Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon Gerrit1993 » 22.12.2020, 20:38


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Foto: Neis/Eibner

Kummt Senf druff
Legt die Prioritäten endlich auf den Sport

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu und wieder einmal war es für den 1. FC Kaiserslautern ein sehr bewegtes. Doch auch wenn man Tiefpunkte mittlerweile gewohnt ist, die jüngsten Entwicklungen sind brandgefährlich. Es muss etwas passieren. Ein Kommentar von DBB-Autor Gerrit.

Gleich zu Beginn mal etwas Selbstkritik: Ja, auch ich gehörte zu denjenigen Fans und Journalisten, die dem FCK vor der Saison eine rosige Spielzeit zutrauten. Zu meiner Ehrenrettung darf ich einschränken, dass ich "Platz 2 bis 6" in der alljährlichen DBB-Saisonprognose für möglich hielt, "sofern der Saisonstart gelingt." Dass er jedoch so krachend misslingt, das hätte ich im Spätsommer diesen Jahres wahrlich nicht für möglich gehalten. Doch der Reihe nach.

Auf Hoffnung folgt die Insolvenz - und das im Fritz-Walter-Jahr

Wieder einmal gingen die Fans der Roten Teufel mit großen Hoffnungen in das neue Jahr. Doch dann kam Corona. Die Jahrhundert-Pandemie machte auch vor dem Profifußball nicht halt. Der Spielbetrieb wurde erst für einige Wochen unterbrochen, ehe er mit Geisterspielen fortgesetzt wurde. Geisterspiele? Für den FCK per se schon eine Horrorvorstellung, lebt doch kaum ein Verein mehr von der Emotion seiner Fans. Doch in diesem Jahr wurden sie zum "Killer": Der Verein, auch ohne Corona (mal wieder) in finanzieller Existenznot, konnte ohne die gerade in der 3. Liga so wichtigen Zuschauereinnahmen nicht weiter überleben. Nach Investoren suchte man vergeblich. Und so wurde am 15. Juni 2020 - ausgerechnet dem Jahrestag der Deutschen Meisterschaft von 1991 - das jahrelange Horror-Szenario tatsächlich Gewissheit: Der 1. FC Kaiserslautern war insolvent. Und das im Jubiläumsjahr, wo Feste zum 120-jährigen Bestehen des Vereins, zum 100. Geburtstag des Betzenbergs und Fritz Walters ohnehin schon Corona zum Opfer fielen.

Wilhelm-Streit bringt FCK an den Rand, doch Voigt bleibt ruhig

Doch als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, zerfiel auch das lange als Einheit vermarktete "Team Merk". Beiratsmitglied Jörg E. Wilhelm, seines Zeichens dichtender Senator auf Twitter, machte sich für einen Großinvestor aus Dubai stark, der ließ aber nachweislich zu viele Fragen offen. Wilhelm schoss gegen die eigenen Kollegen in der Vereinsführung, warf ihnen unlautere Machenschaften vor und wollte öffentlich "auspacken." Die Kollegen wiederum drohten Wilhelm mit rechtlichen Schritten sowie dem Vereinsausschluss. Dem kam er zuvor, er trat von allen Ämtern zurück und aus dem Verein aus. In diesen Wochen gibt der FCK, der zuvor erfrischend ruhig und solide an der Bewältigung der Insolvenz gearbeitet hatte, ein desaströses Bild ab. Zeitweise stand sogar die Eigenverwaltung auf dem Spiel, doch am 29. Oktober 2020 stimmte schließlich die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zu, die FCK KGaA war ihre fast 24 Millionen Euro Schulden los. Auch wenn ein kleiner, aber alles andere als unerheblicher Teil davon am FCK e.V. hängen bleibt (ca. fünf Millionen Euro, vor allem von Kreditgeber Quattrex und aus der Betze-Anleihe), muss dem Team rund um Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt hier ein Kompliment ausgesprochen werden. Eine erfolgreiche Insolvenz unter diesen Bedingungen war alles andere als selbstverständlich.

Der sportliche Schein trügt: Kapitale Fehler in der Sommerpause

Sportlich schien sich die Mannschaft die Insolvenz-Thematik zunächst nicht anmerken zu lassen. Aus den elf Partien nach dem Re-Start vom 30. Mai 2020 holten die Roten Teufel trotz zwischenzeitlicher Schwächen 21 Punkte. Trainer Boris Schommers sprach immer wieder davon, seit er Trainer des FCK sei, stünde der Klub in der imaginären Tabelle auf Platz 3 - damit das stimmt, musste man jedoch die ersten sechs Wochen seiner Amtszeit außen vor lassen, denn da musste Schommers laut eigener Aussage ja die Mannschaft kennenlernen und analysieren. Dass diese Argumentation offensichtlich über Schwachpunkte hinwegtäuschen sollte, wurde schnell klar. Der Mannschaft fehlte es an klaren Führungsspielern, die auf dem Platz den Ton angeben, wenn wieder einmal die Felle davonzuschwimmen drohen. Früh wurde sich deshalb mit Innenverteidiger Alexander Winkler aus Unterhaching verstärkt. Und der sportlichen Leitung um Boris Notzon war offenbar bewusst: Das reicht noch nicht. Man bemühte sich intensiv um Halles Sebastian Mai - ein bulliger,1,95 Meter große Hüne, Sinnbild eines Führungsspielers. Doch der entschied sich für seinen Heimatverein Dresden. So etwas kann passieren. Was aber nicht passieren sollte: Die sportliche Leitung hatte keinen Plan B in der Hinterhand. Urplötzlich war von der Defensive als Baustelle keine Rede mehr. Fatal, wie sich noch herausstellen sollte.

Zudem hieß es lange von Seiten des FCK, man wolle und man werde die Leistungsträger Florian Pick und Christian Kühlwetter nicht abgeben. Und wenn doch, wurde Wochen später nachgeschoben, dann nur mit qualitativ höherwertigem Ersatz. Die Branche staunte nicht schlecht: Wie sollte das denn gehen, erst recht in der Insolvenz mit dem damals schon bekannten Sonderkündigungsrecht für begehrte Spieler? Richtig, gar nicht. Es ist offenkundig, dass Plan B in der Offensive - so er denn vorhanden war - nicht griff. Denn die Transfers von Flügelspieler Kenny Redondo und Stürmer Daniel Hanslik folgten erst fünf Wochen später, sprichwörtlich in letzter Sekunde am Deadline Day der Transferperiode, als die Saison schon längst lief. An die Torquote von Kühlwetter kommen sie bisher jedenfalls nicht heran, auch wenn bei Redondo zumindest schon gute Ansätze zu erkennen waren. Nur 16 Tore in 17 Partien sind ein klares Statement.

Trainerwechsel und sportlicher Absturz: Personalie Notzon muss geklärt werden

Die Stimmung war schon nach der 0:1-Heimniederlage gegen Dresden am 1. Spieltag im Keller. Vor dem Auswärtsspiel bei Türkgücü wurde bereits die Trainerfrage diskutiert - und nein, nicht erst durch Umfragen in Foren, nicht durch Online-Kommentare von Fans, sondern direkt im innersten Zirkel des Vereins. Dass an dem, was dann folgte, das ach so schwierige Umfeld oder die Medien Schuld gewesen wären, das ist ohnehin ausgemachter Blödsinn. Sportdirektor Boris Notzon stellte sich jedenfalls demonstrativ hinter Schommers - und entließ ihn drei Tage später nach einem 0:3-Debakel beim Aufsteiger. Die berühmte "Eigendynamik" wäre das gewesen, sagt Notzon immer wieder. De facto war die Art und Weise dieser Entlassung eine Bankrotterklärung. Schon länger stimmte es offenkundig zwischen dem Trainer und seinen Vorgesetzten in den Gremien nicht mehr. Schommers war zu stur, wollte seine Spielphilosophie weder der Mannschaft noch der 3. Liga anpassen. Doch so etwas zeichnet sich doch nicht erst innerhalb weniger Stunden ab. Der Verein hätte - wenn er denn Zweifel an seinem Übungsleiter hatte - schon in der Sommerpause reagieren müssen, um einem Nachfolger die Möglichkeit einer Vorbereitung und der Mitwirkung an Transfers zu geben. Stattdessen ließ man Schommers machen. Ergebnis: Timmy Thiele, ein schneller Offensivmann, wurde ohne größere Not zusätzlich zu Pick und Kühlwetter abgegeben. Rund vier Monate später sucht der FCK auf dem Transfermarkt - richtig, einen schnellen Offensivmann. Ein besseres Beispiel für Fehlplanung geht nicht.

Der FCK, der "vom ersten Spieltag an eine Spitzenmannschaft der Liga sein" wollte, rangiert im Dezember 2020 auf Platz 15 in der Abstiegszone. Auch der Trainerwechsel zu Jeff Saibene hat - betrachtet man die nackten Ergebnisse - nur wenig verändert. Und auch wenn Notzon sicher nicht für alles verantwortlich gemacht werden kann, für den Kader trägt er die Hauptverantwortung. Aber egal, wie man seine Arbeit bewertet: Die Personalie muss geklärt werden - und zwar jetzt. Der Vertrag des 41-Jährigen läuft aus, der Kader der kommenden Saison will geplant werden - und zwar nicht erst im Mai. Es wäre zudem fatal, Notzon im Sommer zwar zu ersetzten, ihn jetzt aber teure Wintertransfers machen zu lassen, deren Nutzen ohnehin zweifelhaft sind. Die Ankündigung, die "operative Verantwortung um einen Entscheidungsträger zu ergänzen", wie sich der Verein an Montagabend etwas verklausuliert ausdrückte, ist überfällig und zeigt, dass auch die Führungsetage erkennen musste, dass es mit Blick auf die nackten Ergebnisse so nicht weitergehen kann.

Der Schuldenschnitt ist eine Chance, aber: Es hapert auf allen Ebenen

Dabei ist es zu einfach, Boris Notzon als Alleinschuldigen hinzustellen. Er hat sicher seine Qualitäten im Entdecken und Analysieren einzelner Spieler. Nicht umsonst spielen viele "seiner" Spieler in der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Mit einem neuen, starken Geschäftsführer Sport könnte Notzon beim FCK vielleicht sogar noch weiterarbeiten. Doch in der ersten Reihe bei der Zusammenstellung einer Mannschaft ist er gescheitert. Freilich sollte die Entscheidung über Notzons Zukunft aber dessen neuem Vorgesetzten zugestanden werden, sofern denn tatsächlich ein neuer Geschäftsführer Sport kommt, und diesem nicht vorweg gegriffen werden. Doch diese Entscheidungen müssen getroffen werden - und zwar zügig.

Und die Zeit rennt. Gehen wir davon aus, dass zumindest der Abstieg vermieden werden kann. Dann geht man nächstes Jahr schon in die vierte Drittliga-Spielzeit. Das ist nicht nur wirtschaftlich enorm schwer zu stemmen. Auch emotional zeigt sich in den letzten Monaten eine gefährliche Entwicklung. Immer mehr eingefleischte Fans entfremden sich - auch durch die coronabedingten Geisterspiele - von ihrem FCK. Immer öfter löst Gleichgültigkeit, jahrelang angestaute Wut und Ärger ab. Das muss auch endlich bei den Vereinsverantwortlichen ankommen. Es braucht mehr als Lippenbekenntnisse, damit es kein "Weiter so" mehr gibt.

Ein Anfang wäre es da, sich - auch in Corona-Zeiten - wieder etwas nahbarer zu zeigen. Dass Fans und Mitglieder, die dem Verein ihr letztes Hemd, wahlweise ihren letzten Cent gaben und geben würden, beispielsweise Wochen und Monate auf Rückmeldungen und Antworten aus Fanshop oder Geschäftsstelle warten, wirkt nicht gerade professionell. Zumindest automatisierte Antwort-Mails müssen auch für einen gestressten Drittligisten möglich sein. Diese Beschwerden gab es schon zu Zweitliga-Zeiten. Und das ist nur ein kleines Beispiel von vielen.

Der FCK muss aufwachen - auf allen Ebenen. Sonst sieht der nächste Jahresrückblick wieder sehr düster aus. Und das sollte sich doch jetzt langsam mal ändern.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Gerrit1993



Beitragvon BetzeMonk » 22.12.2020, 21:36


Dem ist nichts aber auch garnix hinzuzufügen. Es sind die wichtigsten 2 Transferfenster der Vereinshistorie.

Die Tabelle trügt und in Sicherheit, wir kennen das, dass uns andere Ergebnisse meist nicht wohlgensonnen sind und meistens gegen uns laufen.

Es geht nur aber auch wirklich nur um den Klassenerhalt, mir egal wie, Hauptsache Klassenerhalt.



Beitragvon deBärwillerer » 22.12.2020, 23:04


Schaut mal nach Mainz, was dort passiert ist.

Ähnliche Situation. Der SD räumt seinen Schreibtisch auf und macht Platz und verlangt noch nicht einmal eine Abfindung.

Irgendwann ist mal Schluss mit lustig und Einsehen ist der erste Weg zur Besserung.

Warum nicht bei uns? Warum so spät.

Siehe Bericht von heute im kicker.

Und deswegen spielen wir 3.Liga und die Mainzer in der Bundesliga.

Helau. :party:



Beitragvon Lonly Devil » 22.12.2020, 23:09


deBärwillerer hat geschrieben:... ...
Ähnliche Situation. Der SD räumt seinen Schreibtisch auf und macht Platz und verlangt noch nicht einmal eine Abfindung.

Warum nicht bei uns?
Warum so spät.

... ...

Eine Vermutung meinerseits.
Weil unser "SD" ob freiwillig, oder Zwangsrücktritt, keinen gleichartigen Job mehr bekommen würde?
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Mathias » 22.12.2020, 23:18


Das krasse an der Geschichte, meinem Empfinden nach, dass ich gute 9 Jahre förmlich "weg" war und erst im Spätsommer 2019 wieder voll dazugestoßen bin. Und schon nach etwa 14 Tagen hatte ich den Namen Boris Notzon bereits gute 50 mal im negativen Kontext gelesen.

Wenn der Fan, der ja weiter weg ist, als die leitenden Personen, ihn als Fehlbesetzung interpretiert, dann schließt sich für mich, dass da was im Argen liegen MUSS!
Dass das "da oben" keiner gewusst haben mag oder jetzt noch nicht weiß, darf bezweifelt werden. Es wäre schlicht gelogen.

Und die im letzten Absatz von Gerrit erwähnte Entfremdung und Gleichgültigkeit ist das, was leider mir widerfahren ist. Das ist tragischerweise ein Fakt, gegen den ich für mich kämpfe. Ich WILL NICHT, dass dieser geile Verein den Bach runter geht.
Derzeit sehe ich lediglich die Fans als das Beste an, was Kaiserslautern zu bieten hat. Der Verein leider nicht mal. Aber tief in mir drin ist der Glauben. Mit dem Unterschied zu einem Herrn Nardi, dass ich realistisch nicht vom Aufstieg 2021 ausgehe.

Und im Gegensatz zu einigen in unserem viel beschworenen "schwierigen Umfeld", bin ich eher pro SOV. Da gibts weitaus schlimmere Protagonisten, die derzeit am Werk sind oder waren.

Um nochmal auf die Personalie Boris Notzon zurück zu kommen. Ich glaube nicht, dass er komplett falsch ist. Er wäre aber ein besserer Mitarbeiter unter einer übergeordneten Person, denn eigenverantwortlich. Ich gehe beinahe davon aus, dass ihm in der Vergangenheit schlecht reingeredet worden ist. Von Bader und Co.
Und, dass er ein krachendes Defizit an Weitblick hat. (Anspielung auf Wieschemann)
Das ist das, was ich Boris Notzon zur Last lege.
Ob Olaf Marschall, der etwa um das Jahr 2005 mit höhnischem Gelächter davongejagt wurde, die richtige Führungsperson ist, wage ich zu bezweifeln. Und da bin ich auch der falsche Ansprechpartner. Allerdings ist in den vergangenen 15 Jahren viel Wasser den Rhein runtergeflossen. Da hat sich viel verändert. Auch ein Olaf M.

Auch wenn 2020 ein besch*** Jahr war, gehe ich erneut positiv gestimmt ins neue Jahr. Für Erfolg muss man kämpfen. Der kommt nicht wie ein Engel daher geflogen.

Kleine Schritte führen zu steterem Erfolg.
Weil Depressionen echt scheiße sind, schau Dir das Video an. (Quelle: br.de)
Kümmert Euch um Eure Freunde!



Beitragvon Rickstar » 23.12.2020, 00:25


Schöner Artikel, bei dem ich auch (fast) überall mitgehe.
Das Märchen, dass die Entlassung von BS nicht DBB anzulasten ist, solltet ihr liebe DBB-Autoren aber mal besser lassen. BS war angezählt, aber die Eigendynamik, die innerhalb weniger Tage zu seiner Entlassung geführt hat, die hat er mit der Bild Kampagne und Eurer Umfrage gestartet. Unabhängig davon, ob die BS Entlassung nun überfällig war oder nicht, könnt ihr Euch nicht so einfach aus der Nummer rausziehen.
Ich und ggf. noch andere werden Euch das immer mal wieder aufs Brot schmieren.
Frohes Fest :daumen:



Beitragvon Flo » 23.12.2020, 00:30


Rickstar hat geschrieben:Das Märchen, dass die Entlassung von BS nicht DBB anzulasten ist, solltet ihr liebe DBB-Autoren aber mal besser lassen.


Es ist aber eins. Das werde ich hier auch immer wieder sagen. Wer sich als Verein von sowas leiten lässt, macht einiges falsch.



Beitragvon Rickstar » 23.12.2020, 00:40


Flo hat geschrieben:
Rickstar hat geschrieben:Das Märchen, dass die Entlassung von BS nicht DBB anzulasten ist, solltet ihr liebe DBB-Autoren aber mal besser lassen.


Es ist aber eins. Das werde ich hier auch immer wieder sagen. Wer sich als Verein von sowas leiten lässt, macht einiges falsch.

Man kann sich nicht bei allem einigen. Nehm ich sportlich. Bleibt gesund und macht nächstes Jahr so weiter wie bisher.



Beitragvon sacred » 23.12.2020, 01:38


Verstehe auch bis heute nicht wieso man damals zum ersten Mal einen Trainer mit einer Abstimmung anschiessen musste. Sowas gabs bei den alten Trainern ja auch nicht und diese Abstimmung hat die Dynamik deutlich beschleunigt.

Ich meine Boris Notzon steht jetzt mindestens genauso in der Kritik wie damals BS und trotzdem bleibt es bei zwei kritischen Berichten, welche auch die Gesamtsituation auffassen und erst vor kurzem begonnen haben. Die Kritik an Ihm gibt es aber schon deutlich länger.

Alles in allem beschreibt der Artikel das Versagen ziemlich treffend. Es mag sein dass man sich zu sehr mit der Insolvenz beschäftigt hat, aber man muss jetzt dringend handeln.

Ansonsten bleibt gesund und auf ein hoffentlich besseres 2021.



Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 23.12.2020, 08:40


Ausdrucken und aufn Betze schicken :!:

Frohe Weihnachten euch allen und bleibt gesund!
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 23.12.2020, 09:53


Allein schon auch die im Text genannten administrativen Mängel beim FCK zeigen, wie dilettantisch der Club geführt wird. Dagegen wirkt jede noch so fadenscheinige Trockenbau-Bude, mit fünf Subunternehmen, wie ein top-organisierter Mittelständler. Das sind vermeintlich kleine Dinge, die sich aber wie ein roter Faden durch den FCK ziehen. Die einen beim FCK schaffen es wochenlang nicht eine verkackte E-Mail zu beantworten, andere beim FCK brauchen dafür aber Jahrzehnte um sich sportliche Kompetenz an die Seite zu holen. Wie jemand hier richtig schrieb, der FCK handelt(e) als sei die sportliche Komponente gar nicht planbar. Entweder man war (bis auf Kuntz) beim FCK auf sportlicher Ebene bisher völlig überfordert und hat das schlichtweg totgeschwiegen und ist auf gut Glück gefahren oder man glaubt(e) beim FCK einfach so super zu sein ("Wir, der große FCK!" ja ja, schon klar), sodass die sportliche Kompetenz beim großen FCK doch stets intern oder im Umfeld zu finden sei.
Aussagen wie die von Herrn Nardi zum Aufstieg zeigen soo herrlich und ernüchternd wo weite Teile des FCK und seines Umfeldes gedanklich noch sind. Weit weg von der Realität.
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon Strafraum » 23.12.2020, 10:37


@Hauptstadt Lautrer:

Die Überheblichkeit des FCK ("Wir sind der große FCK"), hört man immer wieder auch im Bereich der Jugend.
War der TSV Gau-Odernheim einmal Sternverein des FCK (vielleicht ist er es immer noch?), so finden dort trotzdem immer wieder Trainingsstunden mit Fussballlehrern von Mainz 05 statt.
Ich selbst wohne südlich vom Landkreis Mainz-Bingen und alle FCK´ler die in diesem Landkreis schmerzt es, das immer mehr der ganze Jugendbereich an Mainz 05 driftet. Warum?
Der Depp macht eben viel mit den regionalen Vereinen, ist besser verknüpft etc. Vom FCK hörst und siehts du nichts. Der Depp zieht das durch über den Landkreis Alzey-Worms bis hin in den Donnersbergkreis.

Für mich erweckt es den Eindruck als sitzt der FCK immer noch auf seinem hohen Ross, und wartet bis die Jugendlichen selbst zu ihm kommen. Nein, falsch... Der FCK muss aufs Land in die Region kommen. Überzeugen, warum ist es für mein Kind besser beim FCK die Jugend zu durchlaufen als bei Mainz05, Saarbrücken, Elversberg, Mannheim....

Es kann doch nicht sein, das der FCK bei seinen Fans keine Jugendtrainer, Hobbyscouts hat.
Ein Netzwerk aufbauen ist das a und o im Profisport. Unsere schlafen wohl da oben. Da müsste bei jedem C,B,A-Jugendspiel ein Scout vom FCK anwesend sein.

Es fischen andere Vereine in unserem Gebiet, aber wir nicht in denen ihrem Gebiet. Warum denn nicht......

Wenn ich das dort oben mit den Emails lese..... Jedes Unternehmen so klein es auch sein mag, antwortet auf seine Mails. Nur der FCK nicht... Keine Glasfaser Anschluss? Oder Modem von 1996 kaputt?

Geht garnicht. Das zieht sich von der Mail bis hin in den Profikader.

So das fiel mir jetzt dazu ein...
Ruhe an der Murmel! Das muss in die Birne!



Beitragvon Mathias » 23.12.2020, 11:24


Thema Emails: einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es. Als mein Account im September nicht auf Basis meines Mitgliedsstatus freigeschaltet war, hat man mir umgehend am darauffolgenden Tag geholfen. Andererseits hat sich die Beantwortung bzgl meiner Mitgliedschaft im vorigen Jahr über vier Wochen hingezogen. Da hatte sich die Email bereits von selbst erledigt.

Manchmal denke ich wehmütig an "des Katrin" zurück. Die hatte die Geschäftsstelle echt im Griff. Weiß der Rote Teufel, wo die mittlerweile steckt.
Das war mitunter der beste persönliche Kontakt, den ich am Betze je hatte. Ganze fünf Jahre. Schade, dass darauf nicht aufgebaut wurde.

Persönliche Kontakte hat man gar nicht mehr da oben. Is alles outgesourct. Schöne neue Welt...

EDIT fällt gerade ein, dass man bei all der Unzufriedenheit bedenken sollte, dass wir mittlerweile (verdientermaßen) in der Dritten Liga sind und dementsprechend Kosten einsparen müssen. Ich hatte die genauen Zahlen mal im Kopf. Aber die Geschäftsstelle wurde enorm verkleinert. Nichtmal halb so viele Mitarbeiter mehr da oben. Ich kann also durchaus einiges verstehen und akzeptieren. Es gibt allerdings auch gewisse Themenfelder, die unbedingt schleunigst einer Überarbeitung bedürfen! Das sieht jeder Blinde. Ich hoffe, "die da oben" sehen es auch.
Zuletzt geändert von Mathias am 23.12.2020, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
Weil Depressionen echt scheiße sind, schau Dir das Video an. (Quelle: br.de)
Kümmert Euch um Eure Freunde!



Beitragvon ExilDeiwl » 23.12.2020, 11:25


Nein, unbeantwortete Mails sind schlicht ein Zeichen von fehlendem Personal und/oder mangelhaften Kundenprozessen. Würde mich nicht wundern, wenn die Beantwortung von Mails von jemandem nebenher mit gemacht werden muss. Um Qualität zu liefern brauchst Du aber ausreichend Ressourcen und funktionierende Prozesse. Da liegt es möglicherweise bei beiden Faktoren im Argen...

Ähnlich dürfte es übrigens für die angesprochene Jugendarbeit in der Region aussehen. Es müssen auch Leute da sein, die das übernehmen können. So jemand muss dann sicher auch in Vollzeit bezahlt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob das Geld dafür aktuell investiert wird...

Edit: @Mathias beschreibt noch einen weiteren Faktor: wenige besonders engagierte Mitarbeiter sind manchmal in der Lage, gewisse Defizite durch besonderes Engagement auszugleichen. Sind die nicht mehr da...
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Miggeblädsch » 23.12.2020, 11:56


@Gerrit1993: Kompliment für diesen gelungenen Jahresrückblick :daumen:

Mir bleibt nur eines zu sagen:

Euch allen wünsche ich erholsame Feiertage und einen "guten Rutsch" in ein hoffentlich für uns alle besseres Jahr 2021. Bleibt alle gesund.

Wir Fans sind die Basis und das Fundament dieses Vereins. Daher sollten wir alle darauf achten, dass wir uns trotz angebrachten und oft hitzigen Diskussionen gegenseitig respektieren, denn wir sind alle Fans des gleichen Vereins, machen uns alle die gleichen Sorgen und haben alle die gleichen Ziele und Hoffnungen.

Der Vereinsleitung wünsche ich ein glückliches Händchen beim Gehen der nächsten Schritte und dass sie nie aus den Augen verliert, wer oder was das eigentliche Fundament des FCK ist. Wir hätten jetzt so langsam auch mal ein wenig Glück verdient.

Vielen Dank auch dem ganzen Team von DBB für eure aus meiner Sicht hervorragende Arbeit. Auch wenn hier oft mal die Fetzen fliegen, ihr habt das sehr gut im Griff und wo sollten wir Fans denn hin mit unseren Emotionen, in einer Zeit der geschlossenen Stadien und Stammtische.

Um es kurz zu machen: Ich wünsche euch allen das Beste. Bleibt gesund :teufel2:
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon sander75 » 23.12.2020, 12:26


@Strafraum genau so sieht es aus. Da wir offenbar Nachbarn sind kann ich das voll bestätigen. Auch hatte ich schon mal geschrieben vom FCK wird hier keiner gesichtet. Bei Mainz kam schon Schröder selbst auch Kuhni ist hier öfters unterwegs. Dem Vogt ist sowieso Egal was die Fans und Mitglieder denken, mehr darf ich leider nicht sagen. Nur die blöden Parolen wir wollen Vertrauen gewinnen kann er sich in die Haare schmieren.



Beitragvon Westkurvenalex » 23.12.2020, 12:38


Der FCK ist nicht im unteren Drittel der 3. Liga, weil alle Entscheidungen richtig waren, weil das Personal so gut ist. Der FCK ist dort, wegen massenhaft falschen Entscheidungen und schlechtem Personal. Leider zieht sich dies wie ein roter Faden durch mittlerweile 20 Jahre (mit wenigen Ausnahmen).
Ein Aufstieg und Rückkehr in höhere Ligen wird nur funktionieren, wenn man ordentliches Personal hat, die eine Mannschaft zusammenstellen, deren Spieler zum Verein passen und miteinander funktionieren. Hier haben leider auch Voigt, Merk und wie sie alle heißen mögen, auch die falschen Entscheidungen getroffen. Wieder wurde 1 Jahr verschenkt, wurde Geld verbrannt. Wieder wird man in der Winterpause Spieler holen, den Kader aufblähen, im Sommer einen großen Umbruch machen müssen. Mit dem Antritt von Merk verband ich die Hoffnung, dass in dem Laden mal durchgefegt wird. Bedauerlicherweise ist genau das, was uns seit 20 Jahren in den Abgrund getrieben hat, geblieben. Alte Seilschaften, keine Einigkeit, Unentschlossenheit und ein Sportdirektor, der schon längst hätte weg sein müssen.
Ich möchte an dieser Stelle hier nicht mehr die Diskussion des Sommers aufwärmen, dem Investor, der mit einem Team den Verein mal durchanalysiert hätte. Jeder mag in einer gewissen Weise recht haben, aber es hat sich gezeigt, dass dies wohl dringend notwendig gewesen wäre. Diese Chance wurde (wieder mal) verpasst.
Stattdessen haben wir nicht mehr nur Mittelmaß, sondern unterstes Drittel.



Beitragvon Lonly Devil » 23.12.2020, 12:51


Westkurvenalex hat geschrieben:Der FCK ist nicht im unteren Drittel der 3. Liga, weil alle Entscheidungen richtig waren, weil das Personal so gut ist. Der FCK ist dort, wegen massenhaft falschen Entscheidungen und schlechtem Personal. Leider zieht sich dies wie ein roter Faden durch mittlerweile 20 Jahre (mit wenigen Ausnahmen).
... ...

Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass sich so mancher für einen Brückenbauingenieur hält, weil er einst ein Brett über den Dorfbach legen konnte. :oops:


Ach soo, DANKE für diesen Rückblick. :daumen:
Genug geschleimt - lol)
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 23.12.2020, 13:02


Westkurvenalex hat geschrieben: Bedauerlicherweise ist genau das, was uns seit 20 Jahren in den Abgrund getrieben hat, geblieben. Alte Seilschaften, (...) und ein Sportdirektor, der schon längst hätte weg sein müssen.


Wenn man sich vor Augen führt wieviel Personal der FCK die letzten Jahr(zehnt)e auf Führungssebene verschlissen hat, ohne dass es sportlich nachhaltig nach vorne/oben ging und aber inmitten dieses Personalkarussells gewisse Spezis (Notzon) trotz Minderleistung die einzige Konstante beim FCK darstellen, ja, doch, dann frage ich mich wirklich - ohne in einen Verschwörungs-Thriller abzurutschen - ob und wer im Hintergrund noch so Einfluss auf den FCK hat.
Spätestens das abschottende, unwürdige Verhalten ggü Wilhelm (ja, der Mann mag selbst nicht gerade "einfach" sein) beseitigte bei mir alle Zweifel darüber, dass der FCK ein von Seilschaften durchseuchter Club ist. Das hatte ja schon Züge eines Geheimbund-Treffens.
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon Betzegeist » 23.12.2020, 13:24


Der Rückblick ist ein Volltreffer. Alles punktgenau analysiert.

Dieses Chaos bei der Kaderplanung, Corona hin Insolvenz her, steht sinnbildlich für den Zustand des ganzen Clubs.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Südpälzer » 23.12.2020, 15:47


Strafraum hat geschrieben:Da müsste bei jedem C,B,A-Jugendspiel ein Scout vom FCK anwesend sein.

Najaaa. Aber doch nicht in der A-Jugend Kreisklasse.



Beitragvon 1:0 » 24.12.2020, 12:14


Das war eine knallharte Abrechnung zu Weihnachten!
Dickes Kompliment für so viel Klartext!!!



Beitragvon krassimier » 24.12.2020, 13:33


Schöne Analyse.

Vielleicht könnte man Florian Pick bis Saisonende ausleihen. Er kommt bei Heidenheim nicht ganz so zum Zuge, ein Neuanlauf im Sommer wäre auch für ihn nicht verkehrt.
Beziehungsstauts: [_] vergeben [_] Single [_] verliebt [_]verwitwet [x]1.FC Kaiserslautern



Beitragvon westerwald-kl » 24.12.2020, 14:07


Miggeblädsch hat geschrieben:@Gerrit1993: Kompliment für diesen gelungenen Jahresrückblick :daumen:


Lieber Miggeblädsch !

Vielen Dank für deinen vortrefflichen Kommentar, du bist einfach der Beste.
Dem ist in der Tat nichts weiter zuzufügen.

Grüsse aus dem Westerwald.



Beitragvon Miggeblädsch » 24.12.2020, 14:16


westerwald-kl hat geschrieben:Lieber Miggeblädsch !

Vielen Dank für deinen vortrefflichen Kommentar, du bist einfach der Beste.
Dem ist in der Tat nichts weiter zuzufügen.

Grüsse aus dem Westerwald.


Vielen Dank für das tolle Kompliment.

Ich bin nur einer von vielen, die diesen verrückten Verein im Herzen tragen. Wie ihr alle auch. :teufel2:

Liebe Grüße zurück in den Westerwald und frohe Weihnachten :xmas:
Jetzt geht's los :teufel2:




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