Beiträge zur ersten Mannschaft des FCK.

Beitragvon paulgeht » 16.12.2016, 15:54


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Im Blickpunkt: Die zwei Gesichter des FCK
Die Offensive: Das Sorgenkind der Roten Teufel


Vor dem Hinrunden-Abschluss in Nürnberg (Montag, 20:15 Uhr, Frankenstadion) haben wir uns gestern mit der Defensive des 1. FC Kaiserslautern auseinandergesetzt, die sich nach anfänglichen Problemen zu einem echten Bollwerk entwickelt hat: Das Prunkstück der Roten Teufel. Heute steht die Offensive im Fokus.

Spätestens durch die zurückliegenden vier Spiele hat sich die Offensive zum großen Problemfeld des FCK entwickelt. Dabei fällt auf: Nicht nur in der Chancenverwertung, auch im Erspielen von Möglichkeiten hapert es.

"Paris, Paris, wir fahren nach Paris", schallte es durch das Fritz-Walter-Stadion. Selbst die Medien griffen den Fangesang des FCK-Anhangs nach dem 3:0-Sieg gegen Bochum am 24. Oktober 2016 auf und erklärte, wie er zu verstehen sei. Die Stimmung bei den Roten Teufeln war gelöst, denn kurz zuvor hatte sich Osayamen Osawe für seinen unerlaubten Trip in die französische Hauptstadt mit einem Dreierpack entschuldigt, den 1. FC Kaiserslautern damit aus der Abstiegszone geschossen und die Hoffnungen genährt, dass die Mannschaft von Tayfun Korkut nun endlich Kurve bekommen hat.

In Bezug auf die Ladehemmung des FCK-Angriffs war es allerdings eine trügerische Hoffnung, auch wenn der Engländer am folgenden Spieltag das einzige Tor beim Spiel in Fürth (1:0) erzielte. Es folgten noch zwei Treffer durch Marcel Gaus und Zoltan Stieber gegen Berlin (1:0) und in München (1:1), doch seitdem sind die Lautrer ohne Torerfolg. Seit 316 Minuten herrscht Flaute in der FCK-Offensive, die insgesamt erst magere zehn Mal klingeln ließ. Schon nach dem Spiel gegen Bielefeld (0:0), zwei Spieltage vor dem besagten Bochum-Sieg, haderte Korkut: "Wir hatten Großchancen, das verfolgt uns, das ist unser großes Manko."

Der Sturm: Chancenverwertung und Verletzungssorgen

Weil es auch in den vorangegangen Spieltagen nur viermal im gegnerischen Kasten geklingelt hat (dreimal beim 3:0-Sieg gegen Dresden, einmal beim 1:1 in Würzburg), stellt der FCK nach 16 Spieltagen gemeinsam mit St. Pauli die schwächste Offensive der 2. Bundesliga, ist auch – wie der Kicker Ende November berichtete – in Sachen Chancenverwertung das Schlusslicht: Lediglich 16,4 Prozent ihrer Torgelegenheiten nutzten die Lautrer.

Was auffällt: Nur in sieben von 16 Spielen gaben die FCK-Stürmer die meisten Torschüsse ab, alleine sechsmal davon der in seinen Leistungen sehr wechselhafte Osayamen Osawe (DBB-Durchschnittsnote 3,2). Lukas Görtler (3,4), der fast immer an seiner Seite im 4-4-2 rackerte, fällt zwar durch großen Kampfgeist auf, war fünfmal sogar der beste Zweikämpfer auf Seiten des FCK. Ein Tor allerdings war ihm bislang noch nicht vergönnt. Im Schnitt gab der gebürtige Bamberger sogar nur 1,1 Schüsse pro Spiel ab.

Überhaupt gehört der FCK mit durchschnittlich 10,9 Abschlüssen pro Spiel zu den schwächsten Teams der Liga. Nur die Würzburger Kickers schießen noch seltener auf das gegnerische Tor. Was die abgegebenen Torschüsse innerhalb des Strafraums angeht (5,8), belegen die Pfälzer den drittletzten Rang (vor Würzburg und Karlsruhe). Angesichts dessen, dass Würzburg mit fünf Punkten auf dem achten Rang steht und neun Tore mehr erzielt hat, rückt da aber wieder die Chancenverwertung in den Mittelpunkt.

Hinzu kamen Verletzungssorgen: Mit Kacper Przybylko und Jacques Zoua (3,2) fehlten zwei Stürmer über mehrere Spieltage hinweg, Erstgenannter sogar mit Ausnahme von drei Kurzeinsätzen die komplette Hinrunde. Auch die zwischenzeitlich eingesetzten U23-Stürmer Robert Glatzel (3,8) und Sebastian Jacob (4,3) konnten in jeweils drei Einsätzen keine Abhilfe verschaffen. Hinzu kommt das noch nicht zu bewertende U19-Talent Nicklas Shipnoski mit zwei Kurzeinsätzen.

Das Mittelfeld: Hoher Aufwand, wenig Ertrag, trotz viel Erfahrung?

Mit Blick auf die wenigen erzielten Torchancen (siehe oben) stellt sich auch die Frage nach der Unterstützung aus dem Mittelfeld. Mit Christoph Moritz (3,4), Alexander Ring (3,8), Marcel Gaus (3,8), Zoltan Stieber (3,7) und Daniel Halfar (4,0) verfügt der FCK über ein offensives Mittelfeld, das die Erfahrung von zusammen 244 Erstliga-, 539 Zweitliga- und 61 Länderspielen mitbringt. Fraglich, ob mit Ausnahme der beiden Bundesliga-Absteiger ein anderer Zweitliga-Klub auf ein so routiniertes Quintett zurückgreifen kann? Trotzdem blieben die erfahrenen Profis häufig hinter den Erwartungen zurück, wirkten bisweilen seltsam passiv.

Der Aufwand, den der FCK betreibt, ist zudem hoch. Mit im Schnitt 462 Pässen pro Spiel bewegen sich die Lautrer unter den Top Vier der Liga. Die Quote der angekommenen Pässe liegt bei 75% – ein Topwert im Unterhaus.

Dass beides allerdings nicht viel heißen muss, sieht man am Beispiel Heidenheim: Die Schwaben spielten beim 3:0-Heimsieg gegen Lautern nur 274 Pässe (von denen sogar nur 63% ankamen). Und auch die Korkut-Elf ließ drei Tage zuvor Dresden im Fritz-Walter-Stadion passen (572, 85%) und konnte sich selbst trotz des bislang tiefsten Saisonwerts von 322 Zuspielen einen 3:0-Sieg sichern.

Vielleicht ist es deshalb eine Frage der Spielanlage? Mit durchschnittlich 404 Kurzpässen pro Spiel bewegt sich der FCK nämlich im Ligavergleich vor Stuttgart, Union, Hannover und Dresden auf dem ersten Rang. Erst drei Tore konnte der FCK aber durch Konter und Umschaltsituationen (dann allerdings in guten 8,7 Sekunden nach Balleroberung) erzielen. Was in diesem Zusammenhang auffällt: Nur 24 Prozent der Aktionen spielen sich im letzten Drittel vor dem Tor des Gegners ab. Übertragen auf die Liga ist das der schlechteste Wert.

Auch hier haderte Korkut im Saisonverlauf mit den Verletzungssorgen. Es fehlten ihm, so der 42-Jährige, schlicht Spieler mit einer hohen Geschwindigkeit, die er auf den Platz bringen konnte. Die beiden Neuzugänge Max Dittgen (4,2) und Sebastian Kerk (4,0) erwiesen sich in dieser Hinsicht aus verschiedenen Gründen noch nicht als die erhofften Verstärkungen für die Außenbahnen.

Standards: Früher eine Waffe und heute…?

Wenn es aus dem Spiel heraus nicht funktioniert, bleiben immer noch Standardsituationen, um dem gegnerischen Tor nahe zu kommen. Auf dem Betzenberg weiß man das spätestens seit der Zeit von Marco Kurz. In der Aufstiegs- und der ersten Bundesligasaison versprühten Eckbälle und Freistöße – oft von Linksverteidiger Alexander Bugera geschlagen – fast immer Gefahr, auch weil mit Srjdan Lakic und den beiden Innenverteidigern Rodnei und Martin Amedick kopfballstarke Abnehmer warteten.

Nach Standardsituationen erzielte der FCK in der laufenden Saison jedoch noch kein einziges Tor. Zouas Treffer nach einem Stieber-Freistoß gegen den KSC wurde nicht gegeben und auch den einzigen Strafstoß verschoss Stieber in Hamburg kläglich. Dabei haben nicht nur wie gestern angesprochen Robin Koch und Ewerton ihre Kopfballstärke unter Beweis gestellt. Auch Osawe und Zoua nutzten bislang drei der ansonsten wenigen Flanken im Lautrer Spiel (durchschnittlich 8,8 pro Partie), um ein Tor per Kopf zu erzielen.

"Wir haben eine gewisse Wucht. Die müssen wir aber noch verbessern", sagt Tayfun Korkut dazu. Gleichzeitig macht er allerdings klar, dass seine Mannschaft dafür noch Zeit benötige. "Es geht nicht alles von heute auf morgen. Wir sind dran und ich denke, die Entwicklung der Mannschaft lässt sich sehen." Vielleicht schon beim Hinrunden-Abschluss in Nürnberg?

Quelle: Der Betze brennt
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Beitragvon AllgäuDevil » 16.12.2016, 16:45


Der FCK hat kein Sturmproblem. Das Sorgenkind ist das Mittelfeld. Hier fehlt es an Qualität. Aber dieses Problem begleitet den FCK schon seit Jahren....
Schlechte Standartsituationen, Mittelfeldspieler die alle Schaltjahre mal, das Tor treffen und von einem Spielmacher weit und breit nichts zu sehen.....
Warum hat Olaf Marschall damals soviele Tore geschossen? Weil mit Buck und Ratinho zwei absolute Topleute, ihn mit Flanken versorgten. Vom "Strategen" Sforza dahinter, ganz zu schweigen!
Osawe und Zoua haben das Zeug dazu regelmäßig zu treffen. Aber nur dann, wenn sie mit vernüftigen Flanken bzw. Pässen "beliefert" werden. Aber erst dann...... :nachdenklich:



Beitragvon Thomas » 17.12.2016, 00:17


AllgäuDevil hat geschrieben:Der FCK hat kein Sturmproblem. Das Sorgenkind ist das Mittelfeld. Hier fehlt es an Qualität. Aber dieses Problem begleitet den FCK schon seit Jahren....

Aber woran liegt das? Ernstgemeinte Frage, denn ich habe wirklich noch keine einleuchtende Antwort darauf gefunden. Dass wirklich die Qualität fehlt, glaube ich nicht, ich zitiere da einfach mal die eigentlich sehr beeindruckende Statistik aus Pauls Analyse:

paulgeht hat geschrieben:Mit Christoph Moritz (3,4), Alexander Ring (3,8), Marcel Gaus (3,8), Zoltan Stieber (3,7) und Daniel Halfar (4,0) verfügt der FCK über ein offensives Mittelfeld, das die Erfahrung von zusammen 244 Erstliga-, 539 Zweitliga- und 61 Länderspielen mitbringt. Fraglich, ob mit Ausnahme der beiden Bundesliga-Absteiger ein anderer Zweitliga-Klub auf ein so routiniertes Quintett zurückgreifen kann?
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon super-jogi » 17.12.2016, 09:54


AllgäuDevil hat völlig recht.

Worans liegt ? MmN hauptsächlich über unsere quasi nicht vorhandenen AUsenspieler. Seit Ilicevic und Sam hatten wir da nicht mehr viel
Das Leben ist wie eine Klobrille. Man macht so einiges durch !



Beitragvon Schorschl » 17.12.2016, 12:20


Sehe ich auch so, über vergebene Chancen brauchen wir uns nicht aufregen, soviele waren es nicht, ich würde sogar behaupten, dass wesentlich weniger 100%ige vergeben wurden als allein Pritsche letzte Saison versemmelt hat.

Problem ist definitiv das Mittelfeld, es werden schlichtweg keine Chancen erspielt. Da scheinen Lauf- und Passwege nicht zu stimmen, hoffen wir, dass Korkut das Problem in der Winterpause löst.

Wenn er das so gut in den Griff bekommt wie unser Abwehrproblem, dann wirds ne super Rückrunde, das Personal haben wir ja.

Ich würde mir wünschen, dass Korkut z.B. Dittgen mehr Spielzeit gibt und insg. früher wechselt sofern nach 50 min klar ist, dass die Halbzeitansage keine Wirkung zeigt.



Beitragvon theSaint » 17.12.2016, 12:32


ich finde diese zwei Analysen zur Vorrunde ehrlich gesagt erschreckend vereinfachend. Auf dem Platz steht eine Mannschaft aus 11 Spielern, nicht eine offensive und eine defensive Truppe mit 5 Spielern plus der Torwart.

Jeder ordentliche Trainer würde die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn er sowas präsentiert bekommt. Das lernt man bereits in der Trainergrundausbildung, dass die Balance aus beiden Teilen stimmen müssen. Defensive wird von 11 Spielern gelebt (vorne z.B. durch Pressing) und Offensive ebenfalls von 11 Spielern, das geht sogar beim Torspieler los (man denke nur an Neuer, wie der immer wieder Angriffe mit punktgenauen, scharfen Zuspielen initiiert, wahnsinn!)

Weitere klassische Beispiele, die selbst den Laien ein Begriff sein sollten: Umschaltspiel und Tempoverschärfung. Beides wird initiert aus einer stabilen Defensive heraus, die optimalerweise den Ball gewinnt, und dann den Gegenangriff durch vertikale, scharfe Pässe initiiert. Da sind wir auf ganz schlechtem Niveau, weil diese scharfen, vertikalen Pässe aus der Defensive heraus entweder nie gespielt werden (Angst/Unvermögen) oder die Pässe nirgends ankommen (Fehlpässe -> Unvermögen).

Beim FCK sind in der Vorrunde hauptursächlich (nicht alles!) folgende Probleme zu sehen:
- Das Personal in der Vierkette war/ist zu schwach, das war vor allem gut in den ersten Spielen der Saison sichtbar (als weder Koch noch Ewerthon spielten). Heubach und Vucur sind defensiv stets für Schnitzer gut, im Spielaufbau sind beide sogar katastrophal schlecht. Aliji und Mwene hatten gerade in den ersten Spiele riesige Problem mit dem Niveau der 2. Liga klar zu kommen. Mittlerweile haben sie sich etwas stabilisiert, aber es sagt alles, dass Gauß immer wieder hinten links spielen muss. Die große Verdienst von Korkut war es, den Mut zu haben, Koch nach oben zu ziehen und ihn direkt mit Ewerthon als Paar spielen zu lassen. Allerdings glaube ich, dass das das Resultat der puren Verzweiflung wegen Vucur und Heubach war...
- Das defensive Mittelfeld und ihre Spieler sind das zweite Problem, das nun nach den guten Spielen von Koch und Ewerthon als IVer noch auffälliger wird. Halfar und Ring sind dauernd verletzt oder außer Form. Ziegler, dabei bleibe ich, ist nicht mal ein Drittligaspieler. Der mag sich im Zweikampfverhalten über die letzte Spiele etwas verbessert haben (wenngleich oft vogelwild), aber im Spielaufbau ist er absolut katastrophal! Der hat das Gefühl eines Backsteins im Fuß und verschlebt jede Chance zum Gegenstoß. Und da Korkut Ziegler immer dem Frey vorzieht und der bei all seinen Kurzeinsätzen auch nichts tolles gezeigt hat, zeigt das ganze Dilemma auf der Position des 6ers. Da Moritz als potenzieller 8er auch noch sehr oft viel zu defensiv agieren muss und meistens sogar den Spielaufbau umrahmt von den zwei IVer hinten heraus macht, zeigt den ganzen Wahnsinn auf. Da steht dann der Mann, der als 8er im Mittelfeld anspielbar sein sollte, hinten drin und müht sich den Ball zu verteilen und Ziegler, der kaum einen Ball halten kann und den den Ball immer nur nach hinten zurück gibt, spielt für ihn während des Aufbaus im zentralen Mittelfeld. Was für ein WAHNSINN, das ist eigentlich ne Bankrotterklärung für Ziegler und das Personal, das da sonst im Kader für diese Position vorhanden ist
- Große Verletzungsprobleme am Anfang der Saison gepaart mit sich dauernd ändernden Aufstellungen taten mit den personellen Problemen im defensiven Bereich übriges, dass wir am Anfang der Saison schnell unten rein kamen. Da kam dann zu dem Gefühl von Verunsicherung (aufgrund von Überforderung -> Weiß, Vucur, Heubach, Mwene, Aliji, Ziegler) bei einigen Spielern dann das Gefühl einer Negativ-Spirale bei den anderen Spielern hinzu
- Von den Spielern in offensiven Positionen ist das über alle Spiele hinweg auch zu wenig gewesen, aber das liegt eben auch zu einem Großteil an den weiter oben geschilderten Problemen im Umschaltspiel und der Spieleröffnung. Außerdem hat Korkut den offensiven Spielern brutale Laufaufarbeit, oft verbunden mit Pressing, auferlegt, weil die ersten Spiele der Saison so schlecht verliefen und deswegen die offensiven Spieler sehr viel für die Defensive mitarbeiten müssen (weil die gerade so schlecht aufgestellt ist). Dass man da von diesen Spielern keine Wunder erwarten kann, sollte jedem klar sein. Allerdings kann man anführen, dass es vor allem bei den offensiven Aktionen und gerade bei den Standards an Klarheit und Struktur fehlt, da könnte man im Training wahrscheinlich mehr machen und einstudieren.


Abschließend kann ich nur sagen: Wie kann bitte unter Berücksichtigung der oben genannten Fakten die Defensive des FCK mit ihren Spielern als Prunkstück dieser Mannschaft bezeichnen?



Beitragvon Lautern-Fahne » 17.12.2016, 13:21


Thomas, es ist richtig, dass wir ein durchaus erfahrenes Mittelfeld haben. Die Einsatzzeiten in Liga 1 und 2 lesen sich gut. Haken an der Sache ist, dass wir zum einen

1) Nur 6er, 8er und 10er auf dem Feld haben. Es ist wie Super-jogi sagt- bis auf Zimmer, Matmour und Mitchel Weiser hatten wir die letzten 4,5 Jahre keinen einzigen gelernten Außenspieler. Leute wie Younes und Demirbay fühlten sich im Zentrum auch wohler. Mwene ist zurzeit der einzige, der überhaupt offensiv über die Außen in Erscheinung tritt. Deshalb ist die Raute mehr als konsequent.

2) Machen wir mal mit den Zahlen weiter. Moritz, Gaus, Halfar und Stieber sollen bei uns für Torgefahr sorgen. Problem: Außer Halfar und teilweise Stieber hat keiner von unseren Mittelfeldaktueren überhaupt das Profil eines offensiven Mittelfeldspielers. Von einem guten Offensiven Mann kann man um die 7-10 Scorerpunkte in einer Profisaison erwarten, finde ich. Also Tore als auch Vorlagen.

-Gaus ist ein Kämpfer, der eine offensiv gute Saison damals beim FSV hatte. Da wurde aber ein reines Kontersystem gespielt in dem er durchgängig der Zugspieler aufgrund seiner Schnelligkeit war. Zur Grundlinie rennen->flanken. Das war sein Job. Er machte in dieser Saison das einzige mal 10 Scorerpunkte oder mehr. In Düsseldorf und Lautern kan er bei 120 Spielen auf 20 Punkte. Also ca. 5/Saison.

-Moritz hat in 96 Bundesligaspieler 6 Scorerpunkte verbucht. Also so 1 bis 2 pro Saison.

-Halfar kommt in 285 Zweit- und Erstligaspielen auf 63 Scorerpunkte. Macht also durchschnittlich 8-9 pro Saison. Hierbei muss man aber beachten, dass er 28 davon in München machte. In den drei Jahren hatte er ein Hoch. Bei Köln machte er in 61 Spielen 13 Scorerpunkte. Bei FCK erreichte er in 71 Spielen 13 Scorerpunkte, davon 6 in der letzten Saison. Er ist in dem Wert oben drin.

-Bei Stieber ist die Konzentration extrem. Er bringt 189 Erst- und Zweitligaspiele und 76 Punkte mit. Da wäre er auch voll im oben genannte Schwankungsbereich.
2009/2010 Koblenz 40 Spiele->13 Scorerpunkte
2010/2011 Aachen 36 Spiele-> 28 Scorerpunkte!
2011/2012 Mainz 9 Spiele ->2 Scorerpunkte
2012-2014 Fürth 52 Spiele->26 Scorerpunkte
2014-2016 HSV/FCN 36 Spiele-> 7 Scorerpunkte
2016 FCK 16 Spiele ->4
In Aachen war er extrem stark, was auch dem Alles-oder-nichts Fußball der Allemania geschuldet war. Die spielten damals meisten 3-4-3 und rannten mit allen Mann nach vorne, was zwar 46 geschossene Tore aber auch 70 gefangene einbrachte->Abstieg.

Was will ich eigentlich sagen? Wir haben ein von den Einsatzzeiten erfahrenes Mittelfeld, aber kaum wirklich offensiv effektive Spieler. Wir haben ein Mittelfeld aus Arbeitern, die in einem bestimmten System, Jahr und Mannschaft mal richtig aufgeleuchtet haben und es krachen ließen. Aber wir haben außer Halfar und in Ansätzen Stieber niemanden dabei, von dem man 10 Scorerpunkte sicher erwarten kann oder in der Vergangenheit zeigte, dass da kontinuierlich etwas kommt.

Aber die Annahme viele Einsatzzeiten->sollte zu Torgefahr führen, greift nicht. Diese Saison rechne ich, ohne Verstärkungen, mit ca. 30 geschossenen Toren. Hält die Abwehr, reicht das um ins gesicherte Mittelfeld zu kommen, mit etwas Glück auch für Platz 9. Aber der Kader muss weiter umgebaut werden. Für die Kürze der Zeit hat Stöver eine gute Mannschaft zusammengestellt. Aber wenn die 4 da oben das Beste ist, was man offensiv stellen kann wird das mittelfristig eng. Man darf nicht vergessen, dass wir -so meine Auffassung- auch auf der Bank und in der zweiten Mannschaft niemanden haben, der besser ist.
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon AllgäuDevil » 17.12.2016, 14:50


@ Thomas
Statistiken sind eigentlich für den A***h!
Werte und Zahlen aus der Vergangenheit, sonst nix!

Halfar: Vielleicht liegts daran, das seine Zeit vorbei ist. Die besten Jahre hat er längst hinter sich. Vielleicht will er auch weg. Bei ihm fehlt mir die Identifikation zum Club!

Moritz: Bei Schalke und beim Depp, nur Mitläufer oder verletzt. Für die 1.Liga scheinbar zu leicht in der Hose. In Liga 2 ein guter, aber halt kein überragender Spieler.

Stieber: Den hätte ich NIEMALS geholt. Wie Halfar hat er seinen Zenit längst überschritten und ist auf dem Weg nach unten. Nicht umsonst letzte Saison nur Ersatz beim "Zweitligisten!" Nürnberg!

Ring: Langjähriger Nationalspieler. Allerdings beim "Fußballzwerg" Finnland. Einer Topleistung, folgten meist mehrere schwache Spiele. Hat sich nicht umsonst in Gladbach nie durchgesetzt.

Gaus: Eine Kampfsau wie es sich jeder Trainer nur wünschen kann. Technisch aber dermaßen limitiert, das er über den Status "Durchschnittskicker" wohl nie hinweg kommt.



Beitragvon MäcDevil » 18.12.2016, 08:41


Mittelfel-Problem ?!
So delitantisch wie die Stürmer agieren glaube ich nicht daran. Hier stimmen einfach die Laufwege und im Endeffekt das Durchsetzungsvermögen im gegnerischen Strafraum nicht. Unvermögen ?! Ein Zuoa sollte es eigentlich können nach dem HSV. Osawe scheint auch nur Tore zu schiessen wenn der Ball ihm vor die Füsse fällt.
Wünsche mir so langsam einen Lakic zurück der mit seinem Spielwitz Spiele positive entschieden hat... :nachdenklich:
...und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" ...und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!




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