Spielbericht Berlin-FCK 4:0 | Alarmstufe Rot! (Der Betze brennt)

Dieser Spieltag war hart, traurig und gegenüber den Fans eine absolute Frechheit.

Aber lassen wir uns dennoch mal ein paar Sachen einordnen:

- Das Volk (Das Forum) hatte für die Vorgänger-Verantwortlichen den Daumen gesenkt. Kuntz und Grünewald wurden wegen "Nicht-Leistung" vom Berg gejagt. Verbessert hat sich seitdem nichts. Trotz Markus Merk, den viele gerufen haben.

- Boris Notzon wurde unterstellt, er kann keine Spieler kaufen, keine Mannschaft zusammenstellen. Nun ist Thomas Hengen da. Dieser stellt vor der Saison einen starken Kader zusammen - zumindest ist das die Meinung der Foristen. Meiner übrigens auch. Ich finde, alleine von der Vita und von den Namen her wurde sehr gut eingekauft.

- Einziges Manko: Der Sturm. Ohne die Kühlwetters, Pouries und Thieles wird es wirklich dunkel. Aber warum denn eigentlich? Auch ein Elias Huth, Daniel Hanslik und Muhammed Kiprit wissen doch, wo das Tor steht. An was liegt es denn?

- Nun wird wieder vom Volk der nächste Kopf gefordert. Bitte lasst es aber diesesmal nicht den Trainer sein. Ich finde, Marco Antwerpen passt wie die Faust aufs Auge zum FCK. Wer seinen vermeindlich rauhen Umgangston kritisiert, ist der, der vermutlich zuvor bei Schommers, Saibene und Co. noch gefordert hat, dass wir endlich mal einen Trainer brauchen, der aus den Jungs Männern macht. Der Ihnen die Charakterfrage stellt, ob Sie aus Memmingen oder Mannheim kommen. Und zweifelsohne: Ein Woche "nach Magdeburg" letztes Jahr scheint wahrhaftig Spuren hinterlassen zu haben.

- TROTZ des VERMEINDLICH schwierigen Charakters von Marco Antwerpen lassen sich Spieler wie Zimmer und Hanslik nun fest verpflichten, auch auch ein Götze und ein Senger lassen sich erneut ausleihen.
Ist das Zufall?

Freunde, ich vermag nicht hinter die Kulissen zu blicken. Aber woran liegt es denn?

Wir sind sicher nicht soweit, nach dem dritten Spieltag schon wieder alles umwerfen zu wollen. Einen Trainer nach drei Spielen rauszuwerfen, der vorher den Kader zusammengestellt hat, war bereits letzte Saison nicht erfolgreich.

Ich bin nicht zufrieden. Im Gegenteil. Vor vier Wochen wurde hier vom Aufstieg geträumt. Wenn die Mannschaft drei Spiele gewinnen würde (sic!), dann würde man plötzlich auch wieder ganz anders denken.

Aber ja, es ist schwere Kost.
Wer soll die Tore schießen?
Und wieso ist denn nun die Abwehr noch zu fahrig dazu?

Mein Wunsch:
Zieht die Saison mit Antwerpen durch. Es kann nur besser werden. In den letzten 10 Jahren wurde es nach einer Trainerentlassung nie besser.
Gebt ihm die Chance, lasst ihn arbeiten.
Wenn wir nach der Hinrunde immer noch am Ende stehen, reden wir nochmal.

Aber wer glaubt, dass ein ehrgeiziger Erfolgsmensch wie Antwerpen nun nicht mehr weiter weiss, ich glaub, der irrt.

was ist nur passiert

Ich verstehe die ganzen Diskussionen nicht, es ist so einfach. Ich denke die Spieler spielen ehrlichen Fußball. Schätze mal dass 2/3 der Spieler nicht Zweitliga tauglich sind. Dementsprechend spielen sie von Runde an so wie es sich gehört, Arbeitsplatz sichernd.

Das habe ich vor ein paar Jahren auch schon mal geschrieben, aber jetzt sind wieder andere Spieler da. Fehlt allen echt der letzte Biss, die wir verpflichten?

Ein Löhmannsröben ist mit Rostock aufgestiegen. Er hat über den Umweg Oberliga scheinbar die Kurve bekommen.

"Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.". Aktuell ist dies leider so, obwohl das Gladbach-Spiel doch gezeigt, dass es geht.

Dem Trainer mache ich nur wenig Vorwürfe, aber einen ungezwungenen Torwart-Wechsel verstehe ich leider nicht. Hat MA gedacht, wir rocken die 3. Liga sowieso, da kann ich auch einen Torwart-Wechsel vollziehen? Vielleicht wollten wir auch andere Vereine triggern, einen Spahic zu kaufen. Schließlich war Spahic zumindest in der kicker-Rangliste im Sommer 21.

Falls MA Schwierigkeiten mit den Spielern haben sollte, dann müsste man sich wohl trennen. Am liebsten dann Hyballa, das wird dann lustig

65pedi,
Ob das so ist weis wohl nur das Team. In Würzburg wurde Antwerpen allerdings angeblich schon nach 2Monaten wegen des Umgangs mit der Mannschaft entlassen.

Hier mal eine ernst gemeinte Frage ! Mir ist aufgefallen, dass während dem Spiel zwischen Trainer und Mannschaft keinerlei Kommunikation und Blickkontakte zu sehen war ! Heute habe ich erzählt bekommen, dass zwischen den Spielern und Trainerstab schlechte Stimmung wäre ! Der Grund soll die Umgangssprache zwischen Marco Antwerpen und einigen Spielern sein !! Jetzt zur Frage, kann es wirklich sein , dass die Mannschaft gegen den Trainer spielt ??? Wäre doch der Super Gau !!! Wie gesagt, ist nur mal eine Frage in die Runde, ob Ihr das für Möglich haltet ???

Wenn man bedenkt, dass Antwerpen genau wegen solchen Gründen bei Würzburg sehr schnell geflogen ist, könnte da was dran sein.

Dann die Sache mit Pourie, der ja danach ein Statement auf Insta gepostet hat und das Gegenteil von dem was Antwerpen ihm vorgeworfen hat geschrieben hat und viele vom Team dann dieses Statement geliked haben, kann es da vielleicht schon angefangen haben, dass einige dann sich gegen den Trainer gestellt haben.

Hallo,
nächstes WE 60ig,danach gegen Halle, Leute das wird nix.
Da bekommen die Buben wieder nur auf den Glatz.
Und das geht bis Weihnachten sicher so weiter.
Die könnten schon wenn sie wollten,wollen aber nicht!!
Viele haben hier Recht wenn schreiben ,,Wohlfühloase Betze ``.
Wenn ich schon lese,die armen Spieler,da kommen sie zum FCK,eigentlich für jeden Fußballer ein Lebenstraum, aber dann sind die Jungs auf einmal überfordert.
Vielleicht sollte man im Mentalen Bereich wirklich mal nachlegen.
Und dann hat es hoffentlich der letzte hier Begriffen,es geht beim FCK nur um den Abstieg, und sonst gar nix!!!
Lg

Hatte gestern auch seit langem mal wieder vor Ort das Vergnügen (als Wahl-Berliner mit dem Rad zum Lautern-Spiel, in anderen Zeiten wäre das ein Highlight gewesen).

Die Probleme waren gestern recht deutlich zu sehen, Stichwort "Knapp daneben ist auch vorbei". Der Ansatz ist ja nicht grundlegend falsch. Und so sehr sich alles auf die (vermeintliche) Umstellung auf 4-2-3-1 einschießt, so sehr glaube ich dass die Umstellung der Grundordnung gar nicht so radikal ist – wenn Götze auf der 6 (wie gestern bis zu seiner Auswechslung) den "Pendler" gibt kann man auch in der Grundordnung recht ähnlich auftreten wie vor der Sommerpause im 3-4-2-1. Aber es liegen einfach gerade ein paar Dinge echt im Argen, im Großen wie im Kleinen.

Im Großen (und das haben andere hier schon sehr gut beschrieben):

Das Pressing vorne im Kollektiv "greift" deutlich schlechter als im Saisonendspurt. Und die sogenannte Restverteidigung dahinter ist schlecht bis gar nicht organisiert (oder wird unglaublich schlecht umgesetzt, von außen schwer zu beurteilen). Im Ergebnis kommen die Gegner deutlich öfter, einfacher und schneller um unser kraftaufwändiges Offensivpressing rum – und dann wird es fast jedes Mal brandgefährlich.

Die einzige Antwort die die Mannschaft hatte, schien gestern (zwischen Minute 15 und dem 2:0 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte) zu sein, noch wütender und zahlreicher vorne anzulaufen – was natürlich mit Ansage schief geht, so lange die Organisation des Offensivpressings nicht stimmt.

Im Kleinen:

Sowohl in Sachen Offensivpressing als auch in Sachen Restverteidigung machen wir uns das Leben sehr schwer weil vor den letzten 3 bei unseren Versuchen, Ballbesitz schnell vertikal auszuspielen einfach viel zu viel Rumgeschiebe und Bäumchen-Wechsle-Dich stattfindet (und damit die klare Aufgabenverteilung gegen den Ball nach Ballverlust leidet).

- Zimmer ist in Halbzeit 1 bei Angriffen eigentlich immer ins zentrale Mittelfeld eingerückt (und hat dann nach Ballverlust teilweise gegen den Ball plötzlich als linker 8er agiert), damit Hercher ganz die Linie runter kann; wenn das aber so umgesetzt wird und aus dem defensiven Mittelfeld keiner die rechte Seite absichert, dann ist Tomiak plötzlich gleichzeitig für den Raum rechts im Mittelfeld und die letzte Absicherung rechts hinten zuständig (was einfach in Sachen Restverteidigung nicht geht, selbst dann wenn Tomiak nicht – wie gestern oft geschehen – noch gutgemeint aber halsbrecherisch bei Ballbesitz nachrückt, weil der Gegner Hercher erwartet und an der Eckfahne stellt).

- links spielen Redondo oder Kleinsorge eine Art Stoßstürmer; Kleinsorge ging gestern als erster ins Offensivpressing (auch hier: da war kein Motivationsproblem, der ist in HZ1 gut gerannt), während der Mittelstürmer im Angriffspressing den ersten Passweg zustellt bzw. im Ballbesitzspiel in den rechten 9er-Raum geht damit unsere linken Wirbler die zweite Spitze geben können. In das Vakuum was sich dadurch erstmal links vorne ergibt stößt dann Zuck, der sich immer wieder als offensiver Linksaußen einschaltet; letzteres ist bei Ballverlusten natürlich eine absolute Einladung an den Gegner, da Zuck naturgemäß lang braucht um wieder hinten zu sein. Also müsste eigentlich jemand den Raum hinter Zuck sichern (again: Restverteidigung).

- Nur wer eigentlich? Eine 6 ist als Libero eingeplant (und dort aufgrund des Offensivverhaltens auf beiden Außen eigentlich auch gebunden, sonst stehen ja hinten nur noch die zwei Etatmäßigen Innenverteidiger die schon die Außenverteidigung bei Ballbesitz übernehmen müssen). Die zweite 6 muss dann zugleich den Raum vor der situativen Dreierkette ganz hinten abdecken, halbrechts einspringen wenn Zimmer nicht die rechte Zentrale hält und absichert bzw. halblinks absichern wenn Zuck mal wieder ganz vorne zum Flanken reinrückt – komplexe Jobbeschreibung, auch wenn man nicht wie Niehues seine erste Profisaison spielt (Klingenburg zeigt bisher auch nicht ansatzweise, dass er über das Maldini-Level1000-Spielverständnis verfügt, das man bräuchte, um in dieser Situation alle Löcher zuzulaufen, er scheint im Gegenteil gerade da seine Schwächen zu haben); das ist übrigens mMn der Grund, warum Jean dann gestern in HZ1 dauernd als linke 8 eingesprungen ist – weil wir im linken zentralen Mittelfeld ein Riesenloch hatten.

- das ist alles schon wacklig genug, könnte aber ja durchaus gutgehen, wenn der verhältnismäßig große Personalaufwand ganz vorne (Hercher als de facto Rechtsaußen, ein Mittelstürmer rechts vorne, ein flinker Stoßstürmer und Dribbler halblinks ganz vorne, Wunderlich mit allen Freiheiten dahinter – und dann situationsbedingt, bei Ballbesitz noch Zuck an der linken Grundlinie) den Gegner so fordern würde, dass die strukturellen Problemen in der Restverteidigung nicht so ins Gewicht fallen. Aber wenn der Gegner – wie die Viktoria gestern – gegen den Ball hinten schnell eine 5er-Kette aufstellt und deren DM gut mitarbeitet läuft sich auch unsere zahlenmäßig großzügige Offensive regelmäßig einfach fest – und da unsere darauf stets reagieren, indem im Zweifelsfall einfach noch jemand von hinten nachrückt (Zuck, teilweise wie gesagt sogar Tomiak [!]) kann man mit einem soliden Defensivkonzept gegen uns aktuell die Uhr danach stellen wann sich die nächste brandgefährliche Chance zum Gegenstoß ergibt

- am ehesten waren wir gestern noch gefährlich, wenn wir in HZ1 die umfangreiche Abteilung Attacke hoch haben pressen lassen; bei Ballbesitz hat auch die Viktoria keine 7-8 Mann um den eigenen Strafraum – und da zeigte sich, dass solche Gegner eben in Sachen Aufbauspiel mit ihren soliden Defensivbienen doch schnell an ihre Grenzen stoßen. Aber hier war ein Kleinsorge (der das zumindest engagiert als Speerspitze angeschoben hat) gestern einfach zu wenig. Hanslik (ebenso wie Huth bei seinen Einsätzen) laufen halbwegs engagiert zu, sind aber nicht wirklich gefährlich in der Balleroberung – und Wunderlich (so zumindest gestern) presst anscheinend bestenfalls halbherzig, lässt sich wenn die anderen Pressen entweder in den 8er-Raum fallen (wo er mit seinen limitierten Fähigkeiten gegen den Ball fast wirkungslos ist) oder versucht auch man nen Passweg zuzulaufen.

- da Wunderlich in diesen Situationen nicht viel bringt, haben wir dann oft die Situation, dass a) die eine 6 planmäßig als Libero weggekippt ist, b) Wunderlich (sorry, überspitzt formuliert) im zentralen Mittelfeld als bessere Slalomstange auf schönere Zeiten wartet und c) Jean sich entscheiden muss ob er nun vorne mit Alarm macht oder dem einzigen richtigen ZM in der Restverteidigung (der zweiten 6) hilft die im Sekundentakt wechselnden Löcher zuzulaufen.


Und jetzt kommt der Gag:

Aus den genannten Gründen haben unsere Probleme mMn nichts mit der vermeintlichen "Systemumstellung" nur für den Gelegenheits-Coup Mike Wunderlich zu tun. Das System ist so anders nicht. Und auch Zuck spielt keinen klassischen LV in einer Viererkette (Hercher rechts schon gar nicht), sondern recht ähnlich seiner Rolle im Saisonendspurt. Und doch bin ich bei der Analyse der Personallage sehr nah an den Diagnosen hier (z.B. von @MarcoReichGott) oder drüben bei tm.de: Aktuell sind Zuck und Wunderlich unsere größten Probleme was die personelle Besetzung angeht (ebenso wie die zweite 6, wo Klingenburg mich bisher überhaupt nicht überzeugt - aber hier kann man [s.o.] noch nicht 100prozentig sagen, ob das nicht vielleicht auch strukturelles, d.h. mannschaftstaktisches Problem ist).

Auch hier differenziert: Wunderlich hat am Ball teilweise tolle Ideen, wenn er seinem Ruf bei Standards noch gerecht werden würde gäbe es vieles, was für diese Verpflichtung spricht/sprach. Aber eben in unserer mannschaftstaktischen Ausrichtung bestenfalls als "nice to have"-Option – nicht als unumstrittener Stammspieler, den man auf Gedeih und Verderb mitschleppen muss. Aktuell ist er sowohl im Offensivpressing wie auch in der Restverteidigung nahezu ein kompletter Ausfall – mit dem Ergebnis, dass unser Offensivpressing zu schnell überspielt wird bzw. Zimmer oder unsere zweite 6 in Sachen Restverteidigung immer für ihn mitarbeiten müssen (und wenn Zuck mal wieder ganz vorne war darf die zweite 6 auch noch das linke Mittelfeld / links hinten abdecken)

Und hier liegt der Hund begraben: Unsere Probleme aktuell eskalieren nicht vorne (Stichwort: gestandener Stürmer) oder ganz hinten (Stichwort: Abwehrchef) – sondern genau dazwischen: Wir haben derzeit phasenweise (und gestern fast durchgehend) aus den oben genannten Gründen null Zugriff im zentralen Mittelfeld – weshalb der Gegner uns da mit schnellen Flachpässen ohne viel Zauberei filetieren kann.

Dieses Problem kann man nur strukturell lösen:

- Es braucht mMn drei zentrale Mittelfeldspieler, die auch Stellungsspiel und Zweikämpfe im Repertoire haben – damit wir im ZM zwei kompetente Leute haben die da halbrechts und halblinks sichern wenn die Libero-6 standardmäßig wegkippt bzw. einer im Angriffspressing aushelfen kann der weiß wo er drauf muss so lange der Libero nicht ganz hinten gebunden ist. Dafür – sorry, Mike – würde ich Wunderlich erstmal als Edeljoker einplanen.

- das Problem, mit Zuck einen mittlerweile recht langsamen Außenspieler übers gesamte Feld zu schicken hatten wir schon im Saisonendspurt; dadurch dass wir kaum noch Zugriff im ZM haben brennt das jetzt noch mehr, aber es war so oder so ein Experiment. Für mich wäre ein guter linker Außenspieler mit ausreichend Tempo und Grundkenntnissen in der Defensive aktuell ganz, ganz oben auf der Einkaufsliste.

- bei Huth muss man nun eine Entscheidung treffen. Ich fand Kiprit gestern nicht schlecht, auch wenn da die Beer natürlich schon geschält war. Wenn noch jemand für ganz vorne kommt, dann muss der ein klares Upgrade in Sachen Offensivpressing sein, kein Turm. Beim Pressing brennt der Schuh, nicht im Festmachen langer Bälle.

- in der IV kann ich mir vorstellen dass Tomiak & Senger deutlich besser funktionieren, wenn's im ZM wieder stimmt – aber hier hätte (wenn Kraus und Winkler bei der hohen Abwehr zu viel Risiko sind) so oder so eine Ergänzung gutgetan; nach der Verletzung von Felix Götze muss jetzt entweder der große Burgfrieden mit Ciftci (der den Abkipper eigentlich auch gut geben können müsste) oder noch eine Verstärkung im Bereich defensive 6 / IV her.

Aber absolute Priorität hätten für mich zwei Maßnahmen: Wunderlich raus und das ZM stärken, links Außen das Experiment Zuck beenden (der dafür ggf. eine Wechseloption auf der offensiven 6 / der 8 wäre) und einen geeigneten Neuen holen.

Und last but not least:

Das war gestern echt demütigend. Und trotzdem (faule Tomaten und Eier zum Werfen bereit machen...): Das war kein einfaches Versagen auf ganzer Linie, sondern im Kern ein (in Zahlen: 1) strukturelles Problem im Mittelfeld, dass dazu geführt hat dass ungefähr 6-7 Spieler (RIV, 6/LIB, LIV, offensive 6, RAV, LAV, Jean Zimmer) fast durchgehend nicht nur zwischen zwei taktischen Aufgaben wechseln mussten, sondern eigentlich immer situativ entscheiden mussten, welche der beiden möglichen Positionen denn nun gerade Priorität hat – mit der erwartbar hohen Zahl an Fehlentscheidungen. Wir haben uns gleich zum Start einen Defensivblackout erlaubt (der für mich nichts mit Taktik zu tun hatte); und auch nach unserer zarten Drangphase von Minute 30-45 sind wir nicht brutal ausgekontert worden, sondern mussten einen weiteren Blackout (Götze wird auf gut Glück von zwei Mann gepresst und versucht sich freizudribbeln) beisteuern, damit Viktoria davonziehen konnte (auch wenn es hier natürlich geholfen hätte, ein ZM und damit Anspielstationen zu haben, Stichwort: strukturelles Problem). In HZ2 haben wir dann versucht, denselben wackligen Plan mit noch mehr Druck umzusetzen – und erst dann kam das große Konterdesaster und unser verzweifeltes "Weiter so" hätte auch gerne 2-3 Gegentreffer mehr nach sich ziehen können.

Aber das war keine Arbeitsverweigerung – das war ein stur durchgezogener Plan mit einigen kleineren bis größeren Konstruktionsfehlern gepaart mit der berühmten Shice-Spirale.

Ich hab mir Antwerpen erst in Ruhe angeguckt, war dann zunehmend begeistert – und wünsche mir immer noch, dass er das hinbekommt. Bei uns gab es schon viel, viel schlechtere Spielideen als das was gerade versucht wird.

Ich hoffe einfach, dass er jetzt zeigt dass seine (für mich ohne Zweifel vorhandene) taktische Intelligenz gematcht wird durch die Fähigkeit, eigene Fehleinschätzungen als solche zu akzeptieren und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Es braucht jetzt keine totale taktische 180grad-Wende, aber die Bereitschaft, an den Stellschrauben zu drehen die uns ein stabiles ZM zurückgeben – auch wenn man dafür einen sympathischen "Königstransfer" und einen verdienten Spieler (Zuck) erstmal enttäuschen muss...

Ich bin kein Arzt kann es also nicht beurteilen wie schlimm sowas ist ..da aber mehrere Fußballer mit einem Kopfschutz spielen könnte es doch möglich sein daß er uns bald wieder helfen kann..

Naja, ein Haarriss im Kopf ist etwas anderes als "nur" ein Nasenbeinbruch...

Danke den Unterschied bekomme ich gerade noch so hin..

Ich meine auch nicht eine Maske wie eben bei einem Nasenbeinbruch sondern ein richtiger Kopfschutz/Helm wie der Rechtsverteidiger von Rostock..oder damals der Torwart von Chelsea cech

Ich denke wir haben so viele Spieler, die Probleme mit sich selbst haben. Manche können nicht mal ihren Namen richtig schreiben. Sänger schreibt sich mit e,
Graus mit K, Hut mit th hinten und sogar unser Sportvorstand Hängen mit e. Also wonns de Scheff schunn ned konn, was willsche donn vun de Onnere verlonge.
Lasst unseren Trainer weiterarbeiten. Wenn sollen wir als Nachfolger holen Rosa Luxemburg, Jack London, Sarah Wiener oder Bo Hamburger oder den New Yorker.
Kann es mal wieder nur mit Galgenhumor ertragen

@Ktown2Xberg

Top! Interessante Analyse! Wen würdest du für Wunderlich bringen unter der Annahme, dass kein neuer ZM kommt?

@Ktown2XBerg: Danke, endlich mal einer, der mehr als nur ein paar Stammtischsprüche postet. Für solche inspirierenden Beiträge gucke ich ins Forum.

@Ktown2Xberg

Mein Analysenhirn freut sich.
Selten in diesem Forum eine so starke, faktische, präzise und ruhige Analyse gelesen.

@since93, Wassenberger & Ali Mac: Danke!

Wen würdest du für Wunderlich bringen unter der Annahme, dass kein neuer ZM kommt?

Mit Götze würde ich die drei im ZM wahrscheinlich in eine der folgenden beiden Varianten aufstellen:

---------------Götze--------------
---Ciftci------------------Sessa---

Sessa war in einer geprügelten Mannschaft in HZ2 trotz der defensiven Nachteile gegenüber Niehues sowohl in Sachen "Raumverständnis" als auch Lauf- und Passspiel noch einer der besseren. Außerdem halte ich einfach viel von ihm. Allerdings weiß ich natürlich nicht, ob das mit dem Wiedereinbau von Ciftci so einfach machbar ist. Alternativ bietet sich für mich (fast noch mehr) an, Jean einfach gleich da aufzustellen, wo er eh in 90% der Fälle hin ausweicht (Jean sehe ich als AV verschenkt, aber eben auch nicht als wirklichen Offensivaußen - deshalb rückt er ja auch aktuell meist ein). Dann sähe das ZM mit Götze so aus:

---------------Götze--------------
---Zimmer------------------Sessa---

Das hätte zudem den Vorteil, dass man vorne eventuell einen zweiten echten Offensivaußen einsetzen könnte (und Hercher nicht mehr permanent komplett Harakiri gehen muss). Je nachdem wie gut Stehle sich für den auf die 11 einrückenden Linksaußen eignet und wie stark er im Offensivpressing ist würde ich dann Kleinsorge wieder nach rechts ziehen (weil der im Pressing tadellos ist – und Redondo mMn im Spiel gegen den Ball seine größte Schwäche hat). Dann also so:

---------------Götze--------------
---Zimmer------------------Sessa---

--Kleinsorge-----Hanslik (perspektivisch: Kiprit)--Stehle--

Da es jetzt wohl eine Idee ohne Götze braucht dann eben:

---------------Ciftci/Ritter/Neuzugang------------
---Zimmer------------------Sessa---

--Kleinsorge-----Hanslik (perspektivisch: Kiprit)--Stehle--

Grundsätzlich wäre hier der Cifitci aus dem Mannheim-Spiel meine erste Wahl (weil er recht ballsicher und trotzdem bissig ist), man müsste dann nur klar definieren wer seine Anspielstationen sind da er unter Druck mehr Fehlpässe drin hat als Götze (oder Ritter). Ritter hat Götze ja in der Vorbereitung vertreten – und wenn der Rest stabil geordnet ist, wäre auf der "Libero"-Position Ballsicherheit im Zweifelsfall wichtiger als Defensivhärte. Wenn mit Cifitci gar nichts geht müsste da noch ein Typ ballsichere / aufbaustarke 6 zum Abkippen her (Niehues ist vom Skillset anscheinend eher ein Spiegelverkehrter Tomiak, aber das ist aufgrund der kurzen Einsätze natürlich noch schwer zu beurteilen).

Grundsätzlich hätten wir mMn aktuell von einer klaren Position für Jean und einem zweiten schnellen und dribbelstarken Offensivaußen mehr als von einem klassischen Zehner (egal wo man den dann einsetzt). Alles natürlich immer unter der Voraussetzung, dass alle Beteiligten über die Grundlagen für ein kollektives Offensiv-Pressung verfügen.


P.S.: Klingenburg will ich natürlich keinesfalls schon komplett abschreiben. Angesichts dessen was bisher zu sehen war würde ich ihn jedoch aktuell als den Einplanen, der Druck auf Sessa macht / für diesen von der Bank kommt – nicht umgekehrt.

@Ktown2Xberg beste Analyse auf DBB.

Ich saß im Stadion und dachte hinten und vorne Mist aber klar, was du schreibst macht total Sinn. Wenn die Berliner uns mit ihren schnellen Kontern überrennen sind ja nicht die IVs schuld.

Im Nachhinein fällt mir noch das 4:0 ein, da war Gibs auch am anderen Ende des Platzes und gerade mal ungefähr kurz vor unserem Strafraum, als der Ball im Tor zappelte.

Konnte auch null in Worte fassen, warum Klingenburg und Wunderlich bisher so gar nicht überzeugen. Merci dafür.

@Allievi89:

Danke! In Halbzeit 2 (glaube das war sogar vor dem 0:4, bin da aber nicht mehr ganz sicher) musste Gözütok einmal als RIV ins Laufduell. Klar, da waren wir schon im Verzweiflungsmodus. Zeigt aber trotzdem, wie viel Improvisation wir uns im Positionsspiel leisten.

@Ktown2xberg

Anstatt Zuck würde ich ggf Hercher als LV aufstellen, RV dann Schad.

Wie war das nochmal mit Gibbs ? Ggf LV Gibbs im Wechsel mit LM Hercher….

Danke erstmal für den genialen Text, Ktown2Xberg!

Ich hab versucht den Text ein bißchen in meine eigenen Gedanken einzuordnen. WIr kommen zwar teilweise zu unterschiedlichen Schlüssen, aber die Beobachtungen sind doch recht ähnlich.

Für mich war und ist wichtig, dass wir eben das Angriffspressing auch keine 90 Minuten durchhalten können - und es natürlich auch nicht so fehlerlos sein kann wie bei Top-Teams, die jahre schon zusammenspielen. In der Rückrunde haben wir Phasen gesehen, in denen es sehr gut funktiniert hat, aber auch eben immer wieder Phasen, in denen der gegner möglichkeiten gefunden hat die ersten Reihen zu überspielen.

Mir war in der Analyse der Rückrunde schon wichtig, dass Antwerpen in der Saisonvorbereitung einen defensiven Plan B einübt. Es muss auch Phasen geben, in denen man sich mal geordneten zurückzieht und gutstehend die Reihen verschiebt. 1860 hatte das in der Rückrunde bei uns wunderbar gezeigt und ich hatte gehofft, dass wir diesen Schritt auch gehen würden.

Stattdessen sehen wir eben primär einen Rückschritt beim Angriffspressing gepaart mit absurder Anfälligkeit bei gegnerischen Standards.

Für mich war Ouahim einer der wichtigsten Akteure der Rückrunde, weil er defensiv einfach auch sehr viele Räume geschlossen hat (und immer wieder geniale Spielverlagerungen drinnen hatten). Zusammen mit dem Abgang von Sickinger und der Nichtberücksichtigung von Ciftci ist hier gerade ein totales Vakuum entstanden.

Ich fordere ja nicht deswegen so vehement einen Abwehrchef, weil ich das Götze nicht zutraue, sondern weil ich Götze aufgrund der Personalsituation einfach für absolut unentbehrlich auf der 6 angesehen habe - zumindest so wie er letzte Saison abkippend gespielt hat

Bei Wunderlich hatte ich schon vor dem ersten Saisonspiel vorgeschlagen ihn in einem 3-4-3 als "falsche Neun" zu bringen. Ob das funktioniert: Keine Ahnung, aber der GEdanke war für mich von Anfang an naheliegend. Wunderlich war jetzt nicht groß als defensivarbeiter bekannt, sondern als kreativelement weiter vorne. Wenn er halt ganz vorne nicht anläuft, dann sind in den meisten Fällen einfach nur seine Mitspieler einmal umsonst gerannt. Wenn er hingegen weiter hinten nur halbherzig presst, dann steht die Mitte sperrangelweit offen. gepaart mit zwei schnellen Außenstürmern würde ich mir von dieser Variante nach wie vor viel versprechen.

Wenn ich Wunderlich diese Rolle gebe, dann folgt aber eigentlich auch zwingend schon daraus, dass ich Zimmer zentraler einsetzen muss - so wie er eben jetzt ohnehin schon selber versucht die lücken zu schließen. Nur brauch ich dann natürlich nominell eben den erwähnten RA an seiner statt.

Im Endeffekt muss man sich aber auch nix vormachen. Wenn ich aus einer 3er Kette heraus (egal ob echt oder mit abkippendem 6er) das Spiel eröffne und Angriffspressing spiele und die AVs hoch aufrücken, dann werde ich immer auf den Flügeln angreifbar sein. Zuck ist hier defintiv nur eine Notlösung, aber er hat auch gezeigt, dass wenn der Rest des Teams funktiniert das ausreichend ist. Ist ja nicht so als hätten die anderen 3. Liga Teams auf jeder Position totale Überflieger spielen.

@Allievi89:

Danke! In Halbzeit 2 (glaube das war sogar vor dem 0:4, bin da aber nicht mehr ganz sicher) musste Gözütok einmal als RIV ins Laufduell. Klar, da waren wir schon im Verzweiflungsmodus. Zeigt aber trotzdem, wie viel Improvisation wir uns im Positionsspiel leisten.

Es war Tomiak vor dem 3:0. Ein Ball aus dem 16er der Berliner auf Küc. 3 Stationen zum Tor.

Ich mag das System von Antwerpen, oder besser gesagt eine Spielanlage mit ausgeprägtem Offensiv-Pressing. Aber du brauchst Geschwindigkeit in der Absicherung. Für mich wäre es daher auch eine Massnahme Zimmer nach hinten zu ziehen. Auch wenn wir damit erstmal etwas Offensivwums verlieren...

@Strafraum:

Hercher links und Schad rechts wäre natürlich eine Option. Allerdings ist Hercher körperlich robuster als Schad (was dann ins Gewicht fällt wenn wir uns einen ebenfalls nicht-unbedingt-Brecher als Libero leisten), zum anderen ist Hercher (wie Gibs auch) eben Rechtsfuß (und hat auch deshalb rechts letzte Saison so einen Sprung gemacht).

Gibs hingegen ist 19 und körperlich ebenfalls noch mit Luft nach oben. Den als Stammkraft einzuplanen wäre mMn mindestens so viel Risiko, wie da an Zuck festzuhalten.

@MarcoReichGott:

Wunderlich als falsche 9 wäre natürlich auch eine Option. Allerdings weiß ich a) nicht, ob der dann nicht sehr weit fallen müsste um sich körperlich nicht komplett an den IV-Türmen in Liga 3 abzuarbeiten, außerdem würde ich b) eben gerade gegen Teams wie Viktoria (ich weiß, too soon) unsere zarten Skills in Sachen phasenweises Offensivpressing als klaren Wettbewerbsvorteil sehen. Also erstmal dafür Sorge tragen, dass da vorne niemand rumrennt der das Pressing "sabotiert". Außerdem sehe ich bei Kiprit sowohl Potential, die genannten IV-Türme zu beschäftigen als auch Knipserqualitäten. Bei ihm ist halt auch die Frage, wie er es so im Offensivpressing bringt.

Wo ich 100% bei Dir bin: Ich verstehe die Überlegungen pro Klingenburg ("klassischer" Box2Box-Spieler). Nachdem was ich bisher gesehen habe wäre mir ein ballsicherer Ouahim der das Spiel (wenn er will ) schnell machen kann (und den ich auch für unterschätzt halte) im Moment als Option sehr viel lieber. Deshalb auch meine Präferenz für Sessa auf der Position.

@Ken:

Danke – ich meinte tatsächlich eine Szene, in der die 27 (war doch Gözütok, oder) den Offensivmann der Viktoria direkt bei uns vor Block F als letzter Mann verfolgt hat. Aber das Problem war wie gesagt universell.

Jean kann aktuell vorne eh nur die Gasse für Hercher frei machen. Also: "Zimmer auf die 8, Zimmer auf die 8, Zimmer, Zimmer, Zimmer auf die 8."


Nun gut, ich geh dann mal joggen – ein bisschen Rest-Frust muss noch raus

Bis demnächst!

Das stimmt - also mit dem universellen Problem. Ich habe kurz vor der Halbzeit den Block gewechselt, was an dem Problem nichts geändert hat - sprich es war auch links vorhanden…

Ansonsten würde ich noch sagen: Ordner in den Sturm, Ordner in den Sturm, Ordner Ordner Ordner in den Sturm

Kann mir mal einer erklären was das mit dem Ordner auf sich hat.

Kann mir mal einer erklären was das mit dem Ordner auf sich hat.

Beim Spielstand von 0:3 war das Spiel schon verloren und die Fans sauer auf die Mannschaft. Dementsprechend hat der Galgenhumor eingesetzt und man hat den Ordner bejubelt der die Bälle die weit vom Spielfeld weg waren näher an die Seitenlinie gebracht hat.

Deswegen auch "Außer Ordner, könnt ihr alle gehen"

Hengen ist schon nach einer halben Transferperiode gescheitert.
Man hat die Schlüsselstellen „Abwehrchef“ und „Sturmführer“ nicht besetzt sondern stattdessen Klingenburg und Wunderlich verpflichtet. Für beide wurde das funktionierende System über den Haufen geschmissen, Hanslik und Zimmer müssen auf falschen Positionen eingesetzt werden, Götze und Hercher werden ihren Stärken beraubt und Hoffnungsträger wie Sessa müssen dafür auf die Bank.
Tomiak und Senger bräuchten jemand der sie führt. Hanslik bräuchte ein Sturmführer hinter dem er agieren kann.

Es hat Gründe warum Klingenburg die letzten 3 Jahre nicht regelmäśig gespielt hat. Mike Wunderlich hat es mental nicht mal bei FSV Frankfurt geschafft. Wie soll es der dann beim FCK mit allem drum und drum schaffen.

Die Fehler waren alle vorhersehbar und auch schon im Vorhinein logisch zu begründen.
Jetzt hat man zu allem Ãœberfluss noch ein Haufen verletzte. Es wird noch schwieriger den Klassenerhalt zu schaffen.
Man wird die SPI nochmal anpumpen müssen, um die Fehleinschätzungen zu korrigieren. Diese werden sich natürlich auch bedanken....

Also, ich denke, das trifft absolut ins Schwarze.

Einzig fehlt mir noch die Frage, weshalb man mit Kiprit einen Stürmer verpflichtet, ihn dann aber nicht spielen lässt....

Ich denke mal in Kiel wird man ein Fass aufgemacht haben, weil man für Hanslik noch Geld bekommen hat.....

@Ktown

Sehr starke Analyse!
Danke.

Beste Nachricht hier, nach der dass Götze nicht mehr auf der Intensivstation ist.

Das Problem ist vor allem fußballerischer Natur. Das hatte nichts mit mangelnder Mentalität oder Kampf zu tun. Das war grottenschlechter Fußball. Wenn ich einen foulen oder bekämpfen will, muss ich zumindest in der Nähe des Balles sein....

Es ist wie immer: es werden Ausreden und Alibis gesucht anstatt mal offen und ehrlich die Dinge anzusprechen, die falsch laufen. Der User @Jonny hat oben eine schöne Zusammenfassung geliefert. Auch wenn das dem ein oder anderen vielleicht nicht gefällt: Eine alkoholgetränkte Ansage am Zaun, ist nicht das gewesen was hilft. Es geht am Problem vorbei.

Antwerpen ist genauso engstirnig wie einige unserer Aufsichtsräte oder Investoren. In einem Umfeld in dem immer die anderen dran Schuld sind, immer nur Alibis gesucht werden, funktioniert keine Mannschaft. Auf keiner Ebene. Jeder der vor der Saison nur leise Zweifel angemeldet hat, war ein Schwarzseher etc. Wir hätten mal auf elementare Dinge des Fußballs achten müssen. Wir sind ausgekontert worden wie eine Schülermannschaft. Das sah aus wie alte Herren gegen ne gallige A Jugend Mannschaft. Götze ist wieder als "Libero" rumgefallen, teilweise 20 Meter tief in der eigenen Hälfte. Jede, wirklich jede Umschaltaktion der Berliner war brandgefährlich. Überhaupt keine Balance im Spiel. Um überhaupt mal Druck zu erzeugen mussten wir hinten alles entblößen und waren offen wie ein Scheunentor. Das war auch in der Rückrunde schon zu sehen - wenn man denn wollte. Moderner Fußball ist harte Arbeit. Erfolgreich sind Vereine, die ihre Spieler über Jahre in ihrem System, in ihrer Philosophie ausbilden. Die Mannschaft macht einzelne Spieler besser.

Ein Trainer mit explosivem Charakter, ein weit über 70jähriger Aufsichtsrat, der - und das würde er glaube ich selbst nicht bestreiten - mit Sicherheit viel von Fußball versteht, aber auch die letzten 20 Jahre keine Fortbildung in modernem Fußball mehr hatte, dazu ein Sportdirektor, der Leistungsnachweise bisher als Scout erbracht hat - und hintendran ein paar Leute, die meinen Bundesligamanager spielen zu können. Was dabei rauskommt, konnte man gestern auf dem Platz sehen. Da hat sich gegenüber den letzten Jahren nichts geändert. Und viele haben sich das reichlich schön gebabbelt. Wenn ich etwas aufbauen will, dann muss ich mal damit anfangen, das offensichtliche anzusprechen und zu verändern. Mainz oder Freiburg funktioniert, weil die Vereine eine Philosophie haben, eine Spieleidee nach der Fußball gespielt wird. Diese Idee ist durchgängig im ganzen Verein. Die verpflichten keine Namen, keine ehemaligen oder was auch immer, die verpflichten Spieler, die genau in diese Philosophie passen oder sie bilden sie selber aus. Jochen Saier als Sportdirektor und Vorstand des SCF hat 15 Jahre das Freiburger NLZ geleitet. Kann dir haargenau erklären welchen Spielertyp die als linker Verteidiger suchen. Von der B-Jugend bis zu den Profis. Ohne die Wörter bockstark, Mentalität etc. Wenn ich dieses seichte Geblubber bei uns höre, bekomme ich Pimpinellen.

Solange wir als Verein nicht bereit sind den harten Weg zu gehen, werden wir keinen Erfolg haben - egal wieviel Kohle wir da reinstecken. Die großen Bestimmer, die Ansager, die starken Männer, man sehnt sich danach und läuft verzweifelt immer dem nächsten hinterher, der den Easy way out verspricht. Um dann wieder verzweifelt festzustellen, dass es keine Zauberer gibt.

So ist es nun auch sportlich mit Antwerpen der Rest wird von Investoren gelenkt, die eine Truppe Namens Beirat und Geschäftsführung lenken. So wirst du keinen Erfolg haben - egal wieviel Geld du da reinkippst. Wenn du nicht anfängst deine eigenen Schwächen zu akzeptieren, wenn du immer glaubst das du alles besser kannst, weil du der FCK bist, wenn du Funktionäre hast, denen ihre eigene Ausdarstellung wichtiger ist, als das Vorankommen im Team, wenn du den Verein in vermeintliche Gewinner und Verlierer aufteilst, wenn jeder mehr auf seinen eigenen Vorteil aus ist, als auf gemeinsamen Erfolg, dann wird es nichts mehr werden. Das sage ich seit Jahren und die aktuelle Entwicklung bestätigt mich mal wieder darin.

Man schaut wieviel man von dem zerzausten, ramponierten Fell noch bekommen kann. Gönnt dem anderen nicht das schwarze unter dem Fingernagel, anstatt zu schauen, wie man gemeinsam ein größeres Fell erlegen kann.

Perfekte Analyse der aktuellen Situation. Sportlich sollte es eigentlich keinen Grund zur Diskussion geben. Es waren sich doch fast alle hier und im FCK Umfeld einig, es wurden gute Transfers getätigt und man hat eine gute Mannschaft zusammen. Also gibt es keine Ausreden!

Alles was seit Ende der letzten JHV, seit Ende der letzten Saison bis heut im Verein oder den unzähligen Gremien passiert und weiter passieren wird ist ein Schlag ins Gesicht aller Mitglieder die bei der JHV ganz klar per Wahl signalisiert haben was sie nicht mehr wollen! Und genau diese Einmischungen, Ausgrenzungen und so weiter führen nicht nur zu wirtschaftlich ausbleibendem Erfolg. Nein, das führt auch direkt zum sportlichen Desaster.

Es ist einfach verrückt beim FCK. Man macht ständig die gleichen Fehler und wundert sich, weil nichts besseres dabei raus kommt.

Mich würde mal brennend das sportliche und wirtschaftliche Konzept des FCK interessieren. Es passt bestimmt auf einen Bierdeckel. Oder eine Visitenkarte. Ich wüsste schon auf welche.