Archiv für Threads zu nicht mehr aktuellen Spielen.

Beitragvon Zamorano » 24.05.2017, 23:34


daachdieb hat geschrieben:
Zamorano hat geschrieben:Interessante Denkanstöße. Mal rückgefragt:

Danke für dein feedback.
Zamorano hat geschrieben:1 ..., über die internen Gremien der Verbände auf Reformen im gewünschten Sinne drängen, ...

s mein Hinweis auf das Verhalte der Verbäde nach 12:12
Zamorano hat geschrieben:2. Wieso sollte ein "normaler" Fan Interesse daran haben, die "Scheinobrigkeit" der Verbände durch eine - etwas überspitzt gesagt - "Tyrannei" der Ultras zu ersetzen?

Das ist nicht die Frage. Als "normaler Fan" hätte ich die Debatte (12:12) gerne weiter geführt gesehen. Ob es zB möglich wäre Pyrotechnik so zu zertifizieren und Regeln für ihr abbrennen zu formulieren, dass mir, als "normalem Fan" es möglich macht, mich weiterhin an Pyroaktionen zu erfreuen.
Zamorano hat geschrieben:Bloß, weil ich einiges am DFB auszusetzen habe, muss ich nicht zwangsläufig sämtliche "Ausdrucksformen" der Ultras gutheißen.

"Die Ultras" (und selbst "die Hools" - wenn es da überhaupt noch Unterschiede gibt) sind mir "normalerm Fan" immer noch näher als die Verbände. Mir kommen die Pyro- und MfA-Debatten immer recht aufgeblasen vor. Während man sich den oft zweifelhaften (und in ihrer Wirkmacht für uns "normale Fans" viel weitreichendere) Entscheidungen der Verbände einfach schluckt.
Zamorano hat geschrieben:Ob die Ultras von ihrer Macht einen verantwortungsvollen Gebrauch machen (würden), wage ich zu bezweifeln. Und eventuell erscheint einem in diesem Lichte der DFB tatsächlich als das kleinere Übel.

Bei mir ist es genau andersrum.
Zamorano hat geschrieben:3. So symbolisch sind die Strafen keineswegs. Wir reden hier immerhin von jährlichen Summen, die das Jahresgehalt so mancher Fans weit überschreiten dürften.

Deshalb habe ich es auch nicht mit deinem oder meinem Jahresgehalt verglichen, sondern in Relation zum Umsatz eines Fußballvereins gesetzt.


Danke für die Antwort. Auch wenn sich schon wieder andere Threads nach vorne drängen und ich allein mit dem Lesen kaum nachkomme, wollte ich doch noch einen Kommentar dazu schreiben.

1.
Die eigentliche Frage hast du umschifft: Was wäre die Alternative zur Mitgliedschaft im DFB und den angeschlossenen Verbänden? Du bist ja skeptisch, was die Durchsetzung von Fan-Interessen innerhalb der Verbandsstruktur (mit zugehöriger Verbandsgerichtsbarkeit) angeht. Was aber sollte an deren Stelle treten?

2.
Die Ultras wären mir gleichgültig, wenn, ja wenn mir nicht das warnende Beispiel anderer Länder vor Augen stünde, wo von vergleichbaren Gruppen ausgehende Gewalt auch Unbeteiligte in einem Umfang trifft, dass sich "normale" Fans lieber aus den Stadien fernhalten.

Die Anbiederung der Vereine an solche Vereinigungen, ob sie sich nun Ultras oder sonstwie nennen, wertet diese über die Maßen auf. In der Folge stellt sich bei diesen Gruppen das Gefühl ein, unantastbar zu sein - mit allem, was ein solches Gefühl an aggressivem Machtgehabe befördert.

Überfälle auf Fanbusse, Feuerwerkskörper auf Bereiche, wo Familien sitzen, und Gepöbel oder sogar Drohungen gegen die eigenen Spieler sind vielleicht nur der Anfang, wenn nicht rechtzeitig eine klare Linie von den Vereinen zwischen tolerablem und intolerablem Verhalten gezogen wird. Ich fürchte aber, dies geschieht derzeit nur wenig konsequent, weshalb wir uns in Zukunft auf größere Probleme einstellen dürfen.

3.
Den Vergleich mit dem Jahresgehalt habe ich gewählt, um zu verdeutlichen, dass die Sparmaßnahmen des Vereins unter anderem auch die Angestellten auf der Geschäftsstelle treffen, während Vereinsvermögen andernorts mutwillig in Rauch umgesetzt wird. Unabhängig vom Sinn und Unsinn der Strafen: Für mich ist das bestenfalls unsolidarisch, um nicht zu sagen asozial.



Beitragvon daachdieb » 25.05.2017, 10:09


Zamorano hat geschrieben:1. Die eigentliche Frage hast du umschifft: Was wäre die Alternative zur Mitgliedschaft im DFB und den angeschlossenen Verbänden? Du bist ja skeptisch, was die Durchsetzung von Fan-Interessen innerhalb der Verbandsstruktur (mit zugehöriger Verbandsgerichtsbarkeit) angeht. Was aber sollte an deren Stelle treten?

Dialog. Da diese verbale Auseinandersetzung einseitig abgebrochen wurde hat sie sich auf eine nonverbale Auseinandersetzung (Pyro/Spruchbänder auf der einen und Geldstrafen auf der anderen Seite) verlagert.
Zamorano hat geschrieben:2.Die Ultras wären mir gleichgültig, wenn, ja wenn mir nicht das warnende Beispiel anderer Länder vor Augen stünde, wo von vergleichbaren Gruppen ausgehende Gewalt auch Unbeteiligte in einem Umfang trifft, dass sich "normale" Fans lieber aus den Stadien fernhalten.

Sorry, das ist Angstmache (Beispiele aus anderen Ländern) und Quatsch. Es gäbe auch Beispiele aus Deutschland, wo Ultragruppen ihren Support eingestellt haben, weil aus den eigenen Reihen Gewalt ausging. Dort haben jetzt kampfsporterprobte, erlebnisorientierte Gruppen das Sagen in den Kurven.
Die "normalen Fans" wenden sich eher aus anderen Gründen vom Fußball ab.
Zamorano hat geschrieben:Die Anbiederung der Vereine an solche Vereinigungen, ob sie sich nun Ultras oder sonstwie nennen, wertet diese über die Maßen auf. In der Folge stellt sich bei diesen Gruppen das Gefühl ein, unantastbar zu sein - mit allem, was ein solches Gefühl an aggressivem Machtgehabe befördert.

Sie sind eben eine größere Gruppe und bekommen, wie auf dem "freien Markt" üblich, Sonderkonditionen. Kaufst du 2 Pflaumen kosten die dich relativ mehr als einen Großabnehmer, der 2 Tonnen von dem Zeug kauft. Es gibt ja Gründe, warum der Verein diesen Gruppen Privilegien einräumt. Aber gleichzeitig von den Pyroaktionen distanziert. Wo die Aggressivität über eine rote Linie wie zB
Zamorano hat geschrieben:Überfälle auf Fanbusse, Feuerwerkskörper auf Bereiche, wo Familien sitzen, und Gepöbel oder sogar Drohungen gegen die eigenen Spieler

geht, ist Ende der Fahnenstange. Da bin ich bei dir.
Zamorano hat geschrieben:sind vielleicht nur der Anfang, wenn nicht rechtzeitig eine klare Linie von den Vereinen zwischen tolerablem und intolerablem Verhalten gezogen wird. Ich fürchte aber, dies geschieht derzeit nur wenig konsequent, weshalb wir uns in Zukunft auf größere Probleme einstellen dürfen.

Reden wir hier über den FCK oder zB Cottbus?
Zamorano hat geschrieben:3. Den Vergleich mit dem Jahresgehalt habe ich gewählt, um zu verdeutlichen, dass die Sparmaßnahmen des Vereins unter anderem auch die Angestellten auf der Geschäftsstelle treffen, während Vereinsvermögen andernorts mutwillig in Rauch umgesetzt wird. Unabhängig vom Sinn und Unsinn der Strafen: Für mich ist das bestenfalls unsolidarisch, um nicht zu sagen asozial.

Ein Abstieg in Liga 3 hätte noch viel mehr "Sparmaßnahmen" nach sich gezogen. Die Ordner, die jetzt in den X.4er Blöcken nicht mehr "gebraucht" werden - die wären ihren Job auch los wenn es keine Pyrostrafen gäbe. Alleine der Transfer von Mujdza hat mehr Geld verbrannt als die Pyroaktionen der letzten Jahre (@potto hat ja einen Computer mit Internetzugang und könnte mal recherchieren, was der FCK in den letzten 20 Jahren an Strafen wegen Pyro wirklich zahlen musste - und was davon in vereinseigene Projekte investiert wurde).
Ich habe sicher nichts dagegen, wenn ein "Täter" durch die Polizei ermittelt, angeklagt und zum Zahlen verpflichtet wird. Denunziation aus den eignen Reihen finde ich dagegen "wenig sexy" (um nicht zu sagen unsolidarisch und asozial).
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de




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