen Mieter/Käufer finden der weiter zahlt. Im Falle des FWS aber nicht.

Dann steht das FWS leer. Ein rießiger Betonklotz mitten in der Stadt. Schon von weitem gut zu sehen. Und nebenbei muss die Stadt noch Millionen von Euros für den Unterhalt eines nicht genutzten Objektes zahlen. Oder man würde das Gelände einfach absperren und alles verfallen lassen.

Was ich sagen will, das FWS in seiner jetzigen, völlig überdimensionierten Form hat keine Zukunft. Ob mit oder ohne FCK.



Beitragvon wernerg1958 » 02.01.2017, 19:03


Doch das Stadion hat eine Zukunft mit dem FCK allerdings nur in Liga 1 das wissen wir alle und das wußten auch schon die die es so groß gebaut haben. Es gab da nur ein Fehler niemand rchnete damit, daß der FCK mal dauerhaft oder langjährig in Liga 2 abstürzt.
Du siehst es richtig ohne den FCK, wird das Stadion in den Pfälzerwandrkalender aufgenommen unter Burgen und Schlösser vergangener Könige und Kaiser deren Sitz dies mal war.
Aber der Gedanke das Stadion zu verkleinern kostet Geld viel Geld, da man aber das "Haus" das du verkleinern willst noch nichtmal annährend bezahlt hat bleibt das ein Wunsch der nie erfüllt werden kann.
Du siehset jetzt das Dilemma welches die Stadt das Land und der FCK miteinander haben.
Nur nochmal zur Erinnerung das Land ist Bürge für die Darlehen die es braucht um das Stadion an die Stadt zu verscherbel.
Und wenn alle ein wenig in die richtige Richtung gingen würden sie gemeinsam einen Investor suchen denn in Sache Stadion sind die Stadt und das Land mehr am Problem als der FCK.
Wenn es Liga 4 werden würde würde dem FCK ein kleineres Spielfeld ausreichen, egal wo, ein FWS wäre unbezahlbar!
Vieleicht bringt der Herr Klatt das den Politikern noch bei, allerdings wenns läuft wie am Hahn.... gute Nacht Freunde.



Beitragvon Mac41 » 02.01.2017, 20:21


Die ganze Diskussion rund um das Stadion haben wir ja schon des öfteren durchgekaut.

Nur mal so zur Info, damit wir auch die richtigen Zahlen verwenden.
Der Aufwand für den Spielbetrieb (Stadionkosten wie Pacht und Nebenkosten) lag bei 4,7 Mio und für Ordner bei 0,6 Mio., die Werbung kostete 2,4 Mio. Die Umsatzerlöse waren für die Meisterschaftsspiele 4,63 Mio und bei den Logen 2,3 Mio., dazu kommen dann noch Stadion geb. Rechte (wie Bandenwerbung) 1,1 Mio.und das Catering mit 0,75 Millionen, d.h. mit dem Zuschauerschnitt von 25872 konnte ein leichtes Plus im Spielbetrieb erwirtschaftet werden. Der hohe Aufwand für Werbung dürfte in diesem Jahr reduziert werden, sodaß auch mit dem aktuellen Schnitt der Break even wohl erreicht wird.
Interessant ist natürlich, dass - obwohl immer die schlechte Logenausstattung genannt wird - diese 1/3 der Gesamtzuschauereinnahmen ausmachen.
Fazit:
Die reine Stadionkosten sind demnach auch bei einer höheren Miete mit einem 22.000 er Schnitt darstellbar. Mit weniger Zuschauern wird es aber kritisch.

Der aktuelle Mietvertrag mit der FWS GmbH geht ja immer noch von einem Sale & Lease Back Deal aus, der damals vom Land (hier MP Beck) und dem Verein ausklabüstert wurde. Es wurde ja einfach mal gerechnet, wieviel Schulden der FCK hatte, wieviel Geld zum Fertigbauen notwendig war und dieser Gesamttopf lag bei ca. 60 Millionen. Diese Summe wurde über ein Darlehn finanziert und der Verein sollte die Zinsen bezahlen und die Gesellschaft über die Abschreibungen den Tilgungsbetrag zum Ende der Laufzeit ansparen. So wurde die WM in Lautern auf der Zukunft des FCK finanziert. Der Verein hat Mühe das Geld aufzubringen und die Stadt muss über ihre Patronatserklärung immer mal wieder das Defizit der Stadiongesellschaft auffüllen. Fein raus ist nur der eigentliche Initiator, das Land, das eigentlich die Musik bestellt hatte.
Die einfachste Lösung, das Land würde die Gesellschaft still und heimlich übernehmen und damit Stadt und Verein erst mal von dem Klotz befreien, ist leider nach Nürburgring, Hahn, Zweibrücken ... nicht mehr möglich, da politisch zu sehr belastet.
Die andere Lösung die hier diskutiert wurde, wäre der Neubau. Was kostet ein Stadion?
Der hässliche Klotz in Paderborn (Fertigbau) hat ca 18 Millionen für 15.000 Zuschauer gekostet, in Gliwice (Gleiwitz)in Polen wurde die gleiche "Arena" für 10.000 Zuschauer zu einem Preis von 15 Mio. 2011 gebaut.
Das Stadion in Halle, auch 2011 gebaut, kostete 17 Mio., für ebenfalls 15.000 Zuschauer.
In Magdeburg wurden für 25.500 Zuschauer 31 Mio. aufgewendet.
Der Borussiapark in Gladbach inkl. Trainingsgelände und Nebengebäude kostete 86,9 Mio für 54.014 Zuschauer.
Nimmt man diese Werte errechnen sich Baukosten von 1.200 bis 1.500 € pro Zuschauer.

Bei einer Zielgröße von 35.000 wären das für einen Neubau z.B. auf dem Erbsenberg in KL ca 50 Mio.
Finanzieren wir sowas über einen Investor, dann braucht der auch einen ROI, bei 4% wären das auch 2 Mio., was angesichts der geringeren Zuschauerkapa auch eine schwer zu erzielende Miete ist. Einzig die Kosten für den Unterhalt wären etwas niedriger.
Das ist jetzt nur eine Überschlagsrechnung, soll aber nur zeigen das der Neubau durch einen Investor für den Verein leider auch nicht die Ideallösung ist.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon DevilDriver » 02.01.2017, 23:05


Wie bereits gesagt, ich bin kein Finanzfachmann oder Experte in diesem Thema.

Wenn ich mir die von Mac41 genannte Zahlen anschaue verstehe ich nicht, wieso man auch immer wieder von einem Aufwand für das Stadion von über 8 Mio. geredet hat. Oder vergesse ich hier irgendwelche Aufwendungen.



Beitragvon SEAN » 02.01.2017, 23:14


DevilDriver hat geschrieben:Wie bereits gesagt, ich bin kein Finanzfachmann oder Experte in diesem Thema.

Wenn ich mir die von Mac41 genannte Zahlen anschaue verstehe ich nicht, wieso man auch immer wieder von einem Aufwand für das Stadion von über 8 Mio. geredet hat. Oder vergesse ich hier irgendwelche Aufwendungen.

Vieleicht die Renovierungs- und Instandhaltungskosten? Die hab ich jetzt nicht explizit in Mac´s Auflistung gefunden. Kann auch sein das sie in den aufgeführten Pacht- und Nebenkosten drinstecken. Dafür kokmmen mir dann aber die 4,7 Mios etwas wenig vor. Ich denk da wird Mac vieleicht noch was zu schreiben können.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Mac41 » 03.01.2017, 12:33


DevilDriver hat geschrieben:Wie bereits gesagt, ich bin kein Finanzfachmann oder Experte in diesem Thema.
Wenn ich mir die von Mac41 genannte Zahlen anschaue verstehe ich nicht, wieso man auch immer wieder von einem Aufwand für das Stadion von über 8 Mio. geredet hat. Oder vergesse ich hier irgendwelche Aufwendungen.


Du hast recht, Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt hatten mehrfach Belastungen durch das Stadion von 8 bis 8,5 Millionen pro Jahr genannt.

Meine Zahlen stammen aus der Bilanz 15/16 und beziehen sich auf den Spielbetrieb, d.h. die Kosten, die durch die Spiele der Mannschaften im FWS entstehen.
Das ist Pacht und Nebenkosten (Energie, Reinigung, Pflege)mit 4,7 Mio sowie der Ordnungsdienst und die Werbung für und bei den Spielen (Videoproduktion, elektronische Banden), aber auch Rettungsdienste u.ä.
Dem stehen die Einnahmen aus Kartenverkauf und Logen, sowie Werbeeinnahmen aus dem Stadion gegenüber und die zeigen, dass auch der niedrige Schnitt von 25.000 Zuschauern den Spielbetrieb im Stadion deckt.
Im Jahr zuvor waren die Kosten etwas höher, da lagen die Stadionkosten bei 5,3 Mio, wohl weil die Pachtreduzierung da noch nicht voll griff, dafür war aufgrund des höheren Zuschauerschnitts die Erlöse bei 6,4 und die Logen bei 2,6 Mio.
Stefan und Fritz waren in ihrer Buchführung was die Zuordnung von Kosten und Investitionen angeht immer etwas kreativ (ist ein neuer Rasen eine Investition oder sind es Kosten?) und es wurde auch immer von einer 7 stelligen Summe gesprochen, die aus dem Verkäuferdarlehn stammte, die in Stadion und NLZ zu investieren war, aber nie in der Bilanz als Investitionen auftauchte, weil sie aus lfd. Kosten bestand. Des weiteren wurden auch immer gerne Aufwendungen für die Verwaltung, Gastronomie und auch das Museum, wenn es opportun war dem Stadion zugeordnet, so zum Beispiel Büroeinrichtungen oder der Ausbau der Fritz-Walter Logen mit Möbel Martin als Sachleistung als Werbepartner.
Ich habe nur Kosten des Spielbetriebs aufgeführt und die direkten Einnahmen gegenübergestellt.

Diese Gliederung beruht auf der Annahme eines 3 Säulenmodells für die Budgetierung eines Profivereins, sie besteht grob gesagt aus:
1. Zuschauereinnahmen, Stadiongeb. Rechte vs. Spielbetrieb
2. Mannschaftskosten Profiligen vs. TV-Gelder Sponsoring, Clubgeb. Rechte
3. Merchandising, Handel, Gastro, Beiträge vs. Verwaltung, Jugend....

Beim FCK ist die dritte Säule leider schief, ebenso wie die 2. und die 1. kann es leider nicht auffangen. Aus diesem Grund waren immer wieder Transfererlöse notwendig um den Zuschauerrückgang und die rückläufigen Sponsoreneinnahmen aufzufangen.

Mir ging es nur darum, mal die Mär vom zu teuren Stadion auf eine reale Grundlage zu stellen.
Eine Stadionmiete von 3,2 Millionen € lässt sich mit einem Schnitt von mehr als 25.000 noch rechnen, darunter wird es aber eng. Mit einem kleineren Stadion(neu)bau gehen die Kosten nicht entsprechend runter, die Refinanzierung wird aber aufgrund der geringeren Kapazität schwieriger.
Die Quersubvention durch die öffentliche Hand, wie bei anderen Stadien durchaus noch gegeben, wird in RLP und durch die Historie des FCK leider wohl nicht mehr möglich sein.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon Naheteufel11 » 06.01.2017, 10:33


Um für das FWS Einsparpotentiale zu erhalten, müsste man detailliertere Kosten kennen.
Zum Beispiel die Kosten für die 2. Mannschaft, und dazu die Kosten für den Umbau von Platz 4 für die 2. Mannschaft.
Ich erinnere mich lediglich an ein Interview mit Gries, der Einsparungen durch LED-Beleuchtung in Erwägung zog.

@Mac41:Danke für Deinen Bericht. Eine kleine Erläuterung zu den Logen:
Du hast richtig erkannt, dass diese 1/3 der Zuschauereinnahmen ausmachen. Beklagt wurde die geringe Logenzahl im Vergleich zu anderen Stadien. Das entspricht der Realität, im Vergleich mit anderen Stadien sind wir bei den Logen weit hinten (wobei der BvB die meisten hat, über 1.200).
Bei doppelter Logenzahl wären die Erlöse noch höher, man beklagt also fehlende Zusatzeinnahmen.

Um die Nummer zumindest mittelfristig zu lösen, bleibt nur ein Pool aus Partnern, die für den Erhalt des Namens FWS die Lücke der Pacht i.H.v. 600-800k/Jahr zahlen.
Gott fragte die Steine, ob Sie Lautrer sein wollen. Da antworteten die Steine "Nein, dafür sind wir nicht hart genug".



Beitragvon Seb » 06.01.2017, 10:56


Die Frage dürfte sein, ob man die Logen überhaupt vermietet bekommt. Wurden nicht über Jahre hinweg als Loge vorgesehene Räume in der Südtribüne nicht als solche ausgebaut, da die Nachfrage nicht bestand?



Beitragvon MäcDevil » 06.01.2017, 11:04


An alle Hobby-BWLer:
Man kann die Zahlen jonglieren wie man will...Rechenbeispiele texten und Möglichkeiten der finanziellen Verbesserung aufzählen.
Fakt ist: Der 1. FC Kaiserlautern MUSS aufsteigen ansonsten wird es bald "dunkel im Stadion"!
Kann mich noch damals vor ca. 3 Jahren an die glaubwürdigen Worte Kuntzes erinnern, dass der Aufstieg in 3-4 Jahren Pflicht ist und man somit den FCK finanziell retten kann/wird. Jetzt sind drei Jahre vergangen und strauchelt immer noch in der 2. BL rum. Fazit: Kein Aufstieg würde das finanzielle AUS für den FCK bedeuten !!! Es herrschen bedrohliche Zustände im Verein... :shock:

Also lasst die Finanzexperten des Vereines nach einer Lösung suchen...
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" ...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!



Beitragvon Mac41 » 06.01.2017, 12:48


Naheteufel11 hat geschrieben:Beklagt wurde die geringe Logenzahl im Vergleich zu anderen Stadien. Das entspricht der Realität, im Vergleich mit anderen Stadien sind wir bei den Logen weit hinten (wobei der BvB die meisten hat, über 1.200).
Bei doppelter Logenzahl wären die Erlöse noch höher, man beklagt also fehlende Zusatzeinnahmen.


Mit inem Verhältnis von 1 zu 2 der Einnahmen durch Logen liegt der FCK im "normalen Bereich. Bei Logen muss man natürlich immer beachten, was man wo wie vergleicht. Das geht vom separaten Raum für 6 bis 40 Gäste, mit den passenden Sitzen direkt davor, bis hin zu Cateringbereichen ggf. mit reservierten Gruppentischen und den dazu buchbaren Sitzplatzbereichen auf einer der Tribünen.
Hier hat der FCK nicht das Problem der ausreichenden Kapazitäten, sondern in der Qualität des Angebotes und in der Zahl der "Kunden". Größere Bereiche in den beiden Logentürmen sind zur Zeit nicht vermarktbar, mangels Nachfrage.
So sind die Einnahmen im letzten jahr von 2,6 auf 2,3 zurückgegangen, allerdings weniger als beiden "normalen Zuschauern (6,4 auf 4,7).
Das heisst im Umkehrschluss, eine Konzentration auf die normalen Zuschauer und den Trend umzukehren (was durch Spielweise und "attraktive Gegner" möglich ist), würde die Zusatzkosten der höheren Miete sehr einfach und kurzfristig, ohne Investitionen in das Stadion lösen.
Langfristig ist sicher über ein verbessertes Logenvermarktungskonzept zu arbeiten, da der FCK hier nicht unbedingt die beste Qualität anbietet.
Es bleibt allerdings immer die Frage, wieviele Kunden kann ich für entsprechendes Geld dazu bringen, triste Spiele als gesellschaftliches Event anzusehen.

MäcDevil hat geschrieben:Kann mich noch damals vor ca. 3 Jahren an die glaubwürdigen Worte Kuntzes erinnern, dass der Aufstieg in 3-4 Jahren Pflicht ist und man somit den FCK finanziell retten kann/wird.


Diese Erkenntnis hatte nicht nur der (kurzzeit) Marketingstudent Stefan Kuntz, die höheren Einnahmen der ersten Liga machen es einfach den Verein zu sanieren, sie machen es aber auch einfacher Geld auszugeben, da man es nicht unbedingt erst schnorren muss.
In Bezug auf das Stadion und den aktuellen Vertrag heißt dies, die zusätzlichen Kosten für die Stadionmiete lassen sich leicht über die Zuschauer finanzieren, da man den Schnitt schnell an 40.000 heranbringen kann.
Aber das sollte uns allen klar sein, die finanzielle Sanierung des FCK ist nicht in einer der unterklassigen Ligen nachhaltig möglich, sondern nur in der ersten Liga. Beispiele wie Aachen zeigen sehr wohl, dass der Slogan vom "they never come back" im Fußball auch eine gewisse Wahrheit hat.
Hasta la Victoria - siempre!




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