Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Thomas » 19.03.2018, 16:10


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Ãœber'n Tellerrand
50+1 muss bleiben!


Am Donnerstag diskutieren die Vertreter der 36 Bundesliga-Klubs über die Zukunft der 50+1-Regel. Mehr als 2.500 (!) Fanclubs und -gruppen haben schon jetzt eindeutig Stellung bezogen und fordern: 50+1 muss bleiben!

Das Präsidium der DFL hat die 50+1-Regel grundsätzlich zur Diskussion gestellt. Wir, Fanclubs, Fangruppen und Verbände aus ganz Deutschland, beziehen dazu klar Stellung:

Der Fußball bringt jede Woche hunderttausende unterschiedliche Menschen zusammen. Er gehört keinen Einzelpersonen, Unternehmen oder Investoren. Er gehört uns allen und darf nicht noch mehr zum Spielball einiger Weniger werden.

Der Wegfall oder eine zur Diskussion stehende weitere Lockerung der 50+1-Regel würde den Fußball grundlegend verändern. Der Wettbewerbsdruck würde sich für alle Clubs unweigerlich erhöhen. Die Finanzkraft mancher Eigentümer wäre plötzlich wichtiger als die solide und erfolgreiche Arbeit Anderer.

Am Ende geht es um noch mehr Geld, das an die immergleichen Profiteure durchgereicht wird. Für uns Fans wird der Fußball dadurch nicht besser und seine gesellschaftliche Verantwortung dadurch nicht gestärkt. Im Gegenteil.

Viel wird über die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga diskutiert. Doch möchten wir uns wirklich an wahnsinnigen Summen in Paris und einem verrückt gewordenen Markt in England orientieren?

Anstatt eine Grundsatzdebatte darüber zu starten, dass sich der Profifußball in vielen Aspekten immer mehr von der Lebensrealität der normalen Leute entfernt, wird die 50+1-Regel grundsätzlich in Frage gestellt.

Doch wir lassen uns 50+1 nicht nehmen.
50+1 bleibt!

Auch wir von Der Betze brennt haben den Aufruf unterzeichnet und rufen weitere FCK-Fanclubs zur Unterstützung auf: 50+1 bleibt!

Quelle: 50+1 bleibt / Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Zur Website der bundesweiten Fan-Kampagne: 50plus1bleibt.de


Ergänzung, 21.03.2018:

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Christoph Ruf; Foto: imago/Zink

Interview mit Buchautor Christoph Ruf
"Die DFL-Spitze führt ein doppeltes Spiel"


Christoph Ruf zeigt in seinem aktuellen Buch die Gefahren einer weiteren Kommerzialisierung des Profifußballs auf. Im DBB-Interview spricht der Autor und Journalist über die 50+1-Regel, die in Kaiserslautern diskutierte Ausgliederung und den neuen FCK-Sportvorstand Martin Bader.

Ruf war am Samstag anlässlich einer Lesung aus seinem neuen Buch "Fieberwahn: Wie der Fußball seine Basis verkauft" im Fanprojekt Kaiserslautern zu Gast. Am Rande dieser Veranstaltung stand der 46-jährige uns zu einigen aktuellen Themen Rede und Antwort.

Der Betze brennt: Christoph Ruf, die Initiative "50+1 bleibt" haben bisher fast 3.000 Fanclubs, Fangruppierungen und Fanverbände aus ganz Deutschland unterzeichnet. Findest Du, dass die 50+1-Regel aktuell so gefährdet ist wie noch nie?

Christoph Ruf (46): Ja, das würde ich schon sagen. Auf der einen Seite sagt die DFL, sie sei für 50+1. Auf der anderen Seite eröffnet sie eine Diskussion, die es so eigentlich gar nicht geben würde, weil vor zwei Jahren beschlossen wurde, dass 50+1 gilt. Das ist ein doppeltes Spiel der DFL-Spitze. Es gibt immer mehr Vereine, die zwar für 50+1 sind, aber dann trotzdem mit den Argumenten "Ausgliederung" und "Investoren" um die Ecke kommen. Ich habe mich vor einiger Zeit mit Andreas Rettig (früher Geschäftsführer der DFL, heute beim FC St. Pauli, Anm. d. Red.) unterhalten. Der sagt, es gebe noch eine Mehrheit für 50+1. Vereine wie der FC St. Pauli, der SC Freiburg oder Borussia Mönchengladbach sind für die Erhaltung von 50+1. Auf der anderen Seite stehen aber Vereine wie zum Beispiel Hannover 96 in Person von Martin Kind, die die Regel kippen wollen. Da finde ich es natürlich super, dass sich so viele Fans klar positionieren.

"Ich finde es super, dass sich so viele Fans klar positionieren"

Der Betze brennt: Viele Vereine haben bereits in Kapitalgesellschaften ausgegliedert. Auch beim 1. FC Kaiserslautern steht Anfang Juni eine außerordentliche Mitgliederversammlung an, wo über eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung abgestimmt wird. Wie stehst Du denn generell zum Thema Ausgliederung?

Ruf: Grundsätzlich ist mir der klassische e.V. am liebsten. Ich kann damit leben, wenn man ausgliedert, es aber nicht nur die eine Person gibt, die die Geschicke bestimmen kann. Ich kann bei der sportlichen und finanziellen Lage in Kaiserslautern jeden verstehen, der eine Ausgliederung beim FCK als letzten Ausweg sieht. Bisher ist es eigentlich bei jedem Verein so gelaufen, dass die Ausgliederung mit großer Mehrheit durchging.

Der Betze brennt: In Kaiserslautern sind kontroverse Diskussionen über das Für und Wider einer Ausgliederung bisher eher ausgeblieben. Die meisten Fans scheinen sich damit schon abgefunden zu haben, einzelne Stimmen sagen aber auch noch, dass es auch als e.V. wieder aufwärts gehen kann. Was meinst Du dazu?

Ruf: Ich weiß nicht, warum der FCK ein Beispiel gegen den e.V. sein sollte. Was dem Verein das Genick gebrochen hat, ist die WM 2006, der damit verbundene Stadionausbau und das jahrelange Missmanagement. Das hat mit der Rechtsform erst einmal nichts zu tun. Natürlich kann ein e.V. überleben, beispielsweise durch Einbindung der Fans, die dann auch mitbestimmen können. Der FC St. Pauli hat das vorbildlich gemacht. Die eigenen Leute einzubinden, das kann manchmal auch eine Waffe sein.

"Wenn jemand investiert, dann will er auch mitbestimmen"

Der Betze brennt: Beim FCK fällt im Zusammenhang mit einer Ausgliederung auch immer mal wieder das Wort Bundesliga. Ist ein Aufstieg und eine anschließende Etablierung in der Bundesliga nur durch neues Kapital nach einer Ausgliederung überhaupt möglich?

Ruf: Das kommt auf den Kapitalgeber an. Beim FCK habe ich noch nicht herausgefunden, wer das sein soll. Es kann gut sein, dass es den bisher nicht gibt und man hofft, dass er nach einer Ausgliederung kommt, weil er dann bessere Möglichkeiten hat. Dann kann es sein, dass erstmal mehr Geld reinkommt. Nur: Wenn jemand investiert, dann will er natürlich auch mitbestimmen. Da muss man dann den Leuten die Wahrheit sagen und den Zielkonflikt klar benennen: Der FCK will wieder sportlichen Erfolg und dafür braucht der Verein Fremdkapital.

"Martin Bader kann den FCK stabilisieren, aber ich habe auch Zweifel"

Der Betze brennt: Der neue FCK-Sportvorstand Martin Bader kommt in Deinem aktuellen Buch nicht unbedingt gut weg. Was sind denn Deine Kritikpunkte an ihm und denkst Du, er kann den FCK trotzdem wieder in sicheres Fahrwasser führen?

Ruf: Martin Bader hat in Nürnberg in seinen Anfangsjahren sehr gute Arbeit geleistet. Er hat dort Ruhe reingebracht und den Verein finanziell konsolidiert. Allerdings wird seine sportliche Kompetenz in Nürnberg stark bestritten. Wie danach in Hannover waren seine letzten Transfers dort eine ziemliche Katastrophe. Wenn Bader in Kaiserslautern jemanden mit sportlicher Kompetenz an der Seite hat, dann traue ich ihm zu, den FCK zu stabilisieren. Wenn er alleine entscheiden muss, habe ich große Zweifel.

Der Betze brennt: Vielen Dank für das Gespräch.

Christoph Rufs aktuelles Buch "Fieberwahn: Wie der Fußball seine Basis verkauft" ist für 14,90 Euro unter anderem bei Amazon sowie im Buchhandel erhältlich.

Quelle: Der Betze brennt


Ergänzung, 14:49 Uhr:

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"Kein Diskussionsbedarf": FCK bekennt sich zu 50+1

Am Donnerstag kommen die Vereine der 1. und 2. Liga zur DFL-Mitgliederversammlung zusammen, um unter anderem die Zukunft der 50+1-Regel zu diskutieren. Der Betze brennt hat im Vorfeld beim FCK nach dessen Standpunkt in der Debatte nachgefragt.

Die Debatte um 50+1-Regel, die den Einfluss externer Investoren auf die Stammvereine begrenzen soll, ist eines der am kontroversesten diskutierten Themen im deutschen Profifußball der vergangenen Wochen. Im Nachgang des letztlich zurückgezogenen Antrags von Martin Kind, des Präsidenten von Hannover 96, auf eine Ausnahmeregelung hat die Deutsche Fußball-Liga eine Grundsatzdebatte zu dem Thema Anfang Februar erneut auf die Tagesordnung gesetzt.

FCK verweist auch auf Vereinssatzung

"Aktuell keinen Diskussionsbedarf" sieht eigentlich der 1. FC Kaiserslautern. "Es handelt sich hierbei aber um ein komplexes Thema, so dass wir den Diskussionsbedarf anderer Vereine zunächst nicht bewerten wollen", heißt es in einer Stellungnahme des FCK-Vorstandsvorsitzenden Michael Klatt. "Grundsätzlich erachten wir die 50+1 Regel bzw. Lösungen, welche die Integrität des Wettbewerbs wahren, für sinnvoll und wichtig. Unabhängig dieser Regel besagt übrigens auch die Satzung unseres Vereins, dass der Verein an jeder Tochtergesellschaft mehrheitlich beteiligt sein muss, d.h. in der Haupt- oder Gesellschafterversammlung über 50 Prozent der Stimmanteile zuzüglich mindestens eines weiteren Stimmanteils sowie über die Mehrheit im Kontrollorgan verfügen muss."

Über die Diskussion hinaus wird auf der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main keine Entscheidung über eine eventuelle Veränderung der Regel getroffen, wie die DFL mitteilte. Entschieden werden soll aber in der Frage, ob der Video-Assistent ab der kommenden Saison auch in der 2. Liga getestet wird. Zu diesem Thema äußert sich der 1. FC Kaiserslautern wie folgt: "Der FCK vertritt hier die Meinung, dass es sinnvoll ist, dass sich der Videobeweis zunächst in der Bundesliga etabliert und dort die nötige Akzeptanz findet, ehe man über die Einführung in der zweiten Liga nachdenkt."

Quelle: Der Betze brennt


Ergänzung, 22.03.2018:

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Mit großer Mehrheit beschlossen: 50+1-bleibt

Die 50+1-Regel bleibt bestehen. Das ist das Ergebnis der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main. Dort nahm die Mehrheit der Clubs einen Antrag des FC St. Pauli an.

Wie unter anderem der "Kicker" berichtet, soll in den nächsten Monaten unter Beibehaltung der 50+1-Regel darüber diskutiert werden, ob die Regelung noch rechtssicherer gemacht werden kann.

"Es gab kontroverse Diskussionen. Wir haben aber einen guten Kompromiss gefunden", wird St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig zitiert. "Das Signal ist wichtig." Laut einer Mitteilung der DFL stimmten 18 der 34 stimmberechtigten Vereine für den Antrag, vier dagegen. Es gab neun Enthaltungen, drei eigentlich stimmberechtigte Vereine verzichteten auf ein Votum.

Petition mit mehr als 3000 Unterstützern

Ursprünglich war von der DFL gar keine Entscheidung, sondern lediglich eine Diskussion über den weiteren Verfahrensverlauf angekündigt worden. Im Vorfeld der Versammlung hatte die Initiative "50plus1bleibt.de" DFL-Präsident Reinhard Rauball eine Petition übergeben. Mehr als 3000 Fanclubs und andere Organisationen hatten die Initiative unterstützt.

Die 50+1-Regel sichert den Stammvereinen eine Stimmenmehrheit in den Kapitalgesellschaften und verhindert dadurch die Komplettübernahme eines Vereins durch externe Geldgeber.

Video-Assistent wird auch in Liga zwei getestet

Neben 50+1 war der Video-Assistent ein weiteres wichtiges Thema der Mitgliederversammlung. Dabei sprachen sich die Vereine für die reguläre Einführung des Videobeweises in der 1. Liga sowie die Aufnahme eines Testbetriebs ohne Einfluss auf den Spielbetrieb in der 2. Liga aus.

Quelle: Der Betze brennt

Ergänzung, 23.03.2018:

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"Krank", "Termine": FCK stimmte nicht über 50+1 ab

Der 1. FC Kaiserslautern hat am Donnerstag nicht an der viel beachteten DFL-Abstimmung über die 50+1-Regel teilgenommen. Gegenüber Der Betze brennt erläutert der Vorstandsvorsitzende Michael Klatt die Hintergründe.

"Dieses Thema liegt uns sehr am Herzen. Insofern freut uns das gestrige Abstimmungsergebnis", so Klatt am Freitagmittag. Zuvor hatten unter anderem die "WAZ" und die "Bild" darüber berichtet, dass der FCK als einziger Klub neben Jahn Regensburg nicht bei der DFL-Mitgliederversammlung anwesend war, und damit für Verwirrung im Umfeld gesorgt. Denn eigentlich hatte der Fritz-Walter-Klub sich im Vorfeld klar zum Erhalt der 50+1-Regel bekannt.

Klatt: "Ich konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen"

Die Abwesenheit des FCK-Vorstands erklärt Klatt wie folgt: "Es war geplant, dass ich für den FCK an dieser Versammlung teilnehme. Wir haben uns im Vorfeld dieser Versammlung im Übrigen auch mit dem FC St. Pauli zum Thema 50+1 ausgetauscht und unsere Haltung dazu ja auch bereits öffentlich gemacht. Nun konnte ich jedoch aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig nicht an der Versammlung teilnehmen. Wir haben daraufhin umgehend die DFL kontaktiert und uns nach den Möglichkeiten einer 'Stimmabgabe' im Rahmen der Abfrage eines Meinungsbildes informiert, wir hätten diese gerne auch schriftlich eingereicht. Leider war es jedoch nicht möglich, sich ohne persönliche Anwesenheit zu beteiligen. Hier handelt die DFL analog unserer Satzung."

Bader war am Donnerstag anderweitig geschäftlich unterwegs

Genau genommen sei sogar die Anwesenheit beider FCK-Vorstände für eine gültige Abstimmung bei der DFL erforderlich gewesen. Da Sportvorstand Martin Bader am Donnerstag jedoch "geschäftlich unterwegs" gewesen sei, hatte dieser bereits eine entsprechende Vollmacht für Klatt ausgestellt und bei der DFL hinterlegt. Dann jedoch sei kurzfristig die Erkrankung von Klatt dazwischen gekommen und der FCK habe gar keinen Vertreter nach Frankfurt schicken können - so die offizielle Begründung der FCK-Verantwortlichen.

Quelle: Der Betze brennt


Ergänzung, 01.06.2021:

"50+1 muss bleiben": Fans loben Kartellamt-Bescheid

Das Bundeskartellamt hat die deutsche 50+1-Regel als kartellrechtlich unbedenklich eingestuft, aber die gewährten Ausnahmen für Hoffenheim und Co. kritisiert. Für diese Beurteilung hatten sich auch der 1. FC Kaiserslautern und viele seiner Fanclubs stark gemacht.

Bereits am gestrigen Montag hatte das Bundeskartellamt seine Einschätzung zu der 2018 von der DFL eingeleiteten unabhängigen Prüfung abgegeben. Darin heißt es unter anderem: "Das Bundeskartellamt hat der Deutschen Fußball Liga (DFL) heute seine vorläufige kartellrechtliche Einschätzung zur sog. 50+1-Regel mitgeteilt. Nach Auffassung des Amtes kann die Grundregel aufgrund der damit verfolgten sportpolitischen Ziele kartellrechtlich unbedenklich sein. Für problematisch hält das Amt hingegen, dass die einheitliche Anwendung und Durchsetzung der Regel in ihrer jetzigen Fassung nicht sichergestellt ist." In der Bundesliga spielen Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim mit Ausnahmen von der 50+1-Regel (mehr dazu: Pressemeldung des Bundeskartellamts - Medienbericht der "Sportschau"). Geldgeber wie Martin Kind von Hannover 96 oder Hasan Ismaik von 1860 München hatten die 50+1-Regel immer wieder in Frage gestellt und wurden nun vom Kartellamt eines Besseren belehrt. Derweil waren vor kurzem sogar in England politische Rufe nach einer Regulierung wie dem deutschen 50+1 wieder lauter geworden, nachdem unter anderem sechs investorengeführte Premier-League-Klubs mit irrwitzigen Super-League-Plänen vorgeprescht waren.

50+1 regelt den Einfluss von Investoren und die Mehrheit des Vereins

50+1 regelt den Einfluss externer Investoren auf Fußballvereine. Demnach dürfen die meist ausgegliederten Vereine - wie mittlerweile auch der FCK - zwar die Mehrheit ihrer Anteile an Investoren verkaufen, müssen aber immer die Mehrheit der Stimmrechte behalten. Nämlich mindestens 50 Prozent plus eine Stimme ("50+1"). Vereinfacht gesagt bedeutet das: Externe Investoren können zwar ihre Forderungen durchdrücken, wenn sich die jeweilige Vereinsführung darauf einlässt, so wie in früheren Jahren beispielsweise bei 1860 München geschehen. Aber wenn die Vereinsführung ihre Strategie ändert oder abgewählt wird, dann können die (neuen) Verantwortlichen dank der 50+1-Mehrheit stets die Interessen des Vereins und seiner Mitglieder priorisieren.

Doppelte "50+1-Regel" beim FCK - Bekenntnis von Verein und Fanclubs

Neben der jetzt beurteilten Regel von DFB/DFL ist 50+1 beim 1. FC Kaiserslautern seit 2018 als zusätzliche Absicherung auch in der Satzung von Verein und Kapitalgesellschaft festgeschrieben. Im selben Jahr hatte die bundesweite Initiative "50+1 muss bleiben" mit mehr als 3.000 unterstützenden Fanclubs und -gruppen für die immer wieder diskutierte Regel geworben. Auch zahlreiche FCK-Fans machten mit und wurden von der damaligen Vereinsführung, wenn auch manchmal etwas holprig, unterstützt (siehe damalige Chronologie im DBB-Forum). Die Initiative "50+1 muss bleiben" hat heute zum Bescheid des Bundeskartellamts die nachfolgende Stellungnahme veröffentlicht.

» Zur Stellungnahme der Initiative "50+1 muss bleiben"

50+1 erhalten, Mitbestimmung ermöglichen, Finanzdoping beenden - Einschätzung des Kartellamts weist Weg zu nachhaltigerem Profifußball

Seit Jahren kämpfen wir Fans nicht nur für den Erhalt der 50+1-Regel, sondern auch gegen die Ausnahmeregelungen und Umgehungstatbestände. Wir freuen uns, dass das Bundeskartellamt uns mit seiner Einschätzung darin bestätigt.

2018 hat sich die Mitgliederversammlung der DFL klar zur 50+1-Regel bekannt und über 3.000 Fanclubs und Fangruppen haben deutlich gemacht, dass die 50+1-Regel unverhandelbar ist.

Aus ganz Europa wurde die letzten Wochen neidisch auf die deutsche 50+1-Regel geblickt. Doch auch der deutsche Profifußball befindet sich in einer tiefen Krise und benötigt dringend grundlegende Reformen. Die Einschätzung des Kartellamts ist ein weiterer Anstoß diese endlich einzuleiten.

Die DFL und ihre Mitglieder sind jetzt aufgefordert, demokratische Mitbestimmung in allen Vereinen zu ermöglichen und Finanzdoping zu beenden. Wir fordern ein Ende der Ausnahmen und zusätzliche Vorgaben, die in allen Vereinen Strukturen im Geiste von 50+1 sicherstellen. Umgehungstatbestände dürfen nicht länger akzeptiert werden. Konkret müssen innerhalb einer Übergangsfrist die in Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim bestehende Ausnahmen abgeschafft werden. Dem in Leipzig gewählten Modell muss die Grundlage für die Lizenzberechtigung entzogen werden.

Damit kommt die DFL ihrem 2018 gefällten Beschluss zur Verbesserung der Rechtssicherheit unter Beibehaltung der 50+1-Regel nach und nutzt diese Chance, um sich demokratisch aufzustellen und einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen.

50+1 bleibt!

Quelle: Der Betze brennt


Ergänzung, 13.07.2023:

Kartellamt bestätigt und stärkt deutsche 50+1-Regelung

Die deutsche 50+1-Regel, die Fußballvereine vor der kompletten Fremdbestimmung durch Investoren schützt, wird auch zukünftig bestehen bleiben. Das Bundeskartellamt hat heute Anpassungen der DFL bestätigt und damit die Regelung sogar noch verstärkt.

Demnach soll 50+1 bestehen bleiben und zukünftig auch keine neuen Ausnahmeregelungen mehr erlaubt werden. Die drei bestehenden sogenannten "Förderausnahmen" - dabei handelt es sich um Bayer Leverkusen, den VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim - müssen zudem härtere Vorgaben erfüllen und darüber hinaus einen finanziellen Ausgleich bezahlen. In der heute veröffentlichten Stellungnahme des Bundeskartellamts heißt es dazu: "In dem Verfahren zur kartellrechtlichen Einschätzung der sog. 50+1-Regel beabsichtigt das Bundeskartellamt, die von der Deutschen Fußball Liga (DFL) zugesagten Satzungsänderungen für bindend zu erklären und das Verfahren auf dieser Grundlage abzuschließen. Nach dem Zusagenangebot soll die 50+1-Grundregel beibehalten, aber die Möglichkeit hiervon Förderausnahmen zu gewähren aus der Satzung gestrichen werden. Außerdem sollen die drei Klubs TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg, die von der DFL eine Förderausnahme erhalten haben, unter erhöhten Voraussetzungen Bestandsschutz erhalten: Neben der fortdauernden Einhaltung der bisherigen Fördervoraussetzungen sollen sie zu mehr Mitgliederpartizipation und zur Zahlung eines monetären Vorteilsausgleichs verpflichtet werden."

Die TSG Hoffenheim hatte ihren Sonderstatus bereits vor der Entscheidung des Kartellamtes "zurückgegeben", indem Investor Dietmar Hopp seine Stimmrechtsmehrheit wieder an den Mutterverein übertrug. Somit gelten die häufig kritisierten Ausnahmeregeln jetzt nur noch für Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg, die dafür in Zukunft entsprechende Ausgleichszahlungen leisten müssen.

Ãœber 3.000 Fanclubs beteiligten sich an der Initiative "50+1 bleibt"

Mit der heutigen Entscheidung geht ein langer Weg auch für die aktiven Fanszenen der deutschen Proficlubs vorläufig erfolgreich zu Ende. Im Jahr 2018 hatte sich die Initiative "50+1 bleibt" zusammengeschlossen, an der sich bundesweit über 3.000 Fanclubs - darunter auch viele vom FCK -, Fangruppierungen und Fanverbände beteiligten. Die Kernforderungen damals: "50+1 erhalten, Mitbestimmung ermöglichen, Finanzdoping beenden". Auch die Klubführung des FCK bekannte sich seinerteit zum Fortbestehen der 50+1-Regel, die auch in den Satzungen des Vereins und der Kapitalgesellschaft enthalten ist.

Der FCK e.V. hält mittlerweile, fünf Jahre später nur noch rund 45 Prozent der Anteile an der ausgegliederten FCK GmbH & Co. KGaA, aber (unter anderem) dank 50+1 weiterhin die Stimmenmehrheit bei allen wichtigen Entscheidungen. Die aktuelle Verteilung der Anteile an der FCK-Kapitalgesellschaft wurde bei der letztjährigen Mitgliederversammlung wie folgt öffentlich bekanntgegeben:

1. FC Kaiserslautern e.V.: 45,85%
Saar-Pfalz-Invest GmbH: 34,93%
Dienes Packaging GmbH: 4,40%
Dr. Theiss Naturwaren GmbH: 4,40%
Sonstige Regionale Investoren: 0,48%
Platin 2180 GmbH (zuvor bekannt als: "Pacific Media Group"): 9,94%

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Mephistopheles » 19.03.2018, 16:36


Guter Artikel! Eindeutige Stellungnahme auch von mir: 50+1 muss bleiben! :daumen:



Beitragvon Ostteufel » 19.03.2018, 16:40


Jetzt kommt bestimmt gleich der Werner um die Ecke....Gut , dass ihr auch unterzeichnet habt :daumen:



Beitragvon screamer » 19.03.2018, 17:55


Viel wird über die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga diskutiert. Doch möchten wir uns wirklich an wahnsinnigen Summen in Paris und einem verrückt gewordenen Markt in England orientieren?


Wer definiert denn welche Summen normal, und welche verrückt sind?
Ich habe das Gefühl, das alle Summen die deutsche Vereine zahlen können "normal" und "moralisch unbedenklich" sind, können die deutschen Vereine nicht mehr mithalten, kommen Ausdrücke wie: "Wahnsinn" oder "Verrückt".
In zb. Polen redet doch auch keiner von wahnsinnigen Transfersummen in DE, obwohl da kein Verein ähnliche Summen zahlen kann.
Genau das gleiche beim Gehalt, ich habe zu diesen Summen keinen Bezug, ob der Spieler 1 mio, 2 mio oder 10 mio verdient, es betrifft mich nicht.

Der Wegfall oder eine zur Diskussion stehende weitere Lockerung der 50+1-Regel würde den Fußball grundlegend verändern. Der Wettbewerbsdruck würde sich für alle Clubs unweigerlich erhöhen. Die Finanzkraft mancher Eigentümer wäre plötzlich wichtiger als die solide und erfolgreiche Arbeit Anderer.


Das ist doch schon längst der Fall, Traditionsvereinen fehlt das Geld, sie gehen daran kaputt, während RB, VW, Hopp und Bayer die tolle 50+1 Regel umgehen können, bzw sie nicht beachten müssen.
Wolfsburg ist doch das beste Beispiel, die sind doch nicht in der Buli weil sie so tolle Arbeit leisten, sondern weil ihre unglaubliche Finanzkraft jegliche Arbeit egalisiert.

Wie viel Retortenvereine brauchen wir in DE denn noch? Es gibt die 50+1 Regel nur hier, und in keinem anderen Land gibt es so viele Retortenclubs.
Ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, das 50+1 die Rettung des deutschen Fußballs ist.
Der Fußball wird vom Einfluss des Geldes nicht durch 50+1 geschützt, wir brauchen ganz andere Lösungen zur Erhaltung der Fankultur.

Bevor man über 50+1 redet, sollte man erstmal darüber nachdenken, was es denn zu schützen gilt. Ticketpreise, Vereinsfarben etc. kann man durch andere Regeln schützen.

Bei einem Erhalt von 50+1 werden immer mehr Traditionsvereine untergehen und durch neue Plastikclubs ersetzt, vielleicht kommt bald eine andere Getränkefirma auf die Idee mit einem eigenen Bundesliga Verein Geld zu verdienen.
Ich hoffe diese Regel fällt, damit das Beispiel RB nicht Schule macht.
Peter Krawietz: "Fußball ist wie Schach, aber mit Würfeln, es geht darum ihn weniger zufallsabhängig zu machen"



Beitragvon Altrocker » 19.03.2018, 19:36


@screamer:
Zustimmung in allen Punkten, du sprichst mir aus dem Herzen! Es ist opportun, für den Erhalt von 50+1 zu sein und "scheiß DFB" einig in den Stadien zu brüllen. Inhaltlich begründbar ist die Regel spätestens seit dem länderübergreifenden Werbekonstrukt RB ohnehin nicht mehr.
Und sowieso: Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland.
(Florian Dick)



Beitragvon WernerL » 20.03.2018, 07:30


Thomas hat geschrieben:
Doch möchten wir uns wirklich an wahnsinnigen Summen in Paris und einem verrückt gewordenen Markt in England orientieren?


Ein weiser Kollege der sich noch viel mehr mit dem Thema beschäftigt hat folgendes dazu kommentiert:


"Was ich bei 50+1bleibt so spannend finde ist, da sagt man ja, „wir“ (Deutschen) wollen den Wahnsinn der explodierenden Ablösesummen in der Premier League und den Wahnsinn in Paris nicht…das ist ja auch dort die EINZIGSTE Begründung warum 50+1 bleiben soll. Wie ihr wisst suche ich ja weiterhin nach der Logik…

Aber es ist doch so, sowohl die Ablösesummen in der Premier League wie auch der Wahnsinn in Paris (was auch immer das genau heißen mag) haben NICHTS mit 50+1 zu tun. NICHTS! Das heißt, ob wir jetzt bei uns in der BuLi 50+1 haben oder morgen abschaffen, das eine beeinflusst das andere nicht. Was wir aber haben ist einen globalen Markt…

Ergo steigen mit den Ablösesummen Englands die Ablösesummen weltweit. Ob wir nun 50+1 haben oder nicht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Tolisso, ein Talent aus Lyon, kostete die Bayern trotzdem 40 Millionen. Was haben wir aber mit 50+1 in dieser Liga? Weniger Finanzkraft (insgesamt). Das ist ein FAKT, oder etwas nicht…? Das heißt doch, wir deutschen Clubs, und da komme ich zu dem anderen Argument, das gebracht wird, sinngemäß: „solide und gute Arbeit soll sich auch weiterhin lohnen“…gerade mit 50+1 auch mit „solider und guter Arbeit“ (was auch immer das wieder heißen mag) keine Chance mehr haben werden im globalen Markt, weil der Markt per se wächst mit allem was dazu gehört…

Was will ich damit feststellen? Mit 50+1 werden die Clubs, die „solide und gut arbeiten“ und sich alternativen Finanzquellen entziehen auf kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden, egal wie gut sie arbeiten…
Ohne 50+1 werden die Clubs, die „gut uns solide arbeiten“ jedoch enorme Wettbewerbsvorteile haben gegenüber den Clubs, die zwar vllt. Geld haben, aber eben nicht die Kompetenz und das Know How mit drinsteckt, die Konzepte usw…"


http://www.goal.com/de/meldungen/medien-us-investmentfonds-an-girondins-bordeaux-interessiert/o08di2f1qgy518c9gctf03vt6
Zuletzt geändert von WernerL am 20.03.2018, 08:20, insgesamt 2-mal geändert.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon Neutralerzwei » 20.03.2018, 08:12


Wir bräuchten also weniger 50+1, denn die alte "3 Ausländer-Regelung"?

Bis in die Amateurligen hat das "Die Zeit" anhand dem Beispiel des Neymar-Dembele-Wechsels mal durchgerechnet.

Also der Wert eines Talentes in der 4. oder 5. Liga steigt schlagartig, wenn oben 2 Leute teuer verkauft werden und die Top-Vereine nachlegen müssen.

Die Argumentationkette war in etwa wie folgt:

Sobald "oben" einer teuer geht, wird eine Lücke gerissen, dadurch rutschen "Talente" hoch. Barca oder oder BVB orientieren sich erstmal international, die "Ausbildungsvereine" schielen auf billige An- und teure Verkäufe.

Also am besten immer noch unten orientieren, wo einem kleineren Verein ein "Talent" abgegrast werden kann.
Dieser Verein hat dann halt wieder eine Lücke.

Sind nun Unsummen im Spiel, kommt bei kleineren Vereinen niemand auf die Idee, Geld auf die hohe Kante zu legen. Man investiert sofort in "Talente" und schielt auf den Aufstieg... .

Bzw. kommen "die Berater" und wollen Kohle sehen, es gibt ja schließlich bessere Angebote.



Beitragvon LDH » 20.03.2018, 12:18


Diese Regel hat so viele Ausnahmen, dass sie lediglich unfaire Verhältnisse schafft.
Und was sollen denn die Verbände machen? Wenn die Mehrheit der Proficlubs gegen eine Veränderung ist, wird es diese nicht geben.

Aber ich bin mir sicher, wenn die Aussicht auf schnelles Geld da ist wird sich schnell eine Mehrheit finden. Ein gewisser Traditionsverein aus der Pfalz würde sicher nicht nein sagen.

Wir sollten schauen, dass unser Verein regelt was nicht geht und zwar auch ohne 50+1.



Beitragvon Südpälzer » 20.03.2018, 16:19


Ich war auch immer für 50+1, bis ich einen sehr guten Artikel gelesen hab. Weiß nur grad nicht mehr, wo er stand.
50+1 hat nichts verhindert. (Leverkusen), Wolfsburg, Hoffenheim, Leipzig.
Im Gegenteil zementiert 50+1 die Übermacht der Bayern und ungefähr die Rangordnung direkt dahinter, abgesehen von Leipzig und einzelne Überflieger für 1-2 Jahre.

Ohne 50+1 wäre es für die Bayern nicht mehr in diesem Maße möglich, ihre klassischen konkurrenzschwächenden Transfers zu tätigen, da diese dagegenhalten würden.
Ohne 50+1 wären Vereine wie Fortuna Düsseldorf, Dynamo Dresden oder Rot-Weiß Essen etablierte Bundesligisten, da Vereine wie diese letztlich ein größeres Potential für einen Investor haben, als in Leipzig oder Ingolstadt etwas aus der Retorte hochzuziehen.

Ja, wäre da nur nicht die Kehrseite, dass mit dem falschen Investor Traditionsvereine wie Portsmouth und Blackpool (ja, ich weiß, dass sie zwischen 1978 und 2007 schon mal "unten" waren) mal eben binnen weniger Jahre von der Premier League in die 4. Liga abstürzen.



Beitragvon Schwebender Teufel » 20.03.2018, 19:25


Naja ich weiß nicht was ich von dieser ganzen Diskussion um diese Regel halten soll.
Ich habe immer das Gefühl es geht nicht mit aber auch nicht ohne 50+1.
Ich denke man kann bei einer vernünftigen Umsetzung durchaus profitieren und nach oben kommen es gibt allerdings ebenfalls genügend negativ Beispiele. Am Ende sollte es aber jedem Verein selber úberlassen sein wie er damit umgeht.



Beitragvon Neutralerzwei » 20.03.2018, 20:59


Südpälzer hat geschrieben:Ich war auch immer für 50+1, bis ich einen sehr guten Artikel gelesen hab. Weiß nur grad nicht mehr, wo er stand.
[...]
Ohne 50+1 wäre es für die Bayern nicht mehr in diesem Maße möglich, ihre klassischen konkurrenzschwächenden Transfers zu tätigen, da diese dagegenhalten würden.


War Spiegel Online oder in "Der Zeit".

Laut dem Artikel ist der Erhalt 50+1 eine bedeutender Baustein ihrer Finanzierung und wird von ihnen deshalb vehement verteidigt.

Die Vergabe ihrer Anteile wirkt insgesamt noch moderat und unscheinbar, aber kein einzelner Verein kann mit einem 49% Investor alleine dagegen anstinken.

Es sei denn irgendein Russe ist so verrückt und schieb 500 Millionen rüber, ohne direkt drüber die Verwendung entscheiden zu können.



Beitragvon MäcDevil » 21.03.2018, 07:16


Ist doch eigentlich egal...gut geführte Vereine finden immer wieder einen Weg diese 50+1 Regel außer Kraft zu setzen - sie zu umgehen!

Ob die Regel da ist oder nicht...juckt mich nicht mehr. Papierverschwendung!

Ich glaube mittlerweile sogar, dass es dem heutigen Fussball ohne die 50+1-Regel besser ginge und noch mehr Geld in die Bundeliga fließen würde. Würde auch dem FCK zu Gute kommen!
Den Nachteil sehe ich darin, dass wohl der Profifussball aus dem öffentlichen Fernsehen verschwindet und so Sendungen wie z.B. die Sportschau abgesetzt werden.

Da wir uns bereits in einer Zeit der Raffgier befinden: pay TV usw. .kann man nur hoffen, dass der DFB, DFL u.ä. Oranisationen merken, das es auch eine Grenze des Kapitalismus gibt. Bin sehr gespannt wie sich der Profifussball in der Zukunft entwickelt.... :nachdenklich:
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" ...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!



Beitragvon WernerL » 21.03.2018, 09:21


MäcDevil hat geschrieben:Da wir uns bereits in einer Zeit der Raffgier befinden: pay TV usw. .kann man nur hoffen, dass der DFB, DFL u.ä. Oranisationen merken, das es auch eine Grenze des Kapitalismus gibt.


Welche Grenze? es gibt keine Grenze, bisher ist diese noch nicht zu sehen, also gehts weiter nach oben.
Nur ohne den FCK!
Ich kenne nicht wenige, nicht aus dem FCK-Umfeld, die das Ende des Clubs vohersagen, "euch sehen wir nie wieder".
Wir haben nach all den Warnschüssen elementare Dinge des Kapitalismus immer noch nicht verstanden.

An sich ist alles auch kein Problem: Wenn die Fanmasse des FCK klar Stellung bezieht und äußert, dass man auf Kommerz absolut keine Lust hat und gerne auch bereit ist unterklassigen Fussball zu sehen, dann ist das legitim, das ist Demokratie, wir werden ja schließlich nicht gezwungen (auch nicht jedes Trikot zu kaufen Sky-Abo zu kaufen - wer Kommerz nicht mitmachen will hat hier also alle Möglichkeiten!
Nur warum regt man sich denn dann Woche für Woche über Niederlagen auf und fordert Köpfe.
Es müsste allen klar sein, dass der FCK in Zukunft in diesen Strukturen eben mehr Spiele verlieren als gewinnen wird, das ist eigentlich ganz normal.

Wenn man aber schon immer Old-School-Fussball gegen Münster und Lotte sehen wollte, warum hat man den ständigen Ausbauten des FWS bereits ab 1993 zugestimmt??
Es müsste dem Mitglied als Vereinseigner wohl klar gewesen sein, dass ständige größere Ausbauten den Club viel mehr Unterhalt kosten und man am Ende sogar auf die 1. Liga angewiesen ist.

Ich kann heute auch nicht einfach von einem Corsa auf einen 5er BMW umsteigen und mich hinterher über die viel höheren, nicht tragbaren Kosten beschweren, die sollten voher klar gewesen sein.
Jetzt nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist stellt man fest, dass wir alles nicht wollen.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon Flo » 21.03.2018, 13:04


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Interview mit Buchautor Christoph Ruf
"Die DFL-Spitze führt ein doppeltes Spiel"


Christoph Ruf zeigt in seinem aktuellen Buch die Gefahren einer weiteren Kommerzialisierung des Profifußballs auf. Im DBB-Interview spricht der Autor und Journalist über die 50+1-Regel, die in Kaiserslautern diskutierte Ausgliederung und den neuen FCK-Sportvorstand Martin Bader.

Ruf war am Samstag anlässlich einer Lesung aus seinem neuen Buch "Fieberwahn: Wie der Fußball seine Basis verkauft" im Fanprojekt Kaiserslautern zu Gast. Am Rande dieser Veranstaltung stand der 46-jährige uns zu einigen aktuellen Themen Rede und Antwort.

Der Betze brennt: Christoph Ruf, die Initiative "50+1 bleibt" haben bisher fast 3.000 Fanclubs, Fangruppierungen und Fanverbände aus ganz Deutschland unterzeichnet. Findest Du, dass die 50+1-Regel aktuell so gefährdet ist wie noch nie?

Christoph Ruf (46): Ja, das würde ich schon sagen. Auf der einen Seite sagt die DFL, sie sei für 50+1. Auf der anderen Seite eröffnet sie eine Diskussion, die es so eigentlich gar nicht geben würde, weil vor zwei Jahren beschlossen wurde, dass 50+1 gilt. Das ist ein doppeltes Spiel der DFL-Spitze. Es gibt immer mehr Vereine, die zwar für 50+1 sind, aber dann trotzdem mit den Argumenten "Ausgliederung" und "Investoren" um die Ecke kommen. Ich habe mich vor einiger Zeit mit Andreas Rettig (früher Geschäftsführer der DFL, heute beim FC St. Pauli, Anm. d. Red.) unterhalten. Der sagt, es gebe noch eine Mehrheit für 50+1. Vereine wie der FC St. Pauli, der SC Freiburg oder Borussia Mönchengladbach sind für die Erhaltung von 50+1. Auf der anderen Seite stehen aber Vereine wie zum Beispiel Hannover 96 in Person von Martin Kind, die die Regel kippen wollen. Da finde ich es natürlich super, dass sich so viele Fans klar positionieren.

"Ich finde es super, dass sich so viele Fans klar positionieren"

Der Betze brennt: Viele Vereine haben bereits in Kapitalgesellschaften ausgegliedert. Auch beim 1. FC Kaiserslautern steht Anfang Juni eine außerordentliche Mitgliederversammlung an, wo über eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung abgestimmt wird. Wie stehst Du denn generell zum Thema Ausgliederung?

Ruf: Grundsätzlich ist mir der klassische e.V. am liebsten. Ich kann damit leben, wenn man ausgliedert, es aber nicht nur die eine Person gibt, die die Geschicke bestimmen kann. Ich kann bei der sportlichen und finanziellen Lage in Kaiserslautern jeden verstehen, der eine Ausgliederung beim FCK als letzten Ausweg sieht. Bisher ist es eigentlich bei jedem Verein so gelaufen, dass die Ausgliederung mit großer Mehrheit durchging.

Der Betze brennt: In Kaiserslautern sind kontroverse Diskussionen über das Für und Wider einer Ausgliederung bisher eher ausgeblieben. Die meisten Fans scheinen sich damit schon abgefunden zu haben, einzelne Stimmen sagen aber auch noch, dass es auch als e.V. wieder aufwärts gehen kann. Was meinst Du dazu?

Ruf: Ich weiß nicht, warum der FCK ein Beispiel gegen den e.V. sein sollte. Was dem Verein das Genick gebrochen hat, ist die WM 2006, der damit verbundene Stadionausbau und das jahrelange Missmanagement. Das hat mit der Rechtsform erst einmal nichts zu tun. Natürlich kann ein e.V. überleben, beispielsweise durch Einbindung der Fans, die dann auch mitbestimmen können. Der FC St. Pauli hat das vorbildlich gemacht. Die eigenen Leute einzubinden, das kann manchmal auch eine Waffe sein.

"Wenn jemand investiert, dann will er auch mitbestimmen"

Der Betze brennt: Beim FCK fällt im Zusammenhang mit einer Ausgliederung auch immer mal wieder das Wort Bundesliga. Ist ein Aufstieg und eine anschließende Etablierung in der Bundesliga nur durch neues Kapital nach einer Ausgliederung überhaupt möglich?

Ruf: Das kommt auf den Kapitalgeber an. Beim FCK habe ich noch nicht herausgefunden, wer das sein soll. Es kann gut sein, dass es den bisher nicht gibt und man hofft, dass er nach einer Ausgliederung kommt, weil er dann bessere Möglichkeiten hat. Dann kann es sein, dass erstmal mehr Geld reinkommt. Nur: Wenn jemand investiert, dann will er natürlich auch mitbestimmen. Da muss man dann den Leuten die Wahrheit sagen und den Zielkonflikt klar benennen: Der FCK will wieder sportlichen Erfolg und dafür braucht der Verein Fremdkapital.

"Martin Bader kann den FCK stabilisieren, aber ich habe auch Zweifel"

Der Betze brennt: Der neue FCK-Sportvorstand Martin Bader kommt in Deinem aktuellen Buch nicht unbedingt gut weg. Was sind denn Deine Kritikpunkte an ihm und denkst Du, er kann den FCK trotzdem wieder in sicheres Fahrwasser führen?

Ruf: Martin Bader hat in Nürnberg in seinen Anfangsjahren sehr gute Arbeit geleistet. Er hat dort Ruhe reingebracht und den Verein finanziell konsolidiert. Allerdings wird seine sportliche Kompetenz in Nürnberg stark bestritten. Wie danach in Hannover waren seine letzten Transfers dort eine ziemliche Katastrophe. Wenn Bader in Kaiserslautern jemanden mit sportlicher Kompetenz an der Seite hat, dann traue ich ihm zu, den FCK zu stabilisieren. Wenn er alleine entscheiden muss, habe ich große Zweifel.

Der Betze brennt: Vielen Dank für das Gespräch.

Christoph Rufs aktuelles Buch "Fieberwahn: Wie der Fußball seine Basis verkauft" ist für 14,90 Euro unter anderem bei Amazon sowie im Buchhandel erhältlich.

Quelle: Der Betze brennt



Beitragvon Red Devil » 21.03.2018, 13:12


Hier mal eine Auflistung der Vereine, die dafür, dagegen oder sogar unentschlossen sind. Quelle: Heutige Sport Bild Printausgabe:

Dafür:

- FC Arroganz München
- FC Scheisse 05
- Pillenfresser 05 Vizekusen
- Gummiadler Zankfurt
- Hannover 97-1
- SV Kurpfalz
- Kommerz Leipzig
- SV Fischköppe Bremen
- FC Bayrisch-Schwaben
- VfB Spätzlefresser
- VfL Golfburg
- Eintracht Waldhoffreunde
- SpVgg Playmobil
- Hamburger Sturzclub
- 1. FC Brenz
- 1. FC Clubberer
- FC Audi 04

Dagegen:

- Borussia Doofmund
- Borussia Fohlengladbach
- Hertha BSC Bundeshauptstadt
- 1. FC Geissbock
- SC Breisgau
- 1. FSV Depp 05
- SG Krawalle Dresden
- Fortuna Altbier
- FC Piraten-Hamburg
- Armina B-Verschwörung
- SSV Jahn Oberbayern
- VfL Tief im Westen
- MSV Zebras
- SSV Lilien 98
- FC Uranbergbau Aue
- 1. FC Rote Teufel

unentschlossen:

- Hopps Projekt von 1899
- Kieler Störche

wollen Verschärfung:

- 1. FC Union Eiserne
Klagt nicht, kämpft!!!!!



Beitragvon Südpälzer » 21.03.2018, 13:21


Wär das nicht auch mit den normalen Vereinsnamen gegangen, ohne gezwungen auf lustig zu machen? :nachdenklich:
Stört doch enorm den Lesefluss und hat meiner Meinung nach in einer ernsthaften Diskussion nichts zu suchen.



Beitragvon Hephaistos » 21.03.2018, 13:29


mich wundert nicht wirklich, dass der 1. FC seit20Jahrenkatastrophalgearbeitet dagegen stimmt. Und ich glaube, dass wir so was auch bei der Ausgliederung erleben werden.



Beitragvon allar » 21.03.2018, 13:43


Südpälzer hat geschrieben:Wär das nicht auch mit den normalen Vereinsnamen gegangen, ohne gezwungen auf lustig zu machen? :nachdenklich:
Stört doch enorm den Lesefluss und hat meiner Meinung nach in einer ernsthaften Diskussion nichts zu suchen.


Ich fands lustig :)
Gute Entscheidungen resultieren aus Erfahrungen und Erfahrungen resultieren aus schlechten Entscheidungen.



Beitragvon Ingo » 21.03.2018, 14:58


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"Kein Diskussionsbedarf": FCK bekennt sich zu 50+1

Am Donnerstag kommen die Vereine der 1. und 2. Liga zur DFL-Mitgliederversammlung zusammen, um unter anderem die Zukunft der 50+1-Regel zu diskutieren. Der Betze brennt hat im Vorfeld beim FCK nach dessen Standpunkt in der Debatte nachgefragt.

Die Debatte um 50+1-Regel, die den Einfluss externer Investoren auf die Stammvereine begrenzen soll, ist eines der am kontroversesten diskutierten Themen im deutschen Profifußball der vergangenen Wochen. Im Nachgang des letztlich zurückgezogenen Antrags von Martin Kind, des Präsidenten von Hannover 96, auf eine Ausnahmeregelung hat die Deutsche Fußball-Liga eine Grundsatzdebatte zu dem Thema Anfang Februar erneut auf die Tagesordnung gesetzt.

FCK verweist auch auf Vereinssatzung

"Aktuell keinen Diskussionsbedarf" sieht eigentlich der 1. FC Kaiserslautern. "Es handelt sich hierbei aber um ein komplexes Thema, so dass wir den Diskussionsbedarf anderer Vereine zunächst nicht bewerten wollen", heißt es in einer Stellungnahme des FCK-Vorstandsvorsitzenden Michael Klatt. "Grundsätzlich erachten wir die 50+1 Regel bzw. Lösungen, welche die Integrität des Wettbewerbs wahren, für sinnvoll und wichtig. Unabhängig dieser Regel besagt übrigens auch die Satzung unseres Vereins, dass der Verein an jeder Tochtergesellschaft mehrheitlich beteiligt sein muss, d.h. in der Haupt- oder Gesellschafterversammlung über 50 Prozent der Stimmanteile zuzüglich mindestens eines weiteren Stimmanteils sowie über die Mehrheit im Kontrollorgan verfügen muss."

Über die Diskussion hinaus wird auf der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main keine Entscheidung über eine eventuelle Veränderung der Regel getroffen, wie die DFL mitteilte. Beschlossen werden soll aber die Einführung einer Testphase des Video-Assistenten ab der kommenden Saison in der 2. Liga. Zu diesem Thema äußert sich der 1. FC Kaiserslautern wie folgt: "Der FCK vertritt hier die Meinung, dass es sinnvoll ist, dass sich der Videobeweis zunächst in der Bundesliga etabliert und dort die nötige Akzeptanz findet, ehe man über die Einführung in der zweiten Liga nachdenkt."

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Bundesweite Fan-Kampagne: 50+1 bleibt! (Der Betze brennt)
- Interview mit Christoph Ruf: "Die DFL-Spitze führt ein doppeltes Spiel" (Der Betze brennt)



Beitragvon Super Techniker » 21.03.2018, 15:07


Der Kapitalismus wird gnadenlos siegen ! Egal ob die Regel bleibt oder nicht. Vor was hat uns die Regel beschützt ???
Leipzig , Hoffe, Bayer 04, Ingolstadt,........
Vergisst es ! Dem was wir nachhängen , das gibt es nicht mehr..... mit oder ohne 50+1 Regel....
BETZE eine Liebe für die Ewigkeit :teufel2:



Beitragvon FCK-Ralle » 21.03.2018, 15:24


Südpälzer hat geschrieben:Ohne 50+1 wären Vereine wie Fortuna Düsseldorf, Dynamo Dresden oder Rot-Weiß Essen etablierte Bundesligisten, da Vereine wie diese letztlich ein größeres Potential für einen Investor haben, als in Leipzig oder Ingolstadt etwas aus der Retorte hochzuziehen.



Wer garantiert das? Keiner. Der Investor, der nur auf Geld aus ist, ist die Tradition mitunter egal. Daran musste ich schon denken als ich diese Woche im Kicker das Interview mit Edin Rahic dem Owner vom FC Bradford gelesen hab. Stichwort Amerikanischer Investor eines Clubs mit 1500 Fans...
Das muss nicht für jeden Investor gelten, aber sind wir mal ehrlich, die Tradition ist Nebensache. Und es gibt sicher nicht wenige Investoren, die einen FC Audi oder ein 1899 Irgendwas mit 15 - 20000 Klatschpappen einem Verein wie Rot-Weiß Essen oder Alemannia Aachen mit 30000 "Spinnern" vorziehen. Womöglich trauen die sich auch noch zu motzen zu pfeifen, den Gegner mit Schmähgesängen empfangen oder Plakate entwerfen wenn ihnen was stinkt. Das will doch keiner. Denen, denen es ums Geld geht sind englische Verhältnisse lieb. Zuschauer, statt Fans. Berieseln lassen statt Lautstärke.
Das ist nichts gegen die Vereine, mir ist jeder Verein mit 30000 Spinnern lieber, aber ich bin ja auch Traditionalist.

Bei 50+1 hockt das große Problem in Frankfurt. Wenn ich sowas auflege, dann muss ich mich auch dran halten. Punkt. Schlupflöcher wie bei Hopp, Red Bull, VW und Konsorten dürfen nicht sein. Nur dann macht das Sinn. Leider. So wird doch der gemeine Fan an der Nase rumgeführt. Das blöde ist nur, die meißten merkens nicht, oder wollens nicht merken. Ist doch nur Fußball.
Und hört mir mit den Bayern auf, dass die noch reicher wären mit 50+1. Das mag sicher sein, aber das liegt nicht allein daran. Das waren sie vor 50+1 auch schon. Aber warum? Weil da, muss man leider neidlos anerkennen, seit bald 40 Jahren kontinuierlich gute Arbeit geleistet wird.

Natürlich dämmt 50+1 den Millionen-Wahnsinn im Weltfußball nicht ein. Aber mit einer Modifikation könnte man aber den deutschen Markt etwas wettbewerbsfähiger machen, auch wenns vielleicht nicht für englische Dimensionen reicht. Aber braucht's das?
Um das einzudämmen bräuchte es Initiative der Fifa. Aber dieser korrupte Haufen hat auch nur die Kohle im Sinn, daher wird sowas nie kommen. Ein konsequentes einhalten und einfordern des Financial Fairplays wäre eine erste Maßnahme. Richtig gerecht wäre ein Art Salary Cap für die Vereine auch wenn das schwierig wäre. Aber ne da ging den Granden ja Geld verloren und das geht gar nicht. Die Kuh Fußball muss man doch auspressen so lange wie Milch kommt. Und wenn das nicht mehr ist drückt man halt weiter bis zum Blut...
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon The Blackout » 21.03.2018, 16:27


Nur ein weiterer Beweis wie sozialistisch gehirngewaschen dieses Land ist.

Die Folgen sehen wir ja schon anatzweise. Die Bundesliga ist kaum noch attraktiv und die besten gehen in die Premier League oder nach Spanien.



Beitragvon kategorie abc » 21.03.2018, 16:40


FW 1920 hat geschrieben:Wir sind ein Land (geworden), in dem von den Verantwortlichen gelogen und geheuchelt wird, dass sich die Balken biegen.
Diese Regelung wird doch von den Profis in Leipzig, Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim locker umgangen, wie andere Vereine tricksen, weiß ich nicht.
Vor die Hunde gegen die Traditionsvereine, die bald eine eigene Liga von Es-Meistern aufmachen können.
Die Namen sind ja hier alle bekannt, der FCK gehört bald auch dazu!

Gut kommentiert. Traurig aber wahr!
„Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.“



Beitragvon Betzenberg1985 » 21.03.2018, 16:46


The Blackout hat geschrieben:Nur ein weiterer Beweis wie sozialistisch gehirngewaschen dieses Land ist.

Die Folgen sehen wir ja schon anatzweise. Die Bundesliga ist kaum noch attraktiv und die besten gehen in die Premier League oder nach Spanien.


Dann sollen doch die Besten da hingehen. Wir spielen mit Kaiserslautern eh auf lange Sicht nicht mehr Bundesliga. Von daher ist mir das egal. Ebenso interessiert mich die 5 Jahreswertung nicht.



Beitragvon Westkurvenalex » 21.03.2018, 17:13


Der Fußball wird sich so oder so weiterentwickeln. Längst haben Vereine wie Wolfsburg, Hoffenheim und insbesondere Leipzig diese Regelungen umgangen. Ob man es nun Eigentümer, wie in England nennt, oder Sponsoren oder Gönner. Faktisch sind sie abhängig von einem Geldgeber und demnach diesem ausgesetzt. Und das alles ohne die 50+1 Regel und unter den Augen von DFB und DFL.
Das, was früher einmal die Bundesliga ausmachte ist komplett verloren gegangen. Die Meisterschaft machen 4-5 Vereine (wenn überhaupt) unter sich aus. Duelle wie Hoffenheim gegen Leipzig sind so interessant wie einen ausgeschalteten Fernseher anzuschauen. Das macht sich und wird sich noch weiter bemerkbar machen, insbesondere bei der Stimmung im Stadion. Zuschauer sind nur noch Füllmasse, die Kohle wird mit den Fernsehvermarktungen und Werbung gemacht. Deshalb wird hier immer weniger Wert darauf gelegt. Ich gehe jede Wette ein, dass mit dem Fall der 50+1 Regelung über kurz oder lang auch die Stehplätze abgeschafft und die Eintrittspreise massiv erhöht werden.
Der Fußball in Deutschland wird sich aber immer mehr auf die wenigen großen Vereine beschränken, da diese im internationalen Vergleich mitspielen wollen und nach mehr Geldquellen rufen. Dann kommen noch Vereine wie Hannover ins Spiel, die gerne auch bei den großen mal schnuppern wollen und schon ist die 50+1 Regelung gefallen.
Demnach stehe ich diesem Thema mittlerweile ziemlich emotionslos gegenüber. Unser Verein wird unter diesen Entwicklungen keine große Rolle im deutschen Fußball mehr einnehmen. Vielleicht gelingt es irgendwann noch einmal in Liga 1 aufzusteigen, aber jemals wieder mit dem Gedanken zu spielen eine internationale Mannschaft auf dem Betze zu Gast zu haben, ist utopisch. Zumindest so lange der Fußball in seinen Grundfesten nicht erschüttert und das Kartenhaus zusammenbricht. Davon sind wir jedoch noch lange entfernt. Daher habe ich meine Meinung zu 50+1 grundlegend geändert. Lasst die Regelung fallen und hoffen, dass der Fußball sich selbst dadurch schneller kaputt macht. Dann kann man die Scherben aufsammeln und zurück zu den Wurzeln kommen.
Geld und Kommerz setzen sich immer durch und machen ganz sicher nicht vor Deutschland halt.




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