Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon GerryTarzan1979 » 12.06.2021, 09:18


ExilDeiwl hat geschrieben:
Und ja, ich glaube, Norbert würde sagen „Ihr Buwe, hören doch uff zu zanke, des ises doch net wert!“ Denkt bitte mal ernsthaft darüber nach.


@ExilDeiwl :daumen: :daumen:

Besser könnte ich es nicht schreiben (meine da auch den ganzen Post)
Klar gehen hier bei Norbert Thines die Emotionen durch, dazu war er einfach ein zu überragender Mensch. Dennoch verstehe ich den Ansatz von @SEAN. Man muss ja nicht gleicher Meinung sein, aber er hat seine Sicht nachvollziehbar dargelegt und auch Alternativen aufgezeigt, wie man Thines dennoch gebührend ehren könnte. Geht bitte nicht zu hart ins Gericht!

Und egal wie, hauptsache Norbert Thines wird ein Andenken gegeben. Er hat es jedenfalls mehr als verdient!
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man kriegt."
aus "Forrest Gump" :winken:

-> STOP WAR! STOP PUTIN!



Beitragvon BetzePower67 » 12.06.2021, 14:17


Ich finde die Idee von @SEAN gar nicht so schlecht, den Platz vor der West mit dem Namen von Norbert Thines zu versehen. Dieser Gedanke beweist auch Weitsicht.
Auch wenn die Vermarktung einer Tribüne momentan kein Thema ist, kann es in ein paar Jahren ganz anders aussehen. Angenommen wir dümpeln dann nicht mehr in der 3. Liga rum, und hätten ein Angebot zur Vermarktung der Norbert-Thines-Tribüne, dann hieße es gleich wieder "Jetzt ist der Norbert erst ein paar Jahre tot, und schon will man seinen Namen verscherbeln".
Und wenn wir dann mal wieder ein jährliches Stadion-Fest hätten, das aus mir bis heute nicht verständlichen Gründen abgeschafft wurde, würde der Zugang zum Fest über den Norbert-Thines-Platz hinter der Westkurve erfolgen. Und vor den Heimspielen kämen auch die meisten Zuschauer über die Zugänge am Norbert-Thines-Platz ins Stadion.
Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly, Manager)



Beitragvon Thomas » 12.06.2021, 14:42


Einfach nur Dankeschön an alle, die heute da waren:

"You'll never walk alone": Gedenken an Norbert Thines

Die Fans des 1. FC Kaiserslautern haben sich heute mit einem Trauermarsch durch die Stadt von Ehrenpräsident Norbert Thines verabschiedet. Besonders emotional wurde es beim Abschluss am Fritz-Walter-Stadion.

Rund 200 Personen beteiligten sich an dem vom Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern organisierten Trauermarsch, der von der Marienkirche bis zum Stadion führte. Mit dabei waren auch Familienmitglieder von Norbert Thines sowie die FCK-Funktionäre Rainer Keßler, Markus Merk, Tobias Frey, Gero Scira und Meisterspieler Martin Wagner. Vor dem Schriftzug "Mein Leben hab' ich dir vermacht" an der Südtribüne legten die Fanclubs Gedenkkränze nieder und flaggten ein Thines-Zitat ("Es gibt zwää Sache in de Palz: De Woi un de FCK!"). Der Gänsehaut-Moment bei 27 Grad Celsius war, als zum Abschluss von allen leise "You'll never walk alone" angestimmt wurde.

Die Trauerfeier für die am Montag verstorbene FCK-Ikone Thines findet am kommenden Mittwoch statt. Aufgrund der begrenzten Plätze ist eine Anmeldung erforderlich, außerdem gibt es einen Live-Stream im Internet. Zudem besteht die Möglichkeit, sich in ein Kondolenzbuch im Rathaus einzutragen (siehe Chronologie im DBB-Forum).

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Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Norbert Thines
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Baden Teufel » 12.06.2021, 16:16


Alle diese schönen Anekdoten über Norbert Thines zeigen die Einzigartigkeit von ihm.
Ein Vorbild im Bereich Sozialen, welches man sich immer wieder vor Augen führen sollte.
Wir woll´n dich Siegen sehen, jedes Spiel an jedem Ort. Jeden Tag und jedes Jahr für immer FCK!



Beitragvon Betze_FUX » 12.06.2021, 17:59


Es gibt nicht mehr viele wie ihn im Fussballgeschäft!
Und es wird auch leider künftig nicht mehr solche Menschen im Fussball geben!

Ruhe in Frieden
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon pisano96 » 13.06.2021, 03:58


Machs gut Norbert!!!!! Du warst ein einzigartiger und unvergleichlicher Mensch. Meine tiefsten Beileidsbekundungen gehen an Deine Familie.

Neben Deinen Leistungen, die Dir der FCK zu verdanken hat sind aber noch höher Deine Charaktereigenschaften hervorzuheben, die da u.a. Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit waren sowie konträr gegen alles was mit Egozentrik und Egomanie zu tun hat standen. Solch einen Vereinspräsidenten mit all seinem Herzblut und seiner vielfach unentgeltlichen Einsatzbereitschaft wird es im heutigen und auch zukünftigen Profifußball nie wieder geben. Dazu noch, daß er aus derselben Stadt wie der eigene Verein kommt. So etwas können sich Bayern, Hoffenheim, Red Bull & Co. mit keinem Geld der Welt kaufen!!!!!!!

Neben Deiner obligatorischen Ehrenrunde mit Gruß an uns Fans vor jedem Heimspiel bleibt mir persönlich vor allem unsere eigene Begegnung im Februar 1998 auf Kurt Becks 50. Geburtstag in Steinfeld in Erinnerung. Als ich damals mit einem Kollegen in der dortigen Cafeteria an einem Tisch saß bist Du auf uns zugekommen und hattest gefragt "Buwe, deerf ich misch zu Eisch setze?", was wir natürlich umgehend bejahten und uns auch mit Stolz erfülllte. Da wir an jenem Tag aber erst 16 Jahre alt waren, fühlten wir uns zunächst unsicher und nervös, aber Du hast uns dies in unserem halbstündigen Gespräch mit Deiner feinfühligen und väterlichen Art schnell genommen. Obwohl unser FCK zum damaligen Zeitpunkt nach dem Aufstieg als Tabellenführer auf dem steilen Weg nach oben war ließen mich aber gewisse Details, die Du uns erzählt hattest erschrecken. Am meisten dabei Deine Aussage, daß die auf demselben Geburtstag auch anwesende damalige Vorstandschaft des FCK um "Atze" Friedrich Dich nur noch von oben herabsehend auslachen und wegen Deinen Einsätzen für wohltätige Zwecke verächtlich als "Mutter Teresa Kaiserslauterns" bezeichnen würde. Trotz all des Erfolgs zum damaligen Zeitpunkt war diese Schilderung für mich ein großer Schock und deshalb hat meiner Meinung nach vom erwähnten Personenkreis, besonders "Atze" Friedrich, auch niemand etwas auf Deiner Trauerfeier am Mittwoch zu suchen. Es wäre eine Scheinheiligkeit vor dem Herrn.  


RUHE IN FRIEDEN NORBERT!!!!!!!!!! WIR WERDEN DICH NIE VERGESSEN!!!!!!   



Beitragvon Markus67 » 13.06.2021, 06:26


Mein Beileid an die Familie und Respekt vor seinem Lebenswerk.

Du warst ein Vorbild, was den Umgang mit Menschen angeht.

Er ist die DNA des FCK, wie Fritz Walter und viele weitere Bekannte und auch unbekannte Ehrenamtliche, die den FCK darstellen.

Meine Persönliche Anekdote zu Norbert.

Als Jugendliche war das Taschengeld immer knapp, also warteten wir vorm Stadiontor um wenigsten die durchsagen des Stadionsprecher zu hören.

Und manchmal, wenn das Stadion nicht zu voll war, wurden wir zur Halbzeit von den Ordner reingelassen mit den Worten auf Jungs de Norbert hat´s erlaubt.

Was soll ich dazu sagen, außer Norbert es hat sich gelohnt, für mich gilt es selbst heute noch, der FCK ist mehr als nur ein Verein.



Beitragvon Damalswars » 13.06.2021, 13:58


Betze_FUX hat geschrieben:Es gibt nicht mehr viele wie ihn im Fussballgeschäft!
Und es wird auch leider künftig nicht mehr solche Menschen im Fussball geben!

Ruhe in Frieden


Genau, ich habe Nobert über dreißig Jahre kennen gelernt, geschätz! In der Kirchenarbeit war das darmals. Erst durch ihn verinnerlichte man das soziale mit dem Fussball...unvergessen Ende der 80er oder Anfang der 90er mit seinem Hände schütteln vor der WESTKURVE vor dem Spiel. Persöhnlich tranken wir so einige Biere an Veranstaltungen, seine Umgangsart war immer kumpelhaft, sozial und offen obwohl du als junger Mensch(damals 9-13J.) immer gewusst hast, dasß da der Präsident vom FCK!!!! , damals nuch wer, vor dir stand. Er war ein Mensch des "wie du und ich" für Ihn gab es kein Sie oder Die, er lebte es verkörperte es in all seinen Funktionen egal ob FCK, Kolping etc.
Er feht und wird fehlen , wie oft bin ich die letzten Jahren, als er noch Spiele besuchte, einfach während des Spieils zu Nobert in die die Nord, einfach um ihn zu erleben....
Machs gut Norbert, trotz Erlösung deiner Leiden fehlts du.....



Beitragvon Gerrit1993 » 16.06.2021, 11:51


Heute nehmen wir Abschied von Norbert Thines :(. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, der kann per Live-Stream teilnehmen:

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Ab 15:00 Uhr: Live-Stream zur Thines-Trauerfeier

Kaiserslautern nimmt Abschied: Am heutigen Mittwoch findet die Trauerfeier für Norbert Thines, den langjährigen Präsidenten des 1. FC Kaiserslautern und Ehrenbürger der Stadt, statt. Die Veranstaltung wird als Live-Stream übertragen.

Bei der um 15:00 Uhr beginnenden Trauerfeier in der Lautrer Marienkirche stehen neben 160 Plätzen in der Kirche zusätzlich 250 Plätze auf dem Vorplatz zur Verfügung, wo die Trauerfeier ebenfalls live übertragen wird. Um hieran teilzunehmen, wurde um eine vorherige Anmeldung gebeten, heute morgen waren noch einige Plätze frei. Einlass ist ab 14:00 Uhr. Norbert Thines war am 07. Juni 2021 im Alter von 80 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Wer nicht vor Ort dabei sein kann, für den wird zusätzlich ein Live-Stream angeboten. Auch der Offene Kanal Kaiserslautern und auf seiner Internetseite der SWR werden die Veranstaltung übertragen.

» Zum Live-Stream: Trauerfeier für Norbert Thines

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Norbert Thines



Beitragvon geldnutzer » 16.06.2021, 16:01


:teufel2: Danke für diese ergreifende Trauerfeier,
Hier wurde nochmals deutlich was "Norbert Thines"
alles geleistet hat. Wer Ihn kannte, weiss diese
Nachrufe wollte er nicht, aber er hat jeden davon verdient!
Ich bin und bleibe dem 1.FCK treu, jedoch nur solange ich sehe,daß es positive Perspektiven gibt!



Beitragvon suYin » 16.06.2021, 16:01


Sehr emotionale Trauerfeier, auch via Stream. Beim Betzelied und YNWA wurden dann doch die Augen feucht. :cry:
Ruhe in Frieden, Norbert!

Lob an die technische Ausführung (Stream) samt musikalischer Begleitung.
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Beitragvon Schlabbefligger » 16.06.2021, 16:19


Was eine bewegende Feier für einen Menschen, der als unser aller Vorbild Unglaubliches geleistet hat. Du bist ein Heiliger unserer Zeit.

Danke lieber Norbert, bleibe in der anderen Welt deiner Familie, "Arm-Alt-Allein", dem Kolping und dem FCK eng verbunden. Gib uns allen ein bisschen Kraft, dass wir in ein mehr sozialer und hilfsbereiter werden und denen, die am Rande der Geselschaft etwas Stütze sein können.

Du triffst jetzt in deiner neuen Welt viele ehemaligen ehemaligen Größen. Helft uns, dass wir das angebliche Leid der letzten Jahren besser ertragen nicht zu ernst nehmen. Gebt uns die Kraft den FCK gerade jetzt mit all erdenklichem Einsatz zu unterstützen.


Machs gut, wir sind in Gedanken bei dir.



Beitragvon Block 9 » 16.06.2021, 17:09


suYin hat geschrieben:Sehr emotionale Trauerfeier, auch via Stream. Beim Betzelied und YNWA wurden dann doch die Augen feucht. :cry:
Ruhe in Frieden, Norbert!

Lob an die technische Ausführung (Stream) samt musikalischer Begleitung.

Full Quote. Punkt.
Mit einem Idioten zu diskutieren ist, als spiele man mit einer Taube Schach: Egal wie gut beide spielen; am Ende schlägt sie zweimal mit den Flügeln, wirft dabei alle Figuren rum, kackt auf das Brett und stolziert weg, als hätte sie gewonnen.



Beitragvon Gerrit1993 » 16.06.2021, 19:40


Auch wir haben heute Abschied genommen: Mach es gut, Norbert! :(

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Foto: view - die agentur

Kaiserslautern nimmt Abschied von Norbert Thines

Mit einer bewegenden Trauerfeier hat Kaiserslautern Abschied von Norbert Thines, dem Ehrenpräsidenten des 1. FC Kaiserslautern und Ehrenbürgers der Stadt genommen. Mit bewegenden Reden und Musik wurde einer ganz großen Persönlichkeit gedacht.

- Fotogalerie | Trauerfeier für FCK-Ehrenpräsident Norbert Thines

Die Trauerfeier, die in der Kaiserslauterer Marienkirche stattfand, begann um 15:00 Uhr und dauerte gut zwei Stunden. Neben 160 Gästen in der Kirche fanden sich bei über 30 Grad etwa genau so viele Menschen auf dem Kirchenvorplatz ein, wohin der Gottesdienst per großer Videoleinwand übertragen wurde. Unter den anwesenden Gästen befanden sich neben der Familie von Norbert Thines auch etliche Fans sowie ehemalige und aktuelle Vereinsvertreter. Darunter etwa der einstige FCK-Trainer Eckhard Krautzun, Markus Merk, Rainer Keßler und Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen.

"Norbert Thines war die Lok von Kaiserslautern" - Ein Leben für das Wohl der Anderen

Für Norbert Thines hätte es kaum einen geeigneteren Ort für diese Trauerfeier wie die Marienkirche gegeben. Hier wurde er - wie Pfarrer Martin Olf in seiner Predigt schön beschrieb - getauft, hier hat er geheiratet und von hier hat er fast sein ganzes Leben lang nur einen Steinwurf entfernt gelebt. Pfarrer Olf fand rundum treffende Worte. Er verglich Thines mit einer Lokomotive, der "Lokomotive von Kaiserslautern, dem Lokführer eines ganzen Zuges." Ein Zug, der sich vor allem um die Schwächsten der Gesellschaft gekümmert hat und der jetzt schmerzlich fehlt.

Nach dem eigentlichen Requiem, das musikalisch unter anderem vom Kolping-Blasorchester begleitet wurde, wurde in drei Trauerreden an das Leben und Wirken von Norbert Thines erinnert. Den Anfang machte Klaus Weichel im Namen der Stadt Kaiserslautern. Er erinnerte vor allem an Thines soziales Engagement, bezeichnete ihn als das "Gesicht dieser sozialen Stadt."

Abschied unter den Klängen des "Betze-Liedes" - Ruhe in Frieden, Norbert!

Danach wurde es emotional: Bevor Rainer Keßler für den FCK ans Mikrofon trat, spielte das Streichorchester das "Betze-Lied", die Hymne der Roten Teufel und im Anschluss an Keßlers Rede intonierten sie "You'll never walk alone." Spätestens jetzt flossen bei dem ein oder anderen Teilnehmer in der Kirche, auf dem Vorplatz oder vor dem Live-Stream wohl ein paar Tränen. Keßler selbst fand ebenfalls sehr bewegende Worte: "Norbert war nie weg und er wird nie weg sein. Denn er hat einen festen Platz in der FCK-Familie." Zum Abschluss erinnerte sich Hans-Joachim Redzimski, Mitbegründer der Stiftung "alt-arm-allein" an seine gemeinsame Zeit mit Norbert Thines. Er bezeichnete ihn als "Glücksfall" und fügte an: "Mein lieber Freund: Du hattest die Gabe, Menschen in den Arm zu nehmen. Du bleibst ein Vorbild für uns alle." Dem können wir uns nur anschließen. Wir werden Dich nie vergessen, Norbert!

» Zum Video: Trauerfeier für Norbert Thines

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Norbert Thines



Beitragvon Zico993 » 16.06.2021, 20:22


So habe ich das Betze Lied und you never walk alone noch nie gehört! Gänsehaut! Ruhe in Frieden lieber Norbert!
Betze Fan aus dem Hunsrück :teufel2:



Beitragvon ExilDeiwl » 17.06.2021, 00:10


Eine sehr schöne und bewegende Trauerfeier! Vielen Dank, dass wir teilnehmen durften und konnten!
Nochmals mein Mitgefühl an die Familie und Freunde von Norbert Thines!
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon BernddasBrot2 » 17.06.2021, 07:42


Langsam gehen die Idendifikationsfiguren alle ihren letzten Weg.
Erst Udo in 2020,gestern Norbert.
Beides Menschen die auf ihre eigene Art besonders waren.
Gerne hätte ich auf den Anlass verzichtet um nach Kaiserslautern zu kommen.
Danke für deinen unermüdlichen Einsatz und nimm dir genügend Wii mit auf deiner letzten Reise Norbert.
Wahrscheinlich ruft dich der Fritz eh an, zum Kartenspiel,wenn du dein neues Haus bezogen hast.
Ein würdevolle Abschieds und Trauerfeier!
Die Seele des Vereins ist verkauft.
Der FCK reiht sich ein in das Konzert der käuflichen Liebe.
Dazu kommt, daß seit Jahren, die meisten Spieler das Trikot des Vereins überhaupt nicht tragen dürften!



Beitragvon Neutralerzwei » 17.06.2021, 09:32


Zico993 hat geschrieben:So habe ich das Betze Lied und you never walk alone noch nie gehört! Gänsehaut! Ruhe in Frieden lieber Norbert!


Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber man hörte heraus, wie jede Note ihre eigene angemessene Würde erhalten hat.

Das ist dann der Unterschied zwischen Musiker und Musikant. Oder wie mein Orgellehrer mal sagte:
"Du sollst Musik machen und nicht Noten spielen!"



Beitragvon Thomas » 19.06.2021, 20:18


Angelika Troll, die Redakteurin von "Kirchen-in-KL.de", hat uns noch diesen schönen Rückblick inklusive zusätzlicher Infos zur Trauerfeier letzten Mittwoch zukommen lassen:

Nachklang zur Trauerfeier von Norbert Thines

Kaiserslautern (atr) - In würdevoller und emotionaler Stimmung nahmen am Nachmittag des 16. Juni 2021 neben seiner Ehefrau und der Familie auch zahlreiche Wegbegleiter Abschied von dem Mann, von dem Oberbürgermeister Klaus Weichel sagte: "Er hat Kaiserslautern zu einem besseren Ort gemacht".

Am 7. Juni 2021 bekam Pfarrer Martin Olf die Nachricht, dass Norbert Thines verstorben sei. „Ich habe damit gerechnet, da er in den vergangenen Wochen sichtbar schwächer wurde“, so Olf. Einige Tage vor Norbert Thines Tod war der Pfarrer noch einmal bei ihm, hat mit ihm gebetet und ihm zum Abschied ein Kreuz auf die Stirn gemacht. Er hat ihn in den vergangenen zweieinhalb Jahren regelmäßig besucht und ihm – solange es noch ging – die Heilige Kommunion gebracht. Das Pandemiejahr hat zudem noch seinen Teil zur bereits schwierigen Zeit der Familie beigetragen.

Die Pfarrei Heilig Geist ist Heimatpfarrei der Familie und hat in Rücksprache mit der Familie die Todesnachricht entsprechend verbreitet. Auf den social media Kanälen von kirchen-in-kl war die große Anteilnahme der vielen Wegbegleiter schnell abzusehen. Dass die Trauerfeier für das Laut’rer Urgestein in „seiner“ Marienkirche stattfinden wird, obwohl diese derzeit renoviert wird, war schnell klar. In dieser Kirche hat Norbert Thines seine Trixi geheiratet und seine Kinder wurden da getauft.

Weil die Plätze drinnen nicht ausreichten, wurde die Feier auf den Marienplatz übertragen. Dort war eine große Videowand aufgebaut und der Platz für 250 Gäste bestuhlt. Die Pfarrei hat es mit dem eigenen Streaming-Team unter Leitung von Oliver Schreyer möglich gemacht, dass jeder über Bildschirm, Fernseher, Handy oder Tablet dabei sein konnte. Am Ende hat der SWR den Abschied von Norbert Thines im Livestream übertragen. „Darauf sind wir schon stolz“, sagte Oliver Schreyer. Das Requiem kann immer noch angesehen werden.

Pfarrer Martin Olf stimmte die Trauerfeier inhaltlich mit der Familie ab. „Mir war es wichtig, dass alles den Wünschen der Familie entspricht.“ Die Trennung zwischen öffentlicher Feier und privater Beisetzung stand dabei schon früh fest. Zusammen mit Bezirkskantor Maximilian Rajczyk planten sie zusammen mit der Familie die musikalische Gestaltung. Helle und positive Musikstücke sollten erklingen. „Die Familie erzählte mir, dass es Norbert Thines durchaus gefallen hätte, wenn wir die Trauergemeinde musikalisch auch zum Schmunzeln bringen würden“, sagte Rajczyk. „Dass wir dann tatsächlich das Betzelied und You’ll never walk alone“ spielen, haben wir bewusst geheim gehalten.“ Damit haben die Musiker die Trauergäste ähnlich überrascht, wie das Norbert Thines mit seiner freundlichen und fröhlichen Art auch gut konnte.

(...)

Die Trauerfeier können Sie weiterhin sehen unter http://live.heiliggeist-kl.de

Quelle und kompletter Text: Kirchen-in-KL.de
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 28.06.2021, 14:23


Die Kirche hat nun auch noch die sehr bewegende und schöne Interpretation des Betze-Liedes von der Trauerfeier hochgeladen. Sehr sehens- und hörenswert! Hier der Direktlink: https://youtu.be/sYk_ksuLeKo
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 13.07.2021, 10:43


Ehre, wem Ehre gebührt: Der Stadtrat hat für Norbert Thines ein Ehrengrab eingerichtet.

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Norbert Thines bekommt Ehrengrab in Kaiserslautern

Das Grab des am 7. Juni 2021 verstorbenen Ehrenbürgers der Stadt Kaiserslautern, Norbert Thines, wird zur Ehrengrabstätte. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung vom 12. Juli beschlossen. Durch die Anerkennung als Ehrengrab übernimmt die Stadt die Gebühren für das Nutzungsrecht und eine einfache Pflege durch die Friedhofsunterhaltung. Thines wurde am 17. Juni auf dem Hauptfriedhof beigesetzt.

Quelle: Stadt KL

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Norbert Thines
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Struuunz » 13.07.2021, 11:26


Falls jemand (wie ich :wink: ) das bereits mehrfach angesprochene YNWA von der Trauerfeier hören möchte, hier der Direktlink:

https://www.youtube.com/watch?v=BgnFAwhQWiM#t=8155s

(Vom ebenfalls erwähnten Betzelied ist ja oben schon ein separates Video verlinkt. Im kompletten Trauerfeier-Video startet es bei 2:05:20)



Beitragvon Begbie1980 » 13.07.2021, 12:18


Dieser Ausschnitt aus einer Fan-Geschichte zeigt auch, wie wunderbar Norbert Thines war. Als er hörte, dass das Auto unterwegs nach Madrid kaputtging und die Kerle keine Kohle mehr hatten, half er ohne zu zögern.

Madrid ´82 - Einmal hin und zurück von Christoph Clos

Tagebuch

Dritter und letzter Teil - FCK-Familie! (Oder wie Norbert Thines uns aus der Patsche half)

Das FCK-Hotel war gefunden. Mit einigen Überredungskünsten ließ uns der Wachmann dann auch in die Tiefgarage einfahren. Ulla und ihre Freundin warteten an der Hotelbar und wir begaben uns auf die Suche nach Norbert Thines, der damals Geschäftsführer beim FCK war. Ein Mitarbeiter des FCK schenkte uns aufgrund unseres unverkennbaren Pfälzer Dialekts das Vertrauen und gab Norbert Thines Bescheid, dass wir ihn sprechen möchten. Norbert kam und hörte sich unsere Geschichte an. Ein wenig ins Staunen kam er schon. Dann bat er um einen Moment Geduld, fragte ob die beiden Damen an der Bar zu uns gehörten und bestellte erstmal Getränke für uns vier. Ulla musste dann dringend telefonieren. Wie bei Frauen auch damals schon üblich dauerte es etwas länger. Vor der Telefonkabine im Hotel trippelte ganz nervös und ungeduldig die Reporterlegende Fritz Danko, um seinen Bericht an den SWF durchgeben zu können. Mit einem Lächeln im Gesicht kam Norbert Thines zurück. Leider hat der FCK nur noch Bargeld in Höhe von DM 500,- zur Verfügung, ließ er uns wissen. Damit kämen wir, wenn wir Frankreich erreichen, schon erst einmal klar, wollte ich mich schon bedanken. Norbert setzte aber noch einen drauf! Er blätterte die DM 500,- vom FCK und noch einmal DM 500,- aus seinem eigenen Geldbeutel auf den Tisch! Wow! Vier Karten für das Spiel wollte er auch noch dazu legen. Das war aber langsam zu viel für uns! Wir erklärten, dass wir das Spiel gerne mit Real-Fans verfolgen wollen. Wir holten unsere Personalausweise hervor und fragten wo wir für diesen Kredit unterschreiben sollen.
„Eehr Buwe, des brauche eehr doch net. Kommend äfach in Lautre uff die Geschäftstell und bringend dess Geld widder.“
1.000,- DM auf die Hand, ohne irgendwelche Sicherheiten, außer unseres Pfälzer Dialektes! Das war schon ein sehr großer Vertrauensbeweis! FCK-Familie halt.
www.fussballromantiker.com

Warst du mal im Stadion von Kaisers­­lautern beim Fußballspiel? Das ist die Hölle! Da denkt man immer, man kriegt sofort in die Schnauze gleich."

Olli Schulz, Sänger und Moderator in einem Interview beim RBB



Beitragvon Thomas » 19.08.2021, 10:09


Heute wäre sein 81. Geburtstag. Die Initiative Leidenschaft erinnert an den Ehrenpräsidenten:

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Norbert Thines wäre heute 81 Jahre alt geworden

Vor zweieinhalb Monaten verstarb FCK-Ehrenpräsident Norbert Thines im Alter von 80 Jahren. Am Donnerstag, 19. August 2021, hätte er seinen 81. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass erinnern Hans Walter und Matthias Gehring vom FCK-Museumsteam an den langjährigen Funktionär der Roten Teufel.

Es ist noch nicht lange her, dass eine traurige und schmerzliche Nachricht die Fan-Gemeinde des 1. FC Kaiserslautern erreichte. Am 7. Juni 2021 verstarb Norbert Thines! Keine Persönlichkeit rund um den Betzenberg hat in den letzten fünf Jahrzehnten das Selbstverständnis und die Außenwirkung des Traditionsvereins so verkörpert und geprägt wie Norbert Thines. Etwas mehr als zehn Wochen später, am heutigen 19. August, wäre der ehemalige Präsident des FCK und Sympathieträger einer ganzen Stadt, stolze 81 Jahre alt geworden. Die Betroffenheit und Trauer über seinen Tod im Kreise aller, die ihn persönlich kannten, hält bis heute an. Sein facettenreiches Schaffen und Wirken, seine menschliche Art und sein soziales Engagement werden weiter wirken und sind zugleich Vermächtnis und Aufforderung an jüngere Generationen, seinem Beispiel zu folgen.

Wohl selten hat in der Geschichte deutscher Fußballvereine ein einzelner Funktionär eine derart nachhaltige Wirkung verursacht, wie Norbert Thines vom 1. FC Kaiserslautern. Er wirkte von 1977 bis 1984 als Geschäftsführer beim 1. FC Kaiserslautern, war von 1985 bis 1988 Vizepräsident, ehe er von 1988 bis 1996 als Präsident die Geschicke des Vereins lenkte. Die Gründe für seine außerordentliche Popularität sind indes nicht nur in den sportlichen Erfolgen zu sehen, die der Verein während seiner Amtszeit erringen konnte. Die Gründe sind vielmehr im Wesen, in der bemerkenswerten Persönlichkeit des gebürtigen Kaiserslauterers zu suchen. Er hatte die Gabe, offen und vorurteilsfrei auf Menschen zugehen zu können. Sein christlich bestimmtes Menschenbild, ein hohes Maß an Empathie sowie seine Herzlichkeit und sein Sinn für Humor prägten ihn in besonderem Maße. Seine Ziele und Vorstellungen versuchte er mit Überzeugungskraft und Energie zu verwirklichen. Doch als pragmatischer Realist war er auch immer zu Kompromissen bereit. Sein Handeln war stets von Verantwortungsbewusstsein und Menschlichkeit begleitet.

Norbert Thines hat es immer verstanden, junge Menschen auch an den Verein zu binden. Schon in seiner Zeit als Geschäftsführer setzte er sich für die Gründung von Fanclubs im näheren und weiteren Einzugsgebiet des FCK ein - trotz der Skepsis damaliger FCK-Präsidialer. Doch der engagierte Visionär setzte sich letztlich durch. Seine von Überzeugung getragene Weitsicht sollte ihm letztlich auch Recht geben. Mit jedem neuen Fanclub wuchs die sichtbare Wahrnehmbarkeit der Roten Teufel. Selbst oder vielleicht gerade weit abseits der Barbarossastadt. Den jungen organisierten Fans, die den FCK mit einem örtlichen Fanclub so auch zu einem Teil des organisierten kulturellen Lebens ihrer Heimatgemeinden machten, riet Norbert Thines überdies stets, sich auch sozial zu engagieren: "Tut in Eurem Ort etwas Gutes, das bringt auch Eurem FCK Sympathien ein." Am Ende seiner Zeit als FCK-Präsident zählte der FCK sage und schreibe annähernd 400 Fanclubs. Nicht nur in der Pfalz, sondern weit über deren Grenzen hinaus, selbst in entlegensten Winkeln der Republik und längst auch außerhalb Deutschlands.

In seinem Leben hat Norbert Thines viel angepackt, viel umgesetzt, viel erreicht, was für manch anderen möglicherweise unerreichbar oder gar unmöglich schien. Er hat dies stets mit stoischer Ruhe, mit einer geerdet unaufgeregten Art und mit nahezu unerschütterlicher Energie geleistet. Für ihn waren stets Lösungen wichtig. Für das Wort Problem wählte er lieber den Begriff "Aufgabe" und die galt es anzugehen. Er hätte nie im Konjunktiv formuliert, "man müsste etwas tun". Voller Tatkraft hat er lieber gehandelt und viele Dinge selbst angepackt. Er organisierte Arbeitseinsätze im Stadionbereich und als er bei Spielen des FCK in Osteuropa und auf dem Balkan in den Gastspielorten Mängel und Missstände beobachten konnte, war ihm klar, dass dort mit relativ einfachen Mitteln geholfen werden kann. Er sammelte mit seinen Freunden Hilfsgüter, die nach und nach in mehreren Konvois nach Osteuropa transportiert wurden, wobei er sich selbst auch als LKW-Fahrer betätigte. Diese Aktionen brachten dem FCK vielerorts dankbare Freude ein und sind bis zum heutigen Tag nicht vergessen.

Vor seiner Zeit als FCK-Geschäftsführer hatte Norbert Thines sieben Jahre als Sekretär des Kolpingwerkes der Diözese Speyer gewirkt. Seine Erfahrungen aus diesem Lebensabschnitt haben ihn zusätzlich für die Nöte und Probleme seiner Mitmenschen sensibilisiert. Immer ruhte sein Augenmerk auch auf den sozial Schwachen, den Benachteiligten, den Außenseitern, den Gehandicapten. Er hat nie gezögert zu helfen. Wenn er nur die kleinste Möglichkeit sah, Hilfe in die Tat umzusetzen, dann hat er die Ärmel hochgekrempelt. Vor den Spielen auf dem Betzenberg versäumte er es nie, die Rollstuhlfahrer persönlich zu begrüßen. So oft es seine Zeit erlaubte besuchte er in späteren Jahren auch die Heimspiele der "Rolling Devils", der Rollstuhl-Basketballer des FCK, die für den Verein damals sehr erfolgreich aktiv waren und in höchsten Ligen um Punkte kämpften.

Seine Amtszeit als Präsident des 1. FC Kaiserslautern war von glänzenden Erfolgen gekennzeichnet. 1990 holte sich der FCK erstmals und 1996 um zweiten Mal den DFB-Pokal, 1991 wurden die Roten Teufel sensationell Deutscher Fußball-Meister und 1994 wurde der Verein immerhin Vizemeister. Doch auch mit Niederlagen musste sich Norbert Thines auseinandersetzen. Nach 33 Jahren Zugehörigkeit zur Beletage des deutschen Fußballs, stand am Ende der Saison 1995/96 für den FCK als Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga der erste Abstieg fest. Ein Tor, ein Punkt hatten dem FCK zum Klassenerhalt gefehlt. Norbert Thines musste in der Folge erfahren, wie nah im Sport Himmel und Hölle beieinander liegen. Er wurde mit ungerechtfertigten und beleidigenden Vorwürfen für den Abstieg verantwortlich gemacht und infolgedessen trat er von seinem Amt als Präsident zurück.

Doch das Leben hielt in der nachfolgenden Phase seines Lebens noch eine für ihn persönlich wichtige Aufgabe parat. In der von der Tageszeitung "Die Rheinpfalz" sowie der Kirchengemeinde St. Maria und der Gemeinde der Apostelkirche gegründeten Aktion und dem gleichnamigen Verein "alt-arm-allein", die bedürftigen Menschen in und um Kaiserslautern Hilfe bringen sollte, übernahm Norbert Thines in dem ihm eigenen Elan den Vorsitz. Dank seines rastlosen Engagements und zahlreicher Helfer wurde "alt-arm-allein" über die Jahre hinweg zu einer beispiellos erfolgreichen Spendenaktion, mit der unzähligen Menschen Hilfe zuteilwerden konnte. Einige Jahre nach seinem Rücktritt als Präsident des 1. FC Kaiserslautern kam es zu einer Annäherung zwischen Norbert Thines und dem Verein. Die Wunden von 1996 heilten langsam und als 2003 die finanzielle Schieflage des FCK offenkundig wurde, gründete er gemeinsam mit den Weltmeistern Ottmar Walter und Horst Eckel die "Initiative Leidenschaft", die den Verein wirtschaftlich und ideell unterstützen sollte.

Im Frühjahr 2009 formte Norbert Thines als Vordenker und Vorarbeiter mit einigen FCK-Enthusiasten und Fritz Walter-Verehrern die "Initiative Leidenschaft" zu einem Förderverein zur Unterstützung des FCK beim Aufbau eines Museums, zur "Initiative Leidenschaft FCK - Fritz-Walter-Museum Kaiserslautern e.V.". Ab 2010 nahm das Museumsprojekt nach der Umgestaltung des Obergeschosses der Osttribüne zur "Museumsebene" Fahrt auf und nach und nach wurde die museale Ausstellung dank der Ideen der Kuratorin Astrid Wegner und der tatkräftigen, sachkundigen Unterstützung durch Norbert Thines und seine eifrigen, ehrenamtlichen Helfer zu einer wahren Schatztruhe für die große Historie des 1. FC Kaiserslautern. Nicht ohne Stolz konnte Norbert Thines an seinem 75. Geburtstag im August 2015 seinen zahlreichen Gästen die Museumsräume präsentieren. Kurz zuvor konnte mit der Restaurierung des FCK-Ehrenmales hinter der Osttribüne ein weiteres Herzensanliegen von Norbert verwirklicht werden.

Norbert Thines, der einige Zeit im Stadtrat von Kaiserslautern vertreten war und sich überdies in der Pfarrei der St. Marienkirche und der Kolpingfamilie Kaiserslautern aktiv engagierte, erhielt für seinen beispielhaften sozialen Einsatz und sein vielfältiges erfolgreiches Wirken in der Öffentlichkeit die ihm gebührende Anerkennung. Zu seinem 75. Geburtstag ernannte ihn der Stadtrat einstimmig zum Ehrenbürger von Kaiserslautern, nachdem er zuvor schon andere Auszeichnungen der Stadt, unter anderem auch den Ehrenring der Stadt, erhalten hatte. Er war außerdem Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz. Auch der 1. FC Kaiserslautern würdigte ihn auf vielfältige Weise. Im Jahr 2013 wurde ihm der Goldene Ehrenring des Vereins überreicht und 2017 ernannte ihn der FCK zu seinem Ehrenpräsidenten. Zuvor schon hatte ihn die Museumsinitiative zu ihrem Ehrenvorsitzenden erhoben. Doch ihm wurden nicht nur offizielle Auszeichnungen zuteil, auch die Fans verneigten sich vor ihm. Im September 2013 reifte bei den Lautrer Ultra-Gruppen die Idee zu einer Norbert-Thines-Choreographie. Zum Zweitligaheimspiel gegen den SC Paderborn am 13. Dezember 2013 war es dann so weit! Rund um den Leitspruch "Dir geht es nie ums Geld - nur um die Menschen und den geilsten Club der Welt!" überspannte beim Einlaufen der Mannschaften eine bildgewaltige Blockfahne horizontal den Mittelteil Westtribüne, umrahmt von einem roten Farbband oberhalb und einem weißen unterhalb der stilisierten Fotografien, die zahlreiche Momente und engagierte Taten des Ex-Präsidenten rund um den FCK in Erinnerung riefen. Norbert Thines beobachtete das Schauspiel vom nordwestlichen Spielfeldrand und zeigte sich tief beeindruckt und sichtlich gerührt. Eine Ehrung, die ihn besonders stolz machte.

Rückblickend steht der Name Norbert Thines allerdings nicht nur für zahllose gute Taten. Der Name steht auch und vor allem für Menschlichkeit. Ein Werteaspekt, der in diesen Tagen so viel Bedeutung hat wie selten zuvor. Im Sommer 2015 hatte sich Norbert Thines im Rahmen der Plakat-Aktion "Flüchtlinge Willkommen" bei der Initiative "Kaiserslautern ist bunt" ablichten lassen. Der FCK hatte das Bild aus der Plakat-Reihe des Fotografen Thomas Brenner im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlicht und damit eine teilweise unwürdige Diskussion losgetreten. Die Pressestelle des FCK hatte alle Hände voll zu tun, sich den teilweise unwürdigen Kommentierungen entgegenzustellen und die übelsten Beschimpfungen auch gänzlich wieder von der Tapete zu nehmen. Bezeichnend für Norbert Thines, dass für ihn hier wieder nur eines als Lösung in Frage kam, die Offensive mit einem angebotenen Dialog. Alle, die den Umgang mit Flüchtlingen und sein Engagement kritisieren, sollten mit ihm das Gespräch suchen. "Jeder kann gerne zu mir kommen und versuchen, sich mit mir persönlich auszutauschen", hatte er trotzig verlauten lassen. Eine Nachfrage, ob sich denn schon jemand zum Gespräch eingefunden habe, lautete die Antwort knapp eine Woche nach dem Aufruf, in honorig tiefer Stimme mit knappen Worten, "känner, niemand, net änner!"

In der Adventszeit des Jahres 2018 besuchte er ein letztes Mal ein Heimspiel seines FCK auf dem Betzenberg. Schon zu diesem Zeitpunkt war er von seiner Alzheimer-Erkrankung gezeichnet. Ein undurchdringlicher Schleier des Vergessens hüllte ihn in zunehmendem Maße ein. Bis zu seinem Tod am 7. Juni 2021. Es schmerzt, dass es Norbert Thines nicht vergönnt war, seinen Lebensabend mit seiner Frau Trixi, seinen Söhnen und Enkelkindern in Ruhe zu genießen. Man mag den Gedanken hegen, das Leben sei nicht gerecht, jemand, der anderen so viel gegeben hat, so ein Schicksal zu bescheren. Norbert Thines hat alle berührt, die ihm einmal begegnen durften. Mit seinem herzlichen Wesen, seiner christlich geprägten Menschlichkeit, seinem nie erlahmenden sozialen Engagement, mit seiner Tatkraft, seinem Humor und zahlreichen weiteren Facetten. Eine davon war seine eigenwillige Kommunikationskultur! Über allem stand stets das persönliche Gespräch. Ein Telefonat ging grade noch so. Korrespondenzen über digitale Medien? Die waren ihm fremd. Eingehende Mails wurden von seiner Frau Trixi beantwortet! Eine stets von ihm gepflegte Form der Kommunikation, der Brief! Er schrieb nicht einfach Briefe, er zelebrierte das Briefschreiben und stilisierte diese zu einem Kunstwerk. Das begann bei der Schönschrift und endete bei bebilderten Briefumschlägen. Da avancierte selbst die Platzierung der Postwertmarke zum Hingucker! Jeder, der irgendwann einmal Post von Norbert Thines bekommen hat, wird dies bestätigen können.

All dies gilt es nun zu bewahren und in Ehren zu halten. Auch das Vermächtnis einer menschlicheren Umgangskultur, die Norbert Thines zu einem so besonderen Menschen machten. Seine feine, direkte, ehrliche aber stets respektvoll gelebte Umgangskultur sollten sich alle in Erinnerung rufen, die sich heutzutage in einschlägigen Internetforen tummeln und in sozialen Netzwerken fleißig ihre Kommentare über die Tastatur in die Welt klappern und dabei bisweilen jede Form von Anstand, Respekt, Menschlichkeit und Empathie vermissen lassen. Wenn es gelingt, solche Primärtugenden im eigenen Handeln wieder mehr in den Vordergrund zu rücken, dann wird Norbert Thines nicht nur in unseren Erinnerungen, sondern auch in unseren Herzen weiterleben. Nicht nur am heutigen 19. August 2001, an dem er 81 Jahre alt geworden wäre.

Quelle: Initiative Leidenschaft

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Norbert Thines
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon SEAN » 07.06.2022, 18:18


Auf den Tag ein Jahr her, wie schnell die Zeit vergeht. :cry:
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........




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