Kummt Senf druff

Auf in eine noch bessere Zukunft

Auf in eine noch bessere Zukunft


Die Profivereine in Deutschland haben ihren Weihnachtsurlaub beendet und das Training für die Rückrunde wieder aufgenommen. So auch der 1. FC Kaiserslautern, der nach einer Hallenturnierteilnahme in Mannheim bald zum Trainingslager ins hoffentlich sonnige und warme Zypern aufbrechen wird. Dort will FCK-Trainer Milan Sasic die Grundlagen für einen weiteren erfolgreichen Saisonverlauf legen.

Dies wird mit der ein oder anderen personellen Veränderung einhergehen. Neben Christopher Lamprecht sollen angeblich auch Fabian Schönheim und Sebastian Reinert sich einen neuen Verein suchen dürfen, Marcel Ziemer wurde bereits an den SV Wehen-Wiesbaden ausgeliehen. Ob die anderen Kandidaten in der nun angelaufenen Januar-Transferperiode einen neuen Verein finden werden, steht auf einem anderen Blatt. Ob - wie bereits seit einigen Wochen spekuliert - im Gegenzug noch ein bis zwei Verstärkungen zum Betzenberg kommen könnten, bleibt ebenfalls abzuwarten, ist aber wahrscheinlich. Nicht zuletzt wird dies aber auch von den Zuschauereinnahmen aus den Spielen gegen Bayern und Mainz sowie von möglichen Abgängen der genannten Spieler abhängen.

Dabei hätte man eigentlich sogar noch echte Verstärkungen im eigenen Kader wie die Langzeitverletzten Matthias Abel und Laurentiu Reghecampf. Doch wie zu hören ist, droht Abel nach erneuten Eingriff im Knie sogar das vorzeitige Saisonende und auch mit Reghecampf scheint man nach einer langwierigen Viruserkrankung noch nicht kurzfristig wieder rechnen zu können. Man muss sich also weiter in Geduld üben bei diesen Spielern. Weiter sind da schon Josh Simpson und Alexander Bugera: Nach seinem dreifachen Fußbruch im Sommer hatte Simpson schon einige Teileinsätze im Herbst 2008 verzeichnen können und dabei gegen Rostock sogar zwei Tore erzielt. Nun sollte er mit einer hoffentlich guten und verletzungsfreien Rückrundenvorbereitung in den Kampf um die Stammplätze wieder eingreifen können. Bugera ist da bereits weiter und schaffte nach fast einjähriger Verletzungspause im Spätherbst schon wieder den Sprung in die Stammelf. Mit ihnen sind also zwei bewährte Kräfte wieder da, doch da die Saison noch lang und kräftezehrend werden wird, wird weiter nach Verstärkungen gefahndet.

Schaut man ein Jahr zurück, dann reibt man sich gelegentlich noch immer verwundert die Augen. Denn mittlerweile verfügt der FCK tatsächlich wieder über eine echte Mannschaft. Diese weist zwar - was nicht verwunderlich ist - noch spielerische und taktische Mängel auf, hat aber nach mehreren miserablen Jahren nun endlich wieder den alten, legendären Betze-Kampfgeist wieder entdeckt. Saisonübergreifend nun schon 13 Heimspiele in Folge ohne Niederlage (davon elf Siege) sorgen beim Anhang seit Monaten wieder für zufriedene Gesichter und eine stolz geschwellte Brust. Der höchste Zuschauerschnitt in Europas zweiten Ligen war der Lohn für das in dieser Form kaum erwartete Comeback der Betzebuben, trotz für die weit verstreute FCK-Fangemeinde häufig ungünstiger Anstoßzeiten.

Was darf man vom FCK im Fußballjahr 2009 erwarten? Nun, wenn man als Tabellen-2. überwintert, darf man durchaus vom Aufstieg träumen. Kein Fan sollte aber so vermessen sein, diesen als eine Art zwangsläufige Fortsetzung der guten Vorrunde zu fordern. Jede Platzierung zwischen Rang 1 und 7 scheint aus jetziger Sicht noch möglich.

Selbst der noch weiter zurückliegende MSV Duisburg rechnet sich nach Aussagen seines Trainer-Lautsprechers Peter Neururer noch Aufstiegschancen aus. Wenn der FCK aber seine Heimstärke beibehält und auswärts aus der einen oder anderen Niederlage etwas gelernt hat, scheint der ganz große Coup für das pfälzische Bundesliga-Urgestein keineswegs utopisch zu sein. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist man am Saisonende mit etwa 60 Punkten dick im Aufstiegsgeschäft drin, gerade in einer ausgeglichenen Spielzeit wie dieser.

Das könnte bedeuten, dass womöglich sogar eine etwas niedrigere Punktzahl in der Rückrunde im Vergleich zur Vorrunde dafür reichen könnte. Zumindest für den Relegationsplatz, der angesichts der bisher schwachen Konkurrenz der momentan letzten fünf Mannschaften in der Bundesliga, die mit nur elf bis 14 Punkten einen im langjährigen Mittel extrem niedrigen Punktestand haben, realistische Chancen für den Zweitliga-3. bieten dürfte. Vor sechs Jahren stand der FCK einmal mit nur 13 Punkten und 6 Punkten Rückstand zum rettenden Ufer in der Winterpause der Bundesliga schon extrem unter Druck, heute reichen diese 13 Zähler dem KSC sogar zum Nichtabstiegsplatz. Angesichts dieser relativ schwachen Konkurrenz bräuchte einem vor einem Relegationsduell mit einer dieser Mannschaften nicht bange zu werden.

Aber so weit sind wir noch lange nicht. Entscheidend ist, dass der FCK seine Politik der kleinen Schritte sinnvoll weiterführt. Die Mannschaft schrittweise stärken, die Finanzen weiter stabilisieren, trotz der wirtschaftlich schwierigen Allgemeinlage. Dabei darf man sich der geballten Fan-Unterstützung sicher sein wie auch der glänzende Verlauf des Vorverkaufs für die Spiele gegen Bayern und Mainz wieder zeigt. Wenn diese Faktoren in der Rückrunde genauso gut funktionieren wie in der Vorrunde, dann wäre der FCK im Sommer 2009 gut aufgestellt für die Zukunft, ob der Aufstieg nun gelingt oder nicht. Denn der Respekt vor dem Betze ist bei den Gegnern zurück. Dies ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis der zweiten Jahreshälfte 2008. Gerade dem treuen FCK-Anhang wäre es zu gönnen, wenn man am Saisonende sagen könnte: Die (wieder) guten Zeiten sind vorbei, die (noch) besseren kommen!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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