Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Block 9 » 15.07.2020, 18:27


Hephaistos hat geschrieben:
habe hat geschrieben:Ich bin nach wie vor darüber beruhigt, dass es bei dem Thema Personen gibt, die in Ruhe ohne großes Geschrei ihre Arbeit machen. Dazu zähle ich die Herren Eichelbaum, Kleinschmidt, Vogt, Merk und Kessler. Wenn die sich einig sind wird es mit Sicherheit die richtige Lösung geben, mit wem auch immer.



Dass die Lösung richtig sein wird, bezweifelt auch keiner. Die Lösung muß aber für den FCK und nur für den FCK richtig sein.

Sorry hier die Party zu sprengen.. Aber nein, das sehe ich anders. Die Lösung muss aus meiner Sicht auch genauso für die Gläubiger richtig sein. Der FCK ist absolut selbstverschuldet in die Situation geraten und auch bei den Gläubigern arbeiten Menschen, deren Leben von den Einkünften des Unternehmens abhängt.
Ich habe selbst nichts mit irgendjemandem zu tun, der dort arbeitet. Aber das kommt mir generell zu kurz weg. Egal, ob die Gläubiger hier ein Risiko eingegangen sind oder nicht. Und gerade, um unsere Außendarstellung nach dem abgeschlossenen Insolvenzverfahren möglichst positiv zu gestalten, sollten wir was das Thema "vorsätzlich selbstgemachte Schulden zurückzahlen" angeht viel demütiger sein, als wir es sind.
Mit einem Idioten zu diskutieren ist, als spiele man mit einer Taube Schach: Egal wie gut beide spielen; am Ende schlägt sie zweimal mit den Flügeln, wirft dabei alle Figuren rum, kackt auf das Brett und stolziert weg, als hätte sie gewonnen.



Beitragvon Aufsichtsrat » 15.07.2020, 18:29


Hephaistos hat geschrieben:
Aufsichtsrat hat geschrieben:Alles klar die Investoren Stelen sich am 20.7. vor. Das bedeutet doch eigentlich für diesen Teil des Forums, dass wir alle mal die Füße still halten und erst dann wieder etwas diskutieren wenn was Neues verkündet wird.


Naja. Ein Forum lebt von Diskussionen. Und mM so lange man sachlich bleibt (auch wenn es für manche anscheinend schwierig ist), kann man über alles diskutieren.


Ja zu Beginn schon aber ist nicht langsam mla alles gesagt was nach aktuellem Informationsstand gesagt werden konnte? :teufel2:



Beitragvon Gazza » 15.07.2020, 18:32


Bleibt zu hoffen, dass der 20.07. dieses Mal nicht nur als Versuch in Erinnerung bleibt...



Beitragvon LDH » 15.07.2020, 19:14


Gazza hat geschrieben:Bleibt zu hoffen, dass der 20.07. dieses Mal nicht nur als Versuch in Erinnerung bleibt...

Ich hoffe der mediale Nachgang wird nicht schlimm. Man darf wohl auf einiges gefasst sein.



Beitragvon GerryTarzan1979 » 15.07.2020, 19:22


Rolfson hat geschrieben:Wo mache ich denn das Angebot aus Dubai schlecht? Das sportliche Konzept ist für mich nicht nachvollziehbar, das habe ich schon früher geschrieben, weil man überhaupt keine genauen Informationen hat. Es gibt ja scheinbar auch erst mal keine weiterführenden Infos zu diesem Konzept, weder von Wilhelm. noch vom Investor.

Nur weil jemand Olympia und Brasilien ruft, hüpfe ich nicht aus der Hose. Das stimmt. Warum auch? Ich finde Expertise nie verkehrt aber dazu muss man erst mal wissen, wer da genau kommen soll und wie das Ganze konkret aussehen soll. Von den Regionalen weiß ich nur, dass sie sich aus dem Sport raushalten wollen. Das muss man jetzt auch nicht toll finden, weil prall ist die Performance des FCK weiß Gott nicht aber dafür hat man ja erst vor kurzem SOV geholt.

Die Regionalen wollen die Fan-Säule übrigens auch öffnen, zumindest habe ich da noch nichts Gegenteiliges gehört. Das sollte man an der Stelle dann auch nicht unterschlagen, von wegen schlechtmachen.


OK, vielleicht ist schlecht machen nicht ganz der richtige Ausdruck, da gebe ich dir Recht. Dann nehme ich das zurück. Dennoch versuchst du in meinen Augen die Regionalen "besser" zu machen, bzw. das Angebot von Dubai über den gleichen Kamm zu scheren wie das der Regionalen und Äpfel mit Birnen vergleichen.

In dem Beispiel mit dem Opel Corsa hast du in meinen Augen nur die Investitionssumme berücksichtigt. Für 8 Mio bekommt man neue Felgen, für 20 Mio bekommt man dazu noch einen Spoiler, Rennstreifen und die Brasilienflagge. :wink:
Bleiben wir mal bei dem Beispiel: Die Regionalen versuchen durch die Felgen das Auto gerade noch so fahrtüchtig zu halten, dass es überhaupt ankommt. Mehr nicht. Vielleicht kann man mit Glück aufsteigen, aber dazu braucht es einen guten Griff bei den Felgen.

Bei Dubai sehe ich zwar auch kein neues Auto, aber eine erste Generalüberholung. Hier kommen evtl. 30 (??) Mechaniker zum Einsatz, die vielleicht die fehlende Schraube entdecken, oder den Abgasfilter austauschen. Dubai möchte das Auto erstmal so flott machen, dass wir die Chance haben mit diesem Auto aufzusteigen. Und danach kann man Geld verdienen und vielleicht irgendwann können wir uns ein neues Auto leisten, mit mehr PS...
(Natürlich sei fairerweise auch erwähnt, dass in diesem Fall der Aufstieg und der Erfolg nicht garantiert ist, aber vielleicht greifbarer.)

Aber zurück zum sportlichen Konzept. Hier wurde das Beispiel der Brasilianischen Olympiamannschaft aufgeführt. Dieses Konzept überzeugt dich nicht? Ehrlicherweise kann ich das gar nicht beurteilen, da ich nicht weiß, wie genau das Konzept für den FCK aussieht und ggf. angewendet werden soll. Aber ehrlicherweise ist mir das relativ egal, denn es kann in der Theorie ein Wahnsinns-Konzept ausgearbeitet werden, wir sind überwältigt... steigen aber dennoch nicht auf. Mir reicht, dass der potenzielle Investor überhaupt sein Augenmwerk auf den sportlichen Bereich zielt und dass er erfolgreich sein möchte. Und da denke ich, dass er diesen Bereich gründlich durchleuchtet. Und vielleicht ist dieser Weg ja erfolgreich. Bei Dubai steht wenigstens ein Konzept dahinter.
Die Regionalen auf der anderen Seite wollen sportlich nicht mitreden, und hier sehe ich die Gefahr, dass wir wieder, wie die letzten Jahre, der Kapelle hinterherlaufen. Ein "weiter so" sehe ich nicht gerade als erfolgsversprechend an. Vielleicht ist Notzon kein Schlechter, Schommers ein guter Trainer etc. aber vielleicht benötigen wir einfach kleine "Hilfestellungen", die allen Protagonisten weiterhelfen und somit dem FCK.

PS: ich würde gerne mal sehen, wie du aus der Hose hüpfst. :wink:
:prost:
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man kriegt."
aus "Forrest Gump" :winken:

-> STOP WAR! STOP PUTIN!



Beitragvon Malvoy » 15.07.2020, 19:41


@GerryTarzan

das wäre für mich auch mit der Hauptgrund für Dubai. Ein Blick von Außen tut dringend not, unsere interne "Kompetenz" hat ja jetzt wirklich Jahr für Jahr für Jahr mit Topbudgets versagt, schlimmer kann es eigentlich nicht werden.

Für den großen Wurf halte ich jetzt beide Angebote nicht wirklich, aber bei dem Dubai Angebot kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass bei Bedarf Geld nachgeschossen wird. Das sehe ich bei den beiden Regionalen nicht wirklich, da sollte man schon genau prüfen, wie die beiden die 8 Millionen zusammen bekommen wollen, nicht dass es hinterher wieder Bürgschaft hier, Kredit da heißt.



Beitragvon Newtrial » 15.07.2020, 20:13


QuickNic hat geschrieben:
Pinolino hat geschrieben:Das oben aufgezeigte Beispiel macht doch nur dann Sinn, falls die "Regionalen" und der FCK bereits heute schon wüssten, dass nächstes Jahr zu 100% ein Anker bereit steht. Bestenfalls vertraglich schon zugesichert. Aber, ganz ehrlich, das kann (und will) ich mir nicht vorstellen.


Genau solch ein Szenario macht auch mich befangen gegenüber den Regionalen Investoren. Verbunden mit der Angst dass uns dieser Ankerinvestor dann als einziger Ausweg präsentiert wird und er es in der Situation dann auch ist.

Dr. Kleinschmidt hat deutlich betont, dass ein Angebot, das befürchten lässt, dass wir in 12 Monaten wieder insolvent sind, keinesfalls akzeptiert werden wird - und dies seinem eigenen gesetzlichen Auftrag diametral widersprechen würde. Und er hat das genau auf die Frage nach dem kolportierten Umfang des Angebots der "Regionalen" geantwortet.

Für mich heißt dies, dass es keine "Befürchtung" und kein "Hinterhalt", sondern vermutlich offizieller Teil des Angebotes ist, dass ein Ankerinvestor zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen wird, insoweit das Angebot angenommen wird und der "Anschub" sich nach einem Jahr als effektiv erwiesen hat (sprich: der FCK den Aufstieg geschafft hat). Nur in Verbindung mit einem solchen oder ähnlichen Angebotsbestandteil wäre nämlich so ein niedriges Angebot überhaupt konkurrenzfähig und diskussionswürdig. Denn dann greift Rainer Keßlers Statement, dass man den Ankerinvestor bei höherer Vereinsbewertung einsteigen lassen könnte, was ganz wesentlich zur Nachhaltigkeit des Angebots beitragen würde - und was auch ein deutlicher Vorteil gegenüber HPP wäre, der jetzt bei extrem niederiger Bewertung 75% Anteile erwerben will.

Viel Konjunktiv, ich weiß! :wink:

Deswegen bin ich auch so verhalten, in das wohlfeile "Regionale"-Bashing einzustimmen. Wir kennen da vermutlich einen wesentlichen Angebotsbestandteil nicht! Ein wie beschrieben aussehendes Gesamtkonzept der "Regionalen" würde dann auch die Inkompatibilität mit dem HPP-Angebot erklären, ebenso wie das Bestehen auf einer Sperrminorität: man würde ja schließlich sicherstellen wollen, dass es tatsächlich der im Konzept aufgeführte Ankerinvestor ist, der später einsteigt - und nicht irgendein anderer.

Was ihr also als Fiese-Möp-Trick (mutmaßlich als Hintertür für Becca oder so) befürchtet, ist meiner Vermutung nach offizieller Angebotsbestandteil, da man ohne einen solchen Ankerinvestor mit HPP gar nicht konkurrenzfähig wäre.

Was hätte dieser Ankerinvestor davon, erst später zum höheren Vereinswert einzusteigen? Nun, er wüsste schon, dass der FCK den ersten Teil der Wende geschafft und wieder in Liga 2 aufgestiegen wäre. Das Risiko, in das derzeitige Faß ohne Boden zu investieren, wäre also deutlich geringer.

Die Spekulation weitergetrieben: Gehen wir davon aus, dass tatsächlich die Mehrheit der FCK-Verantwortlichen dem Angebot der "Regionalen" nähersteht, würde allein dies schon vermutlich ausschließen, dass der Ankerinvestor im Hintergrund Becca heißt. Möglicherweise ist es auch gar kein neuer Name, sondern Dienes selbst würde dann breiter einsteigen. Ihm wird die ökonomische Potenz dazu ja noch am ehesten zugetraut.

Jedenfalls halte ich es für sehr viel wahrscheinlicher, dass das Angebot der "Regionalen" genau deshalb noch in der Verlosung ist, als dass dies nur aus dem Grund passiert, weil Merk & Co kungeln und mauscheln.
Zuletzt geändert von Newtrial am 15.07.2020, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon since93 » 15.07.2020, 20:18


@Newtrial

Ich versuche es dann mal mit weniger Konjunktiv :-)

Ein Ankerinvestor steht schon bereit, warum auf etwas ungewisses warten? Warum sich nicht sofort einigen? Wozu der Nebel und die Blödzeitung? Das schafft Misstrauen.



Beitragvon FCKPersey1962 » 15.07.2020, 20:22


Thomas hat geschrieben:
FCKPersey1962 hat geschrieben:@Thomas
Du hattest doch auch eine Anfrage an die sogenannten Regionalen gestellt, ob Sie sich entsprechend zu Fragen zu Ihrem Arrangement äußern möchten, analog zu den Fragen an den Dubai Investor mit seinem Anwalt. Wie war da die Antwort bzw die Reaktion darauf?

@FCKPersey1962:
Giuseppe Nardi war bis vorgestern im Urlaub, deshalb konnte ich da letzte Woche noch keinen Anknüpfungspunkt herstellen. Nardi ist der verhandlungsinterne Sprecher der regionalen Investorengruppe (oder zumindest war er das bis vor der "Corona-Pause") und somit wäre er dafür unser erster Ansprechpartner. Allerdings habe ich selbst bisher noch keinen direkten Kontakt zu Nardi und muss deswegen über zwei Ecken um Kontaktvermittlung bitten. Diese Anfrage ist jedenfalls gestellt und selbstverständlich würden wir hier auch der regionalen Investorengruppe um Giuseppe Nardi die Plattform zum Interview o.ä. anbieten, genauso wie wir das auch mit der Investorengruppe aus Dubai um Horst Peter Petersen gemacht haben (auch wenn das ja genau genommen ebenfalls kein eigenes DBB-Interview war).

Ob die Investoren unsere Fragen beantworten, können wir natürlich nicht versprechen, hoffen es aber und versuchen es weiterhin. Die Gesamtsituation ändert sich durch die öffentlichen Diskussionen auch alle paar Tage, muss man ergänzend dazu sagen: Morgen ist es vielleicht wieder anders, aber heute bin ich zugegebenermaßen skeptisch, ob egal welcher Investor aktuell weitere Interviews geben wird. Petersen beantwortet nach dem einen halben Interview aktuell auch keine Nachfragen mehr (siehe hier) und Nardi hat bisher sogar überhaupt noch nie ein Interview zum Thema FCK gegeben. Fairerweise muss man dazu auch sagen, dass gemäß der gewählten FCK-Statuten alle beide Angebote nicht zwingend vorab der Öffentlichkeit vorgestellt werden müssen, sondern dies erstmal innerhalb der beteiligten (FCK-)Gremien geschehen muss. Dieser Prozess läuft bekanntlich aktuell. Trotzdem haben wir hier bei DBB natürlich auch immer ein Interesse an der bestmöglichen Information für die FCK-Fans und unser DBB-Angebot an beide Gruppen steht weiterhin. Und zusätzlich sammeln wir auch eigenständig weitere Informationen zu allen Detailpunkten.


Weil es zu Deiner Nachfrage gerade passt, möchte ich ganz grundsätzlich zur Frage der beiden vorliegenden Angebote aber auch nochmals auf das Interview von Rainer Keßler bei "Treffpunkt Betze" letzte Woche verweisen. Keßler hat darin schon mehrere Auskünfte zu allen beiden Angeboten gegeben und - finde ich jedenfalls - sehr anschaulich den wichtigen Prozess des "Abwägens" beschrieben. Für mich war dieses Interview das beste öffentliche Statement aller FCK-Funktionäre in den letzten dreieinhalb Wochen, deshalb hier nochmal die angesprochenen Auszüge daraus zu den Themen "zwei vorliegende Angebote" und "Analyse von Pro und Contra":

Rainer Keßler bei Treffpunkt Betze hat geschrieben:Treffpunkt Betze: Die Einigung mit Gläubigern hinsichtlich eines Schuldenschnitts ist Voraussetzung für die Sanierung des FCK. Handeln die Gläubiger lediglich aus wirtschaftlichen Interessen und Motiven? Oder gibt es darüber hinaus ein etwaiges Interesse am Verein?

Rainer Keßler: Grundsätzlich muss man die unterschiedlichen Interessen der Gläubiger berücksichtigen. Einige wie z.B. die Stadt haben auch zukünftig ein Interesse an einem konstruktiven gemeinsamen Weg. Finanzinvestoren, die über Ihr Fremdkapital investiert sind, möchten natürlich in einem Insolvenzplan bestmöglich bedacht sein. Zu berücksichtigen ist dabei, dass einige Gläubiger auch Forderungen besitzen, die vor der Ausgliederung begründet wurden. Hier gilt es durch intensive Verhandlungen eine Gesamtlösung zu finden.
Ein hohes Maß an Verständnis für die jeweilige Position ist erforderlich um auf dem Weg der Diplomatie erfolgreich die Gespräche zu finalisieren – und wie immer, es drängt die Zeit. Gerade auch aus diesen geschilderten Gründen ist öffentliche Zurückhaltung jetzt das Gebot der Stunde.

Treffpunkt Betze: Der kolportierte Ankerinvestor [Anm. d. R.: Diversen Quellen zufolge handelt es sich dabei um den in Dubai lebenden Deutschen Horst Peter Petersen] fordert 75% der Anteile bei einem Investment von 20 Millionen Euro. Dies entspricht einer erheblichen Minderung des bisher geschätzten Wertes. Darf der FCK sich so unter Wert verkaufen?

Rainer Keßler: Zu diesem Thema bitte ich Sie um Verständnis, dass ich keine Angebotsinhalte kommentieren kann. Aber grundsätzlich ist das genau die entscheidende Frage. Ist es mir lieber einen hohen Prozentsatz an Anteilen für einen vergleichsweise niedrigen Preis zu verkaufen und habe aber eine stabile Eigenkapitaldecke für die kommenden Jahre, oder gebe ich lieber einen geringeren Anteil für einen rabattierten Einstiegspreis an einen Investor und kann später bei sportlichem Erfolg weitere Anteile zu einem höheren Preis veräußern. Aber es ist wie immer im Leben eine Frage von Alternativen. Hier gilt es alle Details der Angebote auf Herz und Nieren intern zu prüfen und anhand von Sachargumenten zu entscheiden.

(...)

Treffpunkt Betze: Einen bedeutsamen Klärungspunkt stellt Petersens Forderung nach sportlichem Einfluss dar. Die Informationslage reicht von „kein Konzept aufzwingen, sondern lediglich beraten“ bis hin zu „alles soll überprüft, analysiert und gegebenenfalls verändert werden“. Welcher von außen geleitete Einfluss im sportlichen Bereich wäre der richtige für den Verein?

Rainer Keßler: Grundsätzlich muss ein Sport-Kompetenz-Team ja nichts Negatives sein. Wichtig ist dabei, dass man sich in Gesprächen ein Bild über das angebotene Konzept verschafft und gemeinsam prüft, an welchen Stellen dieses Konzept für den FCK eine nachvollziehbare Verbesserung bringen kann. Kein Investor wird gut beraten sein, ohne fachkundige Analyse und dem Dialog mit den handelnden Personen ein Konzept dem FCK einfach überzustülpen. Das speziell ein Ankerinvestor in der Regel vor einem Engagement Forderungen oder Bedingungen stellt, ist logisch und nachvollziehbar. Dabei ist für manchen ein bestimmter Grad an Einfluss vielleicht noch akzeptabel, wo andere schon sagen, das geht zu weit. Auch das gilt es eben abzuwägen.

Treffpunkt Betze: Haben Sie dieses Sport-Konzept oder dieses Kompetenzteam schon näher kennenlernen dürfen?

Rainer Keßler: Der Investor hat ein Konzept, mit dem sich ein Verein aus seiner Erfahrung und Einschätzung sportlich erfolgreich entwickeln kann. Nach seinem Einstieg würde mit der Analyse kurzfristig begonnen werden. Insofern ist es vor einer Entscheidung von elementarer Bedeutung dieses Konzept kennenzulernen. Das Konzept hat bei verschiedenen Vereinen in anderen Ländern angeblich funktioniert. Für uns jedoch entscheidend: Es muss bei einem Verein wie dem FCK in der 3. Liga passen und geeignet sein den Verein sportlich weiterzuentwickeln.

Treffpunkt Betze: In Konkurrenz dazu soll dem Verein auch ein Angebot der sogenannten regionalen Investoren vorliegen, die schon mehrfach ihr Interesse am FCK bekundet haben. Welchen Einfluss im operativen Geschäft fordern sie? Und unter welchen Bedingungen würden die Regionalen in den FCK investieren?

Rainer Keßler: Die regionalen Investoren wollen, dass nicht das letzte FCK-Kapitel geschrieben wird. Sie bieten dem FCK quasi eine Starthilfe für eine wirtschaftliche Stabilisierung und das in einer signifikanten Höhe, die aber natürlich nicht mit dem Investment eines Ankerinvestors zu vergleichen ist. Die regionalen Investoren haben weniger Forderungen bezüglich des sportlichen Bereichs, vielmehr wollen sie Transparenz was die Frage des wirtschaftlichen Entwicklungsprozesses angeht. Sie wollen also einfach wissen, ob mit ihrem Geld wirtschaftlich sinnvoll umgegangen wird. Natürlich bekämen auch sie – wie alle anderen Investoren auch, Sitze gemäß unserer Satzung in den entsprechenden Gremien.

Treffpunkt Betze: Im Raum stehen hier 8 Millionen Euro. Langfristig scheint diese Summe nicht angelegt zu sein. Damit würde der Verein kommenden Sommer wahrscheinlich vor der selben Situation stehen wie jetzt auch. Kann das Angebot der Regionalen vor diesem Hintergrund lediglich als Co-Invest funktionieren?

Rainer Keßler: Wirtschaftliche Details zu den Angeboten werde ich aus verständlichen Gründen wie bereits erläutert nicht kommentieren. Gemäß unserem 4-Säulen-Modell wollen die regionalen Investoren eine Basis schaffen um den zukünftigen Einstieg weiterer Investoren – auch eines Ankerinvestors zu ermöglichen. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass es dieses Angebot gibt. Ob allerdings genau die zwei – also Herr Petersen und seine Partner und die regionalen Investoren zueinander passen, das kann ich noch nicht beurteilen.

Treffpunkt Betze: Sie sprechen das Lautrer Modell an. Unterschiedliche Investoren fordern unterschiedliche Vereinsanteile. Sollte der Investor mit 75% +1 einsteigen, und sollten die regionalen Investoren ebenfalls Anteile erwerben, was bliebe dann noch für die Fansäule IV im 4-Säulen-Modell? Wäre es in dieser Form überhaupt noch umsetzbar?

Rainer Keßler: Absolut. Ich glaube es ist jedem Investor bewusst, dass die Einbindung regionaler Investoren und der Fanssäule die Akzeptanz für sein Investment steigert. Idealerweise bleibt für jeden ein passendes Stück vom Kuchen übrig – soweit die Hoffnung. Wir werden versuchen den Investoren diesen Benefit zu vermitteln.

Treffpunkt Betze: Welche Philosophie verfolgt der FCK dabei?

Rainer Keßler: In unseren Gesprächen und Verhandlungen müssen wir ein Investorenkonzept entwickeln und verhandeln, welches dem FCK mittel und langfristig eine sportlich erfolgreichere Zukunft sichert. Mit dem sportlichen Erfolg kann dann auch eine nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung erfolgen.

(...)

Quelle und kompletter Text: Treffpunkt Betze


@Thomas
Danke für die Antwort.
Es wäre halt interessant gewesen, ähnlich der Dubai Investoren ein paar Informationen aus 1. Hand zu erfahren.
Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, schauen wir einmal.
Dauerkarte Süd 3.1



Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 15.07.2020, 20:22


Newtrial hat geschrieben:
Für mich heißt dies, dass es keine "Befürchtung" und kein "Hinterhalt", sondern vermutlich offizieller Teil des Angebotes ist, dass ein Ankerinvestor zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen wird, insoweit das Angebot angenommen wird und der "Anschub" sich nach einem Jahr als effektiv erwiesen hat (sprich: der FCK den Aufstieg geschafft hat). Nur in Verbindung mit einem solchen oder ähnlichen Angebotsbestandteil wäre nämlich so ein niedriges Angebot überhaupt konkurrenzfähig und diskussionswürdig.




Und genau hierin liegt wieder ein viel zu großes Risiko. Solch ein Risiko widerspricht doch dann auch seinem gesetzlichen Auftrag.
"Sofern der FCK dann aufgestiegen ist..." --> Danke, nein!
Und wenn wir dann nicht aufgestiegen sind, beginnt das Spiel von vorn oder wird der Verein dann zum gesundheitlichen Wohle aller endgültig aufgelöst?
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon Newtrial » 15.07.2020, 20:24


since93 hat geschrieben:@Newtrial
Ein Ankerinvestor steht schon bereit, warum auf etwas ungewisses warten? Warum sich nicht sofort einigen

Das hatte ich ausgeführt: Weil ein erst nach einem Aufstieg einsteigender Ankerinvestor die Anteile bei einem viel höheren Vereinswert kaufen würde. Das kann das Risiko aufwiegen.

Und mal ehrlich: Ohne Aufstieg sind wir doch eh geliefert! Maximal überstehen wir in dieser Liga noch zwei Spielzeiten, mehr aber auch nicht.



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 20:26


@Newtrial

Für mich heißt dies, dass es keine "Befürchtung" und kein "Hinterhalt", sondern vermutlich offizieller Teil des Angebotes ist, dass ein Ankerinvestor zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen wird, insoweit das Angebot angenommen wird und der "Anschub" sich nach einem Jahr als effektiv erwiesen hat (sprich: der FCK den Aufstieg geschafft hat).


Wenn wir aufgestiegen sind, werden die Anteile um einiges teuerer, was bedeuten würde, für den Investor weniger schmackhaft, weil er damit deutlich weniger Anteile holen wird. Aber genau das ist doch das von dir angesprochenes Szenario, was Dr. Kleinschmidt nicht annehmen wird, weil es nichts nützt einen eventuellen Investor zu haben, der bei einem Aufstieg einsteigt. Wenn wir mal wieder Aufstieg verpassen, was bei uns mittlerweile Tradition ist, stehen wir wieder vor der Insolvenz. Oder wollen RI jedes Jahr 8 Mio nachschiessen bis wir aufgestiegen sind?



Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 15.07.2020, 20:29


Newtrial hat geschrieben:Und mal ehrlich: Ohne Aufstieg sind wir doch eh geliefert! Maximal überstehen wir in dieser Liga noch zwei Spielzeiten, mehr aber auch nicht.


Na mit den Regionalen nur eine. Richtig. Und dann noch i.V.m. so einer risikoreichen Klausel a la "mehr Geld nur wenn der FCK aufgestiegen ist".
Das treibt einem ja noch mehr Angstschweiß auf die Stirn in Bezug auf die Regionalen.

Von Dubai habe ich bisher noch keine solcher abenteuerlichen Voraussetzungen vernommen.
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon Newtrial » 15.07.2020, 20:35


Hephaistos hat geschrieben:@Newtrial

Für mich heißt dies, dass es keine "Befürchtung" und kein "Hinterhalt", sondern vermutlich offizieller Teil des Angebotes ist, dass ein Ankerinvestor zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen wird, insoweit das Angebot angenommen wird und der "Anschub" sich nach einem Jahr als effektiv erwiesen hat (sprich: der FCK den Aufstieg geschafft hat).


Wenn wir aufgestiegen sind, werden die Anteile um einiges teuerer, was bedeuten würde, für den Investor weniger schmackhaft, weil er damit deutlich weniger Anteile holen wird. Aber genau das ist doch das von dir angesprochenes Szenario, was Dr. Kleinschmidt nicht annehmen wird, weil es nichts nützt einen eventuellen Investor zu haben, der bei einem Aufstieg einsteigt. Wenn wir mal wieder Aufstieg verpassen, was bei uns mittlerweile Tradition ist, stehen wir wieder vor der Insolvenz. Oder wollen RI jedes Jahr 8 Mio nachschiessen bis wir aufgestiegen sind?

Das hatte ich alles schon beantwortet. Rainer Keßler hat genau dieses Szenario aufgemacht: Es ist demnach sehr wohl ein rationales und diskussionswürdiges Kalkül, mit dem "rabattierten" Anschub den Aufstieg zu schaffen und dann den Großteil der Anteile nach einem erfolgten Aufstieg zu verkaufen. Das sauge ich mir ja nicht aus den Fingern. :wink:

Ich sage ja nicht, dass ich dieses Modell bevorzuge. Meine These ist lediglich, dass ein isoliertes 8 Mio-Angebot gegenüber einem 20 Mio-Angebot dem Gläubigerausschuss vermutlich gar nicht erst vorgelegt worden wäre. Das schließe ich klar aus dem Kleinschmidt-Interview beim SWR.

Und zu der Frage, eine oder zwei Spielzeiten bis zum Aufstieg: Auch diesbezüglich kennen wir das Angebot der "Regionalen" doch gar nicht. Ebenso wie HPP könnten auch sie weiteres Kapital nachschießen, insofern sich der Aufstieg verzögert. Das wissen wir doch alles gar nicht.



Beitragvon SEAN » 15.07.2020, 20:46


Hephaistos hat geschrieben:Wenn wir aufgestiegen sind, werden die Anteile um einiges teuerer, was bedeuten würde, für den Investor weniger schmackhaft, weil er damit deutlich weniger Anteile holen wird.


Wenn wir aufsteigen und der "Vereinswert" steigt, muß der Investor wohl auch Kohle nachschießen, damit seine 75%, die er für 20 Mios gekauft hat, auch 75% bleiben. Von daher seh ich da nicht das Problem, ob der Investor in der dritten oder zweiten Liga sich einkauft.

Und ich hab da auch bei den beiden Investoren meine feste Meinung. Ich nehme lieber die 20 Millionen für 75%, als 8 Millionen für 25%. Das hat auch einen ganz einfachen Grund. Die 20 Millionen sichern uns mindestens 2 Saisons, auch in der dritten Liga. Außerdem bin ich mir sicher, das ein Investor mit 20 Millionen eher nachschießt, um seine Investition zu retten, als eine Gruppe von mehreren Personen, bei denen eine vergleichsweise geringe Summe durch 6 oder 7 Geldgebern geteilt wird. Ne Million oder 1,5 sind von einem Millionär leichter abzuschreiben als 20.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon geist » 15.07.2020, 20:48


Newtrial hat geschrieben:https://www.swr.de/sport/fussball/1-fc-kaiserslautern/fc-kaiserslautern-insolvenz-entscheidung-100.html

Darin die von @Ken kritisierte Sichtweise:

"Die Entscheidung über die Angebote trifft der Gläubigerausschuss."

Ja, was denn nun?


Der FCK hätte sich aber doch sehr wohl bereits positionieren können und es wäre nur dieses bevorzugte Investorenangebot dem Gläubigerausschuss vorgestellt worden. Im Ablehnungsfall hätte das Procedere dann aber möglicherweise nochmals stattfinden müssen.

Ich denke jedenfalls nicht dass man hier nun herauslesen kann, dass Angebote völlig am FCK vorbei durchgewunken werden können.

Interpretieren wir das Vorgehen mal optimistisch als Konsensfindungsprozess.



Beitragvon Excelsior » 15.07.2020, 20:53


Newtrial hat geschrieben:Es ist demnach sehr wohl ein rationales und diskussionswürdiges Kalkül, mit dem "rabattierten" Anschub den Aufstieg zu schaffen und dann den Großteil der Anteile nach einem erfolgten Aufstieg zu verkaufen.


Verkaufen oder Kaufen? :wink:

Ich mag ja zugegebenermaßen deinen Gedanken vom Ritter in weißer Investorenrobe...

Nur passt für mich das Beharren auf die Sperrminorität für einen derartigen imaginären Interessenten nicht so ganz ins Bild.
Und mir stellt sich zudem noch vielmehr die Frage, warum ein solches Angebot dann nicht schon deutlich früher (als offiziell angegeben) eingereicht wurde ... das ist doch in der Form alleine schon ein Widerspruch in sich...



Beitragvon carpe-diabolos » 15.07.2020, 21:26


Bei all dem Hin und Her darf man mittelfristig die Stadionfrage nicht vergessen. Wer wird die Lösung bringen?
A Die Regios
B Petersen
C XY

Das wird den Gläubigerausschuss nicht interessieren, wohl aber mich und viele andere...
Qui diabolos odit, odit homines is
Wer die Roten Teufel hasst, hasst die Menschen
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem
Was auch immer du tust, handele klug und bedenke das Ende



Beitragvon tom55232 » 15.07.2020, 21:52


Rainer Keßler: Der Investor hat ein Konzept, mit dem sich ein Verein aus seiner Erfahrung und Einschätzung sportlich erfolgreich entwickeln kann. Nach seinem Einstieg würde mit der Analyse kurzfristig begonnen werden. Insofern ist es vor einer Entscheidung von elementarer Bedeutung dieses Konzept kennernzulernen. Das Konzept hat bei verschiedenen Vereinen in anderen Ländern angeblich funktioniert. Für uns jedoch entscheidend: Es muss bei einem Verein wie dem FCK in der 3. Liga passen und geeignet sein den Verein sportlich weiterzuentwickeln.

Also ein Verein der gerade vor dem Abgrund steht fordert einen Investor auf zu erklären , wie sein Sportkonzept bei einem Verein wie dem FCK in der 3. Liga passt und geeignet ist den Verein sportlich weiterzuentwickeln. Sorry sollten wir nicht lieber einen Investor erklären wie der FCK in sein Sportkonzept integriert werden kann. Achso habe ja vergessen wir schwimmen ja schon seit Jahren im sportlichen Erfolg. Klingt für mich etwas arrogant und überheblich.
Ein Konzept wie wir den Aufstieg nächstes Jahr schaffen wollen habe ich von Herrn Kessler noch nicht gehört.


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Rainer Keßler: Wirtschaftliche Details zu den Angeboten werde ich aus verständlichen Gründen wie bereits erläutert nicht kommentieren. Gemäß unserem 4-Säulen-Modell wollen die regionalen Investoren eine Basis schaffen um den zukünftigen Einstieg weiterer Investoren

Hoffentlich hat der Herr Keßler bedacht das wir ärger mit unserem Exklusv Sponsor Lotto Rheinland-Pfalz bekommen könnten. Ich glaube nicht das die begeistert darüber sind das der FCK anfängt Lotto zu spielen.
Denn genau das ist es für mich. Kein Aufstieg in der nächsten Saison und wir stehen mit leeren Händen da.

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FCK Gläubigerausschuss hat die Investorengruppen für Montag eingeladen sich vorzustellen.

SWR3 Fernsehen.
Zuletzt geändert von tom55232 am 15.07.2020, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Ke07111978 » 15.07.2020, 22:06


@newtrial: Natürlich sind diese Dinge komplex. Da ich allerdings schon in diversen Insolvenzverfahren als Berater tätig war, genau genommen als derjenige, der Angebote einholt und diese vergleicht, traue ich mir zu ganz gut beurteilen zu können, was die Aufgabe welcher Parteien ist. Allerdings will ich an dieser Stelle keine Dinge die hier schon diverse Male erläutert wurden nochmals wiederholen. Zumal einem dann ja auch gerne unterstellt wird, es solle in eine bestimmte Richtung gehen.

Fakt ist, dass der Gläubigerausschuss nicht über Angebote entscheidet sondern über den Insolvenzplan. Was Bestandteil eines solchen Plan ist und wer ihn erstellt kann man hier nachlesen:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Insolvenzplan

In Wikipedia ist auch beschrieben das:
Der Insolvenzplan ermöglicht in der Praxis auch eine Durchsetzung von Forderungsverzichten gegen den Willen einzelner Gläubiger.

Da wir ein Verfahren in Eigenverwaltung haben, kann man hier nachlesen, welche Kompetenz die Geschäftsführer haben und welche der Sachwalter.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eigenverwaltung

Die Eigenverwaltung ist laut den §§ 270 ff. der deutschen Insolvenzordnung (InsO) die Möglichkeit eines Schuldners, die Insolvenzmasse unter Aufsicht eines Sachwalters selbst zu verwalten und über sie zu verfügen. Der eigenverwaltende Schuldner wird so gleichsam zum Insolvenzverwalter in eigener Sache.

In soweit dürfte sicherlich klar sein, wer darüber entscheidet welches Angebot Grundlage des Insolvenzplan wird, solange dieses die Gläubiger gegenüber anderen Sanierungsalternativen nicht benachteiligt. Hinsichtlich der Frage der nachhaltigen Finanzierung kann ich in den Insolvenzplan auch reinschreiben, dass man von zwei schnellen Aufstiegen ausgeht. Stimmen die Gläubiger dem zu, gibt es bei einem sog. Cash-Out Plan (also einer Befriedigung der Gläubiger über einen Schuldenschnitt statt über Partizipation an künftigen Erlösen sog. Earn Out Plan), keinem Grund einen solchen Plan abzulehnen. Auch wenn wir uns einig sind das zwei Aufstiege unrealistisch sind. Entsprechend würde ich der Selbstregulierung im Sinne des FCK innerhalb des Gläubigerausschuss da nicht all zuviel Gewicht beimessen. Der Gläubigerausschuss geht - insbesondere bei einer Eigenverwaltung - schlicht davon aus, dass der vorgelegte Plan schon im Sinne derer sein wird, die ihn vorlegen.

Hinsichtlich der Meinungsbildung geht es mir um folgende Aussage von Reiner Kessler:

Keßler: Dabei werden wir uns an die rechtlichen und moralischen Rahmenbedingungen und unsere Satzung halten. Bei Entscheidungen von erheblicher Bedeutung werden wir uns vorbehalten, über eine Mitgliederbefragung uns ein Meinungsbild zu verschaffen.


Ich bin auch ziemlich sicher, dass Rainer Kessler versucht dies intern anzubringen. Insofern muss ich auch hier den User Rolfson enttäuschen. Es ist weder Populismus noch sonst irgendwas. Es ist schlicht das was ich gesagt habe. Ein Wahlversprechen.



Beitragvon Ke07111978 » 15.07.2020, 22:09


geist hat geschrieben:Mir drängt sich der Eindruck auf, dass einige krampfhaft etwas Negatives bei Prof. Wilhelms Vorgehen suchen ohne wirklich hinzuhören, um was es ihm eigentlich geht.

Deswegen möchte ich hier nochmal ein paar wesentliche Punkte herausstreichen:

1.)
Angebot aus Dubai drohte „unter den Tisch zu fallen“. Heißt, nachdem Voigt das Vorliegen dieses Angebots ja in einem Halbzeitinterview bestätigt hatte und wohl auch die Vorstellung des potentiellen Investors per Videokonferenz erfolgt war, ist intern nicht mehr viel passiert.

2.)
Gleichzeitig liefen intensive Gespräche mit einer Gruppe von Kleininvestoren, die u. a. von der BILD mit der positiv konnotierten Bezeichnung „regionale Investoren“ bedacht wurde.

3.)
Diese Gespräche liefen auch über Gremien- und Investorengrenzen hinweg, was ja grundsätzlich erst mal nicht verkehrt sein muss. Hier war wohl u. a. auch Markus Merk aktiv, der der ja in der Region gut vernetzt ist. Dass dabei aber die vorhandene Sachkompetenz in den Bereichen Wirtschaft/Recht/Finanzen (Weimer/Wilhelm) nicht gefragt war, kann nicht im Interesse des FCK sein.

4.)
Den Vorwurf, den Wilhelm an Merk richtet, ist dabei wohl nicht dahingehend zu deuten, Merk würde die FCK-eigenen Interessen missachten. Sondern vielmehr, dass er nicht über Kompetenzen verfügt, verdeckte FCK-schädliche Ziele einiger Gesprächspartner zu erkennen.

5.)
Flankierend erfolgte eine ständige einseitige Berichterstattung der BILD. Stichworte: dubios, Briefkastenfirma, kein Bonitätsnachweis usw. Es wurde also nachweislich versucht, ein öffentliches Stimmungsbild zu erzeugen. Und zwar in eine eindeutige Richtung.

In dieser Gemengelage hat Wilhelm den Eindruck gewonnen, dass eine gewissenhafte Prüfung und ernsthafte Inbetrachtziehung des Dubai-Angebotes an den dafür maßgeblichen Stellen nicht erfolgt. Ja sogar Versuche erkennbar wurden, das Angebot öffentlich zu diskreditieren, hauptsächlich über den mit großer Reichweite versehenen Kanal „BILD“.

Frage: Wenn Wilhelms wiederholte interne Mahnungen dann ins Leere gehen, was ist dann seine Aufgabe, vielmehr seine Pflicht? Ruhe bewahren? Wegen der ach so wichtigen „Außendarstellung“ (bei gleichzeitig aus dem Lot geratener Innendarstellung)? Abwarten, bis unumkehrbare Fakten geschaffen worden sind?

Nein, definitiv nicht. Er hat das einzig Richtige gemacht. Ein öffentliches Gegengewicht geschaffen und damit auch internen Druck aufgebaut. Jetzt muss das Dubai-Angebot die angemessene Würdigung erfahren und dass dies nun auch passiert entnehme ich nicht zuletzt der Stellungnahme von Dr. Kleinschmidt.


Vielen Dank für diesen sehr guten Beitrag, der sich mit meiner Wahrnehmung sehr weitgehend deckt. :daumen:



Beitragvon Pinolino » 15.07.2020, 22:39


@Newtrial:
Das sollte meinerseits dieses Mal wirklich keine Anspielung auf eine "Hintertür Becca" sein.
Sondern, wie du auch denkst, dass man schon jetzt seitens der Regionalen einen Anker in Petto hat, für den Fall des Aufstiegs. Wer das dann is, darum geht's mir in dem Beitrag wirklich net.

Vielmehr geht es mir um die Bedenken, was denn eigentlich passiert, falls die Regionalen zwar das Rennen machen, wir aber NICHT aufsteigen.
Dann ist deren Anschub misslungen, verpufft is die Kohle, wir stünden wieder genau dort, wo wir heute auch stehen.
Und genau das ist meine große Angst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dann irgendwer "ankern" möchte.
Wir sind doch dann sowas von mausetod, oder nicht?

Ach was weiß ich :lol:
Man merkt, dass die Denkfähigkeit, wenns um den FCK geht, von Tag zu Tag geringer wird. Während sich gleichzeitig auf der anderen Seite Verwirrung, Angst und sonstige negative Gefühle mehren.

Ich bin grad mal Mitte 30, aber dieser Verein sorgt dafür, dass ich 20 Jahre früher sterbe werde, als ich wollte :lol: :lol:



Beitragvon QuickNic » 15.07.2020, 22:50


@Pinolino

Geht mir ähnlich, ich verstehe schon nicht wie wir mit einem Invest von 8 (-2?) Mio die nächste Spielzeit überstehen sollen wenn unser aktueller Jahresabschluss ein operatives Minus von rund 9 Mio. ausweist. Von Aufstieg mal gar nicht zu reden...



Beitragvon ExilDeiwl » 15.07.2020, 23:07


Also mit effektiv 6 Mio. Euro auf einen Aufstieg in der kommenden Saison zu spekulieren - und das wäre doch der einzige Weg, wie eine solche Investition nachhaltig werden würde - das kommt mir schon sehr gewagt vor. Wir stünden doch bei erneut missglücktem Aufstiegsversuch genauso wieder vor der Insolvenz, denn auch in der kommenden Saison werden wir wieder mit fehlenden Zuschauereinnahmen rechnen müssen und die 6 Mio. sind schnell verbraucht. Wenn es dann in einem Jahr wieder in die Insolvenz gehen sollte, müssen wir dann auch noch mit dem sonst üblichen Punktabzug rechnen, der uns ggf. auch noch in die Regionalliga katapultiert. Wie sollte da noch eine positive Fortführungsprognose zustande kommen?

Andersherum, sollten wir aufsteigen, dann steigt natürlich der Wert des FCK. Wären wir dann in der Lage, einen Ankerinvestor zu finden, der zu 2. Liga Vereinswert bereit ist, eine signifikante Summe in den FCK zu investieren, ohne dass er auch entsprechende Anteile damit erwirbt? Für den FCK wäre das natürlich toll! 20 Mio. für 30 Prozent Anteile statt für 75 Prozent (Werte jetzt mal fiktiv, nur zum Veranschaulichen). Aber für einen Investor, der dann erst einsteigt soll das positiv sein? Das ist doch eine romantische Vorstellung! Und komme mir keiner mit dem höheren Risiko in Liga 3, das man vermeiden würde. In Liga 3 braucht es weniger Geld, um mit hoher Wahrscheinlichkeit aufzusteigen als in Liga 2.

Mir erschließt sich dieser Weg nicht. Der FCK sollte in meinen Augen zwei, maximal drei Jahre Luft haben, um aufsteigen zu können und das dann aber bestenfalls schon in der kommenden Saison schaffen. Wenn das (aller Wahrscheinlichkeit nach) nicht klappt, darf aber nicht gleich das nächste Kartenhaus in sich zusammenfallen...
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 23:14


@ExilDevil

Genau das habe ich weiter oben gemeint. Für einen Investor, der nur Profit machen will, ist momentan der beste Zeitpunkt einzusteigen. In der 2. Liga würde er für gleiche Anteile dreimal so viel zahlen müssen.




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