Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Lautern-Fahne » 18.01.2021, 16:05


TreuDemFCK hat geschrieben:Was mit an den passmaps auffällt: Die der Gegner sehen eigentlich immer sehr ähnlich aus, und komplett anders als unsere. Nämlich sehr viele sehr dicke Linien zwischen 4-6 defensiven Spieler (bei Verl 4: die zwei Innenverteidiger, der Sechser und der LV). Bei uns gibt's die nicht.

Ist das so weil alle Teams in der dritten Liga ähnlich spielen, nur wir das anders machen? Sind unsere Innenverteidiger fußballerisch nicht gut genug dafür? Oder ist das so weil alle Teams gegen uns ähnlich spielen (müssen)?

Würde mich da sehr über Expertenmeinungen zu freuen.


Thema: kein Spielaufbau über IV/6er
Bin kein Experte. Aber ein Vorschreiber hat schon einiges richtig gesagt. Viele Teams in der dritten (aber auch schon Mannschaften wie Sandhausen oder Heidenheim) Liga pressen unsere Abwehr sehr früh. Meist wird gegen unsere Viererkette mit 3-4 Mann agiert. Das Ergebnis konnte man gegen Verl schön beobachten. Gerade unsere IVs (die seit Jahren nurnoch die Attribute "gardemaß" und "unbeweglich" verkörpern) können das spielerisch nicht lösen- daher wird der Ball dann zum Außen (gestern auffallend oft Hlousek) gespielt, der die Kugel dann nach vorne bläst. Wir pressten in den letzten Jahren fast nie die gegnerische Abwehr- der Gegner konnte immer locker aufbauen, weil manchmal 2, meist aber nur 1 Stürmer sich vorne aufrieb. Das ist ja auch der Grund, weshalb Schommers Sickinger in die IV stellte- der kann Fußball spielen und sich auch mal aus Drucksituationen befreien. So wie ein Orban, Callsen Bracker oder Torrejon. Kraus, Winkler und erst recht Bachmann sind eher die Kategorie "Wandschrank".

Thema: Dicke Linien bei 4ern und 6ern des Gegners
Hlousek haute also den Ball nach vorne und der Gegner fing ihn mit 99%er Wahrscheinlichkeit ab. Der gegnerische IV legt per Kopf auf den 6er ab und dieser spielte entweder zurück (DM->RV->TW)) oder auf rechts außen. Wir verloren vorne jeden Kopfball und an den zweiten Ball kamen wir auch nicht dran. Daher konnte Verl recht bequem aufbauen und es ging direkt wieder Richtung FCK Tor. Generell spielte Verl ihren Aufbau übers Zentrum- das war von uns trotz 4-1-4-1 m.M.n. reichlich verwaist.
Wir versuchten gestern immer über die Außen zur Grundlinie vorzustoßen und flache Hereingaben zu bringen- was dann auch zum 0:1 führte. Mich wunderts aber, dass Zimmer so oft angespielt wurde. Sah das Spiel und fand, dass unsere rechte Seite bis zum Tor nicht existent war. In der ersten Hz. ging alles über links.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon kai81 » 18.01.2021, 17:06


@TreuDemFCK

Wie die Vorschreiber schon geschrieben haben, denke auch ich das alle unsere Gegner hoch pressen.

Auf den ballführenden Spieler drauf gehen und gleichzeitig die Passwege zustellen, damit unsere Mannschaft keinen kontrollierten Spielaufbau machen kann. Das Rezept ist ja auch recht erfolgreich, so haben sie fast einen Punkt sicher.

Durch die Enge in Ballnähe ergeben sich zwar an anderen Stellen Räume, nur sind diese dann doch recht weit weg, oder unsere Offensive ist zu langsam um diese Nutzen zu können. Deswegen wohl auch die geforderten schnellen Offensiv-Spieler.

Das 4-1-4-1 System hatten wir ja schon mal am Anfang, um die Mannschaft zu stabilisieren, danach kam ja dann mal kurz das 4-4-2, zB. gegen 1860, das ging aber total schief. Danach ist man wieder zurück aus 4-1-4-1.

Aber du hast Recht, es muss eine Lösung her, so geht es nicht weiter.
Gegen Verl erst mal nur auf Devensive konzentriert und auf Glück ein Tor machen. Danach ging es ja dann auch Offensiver, da hat man ja vorne gelegen und konnte etwas mehr riskieren. Nur hat es leider nicht gereicht für das 2te Tor.



Beitragvon Kohlmeyer » 24.01.2021, 16:47


Beim 3:4 in Dresden gab es wieder jede Menge zu beobachten. Hier kommt unsere Taktikanalayse:

Bild
Foto: Imago Images

Taktik-Nachlese zum Spiel SGD-FCK
Taktikanalyse: Viele Gegentreffer, altbekannte Fehler

4:3 - das deutet auf ein Fußballspektakel hin, das durchaus auch den Fans der unterlegenen Mannschaft Spaß machen könnte. Wenn die Lage für den 1. FC Kaiserslautern nur nicht so verdammt bedrohlich wäre.

Wer die Analyse eines solchen Spiels partout an einer "Schlüsselszene" festmachen möchte, wird sich wohl für die aus der 67. Minute entscheiden. Marvin Pourié darf nach einem Stockfehler der Dresdner Hintermannschaft allein aufs Tor zulaufen, scheitert aber an Dynamo Keeper Kevin Broll. Mit einem Treffer hätte er seiner Mannschaft einen Zwei-Tore-Vorsprung beschert, 20 Minuten vor Schluss wohlgemerkt und nachdem der FCK gerade aus einem 1:2-Rückstand ein 3:2 gemacht hatte. Damit wäre das Spiel wohl entschieden gewesen.

67. Minute? Pourié vergibt eine "Hundertprozentige", mit der er einen Zwei-Tore-Vorsprung herstellen kann? Hatten wir das nicht gerade erst vor einer Woche in Verl? Richtig: Da verschoss der Stürmer einen Foulelfmeter. Also ist Pourié nun der Sündenbock? Der, der nun zwar schon acht Treffer auf dem Konto hat, der aber - Phrasenschwein, aufgemerkt - "die einfachen Dinger nicht macht"?

Pourié der Sündenbock? Bitte das ganze Spiel betrachten

Als ob das so einfach wäre. Solche Momentaufnahmen können hin und wieder zwar mal bezeichnend für eine Gesamtsituation sein, ergeben aber nie ein differenziertes Bild. Und schon gar kein gerechtes.

Fakt ist: Pourié macht sein bestes Spiel seit Wochen, nachdem er zuletzt fast schon ein wenig die Lust verloren zu haben schien. Er ist bis zu seiner Auswechslung in der 78. Minute ständig in Bewegung, präsentiert sich ebenso abschluss- wie mitspielfreudig, schießt ein geniales Tor mit der Hacke zum 2:2, als ihn Philipp Hercher, der mit Jean Zimmer zusammen ein bärenstarkes Pärchen auf der rechten Seite bildet, mustergültig bedient. Und wenn es Schiedsrichter Christof Günsch gut mit Pourié gemeint hätte, hätte er ihm in der 77. Minute - da steht es 3:3 - sogar noch einen Elfmeter zugesprochen.

Pourié, Redondo, Zimmer: Offensiv fand der FCK zu neuer Stärke

Überhaupt: Drei Tore beim Tabellenführer, der vor dieser Partie mit erst 16 Gegentreffern die beste Defensive der Liga stellte - schon das zeigt, dass es an der Offensivleistung der Lautrer nicht viel zu meckern gibt. Zumal alle drei auch gut herausgespielt sind, in schnell vorgetragenen Aktionen über mehrere Stationen. Das 1:0 legt Zimmer Kenny Prince Redondo auf, beim 3:2 bedient Marlon Ritter den Linksfuß, der mit vier Treffern und fünf Vorlagen nun Top-Scorer seines Teams ist.

So aussichtslos die Partie für den FCK mit Blick auf die Tabelle schien, so vielversprechend ist sie zeitweise dann doch anzuschauen. Endlich darf sich Jeff Saibenes Mannschaft mal nur aufs Reagieren konzentrieren, da es auf einen Gegner trifft, der initiativ sein will. Und dank eines frühen Führungstores und einigen gelungenen Defensivaktionen in den anschließenden Minuten scheint sich das nötige Selbstvertrauen einzustellen. Dass es nach vorne gut lief, belegt auch die Positions- und Passgrafik. Viel schöner kann sich ein 4-1-4-1 nicht abbilden. Deutlich zu erkennen: die starke rechte Seite. Und endlich zeigen wieder mal viele Pfeile auf Pourié.

Bild

Zum Vergleich die Positions- und Passgrafik der Dresdner. Keine Frage: Ballbesitz hatten sie mehr, aber der wurde für Lautern nicht wirklich zum Problem.

Bild

Verloren wird das Spiel in der Abwehr. Vier Gegentreffer in 90 Minuten haben die Lautrer diese Saison noch nie kassiert. Seit Jeff Saibene den Trainerstab übernahm, hieß es doch immer wieder, dass die Defensive mittlerweile ja recht stabil stehe und es nur an Toren fehle, oder? Auch das war zu kurz gedacht, wie sich in Dresden zeigt. Nach dieser Partie von einem "Ausrutscher" zu sprechen - oder gar die Entschuldigung anzuführen, dass es ja "immerhin gegen den Tabellenführer" ging -, wäre fatal. Denn die Fehlerbilder, die sich bei diesen Gegentoren zeigen, waren schon öfter zu sehen, auch wenn sie nicht immer zu Niederlagen führten.

Nichts Neues: Die linke Seite als Achillesferse

So ist es zum Beispiel nicht das erste Mal, dass sich die linke Abwehrseite als Achillesferse der Lautrer offenbart. Dresden bereitet seine ersten beiden Treffer über diesen Flügel vor. Und hat auch schon, bevor der FCK das 1:0 erzielt, zwei gute Gelegenheiten über seine rechte Seite eingeleitet. Vor der ersten, als Philipp Hosiner auf Christoph Daferner flankt, war Adam Hlousek weggerutscht - okay, das kann auf einem derart seifigen Untergrund schon mal passieren. Beim zweiten Mal rennt jedoch Ransdorf-Yeboah Königsdörffer nach dem Pass in die Tiefe dem linken Innenverteidiger Janik Bachmann davon. Und dieses Bild war von nun an ständig zu sehen. Vor allem der agile Philipp Hosiner entwischt Bachmann ein ums andere Mal.

Vor dem 1:1 flankt Hosiner vom besagten Flügel auf die 1,89-Kante Daferner, gegen den Hercher im Kopfballduell am langen Pfosten nicht ernsthaft eine Chance hat, zumal der Stürmer auch seine Arme einsetzt. Vorm 2:1-Führungstreffer der Dresdner wiederum ist es Daferner, der Bachmann davonwieselt und Hosiner bedient.

Auch die Timeline der "expected Goals" belegt, dass die Dresdner schon vor Redondos erstem Treffer locker hätten führen können.

Bild

Wobei unsere Visualisierung auch diesmal ein Rätsel aufweist, das wir nicht erklären können: Weshalb nur wird Pouries Großchance in der 67. Minute so gering bewertet, mit allenfalls 0,1 xG, also zehnprozentiger Trefferwahrscheinlichkeit? Der Stürmer stand allein vorm Keeper, befand sich weder in Bedrängnis noch im Vollsprint.

Von wegen Umschaltsituation: Dresden trifft gegen gestaffelt stehende FCK-Abwehr

Ebenfalls auffällig: Dresden leitet seinen ersten und seinen dritten Treffer gar nicht mal durch die berühmten "Umschaltsituationen" ein, sondern gegen einen bereits gestaffelt stehenden Defensivverbund. Dem ersten geht ein präziser Diagonalball voraus, den Königsdörffer von der rechten Außenlinie Hosiner per Kopf in den Lauf legt. Beim dritten spielt der Gastgeber seinen Mittelstürmer sogar flach durchs Zentrum an. Der darf annehmen, auf den halblinks einlaufenden Hosiner ablegen, der wiederum den freistehenden Königsdörffer in der Mitte sieht. Ganz schön viel Platz für so viele torgefährliche Gegner, wo am Ausgangspunkt dieser Szene eigentlich nur Pourié vor dem Ball postiert ist. Der vierte Gegentreffer dagegen fällt wieder einmal nach einem ruhenden Ball. Die FCK-Hintermannschaft bekommt eine Ecke nicht geklärt. Hatten wir zuletzt länger nicht mehr, ist aber auch nichts Neues.

Außerdem ist zu notieren: Der FCK hat im Moment nichts, was er von der Bank nachlegen kann. Als nach 78 Minuten neben Pourié auch Zimmer vom Feld geht - angesichts der erbrachten Laufleistung der beiden verständlich - ist das Spiel nach vorne schlagartig lahmgelegt. Vier Minuten später fällt das 4:3. Danach hätte man die Partie getrost abpfeifen können.

Im Winterschlussverkauf zuschlagen? Trainer wechseln? Nerven behalten!

Der FCK rangiert nun auf Platz 18 der Tabelle. Was nun? Jetzt, im Winterschlussverkauf, hektisch die Ersatzbänke von Erst- und Zweitligisten abgrasen und Kicker ausleihen, denen es an Wettkampfpraxis fehlt und die Kader und Budget weiter aufblähen? Oder, na klar, wieder mal den Trainer entlassen? Und einen neuen einstellen, ehe der angekündigte neue sportliche Leiter feststeht, der gegebenenfalls wieder andere Vorstellungen hat? Der aber vor den nächsten Aufsichtsratswahlen bei der Jahreshauptversammlung am 26. Februar kaum zu erwarten ist? Dann würde wieder der zweite Schritt vor dem ersten gemacht, und die Chance, diesen Teufelskreis zu beenden, abermals vertan. Es hilft nichts: Oberstes Gebot kann nur sein, die Nerven zu behalten. So bedrohlich die Lage ohne Frage ist - bis Rang 11 sind es nur vier Punkte. Und die lassen sich auch mit den vorhandenen Kräften aufholen, wenn diese richtig gebündelt werden. Die in Dresden aktive Offensivbesetzung hat weitere Chancen verdient. In der hinteren Viererkette dagegen wäre dringend angezeigt, das Experiment mit Bachmann als Innenverteidiger zu beenden und auf Alex Winkler zu setzen, der zuletzt als Bachmann-Vertreter stark ansteigende Form zeigte. Auch mit kleinen Schritten lässt sich vorwärts kommen.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Inhaltsverzeichnis zur Saison 2020/21: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon MarcoReichGott » 24.01.2021, 17:12


Meine Meinung zum Spiel. In den ersten Minuten hat man eine sehr hoch stehende Dresdner Mannschaft gesehen, die konsequent unsere AVs gepresst und die IVs zugestellt hat. Aufgrund der mangelnden Bewgung im Zentrum hatten wir massiv Probleme uns hier zu befreien.

Letztlich hat Dresden es damit aber dann übertrieben. Für die "Wir müssen die Abwehr höher stellen" war unser 1:0 dann auch schönes Ausgangsmaterial wie schnell das nach hinten losgehen kann. Dresden stand völlig offen und auch unsere Jungs können kicken und haben das super ausgespielt.

Danach war es lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe mit einer starken Phase von Dresden vor der Halbzeit und ein starken Phase von uns nach der Halbzeit. Wobei sich beide Mannschaften immer wieder ordentliche Aussetzer in der Defensive geleistet haben.

Nach hinten raus hat es dann nicht mehr gereicht bei uns. Zu analysieren bleibt die Frage nach dem Warum. Psyche, Fittness, fehlende Breite im Kader oder waren es doch die taktischen Umstellungen auf das 4-2-3-1? Während Dresden noch ne Schippe drauf legen konnte haben wir völlig den Zugriff verloren.

Letztlich war der Sieg von Dresden dann völlig verdient, meiner Meinung nach hat man dann einfach doch einen individuellen Qualitätsunterschied auch gesehen.

Die linke Seite hat meiner Meinung nach auch ganz klar unter den doch recht häufig schlechten Pässen von Ciftci gelitten. Ein Dribbelönig, der im 1 vs 1 Lücken reißt wirs Redondo in diesem Fußball Leben halt auch nicht mehr, weshalb er da mehr Unterstützung braucht.

Rieder wie immer primär defensiv ausgerichtet und als Spielgestalter quasi nicht existent, was insbesondere in den Phasen, in denen Dresden stark gepresst hat extrem negativ aufgefallen ist.


Was bleibt positiv mitzunehmen? Die rechte Seite war stark wie ich auch die PAssgrafik nochmal untermauert. Ritter, Zimmer, Hercher: Offensiv passt das, auch wenn Hercher als RV sicherlich nicht mehr zum defensiven Bollwerk wird. Aber ist schon erstaunlich was ein SPieler da ausmachen kann. Zimmer scheint als Mitspieler auch Ritter deutlich aufzuwerten...

Dementsprechend gilt es jtzt erstmal die teils völlig vogelwilde Abwehr wieder in den Griff zu bekommen. Ich würde mir nach wie vor eigentlich einen zentralen Mittelfeldspieler wünschen, denn Ctiftci, SIckinger und Bakhat bieten sich eigentlich allesamt gerade für die Startelf kaum an und gegen andere Gegner werden wir das Spiel wieder öfters machen müssen und dementsprechend die Präsenz im Zentrum verstärken müssen. Was genau wir mit nem weiteren Stürmer wollen erschließt sich mir ehrlich gesagt gerade nicht wirklich. Ansonsten sollte eigentlich klar sein, dass mindestens einer aus dem Duo Kraus/Bachmann ne Pause verdient hat. Je nachdem würde ich sogar mit Sickinger/Winkler anfangen...



Beitragvon FcKeiler » 24.01.2021, 17:38


Na wenn die Chance von Pourie nur mit 10% zu einem Tor führt, darf man ihm wirklich keinen Vorwurf machen! Er darf sogar noch weitere 8 solcher Chancen vergeben, erst wenn er danach die dann nich macht, dürfen wir ihn zurecht kritisieren. Also Junge, abhaken und weiterkämpfen!!!



Beitragvon Miggeblädsch » 24.01.2021, 17:42


Kohlmeyer hat geschrieben:...Oder, na klar, wieder mal den Trainer entlassen? Und einen neuen einstellen, ehe der angekündigte neue sportliche Leiter feststeht, der gegebenenfalls wieder andere Vorstellungen hat? Der aber vor den nächsten Aufsichtsratswahlen bei der Jahreshauptversammlung am 26. Februar kaum zu erwarten ist? Dann würde wieder der zweite Schritt vor dem ersten gemacht, und die Chance, diesen Teufelskreis zu beenden, abermals vertan...


Danke dafür :daumen:

Blinder Aktionismus hat noch niemandem geholfen und insbesondere die Reihenfolge der Schritte gilt es zu beachten. Es dürfte selbst dem letzten Vollpfosten einleuchten, dass sinnvollerweise der erste Schritt vor dem zweiten Schritt gegangen werden sollte, um einen Fall auf die Fresse zu vermeiden. 8-)

Wenn jetzt in einer Hau-Ruck-Aktion ein neuer Trainer geholt wird, wer auch immer das sein mag, wie soll es dann weitergehen?

Wenn der neue Trainer dann den Abstieg verhindert, wird man mit ihm in die neue Saison gehen. Um dann möglicherweise gleich zu merken, dass es langfristig nicht besser werden wird und wir bereits anfangs der neuen Saison, diesmal am dritten Spieltag erst, ausnahmsweise mal wieder den Trainer wechseln "müssen". Den Rest der Geschichte kennt ihr alle...

Ich hoffe, ich bin nicht der Einzige, der den Murmeltiereffekt erkennt.

Wäre also in diesem Fall eine absolute Bereicherung für unseren Verein, die Schritte in der richtigen Reihenfolge zu gehen:

Zuerst Schritt 1
Dann Schritt 2

... wäre mein Wunsch :wink:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon KwieLautre » 24.01.2021, 19:56


Wenn man den Gang in die Regionalliga verhindern kann, in dem man zuerst den 2 Schritt macht, nimm ich den gerne in Kauf.
Ist ja nicht so, dass sich im Tabellenkeller nur Mannschaften aufhalten mit denen zu rechnen war. Mit Duisburg und Magdeburg sind 2 Mannschaften unten mit drin, die eigentlich auch in der oberen Tabellenhälfte stehen könnten.
Ich stell mir die Frage, ob sich überhaupt ein neuer Entscheidungsträger finden lässt, wenn sich die sportliche Situation in den nächsten Wochen nicht zum positiven verändert?
Einen Trainerwechsel in unserer Situation hat nichts mit blindem Aktionismus zu tun.



Beitragvon Olamaschafubago » 25.01.2021, 06:08


Wieder gute Analysen, auch von @MarcoReichGott.

Was ich noch ergänzen würde, das gestern auch andernorts hier gesagt wurde und das Bachmanns Leistung ein wenig relativiert. Dresden hat oft versucht, Hlousek mit langen Bällen zu überspielen, beispielsweise schon in der 12. Minute, als Bachmann dann als quasi-Linksverteidiger Stefaniak und Königsdorffer allein vor sich hat, sich für ersteren entscheidet, woraufhin Königsdorffer an ihm vorbeizieht und die zweite große Chance für Dresden einleitet. Vor dem 1:1 lockt Königsdorrfer Hlousek weit raus, sodass sich der Raum für Hosiner auftut, für den Bachmann in der Tat zu langsam kommt. Beim 2:1 hat Bachmann dann beide Dresdner Stürmer vor sich, weil Hlousek zu hoch steht. Das sieht dann unglücklich aus, wenn er zurücksprinten muss, aber ich behaupte mal, ein Winkler hätte das auch nicht anders gemacht. Beim 3:3 steht dann Hlousek drei Meter vom Torschützen entfernt. Beim 4:3 dann wieder das altbekannte Chaos in der Zuordnung nach Eckbällen, für meine Begriffe ist es Hercher, der sich da zu passiv verhält.

Fazit, Hlousek hatte defensiv einen rabenschwarzen Tag und auch Hercher hat nach hinten zu viel zugelassen, aber durch ihre guten Vorwärtsbewegungen sind die beiden trotzdem schwer ersetzbar. Gerade auf der rechten Seite haben wir jetzt mit Zimmer jemanden, der schnelle Umschaltmomente erzeugen kann und der sowohl ein gutes Auge für Mitspieler und Räume hat als auch einen sauberen Pass spielen kann. Davon profitiert dann auch der Rest unserer Offensive, Ritter und Hercher besonders. Auch von seiner Einstellung her ein absolutes Vorbild, diese Aggressivität, jeden Ball gewinnen zu wollen - für mich der gefühlte Kapitän. Und wann hat sich bei uns schon mal jemand Gelb von der Bank abgeholt?

Dass Pourie den Ball in der 67. nicht einfach drüber hebt, hat mich auch geärgert, aber nüchtern betrachtet passieren solche Situationen in der dritten Liga ständig und insgesamt hat er ein gutes Spiel gemacht, das 2:2 war auch stark. Hoffe, dass wir die Kaufoption ziehen. Sehe unser Problem auch nicht in einem fehlenden zweiten Stürmer, sondern auch eher im Mittelfeld. Wenn Ritter und Zimmer ausgewechselt werden müssen, fehlt es da einfach an gutem Ersatz. Kleinsorges Verhalten wurde gestern von Miggeblädsch treffend als "übermotivierte Tanzmaus" beschrieben. Sessa kommt nicht auf die Beine und Skarlatidis ist bereits abgeschrieben.

Den Trainer jetzt noch zu wechseln, halte ich für Unsinn. Klar, gestern hat Jeff sich "vercoacht", wenn wir anfangen zu mauern, geht das bei uns meistens schief, aber Entlastungsangriffe waren mit den Wechseln in der 2. HZ leider nicht mehr möglich. Vielleicht hat das auch mit dem Tabellenplatz und der Psyche zu tun, dass man sich so schwer tut, eine Führung mal souverän über die Zeit zu bringen. Wenn man sich die ganze Zeit denkt "hoffentlich fangen wir jetzt keinen mehr" und der Gegner gleichzeitig früh und aggressiv weiter presst, macht man halt eher Fehler.

Aber immerhin scheint Jeff die Mannschaft noch zu erreichen und es sind inzwischen auch offensiv schöne Spielzüge zu erkennen. Wie schon oft gesagt, am besten geht man mit neuem Sportdirektor und Trainer in die nächste Saison, aber jetzt noch ein drittes Trainergespann auf die Gehaltsliste zu setzen, wäre einfach nur dumm und setzt auch das falsche Signal an die Mannschaft. Wie Kohlmeyer schon sagt, einfach die Nerven behalten, auch wenns schwer fällt.

Morgen vielleicht mal Pourie eine Pause gönnen und mit Huth anfangen. Bakhat für Ciftci und Winkler in der Innenverteidigung. Wenn es offensiv so weitergeht wie gegen Dresden, dürfte Türkgücü zu knacken sein, wobei die anders als die Dresdner auch auf Konter lauern werden. Jeff ist jetzt erst mal als Motivator gefragt, klar war das in Dresden maximaler Frust, aber der Hoffnungsschimmer überwiegt und lässt mich daran glauben, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. :teufel2:



Beitragvon Schwebender Teufel » 25.01.2021, 09:52


Es ist schon echt traurig wenn man beim Tabellenführer 3 Tore erziehlt und am Ende trotzdem mit leeren Händen dasteht.
Die Abwehr muss sich einfach stabilisieren damit am Ende auch mal ein oder zwei erziehlte Treffer zum Sieg reichen.



Beitragvon lauternfan70 » 25.01.2021, 10:06


Den offensiven Plan erkennt man gut.
Darauf kann die Mannschaft aufbauen.

Sehe positiv in Richtung Spiel gegen München III.
Auf geht's Lautern, kämpfen und siegen! :teufel2:



Beitragvon reklov » 25.01.2021, 16:52


Habt ihr das schon gelesen?

Babak Rafati: Im Strafraum von Dresden kommt es zu einem Zusammenprall zwischen Pourié und Knipping, bei dem keiner etwas dafür kann. Anschließend kommt der Dresdner Verteidiger aus dem Gleichgewicht und versucht noch, den Ball zu treffen. Allerdings trifft er dabei Pourié an der Ferse und bringt ihn dadurch in einer sehr aussichtsreichen Position zu Fall. Das ist ein klares Foulspiel, sodass es einen Strafstoß hätte geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen und keinen Strafstoß für Kaiserslautern zu pfeifen. Zudem hätte es die gelb-rote Karte gegen Knipping geben müssen, weil das Foulspiel im Kampf um den Ball erfolgt. Hätte Knipping keine Chance mehr gehabt, den Ball zu spielen, und nur die Absicht den Gegner am Torschuss zu hindern, hätte man regeltechnisch von einer Torverhinderung oder Notbremse gesprochen, was eine rote Karte nach sich gezogen hätte.



Beitragvon SuperMario » 25.01.2021, 17:13


Einmal mehr in dieser Saison. Das kommt eben dazu, wenn man sowieso schon unten steht. Hilft ja aber nix.
Cogito, ergo sum!



Beitragvon Kohlmeyer » 27.01.2021, 17:56


Gestern gab es zwar keine Tore, trotzdem kommt hier unsere Taktikanalyse:

Bild
Foto: Eibner-Pressefoto/Alexander Neis

Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-Türkgücü
DBB-Analyse: Wenn zwei nur abwarten, gähnt der Dritte

Nach 3:4 nur 0:0 - woran liegt's, dass sich die vielbeschworene "Balance" zwischen Abwehr und Angriff nicht finden lässt, weil das Pendel mal zur einen, mal zur anderen Seite ausschlägt? Die Antwort ist doch so einfach: am Gegner.

Die Wechselaktion in der 72. Minute wirkte fast, als wolle Jeff Saibene, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, es den nervigen Mediennerds mal so richtig zeigen. Hatten die doch gerade zuletzt wieder gefragt, weshalb er nicht mal mit zwei Stürmern spielen lasse, obwohl er schon oft genug erklärt, dass sein Team mit einem Stürmer auf dem Platz mehr Chancen kreiert als mit zweien. Also nimmt Saibene die Solo-Spitze Marvin Pourié sowie Mittelfeldspieler Marlon Ritter raus und setzt in verbleibenden 20 Minuten auf das Sturmduo Daniel Hanslik/Elias Huth. Sollen die Besserwisser doch mal sehen, was sie davon haben.

Und siehe da: Die Umstellung bringt tatsächlich wenig bis gar nichts - jedenfalls nicht in diesen letzten 20 Spielminuten, auf dem dann auch schon ziemlich tief gewordenen Rasen. Hanslik hätte vielleicht nochmal netzen können, wenn er nicht einen Schritt zu spät gekommen wäre, aber das war's auch schon. Der Trainer hat also Recht behalten. Wenngleich er sich kaum darüber gefreut haben dürfte. Aber das war jetzt natürlich nur so dahin schwadroniert.

Doppelwechsel sollte für mehr "Dynamik" sorgen: hat nicht geklappt

Die offizielle Begründung Saibenes lautete später, er habe mit dem Doppelwechsel eine neue "Dynamik" ins Spiel bringen wollen, da dieses "zu verflachen" drohte. Dann soll das so gelten. Auch wenn es schon verwunderlich ist, für die neue Dynamik die neben Kenny Redondo einzigen Offensivspieler zu opfern, die ein Spiel auch mal mit einer überraschenden Aktion entscheiden können.

Ansonsten ist nach dem 0:0 gegen Türkgücü München, der vierten Nullnummer des FCK in dieser Spielzeit, wieder viel über die "Balance" erzählt worden, die nach der 3:4-Niederlage in Dresden in die andere Richtung nicht gestimmt hätte. Diesmal hätte die Defensive wieder gut gestanden, dafür sei halt nach vorne nichts gelaufen. Woran liege es denn nur, dass das Pendel mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlägt, und das so extrem?

Gegen Dresden mehr Torgefahr: Weshalb, liegt auf der Hand

Die Antwort ist im Grunde einfach: "Schuld" daran ist allein der jeweilige Gegner. Dresden wollte das Spiel dominieren, agieren, erst recht, nachdem der FCK in Führung gegangen war. Das kommt der Spielweise, die Saibene den Lautrern verordnet hat, entgegen:

Abwarten, reagieren, aufs berühmte "schnelle Umschaltspiel" setzen. Und da sie das bisweilen gut hinbekommen, kreierten sie gegen Tabellenführer Dresden mehr Torszenen als in den meisten anderen Partien dieser Saison. Denn die meisten Gegner der 3. Liga bevorzugen ebenfalls eine reaktive Spielweise. So wie Türkgücü München. Der Unterschied zum FCK: Türkgücü hat damit in dieser Saison bislang zwölf Punkte mehr geholt. Und ist deswegen nun Tabellen-4., der FCK steht auf Platz 17.

Die angesprochenen guten Torchancen für Lautern in Hälfte eins resultierten dementsprechend aus Umschaltsituationen, und die wurden sogar absolut ansehnlich ausgespielt. Beiden gingen Ballgewinne tief in der eigenen Hälfte voraus, beide Male war Dampfmacher Jean Zimmer beteiligt: Einmal legte er mit einem präzisen flachen Diagonalball Kenny Redondo auf, einmal scheiterte er, nach starkem Ritter-Vertikalpass und guter Ablage von Pourié, freistehend an Türkgücüs Zu-Null-Keeper René Vollath.

Wobei angemerkt werden muss: So "hundertprozentig", wie sie hinterher gemacht wurden, waren auch diese Gelegenheiten nicht. Redondo wird bei seinem Schussversuch arg bedrängt, und Zimmer ist, als er den Ball erreicht, dem herauslaufenden gegnerischen Keeper bereits recht nahe. Mal ganz abgesehen davon, dass es "Hundertprozentige" sowieso nicht gibt, wie wir aus unseren "expected Goals"-Analysen wissen

Wenn Zwei nur abwarten, gähnt der Dritte: der Zuschauer

In der zweiten Hälfte standen sich dann zwei Teams gegenüber, die beide nur tief stehen und reagieren wollten. Folgerichtig war es so spannend, diese am Flachbildschirm zu verfolgen, wie Wandfarbe beim Trocknen zuzusehen. Da Türkgücü mit einer Nullnummer wesentlich besser leben konnte als der FCK, war es an diesem, die Initiative zu ergreifen. Und nach einer Idee zu suchen, den Münchner Defensivblock zu knacken. Und da der "Wandspieler" fürs Spiel mit langen Schlägen und den zweiten Ball nunmal fehlt, mussten die Lautrer es mit Kombinationsspiel versuchen.

Üblicherweise werden solche Bemühungen - so sie erfolglos bleiben, und das tun sie beim FCK meistens - damit kommentiert, dass es dem "letzten Pass" an Genauigkeit gefehlt habe. Vergessen wird dabei, dass sich die möglichen Empfänger eines solchen Zuspiels permanent bewegen müssen, so dass der gegnerische Abwehrriegel in Unordnung gerät. Außer dem meist doppelt gedeckten Pourié bot sich vorne jedoch kaum eine Anspielstation an.

Ciftci außer Form - und Zuck "hat Rücken"

Das Übrige scheiterte an der Tagesform von Spielern, die es eigentlich besser können. Diesmal war es Hikmet Ciftci, dem in der zweiten Hälfte gar nichts mehr gelang. Allein zwei Mal verlor er den Ball in der Vorwärtsbewegung, was, einmal unmittelbar, einmal eine Station weiter, zu Freistoßchancen des Gegners führte. Ebensowenig kamen seine vertikalen Zuspiele an.

Manchmal braucht es nur einen, der einfache Bälle im richtigen Moment richtig spielen kann. Einen wie Hendrick Zuck, der das vielleicht nicht immer, aber ziemlich oft hinbekommt. Aber der "hat Rücken" zurzeit.

Die Positions- und Passgrafik sagt mehr als tausend Worte

Unsere xG-Timeline zeigt. Unterm Strich hatte der FCK "leichte Vorteile", wie auch der Kommentator von "Magenta Sport" resümierte. Diese allerdings auch nur aufgrund der beiden guten Gelegenheiten in Hälfte eins. Ein xG-Gesamtwert von 0.82 - bei 0.41 des Gegners - ist absolut nicht zufriedenstellend. Dass es sich hier um ein Heimspiel auf dem Betzenberg handelte, der vor langer Zeit mal als "Bastion" galt, sollten wir am besten gar nicht mehr erwähnen.

Bild

Im Prinzip genügt die Positions- und Passgrafik, um dieses Spiel zu analysieren. Die dicken Pfeile und die Größe der Spots verdeutlichen, wo und wie der Ball die meiste Zeit lief. So sieht das aus bei einer Mannschaft, die die Lücke nicht findet. Vorne Mitte: Gähnende Leere.

Bild

Zum Vergleich die Gäste: zumindest ein sehr ungewöhnliches Bild. Statt Flügelspiel immer schön durch die Mitte. Ein Tor erzielt haben sie damit freilich auch nicht.

Bild

"Spiel auf Kante" wäre auf dem Rasen vielleicht hilfreicher

Und nun? Drauf hoffen, dass Sportdirektor Boris Notzon bis zum Transferschluss am kommenden Sonntag die herbeigesehnte "Kante" noch verpflichtet? Das würde wenigstens eine Umstellung der Spielanlage auf die Langer-Ball-Zweiter-Ball-Variante erlauben, was zumindest im eigenen Stadion erfolgversprechender sein könnte. Sich durch tief gestaffelte Deckungen durchzuspielen, ist auf dem Rasen in seinem gegenwärtigen Zustand in der Tat ungleich schwerer.

Oder doch den Trainer entlassen? Wir bleiben dabei: Darüber sollte der angekündigte neue Funktionsträger im sportlichen Bereich entscheiden.

Quelle: Der Betze brennt Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Inhaltsverzeichnis zur Saison 2020/21: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon Pinolino » 27.01.2021, 18:20


Wie im Spieltagsthread bereits geschrieben...

Die Passgrafik verdeutlicht es wunderbar.
Aus dem Zentrum heraus haben wir einfach keine Mittel.

Ich kopier meinen Beitrag mal hier rein.

Pinolino hat geschrieben:Moin moin. Der Gaul is back :lol:

Zu verzweifeln!
Wo hapert es denn?

Mit Winkler in der IV stehen wir super!
Ohne Winkler wackeln wir dann aber unfassbar.

Wackeln wir hinten, treffen wir vorne.
Stehen wir hinten sicher, treffen wir vorne aber nix.
Verrückt!

Schwer zu sagen, ob es nun hinten oder vorne an Qualität fehlt.
Von beidem n bisschen denke ich.

Im zentralen MF sehe ich die größte Baustelle.
Auf der 6 , naja, sagen wir, es is graaaad so ok.
Was uns aber vollkommen fehlt- und das seit Jahren- is einer, der das spiel von der 10er Position aus an sich reist. Einer, der in der Lage ist, das Spiel zu lesen und Bälle zu verteilen. Ich sehe seit Ewigkeiten keine gute Spieleröffnung über die Außen. Von den sogenannten tödlichen Pässen, flach, mit ordentlich Schnitt in die Tiefe, ganz zu schweigen.
95% der Bälle, die wir nach vorne bringen, sind "langer Hafer".
Für diese Spielanlage fehlen uns aber die entsprechenden Stürmertypen. Wenn ich mit langem Hafer agiere, brauch ich vorne ne lange Kante, der die Bälle entweder sinnvoll per kopf verlängert oder die Kugel einfach festmacht, bis wir nachrücken.
Ein Typ Nemec fällt mir da zb ein. Bälle sichern, Bälle verlängern, Lücken reißen .
Ham wa aber net .
Also müssen wir das anders lösen. Entweder eine entsprechende Kante aus dem Hut zaubern, oder ein MF stellen, dass das Spiel wie oben angesprochen, mit sauberen bällen öffnet.

Wir können aber, bei unseren derzeitigen Spielern, weder das eine, noch das andere.
Entsprechend is das alles nix halbes u nix ganzes.
Herr Notzon, das wär eigentlich ihre Aufgabe gewesen, hier etwas zusammenzubasteln. Völlig misslungen, wie man es gewohnt is!!!

Derjenige, der bei uns die guten Ideen hat, is Jean.
Der spielt aber leider RM... Was will man da also aus dem Zentrum heraus erwarten?!



Beitragvon MarcoReichGott » 27.01.2021, 18:26


Ich möchte gerade gerne 2 Grafiken einmal im Vergleich betrachten:

Bild

Bild

Sowohl wir als auch Dresden standen vor einer recht ähnlichen Aufgabe: Wie knackt man einen tiefstehenden Gegner, der teilweise mit gutem Pressing im Mittelfeld versucht Umschaltsituationen zu kreieren.

Was man ganz wunderbar an der Passmap sieht ist das was fehlt: Seitenverlagerungen

Wir haben weder den Brecher drinnen, der uns mit langen Bällen die Räume öffnet. Wir haben auch keinen Pick, der im 1 gegen 1 Räume öffnet. Was wir dementsprechen machen müssen ist das Spiel in die Breite ziehen, den Gegner zum Verschieben der Abwehrreiehen zwingen um damit Lücken zu öffnen, die man nutzen kann.

So geschehen bei Dresdens 1:1 gegen uns. Der lange Ball wird vom linken Mittelfeld auf die Rechte angriffsseite geschlagen. Hlousek kann den Gegner bei der Ballannahme nicht ausreichend stören und damit herrscht auf dem Flügel auf einmal eine 2 gegen 2 SItuation mit viel Raum.

Bei uns hingegen kommt das nichts. Spielverlagerungen dauernd eine gefühlte Ewigkeit. Von Hlousek, Rieder und Hercher haben sichsowas glaub ich eh noch nie gesehen, Ciftci hingegen hat ohne Ball gestern viel zu wenig Bewegung drinnen gehabt um sich mal ein bißchen Platz zu erabeiten. Mehr als Ballannahme und Ball nach hinten und nen Sicherheitspass ist da halt dann nicht drinnen.

Im Endeffekt ergibt sich dadurch genau die Passmap, die mal im Spiel ja auch schon eindetig erkennen konnte. Primär spielt sich die recht hochstehende hintere Reihe (inklusive zurückgezogenem Ciftci) Sicherheitsbälle zu und dann versucht man über Außen das Spiel zu machen, wobei man aber fast immer dann in Unterzahl ist und der gegner gut gestaffelt steht. So kann man halt nicht durchkommen. In so ner zweiten Halbzeit musst du eigentlich zumindest Rieder vom Platz nehmen und einen deutlich speilstärkeren 6er bringen. Angesichts von Ciftcis Leistungsabfall in Halbzeit 2 hätte man eigentlich sogar beide zentralen Positionen tauschen müssen. Nur leider haben wir im Kader niemanden gerade, den wir da nachlegen können...



Beitragvon Pinolino » 27.01.2021, 18:32


@MarcoReichGott:

100% Volltreffer! Top Beitrag :daumen:



Beitragvon Olamaschafubago » 28.01.2021, 05:48


@MarcoReichGott: Prinzipiell geb ich dir recht, die Spielverlagerung haut bei uns nicht hin, deshalb finden wir gegen tief stehende Gegner kaum Lücken.

Da Du Dresden als Beispiel ansprichst, da kamen dazu oft (wie beim 1:1) hohe Flugbälle auf Hosiner, Daferner und Stefaniak, gleichzeitig hat Königsdorffer versucht, Hlousek zu binden. In der Dresdner Passmap sieht man das an den längeren Pfeilen von Mai und Will.
Bei uns fehlt da momentan 1. jemand, der technisch gut genug ist, solche hohen Diagonalbälle präzise zu spielen (Ausnahme vlt. Zimmer), dazu kommt noch das hier auch oft erwähnte hohe Pressing des Gegners, das unsere Viererkette unter Handlungsdruck setzt und 2. jemand, der sich vorne im richtigen Moment freiläuft und sich als Anspielstation anbietet (wie z.B. Hosiner bei DD).

Bei der Verlagerung in Strafraumnähe müsste dann in der Zentrale jemand stehen, der den Ball nach Außen weiterleitet. Aber da hat Türkgücü die Mitte gut zugestellt, wie die Passmap schön zeigt: zu Ritter kommt gar kein Pfeil, von Ciftci aus kam so gut wie überhaupt kein Pass an, Rieder kam zu selten mit nach vorne und war offensiv wieder kaum ins Kombinationsspiel eingebunden, dabei müsste sich dann eigentlich jemand von hinten einschalten...

Ein Sickinger in Normalform wäre ein Kandidat für den öffnenden Pass, auch Bakhat trau ich das zu, nur sind die leider wie auch Ciftci schon länger aus dem Tritt :|



Beitragvon harryyy » 28.01.2021, 12:26


"Wenn Zwei nur abwarten, gähnt der Dritte: der Zuschauer"

mal wieder super beschrieben !

Und man fragt sich einmal mehr ungläibig: wie kann das sein, dass wir ABWARTEND agieren ?

Ist das die angemessene Haltung zu unserer Situation und zu unseren Ambitionen ?

WOHL KAUM !

Jeff, bitte erklären....



Beitragvon Radlbauer » 28.01.2021, 15:34


Jeff kann das nicht erklären. Er hat kein Spielsystem, keine Spielidee und er hat keine Automatismen. Seine Angst vorm Verlieren hat er der Mannschaft intravenös gespritzt. 3 Siege sprechen eine deutliche Sprache. Komplett verlorene Zeit, seit er an Bord ist.



Beitragvon MarcoReichGott » 28.01.2021, 16:05


harryyy hat geschrieben:"Wenn Zwei nur abwarten, gähnt der Dritte: der Zuschauer"


Die Überschrift ist sicher ein bißchen polemisch. Wir hatten hier im Thread auch schon solche Passmaps andersherum und da heiß es dann auch nicht, dass der Gegner nicht wollte, sondern dass wir defensiv gut gestaffelt standen. Genauso war es hier eben auch.

Am kollektiven Willen zu gewinnen gab es für mich nix auszusetzen. Den Willen nach vorne zu gehen, erkennt man auch in der Passmap am Spiel über die außen. Aber am "Können" gegen tiefstehende Gegner scheitert es einfach bei uns. Natürlich kann man auch die Grundordnung stärker auflösen und vorne einfach die Box stärker besetzen um das Tor zu "erzwingen", aber das geht eben in den meisten Fällen schief und führt eher zum Gegentor durch Konter als zum Erfolg, weshalb man das sicher nicht am Anfang der Rückrunde in unserer SItuation beim Stand von 0:0 macht...



Beitragvon Kohlmeyer » 01.02.2021, 10:07


Hier kommt die DBB-Analyse zum letzten Heimspiel von Jeff Saibene als FCK-Trainer:

Bild
Foto: Eibner/Neis

Taktik-Nachlese zum Spiel FCK-SVWW
DBB-Analyse: Kein Zwergenaufstand zu Saibenes Ausstand

Punkte weg, Trainer weg, der 1. FC Kaiserslautern dreht sich im Teufelskreisel Richtung Untergang. Auch der differenzierte Blick auf Jeff Saibenes Ausstand zeigt: Die "letzte Patrone" muss her, unbedingt und wieder mal.

Dass es ein spannenderes Spiel werden würde als unter der Woche gegen Türkgücü München, wurde schon in den ersten Minuten klar. Der SV Wehen Wiesbaden präsentierte sich sofort als Mannschaft, die selbst initiativ werden, dominieren wollte. Damit waren ähnliche Voraussetzungen gegeben wir vor Wochenfrist, als der FCK auf Tabellenführer Dynamo Dresden traf. Die Elf von Jeff Saibene durfte wieder in einem tiefgestaffelten 4-1-4-1 abwarten, auf Ballgewinne in der eigenen Hälfte spekulieren, die Chance zum schnellen Umschalten suchen.

Das gelang ihr bisweilen recht gut, drum verzeichnete Lautern gegen Dresden so viele eigene Tor-Aktionen wie nie zuvor in dieser Saison. Andererseits pflegt die Hintermannschaft zu wackeln, wenn sie früh unter Druck gebracht wird. Drum stand es in Dresden am Ende 3:4. Eine Niederlage also, bei der die Lautrer immerhin zwei Mal in Führung gegangen waren und die Riesenchance zum vorentscheidenden 4:2 verpassten.

Und diesmal? Fiel trotz ähnlicher Voraussetzungen nur ein Tor, doch sieht die erneute FCK-Niederlage nur vom Ergebnis her knapp aus. Tatsächlich erspielte sich Wiesbaden sogar noch mehr Einschussgelegenheiten als Dresden, während der FCK nach vorne gar nichts zustande brachte. Die "expected Goals"-Timeline spricht Bände.

Bild

Weshalb die Wiesbadener den Sack nicht früher zumachten, müssen sie in ihren eigenen Analysen klären. Hier geht es darum, weshalb der FCK nicht mehr zustande brachte.

Zunächst mal das Offenkundige: Der kurzfristig erkrankte Jean Zimmer fehlte, die Winter-Leihgabe aus Düsseldorf, die zuletzt bereits eindrucksvoll als fähiger Umschaltspieler profiliert hatte. Seinen Part auf der rechten Seite übernahm Anil Gözütok, der sein erstes Ligaspiel von Beginn an machte. Er erledigte sein Job bis zu seiner Auswechslung nach etwa einer Stunde, sagen wir mal, unauffällig. Den 20-Jährigen für diese Niederlage mit in die Verantwortung zu nehmen, wäre auch jämmerlich.

Sessa-Double Anas Ouahim: Ein paar Ansätze, mehr noch nicht

Mehr Erwartungen ruhten dagegen auf Anas Ouahim, der unter der Woche aus Sandhausen ausgeliehen wurde. Der immerhin zweitligaerfahrene Deutsch-Marokkaner übernahm eine der inneren Positionen in der offensiven Viererkette, zeigte in der ersten Hälfte einige Male, dass er auf engem Raum den Ball behaupten kann. Insgesamt wirkt der 23-Jährige wie ein Double des im vergangenen Sommer verpflichteten Nicolas Sessa, der wegen wiederholter Verletzungen bislang noch nicht zum Zuge kam.

Allerdings manifestiert sich in seiner Erscheinung auch das große Manko des FCK-Teams in dieser Partie: Ouahim ist nur 1,75 Meter groß und eher schmächtig. Die mit ihm nominierten Mittelfeldspieler Kenny Redondo, Marlon Ritter und Gözütok verfügen ungefähr über die gleiche körperliche Präsenz.

Bei Wiesbaden agierten in den gleichen Spielfeldzonen derweil Kraftpakete wie Paterson Chato (1,86 Meter), Marc Lais (1,84 Meter) oder Lucas Brumme (1,87 Meter). Dazu hatte Trainer Rüdiger Rehm den Defensivspezialisten Jakov Medic (1,93 Meter) nach vorne geschoben, er sollte Mittelstürmer Philipp Tietz (1,90 Meter) unterstützen.

Wehen-Coach Rehm wusste: Physis würde entscheiden - und Lautern?

Und warum so viel Körpermasse? Weil ihm klar gewesen sei, dass auf dem schweren Boden des Betzenbergs die Physis entscheiden würde, erklärte Rehm nach dem Spiel. Wie recht er damit hatte, wurde mit zunehmender Spielzeit immer deutlicher, als sich der sogenannte Rasen nach und nach in einen Schlammplatz verwandelte.

Dass es so kommen würde, war doch auch auf FCK-Seite bekannt. Wär’s nicht vielleicht möglich gewesen, der körperlichen Präsenz der Gäste mit geeigneteren Kräften zu begegnen? Zwergenaufstände sind bekanntlich selten erfolgversprechend, wenn keine feine Spielfläche zur Verfügung steht, auf der die Kleinen ihre Stärken am Boden ausspielen können.

Ausgerechnet vor dieser Partie hatte Saibene entschieden, auf der Sechs Carlo Sickinger den Vorzug vor dem um einiges robusteren Tim Rieder zu geben. Der 23-Jährige, zuletzt in der Formkrise, präsentierte sich insgesamt wieder verbessert, zeichnete sich aber auch für einen der Ballverluste verantwortlich, die den Wiesbadenern bereits in Hälfte eins vier große Einschussmöglichkeiten im Strafraum bescherten. Dass der FCK es allein Keeper Avdo Spahic zu verdanken hatte, dass er nicht schon zur Pause zurücklag, ist bereits im DBB-Spielbericht gewürdigt worden.

Einmal mehr zeigt sich: Es hätte Typen wie Mai und/oder Boyd gebraucht

In der Pause zog Saibene Sickinger in die Innenverteidigung zurück, da Kevin Kraus verletzt raus musste. Allerdings hatte auch der gelernte Abwehrspieler sich dem Gegner bereits als unfreiwilliger Passgeber angedient. Rieder sorgte in Hälfte zwei dann für den einzigen einigermaßen gefährlichen Torschuss des FCK.

Mit Daniel Hanslik und Elias Huth kamen weitere körperlich robustere Spieler erst spät. Ob sie allerdings für mehr physisches Gleichgewicht auf dem Feld gesorgt hätten, wenn sie von Anfang an gespielt hätten, ist müßig zu diskutieren. Viel gelungen ist in dieser Saison beiden noch nicht.

Somit offenbarte dieser Spiel einmal mehr, weshalb sich der FCK vergangenen Sommer um Abwehr-Riesen wie Sebastian Mai - wechselte lieber nach Dresden - und einen Sturmtank wie Terence Boyd - blieb lieber in Halle - bemüht hatte. Exakt solche Typen fehlten an diesem Samstag besonders.

Doch auch damit ist gegenwärtige Misere noch nicht vollständig erklärt. Einmal mehr fiel auf, dass diese Mannschaft im Laufe eines Spiel kaum zu irgendeiner Form von taktischer Variabilität findet. Sie bewegt sich einigermaßen geordnet in dem tiefen 4-1-4-1, das der Trainer ihr verordnet hat, wie auch die Positions- und Passgrafik zeigt.

Bild

Zum Vergleich die Visualisierung der Wiesbadener Aktivitäten. Sieht in der grafischen Darstellung gar nicht so viel anders aus, in dem Fall bietet die reale Betrachtung in der Tat die allein gültige Aussagekraft.

Bild

Aber sonst? Gelegentlich, etwa bei Einwürfen des Gegners in der eigenen Hälfte, kam es mal zu weiter vorne ansetzenden Pressingversuchen, denen es jedoch an Biss und an einem wirklich organisierten Vorgehen fehlte. So etwas wie Gegenpressing scheint dem Team mittlerweile vollkommen unbekannt. Dabei hatte Saibene-Vorgänger Boris Schommers doch durchaus versucht, es ihm beizubringen. Gleiches gilt für Spielverlagerungen auf die andere Seite per langem Diagonalpass: Unter Schommers, etwa von Hikmet Cifcti, noch öfter zu sehen, aktuell, wenn überhaupt, nur noch als missglückter Versuch zu erkennen, gegen Wiesbaden etwa von Kraus in Halbzeit eins.

Bilanz nach fünf Spielen 2021: Es ist noch schlechter geworden

Die Freistellung der Trainers nur wenige Stunden nach dem Spiel ist zwar einmal mehr Wasser auf die Mühlen derer, die feixend am Bild des 1. FC Chaoslautern weitermalen möchten, in diesem Fall aber folgerichtig. Ein Aufwärtstrend, der nach der guten Leistung zum Jahresende beim 2:0-Sieg gegen den KFC Uerdingen erhofft worden war, ist in den ersten fünf Spielen dieses Jahres beim besten Willen nicht zu erkennen, die Mannschaft hat sich fußballerisch sogar noch weiter zurückentwickelt. Was sich zum Teil auch aus unsere xG-Analysen herauslesen lässt.

Hatten wir in unserer Zusammenfassung zum Jahreswechsel noch festgestellt, dass die herausgearbeiteten Torchancen des FCK eigentlich zu acht mehr Punkten hätten reichen müssen als es tatsächlich gab, entspricht die Punktausbeute in den ersten fünf Spielen auch den xG-Werten. Allerdings wäre gegen Türkgücü ein Sieg vielleicht ein wenig "gerechter" gewesen.

Zum Trainerwechsel als "letzte Patrone" - die wievielte in den vergangenen 20 Jahren ist das eigentlich? - gab es keine Alternative mehr. Wieder einmal. Hoffnung? Existiert allenfalls um die Ecke gedacht: Dass der neue sportliche Leiter quasi bereits feststeht - Markus Merk hofft auf einen Abschluss in den nächsten zehn Tagen - und im Hintergrund die Trainer-Nachfolge mit regelt. Die aktuellen Verantwortlichen haben jetzt oft genug daneben gegriffen.
 
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Inhaltsverzeichnis zur Saison 2020/21: Die DBB-Analysen der FCK-Spieltage



Beitragvon MarcoReichGott » 01.02.2021, 10:39


Für mich gibts im Spiel zwei Kernpunkte:

1) Ohne Rieder, Ciftci und Zimmer und stattdessen mit Sickinger, Ouahim und Götzütok hat unser Mittelfeldpressing im 4-1-4-1 nicht funktioniert. WIr haben es kaum geschafft den Gegner geschlossen unter Druck zu sezten.

2) Wir waren individuell auf fast allen Positionen körperlich unterlegen. Insbesondere die hohe Anzahl an verlorenen Kopfballduellen im Mittelfeld war einfach nur erschreckend, aber genauso wie selten unsere Abwehr es geschafft hat richtig in die Zweikämpfe zu kommen. Insbesondere Winkler fiel hier regelmäßig durch ein sehr halbherzigen Verhalten auf.

Im Endeffekt war das eines der Spiele, in denen ich Saibene vorwerfen muss falsch gestartet zu sein. Wie auch schon mit Aydin nach der Winterpause ging sein Plan hier nicht auf. Zu gute halten muss ich ihm aber, dass er vermutlich einen deutlich Sieg benötigt hätte um im Amt zu bleiben. Saibene wusste auch, dass er selbst bei einem Unentschieden entlassen worden wäre. Also hat er versucht neue Impulse zu setzen und ist damit grandios dieses Spiel gescheitert.



Beitragvon Rickstar » 01.02.2021, 12:04


Den Punkt, dass wir körperlich unterlegen sind, kann ich voll unterstreichen. Aber wer hätte denn spielen sollen I'm Mittelfeld der Wehen ebenbürtig, d.h. so ca. 1.85cm groß, gewesen wäre? Wir haben diesen Typ Spieler seit schommers/ Notzon diesen Sommer nicht mehr. Thiele wäre sowas gewesen für vorne oder den rechten Flügel. Alle weg oder wir hatten sie nie. Einen Typ wie Mörschel vermisse ich völlig, auch aus der u21 kommen kaum körperlich starke Leute hoch. Jensen, Scholz etc. sind ja eher Defensiv.



Beitragvon kl_trott » 01.02.2021, 12:15


Das Spiel war wirklich in jeglicher Hinsicht ein Offenbarungseid.

So oder so kommt ja nun wieder jemand, der voraussichtlich eine andere Idee einbringt.

Ich wünsche mir sehr, dass unser Zentrum gestärkt wird und wir dadurch in Zukunft mehr Spielzugriff haben. Und auch, dass Rieder nicht zu 100% der Alleinunterhalter im DM sein muss, da er grundsätzlich eine gewisse Dynamik im Spiel nach vorne hat. Aber wenn er die Zentrale 90 Minuten allein absichert, kann er sich Vorstöße nach vorne nicht erlauben.

A propos Vorstöße: Wie kannst Du gegnerischem Pressing die Luft rausnehmen und gleichzeitig eine Formation auf's Feld schicken, die selbst punktuell die Möglichkeit hat, die andere Abwehr unter Druck zu setzen?
Ich lande mit dem neuen Kader immer wieder bei einer der 3-5-2 Varianten. Auch, weil ich immernoch davon überzeugt bin, dass Pourie ein Löchereißer ist, der einen Sturmpartner braucht. Der Vorteil des 3-5-2 ist, dass man praktisch von jeder Position aus mal den Gegner unter Druck setzen kann und immer ist eine Absicherung da. Andererseits hast Du auch offensiv viel Präsenz in der Mitte und unsere Außenspieler mit Zimmer, Redondo und auch Hercher als Edel-Backup bringen alles mit, was für diese Schlüsselposition benötigt wird.
In der Zentrale haben wir alle Spieltypen mindestens doppelt besetzt, sodass hier je nach Gegner, Spielstand und Tagesform variiert werden kann. Tiefstehende Gegner mit zwei 10ern und einem 6er bespielen, oder ein ausgeglichenes System mit einem 6er, einem 8er als Verbindungsspieler und einem 10er oder die ganz defensive Variante mit zwei 6ern und einem 8er oder 10er. Die Auslegung der drei zentralen Rollen kann, genau wie die Spieler je nach Zusammensetzung selbst, rotieren wie der wilde Bill und jedes Mal stellst Du dem Gegner die Aufgabe, sich neu einzustellen.
Und vorne hast Du mit 2 Stürmern immer eine Ansage, die eine gegnerische Viererkette beschäftigt.

MS: Pourie (Ritter) und Huth (Hanslik)
LM/LAV: Redondo (Zuck, Hercher)
RM/RAV: Zimmer (Kleinsorge, Hercher)
OM: Ouahim (Sessa, Ritter)
ZM: Ciftci (Bakhat, Sickinger)
DM: Rieder (Sickinger, Ciftci)
LIV: Hlousek (Sickinger, Hercher)
ZIV: Winkler (Kraus, Rieder)
RIV: Sickinger (Hercher, Kraus, Rieder)
TW: Spahic (Raab)

Das wäre meine Startelf für das Derby:
Bild



Beitragvon Briggedeiwel » 01.02.2021, 12:46


Rickstar hat geschrieben:Den Punkt, dass wir körperlich unterlegen sind, kann ich voll unterstreichen. Aber wer hätte denn spielen sollen I'm Mittelfeld der Wehen ebenbürtig, d.h. so ca. 1.85cm groß, gewesen wäre? Wir haben diesen Typ Spieler seit schommers/ Notzon diesen Sommer nicht mehr. Thiele wäre sowas gewesen für vorne oder den rechten Flügel. Alle weg oder wir hatten sie nie. Einen Typ wie Mörschel vermisse ich völlig, auch aus der u21 kommen kaum körperlich starke Leute hoch. Jensen, Scholz etc. sind ja eher Defensiv.


Sehe ich ähnlich.
Nach dem Abgang von Bachmann haben wir keine Option mehr die mehr Körperlichkeit mitbringt.

Vielleicht ist das auch die Erklärung dafür, dass wir keine Standards verteidigen können.
Nie mehr Feng Shui!




Zurück zu Neues vom Betzenberg

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot], Google Adsense [Bot] und 93 Gäste