Neues vom Betzenberg

Wagner: "Kurzfristig ist nur das Überleben wichtig"

Die letzten beiden Titelgewinne des 1. FC Kaiserslautern liegen schon ein Weilchen zurück: Der DFB-Pokalsieg 1996 und die Deutsche Meisterschaft 1998. Martin Wagner war bei beiden Erfolgen auf dem Spielfeld dabei, im Pokalfinale 1996 erzielte er sogar den entscheidenden Treffer gegen den Karlsruher SC.

Neun Spielzeiten verbrachte der heute 48-Jährige insgesamt bei den “Roten Teufeln”, bevor er 2001 seine Karriere beim VfL Wolfsburg beendete. Im Interview für unsere Rubrik “Deine Helden von damals” erinnert sich Martin Wagner an seine emotionale Zeit auf dem Betzenberg, außerdem schätzt er die momentane Lage des FCK ein.

Wettmaxx: Herr Wagner, haben Sie eigentlich immer noch die gefürchtete linke Klebe?

Martin Wagner: (lacht) Na ja, die ist sehr lädiert. Ich hatte ja schon frühzeitig einen Kreuzbandriss. Deshalb habe ich auch heute noch Probleme bezüglich eines Knorpelschadens. Aber der Fuß ist noch dran und er funktioniert noch einigermaßen.

Wettmaxx: Die besagte linke Klebe hat 1996 dafür gesorgt, dass der 1. FC Kaiserslautern Pokalsieger geworden ist. Nur eine Woche zuvor war der Klub abgestiegen. War das die verrückteste Woche Ihres Lebens?

Wagner: Absolut. Beim Abstiegsspiel in Leverkusen war ich gelbgesperrt. Das kann man sich nicht vorstellen, wie es da in einem aussieht, wenn nach dem Spiel hunderte Leute auf dich zukommen, die weinen. Für mich war da klar, dass ich diesen Menschen wieder ein Lachen ins Gesicht zaubern will. Der Pokalsieg eine Woche später hat natürlich extrem dabei geholfen, unsere Truppe zusammenzuhalten.

Wettmaxx: Sie haben damals unmittelbar nach dem Abstieg Fritz Walter versprochen, dass Sie auf dem Betzenberg bleiben werden. Daraufhin hat Walter Sie zu seiner Goldenen Hochzeit eingeladen.

Wagner: Fritz war einer der größten Fußballer, die Deutschland je hervorgebracht hat. Für mich war er immer ein sehr, sehr großes Vorbild – nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch.

Als er mir mein Wort abgenommen hat, ist mir mal kurz ein bisschen anders geworden. Wenn man so einem Menschen sein Wort gibt, dann sollte man es auch halten. Deshalb hat er mir die Ehre erteilt, bei seiner Goldenen Hochzeit dabei zu sein. Das war für mich eine unglaubliche Geschichte. Am Tisch von Fritz und seiner Frau saßen zwölf Leute – und ich gehörte dazu.

(...)

Quelle und kompletter Text: Wettmaxx

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