Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Thomas » 01.02.2017, 18:54


Wagner: "Kurzfristig ist nur das Überleben wichtig"

Die letzten beiden Titelgewinne des 1. FC Kaiserslautern liegen schon ein Weilchen zurück: Der DFB-Pokalsieg 1996 und die Deutsche Meisterschaft 1998. Martin Wagner war bei beiden Erfolgen auf dem Spielfeld dabei, im Pokalfinale 1996 erzielte er sogar den entscheidenden Treffer gegen den Karlsruher SC.

Neun Spielzeiten verbrachte der heute 48-Jährige insgesamt bei den “Roten Teufeln”, bevor er 2001 seine Karriere beim VfL Wolfsburg beendete. Im Interview für unsere Rubrik “Deine Helden von damals” erinnert sich Martin Wagner an seine emotionale Zeit auf dem Betzenberg, außerdem schätzt er die momentane Lage des FCK ein.

Wettmaxx: Herr Wagner, haben Sie eigentlich immer noch die gefürchtete linke Klebe?

Martin Wagner: (lacht) Na ja, die ist sehr lädiert. Ich hatte ja schon frühzeitig einen Kreuzbandriss. Deshalb habe ich auch heute noch Probleme bezüglich eines Knorpelschadens. Aber der Fuß ist noch dran und er funktioniert noch einigermaßen.

Wettmaxx: Die besagte linke Klebe hat 1996 dafür gesorgt, dass der 1. FC Kaiserslautern Pokalsieger geworden ist. Nur eine Woche zuvor war der Klub abgestiegen. War das die verrückteste Woche Ihres Lebens?

Wagner: Absolut. Beim Abstiegsspiel in Leverkusen war ich gelbgesperrt. Das kann man sich nicht vorstellen, wie es da in einem aussieht, wenn nach dem Spiel hunderte Leute auf dich zukommen, die weinen. Für mich war da klar, dass ich diesen Menschen wieder ein Lachen ins Gesicht zaubern will. Der Pokalsieg eine Woche später hat natürlich extrem dabei geholfen, unsere Truppe zusammenzuhalten.

Wettmaxx: Sie haben damals unmittelbar nach dem Abstieg Fritz Walter versprochen, dass Sie auf dem Betzenberg bleiben werden. Daraufhin hat Walter Sie zu seiner Goldenen Hochzeit eingeladen.

Wagner: Fritz war einer der größten Fußballer, die Deutschland je hervorgebracht hat. Für mich war er immer ein sehr, sehr großes Vorbild – nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch.

Als er mir mein Wort abgenommen hat, ist mir mal kurz ein bisschen anders geworden. Wenn man so einem Menschen sein Wort gibt, dann sollte man es auch halten. Deshalb hat er mir die Ehre erteilt, bei seiner Goldenen Hochzeit dabei zu sein. Das war für mich eine unglaubliche Geschichte. Am Tisch von Fritz und seiner Frau saßen zwölf Leute – und ich gehörte dazu. (…)

Quelle und kompletter Text: Wettmaxx
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon immerfan » 01.02.2017, 22:06


Und von Martin Wagner nehme ich jedes Wort als bare Münze. Es liegt einige Jahre zurück .... aber ich erinnere mich gerne an Zeiten auf der Osttribüne in denen auch MW stand - bei den Fans und mittendrin!
Ohne Allüren, authentisch. Martin Wagner!
Einmal Fan - immerfan
Liebe kennt keine Liga!



Beitragvon SEAN » 01.02.2017, 22:14


immerfan hat geschrieben:... bei den Fans und mittendrin!

So ist Martin noch heute, sehr komunikativ mit den Fans auf Facebook. Schade das er nicht mehr im Verein eingebunden ist, einer der wenigen, der zu gebrauchen wäre.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Ktown1983 » 01.02.2017, 23:09


Super Interview, Super Typ!

Hör auf dein Herz :love: Außer der Winzer sagt, nimm den Riesling. Dann hör auf den Winzer!



Beitragvon jones83 » 02.02.2017, 07:52


Held meiner Jugend! Martin Wagner war jahrelang mein großes Vorbild als Jugendlicher. Fußballerisch und wenn ich dieses Interview lese erinnere ich mich gerade auch charakterlich! War er nach dem Abstieg nicht einer der ersten der den "Betriebsunfall" wieder ausbügeln wollte. Er hat auch direkt verlängert, glaub die hatten damals alle gar keine Verträge für die 2. Liga. Mit Martin Wagner verbinde ich bis heute totale Identifikation mit dem Verein und der ganzen Region!
Vielen Dank für alles!
Fehlt nur noch ein Sohn für die aktuelle Mannschaft al a Koch!
http://youtu.be/bvCuq4uN2NU

Wir lieben dicke Titten und den Suff - wir gehen 3x täglich in den Puff und wenn der Waldhof brennt, dann ist alles klar - dann warn die Lautrer wieder da!!!



Beitragvon Willi Becker » 02.02.2017, 09:08


Würde man den Betzenberg gedanklich in eine Kogge verwandeln, wäre MW eine der Gallionsfiguren.



Beitragvon Funkemariechen » 02.02.2017, 09:17


Toller Fußballspieler, toller Mensch und auch mein Held der Jugend :verbeug:

Ich wünsche mir solche charakterlich starken TYPEN für unser Team... und dann klappts auch mit dem Aufstieg :wink:
Semper Fi FCK



Beitragvon karsten » 02.02.2017, 09:58


Top Typ !!!

Auch ein Held meiner Jugend, obwohl beim Pokalsieg war ich bereits 30 Jahre, also ein Held vergangener Tage. :daumen:
Selbstverständlich war ich beim Pokalsieg bei strömenden Regen ( wenn ich mich noch richtig erinnere ) oder einfach Fritz Walter Wetter im Berliner Olympiastadion.
Wenn man sich an die damalige Mannschaft erinnert- Brehme, Roos, Reinke, Marschall, Harry, Kadlec ...

Tolles Interview bis auf die Passage, wo er sich zum SSV Markranstädt äußert



Beitragvon Betze_FUX » 02.02.2017, 10:37


Willi Becker hat geschrieben:Würde man den Betzenberg gedanklich in eine Kogge verwandeln, wäre MW eine der Gallionsfiguren.



ich hab mir grade überlegt ob das schiff überhaupt führe bei all den Gallionsfiguren :)


Typen wie Martin Wagner haben wir ja einige i unserer Vereinshistorie. Aber ein Gedanke treibt mich immer wieder um...

werden wir solche Typen mal wieder haben?
Spieler die den Verein nachhaltig geprägt haben. Spieler die auch mal länger als 3 Jahre (erfolgreich) in der Mannschaft sind?

Wenn ich mal schnell überschlage, sieht es in den vergangenen 10 Jahren recht düster aus...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Schlossberg » 02.02.2017, 12:25


Betze_FUX hat geschrieben:werden wir solche Typen mal wieder haben?

Wirkliche Galionsfiguren sind überall selten.
Es gehört ja mehr dazu, als ein guter Charakter und über längere Zeit gut Fußball für den FCK gespielt zu haben. Der Betreffende muss eben auch eine starke Persönlichkeit sein.

Wen haben wir derzeit als aktive Galionsfigur?
Mir fällt da nur ein Name ein.
Das ist allerdings ein ganz Starker.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon bjarneG » 02.02.2017, 12:38


Schlossberg hat geschrieben:Wen haben wir derzeit als aktive Galionsfigur?
Mir fällt da nur ein Name ein.
Das ist allerdings ein ganz Starker.


Geht der Torwarttrainer als aktiv durch ?



Beitragvon Betze_FUX » 02.02.2017, 13:06


bjarneG hat geschrieben:Geht der Torwarttrainer als aktiv durch ?





uff.....sollte man mal diskutieren :D


@Schlossberg:
klar muss er auch die entspr. Persönlichkeit haben...
Die liste meiner Eigenschaften an so einen Typen hatte auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit :daumen:


Das andere Thema ist Natürlich, inwieweit es für heutige Spiele Wertschätzung und Bedeutung hätte neben F. Walter zu sitzen oder ihm im Stadion die Hand zu schütteln...

...ich denke in letzter Zeit immer mal wieder (und öfter) an den Film "Fussball ist unser Leben" mit Ochse Uweknecht ....
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon FCK58 » 02.02.2017, 14:36


@fux

... aber besser nicht mit ihm direkt, "Auge in Auge". :wink:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon kategorie abc » 03.02.2017, 12:19


Sehr abgedroschenes Interview. Der ein oder andere Kommentar list sich ja fast schon wie ein Heldenepos :wink: . Kann nicht zählen wie oft ich dieses Interview in ähnlicher art schon gelesen habe?! Das hat er sich wahrscheinlich gut bezahlen lassen, was ja auch in Ordnung ist. Wettmaxx will expandieren, der Wettmarkt explodiert förmlich. Klopp hatte keine zeit, und zu teuer war er auch. Vielleicht klappt es mit der erwarteten Gewinnmaximierung, nach diesem heroischen Interview? Dann wird das nächste Werbeinterview mit einem Bayernspieler geführt, "Neuer oder so"!? Nicht desto trotz ist MW ein sympatischer mensch, zumindest das was er von sich in der Öffentlichkeit preis gibt.
„Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.“



Beitragvon FCK58 » 03.02.2017, 13:26


Jo. Die paar Euronen wird er wohl auch bitter nötig haben, nachdem er uns damals nicht die georgischen Nationalspieler unterjubeln konnte, mit deren Ablösesummen u.a. sein noch ausstehendes Trainergehalt bezahlt werden sollte.
Ganz ehrlich: Diese "Helden von damals", denen es im Nachhinein nur noch darum ging, Kohle beim FCK abzugraben, die können mir heute absolut gestohlen bleiben. Egal wie sie denn heißen oder egal, was sie als sportler für den FCK geleistet haben.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon Lonly Devil » 03.02.2017, 16:41


@58er
Irre ich mich, oder bringst Du hier die Personen leicht durcheinander?

Das mit den Georgiern war doch K.T..
Der unter anderem auch als Sportdirektor bei uns fungierte, um die zähe Verhandlungsphase in Georgien zu überbrücken.

Hier geht es jedoch um Martin W., über den mir dergleichen nichts bekannt ist.
Sollte ich mich irren, dann lasse ich mich gerne korrigieren.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon FCK58 » 03.02.2017, 17:37


Stimmt. Ich war gedanklich noch beim Kicker-Interview. Mea culpa. :oops:
Selbstverständlich steht Martin Wagner kilometerweit entfernt von solchen Kanaillen wie Toppmöller, Atze oder Kuntz. Das ist keine Frage.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse




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