Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon maddinho » 30.04.2015, 12:21


Bravo Daachdieb! Besser könnte man es nicht sagen.

Solange in diesen Thread noch geschrieben wird, dass dieses Thema nervt, solange ist es auch nötig, dass dieses Thema angesprochen wird!



Beitragvon Flo ausm Norden » 30.04.2015, 13:36


Das Problem ist, dass Fußball der Volkssport Nr. 1 ist. Und "im Volk" gibt es durchaus noch genug
"xyz" (bitte Ihre Gruppe/Religion/Sekte/politische Gruppe/Partei einfügen), die diskriminieren und/oder diskriminíert werden.
Daher bleibt auch u.a. diese Thema im Fußball aktuell. Leider. Von der toleranten Gesellschaft sind wir weit entfernt.

Ich muss allerdings auch nicht alles tolerieren: z.B. Extremismus, egal in welcher Form. Mütter, die Omas mit ihrem Kinderbuggy auf die Straße schieben, mehr Bierschaum als Bier kommerziell ausgeschenkt. Undundund...
Von daher passt der Titel hier wieder.

Ich finde es gut, dass es zumindest bei den Fans immer mehr Akzeptanz beim Thema Sexualität gibt. Hier kann ich nur eines gar nicht tolerieren: Pädophilie und "S ohne M".

Ich hätte auch kein Problem damit, wenn es jetzt z.B. einen türkischen FCK-Fanclub geben würde. Oder einen voller schwarzer Mormonen, die aus Thailand kommen.
Wichtig ist mir nur, dass sie zur FCK-Familie gehören und den geilsten Club der Welt unterstützen! :teufel2: :D

Schließlich reden wir hier letztlich dann doch über Fußball und nicht über Politik/Sexualität oder wasauchimmer.
"The thing about football - the important thing about football - is that it is not just about football." - Terry Pratchett (Buch "Unseen Academicals")



Beitragvon ohm » 30.04.2015, 14:37


Schrecklich, wie hier in den Krümeln gesucht wird und jedes einzelne Wort durchgecheckt wird, ob es politisch korrekt ist. Mit dem Resultat, dass wieder einmal beim FCK mit Politikthemen versucht wird, die Fans eines Sportvereins in gute und schlechte Menschen zu spalten.

Ich erkläre es: Gutmenschen werden deswegen als solche benannt, weil sie nur vorgeben, gute Menschen zu sein, aber in Wirklichkeit Denk- und Redeverbote errichten wollen. Sie meinen, sie hätten die Wahrheit gefressen und sonst niemand. Abweichende Meinungen werden diskriminiert, wie man hier im Thread gut beobachten kann. Gutmenschen sind in Wirklichkeit Feinde der Freiheit, dem höchsten Gut einer Demokratie. So sieht es nämlich aus.

Und wie immmer in erster Reihe unser "Guantanamo-Held" im "Kampf gegen Rechts" :lol:



Beitragvon hierregiertderfck » 30.04.2015, 14:55


maddinho hat geschrieben:Solange in diesen Thread noch geschrieben wird, dass dieses Thema nervt, solange ist es auch nötig, dass dieses Thema angesprochen wird!

Es nervt aber mittlerweile einfach. Ebenso wie die Nazi-Diskussionen. Wenn ich mich mit so etwas beschäftigen will, schaue ich Nachrichten oder sonstwas. Aber man hat mittlerweile nirgendwo mehr Ruhe vor diesen Themen (wobei ich es beim Rassismus noch irgendwo verstehe). Jeder hat das gute Recht zu sagen, was einen nervt. Und dieses Thema nervt schlicht, gerade weil es ständig ohne Nöte angesprochen wird.

Homophobie ist schlimm, keine Frage. Aber wer sich über Wörtchen wie "Homo" o.ä. in einem Fußballstadion aufregt, ist arg ein Sensibelchen, vor allem weil die Dinge ja zu einer Person auf dem Feld gerufen werden und man nicht automatisch homophob ist, wenn man so etwas äußert. Zu fordern, dass man nachdenkt, bevor man etwas im Stadion ruft, wie in dem Interview, ist doch totaler Schwachsinn, sorry! Wo kommen wir denn da hin? Dass 10 Sekunden nach einer Aktion erst die Reaktion des Publikums kommt, nachdem jeder ausgiebig nachgedacht hat, was er ruft? :nachdenklich: Wer alles für bare Münze nimmt, was da so gerufen wird, sollte sich eher mal mit sich selbst beschäftigen, als mit anderen, denn offensichtlich ist man dann mit sich selbst nicht im Reinen.

Und dass so eine Diskussion, wie sie jetzt hier stattfindet, mehr oder weniger auf dem Rücken des FCK ausgetragen werden muss, finde ich schade, da Homophobie ein allgemeines gesellschaftliches Problem ist und keines, was im direkten Zusammenhang mit dem FCK steht.

Im Endeffekt sind wir doch alle FCK-Fans, egal wem man Abends im Bett zwischen die Beine greift.
Und gegen die 0,001%, denen das nicht egal ist, kann man sowieso nichts tun, da die meistens einfach dumm und engstirnig sind. Die hilft auch keine Kampagne mehr.



Beitragvon Phil » 30.04.2015, 15:09


Ich bin auch mittlerweile genervt. Warum? Weil ich es einfach nervig finde, wenn man mit seiner sexuellen Orientierung hausieren geht und es permanent in der Öffentlichkeit als toll, super und so weiter darstellt. Jeder soll seine sexuelle Orientierung haben. Das hat man auch zu akzeptieren. Aber dieses öffentliche Wichtigmachen ist dermaßen unnötig. Warum braucht es extra nen schwulen Fanclub? Die können sich doch in normalen Fanclubs genauso engagieren. Durch diese extra Fanclubs grenzt man sich doch gerade erst von den restlichen Fans ab.



Beitragvon kadlec » 30.04.2015, 15:41


WolframWuttke hat geschrieben:Immer noch sind es die ersten 5-6 Beiträge in jedem Thread, die den größten Schwachsinn enthalten, anschließend wird es dann meist besser. Warum weiss ich immer noch nicht. Kann mir das jemand erklären?

Reflexe statt Reflexion oder das Versagen Verdautes und Unverdautes kontrolliert und am geeigneten Ort abzugeben.
Verbaldiarrhoe und geistige Inkontinenz beschleunigen zwar das Verfahren, ihre Endprodukte stinken aber leider immer zum Himmel und sind selbst als Düngemittel für eine nachfolgende fruchtbare Diskussion selten zu gebrauchen.

Darüber hinaus war Fußball noch nie unpolitisch. Fritz Walter stand nach dem Krieg für ein anderes, besseres Deutschland und gilt vielen auch heute noch als mentaler Gründer der liberalen und demokratischen Bundesrepublik Deutschland. Wenn uns Tradition also etwas wert ist, dann sollten wir aufpassen, dass das Niveau der Diskussion nicht hinter die Zeit der Walter -Elf zurückfällt.



Beitragvon hierregiertderfck » 30.04.2015, 16:04


Phil hat geschrieben:Warum braucht es extra nen schwulen Fanclub? Die können sich doch in normalen Fanclubs genauso engagieren. Durch diese extra Fanclubs grenzt man sich doch gerade erst von den restlichen Fans ab.

Genau das hatte ich auch erst in meinem Post drin stehen. Habe es dann aber doch wieder gelöscht.

In einem Fanclub von einem Fußballverein sollte es finde ich auch nur um den Verein gehen. Und dadurch, dass dies hier nicht der Fall ist, stellen die Mitglieder sich doch selbst in eine gewisse "Sonderrolle" innerhalb der FCK-Fanszene. Und worum geht es in dem Artikel nochmal? Integration! Etwas ironisch eigentlich...



Beitragvon Määnzer » 30.04.2015, 16:43


Flo ausm Norden hat geschrieben:Ich hätte auch kein Problem damit, wenn es jetzt z.B. einen türkischen FCK-Fanclub geben würde. Oder einen voller schwarzer Mormonen, die aus Thailand kommen.
Wichtig ist mir nur, dass sie zur FCK-Familie gehören und den geilsten Club der Welt unterstützen! :teufel2: :D


Genauso ist es. Wir sind eine FCK-Familie und da ist es schnurzpiepegal, ob einer dick/dünn//klein/groß//schwul/lesbisch//schwarz/weiß oder sonst was ist. Wir sind alle Menschen und wir sind Fans!

hierregiertderfck hat geschrieben:Im Endeffekt sind wir doch alle FCK-Fans, egal wem man Abends im Bett zwischen die Beine greift.


Und wenn ich mir mal selbst dazwischen greife, dann bin ich eben ein Wichser. Aber das könnt Ihr ruhig rufen, da fühl ich mich nicht angesprochen. 8-)

Phil hat geschrieben:Warum braucht es extra nen schwulen Fanclub? Die können sich doch in normalen Fanclubs genauso engagieren. Durch diese extra Fanclubs grenzt man sich doch gerade erst von den restlichen Fans ab.


Da geb ich Dir auch recht. Aber ich denke, wir sind hier in Deutschland noch nicht so weit. Ich glaube auch nicht, dass es was mit Abgrenzung zu tun hat. Das ist eine Gruppe, deren Mitglieder die gleiche Gesinnung haben und da fühlt man sich als Einzelner schon etwas sicherer bzw. aufgehobener. Wenn es mal soweit ist, dass ein Homosexueller, ohne blöd angeschaut zu werden, frei seine sexuelle Neigung sagen kann, dann sind wir ein großes Stück weiter.

Bei mir im Haus haben mal zwei Schwule gewohnt, dem einen hat man es auch voll angemerkt. Ab und zu hat man sich in der Kneipe gegenüber getroffen. Was ich bei denen klasse fand, die haben nicht einen auf Opfer gemacht, sondern standen dazu und haben auch noch Schwulenwitze erzählt. Da hat man sich nicht überlegen müssen, was man political correctness sagt, sondern konnte auch frei und offen alles sagen. Dazu muss es mal kommen und das gilt für beide Seiten. Dann haben wir es alle geschafft und müssen das Thema nicht immer wieder hochkochen!
Nicht alle Määnzer sind Deppen ! Bild



Beitragvon Satanische Ferse » 30.04.2015, 17:05


Der User @ daachdieb hat das "Verstecksspiel" sehr gut aufgeschlüsselt. :daumen:

Wer sich im atmosphärischen Umfeld des Fußballsports bewegt, der befindet sich nicht im luftleeren Raum. Wäre alles in Butter, hätte sich schon längst ein aktiver Profifußballer geoutet. Insofern ist diese Thematik auch hier relevant und das aktive Engagement des FCK hier nur folgerichtig.

Hätten einige hier die Ausführungen von Mathias Gehring aufmerksam gelesen, hätte manch einer sich Teile seiner Beiträge sparen können. Gehring hat doch betont, dass nicht alle einschlägigen Bemerkungen auch homophob gemeint sind (> @ hierregiertderfck). Unnötig sind sie trotzdem.

Und wieso wird diese Diskussion angeblich auf dem Rücken des FCK ausgetragen? Der FCK stellt sich doch ostentativ und offen dieser Thematik.

@ohm > du befindest dich in einem Kokon, in dem es von Vorurteilen und Fehleinschätzungen nur so wimmelt. Du wirst nicht diskriminierst, du diskriminierst dich selbst.

Es hat sich in den Jahren einiges zum Positiven verändert, z.B. dass gerade im Amateurbereich offener über das Thema Homosexualität gesprochen wird. Und viele haben ihre Vorurteile überdacht und sind zu einem anderen Ergebnis gekommen.
Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.

Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.



Beitragvon hierregiertderfck » 30.04.2015, 19:24


Satanische Ferse hat geschrieben:
Hätten einige hier die Ausführungen von Mathias Gehring aufmerksam gelesen, hätte manch einer sich Teile seiner Beiträge sparen können. Gehring hat doch betont, dass nicht alle einschlägigen Bemerkungen auch homophob gemeint sind (> @ hierregiertderfck). Unnötig sind sie trotzdem.

Und wieso wird diese Diskussion angeblich auf dem Rücken des FCK ausgetragen? Der FCK stellt sich doch ostentativ und offen dieser Thematik.


Mir ging es um den Teil, in dem er mehr oder weniger darauf hinaus wollte dass man nachdenken sollte was man ruft. Das ist doch wohl ein schlechter Scherz. Manche sehen z.B. einen Spieler aus der gegnerischen Mannschaft, der so aussieht wie z.B. Poulsen und rufen so etwas dann einfach, wenn die stinkig auf den sind. Über so etwas denkt man doch in dem Moment nicht nach und kann man auch nicht erwarten. Dass der Mann auch selbst weiß, dass nicht jeder ein engstirniger Schwulenhasser ist, der solche Worte ruft, ist mir auch klar. Blöd ist er ja mit Sicherheit nicht.

Klar ist das Rufen solcher Dinge gewissermaßen unnötig. Für mich steht aber so viel fest, dass jemand, der solche Rufe für bare Münze nimmt, bzw. sogar diejenigen, die das Rufen anspricht und damit mehr oder weniger auf eine Entschuldigung heraus will, maßlos übertreibt. Am besten jeder fragt Zukünftig seinen Nachbarn im Stadion, was man denn alles rufen darf und was nicht. :wink: Ist nur meine Meinung aus meinem Blickwinkel und ich kann nicht beurteilen, wie ich mich fühlen würde, würde ich als schwuler solche Äußerungen hören. Wenn man in der Vergangenheit auf geringe Akzeptanz gestoßen ist, oder deswegen gemobbt wurde, ist das natürlich eine andere Geschichte, wenn man sich dann verletzt fühlt... und in dem Fall irgendwo verständlich, andernfalls ist es finde ich überzogen!

Was soll der FCK aber denn auch anderes machen, als sich dieser Thematik offen zu stellen (was ja auch vollkommen grundsätzlich richtig ist- aber in dieser Häufigkeit)? Tut er das nicht, heißt es in absehbarer Zeit, der FCK würde sich nicht hinter seine homosexuellen Fans stellen. Zumindest irgendwo zwischen den Zeilen, in einem Interview wie diesem. Irgendwann wäre man 100%ig an diesem Punkt und das kann man sich als professioneller Verein nicht leisten.

Ich will damit nicht sagen, dass die Bemühungen seitens des FCK nicht aufrichtig sind. Aber muss man alle paar Monate wieder dieses Fass aufmachen?

Außerdem steht in diesem Interview an vielen Stellen das selbe wie im letzten, sofern ich das nicht verwechsle. Also warum schon wieder? Deshalb sind eben viele genervt, vermute ich. Es ist eben immer das selbe. Und das wird man wohl auch offen kundtun dürfen, ohne gleich indirekt oder direkt unterstellt zu bekommen, dass man etwas gegen homosexuelle hat.

Dass man möglichst auf solche Ausdrücke verzichten sollte, weiß auch so eigentlich jeder, der eine gute Erziehung genossen hat. Dazu braucht es keinen Fanclub, der das mitteilt. Und diejenigen, die das nicht wissen, denen hilft auch keine Kampagne und kein Appell mehr.



Beitragvon c » 30.04.2015, 20:23


maddinho hat geschrieben:Solange in diesen Thread noch geschrieben wird, dass dieses Thema nervt, solange ist es auch nötig, dass dieses Thema angesprochen wird!


Also mich nervt das aktuelle Fernsehprogramm deutlich mehr, als der andauernde Kampf um Standards, der jedem die gleichen gesellschaftlichen Voraussetzungen schaffen...

Aber eigentlich will ich auch keine tolerante Gesellschaft. Denn gäbe es eine dann wär ich ja der Arsch.



Beitragvon ohm » 30.04.2015, 21:02


Satanische Ferse hat geschrieben:@ohm > du befindest dich in einem Kokon, in dem es von Vorurteilen und Fehleinschätzungen nur so wimmelt.

Du wirst nicht diskriminierst, du diskriminierst dich selbst.

ah, jetzt kommen wir der Wahrheit näher :lol:



Beitragvon since93 » 30.04.2015, 23:12


Leben und leben lassen. Alles für den FCK.

Rest ist Nebensache...



Beitragvon Alter Fritz » 01.05.2015, 12:35


Schönes Interview eines sympathischen und (im besten Sinne) fanatischen FCK-Fans.
Ja, es gab antisemitische Pöbeleien gegen unsere (damaligen) israelischen Spieler und unser Verein engagierte sich dagegen.
Ja, es gibt homophobe Rufe auch auf dem Betzenberg und unser Verein engagiert sich.
Wer mit dieser Selbstverständlichkeit ein Problem hat, mit dem lohnt es sich allerdings nicht, hier zu diskutieren, denn sein Hirn ist für rationale Argumente einfach nicht zugänglich. Vor-Urteile werden eben gefällt, bevor man sich (z.B. duch Benutzen des Kopfes) ein Urteil gebildet hat. Trotzdem schön zu sehen, daß diese Schwachmaten hier Widerspruch erfahren.



Beitragvon Yves » 01.05.2015, 12:44


hierregiertderfck hat geschrieben:Mir ging es um den Teil, in dem er mehr oder weniger darauf hinaus wollte dass man nachdenken sollte was man ruft. Das ist doch wohl ein schlechter Scherz. Manche sehen z.B. einen Spieler aus der gegnerischen Mannschaft, der so aussieht wie z.B. Poulsen und rufen so etwas dann einfach, wenn die stinkig auf den sind. Über so etwas denkt man doch in dem Moment nicht nach und kann man auch nicht erwarten. Dass der Mann auch selbst weiß, dass nicht jeder ein engstirniger Schwulenhasser ist, der solche Worte ruft, ist mir auch klar. Blöd ist er ja mit Sicherheit nicht.(...)


Ich zitiere nur mal den Anfang Deines Posts.
Genau deshalb, WEIL Du noch darüber nachdenken musst, was man rufen darf und was nicht, ist diese Diskussion wichtig.
Für mich ist es tabu im Stadion (und auch sonstwo) die Affenlaute raus zu brüllen (wie es in den Ende 80er, Anfang 90er normal war). Genauso tabu ist es für mich, im Stadion (und auch sonst überall) jemanden als Schwuchtel, schwule Sau, oder ähnliches zu bezeichnen.

Und solange das nicht allgemein so gesehen wird, ist die Diskussion richtig.



Beitragvon Yves » 01.05.2015, 12:49


hierregiertderfck hat geschrieben:
Phil hat geschrieben:Warum braucht es extra nen schwulen Fanclub? Die können sich doch in normalen Fanclubs genauso engagieren. Durch diese extra Fanclubs grenzt man sich doch gerade erst von den restlichen Fans ab.

Genau das hatte ich auch erst in meinem Post drin stehen. Habe es dann aber doch wieder gelöscht.

In einem Fanclub von einem Fußballverein sollte es finde ich auch nur um den Verein gehen. Und dadurch, dass dies hier nicht der Fall ist, stellen die Mitglieder sich doch selbst in eine gewisse "Sonderrolle" innerhalb der FCK-Fanszene. Und worum geht es in dem Artikel nochmal? Integration! Etwas ironisch eigentlich...


Warum braucht es extra "ULTRA"-Fan Clubs? Können die sich nicht auch in ganz normalen Fanclubs integrieren und engagieren? Oder wollen sie sich gezielt ausgrenzen, um ihre Anliegen im Stadion besser durchzubringen? In einem Fanclub von einem Fußballverein sollte es finde ich auch nur um den Verein gehen (...). Auch der Rest Deines Zitates trifft exakt auch auf die Ultras zu ;-)



Beitragvon Yves » 01.05.2015, 12:57


hierregiertderfck hat geschrieben:Was soll der FCK aber denn auch anderes machen, als sich dieser Thematik offen zu stellen (was ja auch vollkommen grundsätzlich richtig ist- aber in dieser Häufigkeit)? Tut er das nicht, heißt es in absehbarer Zeit, der FCK würde sich nicht hinter seine homosexuellen Fans stellen. Zumindest irgendwo zwischen den Zeilen, in einem Interview wie diesem. Irgendwann wäre man 100%ig an diesem Punkt und das kann man sich als professioneller Verein nicht leisten.(...)
Dass man möglichst auf solche Ausdrücke verzichten sollte, weiß auch so eigentlich jeder, der eine gute Erziehung genossen hat. Dazu braucht es keinen Fanclub, der das mitteilt. Und diejenigen, die das nicht wissen, denen hilft auch keine Kampagne und kein Appell mehr.


Wie häufig "passiert" denn sowas? Ich kann mich an ein einziges Interview, bzw einen Beitrag zu dieser Thematik erinnern. Und ich verfolge den FCK und alles drumherum recht aufmerksam, wenn auch aus der Ferne.

Dass man auf "solche" Ausdrücke verzichten sollte, SOLLTE jeder wissen. Anscheinend ist dem aber nicht so. Wie Du schon selbst sagst, Du müsstest Dich zuerst absichern indem Du Deine Nachbarn fragst um zu wissen, was politisch korrekt ist und was nicht?
Und ich glaube schon, dass solche Beiträge Leute anregen, mal drüber nachzudenken. Verbohrte Homophobe erreicht man damit nicht. Genausowenig wie man Nazis durch Anti-Rassismus Kampagnen erreicht.



Beitragvon paulgeht » 01.05.2015, 13:34


Wer ernsthaft behaupten will, dass das im Eifer des Gefechts herausgerutschte "schwul" als Schimpfwort zu dulden ist und durch Emotionen gerechtfertigt wird, der hat sie nicht mehr alle. Schon alleine, weil eben vom (Profi-) Fußball eine gewisse Vorbild- und Signalwirkung ausgeht.

Weshalb die schöne Idee (der auch ich mal nachhing), dass das Fußballstadion als abgeschlossener Raum verstanden werden kann, niemals funktioniert. Der Fußball gehört mit seiner gesellschaftlichen und politischen Macht so sehr in die Realität wie alles andere. Zumal leider die Sprüche "Politik hat im Stadion nichts verloren" (hier übertragen auf die Homophobie-Debatte) genau von jenen gerufen werden, die größtes Interesse haben, sich eben nicht mit diesem Problem auseinander zu setzen. Und bereitwillig wird dieser Deckmantel von einigen (Unbedarften?) auch noch ausgebreitet.

Da kann man auch mal wieder viel von political correctness und Gutmenschen (ich kann es nicht mehr hören!) schwadronieren und sich selbst in die Tasche lügen. Wer ernsthaft glaubt, sich dadruch eine gewisse Gleichgültigkeit und Weltflucht erlauben zu dürfen, der nimmt die Herabsetzung und Intoleranz billig in Kauf. Und so Leute möchte ich genauso nicht im Stadion haben, wie die übrigen, intoleranten Flachdenker.

Natürlich wäre es schön, wenn wir uns über dieses Thema nicht unterhalten müssten, weil es selbstverständlich ist. Aber gefühlt 75% aller Beiträge hier zeigen, dass es eben noch nicht soweit ist. Und solange muss das Thema an die Tagesordnung, unbequem und knallhart, bis es eben auch der Letzte kapiert.
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Beitragvon ohm » 01.05.2015, 13:46


Diejenigen, die jetzt bei dem Wort "Gutmensch" empört aufheulen, sollten sich mal hinterfragen wie schnell und wie oft gerade sie andere Menschen als "Nazis" bezeichnen.

Politik hat sich aus dem Sport heraus zu halten. Dieses ungeschriebene Gesetz gilt noch immer. Es war auch schon mal anders gewesen hier im Land, gell? Da wollen wohl einige wieder hin, aber diesmal von der linken Seite kommend :lol:



Beitragvon hierregiertderfck » 01.05.2015, 13:50


Yves hat geschrieben:Warum braucht es extra "ULTRA"-Fan Clubs? Können die sich nicht auch in ganz normalen Fanclubs integrieren und engagieren? Oder wollen sie sich gezielt ausgrenzen, um ihre Anliegen im Stadion besser durchzubringen? In einem Fanclub von einem Fußballverein sollte es finde ich auch nur um den Verein gehen (...). Auch der Rest Deines Zitates trifft exakt auch auf die Ultras zu ;-)

Inwiefern geht es bei den Ultras bitte in irgendeiner Hinsicht NICHT um den Verein? Die arbeiten an Choreos, fahren zu jedem Spiel und auch sonst fällt mir nichts ein, was die Ultras ausmacht, was nichts mit dem FCK zu tun hat, im Gegensatz zu manchen Homosexuellen, die sogar die Schwulenfahne in die Kurve hängen (nicht beim FCK, aber in anderen Stadien habe ich das schon gesehen). So etwas gehört wenn schon auf den Christopher Street Day, aber nicht ins Stadion, oder?

Yves hat geschrieben:Ich zitiere nur mal den Anfang Deines Posts.
Genau deshalb, WEIL Du noch darüber nachdenken musst, was man rufen darf und was nicht, ist diese Diskussion wichtig.
Für mich ist es tabu im Stadion (und auch sonstwo) die Affenlaute raus zu brüllen (wie es in den Ende 80er, Anfang 90er normal war). Genauso tabu ist es für mich, im Stadion (und auch sonst überall) jemanden als Schwuchtel, schwule Sau, oder ähnliches zu bezeichnen.

Und solange das nicht allgemein so gesehen wird, ist die Diskussion richtig.



Nö, ich muss da nicht darüber nachdenken. Affenlaute sind zudem nochmal etwas anderes, vor allem bei schwarzen Spielern. Weil es Rassismus ist. Bezeichnet man jemanden als Schwuchtel, der gar nicht schwul ist, kann es wohl auch kaum direkt schwulenfeindlich gemeint sein.

Manche widersprechen sich ganz schön. Im nächsten Thread wird wieder gejammert, dass die Stimmung nicht mehr wie früher ist, aber hier erwarten, dass man ja keine bösen, bösen Wörtchen mehr ruft.

Yves hat geschrieben:Du müsstest Dich zuerst absichern indem Du Deine Nachbarn fragst um zu wissen, was politisch korrekt ist und was nicht?

Nein. Das nennt man Übertreibung und sollte man nicht ernst nehmen. :wink: Nur wo kommen wir denn da hin? Mit fast jeder Beleidigung die man ruft, könnte man theoretisch jemand anderen auch Beleidigen.
Und wer will schon ein aalglattes Publikum? Natürlich sollte man eigentlich keine Wörter wie Schwuchtel rufen. Ich selbst tue das auch nicht. Aber wenn es jemand mal ruft, sollte man es in einem Stadion finde ich nicht gleich auf die Goldwaage legen, da das einfach nichts mit Homophobie zu tun hat, da diejenigen das doch gar nicht zu einem tatsächlich schwulen rufen. Stell dir vor: Ich kenne sogar einen Homosexuellen und selbst dem macht das nichts aus, wenn jemand so etwas in einem Stadion zu einer Person ruft, die gar nicht schwul ist. Natürlich wird jetzt wahrscheinlich behauptet werden, das sei erfunden, so wie hier manche drauf sind.

Yves hat geschrieben:Wie häufig "passiert" denn sowas? Ich kann mich an ein einziges Interview, bzw einen Beitrag zu dieser Thematik erinnern. Und ich verfolge den FCK und alles drumherum recht aufmerksam, wenn auch aus der Ferne.

Eines von den letzten malen war zu der Zeit als Hitzlsberger sein Coming Out hatte. Irgendwann hatte ich danach meine ich nochmal auf Facebook etwas zu dem Thema gelesen auf der FCK-Seite. Im Stadion wurde auch schon oft genug vom Stadionmoderator und Co. darüber geredet. Die Queer Devils haben sich auf jeden Fall auch nicht das erste mal zum Wort gemeldet. Und das alles obwohl es nicht wirklich ein größeres Problem in unserer Fanszene darstellt.



Beitragvon ohm » 01.05.2015, 14:04


paulgeht hat geschrieben:Da kann man auch mal wieder viel von political correctness und Gutmenschen (ich kann es nicht mehr hören!) schwadronieren und sich selbst in die Tasche lügen. Wer ernsthaft glaubt, sich dadruch eine gewisse Gleichgültigkeit und Weltflucht erlauben zu dürfen, der nimmt die Herabsetzung und Intoleranz billig in Kauf. Und so Leute möchte ich genauso nicht im Stadion haben, wie die übrigen, intoleranten Flachdenker.

Natürlich wäre es schön, wenn wir uns über dieses Thema nicht unterhalten müssten, weil es selbstverständlich ist. Aber gefühlt 75% aller Beiträge hier zeigen, dass es eben noch nicht soweit ist. Und solange muss das Thema an die Tagesordnung, unbequem und knallhart, bis es eben auch der Letzte kapiert.


Boah!

Wäre es nicht sinnvoll, wenn jeder FCK-Fan und Betzebesucher vorher am Eingang einen Fragekatalog beantworten muss, ob er politisch korrekt und würdig genug erscheint, dem Fußballspiel des FCK beiwohnen zu dürfen?

Dazu könnten einige von euch so eine Art Gesinnungspolizei aufbauen (schon sichtbar am Emblem auf dem schwarzen Kapuzenshirt), die dann auch zum Beispiel Fans in bestimmten Klamotten (z.b. Fan mit Thor Steinar Hemd oder Jacke mit echtem Tierpelz) aussortiert und aus dem Stadionbereich entfernt.

Ernsthaft, eure Ziele sind sicher ehrenhaft. Alleine die "geistige Umsetzung" führt jedoch zu Zuständen, wie wir sie eigentlich bekämpfen wollen. Nämlich dass wir hier Ausgrenzung statt Miteinander betreiben.
Zuletzt geändert von ohm am 01.05.2015, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon daachdieb » 01.05.2015, 14:13


ohm hat geschrieben:Ich erkläre es: Gutmenschen werden deswegen als solche benannt, weil ...

... Opfermenschen Andersdenkende pauschal diffamieren und als naiv abqualifizieren möchten. Das ist (mal wieder :gähn: ) ein recht flacher Trick - um sich selbst als realistisch und nüchtern/sachlich darzustellen.
In dem man andere als Gutmenschen tituliert zieht man eine Debatte weg von der Sachebene hin ins Persönliche und vermeidet (mal wieder :gähn: ) die eigene Gesinnung deutlich formulieren zu müssen. Somit ist derjenige, der in einer Auseinandersetzung den Begriff verwendet weniger an einer wirklichen Diskussion interessiert als vielmehr an einer Herabwürdigung des Diskussionsgegners.
Der Begriff wird überwiegend von ressentimentgesteuerten Menschen gegen alle, die ihre Vorurteile nicht teilen, benutzt.
Zuletzt geändert von daachdieb am 01.05.2015, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon FCK58 » 01.05.2015, 14:17


Diese Themen nerven mich irgendwie auch und zwar nur aus einem Grund: Das sie überhaupt zu Themen werden mussten. :nachdenklich:
Es gibt Dinge in unserer Gesellschaft die ich akzeptiere und es gibt Dinge, die habe ich zu akzepttieren. Wo ist das Problem, wenn die Dinge, welche ich akzeptieren muss, mich nicht unmittelbat betreffen?
Ausdiemaus. Mehr gibt´s dazu nicht zu sagen.

Und so ganz nebenbei: Ich habe auch vom Grundsatz her eine "gesunde" Einstellung zu Ausländern. Meine Frau ist schließlich selbst Ausländerin und ich habe einige Jahre im Ausland verbracht und habe mich ( auch ganz nebenbei) immer versucht, zu integrieren, was nicht immer einfach war. andere Länder- andere Sitten.
Jetzt stehe ich aber auf dem Standpunkt, dass jeder Migrant mit einer Freiheitsstrafe ab 4 Jahre Knast ( was eine Menge Holz ist) zwingend ausgewiesen gehört. Bin ich jetzt ein Rassist, ein "Deutschtümler" oder habe ich nur einen gesunden Menschenverstand? und wo sind da die Grenzen.?
Jetzt habt ihr was zum Nachdenken. :wink:

Ich brülle auch heute noch "du schwarzie Sau" uff´m Betze - und das war schon so, lange bevor Erwin Kostedde zum ersten farbigen Nationalspieler in Deutschland wurde.
Mittlerweile sind die Schiris halt nicht mehr "schwarz gewandet". Fehlt mir da etwa die "political correctness ( wenn sie sich denn so schreibt :wink: )
Ich sag´euch was: Das geht mir am Arsch vorbei. 8-)
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon paulgeht » 01.05.2015, 14:45


Schön zu sehen, wie man gleich die Richtigen trifft. :D

Werde mich jetzt mal noch auf die Suche nach meinem "Anhang" begeben (letztlich auch eine der üblichen Langweiler-Theorien) und mich dann auf morgen freuen.
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Beitragvon Wutti10 » 01.05.2015, 15:02


In Tausenden von Beiträgen wurde inzwischen geklärt, welcher Umgang mit Nazis und Schwulen gesellschaftlicher Konsens sein sollte.
Zu klären wäre jetzt eigentlich nur noch der gewünschte Umgang mit schwulen Nazis auf den Rängen.




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