
Foto: Eibner/Neis
Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - FSV Zwickau 2:2
Nackenschlag in letzter Sekunde
Quasi mit dem Schlusspfiff hat der 1. FC Kaiserslautern im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau zwei Punkte verloren. Die Leistung der Antwerpen-Elf macht aber durchaus Hoffnung für die noch ausstehenden acht Partien.
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Es lief bereits die fünfte Minute der Nachspielzeit, als es nochmal Freistoß auf der linken Lautrer Abwehrseite gab. Die FCK-Bank gestikulierte lautstark an der Seitenlinie. "Raus, Raus, Raus", war da beispielsweise von Marco Antwerpen zu hören. Und hätten die erneut in Unterzahl geratenen Roten Teufel auch diese letzte Szene noch wegverteidigt, es wäre der nächste Big Point im Kampf um den Klassenerhalt gewesen. Doch es kam anders: Der Freistoß wurde scharf in den Strafraum getreten. Es ging wild durcheinander, die Kugel fiel Zwickaus Jozo Stanic vor die Füße und der drückte sie über die Linie - 2:2 in der 95. Minute. Nur noch Jubel bei den Gästen, nur noch pure Enttäuschung bei den Roten Teufeln. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer pfiff das Spiel gar nicht mehr erst an.
"Endspurt heißt Siege erzwingen": FCK demonstriert Zusammenhalt
Rund zwei Stunden zuvor war zu sehen, wie eng die Betze-Elf im Abstiegskampf mittlerweile zusammengerückt ist. Noch vor dem Warmmachen rief Co-Trainer Frank Döpper die Spieler vor dem großen Banner mit der Aufschrift "Endspurt heißt Siege erzwingen", das die FCK-Fanclubs in der Westkurve aufgehangen hatten, zusammen und schwor sie nochmals auf die Aufgabe gegen die Westsachsen ein.
Der FCK, bei dem Alexander Winkler und Marlon Ritter die gesperrten Kevin Kraus und Kenny Prince Redondo ersetzten, war in den ersten 20 Minuten allerdings die unterlegene Mannschaft. Spürbar war, dass sich Winkler und sein Partner in der Innenverteidigung, Marvin Senger, erst noch finden mussten. In der 19. Minute hätte der ehemalige Lautrer Manfred Starke fast zur Zwickauer Führung eingeköpft. Der Ball ging aber an die Latte, bevor Senger klären konnte. Erst danach, FCK-Coach Antwerpen hatte sich mittlerweile seiner Trainingsjacke entledigt, waren die Roten Teufel besser im Spiel und erspielten sich eine Reihe guter Torchancen. Die beste vereitelte FSV-Keeper Johannes Brinkies, der einen Schuss Felix Götzes noch an den Pfosten lenken konnte. Nun machten sich auch die wenigen anwesenden Zuschauer beim Geisterspiel im Fritz-Walter-Stadion bemerkbar. Als sich Antwerpen von Schiedsrichter Hanslbauer seine fast schon obligatorische Ermahnung abholte, rief einer der Zuschauer "Pfeif doch einfach weiter, du Kasper" in Richtung des Referees.
Lautern zeigt erneut Moral - Nicolas Sessa mit starker Leistung
Aufgrund der Vielzahl der Möglichkeiten hätte es zur Halbzeit auch gut und gerne 2:2 stehen können. Weil sowohl Brinkies als auch Avdo Spahic im FCK-Tor einen guten Tag erwischt hatten, ging es jedoch ohne Zählbares zum Pausentee im kalten Fritz-Walter-Stadion.
Nach Wiederbeginn, Zwickaus Trainer Joe Enochs hatte mit Mike Könnecke wohl den richtigen Mann eingewechselt, drückten die Gäste den FCK zunächst in die eigene Hälfte. Die Roten Teufel konnten sich kaum mehr befreien und so kam es, wie es kommen musste: Nach einem lang geschlagenen Freistoß von der Mittellinie legte Ronny König auf Starke ab und der ließ Spahic aus 18 Metern keine Chance - 0:1. Doch nach der Zwickauer Führung zeigte der nach 55 Minuten ins Spiel gekommene Nicolas Sessa, dass er noch ein Faktor im Abstiegskampf werden könnte. Der lange verletzte Mittelfeldspieler riss die Partie nun förmlich an sich. Nach 64 Minuten zog Sessa von der Strafraumgrenze ab, Brinkies konnte nur zur Seite abklatschen lassen, und Philipp Hercher verwandelte den Nachschuss zum 1:1-Ausgleich.
Platzverweis gegen Gözütok: FCK schwächt sich erneut selbst
Wiederum nur sieben Minuten später hatte der FCK das Spiel endgültig gedreht. Hendrick Zuck passte den Ball scharf in den Zwickauer Strafraum und Steffen Nkansah fälschte die Kugel ins eigene Tor ab. Nichts zu machen für Brinkies. Erneut hatten die Roten Teufel Moral bewiesen, schwächten sich aber wie schon im Spiel zuvor gegen Halle (3:1) selbst. Der zusammen mit Sessa eingewechselte Anil Gözütok traf nach 76 Minuten mit einem viel zu hohen Bein Könnecke an der Schulter. Sicher keine Absicht des Youngsters, aus Sicht des Schiris aber dennoch Rot. Die Antwerpen-Elf verteidigte nun mit Mann und Maus das 2:1. Bis zu der eingangs beschriebenen Szene in der Nachspielzeit.
Nach dem Abpfiff gab es dann noch eine kurze Rudelbildung, als FSV-Coach Enochs die FCK-Bank mit einer Geste provozierte. Kapitän Jean Zimmer zog daraufhin einen Spurt an, die Gemengelage beruhigte sich aber relativ schnell wieder. Die Zwickauer feierten den späten Punktgewinn im Mannschaftskreis lautstark, während den Roten Teufeln die Enttäuschung förmlich ins Gesicht geschrieben war.
Später Niederschlag, aber kein K.O.: Weiter geht's in Lübeck!
Trotzdem: Mit Leistungen wie denen in den letzten beiden Heimspielen muss sich der FCK am Samstag im Kellerduell beim VfB Lübeck keineswegs verstecken. Dann müssen halt an der Lohmühle die drei Punkte her, wenn es wieder heißt: "Endspurt heißt Siege erzwingen!" Noch acht Spiele, weiter geht's!
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Vorherige Meldungen ab 18:57 Uhr:

2:2 in der Nachspielzeit: Nur Remis gegen Zwickau
Ist das bitter: Mit der letzten Aktion des Spiels hat der 1. FC Kaiserslautern den zweiten Sieg in Folge verpasst. Gegen den FSV Zwickau heißt es am Ende 2:2 (0:0).
Nach dem siegreichen Heimspiel am Samstag gegen Halle baute FCK-Trainer Marco Antwerpen im Nachholspiel vom 28. Spieltag erneut auf eine 4-2-3-1-Grundformation und ersetzte die gesperrten Kevin Kraus und Kenny Prince Redondo positionsgetreu durch Alexander Winkler und Marlon Ritter.
Nach einem Schreckmoment in der 19. Minute, als ein Kopfball des früheren Lautrers Manfred Starke von der Latte an den Rücken von Avdo Spahic und dann vor die Torlinie prallte, war es Ritter der mit einem Distanzschuss für die erste gefährliche Torannäherung sorgte (24.). Im Anschluss an die folgende Ecke lenkte FSV-Torwart Johannes Brinkies einen Schuss von Felix Götze an den Pfosten. Trotz weiterer Möglichkeiten durch Marvin Pourié (31.) und Zwickaus Morris Schröter (33.) ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.
Nach Wiederbeginn erwischten die Gäste den deutlich besseren Start. Die Lautrer kamen in dieser Phase kaum zu Entlastung und mussten nach einer Stunde das 0:1 durch einen Schuss von Starke von der Strafraumgrenze hinnehmen (60.). Mit der ersten nennenswerten Offensivaktion des zweiten Durchgangs prüfte der eingewechselte Nicolas Sessa kurz darauf Brinkies. Der parierte Ball landete bei Philipp Hercher, der aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich einnetzte (64.). Die Lautrer waren zurück im Spiel. Eine Direktabnahme von Anil Gözütok strich knapp drüber (64.), dann war das Matchglück einmal auf der Seite der Roten Teufel, als eine Flanke von Hendrick Zuck von den Zwickauern ins eigene Tor gelenkt wurde (71.).
In der hektischen Schlussphase sah Gözütok nach einem harten Einsteigen die Rote Karte (76.). Aber auch in Unterzahl schienen die Lautrer den knappen Vorsprung über die Zeit bringen zu können. Dann gab es in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einen Freistoß für die Gäste - und das Tor zum 2:2-Endstand durch Jozo Stanic (90.+5).
Durch das Remis beträgt der Rückstand der Lautrer in der nun begradigten Tabelle drei Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz. In drei Tagen geht es für den FCK mit der nächsten ganz wichtigen Partie weiter. Am Samstag um 14:00 Uhr ist die Mannschaft zu Gast beim direkten Konkurrenten VfB Lübeck.
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Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern - FSV Zwickau 2:2
Ergänzung, 20:58 Uhr:

Foto: Eibner/Neis
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"Wir stehen wieder auf": Wut und Trotz am Betze
Den Kopf hängen lassen oder weiter Vollgas geben? Beim 1. FC Kaiserslautern herrscht nach dem bitteren 2:2 gegen den FSV Zwickau weiterhin Kampfeswille. Der Zorn richtet sich abermals gegen den Schiri, der Blick geht schon voraus aufs nächste Spiel.
"Dass wir in der 94. Minute nicht so das Tor kassieren dürfen, das wissen wir selbst. Aber ich gehe mal davon aus, wenn wir mit elf Spielern auf dem Platz gestanden hätten, dann hätten wir wahrscheinlich eher das 3:1 gemacht als das 2:2 zu kassieren. Umso bitterer ist es dann halt, dass wir immer wieder unter Schiedsrichter-Fehlentscheidungen leiden müssen und der Gegner davon profitiert. Das nervt ganz, ganz extrem." FCK-Trainer Marco Antwerpen hatte den Hauptschuldigen für den Nackenschlag im Nachholspiel schnell ausgemacht: Schiedsrichter Patrick Hanslbauer. Der 30-jährige Student aus der Nähe von Nürnberg hatte Mittelfeldspieler Anil Gözütok nach 75 Minuten vom Platz gestellt, was nicht nur Antwerpen als übertriebene Entscheidung bewertete: "Er ist natürlich mit gestrecktem Bein oben in der Luft, aber er will nur zum Ball und sieht den Gegenspieler gar nicht. Der Gegenspieler macht dann eine Kopfverletzung daraus, dabei ist er nur an der Schulter getroffen worden, wie man deutlich sehen konnte. Da gibt es normal eine Gelbe Karte und dann geht es weiter - eine Rote Karte ist das niemals."
Hercher: "Wahnsinn, das ist keine Rote Karte"
Und so kam es, wie es gegen diesen Gegner in der 3. Liga schon so oft gekommen ist: Die aufopferungsvoll kämpfenden Roten Teufel hatten zunächst das 0:1 durch Ex-Lautrer Manni Starke kassiert (60.), drehten die Partie dann aber durch Philipp Hercher (64.) und ein Zwickauer Eigentor (75.) - ehe in der fünften Minute der Nachspielzeit ein allerletzter Freistoß den Weg in den Strafraum und über Umwege schließlich ins Tor fand (90.+5). Dem FCK gehen damit zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf durch die Lappen.
"Wahnsinn, das ist keine Rote Karte", pflichtete auch Torschütze Philipp Hercher seinem Trainer bei. "Wir haben ein insgesamt gutes Spiel gemacht, sind nach dem zu diesem Zeitpunkt aber nicht unberechtigten Rückstand zurückgekommen. Wir haben uns in jeden Zweikampf gehauen, die Emotionen waren super von uns. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Dann nur mit einem Punkt dazustehen, ist sehr, sehr ärgerlich. Aber es hilft nichts ... wir müssen weitermachen und am Samstag die drei Punkte in Lübeck holen."
Zuck: "Die letzte Aktion ... und dann so ein Billard-Tor"
"Es ist gerade ganz schwer. Da müssen wir wieder ein dickes Ding schlucken, die letzte Aktion, und dann so ein Billard-Tor", machte auch Hendrick Zuck aus seinem Herzen keine Mördergrube. Es war nicht der erste späte Niederschlag für die Roten Teufel in dieser Saison. "Aber es hilft nichts. Wir haben heute alles rausgehauen. Genau das müssen wir gegen Lübeck auch machen, und dann gewinnen wir dort - das ist gar keine Frage."
Dabei sah es in einem spannenden Drittliga-Spiel lange gut aus für den FCK, wie Trainer Antwerpen mit Blick auf das große Ganze resümierte: "Wir hatten in der ersten Halbzeit schon gute Torchancen, mussten aber auch selbst immer bei den Standardsituationen von Zwickau aufpassen, was deren fast einzige Waffe ist. In der zweiten Halbzeit waren wir zunächst zu passiv und haben dann folgerichtig auch das 0:1 kassiert. Aber die Reaktion, die wir dann gezeigt haben, war wieder überragend. Mit der Einwechslung von Nicolas Sessa waren wir spielerisch komplett überlegen, haben zwei Tore aus dem Spiel heraus gemacht." Aber dann sei es wieder der Schiedsrichter gewesen, der nicht gewollt habe, dass die Roten Teufel dieses Spiel gewinnen.
Antwerpen: "Wir lassen uns nicht unterkriegen und stehen wieder auf"
Wie geht es jetzt weiter? In der nun begradigten Tabelle hat der FCK drei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Acht Spieltage sind noch zu bestreiten. Aufgeben kommt somit nicht infrage, wie Marco Antwerpen unmissverständlich unterstreicht: "Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir stehen wieder auf und werden am Samstag in Lübeck wieder eine herausragende Leistung bieten."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 08.04.2021:

Foto: Neis/Eibner
Noten FCK-FSV: Götze und Sessa beleben Lautern
Nur wenige Sekunden fehlten dem 1. FC Kaiserslautern im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau zum Heimsieg. Trotz des späten Ausgleichs macht die Leistung der Lautrer Mut - vor allem in der bisher so schwachen Offensive.
Nach knapp 55 Minuten reichte es Marco Antwerpen. Seine Mannschaft drohte gerade - trotz starker erster Hälfte - den Faden zu verlieren und ließ Zwickau das Spiel an sich reißen. Doch vor allem die Einwechslung von Nicolas Sessa belebte den FCK wieder. Die Roten Teufel fanden zurück ins Spiel, Sessa selbst scheiterte nur kurz nach seiner Einwechslung an FSV-Keeper Johannes Brinkies, war später an der Entstehung beider Tore beteiligt. Dafür wird er von den FCK-Fans bei Der Betze brennt mit einer Durchschnittsnote von 2,4 bewertet. Die Journalisten der "Rheinpfalz" und des "Kicker" sehen ihn sogar noch etwas besser und geben ihm jeweils eine glatte Zwei.
Götze erneut stark - Gözütoks Platzverweis schwächt den FCK
Ebenfalls zunächst auffällig nach seiner Einwechslung wurde Anil Gözütok. Der 20-Jährige sah allerdings in der 76. Minute die Rote Karte - weswegen er auch notenmäßig abgestraft wird (DBB: 4,5 / Kicker: 5,0). Am besten schneidet bei den Fan-Bewertungen auf Der Betze brennt Felix Götze ab, der erneut seine spielerische Klasse durchblitzen ließ, aber wie schon gegen Halle auch eine große Torchance liegen ließ. Er wird mit einer Durchschnittsbewertung von 2,0 von den FCK-Fans zum Teufel des Tages gekürt, die Journalisten von "Kicker" und "Rheinpfalz" schließen sich dieser Einschätzung an.
» Zur kompletten Notenübersicht: 1. FC Kaiserslautern - FSV Zwickau

Die DBB-Noten zum Heimspiel gegen Zwickau können noch bis heute, 18:45 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe FCK-FSV.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz / Kicker
Ergänzung, 08.04.2021:

Rafati über Gözütok: "Gelb wäre vertretbar gewesen"
Die Foulspiele von Manfred Starke und Jean Zimmer sowie die rote Karte gegen Anil Gözütok. Beim Nachholspiel zwischen Kaiserslautern und Zwickau hat sich Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati für liga3-online.de drei Szenen genauer angeschaut.
(...)
Szene 2: Im Mittelfeld geht Anil Gözütok (Kaiserslautern) in Karate-Manier und mit gestrecktem Bein auf Kopfhöhe in einen Zweikampf mit Mike Könnecke (Zwickau). Der Schiedsrichter zeigt glatt Rot. [TV-Bilder - ab Minute 2:50]
Babak Rafati: Der Ball wird vor dem Lauterer Strafraum hoch in die Luft geschossen. Als der Ball herunter kommt, köpft Könnecke den Ball weiter, dabei kommt Gözütok schwungvoll mit gestrecktem Bein in Karate-Manier auf Kopfhöhe und trifft zum Glück fast ins Leere – vielleicht touchiert er ihn an der Schulter. Mit dieser Spielweise, auch wenn kein Treffer/Tritt entsteht, gefährdet Gözütok die Gesundheit von Könnecke und kann bei einem Treffer böse Verletzungen verursachen. Der Schiedsrichter entscheidet auf Rot und hat dafür in dieser Szene - für sich abstrakt betrachtet - Argumente, sodass die rote Karte vertretbar ist. Die Schiedsrichter sind von der FIFA angehalten, insbesondere bei Foulspielen im Kopf-/Gesichtsbereich, konsequent durchzugreifen. Natürlich kann man auch berechtigt argumentieren, dass Gözütok seinen Gegenspieler Könnecke kaum trifft und final im Ergebnis zu einer gelben Karte tendieren. Das wäre hier besser vertretbar gewesen.
Ganz einfach, um eine einheitliche Auslegung anzuwenden. Wenn man in der Szene zuvor - bei der mehr getroffen wird, als in dieser Szene - noch nicht einmal eine gelbe Karte zeigt, ist eine rote Karte in dieser Szene komplett überzogen. Die Kategorisierung der Foulspielbewertungen und die dazugehörige Kartenfarbe passen überhaupt nicht zueinander, wenn man beide Szenen vergleicht. Es geht um Einheitlichkeit und Berechenbarkeit der Spielleitung, damit die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz auf beiden Seiten hergestellt wird. Optimal und einheitlich wäre es gewesen, wenn der Schiedsrichter in beiden Szenen jeweils Gelb oder jeweils Rot gezeigt hätte, wobei ich zu jeweils Gelb tendiere. Sicherlich auch eine Frage der Erfahrung, die oftmals bei den Schiedsrichter in der 3. Liga noch nicht vorhanden beziehungsweise ausgereift ist. Ich kann somit den Ärger der Beteiligten absolut nachvollziehen. (…)
Quelle und kompletter Text: liga3-online.de