Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 02.12.2022, 12:30


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Interview mit Aufsichtsratskandidat Patrick Buchmann
"Ruhe und Konstanz in den Gremien ist das oberste Gebot"


Mit Patrick Buchmann schließen wir die Interview­reihe zur Nachrücker-Wahl für den Auf­­sichts­­rat des 1. FC Kaisers­­lautern e.V. ab. Der Fachanwalt für Steuer­­recht skizziert unter anderem, wie er bei der Öffnung der Fan-Säule vorgehen würde.

Steckbrief:

Name: Patrick Buchmann
Alter: 35
Wohnort: Grünwald (Bayern)
Beruf: Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht
FCK-Mitglied seit: 01.01.2008 (inzwischen lebenslanges Mitglied)

Interview:

Der Betze brennt: Patrick Buchmann, sie kandidieren für den Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern e.V. Bei der Wahl am 4. Dezember können Sie aber maximal Nachrücker werden und nicht direkt in das zweithöchste Vereinsgremium einziehen. Was motiviert Sie, trotz dieser ungewöhnlichen Ausgangslage Ihren Hut in den Ring zu werfen?

Patrick Buchmann (35): Die Anfrage von Aufsichtsmitgliedern hinsichtlich einer Kandidatur hat mich sehr gefreut und ich wäre stolz, unserem Verein ehrenamtlich dienen zu können. Ich denke, dass ich mit meinen beruflichen Qualifikationen das Gremium gut ergänzen könnte.

Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass die drei Nachrücker für den Aufsichtsrat bis zur ordentlichen Wahl im Jahr 2023 lediglich Nachrücker bleiben. Ruhe und Konstanz in den Gremien ist das oberste Gebot und deshalb hoffe ich sehr, dass alle Aufsichtsräte bis zur Wahl im kommenden Jahr im Amt bleiben.

Der Betze brennt: Bitte stellen Sie sich kurz vor: Was müssen die Vereinsmitglieder beruflich und privat von Ihnen wissen? Und natürlich, welchen Bezug haben Sie zum FCK?

Buchmann: Ich bin in Landau geboren und aufgewachsen. Nach der Schule habe ich zunächst BWL und danach Jura studiert. Parallel hierzu habe ich immer in Kanzleien gearbeitet, um mir die Studien selbständig zu finanzieren. Neben dem Unternehmertum begleitet mich beruflich vor allem das Steuer- und Gesellschaftsrecht. Seit 2018 bin ich Partner in einer Steuerberater- und Rechtsanwaltskanzlei in München. Privat bin ich glücklich verheiratet, habe einen kleinen Sohn und würde ich mich als absoluter Familienmensch beschreiben.

Durch meinen Vater Joachim Buchmann, Rechnungsprüfer beim FCK, wurde mir der FCK quasi in die Wiege gelegt. Bereits als kleines Kind war es für mich das Größte, wenn mich mein Vater am Samstag, 15:30 Uhr mit auf den Betze in die Westkurve genommen hat. Wie viele Fans habe ich in den letzten Jahrzehnten die Höhen - Pokalsieg 1996, Aufstieg 1997, Meisterschaft 1998, Europapokalspiele - und Tiefen - Abstiege, jahrelange Enttäuschungen - unseres Vereins miterlebt. Der FCK hat mir in 1990er Jahren eine geile Kindheit beschert und ist so zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden. Ich würde mir das auch für unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen wünschen.

"Ich wünsche mir eine hohe Transparenz gegenüber den Mitgliedern"

Der Betze brennt: In den letzten fünf Jahren seit 2017 ist beim FCK extrem viel passiert, negatives und positives: Mehrere Führungswechsel, Ausgliederung, Insolvenz, Investoren, Abstieg, Aufstieg, neue Euphorie. Wie haben Sie diese Zeit miterlebt und wie lautet als Aufsichtsratskandidat Ihre Vision für die kommenden fünf Jahre, sprich: Wohin sollte der FCK sich im Jahr 2027 weiterentwickelt haben?

Buchmann: Zunächst hoffe ich als Fan, dass der sportliche Turnaround nachhaltig ist und wir uns konstant weiter entwickeln. Das geht aber nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Ruhe und Kontinuität, gepaart mit Demut, ist meines Erachtens hierfür die Grundvoraussetzung. Als Aufsichtsratskandidat sehe ich Verbesserungspotential in der Kommunikation in den Gremien, sodass ein Gremiumsmitglied nicht aufgrund einer Entscheidung, die nicht seinem Standpunkt entspricht, aber mit einer Mehrheit herbeigeführt wurde - gerade schon inflationär - zurücktritt. Neben Ruhe und Kontinuität wünsche ich mir eine möglichst hohe Transparenz bei der Erklärung von Entscheidungen gegenüber unseren Mitgliedern und Fans.

Die wichtigste Weichenstellung als Aufsichtsrat des FCK e.V. ist meines Erachtens deren Entschuldung und die Unabhängigkeit des e.V. vom Erfolg oder Misserfolg der KGaA. Ausschließlich durch die Mitgliedsbeiträge können die Schulden in Millionenhöhe nicht getilgt werden.

Der Betze brennt: Eine Möglichkeit zur Schuldentilgung und allgemein zur Stärkung des FCK e.V., aber gegebenenfalls auch der FCK KGaA möchten wir da mal gleich ansprechen: Es ist nun schon viereinhalb Jahre her, dass den Fans und Mitgliedern die Möglichkeit zur Beteiligung an der FCK-Kapitalgesellschaft versprochen wurde. Die Öffnung der sogenannten Fan-Säule wurde dann aber mit wechselnden Begründungen immer wieder verschoben - am Anfang wegen Einwänden der Aufsichtsbehörde BaFin, dann folgte die riskante Zeit vor und während der Insolvenz, mittlerweile werden steuerliche Gründe genannt. Sie sind Fachanwalt für Steuerrecht: Wann und wie kann die schon bei der Ausgliederung 2018 versprochene Teilhabe der Fans endlich ermöglicht werden?

Buchmann: Man muss hier offen und transparent gegenüber den Mitgliedern kommunizieren und die verschiedenen wesentlichen Möglichkeiten wertungsfrei darstellen. Meines Erachtens gibt es zwei ernsthafte Möglichkeiten:

Die erste Möglichkeit ist eine Kapitalerhöhung der KGaA zur Öffnung der sogenannten Fan-Säule. Bei dieser Möglichkeit fließt das Geld für den Verkauf von Kommanditaktien der KGaA zu. Diese Möglichkeit würde keine Steuern im e.V. auslösen und wäre sofort umsetzbar, sofern einer Kapitalerhöhung zugestimmt wird.

Bei der zweiten Möglichkeit würde der e.V. einen Teil seiner Kommanditaktien nach Öffnung der Fan-Säule verkaufen. Bei dieser Möglichkeit würde der e.V. das Geld einnehmen und nicht die KGaA. Diese Möglichkeit wäre nach sieben Jahren, also von der Ausgliederung gerechnet im Jahr 2025, für den e.V. steuerfrei.

Ich würde die zweite Möglichkeit empfehlen. Oberstes Ziel ist meines Erachtens, dass der e.V. entschuldet wird und er gleichzeitig so viele Aktien wie möglich behält.

Erstens: Eine Entschuldung des e.V. wird bei weiterem sportlichem Erfolg mit einem werthaltigen Verkauf einer geringeren Menge an Kommanditaktien gelingen. Dies sorgt für eine finanzielle Unabhängigkeit des e.V. und erlaubt ihm, Strukturen aufzubauen.

Zweitens: Je mehr Anteile der e.V. an der KGaA nach einem Teilverkauf und der Entschuldung hält, desto höher kann der Vermögenswert dieser Beteiligung als Kommandit-Aktionär an der KGaA sein und somit an der Profifußball-Abteilung - dass bei Erfolg der Profimannschaft werthaltigste Asset des Vereins.

"Es gilt: Miteinander und Füreinander, Hand in Hand"

Der Betze brennt: Ihr Vater Joachim Buchmann ist wie schon kurz erwähnt aktuell gewählter Rechnungsprüfer beim FCK. Die Rechnungsprüfer kontrollieren die Buchführung des Vereins und legen den Bericht darüber bei Vorstand und Aufsichtsrat vor. Vorgeschlagen werden die Rechnungsprüfer laut Satzung wiederum vom Aufsichtsrat, die Wahl erfolgt dann durch die Mitglieder. Was entgegnen Sie auf die Frage, ob durch diese familiäre Konstellation nicht ein Interessenkonflikt entstehen könnte, wenn Sie tatsächlich in den Aufsichtsrat einziehen?

Buchmann: Gut, dass Sie diese Frage ansprechen. Es ist mir persönlich sehr wichtig im Vorfeld der Wahl, den Prozess transparent zu beschreiben. Die familiäre Beziehung wurde direkt offen von mir gegenüber den relevanten Gremien vom FCK angesprochen. Ein Interessenkonflikt kann jedoch nur entstehen, wenn ich operativ tätig wäre. Als Aufsichtsratsmitglied bin ich aber gerade nicht operativ tätig. Die Rechnungsprüfer prüfen ausschließlich getätigte Zahlungen und auch satzungsgemäß mindestens immer zu zweit, und sie prüfen gerade keine Handlungen des Aufsichtsrats.

Sollte es in irgendeiner Abstimmung im Aufsichtsrat um das Thema Rechnungsprüfung gehen - beispielsweise werden die Rechnungsprüfer vom Aufsichtsrat vorgeschlagen und von den Mitgliedern bei der JHV gewählt -, enthalte ich mich selbstverständlich bei dieser Abstimmung.

Die einzige Möglichkeit, wo es von mir als Aufsichtsratsmitglied Zahlungen geben könnte, wäre die satzungsgemäße Abrechnung von Spesen. Ich bewerbe mich jedoch ehrenamtlich und versichere hiermit, niemals Spesen gegenüber dem FCK abzurechnen.

Der Betze brennt: Abschließend in wenigen Sätzen zusammengefasst: Warum sollen die FCK-Mitglieder Ihnen am 4. Dezember ihre Stimme geben?

Buchmann: Aus den Fragen oben sieht man, dass ich aus einer FCK-verrückten Familie komme. Ich bin mit ganzem Herzblut Lautrer und liebe diesen Verein seit meinen Kindheitstagen. Über meine Kompetenzen, die ich mit einbringen kann, hatte ich bereits gesprochen und muss diese nicht nochmals darstellen. Mir ist nur eins absolut wichtig: Egal wer von uns Kandidaten gewählt wird, es geht um unseren FCK und nicht um uns. Wenn es ein anderer Kandidat besser kann, lasse ich ihm gerne den Vortritt. Uns liegt allen der FCK am Herzen, so dass es ausschließlich nur ein "Miteinander und Füreinander, Hand in Hand" geben darf.

Der Betze brennt: Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Wahl.

Abschließend in eigener Sache: Wir bedanken uns nochmals bei den fünf Kandidaten für die Bereitschaft sowie bei allen Lesern für das Interesse an unseren Interviews zur Aufsichtsratswahl. Am Sonntag berichtet Der Betze brennt wie gewohnt mit einem ausführlichen Live-Ticker von der Mitgliederversammlung des 1. FC Kaiserslautern e.V. Wir melden uns ab ca. 10:30 Uhr direkt aus dem Fritz-Walter-Stadion!

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Thomas Hilmes

Weitere Links zum Thema:

- Komplette Interviewserie: Die Kandidaten zur Aufsichtsratswahl am 4. Dezember 2022
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 02.12.2022, 12:31


Bevor die Forumsdiskussion startet, noch ein präventiver Hinweis des Moderatoren-Teams: Wir sind dankbar für jeden Kandidaten, der sich um das sicher nicht einfache Amt im FCK-Aufsichtsrat bewirbt, und auch für die Bereitschaft zum Interview hier auf DBB. Deshalb bitten wir noch mal ganz besonders um einen respektvollen Umgang miteinander und mit allen Kandidaten - kritische Nachfragen und Anmerkungen sind natürlich legitim, aber immer auch dran denken, wir sind alle zusammen FCK-Fans!
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Lautern-Fahne » 02.12.2022, 12:57


Für mich das bisher beste und werthaltigste Interview. Keine Spitzen, keine Zielsetzungen, auf die man als AR kaum Einfluss hat. Beruflich solider Backround. Direkte, logische Antworten auf kritische Fragen. Und wirkt teamfähig.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon Betze_FUX » 02.12.2022, 13:25


Das ist jetzt mein persönluches Problem, aber ich würde mit dem Thema Fansäule gar nichts anfangen. Also zumindest nicht im Vorfeld einer Wahl. Da würde schon so vieles versprochen, angekündigt etc. Und was daraus wurde wissen wir alle. Nur nicht warum. OK, das hat auch nur chtsnmit dem Kandidaten zu tun, aber dieses Stickwort löst bei mir immer einen eher bitteren Geschmack aus.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon flammendes Inferno » 02.12.2022, 14:01


Sehr wahrscheinlich wird angenommen,dass finanziell beteiligte Fans auch mitbestimmen wollen würden.
Und das will man natürlich nicht haben.
Verständlicherweise....
Der Kandidat wirkt echt,offen,natürlich.
Wünscht sich , dass keiner zurücktritt.
Den könnte man nehmen....



Beitragvon ExilDeiwl » 02.12.2022, 14:16


Ich finde dieses Interview sehr interessant und es hat mir auch gefallen. Bei ihm nimmt man auch wahr, dass er weiß, für welches Amt er kandidiert -(nämlich für das Amt des Aufsichtsrates des,e.V.. Entsprechend hat er auch seine Zielsetzung formuliert. Weiterhin finde ich interessant, wie er auf das Thema Fansäule eingeht und beide denkbaren Varianten anspricht. Ebenso die Begründung, warum er für den Verkauf von Aktien durch den e.V. und nicht über Kapitalerhöhung durch die KGaA votiert.
Den Ausführungen zu einem möglichen Interessenskonflikt bzgl. des Amtes seines Vaters kann ich soweit folgen. Ob es mich vollends zufriedenstellt, weiß ich noch nicht. Ist eher eine Bauchsache. In jedem Fall ein interessanter Kandidat, den ich auf einem der drei Nachrückerposten sehen würde.
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Ke07111978 » 02.12.2022, 15:21


Die erste Möglichkeit ist eine Kapitalerhöhung der KGaA zur Öffnung der sogenannten Fan-Säule. Bei dieser Möglichkeit fließt das Geld für den Verkauf von Kommanditaktien der KGaA zu. Diese Möglichkeit würde Steuern auslösen, wäre aber sofort umsetzbar, sofern einer Kapitalerhöhung zugestimmt wird.


@thomas, hier würde ich dich bitten nochmal bei Patrick nachzuhaken. Ich denke das ist ein Redaktionsfehler. Ich denke es sollte heißen, dass die Kapitalerhöhung in die KGaA keine Steuern auslöst. Falls doch, wäre ich an der Erläuterung sehr interessiert.

Zu der folgenden Erläuterung muss man sagen, dass der Ausgliederungsbeschluss niemals den Verkauf von Aktien durch den e.V. vorgesehen hat sondern immer von einer Kapitalerhöhung in die KGaA ausgegangen wurde (heute noch in der entsprechenden Q&A nachzulesen). Diese Notwendigkeit ist erst entstanden weil man den e.V. im Rahmen der Planinsolvenz quasi mit Schulden vollgestopft hat. Aber das Thema will ich hier gar nicht mehr aufmachen.

Womit Patrick recht hat, ist die offene und ehrliche Kommunikation. Er stellt die alternativen richtig dar. Die einseitige Darstellung - auch auf dem Mitgliederforum, dass eine Öffnung der Fansäule Steuern auslöst, war eben nicht korrekt bzw. stark verkürzt.

Der Empfehlung von Patrick würde ich allerdings widersprechen. Bei der Öffnung der Fansäule über eine Kapitalerhöhung verwässert der Verein wesentlich geringer als bei einem Verkauf von Aktien. Kurze Erläuterung:

Gehen wir davon aus, das der Verein durch die Öffnung der Fansäule EUR 10. Mio. einnehmen könnte. Und gehen wir weiterhin davon aus, dass der Unternehmenswert bei 50 Mio. liegt, und 1.000.000 Aktien ausstehend sind (Wert je Aktie EUR 50). Der e.V. hat aktuell 57% (570.000 Stücke) der Aktien, die SPI 33% (330.000 Stücke ) der Aktien und die PMG 10% (100.000 Stücke) der Aktien. Um 10 Mio. über einen Verkauf einzunehmen, müsste der Verein 200.000 Aktien verkaufen. Er hätte also anschließend noch 370.000 Aktien bzw. 37%.

Bei einer Kapitalerhöhung von EUR 10 Mio. in die KGaA würde sich das Grundkapital um 200.000 Aktien auf 1.200.000 Aktien erhöhen. Der e.V. hätte nach wie 570.000 Aktien allerdings bezogen auf das gesamte Aktienkapital nur noch 47,5% (570.000/1.200.000). Also deutlich mehr als bei einem Verkauf.

Außerdem schließt das eine das andere nicht aus. Man kann heute die Fansäule öffnen und trotzdem in 2025 Aktien verkaufen. Wenn wir uns sportlich so weiterentwickeln wie bisher und Thomas Hengen das Geld (im Beispiel EUR 10 Mio.) der Fans genauso sinnvoll einsetzt wie das der Investoren, dann stehen wir dann vielleicht in Liga 1 und der e.V. wird z.B. mit EUR 200 Mio. bewertet (immer noch weniger also Hertha BSC - sollte also kein Problem sein :D ). Dann kann er 50.000 Aktien verkaufen und ist ebenfalls entschuldet. Zu einem deutlich besseren Kurs.

Zudem hätten alle Fans die Aktien haben auch die Möglichkeit zur Hauptversammlung der KGaA zu gehen und sich aus erster Hand über die Zahlen Daten Fakten dort zu informieren. Die Jahresabschlüsse würden regelmäßig veröffentlicht (nicht wie jetzt) und alles wäre sehr transparent. So wie es bei der Ausgliederung versprochen und beschlossen wurde.

Um ehrlich zu sein fällt mir kein einziger Nachteil ein.

Auch wäre es möglich, dass die KGaA ein Teil der Einnahmen aus der Fansäule nimmt und dem e.V. z.B. ein zinsfreies Darlehen gewährt (sollte für die Aktionäre kein Problem sein) oder man das NLZ wieder an den e.V. überträgt und es dann zurückmietet. Damit hätte der e.V. laufende Einnahmen und die Kapitalerhöhung einen tollen Gimick für die Fans und Mitglieder. Diverse Strukturierungsmöglichkeiten, die mit ein bisschen guten Willen aller Beteiligten einfach umzusetzen wären.

Ansonsten sehr aufgeräumt das Interview. Alles Gute für die Wahl!



Beitragvon MarcoReichGott » 02.12.2022, 16:18


Naja, der erste Nachteil bei der Kapitalerhöhung ist halt soweit ich weiß, dass die SPI aufgrund ihrer Sperrminorität zustimmen müssen. Das ist eben das Ei, was man sich hier ein bißchen ins Nest gelegt hat, dass man mit Verkauf der Anteile eben nichtmehr volle Autonomie beim Verein hat. Insofern ist halt fraglich in wiefern man überhaupt eine Erhöhung gerade durchführen kann...

Der zweite Punkt ist eben der, dass man das Risiko eingeht, dass 2025 eben dann nicht mehr genug Zahlungsbereitschaft bei den Fans vorhanden ist um die Schuldenlast von 6,5(?) Millionen Euro des e.Vs signifikant zu verringern. Wenn wir unendliches Potential an Anteilsköufen durch Fans hätten, dann müssten wir uns ja finanziell keine allzu großen Sogen mehr machen.^^

Wenns halt für niemanden irgendwelche Nachteile geben würde, dann wäre es ja tatsächlich seltsam, wenn man den Weg nicht gehen würde....nur um die Fans aus der Hauptversammlung der KGaA rauszuhalten.

Ansonsten aber defintiv erfreulich, dass es dieses Jahr doch einige sehr seriöse Interviews hier zu lesen gibt. Ich glaube den AR hätten wir da auch sehr gut über Wahlen regulär aufgefüllt bekommen und dann eben zusätzlich Briegel und Stich weiterhin berufen können.



Beitragvon Ke07111978 » 02.12.2022, 16:58


Naja, der erste Nachteil bei der Kapitalerhöhung ist halt soweit ich weiß, dass die SPI aufgrund ihrer Sperrminorität zustimmen müssen. Das ist eben das Ei, was man sich hier ein bißchen ins Nest gelegt hat, dass man mit Verkauf der Anteile eben nichtmehr volle Autonomie beim Verein hat. Insofern ist halt fraglich in wiefern man überhaupt eine Erhöhung gerade durchführen kann...


Das ist kein Nachteil, sondern - wenn es so ist - ein Fakt. Dann kann ich aber auch sagen: "ich kann die Fansäule nicht öffnen, weil die SPI das nicht will."

Der zweite Punkt ist eben der, dass man das Risiko eingeht, dass 2025 eben dann nicht mehr genug Zahlungsbereitschaft bei den Fans vorhanden ist um die Schuldenlast von 6,5(?) Millionen Euro des e.Vs signifikant zu verringern. Wenn wir unendliches Potential an Anteilskäufen durch Fans hätten, dann müssten wir uns ja finanziell keine allzu großen Sogen mehr machen.^^


Wie die Zahlungsbereitschaft - von welchen Investoren auch immer - in 2025 ist, ist einer recht mühselige Diskussion. Wir reden hier bei der Fansäule ja über ein öffentliches Angebot, dass ohnehin erstmal an jedermann geht. Und einen liquiden, börsennotierten Titel umzuplatziern ist immer einfacher möglich, als zu diesem Zeitpunkt erst die Fansäule zu öffnen. Das Risiko, dass es dann eben aufgrund der sportlichen oder wirtschaftlichen Situation in 2025 nicht möglich ist die Fansäule zu öffnen, gibt es nämlich auch. Das gehört eben alles zu einer fairen und ausgewogenen Betrachtung dazu.

Last not least ist es eben simpel der Wille der Mitglieder gewesen. Das war es womit geworben wurde bei der Ausgliederung. Das sollte umgesetzt werden. Zeitnah. Du bist soweit ich weis kein Mitglied (by the way sehr schade). Viele Mitglieder die ich kenne, die dort waren und zugestimmt haben, finden sich bei diesem Punkt zum Teil eben ziemlich verschaukelt.



Beitragvon Meistermannschaft » 02.12.2022, 17:36


Folgende Aussage gefällt mir nicht so....:

Patrick Buchmann (35): Die Anfrage von Aufsichtsmitgliedern hinsichtlich einer Kandidatur hat mich sehr gefreut und ich wäre stolz, unserem Verein ehrenamtlich dienen zu können

Von wem wurde er gefragt? Das "riecht" für mich schon wieder sehr komisch nach "Klüngel", er sagt, er wäre für Punkt 2, bzgl. der Anleihe, also genaus wie wer im AR? ( u.a. nervt es mich immer nur wieder zu erfahren was nicht geht in Sachen Fan-Anleihe, als hier endlich mal Fakten zu schaffen)

Schade das bei den Interviews nicht mal gefragt wurde, wie die Ansichten zur Satzungsänderungen sind, z.B. das alle gewählten Personen in allen Beiräten sitzen usw. Aber vielleicht erfahren wir ja am Sonntag darüber mal mehr, oder es wird auch nur wieder "vertagt"......

Sorry wenn ich das so sagen muss, aber für mich ist das auch wieder viel nur blablabla



Beitragvon TreuDemFCK » 02.12.2022, 17:40


Ke07111978 hat geschrieben:
Die erste Möglichkeit ist eine Kapitalerhöhung der KGaA zur Öffnung der sogenannten Fan-Säule. Bei dieser Möglichkeit fließt das Geld für den Verkauf von Kommanditaktien der KGaA zu. Diese Möglichkeit würde Steuern auslösen, wäre aber sofort umsetzbar, sofern einer Kapitalerhöhung zugestimmt wird.


@thomas, hier würde ich dich bitten nochmal bei Patrick nachzuhaken. Ich denke das ist ein Redaktionsfehler. Ich denke es sollte heißen, dass die Kapitalerhöhung in die KGaA keine Steuern auslöst. Falls doch, wäre ich an der Erläuterung sehr interessiert.


Nee, der Satz macht schon nur so Sinn. In "Diese Möglichkeit würde keine Steuern auslösen, wäre aber sofort umsetzbar" passt das "aber" ja überhaupt nicht.

Trotzdem wäre eine Klarstellung von Thomas oder besser sogar Patrick Buchmann natürlich ideal



Beitragvon Betze_FUX » 02.12.2022, 17:59


@Meistermannschaft
Wenn ich mir überlege wie man bei den hiesigen Vereinen um nachrücker buhlt, ist es nicht verwunderlich, das man da direkt Mal jemanden anspricht.
"Kennst du nicht jemanden der da Interesse haben könnte?"
Das Ehrenamt ist halt noch weniger attraktiv als früher.

Und , im Gegensatz zum FCK gab es bei den mir bekannten regionalen Vereinen nicht jahrelanges zerfleischen und augenauskratzen.

Andererseits haben wir unsere Historie beim FCK. Von daher liegt auch die Vermutung die dungeäußert hast nahe.

Aber ich möcbte einfach positiv denken!
Wie immer ....so simmer halt :)
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Ke07111978 » 02.12.2022, 18:29


TreuDemFCK hat geschrieben:
Nee, der Satz macht schon nur so Sinn. In "Diese Möglichkeit würde keine Steuern auslösen, wäre aber sofort umsetzbar" passt das "aber" ja überhaupt nicht.

Trotzdem wäre eine Klarstellung von Thomas oder besser sogar Patrick Buchmann natürlich ideal


Das ist mir schon auch aufgefallen. Aber wie eine Kapitalerhöhung von dritten Investoren in der KGaA Steuern im eV auslösen soll, erschließt sich mir nicht. Dann wäre das ja bei den Kapitalerhöhungen der SPI und der PMG auch so gewesen.



Beitragvon MarcoReichGott » 02.12.2022, 18:48


Ke07111978 hat geschrieben:Das ist kein Nachteil, sondern - wenn es so ist - ein Fakt. Dann kann ich aber auch sagen: "ich kann die Fansäule nicht öffnen, weil die SPI das nicht will."


Und dann? Ändert nix an der Situation, aber würde massiv Unruhe reinbringen. Und auf jedenfall auch mehr Unruhe als die aktuelle Situation ohne Öffnung der Fansäule so verursacht. Ich wollte eben nur nochmal klarstellen, dass der FCK es eben nicht in der eigenen Hand hat eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Etwas, dass man durchaus berücksichtigen sollte, wenn man das Thema diskutiert.

Ke07111978 hat geschrieben:Wie die Zahlungsbereitschaft - von welchen Investoren auch immer - in 2025 ist, ist einer recht mühselige Diskussion.


Egal wie mühselig die Diskussion ist: Wir können uns glaub ich darauf einigen, dass bei der erstmaligen Möglichkeit Anteile beim FCK zu erwerben zumindest durch die Fans ein 7stelliger Betrag fließen würde. Egal in welcher sportlichen SItuation man sich befindet. Das ist eben der Betrag, der den e.V. vor einem Insolvenzverfahren retten könnte, sofern die restlichen Umstände sich wieder verschlechtern sollten.


Ke07111978 hat geschrieben:Last not least ist es eben simpel der Wille der Mitglieder gewesen. Das war es womit geworben wurde bei der Ausgliederung. Das sollte umgesetzt werden. Zeitnah.


Also halten wir fest: Eine Kapitalerhöhung würde uns finanziell massiv helfen, uns sportlich und strukturell zu verbessern. Und aufgrund des aktuellen sportlichen Erfolgs und der aktuellen Ephorie wäre der Zeitpunkt gerade auch durchaus günstig. Es wurde den Mitgliedern darüber hinaus versprochen.

Und trotzdem vertrösten nun nicht nur sowohl Vereins als auch KGaA Gremien (und das auch noch in personell unterschiedlichen Besetzungen) die Fans hier immer weiter, sondern mittlerweile gab es sogar schon mehrere Aufsichtsrat Bewerber bei der diesjöhrigen und der letzten JHV, die sich gegen die zeitnahe Kapitalerhöhungs-Möglichkeit ausgesprochen haben. Das deutet halt doch darauf hin, dass mindestens einer meiner Punkte eben gerade recht stichhaltig greift...

Es ist ja wirklich nicht so als würde ich mich nicht auch über eine Öffnung der Fansäule nicht freuen. Auch als Nicht-Mitglied spiele ich durchaus mit dem Gedanken hier in einer zumindest symbolischen Höhe tätig zu werden. Und ja: Mich hat bei der Zusammenfassung zum Mitgliederforum auch die Erklärung geärgert. Aber ich glaube schon, dass es nachvollziehbare Gründe gibt, weshalb man den Schritt eben gerade nicht gehen möchte bzw, überhaupt gehen kann.



Beitragvon Ke07111978 » 02.12.2022, 19:37


Was den e.V. vor einer Insolvenz rettet, ist der Fakt, dass die KGaA ohne den e.V. (bzw. mit einem insolventen e.V.) keine Spiellizenz bekommt. Insofern besteht ein inhärentes Interesse der KGaA und ihrer Aktionäre, dass der e.V. nicht in die Insolvenz rutscht. Deshalb haben sie dem e.V. ja auch entsprechende Darlehen gegeben.

Mir geht es ganz simpel um die Begründung warum man die Fabsäule nicht öffnet. Die ist und war meines Erachtens falsch. Vielleicht sogar vorgeschoben.

Und dieses Argument mit der Unruhe kann ich einfach nicht mehr hören. Wenn ich meinen Mitgliedern verspreche, dass es eine Fansäule gibt und viele nur deshalb der Ausgliederung zustimmen. Ich dann den Verein aber anschließend in eine Situation manövriere in dem ich das nicht mehr umsetzten kann bzw. in der Umsetzung dann von andern abhängig bin, dann ist das schlicht und einfach umprofessionell. Zumal ja mit dieser Fansäule nichts kaputt gemacht wird. Ganz im Gegenteil. Das Thema ist ausschließlich positiv besetzt.

Ich sage es mal ganz simpel und platt: Solange die Fans Eintrittskarten kaufen, Fanartikel etc. - solang nehme ich ihr Geld gerne. Wollen sie aber Aktien kaufen, um sich ein bisschen als Teil der Veranstaltung zu fühlen und wieder halbwegs die Augenhöhe herzustellen, die sie als Mitglieder mal hatten, dann geht das auf einmal nicht mehr. Und wenn meine Interessenvertreter die ich wähle, die auch voller Herzblut versprochen haben, die Fansäule umzusetzen, mit einer Begründung um die Ecke kommen, die - nicht nur dich geärgert hat - dann ist das einfach ernüchternd.

Ich würde die Diskussion an dieser Stelle aber beenden, um den Thread hier nicht weiter vollzuspamen. Patrick / Thomas haben ja die Chance meine eigentliche Frage klarzustellen.

Hier kann weiter über Patrick und sein Interview geschrieben werden und das Thema Fansäule kann an anderer Stelle weiter besprochen werden.



Beitragvon Miggeblädsch » 02.12.2022, 21:15


Ke07111978 hat geschrieben:
Die erste Möglichkeit ist eine Kapitalerhöhung der KGaA zur Öffnung der sogenannten Fan-Säule. Bei dieser Möglichkeit fließt das Geld für den Verkauf von Kommanditaktien der KGaA zu. Diese Möglichkeit würde Steuern auslösen, wäre aber sofort umsetzbar, sofern einer Kapitalerhöhung zugestimmt wird.


@thomas, hier würde ich dich bitten nochmal bei Patrick nachzuhaken. Ich denke das ist ein Redaktionsfehler. Ich denke es sollte heißen, dass die Kapitalerhöhung in die KGaA keine Steuern auslöst. Falls doch, wäre ich an der Erläuterung sehr interessiert...
...


Da schließe ich mich an. Auch nach meinem Dafürhalten wäre diese Lösung steuerunschädlich. Sie wäre auch jederzeit umsetzbar, wie Herr Buchmann richtigerweise erwähnt. Interessant würde dann natürlich sein, ob unsere Investoren von ihrer Sperrminorität Gebrauch machen :wink:

Die Öffnung der Fan-Säule als Möglichkeit für die Fans, sich an ihrem Herzensverein beteiligen zu können, war ein grundlegendes Element des Ausgliederungsbeschlusses! Ein Element, ohne dessen Hinzunahme die Ausgliederung damals niemals beschlossen worden wäre! Dies war damals der Wille der Mitglieder und das dürfte sich wohl bis heute kaum geändert haben.
Ich kann ja nachvollziehen, dass man in unruhigen Fahrwassern der 3.Liga, vor dem Abstieg in die Regionalliga stehend, und -damit verbunden- eine weitere Insolvenz fürchtend, die Fans davor bewahren wollte, Geld zu verlieren und lasse dies als Begründung dafür gelten, dass man dem Wille der Mitgliederversammlung bisher nicht nachgekommen ist.
Aber heute, auf Tabellenplatz 4 in der 2.Liga und als medialer Hingucker in ganz Fußball-Deutschland würde ich mal sagen: „It’s now or never“…

Von seiner Ausbildung und Vita her gesehen, ist Herr Buchmann ein absolut geeigneter Kandidat, der Kompetenz einbringen kann. Die Sache mit dem Interessenskonflikt lasse ich mir mal durch den Kopf gehen...
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon Thomas » 03.12.2022, 13:17


Patrick Buchmann hat mich gebeten, folgende Reaktion/Korrektur auf die Frage von @Ken und die nachfolgende Diskussion zum Thema "Fan-Säule" an Euch weiterzugeben:

Patrick Buchmann hat geschrieben: Im Forum wird folgender Satz von mir diskutiert: "Diese Möglichkeit würde Steuern auslösen, wäre aber sofort umsetzbar".

Folgende Klarstellung: Die Möglichkeit (Kapitalerhöhung in der KGaA) würde keine Steuern im e.V. auslösen und wäre ohne 7-Jahresfrist sofort umsetzbar - sofern alle bisherigen Investoren einer Kapitalerhöhung zustimmen.

Besten Dank und sportliche Grüße, Patrick Buchmann


Wir haben den Satz im Interview entsprechend korrigiert, danke für Eure aufmerksamen Hinweise. :daumen:
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon ExilDeiwl » 03.12.2022, 14:39


Weil ich da kein Fachmann (und gelegentlich auch Haarespalter - oder Zwischen-den-Zeilen-Leser, das klingt freundlicher :wink: ): würde eine Kapitalerhöhung denn Steuern in der Kapitalgesellschaft auslösen? Im e.V. ja nicht, weil der von der Kapitalerhöhung ja nur mittelbar betroffen ist.

Soweit ich das bei einer kurzen Recherche herausgefunden habe, ist es auch in der Kapitalgesellschaft so, dass eine Kapitalerhöhung keine Steuern auslöst., @Ken oder @Miggeblädsch :winken: können das sicherlich nochmal bestätigen.
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Zoua » 03.12.2022, 15:46


Das Interview mit Patrick Buchmann hat mich überzeugt. Leider bin ich morgen nicht auf der MV dabei. Meine Stimme hätte er. Bin selbst als Jurist im Steuerrecht tätig und sein fachliches Know-How kann unser FCK gut gebrauchen. Auch wenn erst mal nur als Back-Up ...



Beitragvon Zoua » 03.12.2022, 16:02


ExilDeiwl hat geschrieben:Soweit ich das bei einer kurzen Recherche herausgefunden habe, ist es auch in der Kapitalgesellschaft so, dass eine Kapitalerhöhung keine Steuern auslöst., @Ken oder @Miggeblädsch :winken: können das sicherlich nochmal bestätigen.


Noch kurz zu deiner Frage: So weit ich weiß hat die KG bereits mit dem Einstieg von PMG eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Auch die SPI hatte damals neu ausgegebene Anteile erworben. Offenbar war der Grund, dass das Beteiligungsverhältnis zwischen SPI und PMG stimmt und natürlich Liquidität für die KG. Kann mich da aber auch gewaltig irren, habe das nicht so genau verfolgt.

Auf jeden Fall stellt sich m.E. die steuerrechtliche Problematik der "einbringungsgeborenen Anteile" mit der Haltefrist von 7 Jahren nur bei den Anteilen des e.V. Von daher klingen für mich die von Patrick Buchmann aufgezeigten Optionen absolut plausibel. Auch ich bin aber für Option 2 (Verkauf der e.V,-Anteile), weil die Entschuldung des e.V. eines unserer großen Ziele bleiben muss. Das heißt die Anteile können halt erst nach der Haltefrist veräußert werden und die Öffnung der Fansäule zieht sich noch etwas hin.



Beitragvon ExilDeiwl » 03.12.2022, 17:56


Danke, @Zoua! Was die Wahl der Varianten betrifft, hat ja @Ken ganz gut beschrieben, wie man das Thema Liquidität des e.V. Lösen könnte (zinsgünstiges Darlehen der KGaA. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der e.V. Aktien verkaufen könnte, selbst wenn die Fansäule bereits über eine Kapitalerhöhung in der KGaA geöffnet wäre. Denn wenn es weiterhin sportlich einigermaßen erfolgreich läuft, ja sollte es in den kommenden Jahren sogar klappen, den Wiederaufstieg in die 1.BL zu schaffen, dann wird das Interesse an Anteilen des FCK auch da sein. Sei es durch Fans, die entweder aufstocken wollen oder die vielleicht bei einer ersten Verkaufswelle gerade nicht flüssig waren oder aus anderen Gründen nicht kaufen konnten/wollten. Oder aber durch weitere Interessenten. Interessant fand ich auch @Kens Szenario bzgl. Der Verwässerung der Vereinsanteile durch Kapitalaufstockung. Da steht der e.V. deutlich besser da, als bei Veräußerung der eigenen Anteile.
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Miggeblädsch » 03.12.2022, 21:10


ExilDeiwl hat geschrieben:...Soweit ich das bei einer kurzen Recherche herausgefunden habe, ist es auch in der Kapitalgesellschaft so, dass eine Kapitalerhöhung keine Steuern auslöst., @Ken oder @Miggeblädsch :winken: können das sicherlich nochmal bestätigen.

Hiermit bestätige ich deine Recherche :winken:

Zoua hat geschrieben:...Auf jeden Fall stellt sich m.E. die steuerrechtliche Problematik der "einbringungsgeborenen Anteile" mit der Haltefrist von 7 Jahren nur bei den Anteilen des e.V. ...

Ja, das stimmt. Im Fall einer Kapitalerhöhung handelt es sich ja nicht um "einbringungsgeborene Anteile"

Zoua hat geschrieben:... Auch ich bin aber für Option 2 (Verkauf der e.V,-Anteile), weil die Entschuldung des e.V. eines unserer großen Ziele bleiben muss. Das heißt die Anteile können halt erst nach der Haltefrist veräußert werden und die Öffnung der Fansäule zieht sich noch etwas hin.

Warum siehst du nur Option1 oder Option2? Ich erachte beide Optionen als absolut notwendig. Die Profiabteilung braucht Geld und der e.V. braucht Geld!

Die KGaA braucht Geld für die sportliche Weiterentwicklung. Das kann nur Option1 liefern, denn die Mittel aus der Kapitalerhöhung (=Option1) fließen der KGaA zu, und damit in den Profifußball. Diese Option sollte sofort genutzt werden, das Momentum mitnehmend.

Der e.V. braucht wiederum Mittel zur Schuldentilgung, die er nur aus einem Anteilsverkauf (=Option2) generieren kann. Diese Möglichkeit hat der e.V. erst ab 2025, jedenfalls ohne Steuerschaden. Bis dahin müssen die Investoren den e.V. mit Darlehen am Leben erhalten.

Das Geld für unsere Weiterentwicklung brauchen wir aber sofort, und nicht erst in 3 Jahren.

It's now or never 8-)
Jetzt geht's los :teufel2:




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