Uff e Wort mit Uwe Stöver: "Mit dieser Euphorie traue ich dem FCK alles zu" (Der Betze brennt)

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Stöver: "Mit dieser Euphorie traue ich dem FCK alles zu"

Uff e Wort mit Uwe Stöver: Im Rahmen des Gastspiels beim 1. FC Kaiserslautern haben wir den Manager von Holstein Kiel gefragt, wie er die Entwicklung seines Ex-Klubs bewertet und was er bei den Roten Teufeln noch für möglich hält.

Von 2003 bis 2007 leitete Stöver erfolgreich das Nachwuchsleistungszentrum des FCK und fungierte unter unruhigen Bedingungen weniger erfolgreich in der Saison 2016/17 als Sportchef am Betze. Nach dieser Zeit arbeitete der heute 55-Jährige in gleicher Funktion beim FC St. Pauli und Holstein Kiel, wo die von ihm zusammengestellten Mannschaften mehrfach um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielten. Zwischen dem gestrigen Gastspiel von Kiel im Fritz-Walter-Stadion und einer heutigen Spielbeobachtung in der alten Heimat haben wir Stöver um seine Einschätzung als Außenstehender mit Insider-Blick zum FCK gebeten.

Drei Fragen und drei Antworten mit Uwe Stöver:

Der Betze brennt: Uwe Stöver, nach längerer Zeit hat es Sie mal wieder beruflich ins Fritz-Walter-Stadion geführt. Welches Fazit ziehen Sie nach dem 1:2 ihrer Störche und wie blicken Sie auf die weitere Saison voraus - mit 28 Punkten steht der KSV voll im Mittelfeld der Zweiten Liga, der Abstand ist sowohl nach oben als auch nach unten relativ groß?

Uwe Stöver (55): Unterm Strich hat der FCK das Spiel verdient gewonnen. Wir haben in der zweiten Halbzeit zu wenig für die Offensive getan, zu wenig Tormöglichkeiten kreiert und Angriffe gefahren. So konnten wir kein Zeichen setzen, und der FCK hat das letztendlich besser gemacht. Nun haben wir noch 15 Spiele, aus denen wir das Bestmögliche herausholen und besser als letzte Saison abschneiden wollen (damals landete Holstein auf Platz 9; Anm. d. Red.).

Der Betze brennt: Für uns ist es natürlich auch immer interessant, wie der FCK mit einem Blick von weiter weg wahrgenommen wird. Zunächst mal die Frage: Was macht der Verein aus ihrer Sicht heute besser als vor sechs, sieben Jahren?

Stöver: Ich glaube es ist wichtig, dass die grundsätzliche Haltung beim FCK heute nicht mehr dieselbe ist wie damals, nämlich: Wir sind ein Bundesligist und müssen Bundesliga spielen. Mit der Zweiten Liga war man nicht zufrieden, während man heute begeistert ist, dort wieder mitspielen zu dürfen. Da hat der Abstieg in die 3. Liga sicherlich ein Umdenken bewirkt. Hinzu kommt, dass die wirtschaftliche Last, die damals da war, heute in dieser Form nicht mehr da ist (unter anderem bedingt durch den Schuldenschnitt im Rahmen der Insolvenz und den Einstieg der regionalen Investorengruppe; Anm. d. Red.). Gepaart mit guter Arbeit wurde beim FCK eine positive Grundstimmung erzeugt, die in Verbindung mit dem Aufstieg von der Dritten in die Zweite Liga wiederum die Basis des jetzigen Erfolges ist. Dazu kann man dem Verein nur gratulieren. An dieser Stelle auch "Chapeau" an die handelnden Personen um Thomas Hengen und Dirk Schuster. Von außen betrachtet habe ich zudem das Gefühl, dass im Verein nicht 25 Leute mitreden, das ist auch sehr wichtig. Und natürlich spielen die Zuschauer eine Rolle, die in Kaiserslautern immer erstklassig waren und sind.

Der Betze brennt: Und was trauen Sie dem FCK in dieser Saison noch zu? Zum von den Verantwortlichen ausgegebenen und von den Fans voll akzeptierten Saisonziel der 40 Punkte - sprich: dem Klassenerhalt - sind es nur noch wenige Schritte. Und nach der gestrigen Niederlage von Heidenheim ist sogar Relegationsplatz 3 plötzlich nur noch einen Zähler entfernt.

Stöver: Es gibt so viele Beispiele, wie man als Aufsteiger mit entsprechender Euphorie und einem guten Saisonstart, wenn man von Verletzungen verschont bleibt, wenn man getragen wird von einem Publikum, wie es hier auf dem Betzenberg und bei den Auswärtsspielen nunmal ist ... dann können die Dinge im Fußball ihren Lauf nehmen. Das hat es im Fußball immer wieder gegeben, sei es vor ein paar Jahren mit Darmstadt 98 oder ganz aktuell in der 3. Liga mit der SV Elversberg, auch wenn dort das Fan-Potential nicht mit Kaiserslautern vergleichbar ist. Aber auch die werden gerade von einer Euphorie getragen. Von daher traue ich dem FCK und den handelnden Personen alles zu.

Quelle: Der Betze brennt

Kein Insider, bringt wenig, aber danke für die warmen Worte.

Von außen betrachtet habe ich zudem das Gefühl, dass im Verein nicht 25 Leute mitreden

Das Gefühl hab ich auch, vor allem aus Seiten des Aufsichtsrates. Mein lieber Mann, was hatten wir da schon für Granaten. Da ging man ja teilweise mit Infos über den Parkplatz hausieren, der sich jetzt in Rente befindliche Horst Konzok konnte ja oftmals mehr berichten, wie manch Verantwortlicher des Vereins überhaupt wußte.
Gerade so ein Punkt macht es einem Thomas Hengen auch viel einfacher zu arbeiten, wenn er nicht ständig irgend welche Streitereien oder sonstige Vorkommnisse kommentieren muss.

Deswegen auch hier mal wieder ein Lob an die Verantwortlichen in der sportlichen Verantwortung und in Gremien. Ein gutes Gremium arbeitet für mich im Hintergrund, und man bekommt nichts mit, so muß es sein.

Wenn es so weitergeht, muss das Stimmungsbarometer über die 10 hinaus erweitert werden

Es macht einfach Spaß
Ich bin wieder stolz Fan des fck zu sein
Vor einigen Jahren so vor 1-2 Jahren wurde man ausgelacht wenn man sagt man schaut am Wochenende den fck
Heute wird einem Glückwunsch ausgerichtet und viel Spaß beim fck

@Sean
Seriöse Arbeit im Hintergrund, ohne persönliche Selbstdarstellung sollte eigentlich selbstverständlich sein. Leider wurde dies früher häufig nicht beherzigt, um so schöner es in der jüngsten Vergangenheit endlich wieder anders zu erleben. Unbestritten wird sehr gute Arbeit von allen Hauptverantwortlichen geleistet, aber alle sollten die ruhige, besonnene und schwierige Arbeit von Präsidium, AR und Beirat auch würdigen. Keine Infos dringen an die Öffentlichkeit und ermöglichen u.a. T. Hemgen und D. Schuster auch ein leichteres Handeln. Derzeit haben wir Glück & Kompetenz gepaart - sollten dies aber auch würdigen und wenn sich mal Misserfolge einstellen, nicht gleich alles in Frage zu stellen. Gerade die professionelle Arbeit von Präsidium, AR & Beirat stellen m. E. nach den Grundstein für solide & erfolgreiches Handeln. "Lautsprecher" hatten wir in der Vergangenheit genügend, daher genieße ich die Ruhe. Einfach nur zum schön diese Zeiten auch wieder erleben zu dürfen!

Also ich tue mich mit der Einordung der Tätigkeit von Uwe Stöver beim FCK schwer, ohne ihn näher zu kennen. Dieses Interview ist einerseits so wie seine damalige Zeit 0815, andererseits sucht er nach Gründen, warum es zu seiner Zeit nicht so funktioniert hat. Also ich hatte größere Hoffnungen zu seiner FCK-Zeit an Uwe Stöver wegen seiner vorhandenen Erfahrung geknüpft, hatte aber dann nicht den Eindruck, daß er uns sonderlich weiterhelfen konnte.

Ich glaube schon, dass Stöver eher zu den Leuten gehört, die was können. Seine Stationen bei Pauli und jetzt Kiel sind ja nicht allzu schlecht verlaufen im Vergleich zu dem, wie es bei uns gelaufen ist. Ich hatte ähnliche Hoffnungen in ihn und war ziemlich enttäuscht, als er sich recht unvermittelt vom Acker gemacht hatte. Aber ich kann es im Nachhinein nachvollziehen (konnte es eigentlich da schon). Bei uns waren keine guten Rahmenbedingungen, um ruhig zu arbeiten. Lauter Querelen, Einmischerei, Mangel an Kompetenz. Wenn Du da den Eindruck hast, dass Du eigentlich nur auf dem Papier Sportchef bist und zerrieben wirst… ja, ich denke, dass ich dann auch einen Schlussstrich machen würde.

Wir mussten erst durch‘s Tal der Tränen gehen. Sportlich und organisatorisch. Stöver sagt das schon ganz richtig: man hat nicht mehr das Gefühl, dass x Leute mitreden wollen (die weder die Kompetenz nich die Funktion haben), der wirtschaftliche Druck hat abgenommen. Und wir haben gute Leute mit Hengen und zunächst Antwerpen, nun Schuster. So kann es laufen, so kann sich was entwickeln. Das sind schon grundlegend andere Bedingungen im Vergleich zu Stövers Zeiten…

@ExilDeiwel
Ich muss Dir hier in allen Punkten und Tönen absolut zustimmen. Bin völlig bei Dir. Danke für diesen Beitrag.
Oft habe ich den Eindruck, das Großteile des Forums sich immer nur eine Sau heraussuchen, die Sie durchs Dorf treiben. Das ist nie einer alleine. Wenns schlecht läuft nicht und wenns gut läuft auch nicht. Die Extreme sind auch jetzt wieder zu beobachten.
Stöver hätte bei uns auch besser sein können, aber ich glaube der wird sich gedacht haben, sucht euch einen anderen mit dem Ihr das machen könnt (damals oder sellemols).
Hoffen wir, das der Trend den wir gerade erleben dürfen noch ganz, ganz lange anhält.

So ganz unumstritten scheint Stöver zumindest in Kiel nicht zu sein, wenn man so im Holstein Forum, auch zum Spiel gegen uns, quer liest.

Bei Pauli habe ich nicht weiter nachgesehen.