Live-Ticker: Stefan Kuntz hört zum Saisonende auf (Der Betze brennt)

Zurück lässt er einen von einem unbelehrbaren und vollkommen außer Kontrolle geratenen Umfeld höchst beschädigten Verein, der auf einem guten Weg war und nun leider einer düsteren Zukunft entgegen sieht.

Das sind exakt die Dolchstoßlegenden, wegen denen ich Kuntz gerne bis 2017 gesehen hätte.
Denn das, was uns bevorsteht haben weder die Fans, noch "das Umfeld" zu verantworten, sondern nur derjenige, der diesem Verein 8 Jahre lang im operativen Geschäft vorgestanden hat.

Wer das leugnet, darf ganz sicher nicht den mangelnden Realitätssinn anderer FCK Fans anprangern, die sich nichts mehr, als den maximalen Erfolg für Kuntz gewünscht und mit Ihrem Geld (z.B. Fananleihe) auch massiv gefördert haben.

Denjenigen jetzt die Verantwortung zuzuschieben ist falsch und aus meiner Sicht einfach nur interessengesteuert.

Ich denke, dass das alles auch so keinen Sinn macht, der FCK steht auf der Kippe, die finanzielle Entwicklung im Fussball und die Möglichkeiten der Westpfalz passen gar nicht mehr zusammen. Die Rahmenbedingungen sind denkbar schlecht. Da bin ich völlig bei Kuntz.
Was man aber nicht verschweigen darf ist, dass die Westpfalz, die Region, die Stadt, das Umfeld wirklich alles gegeben hat, damit Kuntz 8 Jahre lang frei schalten und walten konnte.
Er hatte keinen Erfolg und der FCK ist deswegen in den Abwärtsstrudel geraten.
Warum er keinen Erfolg hatte, darüber kann man trefflich streiten, die einen sagen er hatte kein Glück, die anderen sprechen von vermeidbaren Fehlern.

Unterm Strich bleibt, dass der FCK aus meiner Sicht stark gefährdet ist.
Ich habe schon den Abgang von Rombach bedauert, mir hätte es gereicht, wenn es auch bei ihm bei einem Denkzettel geblieben wäre.
Kuntz Abgang trägt zur weiteren Destabilisierung des Vereins bei. Ich hätte ihn wie gesagt gerne bis 2017 gesehen.
Die kommende Saison muss jetzt geplant, Transfers eingetütet, Verträge verlängert werden. Wer soll das machen, welche Handlungsspielräume hat die lame Duck Kuntz jetzt noch? Die Situation wird immer komplizierter.

Ob es dann dienlich ist, wenn die Fans sich gegenseitig schwachsinnige Schuldzuweisungen machen und die Gräben immer tiefer werden, kann man bezweifeln.Aus meiner Sicht fehlt es massiv an Außendarstellung bei unserem Verein. Die Rheinpfalz ist nicht das offizielle Presseorgan, Horsti nicht der Pressesprecher. Auch wenn der AR nicht der Auffassung sind, dass sie sich in der Öffentlichkeit äußern müssen, oder sollten, im Moment, wo der gesamte Vorstand auf dem Sprung ist, MUSS jemand in die Bresche springen und das kann nur der ARV.

Ich weiß, dass jetzt viele wieder denken, dass ich nur meckere, aber das ist jetzt eine ganz sensible Phase, da muss man auch mal ein wenig Zuversicht ins Umfeld bringen und den Blick nach vorne richten.

Herr Riesenkampf: Sie sind gefordert! Ich möchte gerne von Ihnen wissen, wie es weitergehen soll, was Ihre Zielsetzungen sind.

Für jemanden der Kuntz häufig hart kritisiert hat eine ausgewogene und konstruktive Zusammenfassung. Was unserem Verein fehlt, ist letztlich eine klare Strategie. Ich korrigiere: Er hat keine Strategie mehr. Was jetzt passiert erinnert mich fatal an die Situation 2006-2008. Leute die glauben man könnte einen Fußballclub wie ein produzierendes Unternehmen führen, übernehmen das Zepter. Das ist die sichere Bankrotterklärung für diesen Verein. Schafft man es nicht kurzfristig in irgendeiner Art und Weise Aufbruchsstimmung zu verbreiten und die Fans (nicht nur den harten Kern) zu mobilisieren und mitzunehmen, sind wir Ende nächster Saison am Ende. Lasst uns die Dinge mal kurz abarbeiten:

Aufgabe des Vorstandes ist es eine Strategie zu entwickeln und das Unternehmen / den Verein im Rahmen dieser Strategie voranzubringen.

Die Aufgabe des Aufsichtsrates besteht darin zu kontrollieren, ob sich der Vorstand innerhalb der Strategie bewegt und dabei sein Kompetenzen nicht überschreitet. Sollten die Ziele nicht erreicht werden, kann ich darüber diskutieren, ob ich den Vorstand absetze...

--> Glaubt irgend jemand ernsthaft, dass wir in der aktuellen Aufstellung jemanden finden, der sich das antut? Der Vorstand muss sich jede Klopapierrolle beim AR genehmigen lassen? Und der AR muss sich dann auf der Mitgliederversammlung dafür rechtfertigen, warum es das Klopapier beim Supermarkt in seinem Ort und nicht im Nachbarort gekauft hat? Ich bin mal gespannt wer sich das antut?

Nun lasst uns mal zur Strategie kommen: Stefan Kuntz ist im Tandem mit dem Aufsichtsrat seit Jahren volles Risiko gegangen. Er hat das Budget bis zum Limit ausgereizt und jeden möglichen Cent in der Spielbetrieb gesteckt. Dies war notwendig, um aus der permanenten Abwärtsspirale in der sich der Verein befindet auszubrechen, neue Geldquellen zu erschließen und sich perspektivisch wieder etwas unabhängiger zu machen. Dies ist situativ auch gelungen, wurde allerdings von einigen operativen Fehlern (insbesondere Transfers der Jahre 2010-2012 zu Nichte gemacht). Gibt es eine Alternative zu dieser Strategie? Ja die gibt es:

1. Man versucht einen externen Investor zu finden, der eine grundlegende Restrukturierung der Passivseite ermöglicht (Eigenkapital wird über eine Kapitalerhöhung zugeführt)

2. Man versucht mit der Stadt Kaiserslautern über einen Schuldenschnitt in der Stadiongesellschaft zu verhandeln und kauft das Stadion zurück (Fremdkapital wird zu Eigenkapital gemacht)

3. Man macht eine konservative Planung, die alle aktuellen Gegebenheiten berücksichtigt und stellt den Kader entsprechend zusammen (das Budget liegt dann im untern Drittel der zweiten Liga, da unsere Fixkosten für Stadion Infrastruktur etc. deutlich über der anderer Zweitligisten liegen)

4. Wir setzen auf den nächsten Wunderheiler, der neue Sponsoren findet, permanent Transferüberschüsse erwirtschaftet und den Verein auf wundersame Art und Weise gesundet

Diese Alternativen kann man völlig unabhängig von der Personalie Stefan Kuntz diskutieren. Allerdings sollte sich jeder bewusst sein, das dem AR in der MV ein klares Mandat für Alternative 3. gegeben wurde. Viele die laut geschrieben haben, waren sich der Konsequenzen vermutlich gar nicht bewusst. Man muss erst mal eine Kombination aus Vorstand und Aufsichtsrat finden, die bereit ist, derartig auf der Rasierklinge zu reiten, wie es Rombach und Kuntz über Jahre getan haben. Jemand der das Elend verwaltet, finden wir sofort - wir könnten Herrn Jäggi fragen. Auf ihn passt das Anforderungsprofil perfekt. Er kann den Verein strukturiert und völlig risikofrei in die 3. Liga führen und zu Ende führen, was er vor 12 Jahren begonnen hat.

Ehrlich gesagt wird es mir Angst und Bange, wenn ich an die nächsten 12 Monate denke. Ich befürchte unser FCK befinde sich am Ende einer langen und schmerzhaften Behandlung und keine Therapie hat angeschlagen. Aus meiner Sicht bleibt nur noch die NOT-OP: Variante 1 oder 2. Happy to discuss

Ich komme mit Ihnen, alles Gute FCK.

Das werden Sie wohl auch müssen, werte Frau tackling. Denn der neue Vorstandsvorsitzende wird Sie wahrscheinlich nicht als Sekretärin behalten wollen, nachdem Sie seinem Vorgänger zu jeder Zeit, völlig undifferenziert und offensichtlich in einem emotionalen Abhängigkeitsverhätnis, gefolgt sind. Denn rational ist Ihr Personenkult nicht zu erklären. Der FCK bedankt sich zum Wohle des Vereins bei Ihnen für all die nicht geleisteten Dienste, wünscht Ihnen auf dem Weg mit Ihrem Gebieter alles Gute und hofft, dass Sie auch in Ihrem neuen Arbeitsverhältnis stets bemüht bleiben.

@Kitzmann-Ãœbersteiger
Im Ernst? Tackling ist die Vozida von SK?
Nun bekommt diese, ihre Aussage, doch gleich einen Sinn.

"Viele im Umfeld des FCK haben leider ganz offensichtlich vollkommen den Verstand und jeden Sinn für die Realität des Machbaren verloren.

Zuerst hatte ich ja gedacht, sie wäre Frau Daachdieb. Jetzt halte ich´s aber wohl doch besser mit Friedrich Schiller und seiner Glucke:
"Da werden Frauen zu Hyänen...

Nach fast 600 Kommentaren und teilweise sehr emotionalen Beiträgen ist es nun an der Zeit, diesen Thread zu schließen und ein bisschen mehr Übersichtlichkeit reinzubringen. Mit etwas zeitlichem Abstand und mit aufgespaltenen Themen bitten wir Euch deshalb, die Diskussion zum Rücktritt von Stefan Kuntz und zur Nachfolgersuche hier weiterzuführen:

- Thema Stefan Kuntz: Acht Jahre Höhen und Tiefen

- Thema Nachfolger: Auf der Suche nach drei neuen Köpfen

Thema geschlossen.