Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon SEAN » 17.08.2017, 21:08


JochenG hat geschrieben:Gegen diesen 9-Punkte-Plan laufen die Fanszenen Sturm, da es im Grunde genommen der Aufruf zum "Petzen" ist. Damit wird ein Keil in die Fanszene getrieben der sicherlich nicht sehr hilfreich ist.

Ich will das jetzt nicht unnötig in die Länge ziehen, man muß einfach jetzt mal abwarten, was bei den Gesprächen rum kommt, trotzdem noch ne Anmerkung zu dem Stückchen Text aus deinem Post. :wink:
Die Fangruppierungen setzen sich dafür ein, das die Kollegtivstrafen wegfallen. Ein durchaus sehr guter Gedanke. Aber wenn Kollegtivstrafen wegfallen, muß man ja die "Einzeltäter" haben, um gegebenenfalls Strafen zu verteilen. Wie gedenkt man dann von Fanseite, die Verursacher von Strafen zu identifizieren wenn man zulässt, das diese in der Masse der Fans unterschlüpfen können, und man durch "Petzen" die Identifizierung nicht unterstützen will? Möchte man lieber die volle Blocküberwachung per Kameras und den Verbot von Block- und Schwenkfahnen,vieleicht sogar die Streichung von Stehplätzen wie in England, damit keiner mehr in der Masse untertauchen kann und personalisierte Eintrittskarten, damit man ver Fotos/Videos identifizieren kann?
Bei aller Wertschätzung, aber das beißt sich doch. Wenn man nicht bereit ist, die Täter mit zu identifizieren, wird das mit dem Wegfall von Kollegtivstrafen wohl verdammt schwer. Zumindest dann, wenn ein paar wenige Pyro einsetzen. Dann gehts doch wieder auf alle zurück.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
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Beitragvon ExilDeiwl » 17.08.2017, 22:05


Ich finde den Einwand von @SEAN sehr richtig. Wenn sich jemand daneben benimmt, soll er auch die gerechte (!) Strafe dafür bekommen. Hier vom "Auruf zum "Petzen"" zu sprechen, finde ich nicht in Ordnung. Es ist heute doch schon eine ganz normale Sache, dass bei der Aufklärung von Straftaten oder Vergehen Zeugen befragt werden und dass mögliche Zeugen aufgerufen werden, sich zu melden. Das kann. Man als Petzen abtun - oder aber auch einfach als Unterstützung zur Aufklärung.und ganz nebenbei: die Spaltung des Fans passiert m.E. durch diejenigen, die meinen, sie müssten sich nicht an Regeln halten, durch diejenigen, die meinen, anderen ihren Willen aufdrücken zu müssen und diejenigen, die meinen, durch rücksichtsloses Verhalten andere klein zu halten. Ich weiß nicht, ob ich das zu spießig sehe. Vielleicht ja schon...

@JochenG: einen weiteren Punkt kann ich offen gestanden aus Deinen Erläuterungen nicht nachvollziehen. Du schreibst, dass wenn der Verein die beispielhafte Strafe von 7.500 Euro akzeptiert hat, es keine Reduktion der Strafe geben könne, wenn er im Nachhinein bei der Identifikation der Zündler hilft. Wer sagt denn, dass die ausgesprochene (und akzeptierte Strafe) nicht auch im Nachhinein reduziert werden kann? Das muss doch einfach nur ausgesprochen werden? Ich weiß, dass das mit der ordentlichen Justiz vielleicht nicht 1:1 zu vergleichen ist und bitte hierbei um etwas Verständnis - ich will lediglich das Prinzip verdeutlichen: aber wenn jemand zu einer Gefängnisstrafe von beispielsweise 5 Jahren verurteilt wurde, dann kann seine Strafe im Nachhinein ja auch wegen guter Führung (Unterstützung bei der Identifikation der Zündler) noch reduziert werden.

Ãœbersehe ich da was? Oder warum verstehe ich Dein Argument hier nicht?
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

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Beitragvon Betze_FUX » 18.08.2017, 07:08


Ist doch ganz einfach.
Wenn der Verein im nachgang eine Strafmilderung bekommt - 7500auf 3000€ - dann bekommt der Verein eine Gutschrift des differenzbetrages. Die kann erhalten dann beim Nächstenmal verrechnen

:D
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Betze_FUX » 18.08.2017, 12:03


hmmm, in zweiter Linie gilt es ja auch zu erkennen, das DFB und Co evtl wirklich ihre Philosophie über denken (50+1, Konstrukte, etc.) und man hier tatsächlich in einen Dialog kommt.
Dann wären die Vereinsschädigenden Aktionen (Pyro, Randale, der Bullenkopf in Dresden (wobei ich das schon kreativ fand),etc.) ja auch nur Mittel Zum Zweck um die Aufmerksamkeit auf das Thema zu richten.
Das richtige Mittel? - darf jeder selbst entscheiden...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon JochenG » 18.08.2017, 12:40


SEAN hat geschrieben:Möchte man lieber die volle Blocküberwachung per Kameras

Genau die existiert heute schon. Zusammen mit der entsprechenden Software kann jede Person "markiert" werden und man folgt dieser dann über alle Ebenen.
Genau das wurde bei einer Veranstaltung in der Uni Mainz am Beispiel Karlsruher Stress auf der Süd demonstriert.
Das bedeutet, dass heute bereits die technischen Voraussetzungen in den Stadien existieren. Das funktioniert vorwärts wie auch rückwärts.
Das Thema Streichung von Stehplätzen ist eine Forderung der Politiker und führt zu keinerlei Verbesserung der Situation. Wer sagt denn, dass tatsächlich derjenige auf dem Platz sitzt der auf seiner Karte steht? Beispiel: Berlin (Hertha), München (Bayern). Darüber hinaus werden gerade überall Stehplätze ausgebaut (bei uns +500, Union neue Tribüne, Frankfurt).
Thema Personalisierte Tickets. Auch da gibt es eine Projektgruppe, die von der AG Fankulturen eingesetzt wurde. Das Thema personalisierte Tickets ist völliger Unfug, da es überhaupt nichts zur Aufklärung beiträgt. Es bringt auch nicht mehr Sicherheit, wie es seitens der Politiker immer wieder erzählt wird. Es bringt nur Aufwand ohne Nutzen. Selbst in Italien denkt man über die Aufhebung nach.

ExilDeiwl hat geschrieben:Es ist heute doch schon eine ganz normale Sache, dass bei der Aufklärung von Straftaten oder Vergehen Zeugen befragt werden und dass mögliche Zeugen aufgerufen werden, sich zu melden.

Also gut. Pyro mit BAM Nummer gilt als Ordnungswidrigkeit. Du rufst also auch während der Fahrt mit Deinem Auto immer die Polizei an, wenn jemand die Geschwindigkeit überschreitet?
Es geht nicht um Straftaten. Und sorry, wenn jemand mit einem abgelaufenen Parkschein irgendwo steht, dann "petze" ich nicht bei der nächstbesten Politesse. Sorry, da ist mein Verständnis ein völlig anderes. Und das gilt eben auch bei anderen Verfehlungen bei denen keine Person verletzt wird. Ansonsten verweise ich gerne auf die extrem hochauflösenden Videosysteme im und um das Stadion.

ExilDeiwl hat geschrieben:Du schreibst, dass wenn der Verein die beispielhafte Strafe von 7.500 Euro akzeptiert hat, es keine Reduktion der Strafe geben könne, wenn er im Nachhinein bei der Identifikation der Zündler hilft. Wer sagt denn, dass die ausgesprochene (und akzeptierte Strafe) nicht auch im Nachhinein reduziert werden kann? Das muss doch einfach nur ausgesprochen werden?

Dein Vergleich mit der Verurteilung auf 5 Jahre und dann der Reduktion auf 3 Jahre wegen "guter Führung" hinkt. Da liegt eine Straftat vor und ein entsprechendes Urteil.
Die 7.500 Euro vom Kontrollausschuss entspricht einem Strafbefehl. Wenn Du den bezahlt hast, kannst Du auch nicht nach zwei Jahren zum Staatsanwalt gehen und sagen "reduzier den mal, ich war immer brav".
Die Form eines Urteils mit Gefängnisstrafe kann von einem Verbandsgericht nicht ausgesprochen werden. Außer - dem Stadionverbot. Das wird aber vom Verein oder dem DFB ausgesprochen. Und da wird schon mal nach "guter Führung" nach einiger Zeit auf Bewährung ausgesetzt.

Mir ist ja völlig klar, dass ich mit meiner Ansicht nach den ganzen Kampagnen in den Medien nicht auf viel Gegenliebe stosse.
Aber was bringen Kollektivstrafen denn? Nichts!
Sobald sicher ist, dass der einzelne Täter identifiziert ist, sollte über das Strafmaß nachgedacht werden. Aber da ist eben das Problem, dass der Einzelne nicht von einem Verbandsgericht "verurteilt" werden kann, sondern nur der Verein der diesem Verband angehört. Wenn aber dieser Verein den Täter identifiziert hat, warum wird er dann noch bestraft? Der Verein kann den vermeintlichen Täter dann auf Schadensersatz verklagen - wegen Störung der Veranstaltung. Wenn aber die Beweise nicht ausreichen, dann ist das "leider" so. Es soll schon vorgekommen sein, dass auch Mörder nicht überführt wurden. Das ist in unserem Rechtsstaat so vorgesehen und nicht zu ändern.

Genug der Plauderei.
Mein Anliegen war es, zu verdeutlichen, dass Pyro nicht das Thema des "Dialogs" sein wird. Dass es darüber hinaus sehr viel komplexer ist das Thema Verbandsstrafen anzugehen und anhand eines Beispiels die Widersprüchlichkeit des 9-Punkte-Plans des DFB aufzuzeigen.



Beitragvon SEAN » 18.08.2017, 13:09


JochenG hat geschrieben: Du rufst also auch während der Fahrt mit Deinem Auto immer die Polizei an, wenn jemand die Geschwindigkeit überschreitet? ......
. Und sorry, wenn jemand mit einem abgelaufenen Parkschein irgendwo steht, dann "petze" ich nicht bei der nächstbesten Politesse.

Wenn die Lage so wäre, das jeder auf dem Parkplatz wegen einem mit abgelaufenem Parkschein eine Strafe bekommt oder alle auf dem Autobahnabschnitt einen Strafzettel kassieren, weil einer zu schnell fährt, warum sollte ich den Falschparker oder den Raser dann nicht melden? Warum soll ich für andere mitbezahlen, wenn ich mich ordnungsgemäß verhalten hab? Darum gehts ja offensichtlich, das nicht mehr alle bestraft werden, wenn wenige sich nicht benehmen.
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Beitragvon jürgen.rische1998 » 18.08.2017, 21:52


Grindel klang eben im ZDF ja nicht mal verkehrt. Auch Rostock kassiert also in der Tat keine Kollektivstrafe. Und es war die Rede von einem Strafenkatalog! Also scheint da wirklich etwas Bewegung reinzukommen. Jetzt mal sehen wie die Gegenseite darauf reagiert, insbesondere die "Ãœberfans".
Omnia vincit amor



Beitragvon Block9.3Andreas » 18.08.2017, 21:57


jürgen.rische1998 hat geschrieben:Jetzt mal sehen wie die Gegenseite darauf reagiert, insbesondere die "Überfans".


Könnte man am jetzigen Spieltag Mal im Auge behalten.

Die Pauli Ultras hatten ja im Gästeblock eine nette Message gesendet: F*** DICH DFB.



Beitragvon jürgen.rische1998 » 18.08.2017, 22:19


Block9.3Andreas hat geschrieben:
jürgen.rische1998 hat geschrieben:Jetzt mal sehen wie die Gegenseite darauf reagiert, insbesondere die "Überfans".


Könnte man am jetzigen Spieltag Mal im Auge behalten.

Die Pauli Ultras hatten ja im Gästeblock eine nette Message gesendet: F*** DICH DFB.


Die Bayern ja auch, wie es in der Halbzeit zu sehen war, das Spiel selbst sehe ich nicht (wobei ich jegliche Äußerung von denen höchst lächerlich finde :lol: ). Diese Banner sind mir auch schnuppe. Das meine ich ja nicht. Ich meine jetzt eher Pyro Exzesse oder ähnliches. Ob man auch hier bereit ist die Füße etwas stiller zu halten. Oder ob man die Gelegenheit der ausgesetzten Kollektivstrafen erst recht nutzt um es von der Ultra Seite aus krachen zu lassen. Eigentlich geht es hier ja um mehr als nur dieses Thema. Aber da das ihr Lieblingsspielzeug ist, wäre es ein Zeichen dort jetzt auch mal kürzer zu treten.
Omnia vincit amor



Beitragvon ExilDeiwl » 19.08.2017, 02:13


JochenG hat geschrieben:Also gut. Pyro mit BAM Nummer gilt als Ordnungswidrigkeit. Du rufst also auch während der Fahrt mit Deinem Auto immer die Polizei an, wenn jemand die Geschwindigkeit überschreitet?


Wenn ich für die Scheiße, die ein paar andere bauen, gerade stehen soll, DANN verpfeife ich sie. Da hinkt Dein Vergleich mit der Geschwindigkeitsübetretung nämlich gewaltig.

JochenG hat geschrieben:Dein Vergleich mit der Verurteilung auf 5 Jahre und dann der Reduktion auf 3 Jahre wegen "guter Führung" hinkt. Da liegt eine Straftat vor und ein entsprechendes Urteil.
Die 7.500 Euro vom Kontrollausschuss entspricht einem Strafbefehl. Wenn Du den bezahlt hast, kannst Du auch nicht nach zwei Jahren zum Staatsanwalt gehen und sagen "reduzier den mal, ich war immer brav".
Die Form eines Urteils mit Gefängnisstrafe kann von einem Verbandsgericht nicht ausgesprochen werden. Außer - dem Stadionverbot. Das wird aber vom Verein oder dem DFB ausgesprochen. Und da wird schon mal nach "guter Führung" nach einiger Zeit auf Bewährung ausgesetzt.


Du hast scheinbar überlesen, dass ich mit meinem Vergleich das Prinzip verdeutlichen wollte. Der DFB kann durchaus seine "Urteile" mit dem Zusatz versehen "kann auch nachträglich noch reduziert werden, sofern der Verein binnen Zeit X den oder die konkreten Verursacher ausfindig gemacht und entsprechende (juristische) Schritte eingeleitet hat." Für solch einen Zusatz ist es vollkommen egal, was das juristische Pendant in der deutschen Justiz ist. Der DFB handelt letztlich auf Grundlage von Vereinbarungen (nennen wir es Verträge), die zwischen Verband und Vereinen geschlossen wurden und diese Verträge erlauben es, dass der Verband gewisse Verstöße mit Strafen ahndet.

Ich bin vollkommen bei Dir, dass Kollektivstrafen Mist sind und ich befürworte eine verursachergerechte Bestrafung. Man kann m.E. sehr wohl darüber streiten, was bestrafenswert ist, was eine gerechte und nachvollziehbare Strafe ist und wer sie bekommen sollte. Da bin ich bei @jürgen.rische1998, dass Grindel heute im ZDF für mich vernünftig geklungen hat. Man muss bei der Diskussion aber auch berücksichtigen, dass es gewisse Grenzen gibt, Strafen unter Wahrung eines sinnvollen Verhältnisses von Aufwand und Nutzen verursachergerecht anzuwenden. Und ich halte es auch für,sinnvoll, dass man den Vereinen gewisse "Anreize" setzen sollte, dass sie ihren Teil dazu beitragen, präventiv tätig zu werden. Insofern sind Strafen gegen die Vereine nicht immer schlecht. Ob dieses Mittel in der Vergangenheit auch immer sinnvoll eingesetzt wurde, auch darüber kann man m.E. streiten.

JochenG hat geschrieben:Wenn aber dieser Verein den Täter identifiziert hat, warum wird er dann noch bestraft?


Vielleicht, weil der Verein im Vorfeld nicht das ihm Mögliche getan hat, um die Tat zu verhindern? Warum stellt man Gruppierungen Räume zur Verfügung, in denen sie scheinbar eine Menge unkontrolliert tun können und in die sie scheinbar unkontrolliert Material gleich welcher Art rein und raus bringen können? Warum werden Sicherheitsfirmen beauftragt, für Sicherheit zu sorgen, deren Mitarbeiter dann nicht einschreiten, wenn gerade ganz offensichtlich Vorbereitungen getroffen werden, um gleich Pyro zu zünden? Ich könnte es durchaus nachvollziehen, wenn de DFB solche Fragen stellt und mit einer Bestrafung des Vereins diesen dazu bewegen will, an solchen Themen verstärkt zu arbeiten.

Ansonsten siehe meine Ausführungen oben. Arbeitet der Verein konkret mit, die Täter zu benennen und zur Rechenschaft zu ziehen, könnte man Strafen auch im Nachhinein reduzieren. Man muss das nur wollen.
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Red Devil » 20.08.2017, 16:11


Das Boulevardblatt aus dem Hause DuMont hat geschrieben:Sport-News Aue-Fans schocken mit „Vereinsholocaust“-Banner

„Sportgerichtsbarkeit=Vereinsholocaust“ ist auf dem Plakat zu lesen. Foto: imago/Picture Point LE

(...)

12.05 Uhr: Aue-Fans schocken mit „Vereinsholocaust“-Banner

Der DFB hat mit Entsetzen auf ein geschmackloses Banner von Fans des Zweitligisten Erzgebirge Aue reagiert, auf dem Sanktionen des DFB mit den Naziverbrechen gleichgesetzt wurden („Sportgerichtsbarkeit=Vereinsholocaust“). Der Verband verurteilte das Banner „in aller Schärfe“ und forderte von den Verantwortlichen eine Entschuldigung. Zudem müsse die Fanszene in Aue eine „deutliche Distanzierung“ zeigen. Der DFB-Kontrollausschuss werde sich mit dem Spruchband befassen. „Das Banner verharmlost in nicht hinnehmbarer Weise die Verbrechen des Nationalsozialismus und verhöhnt damit die Opfer des menschenverachtenden Holocaust“, hieß es in einer DFB-Mitteilung am Sonntag. Der Verband sehe mit Blick auf den angestrebten Dialog mit den Ultra-Gruppierungen über manche Plakate hinweg, „deren Aufschriften jenseits des guten Geschmacks liegen. Das Banner aus Aue lässt dagegen keine Toleranz oder Ermessen zu, niemand darf im Bewusstsein des historischen Kontextes darüber hinwegsehen“. Das Banner hatten Aue-Anhänger am Freitag beim Auswärtsspiel in Braunschweig (1:1) gezeigt. Die Politik des DFB und der DFL, weiter den Dialog mit den Ultras zu suchen, bleibt allerdings unberührt. (...)


Zum Boulevardblatt aus dem Hause DuMont
Klagt nicht, kämpft!!!!!



Beitragvon Seb » 20.08.2017, 16:42


Die haben doch einen an der Klatsche in Aue...

Hier mal ein Beispiel der "neuen Nicht-Kollektivstrafen" aus Saarbrücken:

Strafe für FCS wegen Fanausschreitungen

Der 1.FC Saarbrücken ist wegen der Fanausschreitungen beim Saisoneröffnungsspiel des 1.FCS gegen den SSV Ulm am 28.Juli vom Sportgericht der Regionalliga zu einer Strafe verurteilt worden.Der Verein muss eine Geldstrafe von 1250 Euro zahlen. Zudem muss er bis Ende des Jahres eine Videoüberwachung seiner Fans im Stadion finanzieren. Das gilt für Heim- und Auswärtsspiele.Das Sportgericht hat sich nach eigener Aussage bewusst gegen eine Kollektivstrafe, z.B.Zuschauerteilausschlüsse, entschieden und setzt mit seinem Urteil gezielt auf Präventionsmaßnahmen. SAARTEXT vom 19.08.2017 Quelle: SR


Es geht also offenbar in Richtung Prävention und Strafverfolgung der Täter selbst. Sie dürfen auch keine Blockfahnen mehr zulassen.



Beitragvon Red Devil » 21.08.2017, 11:35


Nicht alle Ultras in den Liga 1 - 3 haben am Wochenende beim Protest gegen den DFB mit gemacht. Die Ultras des FC Gelsenkirchen-Schalke 04 haben sich geweigert. Hier die Begründung:

kicker.de hat geschrieben:Schalke-Ultras erklären ihren Verzicht 21.08.2017, 10:52
Protestaktion gegen DFB: Nicht alle waren beteiligt

Anders als bei vielen Spielen der 1., 2. Und 3. Liga kam es beim Schalker Spiel gegen Kommerz Leipzig nicht zu Protesten gegen den DFB. Die Ultras der Königsblauen erklären jetzt den Verzicht. Die Aktion sei "blinder Aktionismus", es fehle ein "klares, zielorientiertes Konzept".


(...)

Beim Heimspiel des FC Schalke 04 suchte man allerdings vergeblich nach Protestplakaten, die Ultras der Königsblauen beteiligten sich nicht an den Protesten. Warum, das erklären die "Ultras GE" jetzt in ihrem sogenannten "Spieltagsflyer". So heißt es dort: "Wir möchten klarstellen, dass auch aus unserer Sicht viele Entwicklungen und Mechanismen im und rund um den DFB sowie die DFL eingesetzt haben, welche mittlerweile eine Grenze überschreiten und nicht mehr länger einfach nur stillschweigend vor sich hergetragen und ausgesessen werden können."

Aber: "Wir müssen versuchen, Lösungsansätze zu liefern, die über stumpfe Schlagwörter wie 'Scheiß DFB' hinausgehen. Genau aus diesem Grund wirkt der aktuell eingeschlagene Weg diverser Fanszenen auf uns von Beginn an wie blinder Aktionismus, ohne ein klares Konzept und vor allem ohne eine notwendige Selbstreflektion in den eigenen Reihen." Der positive Grundgedanke sei durch die "schlichte" Aussage "Krieg dem DFB" trotz des "positiven Grundgedankens schon weit vor dem Beginn zum Scheitern verurteilt" gewesen. (...)


zum Kicker
Klagt nicht, kämpft!!!!!



Beitragvon bjarneG » 21.08.2017, 12:12


Wer hätte gedacht, daß ausgerechnet die Schalker Assis am meisten Hirn zeigen ? :o Respekt.



Beitragvon Seb » 21.08.2017, 12:43


T-Online fasst die Fanaktionen und -hintergründe zusammen:

Massive Proteste
Bundesliga: Was steckt hinter der Fan-Wut?

Auf den Tribünen war es der Aufreger des Wochenendes. Im gesamten Bundesgebiet protestierten einzelne Fan-Gruppierungen mit provokanten und teils geschmacklosen Plakaten und Gesängen. Und das nicht nur in der Bundesliga. Auch in der 2. und 3. Liga, sogar in der Regionalliga, gab es massive Proteste gegen den DFB.


[...]

Es geht grundsätzlich um die Modernisierung und die Kommerzialiserung des Fußballs, die einigen Anhängern sauer aufstößt. Im Detail regen sich die Fans über folgende Punkte im Besonderen auf:

Zerstückelung des Spielplans: Freitagabend, Samstagnachmittag, Samstagabend, bis zu drei Anstoßzeiten am Sonntag und insgesamt fünf Partien am Montag. Der Bundesliga-Spielplan ist seit dieser Saison diffuser denn je. Dahinter steckt eine klare Idee. Je mehr Anstoßzeiten es gibt, desto mehr exklusive TV-Zeiten und Vermarktungsmöglichkeiten bieten sich für die Verantwortlichen im deutschen Fußball. Dass viele Fans an einem Montagabend nicht einfach so durch die halbe Republik reisen können, um ihr Team zu unterstützen, spielt in diesen Plänen keine Rolle. Das sorgt für Unmut.

Auslandsvermarktung: Immer mehr Bundesligisten gehen in der Sommer- und Winterpause weite Wege, um ihren Klub und den deutschen Fußball im Ausland zu repräsentieren. Asien, Katar oder USA – die Reiseziele der Bundesligisten werden immer exotischer, nicht alle Fans finden daran Gefallen. Der Fußball entferne sich immer weiter von seiner Basis, so die Argumentation. Ein weiterer Aufreger in der Sommerpause war die Eingliederung einer chinesischen U20-Auswahl in die Regionalliga Südwest. Zwar tritt diese Elf außer Konkurrenz an, dennoch sehen viele Fans darin eine Gefahr für den deutschen Fußball.

Aufweichung der 50+1-Regel: Diese Regel soll Profiklubs vor dem zu starken Einfluss von Investoren schützen. Über 50 Prozent der Vereinsanteile müssen dem Stammverein gehören. Aber: Wenn jemand den Verein "mehr als 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert hat", kann bei der DFL eine Ausnahmeregelung beantragt werden. Jüngst geschah dies bei Hannover 96. Präsident Martin Kind will sich die Mehrheitsanteile sichern. Nachdem der Aufsichtsrat des niedersächsischen Vereins dem Antrag Kinds zustimmte, ist die Übernahme praktisch vollzogen. Zum Unmut nicht nur der Fans von Hannover 96.

Sportgerichtsbarkeit: Kollektivstrafen, Blocksperren, Stadionverbote: In den Augen einiger Fan-Gruppen geht der DFB unverhältnismäßig gegen Fußball-Fans vor, wenn es um die Rechtssprechung im Fußball geht. Auch wenn DFB-Präsident Reinhard Grindel jüngst ankündigte, dass es vorerst keine Kollektivstrafen mehr geben wird, war das Thema Sportgerichtsbarkeit ein zentrales Element der Protestaktion. Als besonders geschmacklos und beschämend stellten sich dabei einige Anhänger von Erzgebirge Aue heraus. Beim Spiel gegen Eintracht Braunschweig zeigten sie ein Plakat mit der Aufschrift "Sportgerichtsbarkeit = Vereinsholocuast" [sic].

[...] Quelle: T-Online



Beitragvon Schlossberg » 31.08.2017, 12:02


Bierhoff hat sich zu Wort gemeldet.

Wer den DFB angreift greift die Nationalelf an

Ãœber diese Antwort des Kandidaten Jobses
geschah allgemeines Schütteln des Kopfes

heißt es schon bei Wilhelm Busch geradezu prophetisch, wenn er auch den Vornamen des Reimes halber ändern musste.

Leute, gebt acht auf Eure Halswirbelsäulen.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon EchterLauterer » 31.08.2017, 12:48


Schlossberg hat geschrieben:Ãœber diese Antwort des Kandidaten Jobses
geschah allgemeines Schütteln des Kopfes


Tja, der Herr B. baut "seine" Nationalelf geadezu als anbetungswürdiges Götzenbild auf, das als solches unangreifbar sein muß.
Die einzige Gabe, die wahrhaft gerecht unter den Menschen aufgeteilt ist, ist der Verstand. Denn ein jeder glaubt, er habe genug davon. Pinkfarbener Text ist in jedem Falle Ironie, schwarzer Text aber vielleicht auch.
Die dritte Zeile dieser Signatur ist dem Forumssignaturwart gewidmet.



Beitragvon daachdieb » 02.09.2017, 09:10


Herr B. hat jetzt erst mal eine andere Baustelle:

Die deutschen Fans: Pickelhaube auf dem Kopf, die Böhsen Onkelz im Gesangsrepertoire, Timo Werner mit Schmähungen bedacht. Dazu noch "Scheiß DFB"-Rufe in die Stille einer Schweigeminute geblökt. Wenn Oliver Bierhoff ein Motivationsvideo mit stimmigem Nationalmannschaftssupport zusammenstellen möchte, sollte er den Auftritt der Anhänger in Prag tunlichst außen vor lassen.

Quelle: SpOn

Auch in dem kleinen Stadion von Slavia Prag blieben die Fans stets im Blickpunkt. Sie zündelten ein wenig, einer lief beim Siegtor auf den Rasen und jubelte mit den Spielern, unbehelligt von Ordnern. "Alle Bullen sind Schweine" hörte man, zur Melodie von Seven Nations Army. Auch "Mexiko", einen von Klischees triefenden alten Hit einer zumindest ehemals rechtsnahen Schlagerband. Ballermann-Klassiker der Fans.

Angeblich brüllten sie noch was. Damit begründete Hummels, warum die Mannschaft nach dem Spiel nicht in die Kurve ging. Zum einen aus Solidarität mit dem geschmähten Timo Werner. Zum anderen weil auf das übliche "Sieg" diesmal angeblich, als Echo, das "Heil" folgte. Bislang hatte sich mancher Schland-Fan das nur dazugedacht.

Quelle: zeit.de
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Schalk » 13.12.2017, 15:30


Konkrete Forderungen der Fanszene an DFB & DFL

PDF Dateien unter der FF Meldung beachten...

https://www.faszination-fankurve.de/ind ... s_id=17309




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