Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 05.08.2024, 13:00


Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Kohlmeyer » 05.08.2024, 13:10


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Foto: Imago Images

Taktik-Nachlese zum Spiel Ulm-FCK
Die DBB-Analyse: Ein Sieg für die Seele


"Auftakt nach Maß" oder "glücklich abgewendeter Fehlstart"? Phrasen helfen nicht, um den mit 2:1 erfolgreichen Saisonstart des 1. FC Kaiserslautern beim SSV Ulm zu bewerten. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen.

Vom fußballerischen Neu-Anfang träumen, dann aber an amateurhaften Abwehrfehlern scheitern. Wie das aussehen kann, hätten sich die Betze-Buben bereits am Samstagnachmittag anschauen und als warnendes Beispiel ins Donaustadion mitnehmen können: Bei der Partie Karlsruher SC gegen den 1. FC Nürnberg, in der die "Glubberer" eine 2:0-Führung wieder aus der Hand gaben und so ihrem neuen Coach Miro Klose das Trainerdebüt versauten.

Unterm Strich stellten sich die Roten Teufel in Ulm natürlich nicht so stümperhaft an wie die FCN-Hintermannschaft bei den KSC-Treffern. Es gab aber Phasen in ihrem Spiel, in denen es so aussah, als könne es ähnlich laufen. Vor allem in der Viertelstunde nach der 47. Minute.

Ein 0:1, das zum Verhängnis hätte werden können

In dieser nämlich waren die Gastgeber in Führung gegangen, und sowohl Abschluss als auch eine Entstehung waren aus Pfälzer Sicht einfach nur zu Haare raufen. Spatzen-Keeper Christian Ortag passt einen Abschlag auf die linke Verteidiger-Position zu Philipp Strompf. Worauf die vorderen FCK-Reihe sofort zu dem forschen Angriffspressing ansetzt, wie es unter Anfang nun öfter praktiziert werden soll. Löblich, löblich, eigentlich.

Strompf aber glückt ein 30-Meter-Pass zwischen attackierenden Roten hindurch in Richtung des Mittelkreises, wo die Stürmerkante Felix Higl das Leder behauptet und auf den rechten Schienenspieler Bastian Allgeier ablegt. Und der darf laufen, laufen und laufen. Und gucken, gucken und gucken. Und flanken, flanken und flanken. Während Mittelstürmer Higl Richtung Lautrer Strafraum trabt, trabt und trabt. Dann stiehlt er sich Jan Elvedi aus dem Kreuz und tickst den Ball an Julian Krahl vorbei ins Netz.

Und schon war's vorbei mit - ja, mit was eigentlich? Mit "Lautrer Herrlichkeit"? Das wär jetzt übertrieben. Treffender ist: Die Roten Teufel hatten sich bis dahin ein ordentliches Chancenplus erarbeitet und zumindest in Ansätzen gezeigt, wohin des Anfangs Weg in Zukunft führen soll.

FCK mit Chancen - aber nicht unbedingt im Anfang-Stil

Wobei die ersten Tor-Aktionen, die der FCK verzeichnete, allerdings mit Mitteln herausgespielt wurden, die er auch schon in der vergangenen Saison im Portfolio hatte. Schon nach drei Minuten bekommt Elvedi eine saubere Freistoßflanke Marlon Ritters auf den langen Pfosten nicht unter Kontrolle, sonst hätte es aus sieben Meter schnackeln lassen können.

Nach neun Minuten haut Krahl einen Abstoß wie in guten alten Zeiten weit nach vorne, Mittelstürmer Daniel Hanslik legt mit dem Kopf auf Rechtsaußen Richmond Tachie ab. Der startet Richtung Grundlinie, passt in den Rückraum - und der eingelaufene Linksaußen Aaron Opoku jagt das Leder aus sechs Metern übers Tor.

Nach einer knappen Viertelstunde flankt Erik Wekesser von links, wie in der vergangenen Runde Tymo Puchacz geflankt hat, Hanslik aber taucht knapp unterm Ball durch. An den Bildschirmen und wie auf den Rängen dürfte da dutzendfach der Satz gefallen sein: "Ragnar Ache hätte den reingemacht." Das Saisondebüt von Lauterns Kopfballspezialist wird aber noch auf sich warten lassen.

Abwehrverhalten? Besser, aber noch lange nicht top

Es beim Spiel gegen den Ball so eng wie möglich machen, mit dem Ball so breit wie möglich - die Elemente im FCK-Spiel, die unter Markus Anfang künftig stärker betont werden sollen, waren durchaus auch schon zu sehen. Eine Einschusschance Tachies aus halbrechter Position etwa wird nach einem erfolgreichen Gegenpressing 25 Meter vor des Gegners Tor eingeleitet.

Und wie sieht's mit dem Abwehrhalten aus in dem Klub, der vergangene Saison mit 64 Gegentreffern die zweitschwächste Defensive der Liga stellte? Künftig soll "weiter weg vom eigenen Tor" verteidigt werden. "Wir haben ganz wenig zugelassen, außer mal ein paar Schüsse aus der zweiten Reihe", resümierte Markus Anfang nach dem Spiel im kleinen Journalistenkreis, und bescheinigte seinen Jungs, "sehr, sehr gut verteidigt" zu haben. Die Darstellung ist wohl ein wenig der Euphorie unter dem Eindruck des Auftaktsieges geschuldet.

Richtig ist: Viel ließ sein Team bis zu diesem 0:1 in der Tat nicht zu, aber das wenige offenbarte Schwächen in die Flügelverteidigung. Nach einem schön vorgetragenen Angriff über die linke Seite etwa verpasste der junge Aaron Keller in der 43. Minute den Führungstreffer für sein Team.

Dass sich der Aufsteiger wenn, dann über die Flügel in Szene setzte, mag daran liegen, dass sie rechts mit Allgeier und vor allem links mit Romario Rösch zwei ihrer stärksten Kräfte auf den Seiten haben. Dass zwischen den Lautrer Flügelstürmern und ihren Verteidigern aber noch Abstimmungsprobleme bestehen, lässt sich ebenfalls nicht leugnen.

Die Flügel können Tempo, aber keine Knoddelkunst

Apropos Flügelstürmer. In der schwachen Phase nach dem Rückstand zeigte sich obendrein: Tachie kann sich zwar durchsetzen, in erster Linie aber über sein Tempo. Wenn es gegen Kontrahenten geht, die sich nach einer Führung tiefer stellen, ist jedoch eher der Typ Schmierseifendribbler gefragt, der sich auch auf einem Bierdeckel an seinem Widersacher vorbeiknoddelt. Das wiederum ist nicht so Tachies Ding.

Auch Dickson Abiama, der ihn ab der 60. Minute ersetzte, blieb ein ums andere Mal an seinen Gegenspielern hängen. Links vermochte sich Opoku auf engem Raum besser durchzusetzen, doch auch er spielt lieber seine Geschwindigkeit aus. Wie in der 46. Minute, als ihn Ritter nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte auf die Reise schickte und Opoku seinen Gegenspieler Tom Gaal übersprintete. Im Strafraum angekommen, schlenzte er die Kugel knapp an Ortags Kasten vorbei.

Unmittelbar danach fiel Ulms 1:0. Was, allem Anfang zum Trotz, wieder mal "typisch FCK" gewesen wäre, wäre die Partie anschließend verloren gegangen.

Warum es soweit dann doch nicht kam? Jedenfalls nicht, weil die Roten Teufel danach ein leidenschaftliches Powerplay aufzogen. Oder weil Markus Anfang auf ein 4-4-2 umstellte, als er in der 71. Minute Jannik Mause für Filip Kaloc ins Spiel brachte. Richtig ist: Die Pfälzer erarbeiteten sich nach und nach wieder Platzhoheit, indem sie wieder mehr Zweikämpfe gewannen. Das zeigt auch diese "Wyscout"-Visualisierung:

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Die Wende: Mit Hilfe der Gastgeber, aber nicht nur

Und dann, es ist leider so banal, halfen die Gastgeber tüchtig mit, das Spiel zu drehen. Wie Johannes Reichert in der 77. Minute einen Foulelfmeter verursachte, war schon arg unglücklich aus Spatzen-Sicht. "Wir haben Lehrgeld bezahlt", brachte es Aufstiegstrainer Thomas Wörle treffend auf den Punkt. Ulms Kapitän touchierte Hanslik in einer gar nicht mal brenzligen Situation. Der FCK-Stürmer bewegte sich aus dem Strafraum hinaus, als er getroffen wurde. Und Schiedsrichter Robert Schröder verlegte den Moment der Berührung erst nach Rücksprache mit dem unter VAR korrekterweise zurück in den Strafraum.

Aus FCK-Sicht darf aber auch notiert werden: Dass Reichert überhaupt in die Bredouille gerät, ist dem energischen Nachsetzen Hansliks geschuldet. Ebenso schön anzuschauen ist Boris Tomiaks cool verwandelter Elfer - und, mehr noch: Wie er anschließend selbst den Ball aus dem Netz holt und in einem Pulk von Mitspielern zur Mittellinie trabt, auf diese Weise signalisiert: Das war's noch nicht, wir wollen noch mehr - wenn das Ausdruck eines neuen Spirits gedeutet werden darf, das wäre schön.

Beim Siegtreffer wiederum unterstützte Ulms Gaal. Als Bewacher Opokus hebt er ein mögliches Abseits auf, so dass sich der eingewechselte Mause einen langen Ball von Wekesser erlaufen kann. Der Neuzugang setzt bei der Ballannahme gut seinen Körper ein, hat aber auch ein wenig Glück, dass der herausstürzende Ortag das Leder nicht zu fassen kriegt. Und Opoku, über die volle Spielzeit betrachtet Lauterns gefährlichster Angreifer, darf zum Matchwinner werden. Opoku, wohlgemerkt, der bei der Generalprobe gegen 1860 München vor Wochenfrist nur von der Bank kam und lediglich wegen Kenny Redondos Verletzung unter der Woche in die Startelf rückte.

An der Stelle wiederum darf ergänzt werden. Bevor der Ball bei Wekesser landete, hatten sich die Roten einen Einwurf der Ulmer in deren Hälfte erobert, indem sie beharrlich und mit vereinten Kräften nachsetzten. Es handelt sich auch hier nicht um ausschließlich um einen geschenkten Treffer nach einer gegnerischen Dusselei.

Von daher trifft das Fazit "glücklich abgewendeter Fehlstart" ebenso wenig wie "Auftakt nach Maß". Drei Punkte zum Start, die sind auf jeden Fall gut für die Seele. Erst recht nach einem gedrehten Rückstand. So sieht's auch Markus Anfang: "Der Glaube an das, was du spielst, wird dann verstärkt."

Zum Abschluss noch ein wenig Statistik-Gedöns

Bevor wir zur xG-Timeline kommen, möchten wir noch einen Einwechselspieler hervorheben. Neuzugang Jan Gyamerah kam nach 71 Minuten für Jean Zimmer, stand inklusive Nachspielzeit 27 Minuten auf dem Platz. Klar soll man nach einem solchen Teilzeit-Einsatz nicht gleich ausflippen, aber ein paar nüchterne Zahlen dürfen ja wohl sein.

Gyamerah spielte zwei steile Pässe, zwei lange Bälle, drei ins letzte Drittel - und alle kamen an. Ebenso seine kurzen und mittellangen Zuspiele sowie ein Rückpass. Lediglich einer seiner drei Seitwärtspässen fand keinen Mitspieler. Außerdem zeigte er, dass er als Außenverteidiger in die Mitte marschieren kann, wie es die Anfang'sche Spielanlage vorsieht. Womit er zumindest eindrucksvoll andeutet hat, wie gut er passen könnte.

2,01 : 0,96 gewinnt der FCK den Wyscout-Daten zufolge nach "expected Goals" (xG), "bundesliga.de" und Co. haben sogar ein 3,0 : 0,98 für Lautern errechnet. Natürlich hauptsächlich wegen der 0,76 Punkte, die allein aus dem Tomiak-Elfer resultieren. Ohne den wär's nicht ganz so klar, aber immer noch deutlich.

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Die Positions- und Passgrafik der Roten Teufel: Das Transfer-Schnäppchen Jannis Heuer (Nr. 24) scheint sich zum Dreh- und Angelpunkt beim Spiel von hinten heraus zu entwickeln. Schön zu sehen auch: Die Positionierung von Mause (18), nachdem er für Kaloc (26) eingewechselt wurde. Da wurde aus dem 4-1-2-3 ein 4-4-2.

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Zu Kaloc führen weder Pfeile noch weisen welche von ihm weg. War irgendwie nicht sein Tag. "Wsycout" hat für den FCK übrigens einen Ballbesitzanteil von 48 Prozent errechnet, "bundesliga.de" sogar nur 46 Prozent. Das sind zwar einige Prozentpunkte mehr als zu Schuster-Zeiten, ist aber längst nicht das, was man unter "Ballbesitzfußball" versteht.

Gerannt sind die Pfälzer übrigens insgesamt 111,6 Kilometer, die Ulmer 118,4 Kilometer. Wer Sieg oder Niederlage gerne an Laufleistungen festmacht, wird mit diesem Spiel also nicht glücklich.

Die Positions- und Passgrafik des SSV Ulm: Unterstreicht die Bedeutung von Rösch (43) und Allgeier (7) für ihr Spiel.

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Und zum Schluss die Übersicht über die geführten Duelle. Auch hier imponiert auf Ulmer Seite einmal mehr Rösch. Die Bilanz der FCK-Hintermannschaft ist ordentlich, aber nicht überragend. Tomiak auf der zentralen defensiven Mittelfeldposition kann und muss sich steigern. In der schwachen Phase nach dem 0:1 ließ der Sechser sich mal von Dennis Chessa vernaschen, auch bei einer Einschusschance des eingewechselten Maurice Krattenmacher zentral auch 18 Metern kurz danach sah er nicht gut aus.

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Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon MahonY* » 05.08.2024, 16:52


Erstmal danke, dass wir auch in diesem Jahr oder besser dieser Saison wieder eine Analyse von den DBB Autoren bekommen.

DBB ist und bleibt das beste Fußballforum Deutschlands.

Zum Spiel ist eigentlich alles gesagt.
Nur noch zwei Dinge die mich positiv stimmen:

    -Wir spielen auf Sieg und werden es hoffentlich die ganze Saison tun. Kein Unentschieden verwalten mehr. Hoffentlich auch kein hinten rein stellen bei Führung.
    Wie oft habe ich mich aufgeregt, weil das Fußballspielen eingestellt wurde. Das gehört hoffentlich der Vergangenheit an.

    -Seit langem mal wieder ein Trainer der nach Lob für die Jugend auch Einsatzzeiten folgen lässt. Mir ist Robinson nach der Einwechselung positiv aufgefallen. Etwas verwundet war ich deswegen über die 5 von 6 verlorenen Zweikämpfe.
    Trotzdem gerne mehr davon!

Insgesamt würde ich nach dem Spiel Stück für Stück die Startelf umbauen.
Das Optimum wird sich jetzt herauskristallisieren.
Jetzt auf einmal 5-6 Mann auszutauschen wäre vermutlich nicht klug.
Nichtsdestotrotz könnten Dyambo, Mause und für mich auch Robinson in die Startelf rücken.
Auch Raschl für Kaloc und Redondo für Tachie wäre denkbar.
Bastion Betzenberg - Back to Glory!



Beitragvon Hellboy » 05.08.2024, 19:24


Tomiaks Reaktion nach dem Elfer war für mich die Szene des Spiels. Der hatte gar keinen Bock zu feiern, der hatte gar keinen Bock auf Unentschieden, der wollte einfach nur den Ball haben, um weiter zu spielen und noch einen nachzulegen.

DAS ist der Spirit! :teufel2:
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Beitragvon Excelsior » 05.08.2024, 20:16


Kohlmeyer hat geschrieben:Gerannt sind die Pfälzer übrigens insgesamt 111,6 Kilometer, die Ulmer 118,4 Kilometer. Wer Sieg oder Niederlage gerne an Laufleistungen festmacht, wird mit diesem Spiel also nicht glücklich.


Wenn "Dusel" und "Naivität" (des Gegners) die besten Vorlagengeber sind, verliert natürlich so ziemlich jegliche statistische Erhebung irgendwo an Wert.
Nur mit den beiden Faktoren auf lange Sicht "arbeiten", lässt sich halt eher schwierig...

Insofern messe ich der Laufleistung schon eine gewisse Bedeutung zu.
Gerade beim "System Anfang" bzw. dem ballbesitzorientierten Fußball wird es meiner Meinung nach u.a. darauf ankommen, dass
-> sich in der Vorwärtsbewegung entsprechend von vielen Spielern freigelaufen/angeboten wird ... alleine schon, um die Gefahr von Harakiri-Fehlpässen zu minimieren
-> in der Vorwärtsverteidigung möglichst viele Überzahlsituationen geschaffen werden, um sich mit höherer Wahrscheinlichkeit zweite Bälle oder Abpraller sichern zu können.

Für beides dürfte ein laufintensiveres Spiel meiner Meinung nach unabdingbar sein.

Unser Glück am So. war (neben dem bereits erwähnten), dass wieder bevorzugt auf das "alte" System der überfallartigen Konter umgestellt wurde und Ulm wohl eine der wenigen Mannschaften der Liga gewesen ist, die sich darauf offenbar noch nicht ausreichend eingestellt hatte...

Ansonsten bin ich in der Gesamtbewertung zu großen Teilen bei dir.

@MahonY
Deine positiv aufgeführten Aspekte würde ich auch unterstreichen.

Mit den vorgeschlagenen Wechseln wäre ich aber vorsichtig...

-> Mause müsste mir erst den Beweis erbringen, auf Zweitliganiveau auch Bälle versenken zu können ... um dafür die Laufstärke und das Defensivverhalten von Hanslik opfern zu wollen

-> Robinson von Beginn an auf die 6? Wäre auch irgendwo schon gewagt...
Dafür dann Tomiak raus? Oder Tomiak nach hinten und Elvedi raus?
Bin mir nicht sicher, ob das unser Niveau allgemein heben würde...

-> Raschl halt ich gegenüber Kaloc zwar für den besseren Techniker; allerdings auch für weniger klar in den Aktionen und für weniger torgefährlich aus der Distanz.
Und Kaloc jetzt schon wegen einem "weniger guten" Spiel rauszunehmen, wäre mir gleichfalls deutlich zu verfrüht...

-> Tachie hat seine Höhen und Tiefen, wie jeder unserer aktuellen offensiven Außen...
Redondo würde ich allerdings auf keinen Fall auf rechts stellen, da er mir invers eingesetzt, keine Verbesserung gegenüber Tachie verspricht...

Doch insgesamt wird sich der "wirkliche" Spieltagskader auch für meinen Geschmack erst nach der Rückkehr von Ache, Redondo, Ronstadt, Touré (und etwaigen Neuzugängen) so wirklich herauskristallisieren müssen... da gibt es gewiss noch einiges an Bewegung...



Beitragvon MahonY* » 05.08.2024, 20:46


Meiner Einschätzung nach brauchen wir vorne einen Stürmer der die Bälle festmachen und ablegen kann.
Die rausgeholte Zeit brauchst du um von den 8er Positionen nachzurücken und Tiefe Läufe anzubieten.

Ich finde Mäuse hat das nach der Einwechslung und auch gegen DD im Testspiele gut gemacht.

Und ja ich würde mir wünschen wir hätten den Mut Robinson einfach mal ins kalte Wasser zu schmeißen von Beginn an.
Ich hab da einfach im Urin, dass der Junge das Vertrauen zurückzahlen kann.
Auch Jule Niehues hat diese Zeit bekommen und gebraucht.
Der war übrigens am Sonntag im Stadion (heute bei drin FCK gesehen - finde ich stark von ihm die alten Kollegen zu unterstützen)

Elvedi ist rein gar nichts vorzuwerfen. Auch das Gegentor ging nicht auf seine Kappe aus meiner Sicht. Aber wir brauchen einen starken Spielaufbau aus der IV. Und da wären wir mit Tomiak und Heuer und perspektivisch vllt auch Toure besser aufgestellt als mit Elvo.

Raschl/Kaloc ist ein Luxusproblem. Ich fand Raschl in den Testspielen enorm Spiel und Kombinationsstark (mit Ausnahme der letzten Pässe/Abschlüsse).
Kaloc jetzt raus zu nehmen wäre ein falsches Signal. Aber ein Wechsel nach 60 Minuten würde ich gerne sehen.

Und RA sind wir und wohl alle einig, dass wir eine andere Alternative zu Tachie brauchen als Abiama.

Mit Redondo und Opoku haben wir zwei Spieler links, die beide auch von der Bank eine Wucht sind.
Bastion Betzenberg - Back to Glory!



Beitragvon ExilDeiwl » 05.08.2024, 21:55


Danke erst einmal, dass wir auch in dieser Saison die taktischen Analysen von Eric lesen dürfen! Da wird so manche „gefühlte Meinung“ doch noch einmal auf Basis von Zahlen und Fakten hinterfragt - oder untermauert. :wink:

@MahonY*, Elvedi beim Gegentreffer von jeder Schuld zu befreien, das würde ich so nicht machen. In meinen Augen teilen sich Elvedi und Krahl die Anteile an diesem Treffer. Elvedi ist m.E. nicht dicht genug am Gegner dran und kann ihn so nicht ausreichend am Abschluss stören. Krahl wiederum, den ich erstens sehr schätze und der bei mir als Torwart gerne auch mal einen Extrabonus hat (weil ich glaube, dass Torhüter zumeist kritischer gesehen werden, wenn sie mal einen Fehler machen - der dann oft einen Gegentreffer bedeuten), Krahl kommt in der Situation für mich unglücklich heraus gelaufen. Klar will er den Winkel verkürzen, aber in der Situation wäre es vielleicht doch besser gewesen, nicht so herauszustürmen, zumal er auch noch etwas zu spät kam. Auf der Linie hätte er vielleicht mehr erreichen können. Da würden mich mal die Meinungen der Torhüterkollegen hier im Forum interessieren.

Zimmer trägt in meinen Augen weniger Schuld. Der ist zwar auch auf dem Rückweg, aber Elvedi übernimmt und Zimmer macht in meinen Augen die Lücke in der Mitte zu, falls der Ball doch nochmal in Richtung Strafraumgrenze zurück kommt.

Naja, letztlich geht es mir aber gar nicht darum, bei irgendwem eine „Schuld“ festzustellen. Der Trainer wird die Schwachstellen erkannt haben und sie ansprechen. Ich bin gespannt, wie sich die Taktik am Freitagabend gegen Fürth verändert im Vergleich zum Auftaktspiel in Ulm. Ich habe die Zusammenfassung des Fürther Spiels noch nicht gesehen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die auch mit breiter Brust kommen. Mal schauen, ob wir da auch wieder auf lange Bälle ausweichen müssen, oder ob da das Ballbesitz orientierte Spiel von Anfang stärker zur Geltung kommt.
#keindeutbesser

🇺🇦 [b]STOP WAR! FUCK PUTIN!
🇺🇦



Beitragvon Mephistopheles » 06.08.2024, 03:43


Einfach die Bilder zum Genießen - der Sprint Opokus bei seiner 2. Großchance war einfach klasse:

https://www.ardmediathek.de/video/dein- ... zIwOTIyODQ



Beitragvon Schnullibulli » 06.08.2024, 05:38


Auch von mir ein Merci an Eric!

Wobei ich gerne zugeben dass ich mir die Bildchen nie angucke:D

Leute, cool bleiben. Wir haben nicht die geplante bzw gewünschte Startelf gesehen.
Und es sind erst 90 Minuten gelaufen einer langen Saison. Wir müssen in die Saison kommen und hinten raus kommt's knüppeldick. Insofern: der erste Schritt ist gemacht.

Zum Gegentor: der oder die Fehler sind primär woanders zu suchen als bei Elvedi oder Krahl.
Wieso hat Allgeier sooooooo viel Zeit? So viel Wiese um sich rum?
Eric hat das sehr gut umschrieben.

Und bezüglich der Laufleistung sag ich wieder:

Der Hase und der Igel

Wir hatten hinten raus Luft zum nachlegen. Das ist wichtig. Ballbesitz und Dominanz kann man auch durch clevere Laufwege statt Gerenne erreichen. Und wenn Ulm auf seine KM kam weil sie dem Ball nachlaufen haben wir alles richtig gemacht.

Anfang sagte bei der Vorstellung dass er möchte dass der GEGNER dahinrennt wo wir wollen... Ich hatte leider keinen Nerv darauf zu achten, werde ich auch in Zukunft selten haben :lol:

Das Ergebnis stimmt, das ist erstmal wichtig.
Robinson: wäre toll wenn er es packt. Anfang gibt ihm Minuten, nicht bloß Sekunden.
Zieht ihn Spielern wie Aremu oder Klement vor. Aufbau statt Verheizen!
Einen Jungspund auf die Position bei dem Spielstand stellen ist ein Statement!

Jetzt geben wir ihm und dem Trainer auch Zeit. Nicht uberfrachten bitte!

Mause war sehr aktiv, keine Frage. Hanslik eher blas, keine Frage. Aber Hanslik hat gemacht was ein Hanslik eben macht: fighten, ochsen, kämpfen, laufen, nicht aufgeben. Das 1:0 gehört ihm weil er einem "nutzlosen" Ball nachsetzte.

Es war nicht alles gut, aber ich sehe keinen Grund zuviel negative Aspekte zu sehen.

Gegen Fürth würd ich höchstens zwei Wechsel vornehmen: wenn Redondo fit, ihn rein, Opoku nach Rechts. Sehe Tachie prinzipiell effektiver als Opoku, aber dank dem Tor (nicht der liegen gelassenen beiden (Groß)chancen) hat er es sich verdient.
Zweiter Wechsel wäre VIELLEICHT Gyamerah für Zimmer. Nicht weil Jean schlecht war, finde er hat sehr ordentlich gespielt. Sondern weil Gyamerah mehr als angedeutet hat spielerisch stärker zu sein.

Tobi Raschl ist ein super Typ, die körperliche Präsenz von Kaloc ist aber muß im Zentrum. Wie sagte Funkel: Betzespieler!

Warum nach einem Sieg alles drehen?
Never Change a holpering running System
Und:
Se dränt iss jur fränt!

Frei nach Ulli H.


Freitag Abend, mal wieder Spitzenspiel uff m Betze. Bin motiviert und hab Bock!



Beitragvon Kohlmeyer » 10.08.2024, 14:15


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Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-Fürth
DBB-Analyse: Zwei Hälften, zwei Gesichter - und Ache


Mitreißende Fußball-Unterhaltung bot das 2:2 des 1. FC Kaiserslautern gegen die SpVgg Fürth auf jeden Fall. Die Partie im Kontext des Entwicklung zu betrachten, die der FCK anstrebt, hält aber auch Ernüchterndes bereit.

Der 1. FC Kaiserslautern hatte selten einen Trainer unter Vertag, der sich bei Pressekonferenzen so viel Zeit nahm, seinem Publikum seine Vorstellungen von Fußball darzulegen. Drum dauerten die ersten PKs zum Spieltag mit ihm auch mindestens zehn Minuten länger, als unter Markus Anfangs Vorgängern üblich war. Gerade am vergangenen Mittwoch, vor der Partie gegen die SpVgg Fürth, hatte er einiges erklärt, was man am Betzenberg so noch nicht gehört hat.

Der 50-Jährige ist kein King Kalli und auch kein König Otto, versteht sich nicht als Schlachtenlenker am Spielfeldrand. Seine Mannschaft solle für sich selbst entscheiden, in welcher Formation sie dem Gegner gegenübertritt, erklärte Anfang. Wie hoch sie steht, in welcher Spielfeldzone sie attackiert, das alles bestimme sie selbst, je nachdem, mit was sie sich am wohlsten fühle und von was sie sich den Zugriff verspreche. Er selbst sehe seine Aufgabe darin, von der Seitenlinie aus dafür zu sorgen, dass die gewählten Varianten korrekt und konsequent interpretiert würden.

Die Betze-Buben entscheiden selbst: erstmal schlecht

Unter diesem Gesichtspunkt ließe sich nach der aufregenden Partie vom Freitagabend feststellen: In der ersten Hälfte trafen die Betze-Buben eher schlechte Entscheidungen, in der zweiten eher gute. Wobei wir unterstellen, dass für die segensreichen Ein- und Auswechslungen dann doch allein das Trainerteam verantwortlich gezeichnet hat.

Zunächst zu den schlechten Entscheidungen: Nach einem Spielstart, der eine intensive Partie mit ungefähr gleichen Spielanteilen erwarten ließ, rückten die Roten Teufel im Spiel gegen Ball von ihrer bevorzugten 4-1-2-3-Grundordnung ab und formierten eine Dreier-/Fünferkette - wohl, um das 3-4-3 ihrer Gäste zu spiegeln und sich so vor allem von deren beweglicher Dreier-Offensive nicht durcheinander bringen zu lassen.

Die Schlüsselrolle dabei hatte Boris Tomiak inne, der sich von seiner Sechser-Position links neben die Innenverteidiger Jannis Heuer und Jan Elvedi schob und sich erst bei eigenem Ballbesitz wieder aus der Kette hinausbewegte. Seine von "Sofacore" entnommene Heatmap visualisiert das deutlich:

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Die Idee an sich mag ja gar nicht falsch gewesen. Leider aber positionierte sich die gesamte Mannschaft nach der Umstellung viel tiefer - und verlor dadurch eben den Zugriff, den ihre Entscheidungen eigentlich herstellen sollen. Von diesem Moment an schienen die Lautrer förmlich um den Rückstand zu betteln.

Diese "Wyscout"-Grafik verbildlicht diese viel zu tiefe Positionierung:

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Dass es erst in der 31. Minute schnackelte, ist allein Keeper Julian Krahl zu verdanken, der erst bravourös eine Doppelchance von Julian Green und Dennis Srbeny vereitelte und kurz darauf einen Srbeny-Kopfball aus kurzer Distanz parierte.

Der Elfmeterpfiff nervt, ist aber berechtigt

Dass das 0:1 aus einer Situation heraus entstand, die eigentlich nichts mit dieser zu tiefen Positionierung zu tun hatte, ist eben typisch Fußball. Die Anfang-Elf ließ sich mit einem weiten Abschlag übertölpeln, nachdem Erik Wekesser eine Ecke zu leicht abfangbar geschlagen hatte. Und als Noel Futkeu im Strafraum gegenüber zu Fall kam, gab's Elfmeter.

Okay, es ist für die 41.632 Zuschauer hochgradig nervig, dass es eine eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis eine solche Entscheidung mal steht. Erst lässt Schiri Florian Lechner weiterlaufen, dann hält er minutenlang Rücksprache mit dem VAR, dann entschließt er sich, sich die Szene selbst am Monitor ansehen, und dann überlegt er und überlegt. Und Futkeu scheint ein Typ zu sein, der Rasenkontakt genauso gerne mit der Nase wie mit den Füßen sucht, aber: Der Elfmeterpfiff war berechtigt. Heuer hatte dem Fürther Stürmertalent auf den Fuß getreten.

Und Green verwandelte, wie er auch den Strafstoß im Auftaktspiel gegen Preußen Münster verwandelt hatte. Ebenfalls nach einem Foul an Futkeu.

Nur sieben Minuten später markierte Futkeu den zweiten Treffer für sein Team. Staubte ab, nachdem Krahl abermals einen Srbeny-Kopfball prächtig pariert hatte. Geflankt hatte Branomir Hrgota, mit links von der rechten Seite, über die sich der Chef der Kleeblatt-Offensive öfter orientierte.

"Keine brutale Standardmonschter"

Das war aus Lautrer Sicht insofern schade, weil die gerade dabei waren, sich wieder in die Partie zu kämpfen, auch wieder - siehe Grafik oben - höher gerückt waren. Innenverteidiger Marco Meyerhofer hatte bei Strafraum-Turbulenzen nach FCK-Ecken gleich zweimal auf der Torlinie gerettet.

Den Anschlusstreffer schafften sie dennoch, und das noch vor der Pause. Ebenfalls nach einem ruhendem Ball. Tomiak servierte eine lange Freistoßflanke Marlon Ritters in die Mitte, Daniel Hanslik vollstreckte. "Wir sind halt keine brutale Standardmonschter", stellte Franken-Coach Alexander Zorniger dazu in dem ihm eigenen Zungenschlag fest.

Nach der Pause hatte der FCK die Partie insgesamt im Griff, ließ im Prinzip nur noch eine Chance des Gegners zu, die sich Hrgota nach einem langen Ball eröffnete. Die Pfälzer gewannen 58 Prozent der Zweikämpfe, verzeichneten 57 Prozent Ballbesitz, waren also optisch überlegen. Die Qualität ihrer Offensivleistung bewerteten die Trainer allerdings unterschiedlich.

"Passspiel ist nicht ihr Thema - noch nicht"

"Mit der Tiefe, und das ist die Kernkompetenz des FCK", dozierte Alexander Zorniger, "hatten wir überhaupt keine Probleme. Wir wussten, dass, wenn wir ihnen den Ball geben, das Kreieren von Torchancen durch Passspiel nicht ihr Thema ist - noch nicht, denn dafür ist der Markus ja jetzt ja." Interessante Worte, die zeigen, dass auch andere zurzeit verfolgen, ob und wie Markus Anfang die fußballerische Neuausrichtung gelingt, die er sich am Betzenberg vorgenommen hat.

Der Lautrer Cheftrainer dagegen fand, dass sein Team sich durchaus vielversprechend bemüht hatte. Es habe einige Abschlusssituationen im Strafraum geschaffen, nur seien diese geblockt worden. Der Blick auf die Statistiken bestätigt diese Darstellung nicht so ganz. Der FCK verzeichnete in Halbzeit Zwei drei Torabschlüsse im Strafraum, die drei Versuche von außerhalb, insbesondere die Ritters, waren augenscheinlich unterm Strich gefährlicher - auch wenn sie es laut xG-Bewertung nicht sind.

Richtig ist: Die Roten Teufel fanden fast über den kompletten zweiten Durchgang endlich den angestrebten Zugriff. Dazu formierten sie sich zunächst in einem 3-1-4-2. Hanslik zog sich zunehmen auf die Achter-Position neben Filip Kaloc zurück, für den wirkungslosen Richmond Tachie kam nach 63 Minuten Jannik Mause. Nach 73 Minute brachte Anfang Jan Gyamerah und Ragnar Ache für Kaloc und Jean Zimmer, worauf sich Mause verstärkt auf die rechte Seite begab und Ache das Zentrum überließ.

Und dann kam Ache ... und alles wurde gut. Alles?

Was sich in Minute 84 auszahlte. Ritter setzte mit einem präzisen Diagonalpass Linksaußen Opoku ein, der dribbelte sich in den Strafraum und Richtung Grundlinie, flankte flach in die Mitte - und Ache vollstreckte aus der Drehung, so, wie es in diesem Kader sonst keiner vermag. Hoffentlich ist er bald auch wieder fit genug für Startelf - und bleibt gesund. "Länger als 20 Minuten sind noch nicht drin", sagte der Torjäger nach dem Spiel und verwies auf die fehlende Kondition, die er nach langer Verletzung und Aufbautraining jetzt erstmal wieder tanken muss.

Damit ist der FCK mit nun vier Punkten aus zwei Spielen in die Runde gestartet - gegenüber null zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres sicher ein Fortschritt. Negativ festzuhalten bleibt aber: Die Defensivverband präsentiert sich noch keinesfalls sattelfest. Und der rechten Seite mit Zimmer und Tachie gelang, wie schon zum Saisonauftakt in Ulm, nicht viel.

Positiv notiert werden darf: Die Roten Teufel sind jetzt zweimal hintereinander nach einem Rückstand zurückgenommen. Das gibt Selbstvertrauen. Krahl könnte sich in dieser Spielzeit zum Top-Torhüter der Zweiten Liga entwickeln. Auch Opoku scheint endlich seine Linie zu finden, war erneut Aktivposten in der Offensive. Und Ache ist wieder da.

Statistik zum Schluss: Wekesser macht sich

Zu unseren Standard-Grafiken. Nach den xGoals-Bewertungen gewinnt Fürth - kein Wunder angesichts der Chancen, die Krahl in der ersten Hälfte zunichte machte.

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In der Positions- und Passgrafik des FCK erscheint Tomiak (Nr. 2) als eine Art halblinker Sechser. Das liegt daran, dass die Computersoftware einen Mittelwert seiner Aufenthaltsorte während des Spiels errechnet und dort den Spot setzt. Tatsächlich pendelte er, wie oben beschrieben, zwischen der linken Innenverteidiger-Position einer Dreier-Kette und der Sechser-Position.

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Aus dem gleichen Grund finden sich die drei Offensiven von Fürth zentral wieder. Dabei stellten sie sich durchaus breit auf, rotierten aber ständig. Hrgota (Nr. 10) war, wie zu sehen ist, ganz klar mehr Stürmer als Zehner. Tauchte öfter rechts auf, wechselte aber auch in die Mitte und nach links.

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Die Duelle: Heuer wieder mit einer starken Bilanz. Auch Wekesser beeindruckt. Übrigens nicht nur als Zweikämpfer, sollte auch als Meister der vertikalen Spiels. Von 15 steilen Pässen, die er versuchte, kam 14 an, das ist erstaunlich.

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Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon TecklenburgerLand » 11.08.2024, 19:03


Vielen Dank für die tolle Arbeit! Sachlich und verständlich, didaktisch wertvoll. Habe keine Ahnung von Fussball aber freue mich jede Woche auf die Break-out Session. :-)



Beitragvon MarcoReichGott » 11.08.2024, 19:16


Hab das Gefühl Kreilinger schaut hier auch gerne rein^^

Eine Frage der Positionierung: FCK sucht die Balance
https://www.kicker.de/eine-frage-der-positionierung-fck-sucht-die-balance-1043808/artikel



Beitragvon Lautern-Fahne » 12.08.2024, 12:41


@MRG

Würde einen 5er wetten, dass Kreillinger sein gesamtes Schaffen auf dbb aufbaut. Seine Artikel kommen immer, wenn es hier hoch hergeht. Dazu bedient er immer die eher "kritische" Masse.

Gibt es eine Möglichkeit das Spiel irgendwo ohne Sky nachzuschauen? Die bisherigen Analysen lesen sich eigentlich wie ein "welche typischen Probleme tauchen beim 4-3-3 auf und warum spielt das kaum noch jemand?"
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon Ktown2Xberg » 12.08.2024, 19:38


@Lautern-Fahne:

Einspruch, Euer Ehren. Das Spielen u.a. immer noch einige der besten Teams der Welt — nur ist dieses Zahlenspiel aufgrund der Variabilität und individualtaktischer Unterschiede einfach immer weniger wert. Ob man das dann 4-1-2-3, 4-1-4-1 usw. nennt ist manchmal einfach Interpretationssache.

Der wichtigste Anhaltspunkt sind eigentlich die Kennzahlen im Zentrum, da vor allem die Formation gegen den Ball: 2 oder 3 Innenverteidiger? 1 oder 2 Sechser? 1 oder 2 Mittelstürmer?

Das 4-3-3 (2 IVs, 1 „Holding Six“ & 1 von zwei Außen unterstützter Mittelstürmer) als niederländisch-spanisches Weltkulturerbe ist so präsent wie eh und je.

4-3-3 ist nicht weg, es wird nur nicht mehr so umgesetzt wie 2008.

Nur bevor jemand hier auf die Idee kommt bei dem wohl taktisch versiertesten Trainer den wir seit Ewigkeiten hatten aufgrund eines falschen Verständnisses von Grundordnung von einer veralteten Taktik zu reden. Sowas entwickelt hier schnell ein Eigenleben :D



Beitragvon salamander » 12.08.2024, 22:12


MarcoReichGott hat geschrieben:Hab das Gefühl Kreilinger schaut hier auch gerne rein^^

Eine Frage der Positionierung: FCK sucht die Balance
https://www.kicker.de/eine-frage-der-positionierung-fck-sucht-die-balance-1043808/artikel


Jo, ziemlich peinlich, das. Wie so vieles in der Fussballberichterstattung nahezu aller deutscher Zeitungen. Die ist nie fachlich, sondern beschränkt sich auf die Eins-zu-Null-Nacherzählung, Dramatisierung, Personalisierung und Skandalisierung. Wo hat der Schiri ein Team „betrogen“? Welcher Trainer „steht vor dem Ende“, wer kann die „Talfahrt stoppen?“. Dabei läge in mehr Fussballfachlichkeit und Spielsystembetrachtung auch eine Chance für lokale Medien, aber auch für den Kicker. Aber vielleicht haben erstere mangels Kohle nicht die Leute dafür oder fürchten die Rentner-Abonennten oder es ist ihnen einfach egal. Was z.B. die RP inzwischen rund um den FCK an Mehrwert bietet, beschränkt sich auf Kolportage des hinter vorgehaltener Hand gehörten, wenn ein Funktionär das Wohlverhalten des Hausjournalisten mal wieder mit ein paar Insiderinfos gewürzt hat: „Spieler xy kommt dem Vernehmen nach nicht zum FCK“. Bei Kicker/Kreilinger sieht es ähnlich aus, nur, dass dem keiner mehr was erzählt.

Umso schöner, dass es diese Kolumne hier gibt. An dieser Stelle mal ein großes Lob verbunden mit einem ebensolchen Dank an Eric Scherer!



Beitragvon Williball » 15.08.2024, 00:11


Wieder absolute Sahne Eric. Ich glaub, dir dürften der Trainerstab und die Spieler (!) ruhig auch mal über den Rücken schauen.



Beitragvon Ke07111978 » 15.08.2024, 11:06


Ktown2Xberg hat geschrieben:@Lautern-Fahne:

Einspruch, Euer Ehren. Das Spielen u.a. immer noch einige der besten Teams der Welt — nur ist dieses Zahlenspiel aufgrund der Variabilität und individualtaktischer Unterschiede einfach immer weniger wert. Ob man das dann 4-1-2-3, 4-1-4-1 usw. nennt ist manchmal einfach Interpretationssache.

Der wichtigste Anhaltspunkt sind eigentlich die Kennzahlen im Zentrum, da vor allem die Formation gegen den Ball: 2 oder 3 Innenverteidiger? 1 oder 2 Sechser? 1 oder 2 Mittelstürmer?

Das 4-3-3 (2 IVs, 1 „Holding Six“ & 1 von zwei Außen unterstützter Mittelstürmer) als niederländisch-spanisches Weltkulturerbe ist so präsent wie eh und je.

4-3-3 ist nicht weg, es wird nur nicht mehr so umgesetzt wie 2008.

Nur bevor jemand hier auf die Idee kommt bei dem wohl taktisch versiertesten Trainer den wir seit Ewigkeiten hatten aufgrund eines falschen Verständnisses von Grundordnung von einer veralteten Taktik zu reden. Sowas entwickelt hier schnell ein Eigenleben :D


Absolut. Man kann sogar noch etwas gröber rangehen und es am Pressingverhalten der Mannschaften festmachen. Bei Mannschaften mit einem stark Pressing orientieren Spiel - wie beispielsweise letztes Jahr Pauli - ist es fast egal in welcher Grundformation man sie auf den Platz schickt, da das Spiel letztlich darauf beruht in bestimmten Zonen permanent Überzahl zu erzeugen. Die Grundausrichtung ist dabei eigentlich egal. Wichtig ist lediglich eine halbwegs taugliche Restverteitigung und das jeweilige Laufverhalten in die Pressingzonen. Ich habe mir letztes Jahr 2 Trainingseinheiten von Pauli angeschaut. Sehr aufschlussreich! Der Gegner wir auf den Außen mit 3 Spielern im Spielaufbau angegangen (bei uns wurde gerne auf Zimmer geschoben) - der AV hat dann zwei Möglichkeiten entweder spielt er kurz auf die 8 die mit dem Rücken zum Tor gedoppelt wird, einen langen Ball auf den Stürmer der in der Regel gegen zwei oder gar drei Spieler steht oder einen Ball zurück auf den IV - der bedingt durch das hohe Pressing häufig selbst direkt unter Druck gerät oder im Rückwärts laufen ist => langer unkontrollierter Ball oder Rückpass auf den Torwart. Resultat: der Gegner wird zu Fehlern gezwungen und bei Ballgewinn hat man sehr viele Spieler bereits weit vorne postiert. Letztes Jahr gab es kaum Gegner, die in der Lage waren sich spielerisch zu befreien. Und wenn Pauli Ballveruste hatte ging es bei der kompletten Mannschaft im Vollsprint zurück, um hinter den Ball zu kommen. Das wurde im Training bis zum kotzen trainiert.

Das hat natürlich Grenzen, denn spielstarke Sechser / IV werden sich in Liga 1 vermehrt spielerisch lösen können - und dann laufen auf 1x 3-4 Spieler munter auf die letzte Abwehrkette los. Ob die dann 5 oder vier ist, ist eigentlich wumpe.



Beitragvon Kohlmeyer » 18.08.2024, 11:30


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Foto: Imago Images

Taktik-Nachlese zum Spiel FCI-FCK
Die DBB-Analyse: Erst Fußball, dann Stresstest


Mit einem 2:1 über den FC Ingolstadt nimmt der 1. FC Kaiserslautern die erste Hürde im DFB-Pokal. In der ersten Hälfte souverän, später mit Schmerzen. Für die ein inkonsequenter Schiedsrichter mitverantwortlich ist.

Markus Anfang hatte es im DBB-Interview vor Saisonbeginn ja angekündigt: "Von diesem klassischen Systemdenken müssen wir langsam mal wegkommen", erklärte der Coach unter anderem, und: "Wir spielen in Räumen - da geht's nicht mehr so um eine klassische Grundordnung." Gleichzeitig äußerte er Verständnis dafür, dass Fußballbeschreiber ja irgendwie Worte und Begriffe finden müssen für das, was sie auf dem Platz sehen, und das sei ja auch "legitim".

In der Pokalpartie gegen Ingolstadt, dem erst dritten Pflichtspiel, in dem Anfang den FCK betreute, hat er's damit nun auf die Spitze getrieben. Nicht nur, dass er in seiner Startelf gegenüber der vorangegangen Partie gegen die SpVgg Fürth (2:2) gleich fünf Personalien änderte - nach seinen Ausführungen auf der Pressekonferenz am Donnerstag waren eher zwei, bestenfalls drei zu vermuten gewesen. Und wie deren Positionierung in der der Formations-Grafik dargestellt werden wollte oder sollte, sorgte auf den Presseplätzen erstmal für Rätselraten.

Überraschung: Kein Rechtsaußen, Touré vorne, Wekesser hinten

Im einzelnen waren Almamy Touré, Jan Gyamerah, Tobias Raschl, Philipp Klement und Jannik Mause neu nominiert worden, für Jan Elvedi, Jean Zimmer, Filip Kaloc, Richmond Tachie und Daniel Hanslik. Als Anfangs bevorzugte Grundordnung gilt ein 4-1-2-3. Wer aber sollte in dieser Besetzung Tachies Platz als Rechtsaußen einnehmen? Gemeinhin getippt wurde auf Raschl oder Kapitän Marlon Ritter.

Die Antwort, die sich dann auf dem Rasen herauskristallisierte: keiner. Den rechten Flügelstürmer gab kein FCK-Akteur dauerhaft, während Aaron Opoku gegenüber einen klassischen Linksaußen spielte. Raschl tauchte rechts eigentlich nie auf, Ritter gelegentlich, ab und zu wich Mause auf diese Seite aus. Am meisten anspielbar rechts vorne war der permanent aufrückende Touré.

Touré? Eine solche Rolle hätten regelmäßige FCK-Beobachter wohl eher Gyamerah zugetraut, dem Neuzugang aus Nürnberg. Der aber spielte auf der Sechs. Eine Position, für die ihn Anfang zwar schon mehrfach als Option genannt hatte, die der 29-Jährige in seiner Karriere bislang aber nur selten spielte. Meist lief er als Rechtsverteidiger auf, wurde auf dieser Position auch schon zwei Mal für Jean Zimmer eingewechselt, hin und wieder als Innenverteidiger. Hinten aber rückte Boris Tomiak wieder ein, der zuletzt auf der Sechs gespielt hatte.

Und während Touré ständig nach vorne marschierte, hielt sich dessen Gegenstück Erik Wekesser so weit zurück wie nie. Rückte sogar nach innen ein, wenn Tomiak sich nach rechts verschob, um den aufgerückten Touré abzusichern. So dass sich die Lautrer Grundformation in dieser Partie am ehesten als asymmetrisches 3-5-2 beschreiben ließe. Dass Linksfuß Klement halbrechts im Mittelfeld agierte, Rechtsfuß Raschl hingegen halblinks, überrascht da kaum noch.

"Windschief" geordnet, aber Spiel aus einem Guss

Wenn aber schon routinierten Lautern-Guckern von so viel Verwirrungsstiftung der Kopf rauchte, wie muss diese erst auf die Ingolstädter gewirkt haben? Ihre in den vergangenen Tagen erstellte und besprochene Gegner-Analyse konnten FCI-Trainerin Sabrina Wittmann und ihr Team nach Spielbeginn doch direkt in die Tonne kloppen.

Auch wenn ihr Team, zugegeben, schon in der ersten Minuten die erste Großchance verzeichnete. FCI-Mittelstürmer Pascal Testroet versiebt eine flache Hereingabe von links sechs Meter vor Lauterns Kasten. Vorausgegangen war ein Ballverlust Tomiaks im Spielaufbau. Der aber zustande kam, weil er vorher festgehalten wurde. Eine von vielen fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen, die noch folgen sollten.

Direkt danach aber demonstrierten die Gäste, dass sie dazugelernt haben, was Spielaufbau aus der Abwehr angeht. Wekesser und Raschl überwinden per Doppelpass Ingolstadts vordere Pressinglinie, Wekesser schickt den links durchstartenden Opoku, der zieht in die Mitte und legt dem einlaufenden Mause das Leder auf die Millisekunde getimt in die Box. Der tickst das Spielgerät an Keeper Simon Simoni mit einer Coolness vorbei, dass es die ihn bedrängenden Gegenspieler gefroren haben muss. 1:0 für die Roten Teufel, die diesmal im neuen weißen Auswärtstrikot auftreten.

Bis zur Pause spielten die Pfälzer dann aus einem Guss, ihrer windschiefen Grundordnung zum Trotz. Verteidigten trotz Führung weiterhin weit vorm eigenen Tor. Die letzte Linie stand bis zu 58 Meter hoch. Die Elf verzeichnete zeitweise 66 Prozent Ballbesitz, spielte ihre Pässe mit einer Genauigkeit von 85 Prozent, attackierte den Gegner immer wieder erfolgreich noch im eigenen Angriffsdrittel.

Mause trifft wieder, Ritter kann erhöhen - was gibt's zu meckern?

Mause, in der vergangenen Runde beim FCI als Torjäger im Einsatz, markiert in der 35. Minute das 2:0, aus einem Strafraumgewühl heraus, das nach einem Ritter-Freistoß entstanden war. Der Kapitän, der offensiv überall mal auftauchte, war es auch, der am nächsten dran war, das Ergebnis noch höher zu schrauben, und das gleich zweimal.

Einmal lenkt Simoni ein 16-Meter-Geschoss von "MR7" mit mehr Glück als Verstand noch übers Alu, einmal scheitert er halblinks aus spitzem Winkel am Keeper, als ihn erneut Opoku mit einem Präzisionspass erster Güte gefunden hat. Überhaupt war's bereits die dritte starke Vorstellung des Linksaußen in Folge. Stellt sich da endlich die Kontinuität ein, die der nunmehr 25-Jährige bei allem Talent bislang vermissen ließ?

Zu meckern gibt's in dieser ersten Halbzeit nicht viel. Außer: Zu den wenigen Chancen, zu denen die "Schanzer" kamen, kamen sie einfach zu leicht. Simon Lorenz darf eine Einwurf-Flanke aus acht Metern aufs Tor köpfen, kurz vor der Pause erwischt der gleiche Spieler nochmal eine Freistoßflanke mit dem Schädel. David Kopacz, unmittelbar vorm Lautrer Tor positioniert, springt eine halbhohe Rechtsflanke gegen das Bein, die ebenfalls leicht zu vereidigen gewesen wäre.

Der Bruch nach der Pause: Gyamerah sieht Gelb-Rot

Dennoch sieht in der Halbzeit alles nach einem souveränen FCK-Sieg aus. Vier Minuten nach Wiederbeginn aber kommt es zu einem Twist im Handlungsablauf, der so nicht vorherzusehen war. Gyamerah sieht Gelb-Rot. Krahl bringt ihn mit einem riskanten Flachpass ins Zentrum in Bedrängnis. FCI-Talent Max Plath luchst "Gyambo" den Ball ab, beide kommen zu Fall - okay, eine Fehlentscheidung war diese zweite Gelbe nicht unbedingt. Aber wer solche Maßstäbe ansetzt, muss Ingolstadts Lorenz bereits nach 34 Minuten Gelb-Rot zeigen, nach dessen Foul an Ritter.

Und an dieser Verhältnismäßigkeit lässt es das Schiedsrichter-Gespann um Robin Braun auch im Folgenden fehlen. Ja, die Wittmann-Elf kommt stark auf, ja, wieder mal muss Keeper Julian Krahl seinem Team den Allerwertesten retten, ja, der Drittligist haut sich engagiert rein in die Partie. Aber: Er übertreibt es auch, und das ständig.

Bezeichnend der Kommentar des FCI-freundlichen Live-Berichterstatters von "Sky", der Mitte der zweiten Halbzeit trocken feststellt, dass der zur Pause für Testroet eingewechselte Sebastian Grönning bislang nur durch Foulspiele aufgefallen sei. Vor allem Krahl wird auf und kurz vor der Torlinie immer wieder angegangen, als solle er gezielt aus dem Spiel genommen werden, und mindestens einmal geschieht dies rotwürdig. Das hätten souveräne Schiedsrichter auch ohne den VAR erkannt, der hinterher allenthalben vermisst wurde. Passender Netz-Kommentar eines FCK-Fans in Anspielung auf ein Fahrzeugmodell des Ingolstadter Hauptsponsors: "Audi TT - steht das für Treter-Truppe?"

Die linke Seite leckt - bis Kleinhansl kommt

Es muss allerdings ebenso gesagt werden: Die Roten Teufel drohten nicht nur den Faden zu verlieren, weil Schiri Braun und seine Assistenten ihn verloren, beziehungsweise, nie gefunden hatten. In der 59. Minute, als Reaktion auf den Platzverweis, kommt Elvedi für Wekesser - und von da an stimmt's auf der linken Verteidigerseite nicht mehr. Die "Schanzer" finden dort ständig Anspielstationen.

Das wird auch nicht viel besser, als nach 68 Minuten Hanslik und Leon Robinson für Klement und Raschl kommen - was insofern interessant ist, als dass Robinson dem robusten Kaloc vorgezogen wird. Nachhaltig gestopft wird das Leck erst, als in der 78. Minute Florian Kleinhansl für Opoku kommt. Linksverteidiger für Linksaußen. Damit beraubt sich der FCK zwar einer Option auf einen schnellen Konter, doch die linke Seite ist nun einigermaßen dicht. Und das Team versucht, in einer Art 5-2-2 über die Zeit kommen. Vorne versucht jetzt Ragnar Ache statt Mause, Bälle festzumachen.

In der 88. Minute schnackelt's dennoch. Der aufgerückte Ryan Malone darf in eine Kopacz-Flanke von links laufen und einköpfen. Hätte Krahl rauskommen müssen? Oder hätte der mitlaufende Elvedi den FCI-Innenverteidiger härter bedrängen müssen? Ähnliche Fragen stellten sich nach dem Gegentreffer beim 2:1 zum Saisonauftakt in Ulm.

Stresstest bestanden: Vielleicht eine gute Erfahrung für die Zukunft

Immerhin: Die sieben Minuten Nachspielzeit bringen die Pfälzer einigermaßen cool herum und es gelingt ihnen auch mit zehn Mann, den Ball vom eigenen Tor wegzuhalten. So dass sie von sich sagen dürfen, nach einer starken fußballerischen Darbietung in der ersten Hälfte in der zweiten einen recht anspruchsvollen Stresstest einigermaßen ordentlich bestanden zu haben. Eine Erfahrung, die mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf vielleicht noch wertvoll werden kann.

Heuer glänzt erneut als passsicherer Abwehrchef

Zu den Grafiken. In den Visualisierungen sind die Roten sind in diesmal die Ingolstädter. Und haben in der xG-Timeline deutlich die Nase vorne. In der Tat haben sich die vielen kleinen Gelegenheiten in Halbzeit 2 ganz schön zusammengeläppert. Andererseits erstaunt, dass die Mause-Treffer nur recht kleine Sprünge bewirken. Liegt wohl daran, dass in beiden Situationen mehrere Gegenspieler dicht an ihm dran waren. Da erkennt die Computer-Software nur ein recht kleines Schussfeld und bewertet entsprechend bescheiden.

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Die Positions- und Passgrafik des FCK zeigt, was wir oben schon besprochen haben. Die Lautrer spielten mit Dreierkette, die sich Halbzeit eins weit nach vorne schob. Der Spot Elvedis (Nr. 33) verdeutlicht, wie tief sie sich nach dem Platzverweis zurückzog. Souverän einmal mehr der Auftritt des neuen Abwehrchefs Jannis Heuer. Seine Passpräzision wird von "Wyscout" mit 92 Prozent bewertet.

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Zum Vergleich die FCI-Passmap: Da ist Lorenz (Nr. 32) der zentrale Aufbauspieler.

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Und zum Schluss noch die Duell-Übersicht: Ja, auch da sehen die Gastgeber unterm Strich gut aus. Dennoch war einiges zu hart. Und hätte für sie anders ausgehen können, hätte ihnen der Schiedsrichter weniger durchgehen lassen.

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Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon MahonY* » 18.08.2024, 13:20


Sehr passend geschriebene Analyse.
Vor allem der erste Teil trifft und beschreibt die Ausrichtung auf dem Feld sehr gut.

Ich hatte vor dem Spiel ja schon vermutet, dass wir gegen Ingolstadt deutlich mehr "Anfang" Fußball bzw seine Handschrift sehen werden.

Aber auch ich war zunächst verwirrt und habe aus der reinen Spielerauflistung zunächst eine 3er Kette vermutet.

Das war es ja am Ende im eigenen Ballbesitz halbwegs - nur halt mit Wekesser statt Toure.
Den auf rechts und Gymabo auf der Sechs hatte wohl niemand wirklich auf dem Zettel, nachdem das in der Vorbereitung zwar oft hier angedacht, aber in den Testspielen nie praktiziert wurde.

Ich persönlich fand die Beobachtung unserer Spielanlage bzw Raumaufteilung fast interessanter als den Fußball an sich.
Wie in der Analyse schon geschrieben, man muss das klassische Positionsdenken ad acta legen.
Einfach ohne Rechtsaußen aufzulaufen ist in der Systemdenkweise keine Option. Bei Anfang aber schon.

Ich bin ein Stückweit euphorisch, weil ich glaube, dass das jeden Spieler und damit die gesamte Mannschaft auf Dauer weiterentwickelt.

Die Bedenken die es gegenüber Anfang gab,
er sei nicht taktisch flexibel, kann man spätestens jetzt verwerfen.

Aber man hat auch deutlich die Schwierigkeiten gesehen, die dieses Mehr an Verantwortung und fußballerischem Anspruch mit sich bringt. Sowohl bei den Fehlern im Spielaufbau als auch in der Phase nach der roten Karte, als doch ziemliche Unordnung herrschte.

Ich bin gespannt ob wir eine ähnlich dominante Spielweise auch in der Liga abrufen können, gegen Gegner auf Augenhöhe.

Positiv:
- wir sind sehr flexibel, sowohl als Mannschaft als auch auf einzelnen Positionen.
- Mause ist ein Stürmer mit Killerinstinkt und dazu noch lautstark.
- Opoku tut die konstante Spielzeit gut und seine Leistungen werden immer besser.
- Robinson hat mir erneut gut gefallen. Er war nicht sonderlich auffällig aber seine Konsequenz in den Zweikämpfen gefällt mir.

Negativ:
- ohne ein gefährliches Pendant auf rechts wird Opoku kein Spaß in der Liga haben, weil er permanent gedoppelt werden wird.

- Die Entscheidsfindung im Aufbauspiel muss besser werden. Ganz normal an diesem Zeitpunkt aber auch sau gefährlich.

- Pressingverhalten und Schärfe in den Zweikämpfen hat mir gefehlt in den 3 Spielen bis jetzt. Da war die Forderung seitens Anfang und auch die Umsetzung in den Testspielen besser.
Bastion Betzenberg - Back to Glory!



Beitragvon Teufelsmusiker » 18.08.2024, 22:00


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Danke für die Analyse! Ich finde die Systemausrichtung gegen Ingolstadt auch sehr spannend und vor allem widerspricht es der Sorge, dass Anfang stur seinen Stiefel spielt.

Oben meiner Ansicht nach die Formation bei Ballbesitz. Man hat einen klaren 3er Aufbau gesehen, Klement und Raschl als 8er,Toure übernimmt die rechte Schiene.

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Gegen den Ball dann im Anfangschen 433 mit Toure als RV und Klement überraschenderweise als RM. Sehr spannend wie Anfang es geschafft hat, 3 8er (Ritter, Raschl, Klement) gemeinsam aufzustellen.Diese Hybridformation könnte auch unseren beiden ‚Problemkindern‘ Tachie & Kaloc helfen. Tachie entweder auf der Ritter-Position (Ritter dann für Klement), dann offensiv im Doppelsturm (bald mit Ache!!) oder für Klement und dann auch offensiv nicht auf den Flügel beschränkt sondern nach innen ziehend. Kaloc kann vielleicht davon profitieren, dass er zusammen mit Raschl (finde beide haben letzte Saison super harmoniert) auf dem Platz zu stehen ohne dass Ritter weichen muss.

Vielsprechnd! Hoffentlich sehen wir so spannende taktische Lösungen auch bald in der Liga!



Beitragvon Kohlmeyer » 25.08.2024, 11:20


Die nächste Analyse: Hier kommen unsere Beobachtungen vom Spiel in Münster.

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Taktik-Nachlese zum Spiel SCP-FCK
Die DBB-Analyse: Der eine Moment, in dem alles stimmt


Mit einem 1:0-Sieg bei Preußen Münster punktet der 1. FC Kaiserslautern munter weiter. Schafft erstmals ein "zu null", überzeugt fußballerisch aber auch diesmal nicht wirklich. Doch er hat Ragnar Ache. Hoffentlich noch für länger.

Ja, ja, ja. Es war ein "zerfahrenes" Spiel. Oder, wie es der "Kicker"-Ticker ein wenig süffisanter ausdrückt, "eine Partie auf äußerst überschaubarem Niveau". Ein "dreckiger Auswärtssieg" laut Daniel Hanslik. Ein glücklicher, um nicht zu sagen unverdienter Erfolg. Also können wir uns eine tiefergehende Analyse doch eigentlich sparen, oder? Na ja, so ein paar Beobachtungen haben wir doch gemacht, die wir uns gern genauer angucken möchten.

Der FCK steht nach zwei Auswärtssiegen und einem Heimunentschieden nun mit sieben Punkten im vorderen Drittel einer Tabelle, deren Aussagekraft zu diesem Zeitpunkt einer Saison noch gegen null tendiert. Eigentlich. Aber: Zu Beginn einer Runde nicht unbedingt gut zu spielen, aber dennoch gut zu punkten, kann einem Team mit der Zeit die Sicherheit und Stabilität geben, die es braucht, um überzeugender aufzutreten. Insofern sind die Roten Teufel besser dran als die angeblichen Aufstiegskandidaten aus Hamburg und Berlin, die ergebnistechnisch nicht in die Puschen kommen - und bei denen sich bereits die notorischen internen Schwelbrände abzeichnen.

Und: Die Betze-Buben haben im vierten Pflichtspiel dieses Spieljahres das erste "zu null" geschafft, das sich ihr Trainer so sehr gewünscht hatte. Das vermag ebenfalls zu wachsender Stabilität beitragen. Auch wenn es dieses Mal - wie schon in den Partien zuvor - zu Fehlern im Spielaufbau kam, die leicht hätten zu Gegentreffern führen können.

Heuer und Tomiak sorgen früh für Schockmomente

Schon die Anfangsphase hielt für den Anhang zwei Herzinfarkt-Momente bereit. In Minute 3 flankt Innenverteidiger Jannis Heuer aus dem eigenen Strafraum vor die Füße von Preußen-Kapitän Marc Lorenz, der das Leder aber nicht gut genug unter Kontrolle bekommt, um es zielführend aufs Lautern-Tor zu wuchten. Nach zehn Minuten leistet sich Boris Tomiak nach einem langen Ball einen Stockfehler, der SC-Stürmer Joel Grodowski ermöglicht, auf der linken Seite durchzubrechen. Seine flache Hereingabe fischt FCK-Keeper Julian Krahl ab, ehe Etienne Amenyido den Ball über die Linie drücken kann.

Keine Frage: Auch dieses Spiel hätte "andersrum" ausgehen können, wie schon das 2:1 in Ulm und das 2:2 gegen Fürth. In diesen Partie sicherte sich die Anfang-Elf versöhnliche Endergebnisse durch Steigerungen in der zweiten Hälfte. Die gar nicht mal herausgespielt wurden, sondern herausgekämpft.

Wieder sind Zweikämpfe und Passspiel ausschlagend

Dies lässt sich auch diesmal feststellen, wenngleich die Zweikampfwerte nicht ganz so überzeugen: In Halbzeit 1 gewannen die Gäste lediglich 42 Prozent ihrer Zweikämpfe, in Halbzeit 2 immerhin 50 Prozent. Doch in der Schlussphase, in der auch das Siegtor fiel, legten sie richtig ordentlich zu, wie diese "Wyscout"-Visualisierung über die komplette Spielzeit belegt:

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Und aller Fehleranfälligkeit zum Trotz: Unterm Strich glückte das Passspiel den Pfälzern besser als den Preußen. Dabei gaben sich die Gastgeber nicht weniger ehrgeizig, was Spielaufbau aus der Abwehr angeht, auch sie verzichteten meist auf weite Abschläge. Obwohl ihre spielerischen Mittel begrenzter waren als die des keinesfalls souveränen FCK. Der aber verzeichnete im Schnitt 85 Prozent Passgenauigkeit, das Team von Sascha Hildmann hingegen nur 72 Prozent. Und das im Schnitt bei 52 Prozent Ballbesitz zugunsten der Lautrer, der in der Schlussphase sogar auf 69 Prozent anstieg. Was wiederum diese "Wyscout"-Grafik verdeutlicht:

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Klement, Kaloc, Kleinhansl verbessern klein, aber fein

Das spielerische Plus, das in diesen Visualisierungen besser rüberkommt als es auf dem Rasen zu erkennen war, bewirkten nicht zuletzt die Einwechslungen, die Markus Anfang im Verlauf der zweiten Hälfte vornahm. Zur Pause kam bereits Philipp Klement für Tobias Raschl. Der hatte in der ersten Hälfte 17 Pässe gespielt, von denen zwölf ankamen. Klement dagegen glückten nun 20 von 21 Zuspielen - macht 95 Prozent Passpräzision. Und er schlug die Ecke, die Ragnar Ache zum 1:0 verwandelte.

Filip Kaloc kam nach 73 Minuten für Sechser Jan Gyamerah. Brachte 13 von 14 Pässen zum Mann, nachdem "Gyambo" nur 19 von 24 geglückt waren. Zudem war er abermals Gelb-Rot-gefährdet war, nachdem er schon beim Pokalspiel in Ingolstadt vor Wochenfrist die Ampelkarte gesehen hatte. Ist er wirklich die Lösung auf der zentralen defensiven Mittelfeldposition?

Mit Kaloc kam Ragnar Ache für Jannik Mause. Der Siegtorschütze. Jeder weitere Kommentar ist an dieser Stelle erstmal überflüssig.

Für Erik Wekesser durfte ab der 82. Minute Florian Kleinhansl ran. Der spielte zwar nur fünf Pässe, die aber kamen mit 100 Prozent Präzision. Respekt.

Abiama mit drei guten Szenen

Und ganz zum Schluss ersetzte Kenny Redondo Dickson Abiama. Für mehr Einsatzzeit hatte es bei Lauterns Nummer 11 nach seiner Zehenverletzung noch nicht gereicht. Aaron Opoku, der auf der Linksaußenposition in den ersten Saisonspielen so stark aufgetrumpft hatte, stand nach der Trainingsblessur, die er unter der Woche erlitten hatte, nicht im Kader.

Somit musste Abiama gewissermaßen als dritte Wahl ran. Viel gelang dem 25-Jährigen auch diesmal nicht. Allerdings war er an den einzigen drei Tor-Annäherungen seines Teams in der ersten Hälfte beteiligt. Zweimal bediente er Mause unmittelbar, einmal setzte er mit einem Vertikalpass Raschl ein, der Mause halblinks in Schussposition brachte.

Die Rochade: Klement rechts, Hanslik auf die Acht

Insgesamt bevorzugte der FCK wieder den Dreier-Spielaufbau, den er auch schon in Ingiolstadt zelebrierte. Statt Almamy Touré, der in die Liga noch ein letztes Mal gesperrt war, rückte diesmal Jean Zimmer auf rechten Seite hoch, so dass der nominelle Rechtsaußen sich verstärkt in die Mitte orientieren konnte. Überraschenderweise übernahm in Hälfte 2 Linksfuß Klement diese Aufgabe, während Daniel Hanslik auf Raschls Achter-Position rückte. Markus Anfang fällt anscheinend immer was ein, was sonst keiner auf der Rechnung hat.

Sind damit nun genug Gründe aufgezählt, weshalb der späte Siegtreffer des FCK am Ende doch nicht so glücklich und unverdient war, wie er hinterher gemacht wurde? Eigentlich nicht. Die Offensivleistung des FCK ingesamt war dennoch erbärmlich. 0,25 "expected Goals" in der ersten, 0,27 xG in der zweiten Halbzeit sprechen für sich.

Das 1:0 - so köpft in dieser Liga nur einer

Möglich gemacht haben diesen Sieg dieser eine Moment, in dem alles stimmte. Klement schlägt die perfekte Ecke. Und wie Ache die Situation erfasst, den einen Schritt aus dem Rücken seines Gegenspielers macht, abspringt und den Ball mit Kopf ins Netz lenkt - das bekommt in dieser Liga eben nur er hin.

Und wer's bis dato tatsächlich noch nicht begriffen hatte, dem sollte spätestens in diesem Moment endgültig klar geworden sein: Dieser Mann darf in dieser Transferperiode nicht mehr abgegeben werden, sonst geht diese Saison trotz des guten Punkte-Starts in die Binsen. Auch nicht für fünf Millionen.

Heuer: Überragend - hätt' er nur nicht diesen Bock geschossen

Und zum Schluss wie immer noch ein paar Bilder zum Gucken. Ãœber die xG Werte haben wir schon gesprochen, hier nochmal die Timeline. Das ist nicht der Anspruch, den der FCK unter Markus Anfang an sich stellen will.

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Die Positions- und Passgrafik des FCK. Verdeutlicht noch einmal den Kniff mit dem einrückenden Rechtsaußen, den in der ersten Hälfte Hanslik (Nr. 19), in der zweiten Klement (10) umsetzten. Und zeigt einmal mehr die zentrale Aufbaurolle Heuers (24). Dem man eine überragende Leistung bescheinigen könnte, hätte er nicht schon in der 3. Minute diesen Bock geschossen. 89 Prozent Passpräzision.

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Zum Vergleich die Passmap der Preußen: Der immerhin schon 36-jährige Kapitän Lorenz (Nr. 18) ist der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel seines Teams. Interessant.

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Die Überkreuzübersicht über die Duelle: Macht klar, weshalb Sascha Hildmann nach 50 Minuten Bazzoli vom Platz nahm. Nachfolger Preißinger sah aber auch nicht viel besser aus. Kleinhansls Auftritt war kurz, aber knackig. Makridis sah gegen ihn kein Land.

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Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Saison-Ãœbersicht 2024/25: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon MahonY* » 25.08.2024, 13:07


Die Woche wird zeigen, was für Schlüsse wir aus den bisherigen Spielen personell ziehen.

Toll, dass MA flexibel genug ist auf den personellen Notstand zu reagieren. Den Raum auf RA einfach nicht viel zu bespielen und dafür in der Mitte Überzahl zu schaffen, hat gegen Ingolstadt gut funktioniert.
Da war aber auch Klement in der Zentrale und Toure als RV.

Mit dem Personal von Münster und vielen Spielern mit gebrauchten Tag war das einfach nichts.

Aber auf Dauer kann das keine Option sein. Wir brauchen zwei starke und torgefährliche Außen. Nur so bekommen auch die beiden 8er mehr Räume im Rückraum und um in die Box zu gehen.
Sowohl Ritter als auch Klement könnten das durchaus.

Man hat deutlich gesehen, dass wir ohne Redondo und Opoku keine ins System passenden Alternativen haben.

Da muss dringend noch was passieren. Zumindest eine weitere Alternative, am besten eine die unsere Profile ergänzt, muss transferiert werden.

Darüber hinaus hatte ich das Gefühl, dass Tomiak durch das hin und zurück zwischen nominellen, abkippenden 6er und IV nicht wirklich geordnet und in der Routine war.

Wir sollten hier wirklich sehen, dass wir Konstanz in die Aufstellung in der Defensive bekommen um die Abläufe zu routinieren.

Ich hoffe das Toure hier als RV oder IV die nötige Stabilität rein bringt.

Ich hoffe das wir nächste Woche wieder auf Opoku und/oder Redondo zurückgreifen können.
Ggf findet Tachie dann in einer Ausstellung mit Ache auch wieder in Form, sobald der bei annähernd 100 Prozent ist.

Mit entsprechendem Personal müssen wir uns vor Hertha, Hannover und Hamburg nicht verstecken.
Bastion Betzenberg - Back to Glory!



Beitragvon Friedmann » 25.08.2024, 13:16


Geniales Foto. In diesem Moment steckt die ganze Kraft, das Timing, die Übersicht! Beeindruckender als zehnmal hintereinander das Video zu sehen …



Beitragvon Ke07111978 » 26.08.2024, 09:37


Ragnar Ache im aktuellen SWR Interview:

Die Spielidee ist ja offensiver als jetzt bei den vorherigen Trainern. Wie finden Sie diese?

Die gefällt mir sehr gut. Wir spielen viel mehr Fußball als im letzten Jahr, auch wenn es gestern ein bisschen weniger geklappt hat. Aber das passiert. Da muss man auch mal den Kampf annehmen - und das haben wir getan. Aber bis jetzt, würde ich sagen, gefällt der Fußball unter dem neuen Trainer eigentlich allen.


Das kann man als Statement aus der Mannschaft, auch mal so stehen lassen - und erübrigt vielleicht auch die ein oder andere Interpretation zu dem Thema. Ich habe es mal hier eingestellt, obwohl es auch gut in den Spieltags Thread gepasst hätte.



Beitragvon MarcoReichGott » 26.08.2024, 10:33


Es stand doch niemals zur Diskussion/Interpretation, dass wir unter Anfang versuchen mehr mit Ball Fußball zu spielen und das das der Mannschaft mehr Spaß macht, wenn der Trainer Kondition mit dem Ball versucht zu steigern als wenn er die Spieler neben dem Fahrrad her um einen See laufen lässt, oder?

Die Frage ist doch primör wie gut das aktuell so funktioniert. Und wenn man sieht, dass wir gegen Münster in der ersten HZ weniger Torchancen hatten, weniger gelaufen sind als der Gegner und weniger Sprints gezogen haben, weniger Zweikämpfe gewonnen haben und weniger Ballbesitz hatten, dann kann vielleicht doch festhalten, dass aktuell noch nicht alles rund läuft....

Was mir bei Anfang außerordentlich gut gefällt ist, dass das Ingame-Coaching wieder deutlich aktiver und erfolgreicher ist als unter Grammozis und Funkel, die taktisch ja meistens kaum reagiert haben.




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