Uff e Wort mit Boris Tomiak: "Ich muss weiter hart an mir arbeiten" (Der Betze brennt)

Boris Tomiak: "Ich muss weiter hart an mir arbeiten"

Uff e Wort mit Boris Tomiak: Er ist fester Bestandteil der Defensive des 1. FC Kaiserslautern. Wir haben mit dem 23-Jährigen über eine enorme Entwicklung gesprochen, aber auch über eine Flanke, die er gerne verhindert hätte.

Als Boris Tomiak im Sommer 2021 von Fortuna Düsseldorf II an den Betzenberg gewechselt ist, da kannten ihn allenfalls echte Fußball-Nerds. Mittlerweile ist der Innenverteidiger aber aus der Lautrer Abwehrreihe nicht mehr wegzudenken. In der Aufstiegssaison war er einer der Leistungsträger und auch in den ersten vier Zweitliga-Spielen seiner Karriere hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass die FCK-Defensive auch gegen ambitionierte Gegner meist nicht viel zugelassen hat. Er selbst verpasste dabei noch keine einzige Spielminute. Bei der 0-1-Heimniederlage gegen Paderborn erlebten der 1,93 Meter Hüne und seine Mannschaftskollegen nun aber den ersten Rückschlag - doch für den gebürtigen Essener ist das kein Anlass, Trübsal zu blasen: "Klar tut es weh, jetzt keine Punkte mitgenommen zu haben. Aber es gibt auf keinen Fall einen Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Wir haben wieder ein gutes Spiel gemacht und genauso müssen wir die kommenden Wochen weiter machen und mit der gleichen Einstellung nach Fürth fahren." Im DBB-Kurzinterview haben wir aber zunächst noch einmal auf die jüngere Vergangenheit zurückgeblickt.

Drei Fragen und drei Antworten mit Boris Tomiak:

Der Betze brennt: Boris Tomiak, Hand aufs Herz: Wie oft hast Du in den vergangenen Tagen noch an die 12. Minute im Spiel gegen den SC Paderborn gedacht?

Boris Tomiak (23): Achso, ich weiß, worauf Du anspielst. Ja, ich habe schon noch ein paar Mal an meine vergebene Kopfballchance gedacht. Es wäre natürlich schön gewesen, wieder so einen frühen Türöffner in der Partie zu haben. Aber es hat allgemein der Gedanke überwogen, dass es sehr ärgerlich ist, dass wir jetzt das Spiel verloren haben, was wir, glaube ich, nicht hätten verlieren müssen. Ich fand unser Spiel vor und nach dem Platzverweis nämlich gar nicht so unterschiedlich. Auch in der ersten Halbzeit haben wir schon fast nichts zugelassen, auch zu Zehnt konnten wir das unter großem Kraftaufwand fortsetzen. Insgesamt hatten wir meiner Meinung nach sogar die besseren Chancen. Von daher hätten wir es uns verdient, etwas Zählbares mitzunehmen. Zumindest einen Punkt hätten wir uns am Ende verdient.

Der Betze brennt: Du sprichst die Niederlage schon an. Lange konntet Ihr trotz Unterzahl Paderborn in Schach halten und klare Torchancen verhindern - bis zur 82. Minute. In der Entstehung spielst auch Du eine Rolle, als Richmond Tachie sich gegen Dich durchsetzen kann, der dann die entscheidende Flanke schlägt. Mit ein paar Tagen Abstand: Hättest Du das besser verteidigen können?

Tomiak: Leider leisten wir uns in der Szene das einzige Mal im Spiel eine Kette von einigen Fehlern, die in der 2. Bundesliga eben prompt bestraft werden. Erik Durm und ich haben Richmond Tachie schon umzingelt, sodass er eigentlich nicht mehr viel ausrichten kann. Wir hatten ihn schon nach außen gedrängt und lassen ihn dann doch noch flanken, eigentlich muss ich da den Fuß davor bekommen. Dann kommt die Flanke aber eben, was immer einmal passieren kann. Da können wir es trotzdem immer noch verteidigen, aber im Zentrum sind wir dann auch nicht mehr an den Männern dran, wodurch das Gegentor dann fällt.

Der Betze brennt: Nichtsdestotrotz gehörst Du zu den Spielern, die, seit sie hier in Kaiserslautern sind, eine enorm positive Entwicklung durchlaufen haben. Vor etwas mehr als einem Jahr hast Du schließlich noch in der Regionalliga gekickt. Wie siehst Du ganz persönlich Deine Entwicklung, bist Du selbst schon in der 2. Bundesliga angekommen?

Tomiak: Ich bin vor allem zufrieden, wie wir als Ganzes in der 2. Bundesliga angekommen sind und dass wir schon sieben Punkte auf dem Konto haben. Wir sind damit auf jeden Fall im Soll. Natürlich ist es auch ganz persönlich ein schönes Gefühl. Vergangenes Jahr war erst mein erstes Profijahr in der 3. Liga, dieses Jahr spiele ich erstmals Zweite Liga. Man muss es genießen und immer weiter hart an sich arbeiten.

Quelle: Der Betze brennt

Cooler Typ, der Boris.
Wäre schön, wenn er noch lange beim FCK bliebe.

Der Betze brennt: Du sprichst die Niederlage schon an. Lange konntet Ihr trotz Unterzahl Paderborn in Schach halten und klare Torchancen verhindern - bis zur 82. Minute. In der Entstehung spielst auch Du eine Rolle, als Richmond Tachie sich gegen Dich durchsetzen kann, der dann die entscheidende Flanke schlägt. Mit ein paar Tagen Abstand: Hättest Du das besser verteidigen können?

Tomiak: Leider leisten wir uns in der Szene das einzige Mal im Spiel eine Kette von einigen Fehlern, die in der 2. Bundesliga eben prompt bestraft werden. Erik Durm und ich haben Richmond Tachie schon umzingelt, sodass er eigentlich nicht mehr viel ausrichten kann. Wir hatten ihn schon nach außen gedrängt und lassen ihn dann doch noch flanken, eigentlich muss ich da den Fuß davor bekommen. Dann kommt die Flanke aber eben, was immer einmal passieren kann. Da können wir es trotzdem immer noch verteidigen, aber im Zentrum sind wir dann auch nicht mehr an den Männern dran, wodurch das Gegentor dann fällt.

In der Szene merkt man dann eben den Klassenunterschied. Den Ball von der Auslinie da in vollem Tempo so hart und platziert in den Strafraum zu bringen, dazu braucht es fast schon artistische Skills. Erstklassig gemacht von Tachie! Ich glaube, damit hat einfach keiner gerechnet - weder Tomiak noch die Kollegen in der Mitte. Dann die Volleyabnahme und der Abstauber. Ein super Tor der sonst harmlosen (unser Verdienst) Paderborner Offensive. In der dritten Liga hätten die meisten Flügelspieler den wohl ins Aus verstolpert oder bestenfalls einen Eckball rausgeholt.

Tomiak ist ein super Typ und ein geiler Verteidiger am Anfang seiner Entwicklung. Am besten gibt man ihm jetzt schon einen Rentenvertrag... aber unter normalen Umständen dürften wir ihn perspektivisch kaum halten können.

Vielleicht überzeugt ihn der Teamspirit, noch etwas hier zu bleiben, tolle Angebote abzulehnen, den FCK langsam wieder in Liga 2 zu etablieren, dann oben anzugreifen, dann in die erste Liga... man wird ja noch träumen dürfen...!

Hau dich weiter so rein, Boris, und ich würde mich tierisch freuen, wenn du uns lange, lange beim FCK erhalten bleibst!

Wo soll er denn hin?
Er ist doch schon beim FCK.