Wie Neonazis Fritz Walter einspannen (Rhein-Zeitung)

Rechtsradikalismus im Fußball:
Wie Neonazis Fritz Walter einspannen

Mannschaftliche Geschlossenheit, Kampfgeist, Moral: Als Vertreter solcher traditioneller Werte gilt vielen Fußballfans bis heute Fritz Walter, Kapitän der der legendären Weltmeistermannschaft von 1954 und des 1. FC Kaiserslautern, dessen Stadion auf dem Betzenberg nach ihm benannt ist. Als Verkörperung dieser Werte wird die FCK-Legende auch im Lied "Der Stürmer" von der Band Kategorie C besungen.

Harmlose Fußballromantik ist das allerdings keineswegs, wie der Journalist und Buchautor Ronny Blaschke in seinem Vortrag über Rechtsradikalismus im deutschen Fußball feststellte, zu dem der TuS Breitenthal ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen hatte. Laut Blaschke ist das Lied vielmehr ein Versuch, über die populäre Integrationsfigur Fritz Walter rechtsradikale Inhalte unters Volk zu bringen. Hellhörig machen sollte ihm zufolge bereits der Liedtitel: "Der Stürmer war auch der Titel eines antisemitischen Hetzblattes in der Nazizeit, und diese Parallele ist sicher kein Zufall." (...)

Quelle und kompletter Text: http://www.rhein-zeitung.de/startseite_ ... 49884.html

Och nö, das Loch der Länderspielpause wird nun auch hier geradezu Mutwillig gefüllt

"Der Stürmer war auch der Titel eines antisemitischen Hetzblattes in der Nazizeit, und diese Parallele ist sicher kein Zufall."

Ja neee, is klar und überhaupt nicht an den Haaren herbeigezogen

Thomas Kuban Reloaded, kann man sich nicht mal in Ruhe über das derzeitige Hoch freuen, ohne das uns wieder die gute alte Nazidebatte entzweit ?

Unnötig und Polemisch, mehr aber auch nicht

Ob der Bericht gut oder schlecht ist, lässt sich anzweifeln.

Fakt ist allerdings: auch Lautern hat ein (kleines) Naziproblem, ich erinnere mich an den ersten Spieltag zuhause, Ottmar Walter Gedenkminute und eine Gruppe neben mir brüllt Sieg Heil.

Deutlich hier zu hören bei ca 1.20 Min:

https://www.facebook.com/photo.php?v=10 ... =2&theater

Sehe ich genauso!
Da versucht sich so ein Journalistenbürschchen sich auf Kosten des Fußballs zu profilieren. Die Shechter-Geschichte hat mich damals schon wahnsinnig aufgeregt. Weil irgendeiner oder wenige einen Spieler angeblich rassistisch beleidigt haben soll, macht selbst die Vereinsführung mit und startet zum 80 Mal eine Aktion gegen Rechts.
Die ganze Diskussion ist doch überhaupt nicht mehr zeitgemäß.

"Enttäuscht darüber, dass trotz freiem Eintritt praktisch nur Vereinsangehörige den Weg ins Dorfgemeinschaftshaus gefunden hatten, war unterdessen Kim Oliver Rieth, Organisator der Veranstaltungsreihe KulTuS Bränel. "Gerade aus anderen Vereinen hätte ich mir doch etwas mehr Interesse gewünscht." Schließlich setze Prävention da an, wo es noch kein offensichtliches Problem mit Rechtsextremismus gebe".
__________________________________________________


Genau vor diesem Hintergrund muß "man" die Protagonisten also erst auf den Plan rufen? Weil sie nicht laut genug, nicht vernehmbar sind,...ergo "keine Stimme" haben?

Im Falle Shechter haben wir gesehen, wie wirkliche, echte FCK-Fans im Zusammenspiel mit Vereinsverantwortlichen, Presse und Polizei derlei Fälle situativ lösen - ...und "die Koblenzer" (= Rheinzeitung) wollen nun mit einem Berliner Journalisten einen künstlichen Nazi-Popeye aus der Retorte zaubern

Dem Ganzen kann man nur ironisch begegnen:

Ja, eine Länderspielpause ist medial fast so schlimm wie eine Sommerpause. Also füllen wir die vakante Zeit mit einem Thema eines Berliner Journalisten ("Schreiberling" trifft's wohl eher), der - so mutmaßt man - als Hertha-Fan das bittere Ausscheiden seiner Berliner gg. "unseren FCK" bis dato nicht verkraftet hat. Entsprechend ist sein Geschreibsel als literarische Kompensation zu werten.

Ob`s ihm gelingt? Schließlich steht er mit seinen Fröschen nächstes Jahr in der >Beletage< vor dem gleichen Problem.

Ob der Bericht gut oder schlecht ist, lässt sich anzweifeln.

Fakt ist allerdings: auch Lautern hat ein (kleines) Naziproblem, ich erinnere mich an den ersten Spieltag zuhause, Ottmar Walter Gedenkminute und eine Gruppe neben mir brüllt Sieg Heil.

Deutlich hier zu hören bei ca 1.20 Min:

https://www.facebook.com/photo.php?v=10 ... =2&theater

Alles richtig, bekannt und nicht zu dulden !

Trotzdem, sobald irgendein Schmierenjournalist mal wieder wild einen zusammenfabuliert, geht die Post ab.

Den Fred am besten gleich wieder schließen, ich kanns langsam auch echt nimmer hören, zumindest nicht so ein derartiges Geschreibsel im Wochenrhytmus

Naja - weil ein Einzelner, geistig verwirrter am Ende einer Gedenkminute "Siegheil" reinbrüllt würde ich nicht davon sprechen, dass wir ein Rechtes Problem im Stadion haben. Einer von 40.000. Das Fußballstadion ist auch nur ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und in jeder gibt es auch immer extreme Minderheiten. Denen wird normalerweise keine Beachtung geschenkt, außer so ein schleimiger Journalist kann sich dadurch profilieren.

Die Rassismusdebatte scheint wieder total angesagt zu sein, im Deutschen Profifußball.
Gerade Spiegel-Online und seriös anmutende Verläge bringen das Thema seit Wochen immer wieder ins Rollen!

Nazis ?
Ich habe nichts gegen Nazis.
Jeder sollte 3 besitzen.

Hmmmm, war das jetzt auch rassistisch ????

:popcorn: [ Bild ]

Nazis ?
Ich habe nichts gegen Nazis.
Jeder sollte 3 besitzen.

Hmmmm, war das jetzt auch rassistisch ????

Spalter !

Als ob Nazis ausgerechnet Fritz Walter vor ihren Karren spannen würden, wo jetzt wirklich in jeder Biographie und in jedem Bericht von und über FW steht, was er von den Nazis damals gehalten hatte....

Spieltag. Ein Königreich für einen Spieltag....

Hast Du den Nachsommer bis zu Ende gelesen oder wo hast Du das Königreich her?

Die ganze Diskussion ist doch überhaupt nicht mehr zeitgemäß.

Also solche Aussagen in Zeiten eines NSU-Prozesses und vieler anderer rechtsradikaler Vorfälle in Deutschland, insbesondere rund um den Fußball, zeigen doch, dass die Diskussion so zeitgemäß wie schon lange nicht mehr ist. Schade und bedenklich ist vielmehr, dass sich solche Themen im FCK-Umfeld (nicht nur hier im Forum) so oft in Richtung Fremdschämen entwickeln müssen.

Als ob Nazis ausgerechnet Fritz Walter vor ihren Karren spannen würden

Und als was würdest Du das besagte Lied sonst bezeichnen? Eine ernsthafte Hommage an Fritz Walter und seine "Kaderhaltung"?

Bei dem Lied geb ich dir recht, Thomas. Aber im generellen halte ich das für unwahrscheinlich.

Erst Recht halte ich diese Heraufbeschwörung der rechten Gefahr beim FCK für überzogen.

Ich behaupte, nicht einmal 1%

Welche Gesellschaft und/oder Volk auf Erden ist denn frei von Rassismus.
An denen könnte man sich ja dann orientieren.

Sehe ich genauso!
Die Shechter-Geschichte hat mich damals schon wahnsinnig aufgeregt. Weil irgendeiner oder wenige einen Spieler angeblich rassistisch beleidigt haben soll, macht selbst die Vereinsführung mit und startet zum 80 Mal eine Aktion gegen Rechts.
Die ganze Diskussion ist doch überhaupt nicht mehr zeitgemäß.

Und genau dieser Beitrag zeigt, wieso eine solche Diskussion absolut zeitgemäß ist und nicht mit verharmlosenden Phrasen abgetan werden sollte.

Also diese Nazi-Band (die ich nicht kenne und deren Namen ich nicht behalten habe), was bilden die sich ein?

Ich zitierte mal aus dem Wikipedia Eintrag:

"In seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern erzielte Walter in 384 Spielen 327 Tore. Sensationell ist diese Quote vor allem deshalb, weil er kein Stürmer, sondern Mittelfeldspieler auf der Halbposition war."

Wie kommen diese Leute darauf, dass Fritz Walter Stürmer war?
Habe ich was verpasst

Absolut geschmacklos

Da muss ich Thomas leider beipflichten.
Wobei mir an dem Bericht die Assoziation Fritz Walter - Kaiserslautern - Rechtsrock-Szene aufstößt. Dass hier das FCK-Umfeld als exemplarisches Pendant zur ostdeutschen Neonazi-Szene herhalten muss, ist wissenschaftlich in etwa so evident, wie die aktuelle politische Schwärze unserer Republik auf Bayern reduzieren zu wollen.
Ein wachsames Auge ist zweifellos immer angesagt. Auch und gerade im und ums Stadion. Jedoch erschließt sich mir ein aktueller Aufhänger nicht wirklich.

Habe ich was verpasst

Kann man so sagen.
Damals wurde 2-3-5 System gespielt.
Also quasi 5 Stürmer.
Fritz Walter war halblinker Stürmer.

Um sich mal nur auf das Lied zu beziehen ohne den Hinergrund der Band zu betrachten:
Ich sehe nur eine Textzeile bei der man über rechtes Gedankengut streiten kann:
Ob bei den Roten Jägern, oder den Roten Teufeln, du warst Deutschlands Fußballer Nummer eins.

Kann man so sagen.
Damals wurde 2-3-5 System gespielt.
Also quasi 5 Stürmer.
Fritz Walter war halblinker Stürmer.

Vielen Dank für die Aufklärung.

Vielen Dank für die Aufklärung.

Man muss auch mal den Klugscheißer raushängen lassen :P

Kann man so sagen.
Damals wurde 2-3-5 System gespielt.
Also quasi 5 Stürmer.

Mein persönliches Wunschsystem gegen Karlsruhe.

Habe ich was verpasst

Kann man so sagen.
Damals wurde 2-3-5 System gespielt.
Also quasi 5 Stürmer.
Fritz Walter war halblinker Stürmer.

Das System wird aber manchmal auch anders beschrieben, siehe z.B. hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/WM-System

Diese Einteilung in "Drittel" ist da eigentlich nicht hinreichend präzise und man kann lange darüber streiten welche Spieler man dem Mittelfeld zuordnet. Mit 2-3-2-3 läge man je nach System auch nicht falsch, vergleichbar mit dem heutigen 4-1-4-1 bei dem man auch nochmals einen Spieler zwischen Abwehr und Mittelfeld "einschiebt".

Fritz Walter war also mitnichten reiner "Stürmer", schon gar nicht nach heutiger Definition sondern eine Mischung aus "offensivem Mittelfeldspieler" und "Spielmacher".

Offensichtlich ist die Diskussion ganz genau so zeitgemäß wie sie in den letzten Jahren immer war - und wie sie es ganz offenbar auch noch eine ganze Weile bleiben wird. Wie man ja auch hier wieder sieht.

Und notwendig ist die Achtsamkeit vor den Rechten auch immer. Nicht nur im Stadion, aber auch im Stadion (und den dazugehörigen Foren).
Rechtsextremismus ist pure Menschenverachtung - und da kann jeder, ich wiederhole: JEDER!, ganz schnell zum Ziel oder sogar zum bedauernswerten Opfer werden. Und dann ist es gut, wenn drumherum Leute sind, die ein wenig wachsam sind. Bzw. rechtzeitig wachsam waren, bevor es ein bedauernswertes Opfer gibt.

Und manchmal hilft es, wenn man mal wieder durch einen Bericht in der Zeitung aufgerüttelt wird. Wobei dieser Bericht journalistisch eher anspruchslos daherkommt ...

(Ja, natürlich: Es gibt auch andere Weltanschauungen, die menschenverachtend sind, nicht nur der spezifisch "deutsche" Rechtsextremismus. Das ist aber noch lange kein Grund, beim Rechtsextremismus wegzuschauen, sondern ein Grund, auch anderswo mal hinzuschauen)

Fritz Walter war also mitnichten reiner "Stürmer", schon gar nicht nach heutiger Definition sondern eine Mischung aus "offensivem Mittelfeldspieler" und "Spielmacher".

Hört sich nach nem 8er an