Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 29.06.2021, 10:00


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Foto: Eibner/Neis

Interview des Monats: FCK-Trainer Marco Antwerpen, Teil 1/2
"Wer positiv denkt, kann viel mehr erreichen"


Wie tickt der Trainer des 1. FC Kaiserslautern? Im Interview des Monats beschreibt Marco Antwerpen den Fußball, den er von seinem Team sehen möchte, und erklärt sein Konzept der Willensschulung.

Der Betze brennt: Marco Antwerpen, wie verfolgen Sie die Fußball-Europameisterschaft zurzeit?

Marco Antwerpen (49): Im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten, und die erlauben nur ausgewählte Spiele. Die deutsche Mannschaft habe ich mir natürlich angeschaut, die Italiener und die Franzosen ebenfalls. Es sind nun einmal die Spiele der Favoriten, in denen man sehen kann, wie Mannschaften agieren, wie sie sich aufstellen und einer Partie den Stempel aufdrücken.

Der Betze brennt: Gibt es ein Team, von dem Sie sagen: Die spielen einen Fußball, zu dem will ich auch meine Mannschaft hin entwickeln?

Antwerpen: Da würde ich jetzt keine konkret nennen wollen. Ich achte eher auf das Spieltempo in den einzelnen Partien. Und da empfand ich beispielsweise das deutsche Spiel gegen Portugal eines der intensivsten, das ich bislang gesehen habe.

"Vierer- oder Dreierkette? Darauf kommt es eigentlich gar nicht an"

Der Betze brennt: Was auch bei diesem Turnier wieder auffällt: Es gibt im modernen Fußball keine bevorzugten Grundordnungen mehr. Die Mannschaften wechseln je nach Personal- oder Spielsituation oder Gegner zwischen Dreier- und Vierketten, zwischen einem, zwei oder drei Stürmern, sogar während des Spiels wird ständig geswitcht. Flexibel sein und bleiben - das scheint auch einer der Grundsätze Ihres Coachings zu sein.

Antwerpen: Absolut. In Pressekonferenzen werde ich immer wieder gefragt: Werden Sie mit Vierer- oder Dreierkette spielen lassen? Dabei kommt es darauf doch eigentlich gar nicht an. Ein flexibles Team wechselt jederzeit im Spiel innerhalb von Sekunden von einer Vierer- auf eine Dreierkette und wieder zurück. Diese fließenden Übergänge zu beherrschen, das ist in meinen Augen wichtig. Überhaupt ist für mich nicht die Grundordnung der entscheidende Faktor, es sind die Spielprinzipien, die in eine Mannschaft einfließen müssen.

Der Betze brennt: Was direkt zu Ihrem Debüt beim 2:0-Derbysieg gegen Waldhof Mannheim auffiel: Sie haben die Mannschaft sofort wesentlich höher im Feld positioniert als ihr Vorgänger. Das ist ungewöhnlich für einen Trainer, der mitten in der Saison eine verunsicherte Mannschaft auf einem Abstiegsplatz übernimmt. Da kennt man eher die Einstellung: Erstmal nichts anbrennen lassen, hinten sicher stehen, abwarten. Ist der Mut zum Risiko Teil Ihrer Fußball-Philosophie oder waren Sie überzeugt, dass es in dieser Situation einfach das Richtige war?

Antwerpen: Hohes Verteidigen versuche ich eigentlich immer direkt auf den Platz zu bringen. Ob das ein Risiko ist, ist Ansichtssache: Man kann ja auch sagen, wenn ich hoch verteidige, halte ich den Ball weiter vom Tor weg, also gehe ich ein geringeres Risiko ein, als wenn ich tief stehe. Wichtig sind auch hier ganz andere Dinge: Gegen den Ball gut anlaufen, gut verteidigen, aktiv bleiben. Da klappt nicht alles sofort, das hat man in den Partien nach Mannheim ja auch gesehen. Du kannst am Anfang zwar schnell Emotion in eine Mannschaft bringen, über eine andere Ansprache, über den ein oder anderen Spielerwechsel, aber bis deine Spielprinzipien auf den Platz umgesetzt werden, dauert es eine Weile.

Der Betze brennt: Unter Ihrem Vorgänger Jeff Saibene stand die Mannschaft zwar tief, doch von Ihrem Vor-Vorgänger Boris Schommers musste die Mannschaft hohes Verteidigen aber durchaus noch gewohnt gewesen sein. Insofern hätte sich dieses Prinzip doch eigentlich recht schnell implementieren lassen müssen.

Antwerpen: Da müsste ich jetzt nochmal alle Spiele durchgehen. Ich glaube aber, es waren einige dabei, wo es nicht so gut funktioniert hat. Auf jeden Fall haben wir versucht, so schnell wie möglich eine hohe Laufbereitschaft auf den Platz zu bringen. Und das war nicht so einfach. Wenn du permanent den Gegner unter den Druck setzen, Stress erzeugen willst, brauchst du dazu erst einmal die entsprechenden körperlichen Voraussetzungen.

Der Betze brennt: Sie ließen phasenweise Angriffspressing spielen. Dies aber lässt sich kaum 90 Minuten durchhalten, drum ließen sie die Mannschaft zwischendurch immer wieder tiefer stehen. Wir können uns jetzt nicht erinnern, dass sie mal ein Gegentor kassierte, weil ihr Angriffspressing überspielt wurde ...

Antwerpen: Wir haben uns gegen 1860 München mal einen Konter nach einer eigenen Ecke eingefangen, das war unangenehm, im Grunde aber eine andere Spielsituation.

"Der Plan ist mehr Ballbesitz und mehr Angriffspressing"

Der Betze brennt: In den Phasen, in der die Mannschaft zurückgezogener agieren sollte, wirkte sie dagegen weniger souverän.

Antwerpen: Das ist richtig. Wenn es ans tiefere Verteidigen ging, tat sich die Mannschaft schwerer. Denn auch da gilt es, aktiv zu bleiben, vor allem Flanken zu verhindern.

Der Betze brennt: Werden Sie künftig noch längere Phasen Angriffspressing vorsehen?

Antwerpen: Das ist der Plan. Das funktioniert aber nur, wenn wir unsere Ballbesitzzeiten noch weiter erhöhen. Denn die Momente, in denen du den Ball gut laufen lässt, kannst du auch zum Ausruhen nutzen und im Positionsspiel agieren. Natürlich nur, wenn der Gegner es zulässt. Setzt der dich ebenfalls unter Druck, geht's hin und her. Es gibt aber gerade in der 3. Liga einige Mannschaften, die sich lieber tief positionieren.

Der Betze brennt: Nach dem Traumstart gegen Mannheim gelangten sie mit dem 0:1 in Magdeburg dann einen absoluten Tiefpunkt. Fürs Umfeld war vor allem die direkt anschließende, zweiwöchige Länderspielpause schrecklich. Zwei Wochen mit sieben Punkten Rückstand auf den Nicht-Abstiegsplatz leben, ohne Aussicht, dass sich was bessert, dazu ätzende Ferndiagnosen von Leuten wie Mario Basler, zwei Rücktritte von Aufsichtsräten, Meldungen, die in Frage stellten, ob der FCK in der Regionalliga überhaupt noch im Fritz-Walter-Stadion spielen kann, und so weiter, und so fort. Wie haben Sie diese zwei Wochen erlebt? Lässt sich so viel Untergangsstimmung überhaupt fernhalten von einer Mannschaft?

Antwerpen: Auf jeden Fall hatten wir genug Zeit, in Ruhe die Defizite analysieren und aufzuarbeiten, die wir in Magdeburg gesehen hatten - und das waren einige. Wir haben in der ersten Woche viel im läuferischen Bereich gearbeitet, sind auch mal bewusst an Grenzen gegangen. Nicht, weil ich den harten Hund markieren wollte, sondern um den Spielern zu zeigen, dass es möglich ist, über Grenzen hinaus zu gehen. Willensschulung also. Das haben die Jungs gut angenommen. Und, was in diesen externen Rückblicken fast immer vergessen wird, in der zweiten Woche haben wir nur noch im fußballerischen Bereich gearbeitet. Spielprinzipien geübt, unter anderem diesen fließenden Übergang zwischen Dreier- und Viererkette.

Der Betze brennt: Werden Sie dieses Grenzen aufzeigen auch in der Vorbereitung auf die kommende Saison weiter praktizieren?

Antwerpen: Was gut funktioniert hat, macht man natürlich gerne wieder (schmunzelt). Aber jetzt ist der zeitliche Rahmen ein anderer als in dieser Länderspielpause, wo alles in einer Woche geschehen musste. Wir werden auf jeden Fall weiter an den Denkweisen arbeiten. Weg von diesem "Ich bin müde, ich kann nicht mehr", sondern zeigen: Ihr könnt viel mehr leisten, als Ihr bislang in Eurer Karriere geschafft habt. Ihr könnt im Spiel noch viel mehr Kilometer laufen, Sprints ziehen. Wer positiv denkt, kann viel mehr erreichen.

"Wir hatten uns vorgenommen, niemals ängstlich zu sein und zu zögern"

Der Betze brennt: Wenn anschließend gegen Halle die Siegtreffer zum 2:1 und 3:1 auch noch in Unterzahl gelingen, ist das für den Kopf dann nicht sogar noch besser, als es ein 4:0-Sieg gewesen wäre?

Antwerpen: Wir haben es mal so aufgenommen, aussuchen konnten wir es uns ja nicht ... Aber ja, vielleicht hat uns das den Kick gegeben, den wir brauchten. Wir hatten gesehen, dass wir nun läuferisch auf einem anderen Niveau angelangt waren - und waren dafür belohnt worden. Natürlich hatten wir auch schon vor dem Magdeburg-Spiel das Lauftraining intensiviert, aber in der Länderspielpause hatten sich die Einheiten weiter aufsummiert. Das Halle-Spiel war die Initialzündung. Klar gab es auch danach nochmal Rückschläge. Aber wir hatten uns vorgenommen, niemals ängstlich zu sein und zu zögern. Und waren überzeugt, dass wir es schaffen.

Der Betze brennt: Die Flexibilität, über die wir bereits gesprochen haben, hat im Saisonfinale vor allem ein Spieler gewährleistet: Felix Götze. Sie haben mal erklärt, dass das Switchen von Vierer- und Dreierkette vor allem ihm Freiheiten ermöglichen soll, die ihn für den Gegner noch schwerer ausrechenbar machen. Zurzeit bemüht sich FCK-Sportchef Thomas Hengen darum, Götze auch für die kommende Saison am Betzenberg zu halten. Gesetzt den Fall, es klappt nicht - sehen Sie im gegenwärtigen Kader, auch unter den Neuverpflichtungen, jemanden, der Götzes Rolle übernehmen könnte?

Antwerpen: Das könnte sich in den ersten Partien ergeben. Mit Julian Niehues etwa haben wir einen Spieler geholt, in dem wir ein solches Potenzial durchaus sehen. Aber wir sind nach wie vor optimistisch, Felix Götze am Betzenberg halten zu können.

Der Betze brennt: Bislang hieß es auch, der FCK sei an einer Weiterverpflichtung von Anas Ouahim interessiert, der vergangene Saison vom SV Sandhausen ausgeliehen war. Hat diese sich mit der Verpflichtung von Mike Wunderlich erledigt?

Antwerpen: Wir sind mit Anas weiterhin im Austausch. Er muss seine Situation in Sandhausen noch klären, wir sind jedenfalls immer noch an ihm interessiert. Zumal es auch in unserem Kader noch einige Veränderungen geben kann, uns der eine oder andere Spieler vielleicht noch verlassen will (etwa Tim Rieder hat seinen Wechselwunsch hinterlegt; Anm. d. Red.).

Der Betze brennt: Lucas Röser ist jetzt auch ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Zuletzt war er an Türkgücü München ausgeliehen. In den anderthalb Jahren davor gelang ihm unter keinem von insgesamt drei FCK-Trainern der Durchbruch. Wie sind seine Perspektiven bei Ihnen?

Antwerpen: Ich kannte ihn bislang gar nicht, habe ihn jetzt erst kennengelernt. Charakterlich macht er auf mich einen guten Eindruck. Wir wollen nun sehen, wie er sich präsentiert. Wir wissen, wie schwierig die Situation auf dem Spielermarkt ist. Gute Stürmer sucht jeder, da wollen wir keinen zu früh abschreiben.

"Den ganz großen Umbruch haben wir vermieden"

Der Betze brennt: Haben Sie sich eine Frist gesetzt, bis wann Sie Ihren Kader wenigstens zu 90 Prozent komplett haben möchten, um das Team optimal auf die lange Spielzeit ausrichten zu können? Zum Trainingslager? Zum Saisonstart? Oder würden Sie im Zweifelsfall auch noch drei, vier Neue zum Transferschluss am 31. August dazuholen?

Antwerpen: Vier Neue sind doch schon da, und Lucas Röser ist zumindest für mich ebenfalls ein Neuzugang. Zwei Leihspieler sind weiterverpflichtet (Jean Zimmer und Marvin Senger; Anm. d. Red), was gut ist, da die schon eingespielt sind. Den ganz großen Umbruch haben wir vermieden. Jetzt müssen wir mal schauen, was mit Felix Götze, Daniel Hanslik und Anas Ouahim wird, die wir ebenfalls gerne weiterverpflichten möchten. Und dann sehen, wer uns vielleicht noch verlassen will. Wir haben also schon einiges bewegt, auch wenn noch nicht alles konkret festgeklopft ist.

Der Betze brennt: Bleibt Avdo Spahic die unangefochtene Nummer 1? Oder rufen Sie nun erst einmal einen Zwei- oder gar einen Dreikampf um die Position der Torhüters aus?

Antwerpen: In der Vorbereitung werden auch Matheo Raab und Lorenz Otto die Gelegenheit bekommen, sich zu zeigen. Wir geben keine Stammplatzgarantien, auch auf dieser sensiblen Position nicht. Am Ende zählt nur die Leistung.

Der Betze brennt: Bleibt Andreas Clauß Torwarttrainer? Nach dem Abgang von Sven Höh wurde er bislang nur als Interimslösung bezeichnet ...

Antwerpen: Wir gehen davon aus, dass er bleibt. Er kennt den Verein, muss sich nicht groß einarbeiten, ebenso wenig wie Oliver Schäfer, der uns jetzt ebenfalls im konditionellen und athletischen Bereich unterstützt und gleichzeitig die U21 coachen wird.

Morgen im zweiten Teil unseres Interviews des Monats: Marco Antwerpen über die Gespräche mit neuen Spielern, Begegnungen mit Olaf Marschall und Michael Ballack sowie seine Zukunft beim 1. FC Kaiserslautern.

Quelle: Der Betze brennt / Autoren: Eric Scherer, Thomas Hilmes


Ergänzung, 30.06.2021:

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Foto: Eibner/Neis

Interview des Monats: FCK-Trainer Marco Antwerpen, Teil 2/2
"Es reicht nicht, nur qualitativ gute Spieler zu haben"


Teil 2 unseres Interviews des Monats: Marco Antwerpen über die Gespräche mit neuen Spielern, Begegnungen mit Olaf Marschall und Michael Ballack sowie seine Zukunft beim 1. FC Kaiserslautern.

Der Betze brennt: Marco Antwerpen, lassen Sie uns über die bisherigen Neuzugänge dieses Sommers sprechen. Wenn man sich mal so anschaut, wo die Jungs früher gespielt haben, fällt auf: Preußen Münster, Viktoria Köln, das sind Stationen, an denen auch Marco Antwerpen in der Vergangenheit unterwegs war. Arbeiten Sie generell gerne mit Spielern, die Sie bereits kennen? Oder ist das einfach geboten in Corona-Zeiten, die ja seit anderthalb Jahren kein intensives Scouting auf fremden Plätzen mehr zulassen?

Marco Antwerpen (49): Nicht alles, was auf den ersten Blick so aussieht, muss auch so sein. Julian Niehues spielte bei Preußen Münster in der U17, als ich dort Cheftrainer war. Ich hab mich damals zwar auch mal mit ihm unterhalten, ihn anschließend aber aus den Augen verloren. In den Transfer war hauptsächlich Thomas Hengen involviert, ebenso in den von Boris Tomiak. Überhaupt arbeiten wir bei allen Personalentscheidungen eng zusammen. Bei Mike Wunderlich und René Klingenburg haben natürlich auch meine persönliche Beziehungen eine Rolle gespielt. Mit Mike habe ich vor vier Jahren das letzte Mal zusammengearbeitet, da hat sich aus einem Gespräch ergeben, dass er nochmal was Neues probieren möchte. René hat mit mir als Trainer in Münster seine bislang beste Saison überhaupt gespielt, anschließend wechselte er in die 2. Bundesliga, wo es bei ihm nicht mehr ganz so gut lief. Aber ich bin überzeugt, dass das Potenzial noch da ist. Er ist ein Wohlfühlspieler, der ein entsprechendes Umfeld braucht.

"Wir möchten Spieler haben, die charakterlich in die Mannschaft passen"

Der Betze brennt: Wie teilen Sie sich vor solchen Transfers die Arbeit mit Thomas Hengen? Haben Sie überhaupt die Zeit, mal mit dem umworbenen Spieler und seiner Familie im Wohnzimmer zu sitzen und Kaffee zu trinken?

Antwerpen: Gemacht habe ich das auch schon ... Hier in Lautern ist es aber schon so, dass Thomas Hengen die Transfermodalitäten abwickelt. Ich versuche natürlich ebenfalls, die Spieler persönlich kennenzulernen, bevor sie sich entscheiden. Manchmal klappt's halt nur am Telefon. Aber wenn irgend möglich, zeig' ich ihnen schon gerne den Betzenberg, die Trainingsbedingungen und das Fritz-Walter-Stadion. Ich weiß nämlich, wie ich als Spieler reagiert hätte, wenn mir so etwas gezeigt worden wäre. Da hätte es nämlich nicht mehr viele andere Vereine gegeben, wo ich hätte unterschreiben wollen. Das persönliche Kennenlernen ist auch wichtig, weil wir Spieler haben möchten, die charakterlich in die Mannschaft passen. Es reicht nämlich nicht, qualitativ gute Spieler zu haben. Erfolgreich kannst du nur sein, wenn du als Team zueinander passt.

Der Betze brennt: Mit Mike Wunderlich kommt nun echter Zehner - die Position hat man in den Formationen, die Sie bislang gewählt haben, noch nicht gesehen. Wird's nun also beim FCK auch eine Grundordnung mit Zehner geben?

Antwerpen: Nicht unbedingt. Mike Wunderlich ist sehr variabel, kann genauso Stürmer oder hängende Spitze spielen. Das ist ja das Gute an diesen erfahreneren Spielern. Sie verstehen das Spiel, wissen, wie man sich in den Räumen bewegt. Deswegen brauchen wir einen wie Mike, dürfen nicht nur noch auf junge Spieler gucken.

Der Betze brennt: Ouahim, Wunderlich, Klingenburg, Sessa, Ritter und Ciftci, da wird es im zentralen Mittelfeld ziemlich eng ...

Antwerpen: Das sieht vielleicht eng aus, aber Sie dürfen auch nicht vergessen, dass wir 38 Spiele in der Saison haben, dazu Verbands- und DFB-Pokal. Da wollen wir gut aufgestellt sein.

Der Betze brennt: Nach langer Corona-Pause dürfen bald - hoffentlich - auch die U21, die U19 und alle weiteren Nachwuchsmannschaften des FCK trainieren und in die neue Liga-Saison starten. Werden Sie dann auch den Spielern von dort mehr Chancen geben, was ja bisher eher schwierig war, eben weil dort der Spielbetrieb ruhte?

Antwerpen: Das war tatsächlich eine schwierige Situation und wir sind froh, dass unsere Nachwuchsmannschaften jetzt wieder spielen können. Wir hoffen natürlich, dass der eine oder andere dabei ist, der sich gut entwickelt und für die erste Mannschaft in Betracht kommt. Aktuell haben wir schonmal Neal Gibs aus der U19 nach oben gezogen, den wir als momentan größtes Talent einstufen. Alle anderen werden wir natürlich auch in der U21 weiter verfolgen.

Der Betze brennt: In Ihrer Vita fanden sich bislang kaum Berührungspunkte mit dem FCK, ehe Sie hierher wechselten. Welche Erinnerungen verbinden Sie denn überhaupt mit dem Betzenberg?

Antwerpen: Tja, als Aktiver habe ich nur gegen die Zweite Mannschaft des FCK gespielt, auf dem damaligen Platz 4, wenn ich mich recht erinnere. Aber da bin ich immerhin Talenten wie Michael Ballack und Marco Reich begegnet.

"Ein volles Haus mit 50.000? Das möchte ich gerne erleben"

Der Betze brennt: Ein volles Fritz-Walter-Stadion haben Sie also noch nie erlebt?

Antwerpen: Als ich als Trainer von Preußen Münster 2018 hier 2:1 gewonnen habe, waren an einem Dienstagabend 23.000 Zuschauer im Stadion. Das war schon sehr beeindruckend. Aber ein volles Haus mit fast 50.000? Ich hoffe, ich kann das auch mal erleben.

Der Betze brennt: Gibt es eine FCK-Ikone, zu der Sie ein besonderes Verhältnis haben?

Antwerpen: (lacht) Olaf Marschall ist doch jetzt unser Chefscout ... Den hab ich mir früher gerne angesehen, ich war ja selbst Stürmer, da konnte ich mir einiges abschauen, wie der seine Tore machte. Das ist schon spannend, wenn man solche Leute dann Jahre später persönlich kennenlernt.

Der Betze brennt: Wenn man Ihre bisherige Trainerkarriere betrachtet, fällt auf, dass Sie überall, wo Sie waren, einen Boost bewirkt haben, dabei auch attraktiven, offensiven Fußball spielen ließen - ausgenommen Ihr Gastspiel in Würzburg, das wir hier nicht näher thematisieren müssen. Was ebenfalls auffällt, sind die jeweiligen Abschiede von Ihren Vereinen. Viktoria Köln haben Sie verlassen, weil ein Angebot aus einer höheren Klasse lockte, das kann man verstehen. Ihren Abschied aus Münster dagegen gaben Sie schon mitten in der Saison bekannt, als es eigentlich gut lief. Was war da los?

Antwerpen: Das mag in der Branche ungewöhnlich sein, aber für mich war es der beste Weg, die Dinge vernünftig zu Ende zu bringen. Nach anderthalb Jahren und einem achten Platz nach der ersten Saison hatte ich das Gefühl, in Münster bereits am Limit zu sein. Mehr schien mir nicht mehr möglich. Mein Vertrag lief aus, meine Entscheidung, nicht zu verlängern, war schon früh gefallen, da erschien es mir nur fair, dies auch dem Verein mitzuteilen, der gewissermaßen mein Heimatverein ist. So konnten beide Seiten früh neu planen.

"Ich versuche, immer ein gutes Verhältnis zu den Spielern zu haben"

Der Betze brennt: Dabei fällt auf, dass die Preußen nach Bekanntgabe des Trainerwechsels nicht einbrachen, wie es bei anderen Mannschaften oft der Fall ist. Zuletzt gab es solche Beispiele in der Bundesliga mit Mönchengladbach und Frankfurt. Wie hält man als scheidender Trainer eine Mannschaft in der Spur?

Antwerpen: Ich versuche, immer ein gutes Verhältnis zu den Spielern zu haben. Das hat gerade in dieser Saison, mit dieser Mannschaft, gut funktioniert. Ein Jahr später ist Preußen Münster dann leider abgestiegen.

Der Betze brennt: In Braunschweig mussten Sie gehen, obwohl Sie in den Geisterspielwochen dieser Saison in einem furiosen Schlussspurt noch den Aufstieg schafften. Über die Gründe und Hintergründe ist genug geschrieben worden. Doch von den verschiedenen besonderen Umständen mal abgesehen - bleibt da nicht das ätzende Gefühl, für eine erfolgreiche Arbeit keine Wertschätzung erfahren zu haben?

Antwerpen: In erster Linie ging es doch darum, mit der Mannschaft erfolgreich zu sein, und das ist mir gelungen. Es gibt also keinen Grund, traurig zu sein. Mit allem anderen muss man in diesem Sport umgehen können. Grundsätzlich wäre es für mich natürlich schöner gewesen, sich nach dem Aufstieg zusammenzusetzen und zu bereden, wie es weitergehen soll. Die Braunschweiger Vereinsführung hat sich entschieden, dies nicht zu tun. Ich hab diese Entscheidung akzeptiert, nach vorne geblickt und die nächste Aufgabe gesucht. Vergangenheitsorientiert bin ich ohnehin nicht.

Der Betze brennt: Gesetzt den Fall, Sie könnten jetzt endlich einmal länger für einen Klub arbeiten: Pep Guardiola sprach mal von drei Jahren, die man maximal bei einem Klub bleiben sollte, was er ja bei Manchester City mittlerweile revidiert hat. Kalli Feldkamp sagte mal, fünf Jahre bei einem Verein seien genug. Andere, wie Otto Rehhagel oder Christian Streich, blieben oder bleiben länger bei ihren Klubs. Gibt es Ihrer Ansicht nach eine Halbwertzeit für Trainer, nach der sie sich abgenutzt haben?

Antwerpen: Ich kann mir schon vorstellen, dass es auch über einen längeren Zeitraum bei einem Verein funktionieren kann, aber dann müssen viele Faktoren zusammenkommen. Die eigene Motivation muss hoch bleiben, es muss dir immer wieder gelingen, motivierte Spieler zu holen, die Chemie im Umfeld muss stimmen und so weiter. Messbar ist das alles nicht immer nur am Erfolg, aber der ist nun einmal die bestimmende Größe.

"Ich kann mir sehr gut eine lange Zeit beim FCK vorstellen"

Der Betze brennt: Also wenn die Chemie stimmt, können sie sich vorstellen, den Job - und da reden wir jetzt natürlich speziell vom FCK - auch langfristig zu machen?

Antwerpen: Ich kann mir das sehr gut vorstellen.

Der Betze brennt: Sie und die Schiedsrichter - das ist ebenfalls ein Thema, das bereits erschöpfend behandelt wurde. Wir wollen die Diskussion mal versachlichen: Sie waren längst nicht der einzige, der der Meinung war, dass in der 3. Liga in der abgelaufenen Saison zu viele krasse und vor allem spielentscheidende Fehlentscheidungen getroffen wurden. Könnte man da nicht einmal gemeinsam, vielleicht im Rahmen einer Trainertagung, ein paar Ideen in Richtung DFB anstoßen, wie das Niveau der Schiedsrichter-Leistungen angehoben werden kann? Das hätte doch mehr Wirkung als emotionale Ausbrüche vor dem TV-Mikrofon nach dem Abpfiff.

Antwerpen: Das ist in der Tat ein interessanter Gedanke. Wir haben in der 3. Liga viele junge Schiedsrichter, die sich für höhere Aufgaben empfehlen sollen. Und die sind natürlich auch nicht alle schlecht, aber dem ein oder anderen fehlt es vielleicht noch an Erfahrung. Was, wenn man ihnen zum Beispiel mal anbieten würde, für eine Woche zu den Vereinen zu kommen und mit uns gemeinsam Spielsituationen zu analysieren, so dass sie mal unsere Sichtweise kennenlernen? Es ist ja auch nicht so, dass wir Trainer die Schiedsrichter immer nur kritisieren. Ich zum Beispiel hab vergangene Saison einige Unparteiische auch gelobt, aber das ist in der Berichterstattung untergegangen. Kritik findet eben immer schneller den Weg an die Öffentlichkeit.

Der Betze brennt: Zum Abschluss die obligatorische Frage: Was wollen Sie in dieser Saison mit dem FCK erreichen - und was ist drin? Bis jetzt haben Sie immer dasselbe gesagt ...

Antwerpen: Und das sage ich auch zu Ihnen: Das erste Spiel gewinnen und dann das nächste angehen. Und dann freuen wir uns natürlich darauf, endlich wieder vor Fans zu spielen. Fußball ohne Fans ist irgendwie nichts.

Der Betze brennt: Dann bedanken wir uns für das Gespräch, wünschen Ihnen alles Gute - und dass Sie bald ein volles Fritz-Walter-Stadion erleben.

Quelle: Der Betze brennt / Autoren: Thomas Hilmes, Eric Scherer
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon paulgeht » 29.06.2021, 10:28


Abgesehen von den sehr interessanten Einblicken, die Antwerpen in seine Ideen gibt, bekommt man immer mehr den Eindruck, dass dieser Trainer wie kaum einer seiner Vorgänger perfekt auf den Betzenberg passt.
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Ihr findet uns auch bei Facebook und Twitter.



Beitragvon MarcoReichGott » 29.06.2021, 10:30


Erstmal ein ganz großes Lob und Danke von mir für die Qualität und Tiefe der Fragen. Das Interview liest sich auf jedenfall sehr interessant.



Beitragvon Weschdpälzer » 29.06.2021, 10:50


Gute Einstellung!
Vergnügt statt besorgt, gelassen statt verbissen, entschlossen statt furchtsam!
Wenn es MA und TH gelingt solche positiven Ausstrahlungen bei den Spielern rüberzubringen, dann kann was daraus entstehen - letzten Endes geht es darum gut zu führen und den Spielern klarzumachen, dass man das was sie machen und beitragen wertschätzt und anerkennt.



Beitragvon Ultradeiweil » 29.06.2021, 10:57


Wer positiv denkt kann viel mehr erreichen.. Das sollte der Slogan des FCK für die Zukunft sein für alle endlich mal etwas hinter sich zu lassen und mit frischen Ideen Mut und Entschlossenheit agieren.

Ich bin sehr angetan von Antwerpen der verkörpert für mich den betzegeist wie lange kein Trainer mehr vor ihm.. Er hat gute Ideen halt nicht an einem System fest ..passt sich den Gegebenheiten an und vorallem er ist hungrig nach Erfolg.

Toller Kerl der uns hoffentlich noch lange erfolgreich erhalten bleibt..hier bleibt ihm nur zu wünschen das er auch wenn es mal nicht rund läuft fest im Sattel sitzt :daumen:
Fankultur erhalten

Olé Rot Weiß so laaft die Geschicht



Beitragvon Allievi89 » 29.06.2021, 12:01


Super Interview bisher, die Anmerkung zu den körperlichen Voraussetzungen bis zum Magdeburgspiel lassen tief blicken.

Ich bin ja nicht auf dem Trainingsplatz dabei und natürlich habt ihr mit Antwerpen gesprochen. Ich glaube aber auch, dass Frank Döpper, genauso wie Antwerpen, sehr gut hierher passen. Döpper erscheint mir aus der Ferne gesehen wie ein (im positiven Sinn) durchgeknallter Fussballfreak. Legendär das Interview mit komplett heiserer Stimme.... Nach dem Spiel gegen Magdeburg? Weiß gar nicht mehr welches das war...



Beitragvon Forever Betze » 29.06.2021, 13:46


@Allievi89:
Ich würde es auch gut finden wenn man mal ein Interview mit Döpper macht. Ich habe noch nie einen Co Trainer erlebt der so emotional an der Seitenlinie mitlebt und das Team motiviert.



Beitragvon Olamaschafubago » 29.06.2021, 13:47


Hervorragendes Interview, danke dafür :daumen:

Also Willensschulung statt Strafrunden. Das Selbstvertrauen und der unbedingte Wille, über die Grenzen hinaus zu gehen - das hat unter Jeff einfach gefehlt. Gut, dass Antwerpen das schnell erkannt und den berühmten Schalter im Kopf umgelegt gekriegt hat.

Und dabei die körperliche Fitness auf ein Niveau gehoben, mit dem er seine Spielidee umsetzen kann. Aggressives Angriffspressing, durchkombinieren statt lang und weit, die Formation dem Spielverlauf nach variabel. Das hat sich alles gebessert und wird sich mit Antwerpens Wunschzugängen nur noch weiter bessern.

Ich leg mich fest und sag mit dem Mann geht es mit uns wieder nach oben.



Beitragvon Betzebastion Mainz » 29.06.2021, 16:29


Willensschulung.

Den großen Umbruch vermeiden.

Und vor allem (und das betrifft auch die Fans, vor allem die pfälzer Grantler):

Positiv denken.

Seit ewigen Zeiten haben wir einen, der die Fehler systematisch erkennt und beseitigt.

Ein Riesenkompliment an Marco Antwerpen.

Ich denke das werden wir auch entsprechend positiv auf dem Platz sehen.

:daumen:
1.FCK - you just can´t escape my love



Beitragvon FCK Nordpfalz » 29.06.2021, 21:40


Ein sehr interessantes Interview, das Laune macht.

Antwerpen weiß, wo die Handlungsfelder sind und was zu tun ist. Wir hatten schon lange keinen Trainer mehr, der das so konsequent und exakt auf den Punkt gebracht hat.

Auch super, dass er über "positives denken" und "Willensschulung" spricht. Der Mann weiß sehr wohl, wie wichtig die Psyche ist, wenn man Erfolg haben will.
Genau das haben wir jahrelang außer acht gelassen.

Antwerpen passt einfach super zum FCK und meine Vorfreude auf die neue Saison steigt immer mehr.



Beitragvon Malvoy » 29.06.2021, 22:30


Antwerpen: Absolut. In Pressekonferenzen werde ich immer wieder gefragt: Werden Sie mit Vierer- oder Dreierkette spielen lassen? Dabei kommt es darauf doch eigentlich gar nicht an. Ein flexibles Team wechselt jederzeit im Spiel innerhalb von Sekunden von einer Vierer- auf eine Dreierkette und wieder zurück. Diese fließenden Übergänge zu beherrschen, das ist in meinen Augen wichtig. Überhaupt ist für mich nicht die Grundordnung der entscheidende Faktor, es sind die Spielprinzipien, die in eine Mannschaft einfließen müssen.


Also gewinnt Taktik doch keine Spiele?



Beitragvon Erklärbär » 29.06.2021, 23:09


@Malvoy: Ich denke mal, dass die auch variabel ist, je nach Spielverlauf.

Bei Ballbesitz geht Götze ins Mittelfeld, anders wieder zurück.

Das fehlte der Nationalmannschaft heute total.
War eher ungeordnet.



Beitragvon Thomas » 30.06.2021, 10:00


Hier kommt der zweite Teil - wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Lesen. :teufel2:

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Foto: Eibner/Neis

Interview des Monats: FCK-Trainer Marco Antwerpen, Teil 2/2
"Es reicht nicht, nur qualitativ gute Spieler zu haben"


Teil 2 unseres Interviews des Monats: Marco Antwerpen über die Gespräche mit neuen Spielern, Begegnungen mit Olaf Marschall und Michael Ballack sowie seine Zukunft beim 1. FC Kaiserslautern.

Der Betze brennt: Marco Antwerpen, lassen Sie uns über die bisherigen Neuzugänge dieses Sommers sprechen. Wenn man sich mal so anschaut, wo die Jungs früher gespielt haben, fällt auf: Preußen Münster, Viktoria Köln, das sind Stationen, an denen auch Marco Antwerpen in der Vergangenheit unterwegs war. Arbeiten Sie generell gerne mit Spielern, die Sie bereits kennen? Oder ist das einfach geboten in Corona-Zeiten, die ja seit anderthalb Jahren kein intensives Scouting auf fremden Plätzen mehr zulassen?

Marco Antwerpen (49): Nicht alles, was auf den ersten Blick so aussieht, muss auch so sein. Julian Niehues spielte bei Preußen Münster in der U17, als ich dort Cheftrainer war. Ich hab mich damals zwar auch mal mit ihm unterhalten, ihn anschließend aber aus den Augen verloren. In den Transfer war hauptsächlich Thomas Hengen involviert, ebenso in den von Boris Tomiak. Überhaupt arbeiten wir bei allen Personalentscheidungen eng zusammen. Bei Mike Wunderlich und René Klingenburg haben natürlich auch meine persönliche Beziehungen eine Rolle gespielt. Mit Mike habe ich vor vier Jahren das letzte Mal zusammengearbeitet, da hat sich aus einem Gespräch ergeben, dass er nochmal was Neues probieren möchte. René hat mit mir als Trainer in Münster seine bislang beste Saison überhaupt gespielt, anschließend wechselte er in die 2. Bundesliga, wo es bei ihm nicht mehr ganz so gut lief. Aber ich bin überzeugt, dass das Potenzial noch da ist. Er ist ein Wohlfühlspieler, der ein entsprechendes Umfeld braucht.

"Wir möchten Spieler haben, die charakterlich in die Mannschaft passen"

Der Betze brennt: Wie teilen Sie sich vor solchen Transfers die Arbeit mit Thomas Hengen? Haben Sie überhaupt die Zeit, mal mit dem umworbenen Spieler und seiner Familie im Wohnzimmer zu sitzen und Kaffee zu trinken?

Antwerpen: Gemacht habe ich das auch schon ... Hier in Lautern ist es aber schon so, dass Thomas Hengen die Transfermodalitäten abwickelt. Ich versuche natürlich ebenfalls, die Spieler persönlich kennenzulernen, bevor sie sich entscheiden. Manchmal klappt's halt nur am Telefon. Aber wenn irgend möglich, zeig' ich ihnen schon gerne den Betzenberg, die Trainingsbedingungen und das Fritz-Walter-Stadion. Ich weiß nämlich, wie ich als Spieler reagiert hätte, wenn mir so etwas gezeigt worden wäre. Da hätte es nämlich nicht mehr viele andere Vereine gegeben, wo ich hätte unterschreiben wollen. Das persönliche Kennenlernen ist auch wichtig, weil wir Spieler haben möchten, die charakterlich in die Mannschaft passen. Es reicht nämlich nicht, qualitativ gute Spieler zu haben. Erfolgreich kannst du nur sein, wenn du als Team zueinander passt.

Der Betze brennt: Mit Mike Wunderlich kommt nun echter Zehner - die Position hat man in den Formationen, die Sie bislang gewählt haben, noch nicht gesehen. Wird's nun also beim FCK auch eine Grundordnung mit Zehner geben?

Antwerpen: Nicht unbedingt. Mike Wunderlich ist sehr variabel, kann genauso Stürmer oder hängende Spitze spielen. Das ist ja das Gute an diesen erfahreneren Spielern. Sie verstehen das Spiel, wissen, wie man sich in den Räumen bewegt. Deswegen brauchen wir einen wie Mike, dürfen nicht nur noch auf junge Spieler gucken.

Der Betze brennt: Ouahim, Wunderlich, Klingenburg, Sessa, Ritter und Ciftci, da wird es im zentralen Mittelfeld ziemlich eng ...

Antwerpen: Das sieht vielleicht eng aus, aber Sie dürfen auch nicht vergessen, dass wir 38 Spiele in der Saison haben, dazu Verbands- und DFB-Pokal. Da wollen wir gut aufgestellt sein.

Der Betze brennt: Nach langer Corona-Pause dürfen bald - hoffentlich - auch die U21, die U19 und alle weiteren Nachwuchsmannschaften des FCK trainieren und in die neue Liga-Saison starten. Werden Sie dann auch den Spielern von dort mehr Chancen geben, was ja bisher eher schwierig war, eben weil dort der Spielbetrieb ruhte?

Antwerpen: Das war tatsächlich eine schwierige Situation und wir sind froh, dass unsere Nachwuchsmannschaften jetzt wieder spielen können. Wir hoffen natürlich, dass der eine oder andere dabei ist, der sich gut entwickelt und für die erste Mannschaft in Betracht kommt. Aktuell haben wir schonmal Neal Gibs aus der U19 nach oben gezogen, den wir als momentan größtes Talent einstufen. Alle anderen werden wir natürlich auch in der U21 weiter verfolgen.

Der Betze brennt: In Ihrer Vita fanden sich bislang kaum Berührungspunkte mit dem FCK, ehe Sie hierher wechselten. Welche Erinnerungen verbinden Sie denn überhaupt mit dem Betzenberg?

Antwerpen: Tja, als Aktiver habe ich nur gegen die Zweite Mannschaft des FCK gespielt, auf dem damaligen Platz 4, wenn ich mich recht erinnere. Aber da bin ich immerhin Talenten wie Michael Ballack und Marco Reich begegnet.

"Ein volles Haus mit 50.000? Das möchte ich gerne erleben"

Der Betze brennt: Ein volles Fritz-Walter-Stadion haben Sie also noch nie erlebt?

Antwerpen: Als ich als Trainer von Preußen Münster 2018 hier 2:1 gewonnen habe, waren an einem Dienstagabend 23.000 Zuschauer im Stadion. Das war schon sehr beeindruckend. Aber ein volles Haus mit fast 50.000? Ich hoffe, ich kann das auch mal erleben.

Der Betze brennt: Gibt es eine FCK-Ikone, zu der Sie ein besonderes Verhältnis haben?

Antwerpen: (lacht) Olaf Marschall ist doch jetzt unser Chefscout ... Den hab ich mir früher gerne angesehen, ich war ja selbst Stürmer, da konnte ich mir einiges abschauen, wie der seine Tore machte. Das ist schon spannend, wenn man solche Leute dann Jahre später persönlich kennenlernt.

Der Betze brennt: Wenn man Ihre bisherige Trainerkarriere betrachtet, fällt auf, dass Sie überall, wo Sie waren, einen Boost bewirkt haben, dabei auch attraktiven, offensiven Fußball spielen ließen - ausgenommen Ihr Gastspiel in Würzburg, das wir hier nicht näher thematisieren müssen. Was ebenfalls auffällt, sind die jeweiligen Abschiede von Ihren Vereinen. Viktoria Köln haben Sie verlassen, weil ein Angebot aus einer höheren Klasse lockte, das kann man verstehen. Ihren Abschied aus Münster dagegen gaben Sie schon mitten in der Saison bekannt, als es eigentlich gut lief. Was war da los?

Antwerpen: Das mag in der Branche ungewöhnlich sein, aber für mich war es der beste Weg, die Dinge vernünftig zu Ende zu bringen. Nach anderthalb Jahren und einem achten Platz nach der ersten Saison hatte ich das Gefühl, in Münster bereits am Limit zu sein. Mehr schien mir nicht mehr möglich. Mein Vertrag lief aus, meine Entscheidung, nicht zu verlängern, war schon früh gefallen, da erschien es mir nur fair, dies auch dem Verein mitzuteilen, der gewissermaßen mein Heimatverein ist. So konnten beide Seiten früh neu planen.

"Ich versuche, immer ein gutes Verhältnis zu den Spielern zu haben"

Der Betze brennt: Dabei fällt auf, dass die Preußen nach Bekanntgabe des Trainerwechsels nicht einbrachen, wie es bei anderen Mannschaften oft der Fall ist. Zuletzt gab es solche Beispiele in der Bundesliga mit Mönchengladbach und Frankfurt. Wie hält man als scheidender Trainer eine Mannschaft in der Spur?

Antwerpen: Ich versuche, immer ein gutes Verhältnis zu den Spielern zu haben. Das hat gerade in dieser Saison, mit dieser Mannschaft, gut funktioniert. Ein Jahr später ist Preußen Münster dann leider abgestiegen.

Der Betze brennt: In Braunschweig mussten Sie gehen, obwohl Sie in den Geisterspielwochen dieser Saison in einem furiosen Schlussspurt noch den Aufstieg schafften. Über die Gründe und Hintergründe ist genug geschrieben worden. Doch von den verschiedenen besonderen Umständen mal abgesehen - bleibt da nicht das ätzende Gefühl, für eine erfolgreiche Arbeit keine Wertschätzung erfahren zu haben?

Antwerpen: In erster Linie ging es doch darum, mit der Mannschaft erfolgreich zu sein, und das ist mir gelungen. Es gibt also keinen Grund, traurig zu sein. Mit allem anderen muss man in diesem Sport umgehen können. Grundsätzlich wäre es für mich natürlich schöner gewesen, sich nach dem Aufstieg zusammenzusetzen und zu bereden, wie es weitergehen soll. Die Braunschweiger Vereinsführung hat sich entschieden, dies nicht zu tun. Ich hab diese Entscheidung akzeptiert, nach vorne geblickt und die nächste Aufgabe gesucht. Vergangenheitsorientiert bin ich ohnehin nicht.

Der Betze brennt: Gesetzt den Fall, Sie könnten jetzt endlich einmal länger für einen Klub arbeiten: Pep Guardiola sprach mal von drei Jahren, die man maximal bei einem Klub bleiben sollte, was er ja bei Manchester City mittlerweile revidiert hat. Kalli Feldkamp sagte mal, fünf Jahre bei einem Verein seien genug. Andere, wie Otto Rehhagel oder Christian Streich, blieben oder bleiben länger bei ihren Klubs. Gibt es Ihrer Ansicht nach eine Halbwertzeit für Trainer, nach der sie sich abgenutzt haben?

Antwerpen: Ich kann mir schon vorstellen, dass es auch über einen längeren Zeitraum bei einem Verein funktionieren kann, aber dann müssen viele Faktoren zusammenkommen. Die eigene Motivation muss hoch bleiben, es muss dir immer wieder gelingen, motivierte Spieler zu holen, die Chemie im Umfeld muss stimmen und so weiter. Messbar ist das alles nicht immer nur am Erfolg, aber der ist nun einmal die bestimmende Größe.

"Ich kann mir sehr gut eine lange Zeit beim FCK vorstellen"

Der Betze brennt: Also wenn die Chemie stimmt, können sie sich vorstellen, den Job - und da reden wir jetzt natürlich speziell vom FCK - auch langfristig zu machen?

Antwerpen: Ich kann mir das sehr gut vorstellen.

Der Betze brennt: Sie und die Schiedsrichter - das ist ebenfalls ein Thema, das bereits erschöpfend behandelt wurde. Wir wollen die Diskussion mal versachlichen: Sie waren längst nicht der einzige, der der Meinung war, dass in der 3. Liga in der abgelaufenen Saison zu viele krasse und vor allem spielentscheidende Fehlentscheidungen getroffen wurden. Könnte man da nicht einmal gemeinsam, vielleicht im Rahmen einer Trainertagung, ein paar Ideen in Richtung DFB anstoßen, wie das Niveau der Schiedsrichter-Leistungen angehoben werden kann? Das hätte doch mehr Wirkung als emotionale Ausbrüche vor dem TV-Mikrofon nach dem Abpfiff.

Antwerpen: Das ist in der Tat ein interessanter Gedanke. Wir haben in der 3. Liga viele junge Schiedsrichter, die sich für höhere Aufgaben empfehlen sollen. Und die sind natürlich auch nicht alle schlecht, aber dem ein oder anderen fehlt es vielleicht noch an Erfahrung. Was, wenn man ihnen zum Beispiel mal anbieten würde, für eine Woche zu den Vereinen zu kommen und mit uns gemeinsam Spielsituationen zu analysieren, so dass sie mal unsere Sichtweise kennenlernen? Es ist ja auch nicht so, dass wir Trainer die Schiedsrichter immer nur kritisieren. Ich zum Beispiel hab vergangene Saison einige Unparteiische auch gelobt, aber das ist in der Berichterstattung untergegangen. Kritik findet eben immer schneller den Weg an die Öffentlichkeit.

Der Betze brennt: Zum Abschluss die obligatorische Frage: Was wollen Sie in dieser Saison mit dem FCK erreichen - und was ist drin? Bis jetzt haben Sie immer dasselbe gesagt ...

Antwerpen: Und das sage ich auch zu Ihnen: Das erste Spiel gewinnen und dann das nächste angehen. Und dann freuen wir uns natürlich darauf, endlich wieder vor Fans zu spielen. Fußball ohne Fans ist irgendwie nichts.

Der Betze brennt: Dann bedanken wir uns für das Gespräch, wünschen Ihnen alles Gute - und dass Sie bald ein volles Fritz-Walter-Stadion erleben.

Quelle: Der Betze brennt / Autoren: Eric Scherer, Thomas Hilmes

Weitere Links zum Thema:

- Teil 1 des Interviews: "Wer positiv denkt, kann viel mehr erreichen"
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Kiefaber » 30.06.2021, 11:07


Mir gefällt die Arbeitsweise von Antwerpen und Döpper wirklich extrem gut.

Sie versuchen eine Wohlfühloase zu schaffen, ohne dabei Motivation und Wille zu verlieren. Sie erkennen, dass die Spieler nur dann ihre volle Leistung abrufen können, wenn die Chemie im Team und auch zu den Trainer stimmt.

Den Spielern wird vermittelt, wofür Sie sich den Arsch aufreißen sollen.

Wir hatten viel zu oft eine Gruppe von Spielern, die das Wort "Mannschaft" garnicht verdienten.
Ach des werd schun schief gehe.



Beitragvon Atti1962 » 30.06.2021, 11:33


Endlich mal wieder ein Trainer, der ein schlüssiges Konzept hat und zum FCK passt.
Ich wünsche Marco Antwerpen und uns allen eine erfolgreiche neue Saison. :daumen:
Lautern ist der geilste Club der Welt! :teufel2:



Beitragvon Marc222 » 30.06.2021, 11:43


Volles Stadion, das könnten wir dann im April/Mai erleben, wenn die Saison gut läuft. :teufel2: :daumen:

Natürlich nur, wenn sich das mit Corona endlich erledigt.



Beitragvon DieWalzFunDePalz » 30.06.2021, 12:41


Kiefaber hat geschrieben:
Den Spielern wird vermittelt, wofür Sie sich den Arsch aufreißen sollen.

Wir hatten viel zu oft eine Gruppe von Spielern, die das Wort "Mannschaft" garnicht verdienten.


Ich bin ganz deiner Meinung.Immer nur zu sagen, die verdienen gut Geld, die sollen sich mal anstrengen, reicht absolut nicht aus. Die Leistung kommt nicht automatisch, nur weil man viel Geld verdient. Es braucht auch eine gewisse Wertschätzung des Spielers, gute Zusammenarbeit, die Chemie muss stimmen, es muss im Kopf passen und der Spieler muss einfach gerne seinem Job nachgehen, dann kommt die Leistung von alleine. Mann kann nicht nur permanent mit dem Knüppel dazwischen hauen. Damit gewinnt man gar nix :schild:
Der Typ ist so quirlig, der geht nach dir in die Drehtür und kommt vor dir wieder raus.“
Bela Rethy



Beitragvon GerryTarzan1979 » 30.06.2021, 13:22


Super Interview! (Teil 1 & 2!) Ein Lob an alle Beteiligten. :daumen:

Inhaltlich auch sehr gute Antworten. Ich weiss, man sollte nicht so viel wert auf das gesprochene Wort (oder hier gelesene) geben. Aber ich finde Antwerpen klasse!
Die Antworten (wie ein gutes Steak) auf den Punkt gebracht und man kann verstehen, wenn einige Spieler mit ihm können und wieder zu ihm wechseln.

Jetzt mal abgesehen von Corona (andere Baustelle). Ich würde es auch gerne mal erleben, dass MA in einem vollen Betze spielen bzw. coachen darf. Ich glaube der freut sich jetzt schon wie ein Schnitzel darauf. Ist für mich auch ein Trainer, der diese Kulisse (man sagt ja neudeutsch "Wucht" dazu) nutzen kann und das auf die Spieler überträgt.

Vielleicht sind es nur Träume und Hoffnungen, oder auch nur der pure Optimismus, aber ich habe bei Antwerpen (und Döpper!!) ein super Gefühl.
Die beiden vor 50.000, dazu noch ein mitreissendes Spiel... habe Gänsehaut...

Bitte weckt mich nicht auf! Will weiter träumen!! :p
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man kriegt."
aus "Forrest Gump" :winken:

-> STOP WAR! STOP PUTIN!



Beitragvon Ultradeiweil » 30.06.2021, 13:28


Träumen ist doch erlaubt..

Warum nicht wie vor 2 Jahren vielleicht Anfang nächstes Jahr ..gegen den Waldhof mit 35000+ möglich ist das allemal sofern es corona und die Politik bis dahin zulassen..


Auch der 2 Teil wirklich sehr umfangreich und interessant.. Antwerpen und döpper das passt
Fankultur erhalten

Olé Rot Weiß so laaft die Geschicht



Beitragvon Walk on! » 30.06.2021, 13:51


Forever Betze hat geschrieben:@Allievi89:
Ich würde es auch gut finden wenn man mal ein Interview mit Döpper macht. Ich habe noch nie einen Co Trainer erlebt der so emotional an der Seitenlinie mitlebt und das Team motiviert.


Den Henke, der unter Hitzfeld bei Dortmund und Bayern an der Außenlinie herumturnte, dürfen wir in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen. Der ging immer ab wie ein Zäpfchen...
In guten wie in schlechten Zeiten unserem FCK die Treue halten



Beitragvon Erklärbär » 30.06.2021, 19:04


Von mir mal ein dickes Lob an das Dbb-Team!
Echt ein tolles Interview, sehr gut gemacht.
Und auch die anderen Beiträge, Infos und Livestreams haben mir gut gefallen.

Danke und weiter so.



Beitragvon Kitzmann-Ãœbersteiger » 01.07.2021, 17:24


Gutes Interview, gute Antworten. Ich denke, dass wir mit MA nicht noch einmal in Richtung Abstiegsplätze trudeln werden. Mehr Prognose traue ich mir nicht mehr zu nach den Erfahrungen der letzten Jahre. Aber MA macht in dem Interview einen guten Eindruck.



Beitragvon charty1972 » 02.07.2021, 09:18


Ich mag den Antwerpen einfach und zwar seit der ersten Pressekonferenz, bei der er als neuer Coach vorgestellt wurde. Gibt immer klare Antworten und macht klare Ansagen, das ist genau das was jede Mannschaft braucht.

Hoffe sehr, dass er lange bleibt.
FCK-Mitglied und Fan aus Leidenschaft. Seit 1990 immer dabei. 2 Deutsche Meisterschaften, Pokalsiege, Ab- und Aufstiege. Gegen Barca, Ajax und Sheffield Wednesday. Gegen Roter Stern Belgrad, Eindhoven und die Rangers, aber auch gegen Sonnenhof-Großaspach, den SC Verl und Türkgücü München. :teufel2:



Beitragvon Mephistopheles » 02.07.2021, 14:48


Ich möchte an dieses tolle Interview mit Marco Antwerpen erinnern; vielleicht hat noch nicht jeder Fan diesen SWR-Podcast gehört:

https://www.swr.de/sport/fussball/1-fc- ... w-100.html



Beitragvon scheiss fc köln » 02.07.2021, 15:09


Kitzmann-Übersteiger hat geschrieben:Gutes Interview, gute Antworten. Ich denke, dass wir mit MA nicht noch einmal in Richtung Abstiegsplätze trudeln werden. Mehr Prognose traue ich mir nicht mehr zu nach den Erfahrungen der letzten Jahre. Aber MA macht in dem Interview einen guten Eindruck.


Sehe ich ähnlich. Bisher gute Transfers getätigt, einen - mir - symphatischen Trainer am Ruder. Was jetzt noch fehlt ist, dass wir mal gut in eine Saison starten und irgendwie den "groove" mitnehmen können.




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