Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Kohlmeyer » 09.06.2023, 13:00


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Kummt Senf druff
Wohin "gehört" der FCK nun eigentlich?


Ob von Altstars, Fans oder Funktionären, ständig ist zu hören, der 1. FC Kaiserslautern müsste schnellstmöglich in die Bundesliga zurück. Tatsächlich? DBB-Autor Eric Scherer plädiert für eine zeitgemäßere Standortbestimmung.

Es ist vorbei. Der Aufsteiger aus Kaiserslautern hat seine erste Zweitligasaison nach vier Jahren im Armenhaus des deutschen Profifußballs auf Rang 9 beendet. Hervorragend eigentlich. Und dennoch herrscht nicht eitel Sonnenschein am Betzenberg.

Diese Saison folgte nun mal keiner Hollywood-Dramaturgie. So wie die beiden vorangegangen, die für uns Fans jeweils einen spannenden Showdown und ein Happy End bereithielten. Auf zwei gute Saisondrittel folgte ein deprimierendes drittes. Da sagen nun viele, man dürfe sich nicht vom Gesamtergebnis blenden lassen, sondern müsse den Trend sehen - und reagieren, bevor dieser sich in der neuen Saison fortsetzt. Was im Klartext heißt: Trainer raus.

Wann waren mal zwei Trainer hintereinander erfolgreich?

An der Stelle sei mal ketzerisch gefragt: Der aktuellen FCK-Führung ist es gelungen, mit Marco Antwerpen und Dirk Schuster zwei Mal hintereinander Trainer zu verpflichten, die den Klub tabellarisch nach vorn bringen konnten. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies noch ein drittes Mal gelingt? Für Vereinshistoriker gleich die Anschlussfrage: Wann ist auf einen erfolgreichen Trainer mal ein Nachfolger verpflichtet worden, der den FCK auf dem Niveau seines Vorgängers halten, geschweige denn, dieses noch verbessern konnte?

Eines aber eint nach wie vor alle, die an diesem Verein hängen. Die, die endlich mal die personelle Kontinuität leben wollen, von der alle immer reden, und die, die auf negative Trends nicht schnell genug reagieren können, um weiteren Schaden vom Verein abzuwenden: der große Traum. Der von der Rückkehr in die Bundesliga. In die der FCK doch nach wie vor "gehört". Das behaupten schließlich nicht nur Hardcore-Fans, sondern immer wieder auch Fußball-Ikonen wie Rudi Völler. Oder die Meisterhelden von 1998, die zuletzt auf den Betzenberg kamen, um den 25. Jahrestag ihres Triumphs zu feiern.

Die Zweite Liga ist längst eine "Retro-Bundesliga"

Denen hätte man auch mal zurufen können: Von den Vereinen, gegen die ihr damals gespielt habt, könnt Ihr nächste Saison fünf auf dem Betzenberg begrüßen: Hertha BSC, Schalke 04, den Karlsruher SC, Hansa Rostock und den Hamburger SV. Dazu kommen mit dem 1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 Klubs, die in Eurer besten Spielzeit zwar nicht dabei waren, Euch aber wohl eher als Erstligisten in Erinnerung sind. Eintracht Braunschweig hat ebenfalls eine lange Bundesliga-Geschichte. Während 1860 München und der MSV Duisburg nur noch 3. Liga spielen.

Die Zweite Liga von heute ist längst eine Art Retro-Bundesliga der 1980er und 1990er Jahre geworden. Ist das ein Zufall? Kaum. Sondern eine Realität, die vor allem mal von denen endlich anerkannt werden sollte, für die der 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga dieser Tage "gehört." Und die wäre für sie vielleicht leichter zu akzeptieren, wenn sie noch einige weitere Realitäten anerkennen.

Traditionsklub oder Retorte? Spielt eigentlich keine Rolle

Zunächst mal: Die Unterscheidung der Fußballwelt in "Traditionsvereine" und "Retortenklubs" oder "Reagenzvereine" bietet zwar immer gutes Futter für Spruchband-Polemik, die Fans natürlich erlaubt sein muss. Doch bei vernünftiger Betrachtung der Realitäten ist sie wenig hilfreich.

Beispiel Bayer Leverkusen: Der Verein existiert bereits seit 1904, spielt seit 1979 in der Bundesliga, hat also durchaus Tradition, wird aber von Otto Normalfan nicht als Traditionsverein angesehen, sondern als Werksklub, was er faktisch ja auch ist.

Beispiel VfB Stuttgart: Das ist natürlich ein Traditionsverein, aber einer, der seit Jahren kräftig vom Daimler-Konzern gesponsert wird. Wobei sich hier gerade zeigt, wie gefährlich solche Abhängigkeiten sind. Denn wie man hört, gehen die Mercedes-Chefs derzeit etwas auf Distanz zum Schwabenklub. Zum einen, weil der Strukturwandel in der Automobilindustrie sie zwingt, ihre Etats bescheidener zu kalkulieren, zum anderen sehen sie in permanent gegen den Abstieg kämpfenden Fußballern keine idealen Werbeträger für Nobelkarossen mehr.

Will sagen: Statt zwischen Traditions- und Retortenvereinen zu unterscheiden, macht es mehr Sinn, zwischen Klubs zu trennen, die von Konzernmillionen gepimpt werden, und solchen, die diesen Vorzug nicht genießen. Und zu diesen wird der FCK wohl auch perspektivisch gehören. Womit ebenfalls klar sein dürfte: Ein Verein wie der FCK wird auch künftig auf Einnahmen aus dem Ticketing angewiesen sein. Insofern sind "Projekte" wie das in Düsseldorf mit äußerster Skepsis zu betrachten.

Vorbilder sind rar, doch es gibt sie

Wer immer noch sagt, der FCK "gehört" in die Bundesliga, sollte sich vielmehr sehr genau anschauen, wie die wenigen Klubs agieren, die sich im Oberhaus halten, ohne mit Konzernmillionen hantieren zu können. Union Berlin etwa. Wie die "Eisernen" in der Tabelle nach oben marschierten, ist so phänomenal, dass es sich kaum kopieren lässt. Auf ihrem Erfolgsweg konnten sie nicht einmal auf fette Gewinne aus dem Transfergeschäft zurückgreifen. Denn richtig abkassiert haben sie da erst einmal - als sie Taiwo Awoniyi für 20 Millionen nach England verscherbelten. Aber sie verpflichteten beispielsweise in der Winterpause 2021/22 für den abwandernden Max Kruse den halb so teuren Sven Michel. Einen 31-Jährigen, der in seiner Karriere bislang erst ein Jahr erstklassig gekickt hatte. Der ersetzte einen Kruse vielleicht nicht Eins zu Eins, fädelte sich aber nahtlos auf dem geforderten Niveau ein. Solche Potenziale zu erkennen und zu nutzen, ist die ganz hohe Kunst des Scoutings.

Wie der SC Freiburg und Mainz 05 ihre gute Stellung im Oberhaus zementiert haben, haben wir schon öfter dargelegt: Mit kluger Ein- und Verkaufspolitik bescheren sich diese Vereine schon seit über einem Jahrzehnt regelmäßig Transfergewinne im zweistelligen Millionenbereich - und gleichen so fehlende Millionen von Großsponsoren oder -investoren aus. Dahin zu kommen, dauert Jahre.

Es muss wieder mehr Nachwuchs nachwachsen

Und: Freiburg und Mainz profitieren permanent von einer guten Durchlässigkeit zwischen Nachwuchsbereich und Profiteam. Bei den Nullfünfern etwa kündigt sich nach dem derzeit verletzten Jonathan Burkardt mit Nelson Weiper bereits der nächste Stürmer an, der erst dem Verein mit Toren weiterhilft, bis er die Kassen klingeln lässt.

Beim FCK indes ist das Nachwachsen des Nachwuchses in den Lizenzspielerkader ins Stocken geraten. Seit Christian Kühlwetter, Florian Pick und Carlo Sickinger hat es kein Feldspieler aus dem U19/U21-Bereich mehr zu regelmäßigen Einsätzen bei den Profis gebracht.

Sich wieder stärker auf Eigengewächse zu fokussieren, wäre mindestens ebenso wichtig, wie weitere Spieler mit Marktwertsteigerungs-Potenzial auf den Betzenberg zu lotsen. Julian Niehues, Boris Tomiak und Aaron Opoku haben dies sicherlich, die zahlreichen Kaderspieler im Ü30-Alter - Terrence Boyd, Kevin Kraus, Hendrick Zuck, Philipp Klement und Andreas Luthe nicht mehr.

Bochum bleibt Benchmark

Welche Vorbilder, denen sich nacheifern ließe, bietet die Bundesliga sonst noch? Den VfL Bochum natürlich. Er hat mit seinen bescheidenen Möglichkeiten nun schon das zweite Jahr im Oberhaus überstanden. Obwohl der Trainer und der Sportchef, die den Aufstieg nach zehn Jahren Pause ermöglicht hatten, den Verein mittlerweile verlassen haben. Möglich gemacht hatte den Aufschwung eine nahezu perfekte Melange aus Nachwuchsspielern, kreativen Auslandstransfers und ligaerfahrenen, aber noch nicht satten Kickern. Kann zur Nachahmung also nur dringend empfohlen werden.

Die SpVgg Fürth und Arminia Bielefeld dagegen sind im vergangenen Sommer wieder in die Zweite Liga zurückgekehrt. Die einen hatten sich ein Jahr, die anderen zwei Jahre oben gehalten. Und wie man in dieser Spielzeit sah, hatten sie große Schwierigkeiten, sich nach dem Abstieg neu zu formieren. Bielefeld wurde sogar in die 3. Liga durchgereicht.

Könnten die neuen Strukturen auch einen Abstieg überstehen?

Womit sich die Frage stellt: Wie stark wären die Strukturen beim FCK, wenn ihm in absehbarer Zeit wieder der Sprung nach oben gelänge? Stark genug, um auch weiterzubestehen, wenn eine erste Verweildauer in der Bundesliga nach langer Abstinenz nur kurz währte - was realistischerweise einkalkuliert werden müsste? Müssten dann gleich wieder Köpfe rollen? Oder haben Verein und Umfeld mittlerweile zu genug Zusammenhalt gefunden, um auch nach einem Abstieg weiterhin auf das Personal und die Strukturen zu vertrauen, die schon einmal zum Erfolg geführt haben? So, wie es Mainz und Freiburg bei ihren nun schon lange zurückliegenden letzten Abstiegen taten? Und so, wie es Fürth und Bielefeld in dieser Saison nicht gelungen ist?

Da muss man am Betzenberg leider pessimistisch bleiben. Die Geschwindigkeit, mit der auch berechtigte Kritik in üble Polemik und Unflat ausufert, wenn die Ergebnisse mal über mehrere Wochen nicht stimmen, ist nach wie vor schwindelerregend.

Einfach mal Zweite Liga genießen - warum nicht?

Freuen wir uns daher doch erst einmal auf die nächste Runde in Liga zwei und auf viele garantiert "erstklassige" Momente. Wieder mal den ein oder anderen Nachwuchsspieler ans Profiteam heranzuführen, der drohenden Überalterung des Kaders entgegenzuwirken, dabei eine gute Rolle in der Liga spielen und sich mit den anderen Retro-Bundesligisten heiße Schlachten vor stimmungsvollen Kulissen liefern, wie sie in der Bundesliga des 21. Jahrhunderts immer seltener werden. Das wär' doch was. Von der Bundesliga träumen, ist schön. Bei realistischer Sichtweise aber ist unser FCK nun in der Liga angekommen, in die er "gehört". Fürs Erste jedenfalls.

Dieser Kommentar bildet auch das Schlusskapitel von Eric Scherers neuem Betze-Tagebuch "Demut". Bestellbar wie immer über die Homepage des Autors, oder beim Buchhändler (ISBN: 978-3-00-075609-2). Ebenso ist es im FCK-Shop erhältlich.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Buchvorstellung: Eric Scherers "Betze-Tagebuch 2022/2023" (Der Betze brennt)



Beitragvon Ultradeiweil » 09.06.2023, 13:40


Natürlich wäre es schön wenn unser FCK iwann auch Mal wieder 1 Bundesliga spielt ..oder vielleicht sogar mal in Europa..

Aber ich kann persönlich (vom der Wirtschaftlichkeit abgesehen) sehr gut mit 2 Liga leben.mir sind spiele gegen Nürnberg Hamburg Schalke Braunschweig etc lieber ..

Als spiele gegen Leipzig Hoffenheim Wolfsburg und viezekusen..

Selbst in der 3 Liga waren mir spiele wie Waldhof Saarbrücken MSV lieber..

Hat halt was mit Fußballromantik zutun..

Einen gesunden FCK in Liga 2 wenn machbar gerne :daumen:
Fankultur erhalten

Olé Rot Weiß so laaft die Geschicht



Beitragvon Schulbu_1900 » 09.06.2023, 13:59


@Eric
Na ja, verpflichtet hat die aktuelle FCK Führung Marco Antwerpen nicht, das war Markus Merk. Zum richtigen Zeitpunkt. :love:
Ansonsten hängen wir ja deutlich am Tropf der Investoren. Und die künftige Ausrichtung wohl auch. Die Zuschauerzahl macht es ja alleine nicht.
Eine solide Festigung in der 2 Liga wäre schön. Man wird sehen was passiert und wie wir starten.
Elf Freunde müsst Ihr sein

"Putin du A.....loch !!"
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦



Beitragvon MahonY* » 09.06.2023, 14:54


Jetzt gilt es erstmal zu hoffen, dass unsere U-Mannschaften wieder in die Bundesliga aufsteigen.

Aus Nachwuchsmannschaften mit fehlender Qualität kann nur schwierig ein Talent mit Bundesligaqualität aufrücken.

Dann gilt es für die erste Mannschaft das schwere 2. Jahr zu überstehen und möglichst in der TV Geld Tabelle weiter aufzuholen.

Wenn dann TH und DS ihre Jobs gut machen, können wir vielleicht nächstes Jahr einige Transfererlöse erzielen und unsere Mannschaft Stück für Stück weiter entwickeln.

Uns steht mit Sicherheit ein Prozess von mind. 5 Jahren vor uns, um uns in eine vergleichbare Situation zu bringen, wie jetzt Darmstadt oder Heidenheim.

Diese Liga ist bärenstark besetzt und wenn wir nur eine Ansatzweise ähnlich spektakuläre Saison spielen wie die letzte, bin ich auch bis auf weiteres zufrieden mit unserem Platz in Liga 2.
Bastion Betzenberg - Back to Glory!



Beitragvon MünchnerTeufel » 09.06.2023, 17:02


@ERIC

Sehr gut und treffend geschrieben! :daumen:

Meine persönliche Zielsetzung für den FCK gilt:

Wieder so schnell wie möglich die 40 Punkte erreichen und Rest ist Bonus!

Es zählt nur der Klassenerhalt!

Wir werden mindestens weitere 2 bis 3 Saisons brauchen, um uns richtig in der 2. Liga zu etablieren. Wir dürfen uns nicht von der klassen Vorrunde und dem unerwarteten 9. Tabellenplatz blenden lassen.
Herr HEINTZ, Abstiegskrampf hättest du auch bei uns bekommen können !!!!



Beitragvon Hardl » 09.06.2023, 17:42


Eric hat total recht.
Die Rückrunde muss uns zur Orientierung dienen, da müssen wir uns selber sehen und versuchen, es mit Leidenschaft, Willen und Härte besser zu machen. Es geht gegen den Abstieg und es wird kein Zuckerschlecken.
Oben sehe ich Schalke, Hertha und den HSV. Hannover und Nürnberg werden vermutlich eine bessere Rolle spielen, dann gibt‘s da noch die Fortuna, Paderborn und St.Pauli.
Fürth, Kiel und Karlsruhe sehe ich in between, das kann so oder so laufen.
Unten werden unsere Konkurrenten Elversberg, Hansa, Braunschweig, Magdeburg, Wiesbaden und Osnabrück sein.
Wenn wir den Kader im Sturm und auf der 6 verstärken können, können wir den Klassenerhalt schaffen.
Mit Kraus, Tomiak, Elvedi und Bünning sehe ich unsere IV erstmal ganz gut aufgestellt, da wird aber sicher auch noch einer kommen müssen, der Backup kann.
Außerdem braucht es Team-Spirit und Zusammenhalt. Allerdings befürchte ich, dass bei einem Fehlstart die Stimmung schnell gegen den Trainer kippen kann, da wird sich zeigen, ob wir die Nerven behalten. Es ist also superwichtig, gut zu starten.
Und dann bin ich mit dieser Einschätzung doch gern in der 2. Liga, in der wir zumindest eine echte Chance auf irgendwas zwischen Platz 8 und 12 haben, wenn es gut läuft.
In der Bundesliga würden wir durchgereicht, so wie es - prophezeie ich mal - Darmstadt und Heidenheim gehen wird. Ich kann ganz gut auf diese 0:5 Ergebnisse in Dortmund u.ä. verzichten.
Versuchen wir doch mal, uns in der 2. Liga zu stabilisieren und vielleicht wieder in 2-3 Jahren oben anzugreifen. Das wird schon schwer genug.



Beitragvon Steini » 09.06.2023, 19:22


Hallo Eric, dein Artikel spricht mir aus der Seele.

Der üblen Polemik, mit welcher sich im www. manche sogenannte Fans und selbst ernannte Fußballlehrer outen, kann man oft genug nur noch mit dem "Ignore" Modus begegnen.

Argumente spielen keine Rolle, Hauptsache das bashing startet immer mit der Plattitüde:

"Nenne ja nur Fakten."

Auch auf DBB bin ich genau deshalb seit Jahren eher zum stillen "Mitleser" mutiert, da es hier oft genug nicht mehr der Mühe wert ist in den Tenor des Faktenbasierten bashings einzustimmen. (zum Glück nicht bei der Mehrheit)

upps schon wieder bash... :D

Ich freue mich auf die neue Saison in LIGA 2, was ohne Zweifel nach dem tiefen sportlichen und wirtschaftlichen Fall von vor 2 Jahren, so schnell nicht mehr zu erwarten war.
(Allenfalls träumte man davon als man auf Kisten und Leitern in Köln ausgesperrt im Wald rumstand und ein 3:3 zum Klassenerhalt feierte)

Es ist erstaunlich wie im letzten viertel Jahr die Masse der Knodderer im www, explodierte, teileweise Namen die man 4 Jahre kaum vernahm aber auch einige die man schon selbst jahrelang kennt und sich verwundert ob derer Exzesse gegen einzelne Spieler oder unseren Trainer die Augen reiben musste.

Ja ich knoddere auch viel versuche aber am Ende immer die Kurve zu bekommen und sage mir:

Was war iss rum un was kummt wääs känner, alla nemms wie´s iss.



Beitragvon DA-Müller » 10.06.2023, 08:45


Sehr Guter Bericht - vollkommen richtig. Lasst und dankbar sein und die zweite Liga genießen. Hier müssen wir uns erst mal dauerhaft beweisen. Die Gegner sind zum größten Teil Alte Bekannte mit Großer Tradition - da spielt es keine Rolle in welcher Liga. Dazu kommt noch der Pokal. Jetzt wäre es schön wenn die ganzen Leute die der Erfolg wieder angezogen hat auch dauerhaft kommen und nicht nur gegen den HSV Schalke und Hertha....



Beitragvon Olamaschafubago » 10.06.2023, 09:03


Super Kommentar, dem ich nur zustimmen kann.

Auch nächste Saison kann nur der möglichst frühzeitige Klassenerhalt das Ziel sein.
Die Jugendarbeit muss wieder stärker gefördert werden, das könnte auf längere Sicht wertvoller sein als der ein oder andere vermeintliche "Königstransfer", braucht aber Zeit.
Natürlich hat die Rückrunde aufgezeigt, dass auch am Kader noch einiges an Verbesserungspotential vorhanden ist, aber ein Stamm, der inzwischen über mehrere Spielzeiten eingespielt ist, steht, weshalb mir beim Ausblick auf die nächste Runde nicht ganz so übel wird wie so Einigen. Auch das Trainergespann passt meiner Meinung nach gut zum Betze und wird die richtigen Schlüsse aus der Ergebniskrise ziehen.
Sollten wir in 2-3 Jahren einigermaßen konsolidiert in der zweiten Liga stehen, auch in der Fernsehgeldtabelle wieder im Mittelfeld liegen, dann kann man auch wieder ambitioniertere Ziele ausgeben. Aber aktuell wäre das, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen.



Beitragvon TecklenburgerLand » 10.06.2023, 09:25


Würde man Bard oder ChatGPT auffordern den FCK möglichst kurz zu erklären könnte kein besserer Satz als dieser herauskommen:

"Da muss man am Betzenberg leider pessimistisch bleiben. Die Geschwindigkeit, mit der auch berechtigte Kritik in üble Polemik und Unflat ausufert, wenn die Ergebnisse mal über mehrere Wochen nicht stimmen, ist nach wie vor schwindelerregend."



Beitragvon Gypsy » 10.06.2023, 11:22


Guter Artikel.

In einem Punkt möchte ich jedoch auch mal eine andere Sicht einbringen. Und zwar bei jenem der Nachwuchsarbeit.

Spieler in unserer Jugend ausbilden, sie zum Profi werden lassen und dann mit einer hohen Ablöse verkaufen- dieser Weg wird von vielen Fans wohl bejaht werden.

Aber leider funktioniert die Nachwuchsarbeit heute leider nicht so. In der Umgebung gibt es mit Hoffenheim und Mainz absolute Spitzen-NLZs. Da können wir infrastrukturell nicht mithalten. Es besteht eine Konkurrenz um die besten Talente.

Aber das Problem ist eigentlich ein anderes: Sobald die Jungs ihr 14. Lebensjahr absolviert haben, bekommen sie mittlerweile einen sogenannten Berater bzw. eine Spieleragentur.. Kein geschützter Begriff, es gibt viel zu viele Berater die sich am Fußballbusiness bereichern wollen.
Und dann gehts halt schon in den jungen Jahren los. Jeder schaut auf seine Perspektive und auf die Kohle, der Berater hat alles genau im Blick.
Was bringt es wenn wir die Jungs ausbilden und mit 16,17 oder 18 Jahren werden sie uns dann von finanziell potenten Vereinen einfach weggeschnappt.
Ich denke da nur an Paul Will. Auch shawn Blum hätte man sehr gerne gehalten, er ist halt krachend gescheitert und kriecht nun wieder an.
Sollten wir nicht eher schauen wer bei Mainz und Hoffenheim den Sprung in den Profikader nicht schafft und die schnappen wir uns weg?



Beitragvon KIBKL1900 » 10.06.2023, 12:23


Und gerade beim Thema scouting/recruiting sehe ich extremen Nachholbedarf. Da muss sich auch personell viel professioneller aufgestellt werden. Mit Leuten, die auch in Themen wie Kontaktaufnahme, Ansprache, Umgang etc. ein anderes Bild abgeben, als es momentan der Fall ist. Ich geb euch mal ein Beispiel - ein alter Fußballkollege von mir aus dem Raum Grünstadt hat einen Sohn, der wirklich eine Megatalent hat. Jahrgang 2012 glaube ich. Das ist auch so überregional am Markt bekannt. Dementsprechend rennen sie denen die Bude ein. Mainz, Hoffenheim etc. UND (zum Glück) probiert sich auch unser Betze, wohin es den Jungen wohl auch am ehesten zieht, da es sein Vater geschafft hat, ihn zum FCK Fan zu erziehen :D :teufel2: :love:
Dreimal dürft ihr aber raten, wer sich in dieser Thematik am unprofessionellsten, laienhaftesten und stümperhaftesten anstellt? Genau, unser Betze! Es wäre teilweise zum Fremdschämen.
Und genau da muss der Hebel angesetzt werden. Dass da Leute hantieren, die sich auf dem Themenfeld Kommunikation auskennen. Die Erfahrung mit Menschen haben, die ordentlich kommunizieren können (nicht per WhatsApp, Insta oder sonst irgend einem Scheiß). Die Vertrauen erwecken, gerade auch bei den Eltern. Die herausfinden, wie tickt mein Gegenüber, der Vater. Psychologie. Und...und...und... Diesen Trumpf, den dieser geile Verein doch immer noch hat emotional rüber zu bringen, das kann doch kein Hexenwerk sein, das sprudelt doch gerade so aus einem heraus (wie ihr gerade an mir merkt). Sonst sind diese Jungs weg und kommen nie wieder!



Beitragvon jürgen.rische1998 » 12.06.2023, 08:57


Sehr gut geschrieben. Außer der Kohle gibt es praktisch keinen Grund was an der Bundesliga reizvoller sein sollte als an Liga 2. Und wenn man wirklich mal da anklopft dann nur mit gewachsenen und gefestigten Strukturen die auch einen Wiederabstieg ohne Probleme verkraften lassen. Außer viel auf die Mütze und ständiger Abstiegskampf gibt es doch in der Bundesliga nicht zu holen. In der langweiligsten Liga der Welt. Wir sind ganz gut aufgehoben da wo wir jetzt sind. Es gilt Liga 2 voll und ganz anzunehmen und sich dort zu etablieren. Alles andere ist Kokolores :wink: .
Omnia vincit amor



Beitragvon Ralfhude » 15.06.2023, 13:00


Man merkt, dass dieser Artikel nicht viel gelesen wurde.
Zum erstem mal sehe ich nur vernünftige Kommentare zu einem wirklich guten Artikel. Leider muss feststellen, dass dies im Normalfall häufig anders aussieht.
Von der Entlassung unseres derzeitigen Trainers über Spieler verunglimpfen - ständig alles da.
Da freut es mich besonders, dass die sportliche Leitung (Hengen) so schön undurchlässig ist und man erst nach getaner Arbeit erfährt was mit wem geplant ist.
Es ist endlich mal Ruhe im Verein gewesen im Letzten Jahr.
Ich hoffe, dass das so bleibt und alle die zwar keine wirklichen Informationen haben, doch alles besser wissen weiter so überhört werden.



Beitragvon jones83 » 28.06.2023, 14:14


Ich befürchte es war ein Fehler mit Dirk Schuster in die neue Saison zu gehen. Der Trend ist eben nicht unser friend…und trotz zum Teil unglücklicher Niederlagen stockt die Entwicklung der Mannschaft gehörig. Vielleicht schafft Schuster mit diversen Neuzugängen den turnaround, aber mir fehlt der Glaube an sein Konzept. Für mich war das eher ein rumgewurschtel statt spielerischer Linie. Es konnten auch keine Spieler entwickelt und nachhaltig besser gemacht werden und das muss man von seinem Trainer einfach erwarten. Das mit 1/3 zu 2/3 ist auch ziemlich geschönt…wir waren auf Platz 4 mit zumindest Tuchfühlung zur Spitze in der Winterpause! Die Argumentation dass wir selten einen neuen Trainer verpflichtet haben, der besser wie sein Vorgänger war und wir deshalb besser nicht wechsel sollen ist komplett hanebüchen.
Natürlich wünsche ich mir für den Betze Bundesliga-Fußball, und das mit der Traditionsliga 2. Liga stimmt schon, aber auf lange Sicht sind wir ja auch irgendwo zum Aufstieg verdammt, sonst kann es auch schnell wieder in die andere Richtung gehen. Z.B. wenn Schuster in den ersten 10 Spielen weniger als 5 Punkte holt und wir dann den „Schommers-Effekt“ mal wieder erleben…dann ist die Saison gelaufen bevor die Blätter fallen und wir müssen froh sein, wenn wir nicht absteigen.

Die Trainerposition ist die Wichtigste! Und da bin ich wirklich sehr skeptisch.
http://youtu.be/bvCuq4uN2NU

Wir lieben dicke Titten und den Suff - wir gehen 3x täglich in den Puff und wenn der Waldhof brennt, dann ist alles klar - dann warn die Lautrer wieder da!!!




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