Archiv für Threads zu nicht mehr aktuellen Spielen.

Beitragvon Lautern-Fahne » 01.05.2023, 19:42


Gute Diskussionskultur hier. Zumindest auf den letzten 3 Seiten.

Inhaltlich stehe ich in der Mitte zwischen Gazza und MarcoReich. Unseren Fußball kritisierte ich bereits Mitte der Hinrunde als "Hoch und Weit auf Boyd". Nachdem die heroischen Aufholjagden zunehmend ausblieben, gibt es immer mehr, denen das nicht gefällt. Da bin ich voll beim Gazza.

Es ist aber nicht abstreitbar, dass Schuster in der Rückrunde versucht davon wegzukommen. Wir spielen viel flacher, mit einem größeren Fokus auf den Außen. Zulasten von Klement. Mit durchwachsenem Erfolg, aber Spiele wie gegen Kiel, H96, Heidenheim oder jetzt Hansa Rostock zeigen, wie offensiver Fußball mit der Mannschaft geht und waren ansehnlich. Die Ergebniskrise rührt m.M.n. weniger aus Fehlern des Trainers. Sondern einfach daraus, dass SCP, Pauli, Darmstadt und Magdeburg einfach diese Saison viel besser als Fürth oder die Arminia sind.

2te Liga ist "Die Abwehr gewinnt Meisterschaften", auf die Spitze gebracht. 90% der Mannschaften gehen mit dem Credo ins Spiel, dass sie das Spiel des Gegner erstmal zerstören und die 2,3 guten Kicker im Kader irgendwie ein Tor machen sollen. Und danach wird noch Stahl in den Beton gegossen. Wer es schafft, die meisten zu Null Spiele zu machen, steht oben. Das sind diese Saison HDH (13mal zu null) und D98 (11mal). Darum dreht sich in Schusters PKs auch immer alles um Defensivarbeit.

Und da stehe ich beim MarcoReich. Der Kader gibt einen dominanten Offensivfußball, den manch einer hier will, nicht her. Und passt auch nicht zu dieser Schweineliga. Es geht darum, weniger oft das 1:0 zu fangen. Wenn man nur 6 Mal zu Null spielt, müssen Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen, um oben mitzuspielen.

Das Traumbeispiel ist Pauli: in der Hinserie spielten sie 1mal zu null und standen unten drin. In der Rückrunde haben die nichtnur 10mal am Stück gewonnen. Sondern davon auch 9mal die Null gehalten. Die haben bis aufs Derby dicht gemacht.
Und wenn hinten die Null steht, kann man vorne auch mehr Risiko gehen und ist generell entspannter.

Auch nächste Saison werden wir kampfbetonten Fußball spielen. Die Mannschaft kennt das, kann das- und ich denke, dass die meisten der Spieler das auch wollen. Dazu ist es billiger eine sehr gute Abwehr zu bauen als eine gute Offensive. Wir brauchen schon 1,2 Leute die ein 1:1 gewinnen oder alla Wunderlich die Kugel unter die Latte nageln können. Dann knacken wir auch mal die Mauern aus Regensburg und Rostock.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon roterteufel81 » 01.05.2023, 20:05


@Lautern-Fahne: Das letzte mal erfolgreichen zu Null Fußball haben wir damals 14/15 unter Runjaic gespielt, der dann vom Berg gejagt wurde.

War ja vielen zu „langweilig“ den taktisch guten und äußerst effektiven Fußball zu sehen. Wie oft wurde da bei 1:0 Sieg ein Pfeifkonzert veranstaltet…

Damals waren es 14 zu Null, davon 9 zu Null Siege.

Den Aufstieg zwar knapp verpasst, aber immer oben mitgespielt.

Mir ist das lieber 14x „langweilig“ zu null spielen und erfolgreich sein, als Spektakel und nix kommt bei rum.

Bin immer noch auf dem Standpunkt, dass es einer der besten Trainer war, die wir in der jüngeren Zeit des FCK hatten.

Neben meinen 3 persönlichen Favoriten, die in meinen Augen was getaugt haben und taugen (Schuster, Runjaic und Kurz), waren da ziemlich viele bescheidene Übungsleiter dabei, um es freundlich zu schreiben. Daher würde mich bei denen, die Schuster gerne ersetzen möchten, auch mal interessieren, wen Sie sich da so vorstellen würden…
Zuletzt geändert von roterteufel81 am 01.05.2023, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon Mephistopheles » 01.05.2023, 20:32


Dass Runjaic gehen musste, verstehe ich bis heute nicht. War in meiner Wahrnehmung ein Fehler. Könnte auch bei Schuster ein Fehler sein, ihn wegzuschicken. Habe von dem Spiel nur die letzten 30 Minuten gesehen. Das sah eigentlich gut aus. Und trotzdem: Das Team muss weiterentwickelt werden. Viele trauen das Schuster nicht zu. Ich glaube, dass er das Team weiterbringen kann. Er hat - daran darf erinnert werden - ja doch etwas erreicht. :wink:



Beitragvon Torres92 » 02.05.2023, 01:34


Runjaic war tatsächlich einer der besseren Übungsleiter den wir hatten. Hat auch immer schön und effizient mit einem 4-4-2 spielen lassen.

Zu Schuster: Mir ist es wurst, ob wir hässlich gewinnen, oder schön offensiv spielen. Doch ist einfach der Trend den wir hinlegen eher besorgniserregend. Auswärts null Offensivdrang und keine Tore. Da muss er auf jeden Fall ansetzen und mit Hengen die für ihn benötigten Puzzleteile hinzufügen. Jetzt ist genug Zeit um alles was benötigt wird für nächste Runde, zu analysieren.

Zum Thema Trainerwechsel… Ich wäre bei Schuster sehr vorsichtigt. Mir kommt es nämlich so vor, dass Schuster einer der wenigen ist, der auch etwas mit der von ihm zusammengestellten Mannschaft etwas bewegen kann:
In Aue wurde DS am 32. Spieltag nach einem 2-8 gg Paderborn entlassen, nachdem er Aue 2x Hintereinander im Mittelfeld der 2. Liga platziert hatte. Zu dem Zeitpunkt gg Paderborn waren sie mit 41pkt 3 Spieltage vor Schluss mit 11pkt vor dem 16. Platz zwar nicht rechnerisch, aber eigentlich schon gerettet.
Entlassen wurde er laut Vereinsführung ,,um in der neuen Saison neue Impulse in der Mannschaft setzen zu können“.
Aue ist die Saison darauf abgestiegen….

In Augsburg wurde er zur Halbserie entlassen nach einem, für Augsburger Verhältnisse, normalen und mittelmäßigen Start - Platz 13 5pkt vor dem Rettenden Ufer. Auf ihn folge dort Manuel Baum. Abstiegskampf bis Spieltag 34 und nur mit einem Punkt gerettet. Auch dort ging es eher nach unten nachdem Schuster entlassen wurde.



So viel zu einer zu schnellen Trennung von Schuster. Lieber in Ruhe mit Hengen arbeiten lassen. Die Schaukeln das schon.



Beitragvon lancelot666 » 02.05.2023, 06:19


Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man herzlich lachen, über manche Posts zum Trainer.
Da spielt man 2. Liga, nahezu mit der Aufstiegsmannschaft, steht auf dem 7. PLATZ der Tabelle und da fordern *Fachleute" nach nicht mal einer Saison, den Kopf des Trainers.
Da deliert Einer von Schrottfußball, in einem Auswärtsspiel bei einem etablierten Zweitligisten, in dem man praktisch die zweite Halbzeit auf ein Tor spielte.

So, mit dieser übertriebenen Erwartungshaltung wird das nix. Mit "Schwieriges Umfeld" ist das noch positiv beschrieben.
Trost gibt mir in manchen Dingen
Ritter Götz von Berlichingen!



Beitragvon K-Town150677 » 02.05.2023, 06:41


Sagt der, der Woche für Woche in "Fachleute" Manier, einen eigenen Spieler kritisiert. :daumen:



Beitragvon lancelot666 » 02.05.2023, 07:14


Darf man das nicht?
Man darf auch den Trainer mal kritisieren, für die eine oder andere Fehlentscheidung.
Aber nach nicht mal einer, durchaus erfolgreichen Saison in Frage stellen?
Trost gibt mir in manchen Dingen
Ritter Götz von Berlichingen!



Beitragvon Talentfrei » 02.05.2023, 08:12


Ich weiß überhaupt nicht wie man auf die Idee kommt das Schuster die Mannschaft nicht weiterentwickelt. Hat er doch schon. Wir spielen mit unserem Drittligakader. Dem hätte ich letztes Jahr nicht zugetraut überhaupt die 2. Ligaklasse zu halten. Da hat sich ,wenn man mal überlegt, sich jeder weiterentwickelt. Das auch durch den Trainer.



Beitragvon DerRealist » 02.05.2023, 09:08


Der Schlüssel ist und wird die Kaderplanung für die Saison 2023/24 sein. Hengen ist gefordert. Aber eigentlich ja auch oder vor allem die neue Personalie:
Enis Hajri.
Über den spricht irgendwie keiner. Ist er als technischer Direktor Sport nicht für die Kaderplanung zuständig?

Hoffnung 1: Hengen/Hajri und Schuster bekommen das zusammen hin. Und zwar mit Weitblick. Die Erkenntnisse aus dieser Saison und dem Halten der Klasse (Step 1) folgt als Umsetzung eines Master-Planes das Festigen der Klasse in der 2.Bundesliga (Step 2). Jahrelang konsolidieren in Liga 2 wird aber schwer möglich sein. Ich denke das stellen sich einige zu einfach vor. Den Weg Sandhausens und Co. kann der FCK aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge nicht gehen. Also wird dieses Festigen der 2.Liga (Step 2) ein nicht zu langes Unterfangen sein.

Hoffnung 2: Die Investoren sehen das genauso, bzw. das alles ist genauso mit ihnen abgestimmt. Das Geringste, was wir in unserer Situation gebrauchen können, ist ein Überdrehen und ein massiver Druck des Müssens. Sanfter Druck, stetig wachsende Zielsetzung und sportlich realistische sich entwickelnde Ziele wären da eher angebracht.

Hoffnung 3: Die Euphorie des Aufstiegs in Liga 2 + die sich jetzt anschließende gute Saison mit Klassenerhalt wird in die Saison 23/24 übertragen, gepaart mit einer Entwicklung der Mannschaft (teils durch Kaderplanung, teils aber vor allem in der Lösungsfindung, was das Knacken der jeweiligen Gegner und ihre Anforderungsprofile angeht), welche sich immer weiter festigt.

Ich rechne nicht mit dem Aufstieg 23/24. Ich erwarte aber Wehrhaftigkeit und Galligkeit, was das eigene Spiel angeht und einen Trainer, welcher der Mannschaft, die Lernt und sich entwickelt und weiter zusammenwächst, Lösungen an die Hand gibt. Es ist ok auch mal einen schlechten Tag zu haben. Es ist ok sich einzugestehen, dass andere Mannschaften schon einen Ticken weiter sind. Aber man sollte schon dem Team das Vertrauen geben etwas aufbauen zu dürfen, wenn sich jeder dahinterklemmt, trotz aller Zwänge.

Soweit die Hoffnungen. Die Ängste ergeben sich letztlich aus der negativen Umformulierung des oben Genannten. Kaderplanung fruchtet nicht, Schuster entwickelt nicht, massiver Druck der Investoren aufsteigen zu müssen, Streit über die Zielsetzungen und weitere Vorgehensweise (gefühlt zyklenmässig bei fast jedem Verein - in dessen Folge dann immer einer geht und ein anderer sich durchsetzt - Ausgang oftmals nicht vorhersehbar).

Es geht darum die Balance zu finden. Ich habe da mit Hengen als Schnittstelle ein gutes Gefühl. Ich hoffe er wird auch gut durch Hajri ergänzt und entlastet.



Beitragvon luzifer86 » 02.05.2023, 10:01


@DerRealist

Diesen Post unterschreibe ich zu 100%, bei diesem passt ironischerweise selbst der Nutzername des Verfassers wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. :wink:



Beitragvon Lautern-Fahne » 02.05.2023, 10:53


roterteufel81 hat geschrieben:@Lautern-Fahne: Das letzte mal erfolgreichen zu Null Fußball haben wir damals 14/15 unter Runjaic gespielt, der dann vom Berg gejagt wurde.

War ja vielen zu „langweilig“ den taktisch guten und äußerst effektiven Fußball zu sehen. Wie oft wurde da bei 1:0 Sieg ein Pfeifkonzert veranstaltet…

Damals waren es 14 zu Null, davon 9 zu Null Siege.

Den Aufstieg zwar knapp verpasst, aber immer oben mitgespielt.

Mir ist das lieber 14x „langweilig“ zu null spielen und erfolgreich sein, als Spektakel und nix kommt bei rum.

Bin immer noch auf dem Standpunkt, dass es einer der besten Trainer war, die wir in der jüngeren Zeit des FCK hatten.

Neben meinen 3 persönlichen Favoriten, die in meinen Augen was getaugt haben und taugen (Schuster, Runjaic und Kurz), waren da ziemlich viele bescheidene Übungsleiter dabei, um es freundlich zu schreiben. Daher würde mich bei denen, die Schuster gerne ersetzen möchten, auch mal interessieren, wen Sie sich da so vorstellen würden…


Wir haben dann dieselbe Meinung. Die 3 waren mehr oder weniger die einzigen Trainer, die einen Plan hatten. Oft defensiv orientiert- aber das sagt man ja Feldkamp und Rehhagel auch nach. Der Betze war immer dann erfolgreich, wenn die Abwehr stark war.

Allerdings muss man im Nachgang leider auch erwähnen, dass Coach Costa es halt nicht schaffte mit einem der stärksten Kader seit der Meistersaison aufzusteigen. Die Truppe war im Nachgang betrachtet Kuntz Meisterstück. Und genauso wie Rostock stellten sich die Gegner gegen uns hinten rein und spekulieren darauf, dass das Publikum ausrastet. Ist derzeit noch nicht der Fall. Aber das kommt. Und dann werden König Ottos (oder auch José Mourinhos) Methoden wieder aktuell:

https://www.kicker.de/in-der-ottokratie-herrschen-fuersorge-und-ungnade-948785/artikel
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon roterteufel81 » 02.05.2023, 12:49


@Lautern-Fahne: Hieß das damals nicht immer gerne "kontrollierte Offensive" ? :-)

Ja, leider wurde Costa genau der versemmelte Aufstieg 4 Tage vor Schluss zum Verhängnis. Eigentlich schade, dass man es auch da wieder "nach den gängigen Automatismen" im Wesentlichen dem Trainer angelastet hat, obwohl der Kader auf dem Platz in der Pflicht ist.

Die guten alten König Otto Methoden "Alle Schnauze, sonst Ärger, hier regiert nur einer und das bin ich". Die Artikel und Dokus auf Kicker, SWR etc. sind einfach grandios und erwecken nostalgische Gefühle :-)

(Oh Gott, dass Phrasenschwein platzt heute noch vor lauter Münzen, wenn ich weiter schreibe)

Ich für mich hoffe jedenfalls, dass man sich von dem leicht unruhigen Umfeld bei dBB nicht nervös machen lässt und wirklich ganz in Ruhe analysiert, was das Beste (in der Causa Schuster) ist. Dass der Kader an mehreren Stellen (auch spielerisch) verstärkt werden muss, daran gibt es keinen Zweifel. Und da werden auch Einige auf der Strecke bleiben. Aber das Wohle des Vereins muss immer an erster Stelle stehen (und wieder 4€ ins Schwein).
Das Eckige muss ins Runde



Beitragvon ChrisW » 02.05.2023, 13:00


Man darf den Trainer und jeden Spieler kritisieren. Schließlich sind wir ein Diskussionsforum.
Aber zwischen kritisieren und in Frage stellen muss es einen Unterschied geben.
Man kann DS weg seiner teils ängstlicher Taktik (Magdeburg) durchaus kritisieren, aber man darf ihn allein wg. seiner Erfolge nicht in Frage stellen.
Wer sind wir denn, woher kommen wir und wieviel finanzielle Mittel stehen uns zur Verfügung, um solche Gedanken zu hegen?



Beitragvon Talentfrei » 02.05.2023, 13:06


Wenn man das ganze mal objektiv beurteilt sind die Neuzugänge bisher noch keine Verstärkung. Durm für mich eine Entäuschung. Hab mir da mehr versprochen
Klement findet keine Position im System. Luthe nicht schlecht aber auch nicht überragend. Bormuth eigentlich Mitläufer. Rapp weiß ich jetzt überhaupt nicht ob er eine Verstärkung ist. Opoku eigentlich der einzige mit Stammplatz in der ersten Elf. Zollinski keine Verstärkung. Lobinger auch nicht. Eventuell starten alle erst in ihrer 2. Saison bei uns durch. Was ich damit sagen möchte? So toll war das von Hengen jetzt auch wieder nicht Nicht falsch verstehen. Hengen ist der richtige Mann und sitzt auch zu Recht fest im Sattel. Ich stelle da Hengen jetzt nicht in Frage.Kritisieren darf man ja mal.Aber eventuell wäre es schon schön wenn nächste Saison die Neuzugänge gleich zünden würden.Eine Garantie gibt es da natürlich nicht. Meine Meinung. Jetzt bekomm ich bestimmt ganz schön was auf die Nuss.
Zuletzt geändert von Talentfrei am 02.05.2023, 13:17, insgesamt 2-mal geändert.



Beitragvon DerRealist » 02.05.2023, 13:11


@ChrisW
Wer wir sind? Ein Verein, den das strukturelle Defizit auf lange Frist wieder auffrisst, mit einem Stadion mit Sanierungsstau und einer anständigen Pacht uvm.

Woher kommen wir? Aus Jahren der Fehlentscheidungen, welche u.a. aus einem Stadion besteht, welches zwar bisher wieder anständig gefüllt wird, aber langfristig, auch weil nicht uns gehörend, eben zuviel Unterhalt kostet.

Wieviel finanzielle Mittel uns zur Verfügung stehen? Gute Frage. Ein Fass ohne Boden ist die derzeitige Investorenunterstützung sicherlich nicht. Das heißt, wir müssen auch mit Spielerverkäufen Kohle erwirtschaften, um uns zu halten. Wenn uns irgendwann das Stadion nicht wieder gehört und wir nicht auch andere Einnahmequellen erschließen, außer einem mannschaftlichen Aderlass, wird nur die 1.Liga den status quo FCK erhalten können. Und zwar dauerhaft. Alleine wegen Fernsehgelder, Zuschauerauslastung usw.



Beitragvon ChrisW » 02.05.2023, 13:11


Mephistopheles hat geschrieben:Dass Runjaic gehen musste, verstehe ich bis heute nicht. War in meiner Wahrnehmung ein Fehler. Könnte auch bei Schuster ein Fehler sein, ihn wegzuschicken. Habe von dem Spiel nur die letzten 30 Minuten gesehen. Das sah eigentlich gut aus. Und trotzdem: Das Team muss weiterentwickelt werden. Viele trauen das Schuster nicht zu. Ich glaube, dass er das Team weiterbringen kann. Er hat - daran darf erinnert werden - ja doch etwas erreicht. :wink:

Damals haben die Verantwortlichen (auch SK) Trainer und Mannschaft sehend in ihr Schicksal laufen lassen. Man hat gemerkt, dass das Team und der Coach aufgerüttelt werden müssen, weil eine Lethargie eingekehrt war. Und keiner hat was gemacht.
Das würde unter Hengen nicht passieren. Siehe Fortuna Köln.



Beitragvon Ke07111978 » 02.05.2023, 14:26


Weil nun ein paar mal gefragt wurde, was man unter Mannschaft / Spieler entwickeln versteht, ziehe ich mal einen Vergleich zwischen Magdeburg und dem FCK:

Spieler von Magdeburg die ihre erste Saison 2. Liga spielen (darunter 3 Neuzugänge aus der Regionalliga) gegen den HSV:
Jamie Lawrence - vorher Regionalliga
Daniel Heber - vorher Regionalliga
Daniel Elfadli - vorher Regionalliga
Amara Condé - vorher Regionalliga / 3. Liga
Leon Bell Bell - vorher Reginalliga / 3. Liga
Moritz Kwarteng - vorher Regionalliga

Eingewechselt wurden:

Brükner - vorher 3. Liga 19 Spiele 2. Liga
Jason Ceka - vorher 3. Liga 25 Spiele 2. Liga

keiner der anderen Spieler hatte mehr als 100 Spiele in Liga 1 oder 2.

Spieler des FCK die ihre erste Saison 2. Liga spielen:

Boris Tomiak 29 Spiele 2. Liga
Julian Niehus - 25 Spiele 2. Liga
Daniel Hanslik 24 Spiele 2 Liga

Eingewechselt wurden:

Eingewechselt wurden Hercher und Lobinger, die jeweils ihre erste Saison 2. Liga spielen.

Alle anderen Spieler haben in ihrer Karriere mehr als 100 Spiele in Liga 1 oder 2 gemacht (auch Klement und Rapp, die eingewechselt wurden). Suma sumarum hat Magdeburg also 6 2. Liga Neulinge in der Startelf - wir 3. Der Rest der Mannschaft hat signifikante Erfahrung in Liga 2 und Liga 1. Formell mag die Aussage des Drittligakaders also richtig sein - sie ist aber ziemlich gehaltlos. Man könnte auch sagen, wir haben mit einem 2. Liga Kader in Liga 3 gespielt.

Unter dem Thema Spieler entwickeln, verstehe ich es, Spieler aus unteren Klassen zu holen, sie in die Mannschaft und das System so zu integrieren, dass die Mannschaft anschließend kollektiv stärker ist. Mal losgelöst davon, dass man auch durch das jüngere Alter enorme Werte schafft. Das Durchschnittsalter von Magdeburg liegt bei 25,7 Jahren unseres bei 28,5 (ältester Kader in Liga 2). Es ist also auch viel eher möglich Werte zu schaffen mit jungen Spielern (s. Tomiak), als mit Spielern, die ihren letzten Vertrag unterschreiben. Ein ähnlicher Trainer wie Titz ist übrigens Thorsten Lieberknecht der beispielsweise seinen heutigen Sturmführer Phillip Tietz in Braunschweig "auf der Straße" entdeckte. Auch Streich entwickelt in Freiburg seit Jahren Talente, die der SCF gerne mal auf den Dorfsportplätzen der Region oder in unteren Klassen entdeckt (prominente Beispiele Mark Flekken - Duisburg / Aachen, Christian Günther - Tennenbron, Jonathan Schmitd - Offenburge, N. Höfler - Aue).

Ich will weder Thomas Hengen noch Dirk Schuster etwas absprechen. Insbesondere mit Tomiak und Niehus hat Hengen ja auch schon einen guten Riecher bewiesen. Aber ich will mehr davon. Denn wenn wir nicht direkt hoch wollen und fertige Spieler holen (was für mich Anfang der Saison und zur Winterpause genauso aussah - und auch in den Fachmagazinen so gedeutet wurde), dann ist das der Weg. War es früher bei uns schon immer. Ob nun ein Briegel, ein Roos, ein Hengen, ein Klose oder ein Kohr. Wir haben häufig Talente aus der Umgebung / unteren Klassen integriert und entwickelt (und damit auch wirtschaftlich überlebt). Deshalb lese ich etwas verwundert Namen wie Terodde, Modeste oder was auch immer. Wenn wir ruhig aufbauen - dann auch mit Spielern, die zu einem ruhigen Aufbau passen, sich entwickeln (können) und entsprechendem Etat.



Beitragvon Mephistopheles » 02.05.2023, 15:17


@ Ke07111978

Wir haben Spieler aus Liga 2 und 3, denen dort der Weggang nahegelegt wurde oder nicht mehr nachgefragt wurden. Beispiel: Kraus. Er erhielt keinen Vertrag mehr in Heidenheim. Wie Kitzmann-Übersteiger mal hier im Forum geschrieben hatte, hat der Spieler massive Knie-Probleme. Dass er in Liga 2 so gut performt, überrascht doch. Wir spielen faktisch weitgehend mit einer Mannschaft, die nur durch die Relegationsspiele aufgestiegen ist. Wie hier im Forum mehrfach dargestellt, musste Antwerpen von "offensiv" auf "defensiv" umstellen, um überhaupt in die Erfolgsspur zu kommen. Auch die Aufstiegsmannschaft hatte Probleme mit tiefstehenden Mannschaften. Viele Spiele in der 3.Liga sahen auch alles andere als souverän aus, beispielsweise der Auswärtssieg in Osnabrück - wahrscheinlich nur dem Metbrötchen zu verdanken, das der Matchwinner Boyd vor dem Spiel zu sich nahm! :wink: Dass diese Mannschaft aufgestiegen ist, verdanken wir Antwerpen und Schuster; beide Trainer waren - in Teamarbeit gleichsam - in der Lage, aus den Einzelspielern eine Mannschaft zu formen, der ein guter Teamspirit nachgesagt wurde und wird. Zustimmen kann ich dir in der Forderung, mehr junge Talente zu integrieren. Wo die herkommen, ist egal - wir nehmen auch Hamburger, wenn sie so gut Fußball spielen können wie Aaron Opoku. Die Mischung machts.



Beitragvon MarcoReichGott » 02.05.2023, 16:09


Der Hauptpunkt, den man aus Kens Analyse mitnehmen kann ist eben, dass es wenig Sinn macht auf reine Erfahrungswerte bei der Beurteilung eines Kaders zu gucken. Kwarteng z.b. wurde bei Leipzig und Hoffenheim top ausgebildet in der Jugend und konnte sich anschließend beim HSV nicht im Profiteam durchsetzen. MIt Mitte Zwanzig bringt er nun das auf den Platz, was man von ihm vielleicht schon vorher erwartet hat. Klingenburg ist da sicherlich der erfahrener Spieler, bei dem man auch hätte sagen können "Der hat Zweitligaerfahrung" - aber daran sieht man auch schon, weshalb ein Blick auf die Erfahrungswerte jetzt nicht so viel aussagt - besonders eben nicht, wenn man einen so alten Kader wie unseren hat, wo nunmal das Alter auch mal Einsatzzeiten korreliert.

Der Unterschied zwischen Magdeburg und uns ist halt, dass wir objektiv und subjektiv einen Abstieg schlechter verkraften. Ich will nicht wissen was hier für eine Stimmung gewesen wäre, wenn wir wie Magdeburg die Hinrunde auf Platz 17 abgeschlossen hätten. Und unsere Investoren hätten dann vermutlich auch angefangen zu zucken angesichts der Vorstellung, dass wir nächstes Jahr in Liga 3 wieder einen operatives Minus in zweistelliger Millionenhöhe haben könnten. Bei Magdeburg wäre ein Abstieg halt ärgerlich, aber eben auch kein Weltuntergang. Daher müssen wir einfach ein Stück weit auch vorsichtiger in Kaderzusammenstellung sein. Bei einem Luthe oder Bormuth weiß man halt, was die können (und was nicht) und geht entsprechend wenig Risiko ein. Auch wenn sie natürlich vergleichsweise teuer sind und wenig Entwicklungspotential haben.

Nichtdestotrotz wird bei unseren Veranwortlichen und Spielern unisono der Wunsch angegeben, dass der FCK innerhalb der nächsten 5 Jahre aufsteigen soll. Ich gehe daher entsprechend recht fix davon aus, dass das auch die Vorstellung der Investoren ist: Den FCK in den nächstne 2-3 Jahren in Liga 2 zu stabilieren, nach oben zu führen beim Fernsehgeld und der Attraktivität für Neuverpflichtungen und dann kontinuerlich oben mitzuspielen und im besten Fall die Chance zu haben ganz oben auch einzugreifen. Und so rührend ich das auch finde, dass Zuck glaubt vielleicht auch mit 38 Jahren noch für den FCK spielen zu können und der dann 34 jährige Zimmer dann vielleicht immer noch Kapitän sein könnte bei einem Aufstieg. Klar ist: Wenn wir in diesen Dimensionen denken, dann müssen wir den Kader auch verjüngen - und zwar mit Spielern, die eben entsprechend Entwicklungspotential haben.

Ich glaub daher aber auch, dass die nächsten 1-2 Jahre nicht ganz einfach werden. Denn machen wir uns nix vor: Wir bekommen nicht irgendwelche Top-Talente oder irgendwelche Zweitligaspieler, die kurz vor dem Entwicklungssprung auf Bundesliganiveau stehen. Es wird nicht einfach werden diesesfragliche Spannungsfeld aus dem Zusammenhalten der verschworenen Mannschaft einerseits und der dringend benöigten Verjüngung andererseits erfolgreich aufzulösen



Beitragvon FCK-Augustin » 02.05.2023, 16:40


DerRealist hat geschrieben:Der Schlüssel ist und wird die Kaderplanung für die Saison 2023/24 sein. Hengen ist gefordert. Aber eigentlich ja auch oder vor allem die neue Personalie:
Enis Hajri.
Über den spricht irgendwie keiner. Ist er als technischer Direktor Sport nicht für die Kaderplanung zuständig?
…
…

Es geht darum die Balance zu finden. Ich habe da mit Hengen als Schnittstelle ein gutes Gefühl. Ich hoffe er wird auch gut durch Hajri ergänzt und entlastet.


@DerRealist
Deine Hoffnungen (und Ängste/Befürchtungen) teile ich.
Was Enis Hajri anbelangt - richtig, über den spricht keiner!
Was qualifiziert ihn eigentlich für diese Schlüsselposition?
Seine relativ kurze aktive Zeit als Spieler beim FCK, die Tatsache das er auch (wie Hengen) mal ein Jahr bei Alemania Aachen verbracht hat? Oder was sonst?
Wo wurde er für den neuen Job ausgebildet?
Ist er evtl. ein „2.0 Salihamidzis“ … auf Zweitliganiveau?
Ich finde nichts entsprechendes über ihn.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
All’ noh vühr, dä Rest blejft hönnen … ! :teufel2:



Beitragvon Miggeblädsch » 02.05.2023, 18:22


MarcoReichGott hat geschrieben:... Stand jetzt wirds wohl eher darauf hinauslaufen eventuelle Abgänge von Rapp, Bormuth und De preville aufzufangen und wohl noch einen Außenverteidiger und eine Offensivkraft nachzulegen. Ansonsten rechne ich mit keinen großen Kaderveränderung, weil wir schlichtweg die Plätze dafür kaum haben.


Du siehst die Außenverteidigerposition als vakant? Wenn ich mal Schad (der wenig Spielzeit hatte, dem ich persönlich aber mehr zutraue) und Gibs (der aus der Leihe zurück kommt) weglasse, dann zähle ich immer noch mit Zimmer, Hercher, Zuck und Durm 4 Spieler für 2 Positionen. Sollte doch eigentlich reichen.

Interessant wird es im OM werden, denke ich. Je nachdem, ob mit Klement in der nächsten Saison als Stammspieler geplant wird.
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon MarcoReichGott » 02.05.2023, 18:42


Die FCK Veranwortlichen erzählen nun seit bald einem Jahr, dass sie einen Linksverteidiger suchen, der mindestens auf dem Niveau ist, dass eine echte Konkurrenzsituation für Zuck herrscht...ich hab jetzt wenig Gründe die Aussagen anzuzweifeln.



Beitragvon SEAN » 02.05.2023, 19:00


DerRealist hat geschrieben:Der Schlüssel ist und wird die Kaderplanung für die Saison 2023/24 sein. Hengen ist gefordert. Aber eigentlich ja auch oder vor allem die neue Personalie:
Enis Hajri.
Über den spricht irgendwie keiner. Ist er als technischer Direktor Sport nicht für die Kaderplanung zuständig?



Ganz ehrlich, der ist mir völlig abhanden gekommen.....Mal sehen, was er so für Fähigheiten zu bieten hat. Nimmt man seine letzten Stationen, macht vor allem Frankfurt Hoffnung, Berlin eher weniger....... :?:
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Yogi » 02.05.2023, 19:02


Mephistopheles hat geschrieben:Dass Runjaic gehen musste, verstehe ich bis heute nicht. War in meiner Wahrnehmung ein Fehler. Könnte auch bei Schuster ein Fehler sein, ihn wegzuschicken. Habe von dem Spiel nur die letzten 30 Minuten gesehen. Das sah eigentlich gut aus. Und trotzdem: Das Team muss weiterentwickelt werden. Viele trauen das Schuster nicht zu. Ich glaube, dass er das Team weiterbringen kann. Er hat - daran darf erinnert werden - ja doch etwas erreicht. :wink:


Runjaic hat mit einem super Kader, Vl. der Beste der Liga den sicheren Aufstieg in den letzten 4,5 Spielen durch Angsthasen Fussball vergeigt.
Tim Walter wird auch die Entlassung drohen wenn er es vergurkt. Und dann gibt es das Beispiel Antwerpen, warum musste er nochmal gehen?.
Und nochmal zum Sa.
Die 2.HZ war ok.
Die 1.HZ bis auf die 10 anfangsminuten war gar nichts, ausser Zimmer wollte keiner schnell spielen. Langsam von hinten raus, behäbig, gefuehlt 20 Paesse um mal an den 16er zu kommen, dann schön die Hansa aufgebaut und um das Tor gebettelt.



Beitragvon MarcoReichGott » 02.05.2023, 19:40


Der Kader bestand aus massenhaft geliehener, talentierter Jungspieler, die teils noch Jahre gebraucht haben um sich richtig durchzusetzen. Technisch war die Mannschaft extrem stark...aber selbst die hatte halt Probleme sich gegen tiefstehende Gegner durchzusetzen. Was man im Kopf haben sollte, wenn man man heute fordert, dass man ja gegen 11 defensive Rostocker mehr Torchancen kreieren muss.




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