Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon Thomas » 02.03.2014, 23:35


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Kummt Senf druff
Ein halbes Dutzend Gründe für die neue (alte) FCK-Krise

von Marky

Nach dem 0:1 des FCK beim Tabellenletzten Cottbus herrscht Ratlosigkeit in der Pfalz. „Die Ergebniskrise ist zu einer wirklichen Krise ausgewachsen“, heißt es in der Rheinpfalz. DBB-Autor Marky ist auf die Suche nach Gründen gegangen.

„Ein Verhalten im Diskurs, bei dem das bloße Nennen von bekannten Namen an die Stelle einer inhaltlichen Begründung des eigenen Standpunktes tritt“, wird als Namedropping bezeichnet. Ziel des Verwenders ist es, „die eigene Argumentation zu unterstützen und das Gewicht der eigenen Argumente zu stärken, indem die Fachkompetenz Dritter ohne weiteren inhaltlichen Bezug zu deren Werk in Anspruch genommen wird“. Dem Gegenüber soll ein Gefühl der eigenen Überlegenheit durch den in Anspruch genommenen Wissensvorsprung vermittelt werden.

Wenn man sich die Transfers des FCK in letzter Zeit anschaut, dann können die Namen durchaus imponieren, sie unterstreichen und betonen die vermeintliche Qualität der Einkaufspolitik: Idrissou, Bunjaku, Köhler, Löwe, Torrejon, Baumjohann, Hoffer, Occean, Matmour und aktuell Ede und Lakic. Sie lassen gegnerische Trainer haufenweise Sätze raushauen, wie: „Mit diesem Kader ist der FCK Topfavorit auf den Aufstieg“ oder der Spieler X sei Wettbewerbsverzerrung.

Idrissou, Hoffer und Köhler zum Beispiel haben im Aufstiegsjahr von Eintracht Frankfurt tatsächlich einen Großteil der Tore erzielt. Aber entscheidend für die glänzende Saison der Hessen war der Eintracht-Oberkämpfer Alex Meier, an dem sich die anderen orientierten und hochzogen. Oder das hervorragende Mittelfeld mit Schwegler und den Rohdiamanten Jung und Rode. Sie alle sollten in der Folge eine erstaunliche Bundesligasaison spielen. Hoffer, Köhler und Idrissou wurden von Trainer Veh aussortiert.

Der FCK griff zu. Was sollte mit Idrissou schief gehen, dem Mann mit der eingebauten Aufstiegsgarantie, der aber auch nicht jünger wird und neben großem Torhunger ein noch größeres Ego mit sich bringt. Das kann gut gehen, wenn es neben Idrissou noch andere Größen in einer Mannschaft gibt, wie in Frankfurt. Aber wehe dem, der von Form und Laune des hoch gewachsenen Angreifers abhängig ist. Und das ist der 1. Fußball-Club Kaiserslautern bis heute.

Kollege Occean war mal Torschützenkönig in Fürth, ein Verein, der von seiner ganzen Struktur und seinem Umfeld nicht mit dem FCK zu vergleichen ist. Er kam als ein Häufchen Elend, sein Bundesligajahr in Frankfurt war ein Alptraum. Für viel Aufsehen sorgte auch Winterneuzugang Lakic. Nur, was Occean einmal erlebt hat, ist dem Kroaten dreimal widerfahren. Hintereinander.

Beim letzten Aufstieg unter Trainer Kurz geriet keiner bei Namen wie Sam und Ilicevic schon im Vorfeld ins Schwärmen. Ja, die Experten prophezeiten dem FCK eine holprige Saison. Es kam anders.

Andauernde Führungsschwäche: Dass der FCK mit Kurz aufstieg, lag auch an der kongenialen Flügelzange Sam und Ilicevic, aber vor allem daran, dass das Team eine klare Struktur hatte, mit Amedick als Anführer. Als dieses Gefüge gesprengt wurde und Tiffert das Kapitänsamt übernehmen musste, begann das Dilemma. Es folgten viele Versuche, als gelungen kann man sie allesamt nicht bezeichnen. Kurz-Nach-Nachfolger Foda führte sogar die Kapitäns-Rotation ein. Es sollte eine seiner letzten Entscheidungen sein.

Nun trägt Marc Torrejon die Binde. Der Spanier ist ein Ausnahmeverteidiger in der Zweiten Liga. Aber kann er mit seiner Präsenz eine Mannschaft mitreißen? In guten und vor allem in schlechten Zeiten? Wenn man an Aue und Cottbus denkt und an die Heimspiele gegen Düsseldorf, Paderborn und Aalen. War da überhaupt eine Hierarchie in der Mannschaft zu erkennen?

Wie kann es sein, dass bei dem ersten Gegenwind, dem ersten Negativerlebnis, das ganze Kartenhaus zusammenbricht. Wie kann es sein, dass in der laufenden Saison nur einmal ein Spiel nach Rückstand gedreht werden kann. Und dann noch von einem Mann, der auf keine schillernde Vita verweisen kann. Der aber einfach auf den Betze passt. Der seine Position tadellos ausfüllt. Der bei jedem Charaktertest besteht. Der die Antworten auf dem Platz gibt: Simon Zoller. Seine Verletzung wiegt mindestens genauso schwer wie die Torflaute von Idrissou.

Große Sprüche (wenig dahinter): Sie haben dem FCK in seiner Geschichte weder gut gestanden noch viel Glück gebracht. Neuerdings sind sie trotzdem auf Spielankündigungsplakaten zu lesen, fallen in Pressekonferenzen vom Trainer oder von Spielern selbst. All das führt dazu - inkl. die angesprochen prominenten Namen im Kader - dass Spiele gegen Kaiserslautern für gegnerische Teams Pokalcharakter bekommen. Oft wird von deren Trainern nach den (oft siegreichen) Partien dann ein Vokabular benutzt, dass früher auch FCK-Übungsleiter gerne verwendeten. Man habe den Gegner niedergekämpft, ihm die Stirn geboten, keine Chance gehabt, aber die genutzt.

In seinen besten Zeiten war es unter der Woche auf dem Betzenberg verdächtig ruhig. Ja, man machte sich dort fast kleiner als man tatsächlich war. Doch es war die Ruhe vor dem Sturm. Am Wochenende fielen Spieler und Fans über den Gegner her. Ähnlich verhalten sich jetzt Teams wie Aue, Cottbus, Aalen oder Paderborn.

Dünnes Fell: Die vergangenen Jahre haben kräftig an den Nerven gezerrt. Man ist dünnhäutig geworden. Oben am Betze. So lobte ein Foda mal vor versammelter Presse die Fans aus Köln, die ihre Mannschaft feierten, obwohl der FC gerade 3:0 im Fritz-Walter-Stadion verloren hatte. Und auch ein Stefan Kuntz wunderte sich im vergangenen Jahr am TV-Mikro über die angeblich ausbleibenden Beifallsstürme, ob der gerade geschafften Relegation in Regensburg. Es ließen sich weitere Beispiele anführen...

Auf den sozialen Kanälen versucht man, sich mitunter eine eigene heile Welt zu schaffen. Und drückt das ein oder andere Mal zu oft die Löschtaste (freilich auch manchmal berechtigt!). Dabei sind gerade Plattformen wie Facebook dazu da - und zwar ausschließlich - sich der Kritik zu stellen, auf sie einzugehen. Zuzuhören. Zu antworten. Es geht hier vor allem um das „Empfangen“ - „senden“ und sich in Szene setzen kann man auch auf seiner Homepage, seiner Marketingbühne.

Der Verein sollte die Foren und Facebook als Chance zur Interaktion begreifen. Und nicht als Bedrohung. Wo kann man besser der Basis lauschen als dort.

Kontinuität war einmal ein FCK-Erfolgsrezept. Neuerdings wird munter durchgemischt. Trainer, Spieler, Kapitänsbinden, Spielsysteme. Auch Trainer Runjaic hat sich offenbar von dieser Unruhe, die im Verein mittlerweile systemimmanent zu sein scheint, anstecken lassen.

Warum im Trainingslager intensiv ein 4-2-3-1 mit einem Fortounis auf der Zehn erprobt wird und dieser Plan nach nur einem Spiel verworfen wird und Fortounis in der Folge gar auf der Tribüne landet, ist da nur eine Auffälligkeit; eine andere, warum man überhaupt vom eigentlich erfolgreichen 4-4-2-System der Vorrunde abgerückt ist. Wegen einer schlechten Halbzeit gegen Düsseldorf? Wo man doch nach der guten ersten eigentlich schon drei zu eins führen musste? Wegen eines 0:1 gegen Paderborn? Bei dem der Mannschaft nicht nur Durchschlagskraft, sondern auch Selbstbewusstsein fehlte.

Im Moment kann keiner voraussagen, wer die „Sechser“ gegen Sandhausen sind, ob Gaus auf der linken offensiven Seite eine weitere Chance bekommt, wer stürmt, wer das Innenverteidiger-Pärchen bildet. Alles nicht ganz unwichtige Positionen.

Dabei meinte dann doch gerade mit Runjaic einen Coach gefunden haben, der einem festen Stamm von Spielern vertraut, der einen festen Plan hat. Was zum Teufel hat ihn davon abkommen lassen...

Ein Fall für die Couch sind die Fans von Kaiserslautern - nach all den Traumata in den letzten Jahren, die tiefe Spuren hinterlassen haben. Doch für Vergangenheitsbewältigung bleibt kaum Zeit. Kapitel um Kapitel füllt sich in der rasant voranschreitenden total, total verrückten FCK-Geschichte.

Zuletzt haben die großen Fangruppen ein neues Banner in der Westkurve ausgerollt. „Bastion Betzenberg“ ist darauf zu lesen. Bei der Erklärung der Spruchwahl ist man rückwärtsgewandt, stützt sich auf die glorreiche Vergangenheit. Doch die Gegenwart ist grau. Zur Banner-Premiere gibt es ein 1:2 gegen Aalen. So trostlos und blutleer wie das Spiel: die Atmosphäre auf den Rängen. Dabei versuchen Schiedsrichterin Steinhaus und der schauspielerisch hochbegabte Gegner alles, um den Betze aus dem Tiefschlaf zu reisen. Als der Wut-Pegel ansteigt, Hass und Liebe klar zu trennen scheinen, wird in Lauterns berüchtigster Kurve „... wollen Lautern oben sehen“ angestimmt. Schon länger kocht jedes Grüppchen sein eigenes Support-Süppchen. Beim Lästern über den Vorsänger wird mehr Energie verbraucht als beim Anfeuern und Auspfeifen (des Gegners).

Neben dem Selbstverständnis hat man auch sein Selbstbewusstsein verloren. Das Vertrauen in die ureigene Stärke. Nach dem Heimspiel gegen Union Berlin fragte ein Fan aus der Hauptstadt, warum es auf dem Betze trotz des 1:0 in der zweiten Halbzeit so leise geworden sei. Die Antwort „Aus Angst, den Ausgleich zu kassieren“, schien sein Weltbild zu sprengen. Er kann nichts wissen von den Höllenqualen des jüngsten Bundesligaabstiegs, das den Mythos des Vereins schwer wanken ließ. Von der Entfremdung der Anhänger. Es heißt so schön, der Funke müsse vom Platz auf die Tribüne überspringen, von den Spielern auf die Fans. Beide scheinen momentan auf Deutschlands höchsten Fußballberg um Welten voneinander getrennt. Dabei kann das System FCK nur als Einheit funktionieren.

Wir übergeben das Mikro an Euch - was sind für Euch die Gründe, warum der FCK in „schwere See“ geraten ist, wie es in der „Nachlese“ auf der Vereinshomepage heißt.

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon wkv » 03.03.2014, 00:08


Marky, Respekt.

Du findest einmal mehr die richtigen Worte.
Einmal mehr erklärst du den Seelenzustand dieses Vereins und seiner Fans.

Es gäbe noch viel mehr zu sagen. Vielleicht kommt auch noch die Chance dazu.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist aufgrund der aufgewühlten Seele eines jeden von uns keine konstruktive Diskussion möglich.

Fehler sind offensichtlich - allein, man lernt nicht daraus.

Wir wiederholen sie immer und immer wieder.

Aus diesem Hamsterrad kommen wir scheinbar nicht mehr heraus.



Beitragvon grumbeerstambes » 03.03.2014, 00:15


Marky hat geschrieben:Nach dem Heimspiel gegen Union Berlin fragte ein Fan aus der Hauptstadt, warum es auf dem Betze trotz des 1:0 in der zweiten Halbzeit so leise geworden sei. Die Antwort „Aus Angst, den Ausgleich zu kassieren“, schien sein Weltbild zu sprengen.

Im ersten Augenblick erschütternd, aber auf den zweiten Blick merkt man dass doch was dran ist. Leider...
Klasse Text, Marky



Beitragvon Hellfire » 03.03.2014, 00:18


Vom letzten Absatz abgesehen, das verbitte ich mir nämlich, m.E. herausragend getroffen.

Fazit, im Grunde genommen: Kuntz hat den Blick verloren, hat das Händchen nicht mehr.
Der FCK braucht un-be-dingt strategischen Sachverstand was die Kaderentwicklung anbelangt. Jemand der sich nur damit befasst und nicht bloß in Sommer- und Winterphasen.

Namedropping stoppen, wieder die Liga rocken!
Eine Abwehr aus Granit - so wie einst Real Madrid -
und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden wieder Deutscher Meister sein!



Beitragvon Hocault » 03.03.2014, 00:22


Da gibts nur eins:
Am Freitag hoch in Scharen und den Gegner 95 Minuten zusammenschreien!!

Sandhausen muss büssen!! :teufel2:



Beitragvon Zizou91 » 03.03.2014, 00:23


:danke: :applaus:

Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

Sehr viel fragwürdiges hier in letzter Zeit :-(

Ich würde mich wirklich nochmal auf Fussball freuen. Und auch wirklich nur auf etwas das man auch so bezeichnen kann.

Es ging doch. :(

Bezeichnend für die Situation: Nach den ersten ca. 7 Spielen unter Runjaic traf ich MEHRFACH Leute die der Meinung waren, das man unter diesem Trainer kein Spiel mehr verliert.

So kann man sich täuschen :o
"Mentalität schlägt Qualität" Dirk Schuster

"...ich hab mein Lautern-Trikot, da brauch ich kein Bayern-Trikot" Jean Zimmer



Beitragvon wkv » 03.03.2014, 00:29


Das wirklich fatale ist die Resignation.

Seit dem Cottbus Desaster hab ich kein Ergebnis mehr erfahren , keine Tabelle mehr sehen wollen. Ich kann dir allen Ernstes zum allerersten Mal in meinem Leben nicht sagen, auf welchem Platz in der Tabelle der FCK steht.

Das ist keine Ergebniskrise, das ist eine Sinnkrise.

Für jeden Einzelnen. Die Summe der Nackenschläge seit 2006 überwiegen einfach die der guten Momente um ein vielfaches, und viele haben den Glauben an eine bessere Zukunft schlichtweg verloren.

Und das, nachdem so viele genau das oben beschriebene dachten:

Die verlieren kein Spiel mehr.

Und dann hat man angefangen, vorne keine Chance mehr zu verwerten.

Hinten ein Bock nach dem anderen zu schießen, jedes Spiel ein anderer der Depp.

und dann kommt man auf die Idee, dass als Systemproblem zu verkaufen.

Wir haben kein Systemproblem. Kein Trainerproblem.

Wir haben ein Spielerproblem. Spieler, die zu satt sind, um in Cottbus oder Aue die Ärmel hochzukrempeln, keine Spieler mehr, die tagelang sauer sind, weil sie verloren haben, keine Galligkeit mehr auf den Gegner.

Wir sind in jedem Spiel, in jedem Spiel seit Leverkusen 3 km weniger gerannt als dort. Das ist Sache der persönlichen Einstellung. Hier spreche ich vielen einfach die Reife für die erste Liga ab, sie betreiben Arbeitsplatzsicherung. In Liga 2...


Austauschbar und Wasserdicht.

Die Werte des FCK, unsere Identität ist nicht mehr auf dem Platz zu beobachten, nur noch im Museum und unserer Erinnerung.
Zuletzt geändert von wkv am 03.03.2014, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Ozelot » 03.03.2014, 00:30


Marky hat geschrieben:Wir übergeben das Mikro an Euch - was sind für Euch die Gründe, warum der FCK in „schwere See“ geraten ist, wie es in der „Nachlese“ auf der Vereinshomepage heißt.


Hallo Marky,

deine Kolumne packt das gesamte Ãœbel der letzten Jahre an der Wurzel. Ich habe in den letzten Monaten keinen Text gelesen, der die unzufriedenstellende Gesamtsituation so komprimiert zusammen gefasst hat.

Jedem Fan gehen die oben beschriebenen Symptome an die Knochen, Gründe oder Auslöser für die Symptome sind auch weitestgehend bekannt. Werden von dir selbst sogar teilweise richtig beleuchtet.

Stellt sich also die Frage nach Lösungsansätzen. Und hier sind meines Erachtens die aller meisten von uns überfordert. Leider auch diejenigen, die es eigentlich wissen sollten, nämlich die Herren in den Führungsetagen.

Der FCK kommt mir gerade vor wie ein Patient, von dem man zwar weiß, dass er jahrelang geraucht und gesoffen hat, es ihm jetzt gerade übel geht, man aber die Ursache für sein Unwohlsein nicht findet um dem entgegenzuwirken.
Besonders weil man dachte, die augenscheinlichen Schäden der Raucher- und Sauferei beseitigt zu haben.

Vielleicht sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir die Frage nach der Grundphilosophie für die nächsten Jahre stellen müssen. Weiter so oder kompletter Neuanfang mit jungen Spielern und einigen Pufferjahren in der zweiten Liga.

Ich traue mir nicht zu, das zu beurteilen.

Ebenso wenig bin ich in der Lage einen klaren Hebel zu formulieren, der angepackt und umgelegt werden muss um eines der von dir beschriebenen Symptome abklingen zu lassen.

Wer das kann, soll es äußern. Aber ich glaube, die Situation wird hier von einigen unterschätzt, während sie sich gleichzeitig selbst überschätzen.



Beitragvon AlbiundIssi » 03.03.2014, 00:32


Hellfire hat geschrieben:
Fazit, im Grunde genommen: Kuntz hat den Blick verloren, hat das Händchen nicht mehr.
Der FCK braucht un-be-dingt strategischen Sachverstand was die Kaderentwicklung anbelangt. Jemand der sich nur damit befasst und nicht bloß in Sommer- und Winterphasen.



auch das ein phänomen -

Marky schreib mit viel sachverstand über vielfältigste gründe -
und bestimmte user hier geben ihm erst recht
und ziehen dann ein fazit, das NICHTS mit dem zu tun hat, was er geschrieben hat...

auch das fällt wohl unter "fck-trauma"...



Beitragvon Max94 » 03.03.2014, 00:33


Der Grund, warum wir da stehen, wo wir im Moment stehen, ist ganz simpel gesagt folgender: Weil wir da hingehören. Meiner Meinung nach hilft es wenig, bei Einzelheiten wie Spieler X oder System Y, Trainerinterview Z oder der Transferstrategie die Fehler zu suchen, die innerhalb weniger Jahre aus dem stolzen Bundesligaklub FCK einen in der zweiten Liga nie zufriedenden FCK gemacht haben. Und genau hier liegt das Problem.

Wir sind mittlerweile ein Verein (geworden), der von seiner gesamten Struktur nicht mehr als ein im Moment noch leicht überdurchschnittlicher Zweitligaverein ist. Warum das so ist, habe ich schon in einem Post gestern beschrieben, doch ich finde es wirklich essentiell wichtig für den FCK, dass wir das alle so langsam auch mal verinnerlichen:

"Der FCK gehört in die erste Liga" ist zwar ein durchaus schöner Satz, aber was steht heutzutage eigentlich noch dahinter?

- Die Fans? "Die Fans sind "erstligahaft" hört man auch oft. Natürlich ist die Stimmung im Stadion beim FCK weitaus besser als bei den meisten Erstligavereinen, doch leider ist das kein Argument. Man vergleiche nur mal die Stimmung in Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim,... mit der in z.B. (Ost-)Berlin, St. Pauli, Cottbus,... Ligazugehörigkeit hat nix mit der Stimmung im Stadion zu tun!
- Unsere finanziellen Möglichkeiten? Leider Nein.
- Tradition? Sicher das naivste Argument, wenn heutzutage "Klubs" wie VW, Bayer, Hopp, Red Bull, Audi,... nach und nach die Profiligen stürmen.
- Das Stadion? Das stimmt, doch es gehört uns nicht und wurde bekanntlich nicht in erster Linie wegen dem FCK so groß.
- Unsere durchaus gute Nachwuchsarbeit? Meinetwegen, doch die Verzahnung mit der Profimannschaft müsste dafür noch besser umgesetzt werden, aber ob das reichen würde? Nein.
- Die Ruhe und Konstanz im Verein (Freiburg, Mainz)? Ganz sicher auch nicht.

Ich finde es auch traurig, aber unser Verein ist meiner Meinung nach mindestens mittelfristig nur gut genug für die zweite Liga.

Bevor Verantwortliche und Fans nicht anfangen das zu verinnerlichen, wird in dem Laden hier wohl leider nie die Ruhe einkehren, die man braucht, um den FCK zu einem stolzen Zweitligaverein (Ja, sowas gibts!) zu etablieren. Was passieren kann, wenn das ewige Rumgemaule nicht aufhört und die Ansicht "Der FCK gehört einfach in die erste Liga" stur beibehalten wird, haben wir alle 2008 erlebt. Und ganz ehrlich, das will ich nie wieder erleben.



Beitragvon Veedaa » 03.03.2014, 00:34


Super zusammengefasst, Marky! Ich sehe aber leider nicht, dass sich in Zukunft irgendwas an diesen Dingen ändert.



Beitragvon Hellfire » 03.03.2014, 00:37


AlbiundIssi hat geschrieben:
Hellfire hat geschrieben:
Fazit, im Grunde genommen: Kuntz hat den Blick verloren, hat das Händchen nicht mehr.
Der FCK braucht un-be-dingt strategischen Sachverstand was die Kaderentwicklung anbelangt. Jemand der sich nur damit befasst und nicht bloß in Sommer- und Winterphasen.



auch das ein phänomen -

Marky schreib mit viel sachverstand über vielfältigste gründe -
und bestimmte user hier geben ihm erst recht
und ziehen dann ein fazit, das NICHTS mit dem zu tun hat, was er geschrieben hat...

auch das fällt wohl unter "fck-trauma"...


Wo siehst Du den Zusammenhang zum Namedropping, leg doch mal los? Deine fachkundige Analyse bitte.
Ich kann hier wenigstens zugeben kein Fachmann zu sein, im Gegensatz zu anderen.
Eine Abwehr aus Granit - so wie einst Real Madrid -
und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden wieder Deutscher Meister sein!



Beitragvon crombie » 03.03.2014, 00:39


Thomas hat geschrieben:
Wir übergeben das Mikro an Euch - was sind für Euch die Gründe, warum der FCK in „schwere See“ geraten ist, wie es in der „Nachlese“ auf der Vereinshomepage heißt.

Quelle: Der Betze brennt


Ich glaube grade das ist eben die Gretchenfrage ... warum man überzeugend gegen LEV gewinnt und dann so eine Serie hinlegt. (Herz-)Blutleer, Stümperhaft, Willenlos....

Natürlich kann man auf detailierte Fehlersuche gehen, was die Einkaufspolitik oder auch die Taktik angeht -viel Glück dabei.

Ich mache aber vor allem 2 Dinge aus: Zum einen sind wir viel zu berechenbar und zum anderen zu willenlos und nervenschwach - warum auch immer.
Und so tut es einfach weh in der eh schon geschundenen FCK-Seele, vor allem wenn man sieht, was die Hass-Gegner Mainz, Hoffenheim, KSC oder auch die SGE (in der EL) so packen.

Ich trauere um den FCK und schwanke innerlich zwischen Resignation (irgendwann ist zu viel eben einfach zu viel) und Hoffung (es wäre für den FCK zumindest nicht untypisch, gerade jetzt - ohne jegliche Logik oder erkennbare Zeichen - eine positive Serie hinzulegen und es zu packen)

Im Gegensatz zu anderen Autoren hier bin und bleibe ich fest der Meinung: Der FCK gehört (auf jeden Fall) in die erste Liga!!!!
"Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
Fritz Walter


SUCHE: VfB & FCK T-Shirt, dass ich mal auf der Süd in Block 6(?) gesehen habe. Ultras? Bitte PN, danke!



Beitragvon WernerL » 03.03.2014, 00:40


wkv hat geschrieben:Die Summe der Nackenschläge seit 2006 überwiegen einfach die der guten Momente um ein vielfaches, und viele haben den Glauben an eine bessere Zukunft schlichtweg verloren.



Das liegt aber auch nur daran dass der FCK gerade in den 90ern für seine Verhältnisse gigantische Erfolge feiern konnte. Und genau DIESE haben Erwartungshaltungen verstärkt...klar wenn man vor wenigen jahren deutscher Meister war dann ist die 2. Liga eine Demütigung...das stimmt schon!

Trotzdem müssen wir uns alle im klaren sein dass der FCK gerade wirtschaftlich auch in der 2. Liga eigentlich HINTER Vereinen wie Düsseldorf, 1860, Köln liegt...die aber alle ihr Potenzial fast kaum ausschöpfen!

Der FCK kommt auch in der 2. Liga aus einer der kleinsten Städte

Gefühlt wollen wir Bundesliga sein aber gehören da mit unseren Strukturen vielleicht garnicht hin...trotz der Geschichte!

Der FCK kann..MUSS aber nicht aufsteigen..ich finde das schon so richtig...auch wenn viele das nicht hören wollen!

Momentan fürchten hier alle das wir verlieren könenn..DAS war früher anders...da hatte der FCK nur was zu gewinnen weil wir IMMER Underdog waren!
(und wir bis 1990 36 Jahre KEINE Titel geholt haben)

Wir sind auch heute Underdog...nur durch die Titel denken viele man wäre TOP 10 in Deutschland...
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon Roterteufel-france » 03.03.2014, 00:42


Der Beitrag ist Leider die klare Realität und dem ist nichts hinzufügen...
Es ist Leider ware Tristesse was auf Deutschland höchster Fußball -berg passiert . Jeder ist jetzt in der bring schuld , wie mal ein Fan gesagt hat " ihr lebt unser Traum" ...

Ich Verstehe auch nicht was uns das Trainingslager genutz hat , wir wollten doch Unberechenbar sein ? Gegen Tiefstehende gegner !

Haben uns die Winter neuzugänge das Genick gebrochen ? Ist in der Mannschaft was vorgefallen ?

Vor der Winterpause 3 in der Tabelle . Stand heute 7 platz !!!



Beitragvon wkv » 03.03.2014, 00:46


Der FCK kann..MUSS aber nicht aufsteigen.


Die Gesetze der Mathematik werden für unser Konto aufgehoben?

Und ich muss dich enttäuschen. Ich bin dankbar für die goldenen Jahre, aber in den wenig berauschenden Achtzigern auch da gewesen.

Ich möchte ehrlichen, anständigen, emotionalen Fußball von Spielern, die das verkörpern oder auf den Platz bringen, was diesem Verein seine Identität gab.

Kein Mensch, oder die wenigsten, würde die Mannschaft kritisieren, wenn sie unglücklich verliert.

Sie sollten nur kämpfen. Und das tun sie nicht mehr.

3 km mehr Laufleistung in Leverkusen als in Aue oder Cottbus sprechen eine eindeutige, eine vernichtende Sprache.

Und hör mir endlich auf mit diesen Märchen, dass früher immer unterstützt wurde, und all dieser Mist.

Wir haben früher auch nicht jeden Rotz uns bieten lassen, und es gab sogar einen Blockboykott gegen Schalke 1985, 20 min. lang.


Ein Beweis? Bitte schön.

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Heute wird jeder Versager am Zaun abgeklatscht, und man rühmt sich, dadurch ein besserer Fan zu sein als der andere.



Beitragvon AlbiundIssi » 03.03.2014, 00:55


Hellfire hat geschrieben:Ich kann hier wenigstens zugeben kein Fachmann zu sein, im Gegensatz zu anderen.


ach?

mir scheint, Marky und ich
enthalten sich einer schuldzuweisung -

du dagegen bist der einzige von uns 3-en,
der glaubt, als "Fachmann", zu wissen,
welche person schuld ist am ganzen dilemma...



Beitragvon Hellfire » 03.03.2014, 01:00


AlbiundIssi hat geschrieben:
Hellfire hat geschrieben:Ich kann hier wenigstens zugeben kein Fachmann zu sein, im Gegensatz zu anderen.


ach?

mir scheint, Marky und ich
enthalten sich einer schuldzuweisung -

du dagegen bist der einzige von uns 3-en,
der glaubt, als "Fachmann", zu wissen,
welche person schuld ist am ganzen dilemma...


Verantwortlich zumindest, nicht allein schuld.

Aber das ist bei Dir ja nichts Neues hier der Vereinsführung koste es was es wolle die Stange zu halten, vornehmlich durch Massenpostings im Spieltagsthread. Ein Witz. Wahrscheinlich ist gar keiner "schuld", alles Künstlerpech.
Eine Abwehr aus Granit - so wie einst Real Madrid -
und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden wieder Deutscher Meister sein!



Beitragvon hierregiertderfck » 03.03.2014, 01:03


Sehr gut alles auf den Punkt gebracht.

Kann man alles unterschreiben.

Meiner Meinung nach ist momentan die Philosophie, auf Spieler zu setzen, die in der Bundesliga nichts mehr reißen können, falsch.

Ja, man kann ein oder zwei Erfahrene in der ersten 11 haben.
Aber ein Karl, der noch nie was in der 1. BL, eigentlich sogar in der 2. BL noch nie was gerissen hat? Ein Alushi, für den das selbe gilt?
Warum dann zum Teufel nicht mal junge Spieler?

Warum ist ein Sippel nie umstritten? Auch wenn ich den Jungen mag. Müller ist nicht umsonst U20 Nationalspieler, ohne je ein Profispiel gemacht zu haben.

Warum nicht mehr Spieler aus der eigenen Jugend oder wie Zoller? Funktioniert doch! Gerade mit jungen, unbekannten Spielern wie Zoller waren wir doch u.a. beim letzten Aufstieg erfolgreich!

Aber nein, man setzt auf Spieler, die nicht (mehr) für die BuLi geeignet sind und mit denen wir im Falle eines Aufstieges, sowieso wieder runter müssten, weil es keinerlei Entwicklung gäbe.

Mal von dem Aspekt abgesehen, dass diese Mannschaft "riesiges" *hust* Identifikationspotenzial hat. Abgesehen von Sippel, Dick, Orban, Heintz und eventuell Zoller, der in eine solche Rolle reinwachsen könnte.

Sollte diese Mannschaft zum Großteil so zusammenbleiben, haben wir nächstes Jahr gar nichts mehr zu lachen (wobei, das gibt es jetzt schon eigentlich nicht mehr) und es geht womöglich sogar gegen den Abstieg... :(

Man darf ge- oder eher angespannt sein in Hinsicht auf die nächsten Monate. Es werden richtungsweißende sein.



Beitragvon AlbiundIssi » 03.03.2014, 01:03


vielleicht wäre es in der tat mal ein fortschritt,
nicht immer eine "schuldige sau" durchs dorf zu treiben...



Beitragvon werauchimmer » 03.03.2014, 01:09


Wir haben so viele gescheiterte Neuanfänge mit 100-150 Spielern und 5 Trainern, dass es schon an ein Wunder grenzt, dass es noch immer so viele FCK Fans gibt.
Das ist auch eine Wahrheit, genau wie, dass die Sponsoren ja ganz offensichtlich die Lust am FCK verloren haben.

Es ist die absolute Perspektivlosigkeit, die den Glauben an eine besser Zukunft bei den Fans sterben lies, genau darunter stirbt auch der FCK, denn ohne die Inspiration der Fans, ohne die Identität wird der Verein eine sehr schwere Zukunft haben, wenn überhaupt.

Es stellt sich für mich nicht die Frage, ob es mit Runjaic weitergeht, oder Idrissou bzw. Lakic bleibt, nein, viel mehr: es ist die Frage nach dem Sinn gestellt.

Es muss jeder für sich beantworten, ob ein weiterer Neuanfang, Trainer Nr. 6 und Spieler Nr. 150 - 170 unter Kuntz noch Sinn macht.

Ich sage: NEIN!

Das spürt nicht nur die Fantasie! sondern auch die Mannschaft. Wir sind perspektivlos in einer Sackgasse, das ist das Problem.

Dafür gibt es nur einen Verantwortlichen: Kuntz.
Das ist klar, nein das ist unstreitig klar, das will er auch so, dafür wird er bezahlt.

Der Versuch das wegdiskutieren zu wollen ist lächerlich.
Zuletzt geändert von werauchimmer am 03.03.2014, 01:17, insgesamt 3-mal geändert.



Beitragvon wkv » 03.03.2014, 01:12


Ich für meinen Teil unterscheide.

In wirtschaftlichen Dingen scheint mir gute Arbeit geleistet zu werden. Die Neuregelung der Stadionmiete, das NLZ, das Abarbeiten der finanziellen Altlasten, dass alles scheint mir durchaus gute Arbeit.

Die sportliche Seite jedoch, die bedarf meiner Meinung nach dringend professionellerer Strukturen.

Da ist die momentane Arbeitsweise offensichtlich nicht zielführend.

Die dritte Saison hintereinander, in der ich meine Saisonziele nicht erreiche müssen ein Umdenken herbei führen, ein Draufschauen auf unsere Strukturen und Hierarchien.

Ergebnissoffen. Kuntz als Vorstandsvorsitzender und de facto Sportlicher Leiter ist alleine nicht schuld. Schuld hat er, denn dafür steht er an der Spitze. Ebenso wie der Trainer, wenn die Ergebnisse ausbleiben. Denn dafür wird er bezahlt. Und nein, ich denke nicht, dass wir Runjaic entlassen sollten. Dafür haben wir zu gute Spiele unter ihm gesehen. Aber er ist in verantwortlicher Position, die nimmt ihm keiner ab. Aber ich stelle ganz bewusst die Frage nach dem Aufsichtsrat, die sich scheinbar immer mehr als ausschließliche Begleitung von SK verstehen, und nicht als Funktionsträger.

Ich bin der Meinung, dass jeder AR, der für den Antrag auf der vorletzten JHV war seinen Hut nehmen muss. Wer sich die Kontrollfunktion nehmen will, und als Gründe ARBEITSÜBERLASTUNG angibt, der MUSS von dieser Überlastung befreit werden.

Der AR muss anfangen, diese von mir beschriebenen Veränderungen herbei zu führen, sonst haben wir keine Zukunft. Das ist meine feste Überzeugung.

Und dann sollten wir dringend die Auswahlkriterien unserer Spieler überdenken, und wie, vor allem aber wer darüber entscheidet bzw. wie ein solcher Denkprozeß auf so viele kompetente Schultern wie möglich verteilt werden können.

Der FCK hat gute Köpfe in seinen Reihen, gerade aus seiner Vergangenheit.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man schlechte Spieler verpflichtet (oder in dieser Quantität Fehleinkäufe hinlegt), wenn (z.B. das Anforderungsprofil dahingehend verändert wird, dass ich eben mehr als ein System spielen kann) Leute wie Olaf Marschall, Miroslav Klose (nach Beendigung seiner Karriere), Sforza, Fünfstück, Runjaic, Kuntz sich hinsetzen und über Spielertransfers beraten und entscheiden.


Spieler aber, die man heute vom Markt nehmen muss, weil man sie sich morgen nicht mehr leisten kann, die müssen der Vergangenheit angehören.

Kopfballstarke Spieler in der Mitte verpflichten, ohne aber Leute zu haben, die auf den Außen arbeiten können, dass ist ein Systemfehler.

So etwas darf uns nicht mehr passieren.

Oder wir werden so etwas wie nachhaltigen Erfolg und Konsolidierung in Liga 1 nicht mehr erleben.



Beitragvon Hellfire » 03.03.2014, 01:19


AlbiundIssi hat geschrieben:vielleicht wäre es in der tat mal ein fortschritt,
nicht immer eine "schuldige sau" durchs dorf zu treiben...


Nicht falsch verstehen, ich hasse es an meiner Vereinsführung zu zweifeln, das macht absolut keinen Spaß.
Zuletzt geändert von Hellfire am 03.03.2014, 01:20, insgesamt 2-mal geändert.
Eine Abwehr aus Granit - so wie einst Real Madrid -
und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden wieder Deutscher Meister sein!



Beitragvon DalaiLama83 » 03.03.2014, 01:19


Ja, der FCK ist dort wo er hingehört. Dabei möchte ich als grenzenloser Optimist noch nicht mal sagen, dass der Aufstieg gegessen ist. Vielleicht kann man den Schalter doch wieder umlegen und verliert nun kein Spiel mehr. Aber wenn ich als Optimist schon die Hoffnung verliere, dass sich irgendwas ins Positive hinein tut ... na dann ist zappenduster.

Gelähmte Fans und Resignation sind ja nur das Endprodukt einer Entwicklung, die wir in den letzten Wochen durchmachen müssen. Man musste schon viel leiden mit diesem Verein und auch aktuell war man noch himmelhochjauchzend (Leverkusen) und kurz darauf zu Tode betrübt (aktuelle Serie).

Ich habe auch keine Lust mehr zu lesen, was man denn für ein Fan ist, wenn man nicht weiter den uneingeschränkten Support verspricht. Dann wäre man ja kein richtiger Fan des FCK. Das ist doch totaler Mist. Jedem steht es frei, der mit seinem Verein leidet, seine Meinung zu äußern - oder eben auch nicht. Aber wenn man nach wie vor blind auf den Berg geht, sich die Elf auf dem Platz ansieht und dann zu dem Entschluss kommt, dass das mit genug Support schon wieder bergauf geht, muss ich mir an den Kopf fassen. Denn was bringt es auf Dauer diese Mannschaft weiterhin uneingeschränkt zu unterstützen, wenn man von der Mannschaft keinerlei Unterstützung als Fan erhält. Es gibt schließlich genug unter den Leuten hier auf dieser Seite, die Zeit, Geld, Urlaub und jede Menge Nerven bei jedem Spiel, vor allem auswärts, opfern.

Im Endeffekt ist der Fußball überall gleich. In der Bundesliga wie in der Kreisklasse. Nur sind die Ansprüche oft andere und die Leistungsfähigkeit der Spieler unterscheiden sich. Trotzdem sieht man bei einer Mannschaft in der zweiten Bundesliga wie bei einer Mannschaft in der D-Klasse, wie es um das Innenleben derselben bestellt ist. Gewinnt man die Spiele, ist nämlich alles schön. Friede, Freude, Eierkuchen. Alle verstehen sich gut untereinander, auch wenn sich Spieler X und Y eigentlich nicht grün sind und die Ersatzspieler haben wenig Argumente warum man sie denn spielen lassen sollte.

Aber wehe es läuft mal nicht rund. Dann erkennt man den wahren Charakter einer Mannschaft. Dann sieht man den Spielern an, ob sie fähig sind eine Mannschaft zu tragen, eine Mannschaft zu formen und eine Mannschaft so nach vorne zu bringen, dass man das Saisonziel erreicht. Dann sieht man, ob eine Elf auf dem Platz steht, die all das vereint, was sich der Fan unter einer Elf vorstellt. Ich persönlich spiele in einer Mannschaft, in der wir saisonübergreifend zwischen 2012 und 2013 ein ganzes Kalenderjahr kein Spiel verloren haben. Letztlich stand der Aufstieg vor der Tür und diese Saison, in der schon im Vorfeld klar war, dass diese schwer wird, zeigt sich der Charakter der Mannschaft. Bisher eine Vorbereitung, die den Namen nicht verdient, zwei Abgänge im Winter, die einfach keine Lust darauf haben sich den Arsch aufzureißen und nur groß im Sprüche klopfen sind und noch ein paar andere Baustellen.

Was ich sagen will ist, dass das bei der Elf hier genauso ist. Statt mal das Herz in die Hand zu nehmen und auf den Tisch zu hauen, herrscht in unserer Elf anscheinend völlige Teilnahmslosigkeit. Regen sich einige auf Schalke über Farfan nach dem Bayern Spiel auf, könnte man dahingehend unsere komplette Elf in den Sack stecken und draufhauen - da trifft es immer den Richtigen.

Was abgesehen vom Leverkusen Spiel auf dem Platz passiert ist ein absolutes Armutszeugnis. Wo wir schon beim Leverkusen Spiel sind. Da hat man ja einen Gegner gehabt, der 'mitspielt', der auch mal ein paar Räume lässt, um das eigene Spiel aufziehen zu können. In der zweiten Liga haben einige dieser feinen Herren aber anscheinend keine Lust einen ganz anderen Fußball zu praktizieren. Da muss man nämlich rennen, beißen, kratzen und den Rasen umwühlen. Denn wenn man schon mit verfehlter Personalpolitik offensichtliche Probleme hat eine homogene Mannschaft zu formen, sollte man wenigstens Dreck fressen.

Nicht aufsteigen ist das Eine. Schwamm drüber und neuer Versuch. Nicht aufsteigen und als Fan das Gefühl haben, dass nicht alles gegeben wurde das Andere.

Letztlich kommt einfach alles zusammen. Abgehalfterte, gescheiterte Spieler von Vereinen holen, mit denen ich mich nicht (mehr) identifizieren kann, weil sie auf dem Platz wie Schönwetterfußballer wirken, unzufriedene Fans und nun ein hilfloser und ratloser Trainer. Dazu Kuntz, der böse Miene zum guten Spiel macht.

Was hätte ich kotzen können, als Fürth das Spiel heute gedreht hat. Da habe ich nämlich das gesehen, was ich mir von unsere Spielern wünsche. Kampf, der Glaube das Spiel gewinnen zu können. Auch wenn Fürth über weite Strecken schlecht gespielt hat, war zudem eine spielerische Linie zu erkennen. Das fehlt uns momentan leider alles und wenn sich das innerhalb der nächsten zwei Wochen nicht ändert ist der Zug weiter weg als der Sonderzug nach Pankow.

Ich hoffe jede Woche auf ein positives Zeichen des Vereins in Richtung Aufstieg und werde immer wieder bitter enttäuscht. War ich bei dem Pokalspiel dem Herzinfarkt vor Freude und Spannung nahe, bin ich momentan dem Tod aufgrund gebrochenen Herzens nahe...

Wir haben so viel in den ganzen Jahren gelitten und alles mitgemacht. Und doch hat der Verein noch nicht alles hinter sich, aber dafür viel vor sich. Wenn man sieht, dass wir erst jetzt in punkto Jugendförderung auf dem aktuellen Stand sind, kommt das alles zehn Jahre zu spät. Andere Vereine sind uns enteilt und bis auf Fans und Tradition haben wir leider nur noch wenig zu bieten. Momentan wüsste ich ja noch nicht einmal, welchen Namen ich mir, bis auf weniger als eine handvoll Spieler, hinten aufs Trikot drucken lassen würde.....

Und so sehr man sich Kuntz manchmal ab in die Wüste wünscht, so können wir doch nicht auf ihn verzichten. Wo wären wir ohne ihn? Sicher nicht im Hier und Jetzt. Leider fehlt im inzwischen das angesprochene Händchen bei der Spielerverpflichtung und es wirkt, als wolle er den Aufstieg irgendwie erzwingen. Dass dies mitunter aber auch mal Zeit braucht, scheint man dabei zu vergessen. Leider muss er nach wie vor verbrannte Erde aus der Friedrich Zeit beiseite räumen. Es dauert schließlich lange bis auf verbrannter Erde wieder ein ganzer Wald zu wachsen beginnt. Wenn zwischendurch immer wieder Dinge geschehen, die das Grundwasser vergiften, wird es umso schwieriger das von früher gewohnte Bild zu bieten. Da Zeit Geld ist und wir weder Zeit noch Geld haben, sind wir eigentlich zum Aufstieg verdammt.

Als Fan befindet man sich in einem Teufelskreis...



Beitragvon Maximilian » 03.03.2014, 02:05


Vielleicht ist es aber auch ganz einfach:

Wir verlieren weil wir nicht genug laufen.


Es mangelt an den Grundvorausetzungen für einen Sieg. Qualität hat der Kader. Jetzt muss man die gut bezahlten Herren nur nochmal dran erinnern das Siege Arbeit bedeuten.

siehe hier:
http://www.sport1.de/dynamic/datencente ... 2013-2014/
"Ich hab' mein Lautern-Trikot, da brauche ich kein Bayern-Trikot."
Jean Zimmer auf die Frage, warum er nach dem Pokalspiel in München nicht sein Trikot mit Gegenspieler Philipp Lahm getauscht hat.




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