Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 28.11.2022, 11:30


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Interview mit Aufsichtsratskandidat Thorsten Lill
"Der FCK ist mehr als ein Spekulationsobjekt"

Am Sonntag wird gewählt! Wir haben die fünf Nachrücker-Kandidaten für den Auf-sichtsrat des 1. FC Kaiserslautern e.V. zum Interview gebeten. Den Anfang macht ein Pfälzer im bayrischen Exil: Thorsten Lill, 31 Jahre, Rechtsanwalt für Wirtschaftsrecht.

Steckbrief:

Name: Thorsten Lill, LL.M
Alter: 31
Wohnort: München
Beruf: Rechtsanwalt für Wirtschaftsrecht
FCK-Mitglied seit: April 2021

Interview:

Der Betze brennt: Thorsten Lill, sie kandidieren für den Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern e.V. Bei der Wahl am 4. Dezember können Sie aber maximal Nachrücker werden und nicht direkt in das zweithöchste Vereinsgremium einziehen. Was motiviert Sie, trotz dieser ungewöhnlichen Ausgangslage Ihren Hut in den Ring zu werfen?

Thorsten Lill (31): Der FCK hat mich durch sämtliche Phasen meines Lebens begleitet. Die vom FCK vermittelten Werte Loyalität, Freundschaft, Disziplin, Leidenschaft und Herzblut haben mir immer wieder geholfen und dafür gesorgt, dass ich zu dem geworden bin, der ich heute bin. Nach all den Jahren, in denen ich davon profitieren konnte, ist es an der Zeit dem Verein zu signalisieren, dass auch er von seinen Mitgliedern profitieren kann und sie ihm etwas zurückgeben können.

Auch für den Fall, dass die Nachrücker in der aktuellen Amtsperiode keine aktive Rolle mehr im Gremium spielen werden, ist es aus meiner Sicht zumindest wichtig, den handelnden Personen des Vereins zu verdeutlichen, dass hinter dem Verein qualifizierte und gut ausgebildete Personen stehen, auf die sich der Verein verlassen kann.

Der Betze brennt: Bitte stellen Sie sich kurz vor: Was müssen die Vereinsmitglieder beruflich und privat von Ihnen wissen? Und natürlich, welchen Bezug haben Sie zum FCK?

Lill: Ich bin 31 Jahre alt und in unmittelbarer Nähe zu Stadt und Stadion in Landstuhl geboren und aufgewachsen. Noch immer wohnen meine gesamte Familie und der größte Teil meiner Freunde im Umkreis. Schon von klein auf stand ich Woche für Woche mit meinen Freunden im Stadion, was wir auch heute noch bei jeder Gelegenheit gemeinsam tun. Mit dem FCK verbinde ich daher unzählige Erinnerungen und Erlebnisse. Vom Herzblutfinale 2008 über das Abstiegsspiel 2018 bis hin zum furiosen Relegationsrückspiel in Dresden. Für all das bin ich über alle Maßen dankbar.

Nach dem Abitur am Sickingen Gymnasium 2010 habe ich in München Jura studiert und das Studium 2015 mit dem 1. Examen und 2017 mit dem 2. Examen abgeschlossen. Nach mehreren Stationen bei international tätigen Kanzleien im In- und Ausland bin ich seit einigen Jahren für eine auf Unternehmenstransaktionen und deren Strukturierung spezialisierten Wirtschaftskanzlei tätig und berate in diesem Zusammenhang hauptsächlich Unternehmen, Vorstände und Investoren in nahezu sämtlichen Bereichen des Wirtschaftsrechts.

"Meine Vision: Ein finanziell gesunder und nachhaltig geführter FCK"

Der Betze brennt: In den letzten fünf Jahren seit 2017 ist beim FCK extrem viel passiert, negatives und positives: Mehrere Führungswechsel, Ausgliederung, Insolvenz, Investoren, Abstieg, Aufstieg, neue Euphorie. Wie haben Sie diese Zeit miterlebt und wie lautet als Aufsichtsratskandidat Ihre Vision für die kommenden fünf Jahre, sprich: Wohin sollte der FCK sich im Jahr 2027 weiterentwickelt haben?

Lill: Die prägenden Ereignisse aus dieser Zeit waren ehrlich gesagt der Auslöser dafür, neben meiner Unterstützung auf Fan-Ebene auch mein Engagement auf offizieller Ebene anzubieten. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass Fußballvereine, die den Anspruch haben, in höheren Ligen erfolgreichen Fußball zu spielen, nicht nur durch eine Euphorie-Brille betrachtet werden dürfen, sondern vielmehr als mittelständische Unternehmen angesehen werden müssen, die vor der großen Herausforderung stehen durch nachhaltiges Wirtschaften und professionalisierte Strukturen die optimale Basis für langfristigen Erfolg zu schaffen, was in der Vergangenheit leider nur teilweise gelungen ist beziehungsweise unzureichend umgesetzt wurde.

Die Marschroute der nächsten Jahre muss aus meiner Sicht daher sein, mit einem kühlen Kopf professionelle und wirtschaftlich sinnvolle Strukturen und Voraussetzungen zu schaffen, ohne dabei die große Tradition und die Werte Fritz Walters außer Acht zu lassen.

Meine Vision bis 2027 ist daher völlig klar: Ein finanziell gesunder und nachhaltig geführter FCK in der 1. Bundesliga.

Der Betze brennt: Als Rechtsanwalt waren Sie im Nicht-Fußball-Bereich schon bei Investoren-Verhandlungen und -Einstiegen tätig. Wie bewerten Sie speziell in diesem Punkt die bisherige und die mögliche zukünftige Entwicklung des FCK? Bevor Sie antworten, rufen wir nochmal ein paar Namen in Erinnerung: Mikhael Ponomarew, Flavio Becca sowie die Dubai-Gruppe um Horst Peter Petersen standen in konkreten Verhandlungen mit dem FCK und teilweise kurz vor der Übernahme großer Anteilspakete. Diese Gespräche scheiterten jedoch unter teils großen Turbulenzen. 2020 hat dann die regionale Saar-Pfalz-Invest GmbH um Klaus Dienes und Giuseppe Nardi rund 33 Prozent der Anteile übernommen, 2022 folgte die internationale Pacific Media Group um Paul Conway und Chien Lee mit knapp zehn Prozent. Noch nicht geöffnet ist derweil die seit 2018 immer wieder versprochene Fan-Säule, also die Möglichkeit zur Beteiligung von Fans und Mitgliedern an der FCK-Kapitalgesellschaft.

Lill: Da ich bei den damaligen Verhandlungen nicht involviert war, kann ich über die persönliche Motivation der einzelnen Protagonisten keine Einschätzung treffen. Als Transaktionsanwalt mit "Fan-Brille" waren die Abläufe im Hinblick auf den möglichen Einstieg der Herren Ponomarew, Becca sowie der Dubai-Investoren natürlich dramatisch und eines Vereins wie dem FCK nicht würdig. Grundsätzlich sollte man in der heutigen Zeit aber offen für Investitionen und Investoren sein und sich solchen Verhandlungen auch nicht kategorisch verwehren. So ein Prozess funktioniert allerdings nur, wenn sich die Verantwortlichen dabei zu jeder Zeit ihrer Verantwortung bewusst sind und monetäre Interessen gegen die langfristigen Folgen für den Verein und die mögliche negative Außenwirkung genau abwägen. Mahnende Beispiele wie bei unseren Freunden von 1860 München haben gezeigt, dass es oft nicht die beste Idee ist, die Werte und Tradition eines großen Fußballvereins zum Spielzeug eines wohlhabenden Privatinvestors zu machen.

Insbesondere auf Seiten des FCK sollte jedem Beteiligten stets bewusst sein, dass der FCK für unzählige Menschen und die Region mehr ist als ein Spekulationsobjekt. Unter Beachtung des zuvor Gesagten, kann es auf der anderen Seite dann natürlich auch von Vorteil für den FCK und die gesamte Region sein, mit einem langfristigen und fairen Partner die Weichen so zu stellen, dass der FCK nachhaltig von Kapitalzufluss und Synergien profitiert und die Sportverantwortlichen dadurch in finanziell ruhigem Gewässer arbeiten können.

"Ich stehe für eine andere Generation und Herangehensweise"

Der Betze brennt: Sie sind mit 31 Jahren der jüngste Bewerber und wären im Falle des späteren Einzugs einer der jüngsten Aufsichtsräte in der Geschichte des FCK. Wir unterstellen Ihnen mal eine entsprechend "frische" Sichtweise auf die Dinge und fragen, ob das aus Ihrer Sicht ein Pluspunkt Ihrer Kandidatur ist? Oder halten Sie es frei nach Otto Rehhagel: "Es gibt keine alten oder jungen Aufsichtsräte, sondern nur gute und schlechte"?

Lill: Ich bin der festen Überzeugung, dass die erforderlichen Weichenstellungen der nächsten Jahre nur umgesetzt werden können, wenn Vertreter jüngerer Generationen mit professionellem Know-How, zielgerichtet und mit Herzblut an der Entscheidungsfindung mitwirken und sich einbringen. Mit 31 war der "moderne Fußball" für mich leider immer allgegenwärtig und Konstrukte wie Leipzig und Hoffenheim sind aus dem Fußball-Alltag meiner Generation nicht mehr wegzudenken, so dass wir vor der großen Herausforderung stehen, gerade mit solchen Teams konkurrenzfähig zu bleiben, um dafür zu sorgen, dass der FCK noch vielen weiteren Generationen erhalten bleibt. Für diese Aufgabe ist frischer Wind und Dynamik unabdingbar.

Daher würde ich es eher mit unserer Legende Norbert Thines halten wollen: "Vom Verstand her weiß ich, wie schwierig es ist - aber ich weiß auch, was Pfälzer, wenn sie zusammenhalten, bewegen können. Was vorher nie denkbar war, ist beim FCK möglich!"

Der Betze brennt: Abschließend in wenigen Sätzen zusammengefasst: Warum sollen die FCK-Mitglieder Ihnen am 4. Dezember ihre Stimme geben?

Lill: Die vergangenen Jahre des Aufsichtsrats waren geprägt von Fluktuation und schlechter Presse. Nicht zuletzt haben persönliche Befindlichkeiten und Uneinigkeiten zu einem teilweisen Zerfall des Gremiums und damit zu Unruhe im gesamten Verein geführt. Ich stehe für eine andere Generation und für eine völlig andere Herangehensweise. Der FCK war immer da und wird es auch immer sein.

Als möglicher Nachrücker stehe ich für den Fall bereit, dass es - aus welchem Grund auch immer - erneut zu einem Aufbrechen des Gremiums kommt oder die übrigen Aufsichtsratsmitglieder zu der Auffassung gelangen, dass das Gremium neue Impulse benötigt. Für diesen Fall werde ich dafür Sorge tragen, dass entstandene Lücken zügig, kompetent und ohne großen Aufschrei geschlossen werden und der sich der Verein ab diesem Zeitpunkt auf die Einbringung meiner gesamten Erfahrung und Expertise sowie auf meine ungeteilte und jahrelange Unterstützung verlassen kann.

Der Betze brennt: Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Wahl.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Thomas Hilmes

Weitere Links zum Thema:

- Komplette Interviewserie: Die Kandidaten zur Aufsichtsratswahl am 4. Dezember 2022
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 28.11.2022, 12:01


Bevor die Forumsdiskussion startet, noch ein präventiver Hinweis des Moderatoren-Teams: Wir sind dankbar für jeden Kandidaten, der sich um das sicher nicht einfache Amt im FCK-Aufsichtsrat bewirbt, und auch für die Bereitschaft zum Interview hier auf DBB. Deshalb bitten wir noch mal ganz besonders um einen respektvollen Umgang miteinander und mit allen Kandidaten - kritische Nachfragen und Anmerkungen sind natürlich legitim, aber immer auch dran denken, wir sind alle zusammen FCK-Fans!
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon BetzePower67 » 28.11.2022, 12:12


In welchem zeitlichen Abstand erfolgt die Vorstellung der anderen Kandidaten?
Bis zur Wahl am Sonntag ist schließlich nicht mehr viel Zeit.
Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly, Manager)



Beitragvon Schlabbefligger » 28.11.2022, 12:26


Ein sehr aufschlussreiches Interwiev, vorallem seine Sicht durch die Vereinsbrille über die Verhandlungen der unter Dr.Merk abgelehnten Sponsorenangebote von Becca, anonymen Scheichs usw. Was sich heute als richtig erweist.

Bitte den nächsten Kandidaten!!!



Beitragvon Gypsy » 28.11.2022, 12:33


Vielen Dank für die Kandidatur!

Er vertritt in meinen Augen eine sehr interessante Generation:
Als Kind wahrscheinlich Fan geworden, als der Sturm aus Lokvenc und Klose bestand, und dann kontinuierlich den Abstieg miterlebt. Und trotzdem spürt diese Generation die Magie des FCK..
Das ist eine Generation, deren Fanhighlights waren bisher das Spiel gegen Köln, vielleicht auch der 2:0 Sieg gegen die Bayern im Jahr 2010 und das Dresdenspiel, der Rest war vorwiegend Negatives, und trotzdme ist dieser Verein der geilste Club der Welt für sie. Es wäre nur menschlich, wenn man sich da vom Verein abwendet, wenn man immer nur der Loser ist. Deshalb, Respekt vor der Kandidatur!
Zuletzt geändert von Gypsy am 28.11.2022, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Thomas » 28.11.2022, 12:34


BetzePower67 hat geschrieben:In welchem zeitlichen Abstand erfolgt die Vorstellung der anderen Kandidaten? Bis zur Wahl am Sonntag ist schließlich nicht mehr viel Zeit.

@BetzePower67:
Wir stellen diese Woche jeden Tag um die Mittagszeit einen der fünf Kandidaten vor. Dafür reicht die Zeit bis Sonntag locker. ;) Alle fünf haben ihre Teilnahme zugesagt.
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Beitragvon PälzerBu1900 » 28.11.2022, 13:38


Grundsätzlich liest sich das Interview ja recht gut - Antworten und Eindruck sind bei mir positiv.

Ein Punkt stört mich allerdings deutlich. Nach den Turbulenzen der vergangenen Jahren ist man als FCK-Fan doch recht sensibilisiert für "blendendes Beiwerk", das der ein oder andere zur - vermeintlichen - Aufwertung des eigenen Könnens, der eigenen Finanzkraft oder des eigenen Lebenslaufes gerne abfeuert.

Herr Lill führt aus er sei "nach mehreren Stationen bei international tätigen Kanzleien im In- und Ausland (..) seit einigen Jahren für eine auf Unternehmenstransaktionen und deren Strukturierung spezialisierten Wirtschaftskanzlei" tätig. Das liest sich natürlich erst einmal beeindruckend - mehrere internationale Arbeitgeber und sogar Auslandserfahrung. Nach einem genaueren Blick auf die Kanzleihomepage waren sämtliche dieser Tätigkeiten (sofern ich mich nicht täusche) aber lediglich Anstellungen im Referendariat - also im Rahmen der juristischen Ausbildung.

Das mag manch einer als Nickeligkeit abtuen - für mich ist aber (insbesondere bei einer Neuvorstellung der eigenen Person für solch einen Vertrauensposten) penible Transparenz von maximaler Bedeutung. Und hier drängt sich aus meiner (subjektiven) Perspektive der Anschein auf, dass man etwas mehr darstellen möchte, als man eigentlich ist.

Das spricht selbstverständlich nicht die Befähigung von Herrn Lill ab - aber ein wenig mehr Obacht bei der Selbstdarstellung wäre vielleicht - gerade auf dem "Wespennest" Betzenberg - gut angeraten. ;)



Beitragvon ExilDeiwl » 28.11.2022, 14:52


@PälzerBu1900: Ich bewerte das nicht zu stark. Lill ist 31 Jahre alt und wenn man weiß, wie lange ein Jura-Studium dauert, dann kann man daraus schließen, dass er nich am Anfang seiner beruflichen Laufbahn steht. Mit Verlaub - da erwarte ich nicht, dass so ein junger Mann schon mit den fetten Erfahrungen eines alten Hasen aufbieten kann. Nichts desto Trotz hat er offenbar im Ausland Erfahrungen sammeln dürfen - die gehen ihm nicht mehr verloren. Er sammelt seine Erfahrungen in einem Berufszweig, der für den FCK durchaus von Interesse sein kann. Ich erwarte nicht, dass er potentielle Investoren anschleppen könnte. Aber er dürfte schon Erfahrung gesammelt haben, was deren Interessen sind. Als FCKler unterstelle ich ihm, dass er Gutes für den FCK erreichen will und die Berufserfahrung, die er bisher gesammelt haben dürfte, ist sicher vorteilhaft. Ich sehe diese Bewerbung erst einmal positiv. Kennen tu ich ihn nicht, daher basiert meine Einschätzung bislang nur auf diesem Interview. Dass man da - gerade als junger Kerl - alles in die Waagschale wirft, finde ich nur verständlich. In zehn Jahren sähe das vielleicht anders aus, weil er da nochmal ganz andere („echte“) Erfahungen bis dahin sammeln konnte.
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon MarcoReichGott » 28.11.2022, 15:21


Mein Problem ist eher die Aussage zu seinen Zielen:

"Meine Vision bis 2027 ist daher völlig klar: Ein finanziell gesunder und nachhaltig geführter FCK in der 1. Bundesliga."

Das klingt halt stark nach "jugendlichem" Retter-Syndrom. Mal eben so in 4 Jahren den e.V. entschulden, die Stadionproblematik lösen und nebenbei noch sportlich den FCK dorthin führen, wo er in den letzten 17 Jahren nur zweimal war. Klingt super alles, aber ist halt die Frage wie realistisch das ist, dass ein Aufsichtsrat sowas herbeiführen kann.

ich glaub wir haben die letzten Jahre nun doch erkannt, dass man vor allem harte sportliche Arbeit benötigt und sicherlich auch das nötige Quentechen Glück am Ende. Dem Beirat kommt hier sicherlich eine Schlüsselrolle zu, indem die Geschäftsführer passend ausgewählt werden und man im Hindergrund die richtigen fianziellen Weichen stellt. Aber juristische und fiananzwissenschaftliche ARs, die den Verein mal eben so in kürzester Zeit retten wollen, hatten wir ja so einige in den letzten Jahren...



Beitragvon Funkemariechen » 28.11.2022, 16:15


@Thomas: Hab ich es überlesen oder ist es weder gefragt noch gesagt worden: kandidiert er nur dieses Jahr als Nachrücker oder auch nächstes Jahr?



Beitragvon Schlabbefligger » 28.11.2022, 16:24


Die Zielangabe mag utopisch sein und ist, wie du sagst, vom sportlichen Erfolg abhängig. Wenn der Einfluss von sportlichen erfahrenen FCK-Männern wie Briegel mit wirtschaftserfahrenen Juristen und Sponsoren in Einklang gebracht werden, kann die Zielangabe mit etwas Glück erreicht werden.



Beitragvon Südpälzer » 28.11.2022, 16:42


Gypsy hat geschrieben:Das ist eine Generation, deren Fanhighlights waren bisher[...]

Das ist vorallem auch eine Generation, für die ein Spiel ohne FCK-Beteiligung zum FCK-Fanhighlight wurde.
FSV Frankfurt gegen FC Augsburg :wink:



Beitragvon DBBMaster » 28.11.2022, 16:42


@PälzerBu1900: Mittlerweile ist die „Ja…ABER…“ Mentalität leider schon ein Klassiker beim FCK – auch der obige Text beginnt leider mit einem ähnlichen Satzbau…

Ich kenne den exakten Ausbildungsweg des Herrn Lill ebenfalls nicht, „Selbstdarstellung“ kann ich dennoch in seinem Interview nun wirklich nicht erkennen.
Sofern ich das richtig lese, steht dort (wie übrigens richtig zitiert): "nach mehreren Stationen bei international tätigen Kanzleien im In- und Ausland (..) seit einigen Jahren für eine auf Unternehmenstransaktionen und deren Strukturierung spezialisierten Wirtschaftskanzlei tätig".

Welcher selbstdarstellerische Anschein soll deiner Meinung nach hier genau erweckt werden? Wäre eine Tätigkeit im Rahmen der juristischen Ausbildung keine Lebenslauf-relevante Tätigkeit? Tagtäglich arbeiten junge Menschen neben dem Studium, im Rahmen einer Ausbildung oder nach Abschluss eines Studienabschnitts (nach dem Bachelor und vor dem Master bzw. nach Abschluss des 1. Staatsexamens) in Kanzleien, Unternehmen, Betrieben und tragen so tatkräftig zum Gesamterfolg bei. Sehr schade, dass diese Tätigkeiten aus deiner Sicht unbrauchbar wohl unbrauchbar sind und nicht wert genug um genannt zu werden…

Wie auch immer der Lebenslauf des Bewerbers aussieht, du wirst (sofern du Mitglied bist) am Sonntag die Gelegenheit haben explizit zu fragen bei welchen internationalen Kanzleien Herr Lill beschäftigt war und was genau er dort getan hat. Seinem Interview nach zu urteilen, scheint er jedenfalls die nötige Kompetenz zu 100% mitzubringen.

Ein Versuch durch wenige Klicks auf Webseiten vermeintliche „Ungereimtheiten“ zu entlarven (die für mich nach genauem Lesen des Interviews zu keiner Zeit erzeugt werden), verfehlt in meinen Augen leider die Funktion einer offenen Diskussion.



Beitragvon ExilDeiwl » 28.11.2022, 17:05


@MarcoReichGott: Ich weiß zwar was Du meinst, aber das Wort Stadion nimmt er in Hinblick auf seine Ziele doch gar nicht in den Mund. Das sollten wir ihm dann auch nicht anhängen. In den nächsten fünf Jahren finanziell gesunden? Das würde ich gar nicht mal für so abwegig erachten, wenn uns der Aufstieg in der Zeit auch gelingt. Ein nachhaltig geführter FCK, dazu gehört mehr, als „nur“ die Stadionfrage zu klären im Sinne einer Rückübertragung auf den FCK. Ich glaube sogar, dass es auch ohne diese Rückübertragung gehen muss, denn solange sowohl in KL als auch in MZ Personen an den Schalthebeln sitzen, die kein Interesse haben, diese Frage im Sinne des FCK und als Investition in ein gesundes Zugpferd der Region ansehen, so lange werden wir mit dem Status quo umgehen müssen.

@Funkemariechen: das ist eine gute Frage, die er aber jetzt ehrlich gesagt noch gar nicht sicher beantworten kann. Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass er auch bei der nächsten AR-Wahl kandidieren möchte - alles andere wäre in meinen Augen nicht wirklich konsequent. Aber mit Sicherheit kann er das heute noch gar nicht sagen und sollte das vielleicht auch sein lassen. Jetzt steht die Nachwahl an und das andere sollte er dann klären, wenn es soweit ist.
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon MarcoReichGott » 28.11.2022, 17:33


Das Stadion ist halt ein großer Teil einer "nachhaltigen und finanziell gesunden" Perspektive. Auch ohne das explizit anzusprechen, muss es implizit in einer so vollmundigen Aussage mit enthalten sein.

Beim sportlichen Aufstieg wird es primär darum gehen den richtigen Geschäftsführern das Vertrauen zu schenken. Da wüsste ich nun aber auch nicht, was da einen 31jährigen Juristen nun besonders auszeichen würden hier eine besonders gute Wahl zu treffen.

Es ist mir einfach zu viel von den Aussagen her. Die aktuelle Ruhe im AR kommt eben auch daher, dass dort ausnahmsweise mal keine Leute drinnen sind, die große Ankündigungen zuvor geschwungen haben. Wenn man sich so ankündigt, mit welcher Expertise und Arbeitserfahrung Leute bei uns krachend gescheitert sind, dann sollte man auch eigentlich mit einer entsprechenden Demut an die Aufgabe dran gehen. Irgendwelche 4 Jahrespläne von Leuten, die noch nichtmal tief beim FCk bislang drinnen sind, halte ich da eher für den falschen Weg.



Beitragvon Funkemariechen » 28.11.2022, 18:23


@ExilDeiwl: natürlich wäre es konsequent und alles andere nicht zielführend (meine Meinung). Vielleicht ist es auch einfach selbstverständlich und wird deshalb gar nicht erst thematisiert...

MarcoReichGott hat geschrieben:...
Es ist mir einfach zu viel von den Aussagen her. Die aktuelle Ruhe im AR kommt eben auch daher, dass dort ausnahmsweise mal keine Leute drinnen sind, die große Ankündigungen zuvor geschwungen haben. Wenn man sich so ankündigt, mit welcher Expertise und Arbeitserfahrung Leute bei uns krachend gescheitert sind, dann sollte man auch eigentlich mit einer entsprechenden Demut an die Aufgabe dran gehen. Irgendwelche 4 Jahrespläne von Leuten, die noch nichtmal tief beim FCk bislang drinnen sind, halte ich da eher für den falschen Weg.


Da stimme ich dir zu. Andererseits sollte auch nicht vergessen werden, dass der junge Mann ja irgendwie Wahlkampf betreiben muss. Er hat sich (hoffentlich) Gedanken gemacht über seine Ziele, Vorhaben, was auch immer, denn ohne Vorstellung und Vision wird man auch nicht gewählt. Über leere Versprechungen hingegen, müssen wir nicht reden.



Beitragvon maschoen » 28.11.2022, 21:22


Finde wir könnten im AR genau das gebrauchen was Thorsten Lill mitbringt. Seine Inhalte finde ich als Fan ambitioniert aber trotzdem bodenständig. Glaube wirklich so jemand würde dem Gremium sehr gut tun !



Beitragvon DerRealist » 29.11.2022, 08:29


Wenn die Causa Stadion nicht nachhaltig gelöst wird - also auch unabhängig vom Liga-Fußball (egal welche Liga), mit Mehrnutzung und weiteren Einnahmequellen, wird uns das immer auffressen. Soviel Glück, sportlichen Erfolg und gutes Scouting kann man garnicht haben, als dass uns dieser Klotz mit der Mono-Nutzung Fußball nicht auffrisst.

Von daher...genießen, was gerade ist. Vielleicht geht es auch wieder höher (1.Liga), aber auch hier, trotz anfangs full house, ist das alles nicht nachhaltig. Wir müssten schon mehrere Jahre mind. Euro League spielen und sowas von nachhaltig wirtschaften, damit sich ein Puffer aufbaut, der zum einen den Stadionrückkauf als Faustpfand möglich macht, zum anderen den Unterhalt des Stadions sichert, ohne dass man gezwungen ist die Mannschaft durch Ab-und Verkäufe zu schwächen, um Geld zu generieren.



Beitragvon Mörserknecht » 29.11.2022, 16:14


31jährige in Landstuhl geborene Anwälte für Wirtschaftsrecht kann ich nur empfehlen.
Gislason, wink emol!




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