Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon sandman » 14.01.2017, 21:54


BadenTeufel8493 hat geschrieben:Ich finde nicht, dass man sagen kann dass das Stadion an sich zu groß ist.
Nur für unsere aktuelle Situation ganz zweifellos. Wenn man mal überlegt, was für eine Auslastung wir 10/11 hatten, kann man wohl nicht sagen, dass das Stadion an sich oder für uns überdimensioniert ist.
Man muss das ja auch mal von der Seite aus sehen: Man hat das Stadion ja damals ausgebaut weil der FCK damals noch eine große Nummer war. Um die Jahrtausendwende rum sehr häufig international dabei etc...
Wären wir heute da wo wir damals waren oder hätten wir zumindest die Erstligazugehörigkeit gewahrt, dann würde mit Sicherheit keiner heute behaupten das Stadion wäre zu groß.
Und auch wenn es eben im Moment meistens mindestens halbleer ist. Wenn es drauf ankommt kriegen wir die 40.000 + immer noch hin. Und wenn ich bedenke, dass bei Spielen wie gegen Köln 2008, Bayern 2010 oder in der Relegation ca. 10.000 FCK-Fans weniger dabei sein hätten dürfen, finde ich es seltsam zu behaupten, dass Stadion sei zu groß.

Das Hauptproblem ist dass das Stadion nicht mehr dem Verein gehört und dadurch sackteuer ist.
Nicht unbedingt dessen Größe.
Denn an und für sich können wir stolz darauf sein, in einer der schönsten Arenen Deutschlands spielen zu dürfen. Und ich kann an und für sich auch nichts schlechtes daran finden, dass KL WM-Standort war.
Ja, es hängen schlimme Dinge an der Geschichte dran, die den Verein hart getroffen haben. Aber das waren letzten Endes finanzielle Entscheidungen von Leuten damals, von denen wahrscheinlich wirklich kaum einer gedacht hatte, dass sie den Verein derart schädigen werden.

Das Stadion, das wir jetzt haben, ist wie ich finde, immer noch ein großer Bonus für den Verein.
Ich denke schon dass diese komfortable Ex-WM-Arena doch noch ein paar mehr Zuschauer anlockt, als bei selben Bedingungen auf den "alten" Betze kommen würden.


Sehe ich total anders...der alte Betze hat dermaßen Kultstatus, das selbst unter gleichen "Bedingungen"(die wir mit dem alten Betze niemals hätten..) sicherlich MEHR im Stadion wären, als momentan. Der Pälzer will e gscheide Worschd, Kampf uffm Rasen und en enge, kleine Hexenkessel...keinen "Komfort" :wink:

Ich bin Ende der 80iger/Anfang der 90iger erstmals hoch...ich hab mit diesem Verein meine ganze Jugend verbracht...durfte diese ganzen geilen Zeiten erleben und bin UNENDLICH dankbar dafür!! Ich glaube keiner, der dabei war kann das vergessen oder gar "verdrängen"...es geht nicht, es war zu einzigartig!

Dem Verein und seinen Fans wurde mit dem WM-Ausbau die Identität genommen....
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon SEAN » 14.01.2017, 22:19


sandman hat geschrieben:
BadenTeufel8493 hat geschrieben:Ich denke schon dass diese komfortable Ex-WM-Arena doch noch ein paar mehr Zuschauer anlockt, als bei selben Bedingungen auf den "alten" Betze kommen würden.


Sehe ich total anders...der alte Betze hat dermaßen Kultstatus, das selbst unter gleichen "Bedingungen"(die wir mit dem alten Betze niemals hätten..) sicherlich MEHR im Stadion wären, als momentan. Der Pälzer will e gscheide Worschd, Kampf uffm Rasen und en enge, kleine Hexenkessel...keinen "Komfort" :wink:

Damit kommste aber nicht mehr weit, und ich denke das weißt Du auch.
Wieviel Stadien gibts den noch wie früher der Betze, den Bökelberg oder das Wildparkstadion? Das Ding in Karlsruhe dürfte das letzte sein, und auch die werden neu bauen. Ich gehe sogar soweit und behaupte, das Gladbach mit dem Bökelberg bei uns unten in der zweiten Liga stehen würde, und sich nie so gut entwickelt hätten, wie sie es in den letzten 6-8 Jahren getan haben. In Mainz das selbe, mit dem Bruchwegstadion wären sie warscheinlich schon wieder hinter uns, es würden einfach die Rahmenbedingungen für Einnahmen fehlen.
Unser Problem ist, das die Bude schlichtweg doppelt so teuer wurde wie gedacht, und das die ganze Sache am Verein hängen blieb. Und als man mal wieder in der Bundesliga war, ging man ohne Sinn und Verstand Spieler shoppen.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon sandman » 14.01.2017, 22:36


SEAN hat geschrieben:Damit kommste aber nicht mehr weit, und ich denke das weißt Du auch.
Wieviel Stadien gibts den noch wie früher der Betze, den Bökelberg oder das Wildparkstadion? Das Ding in Karlsruhe dürfte das letzte sein, und auch die werden neu bauen. Ich gehe sogar soweit und behaupte, das Gladbach mit dem Bökelberg bei uns unten in der zweiten Liga stehen würde, und sich nie so gut entwickelt hätten, wie sie es in den letzten 6-8 Jahren getan haben. In Mainz das selbe, mit dem Bruchwegstadion wären sie warscheinlich schon wieder hinter uns, es würden einfach die Rahmenbedingungen für Einnahmen fehlen.
Unser Problem ist, das die Bude schlichtweg doppelt so teuer wurde wie gedacht, und das die ganze Sache am Verein hängen blieb. Und als man mal wieder in der Bundesliga war, ging man ohne Sinn und Verstand Spieler shoppen.


Bökelberg oder gar den Wildpark :shock: kannst du echt nicht mit dem alten Betze vergleichen. ALT und abgeranzt sind ja weiß Gott nicht DIE Merkmale des alten Betzes. Am ehesten kommt da evtl. noch die alte Försterei ran.

Ich weiß aber was du meinst...und kann es auch nachvollziehen, aber sehe mir nach das ich nicht aus meiner Haut kann :wink:

Es ist wie im realen Leben..läufst gut, ins neue große Bude ne feine Sache..läufts Scheiße, kann sie dir das Genick brechen..

BTW..der KSC baut auch nur mit einer Kapazität um die 35.000 Zuschauern...wohlwissend warum. ..
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)



Beitragvon Rheinteufel2222 » 15.01.2017, 00:54


Nehmt es mir nicht übel, aber mir haben die Beiträge in diesem Thread zuviel von einem Nachruf. Das liest sich alles so, als hätte Michael Klatt gestern den Insolvenzantrag gestellt und jetzt werden wehmütige Erinnerungen über den gerade frisch Verstorbenen geteilt.

Das ist mir zu früh. Wir liegen vielleicht auf der Intensivstation und auch dem Fußball insgesamt geht es nicht besonders gut. Aber tot ist der FCK noch nicht.
- Frosch Walter -



Beitragvon Westkurvenalex » 15.01.2017, 12:52


Rheinteufel2222 hat geschrieben:Nehmt es mir nicht übel, aber mir haben die Beiträge in diesem Thread zuviel von einem Nachruf. Das liest sich alles so, als hätte Michael Klatt gestern den Insolvenzantrag gestellt und jetzt werden wehmütige Erinnerungen über den gerade frisch Verstorbenen geteilt.

Das ist mir zu früh. Wir liegen vielleicht auf der Intensivstation und auch dem Fußball insgesamt geht es nicht besonders gut. Aber tot ist der FCK noch nicht.



Das Thema hier lautet doch "FCK-Fan aus den 80ern – Fluch oder Segen?".
Wo sonst als hier sollten wir über diese Thema und Erfahrungen berichten?
Deshalb kann ich den Beitrag von "werauchimmer" und in abgeschwächter Form, deinen Beitrag, nicht teilen.
Natürlich schwelgt man gerne in Erinnerungen, vor allem da man meistens die positiven Seiten sieht und nicht die schlechten Dinge von damals. Da dies aber in allen anderen Themengebieten mehr oder minder als ewig gestrig in Verruf ist, lass doch wenigsten an dieser Stelle das Thema zu.
Der Verein von damals ist nicht mehr der Gleiche, die Leute sind es nicht mehr und auch der Fußball ist komplett verändert. Ein Blick in die Vergangenheit um diese in Erinnerung zu behalten darf doch sein. Es geht zu schnell, dass man vergisst.



Beitragvon Westkurvenalex » 15.01.2017, 12:59


jan hat geschrieben:@FW 1920:
Da schreibst du etwas richtiges! Der Ausbau des Stadions war für mich der Anfang allen Übels. Es war ein grosser Fehler von knapp 40k auf knapp 50k zu erhöhen. 50 tausend Plätze, in einer Stadt mit neuerdings mal wieder etwas mehr als 100 tausend Einwohnern...
Die Dachkonstruktion ist auch ein Grund warum die Stimmung immer mehr verflucht.
Die glorreiche Vergangenheit ist aber auch ein Grund warum soviele die aktuelle Situation nicht annehmen können bzw wollen. Ja die Stimmung war seinerzeit oft gigantisch, allerdings auch oft gespenstisch. Kann mich da an manche spiele erinnern als man sich fragen musste ob überhaupt jemand im Stadion ist :wink:

Jetzt möchte ich mal etwas provokant fragen: Ist es denn wirklich so, dass der FCK aktuell in die erste Liga gehört?

Das wir Gründungsmitglied sind, oder paar Titel vorzuweisen haben darf in dieser Frage keine Rolle spielen. Im Sport zählt nur das aktuelle Geschäft! Und da hinken wir seit vielen Jahren hinterher. Betrachtet man die letzten ~10 Jahre muss man feststellen das dort soviel schief gelaufen ist. Der FCK wurde ausgepresst bis fast nichts mehr ging. Darum rechne ich es auch allen Leuten die jetzt in der Verantwortung stehen hoch an das sie sich diesen Klotz ans Bein gebunden haben! Ob sie es besser machen als ihre Vorgänger? Lasst uns in ein paar Jahren darüber reden!

Der FCK muss in Liga 1, schnellstmöglich!


Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich (glaube) 2003 eine Stadionführung für Studenten anderer Unis organisierte. Jedenfalls war das noch vor dem Ausbau zur WM Arena. Der Führungsleiter nahm sich ordentlich Zeit um Fragen zu beantworten. Einer aus Dortmund fragte, ob ein Ausbau auf rund 50.000 nicht zu viel sei und ob nicht der Charakter des Stadions kaputt ginge. Darauf die Antwort. "Ja es ist ein Fehler das Stadion aufzupumpen. Man hätte es auch rund 40.000 belassen sollen, richtig modernisieren und die WM, WM sein lassen. An dem Stadion wir der FCK noch zu knabbern haben."
Damals habe ich mir nicht so große Gedanken darum gemacht. Heute ist alles das zugetroffen, was unser Guide prophezeit hatte.



Beitragvon Naheteufel11 » 15.01.2017, 14:26


Für die, die mich noch nicht kennen. Jahrgang 76, mein erstes Spiel müsste das 5:1 gegen Schalke aus 87/88 gewesen sein, dass ich live erlebt hatte (kann aber auch gegen Gladbach,Waldhof oder Saarbrücken gewesen sein). Damals in Block 4,der auch eine Stehplatztribüne war. Mein Vater hatte mich mitgenommen, zusammen mit anderen Vätern vom Stammtisch unserer Dorfkneipe. Die hatten immer eine Tipp-Runde: Einsatz 1 DM, es wurde nur das Spiel des FCK getippt. Sonntags beim Frühschoppen wurde dann über Fusball philosophiert. Da auch Fans von S 04, Bayern, Köln oder Gladbach dazu kamen, ging es auch mal heiß her. Später bin ich dann in den Fanclub im achbarort eingetreten, mit Bus-Abo und Dauerkarte. Die war nicht gerade Fälschungssicher, mit einem Drucker konnte man Block 9 mit einer 8 überkleben, denn die ersten Jahre war die West für mich "viel zu Gefährlich". Die Stimmung war anders, spielbezogen eben. Kam der Gegner aufs Tor, hat jeder gezittert und gehofft. Wenn geklärt wurde,hat man gejubelt. Eckbälle waren damals noch spannend, und jeder hob die Hände nach vorne, zur kurzen la-Ola (kurz deshalb, weil man den Ball noch sehen wollte). Die jeweiligen Schlachtrufe kamen oft aus unterschiedlichen Richtungen, so dass am Anfang manchmal 2-3 verschiedene gleichzeitig erfolgten, bis sich die lautere Mehrheit durchsetzte, und der Rest einfach den Schlachtruf wechselte, bis die West 2-3mal dann gemeinsam und synchron war.
Dieses synchron-rufen/klatschen war später auch ein Argument für die MFA.
Ich kann mich aber auch an sehr langweilige Spiele erinnern. Zu Hause gegen Bayer Uerdingen (das damalige Wolfsburg).Es stand lange 0:1, erst spät wurde das Spiel zum 2:1 gedreht, erst dann kam Stimmung auf.
Ich kann mich noch gut an Auswärtsspiele in Vizekusen erinnern:
Dort kam fast alles vom Band, über die Stadionlautsprecher. Wir haben darüber gelacht, und alle haben laut "Ihr seid so lächerlich" geschrien.
Wie meine Vorschreiber schon sagten, auswärts gab es selten was zu holen.
Auch die anderen Stadien waren nicht so modern wie der Betze (Frankfurt,Hamburg,Köln, Berlin, wo ich noch nie so nass wurde, wie dort gegen den KSC…): Kaum überdacht, eine Tartanbahn um das Spielfeld herum, und dadurch bedingt auch eine Ovale Form, so dass man hinter dem Tor extrem weit weg stand. Köln hatte sogar noch einen Graben, um die Zuschauer vom Spielfeld zu trennen. Einzig die Imbissbuden waren abseits vom Stadion, in einem Halbrund, dort ist heute ein Parkplatz vor der West. Man stand dort im Matsch, net gerade das, was ich wieder brauche.
Das Stadionheft hatte man nach dem Durchlesen zerrupft, um Konfetti zu werfen. Auch Klorollen, Kleingeld, Feuerzeuge und Bierduschen waren normal. Den ungeliebten Zaun vor der West hatte man versucht, mit Wunderkerzen abzufackeln. Hat auch zum Teil geklappt, beim nächsten Heimspiel war dort dann ein Stück eingeflickt.
Wellenbrecher gab`s vereinzelt, aber beim Tor wurde man gefühlte 10 m weiter nach unten befördert, hat Mütze und Schal verloren, und die Kumpels waren wo ganz anders gelandet.
Dafür hatte man halt mit unbekannten gejubelt, und ca. 10 Mann haben sich in den Armen gelegen, als hätte man im Lotto gewonnen.
Aber das gibt es heute auch noch, wer beim Spiel gegen Rasenballsport dabei war, weiß, was ich meine.
Das was Dosen-Willi erlebte, galt früher Oliver Kahn (dessen Tor voller Bananenschalen lag, und dem auch einige Affen-Laute entgegenschlugen).
Auch „Heulsusen-Möller“ und Stefan Effenberg waren sehr beliebt.
Als Labbadia später (nach 2 Jahren beim FCK, soviel zur damaligen Vereinstreue) zum FCB wechselte, änderte man auch seinen Lobgesang um…
Wer aber meint, heute sei alles schlecht, sollte sich mal die Fanmärsche vom Hbf zum Stadion anschauen…inklusive der Unterführung in Flammen.
Was die MFA angeht, so bin ich der Meinung, sie sollte weichen. Die Ultra-Gruppen sollten stattdessen mit Hand-Megafon im positiven Wettstreit die Masse für sich gewinnen—der beste Schlachtruf gewinnt. Das wäre dann spontan, koordiniert und würde sicherlich mehr bringen, als bisher.
Auch hat sich die Stimmung auf der Süd verbessert. Früher rief man noch „Sitzplatzs….“, weil kaum einer die La-Ola unterstütze. Heute kommt ein brachiales „FCK“ im Wechselgesang.
Was die Nähe zum Spielfeld angeht, die ist leider gewichen. Aber ich habe mal gelesen, dass eine neue Tribüne mindestens 6m vom Spielfeld entfernt sein muss—da ist meiner Meinung nach noch Platz, und Teile der alten Stufen sind ja noch da.
Alte Tribünen haben einen Bestandsschutz, die dürfen auch näher dran sein. Ich frage mich, ob die West noch Bestandsschutz hat? Meiner Meinung nach wurde sie ja nicht neu erbaut, sondern nur nach oben verlängert.
Kennt sich da jemand näher mit aus?
Wieder näher dran sein dürfte mehr Betze-Feeling bringen, und wäre bestimmt nicht sehr teuer.

Ein Wörtchen zum Ausbau anderer Stadien:
Der KSC ist zwar TRaditionsverein, hatte aber nie einen derart großen harten Kern wie wir. Aktuell einen Schnitt von 15.000.
Die Deppen könnten Ihr Stadion um 4000 Plätze erweitern. Aber die kriegen slebst in 20 Jahren mangels Tradition die Hütte net voll.
Der Vergleich mit Gladbach, Nürnberg passt eher zu uns.
Es liegt auch weniger am Stadion selbst, sondern an dem schwachsinnigen Finanzierungsvertrag, der 30 (?) Jahre läuft, ohne Tilgung. Mehr will ich garnicht dazu schreiben..
Gott fragte die Steine, ob Sie Lautrer sein wollen. Da antworteten die Steine "Nein, dafür sind wir nicht hart genug".



Beitragvon Troglauer » 15.01.2017, 15:17


Ich finde die Erfahrungsberichte und Erinnerungen, die man hier lesen kann, großartig.

Das hat für mich auch nicht zwangsläufig etwas mit einem Nachruf oder ähnlichem zu tun. Natürlich darf man nicht in einem sentimental-resignativen Blick nach hinten verharren.

Aus schönen Erinnerungen soll man die Kraft schöpfen, um mit Zuversicht und neuem Mut in die Zukunft zu gehen.

Die sportliche Situation war in den 80er Jahren besser als heute aber auf Rosen gebettet war man damals auch nicht. Die Konkurrenz ist heute groß aber früher hat man auch nichts geschenkt bekommen. Früher gab es tolle Fußballschlachten aber auch damals wurde ganz bestimmt nicht jedes Wochenende ein Fußballfest gefeiert.

Im Sport und im Leben ist es enorm wichtig, dass man an sich glaubt. Dann kann man auch große Leistungen vollbringen.
Der FCK wird auch in der Zukunft große Spiele machen und wer kann heute schon wissen, was die Fans in 30 Jahren schreiben werden.



Beitragvon ein treuer fck fan » 16.01.2017, 06:52


Mein erstes spiel war gegen Real Madrid, natürlich danach FCK FAN, vier live spiele werde ich nie vergessen, das besagte Real spiel, die niederlage gegen Barca, 1991 die Meisterschaft in Köln denke für mich das grösste und das 4.0 gegen bayern auf der Baustelle Betzenberg, wir hatten Personal probleme und martin wagner musste im sturm neben Kuka ran glaube das war 1994 oder 1995, Bayern mit Lothar, da erinnere ich mich gerne ich saß nicht weit weg von Kaiser Franz der total ausflippte, heute geht mir es wie vielen meiner vorredner,es gribbelt vorfreude aufs spiel dann dieses gekicke ein tag frust widme ich mich anderen dingen, früher wäre die ganze woche versaut gewesen, denke auch es liegt viel an den spielern die sich viel zu schade sind den allerwertesten aufzureissen, der leztzte ist der gerry und somit Kult, wieviel Kult hatten wir damals gehabt, DIEHL, PIERRUNG, TOPPI; KADLEC, DE OLAF, BUCK, SFORZA; HRISTOV DER BULLE AUS BULGARIEN, KUKA, MARTIN WAGNER, KUNTZ, HOTIC, BRIEGEL, FRITZ WALTER, WUTTKE UND UND UND....Der letzten den ich bewundert habe ist leider zu den Bullen gewechselt....ich vermisse diesen fusball so sehr.......



Beitragvon hardy68 » 16.01.2017, 11:45


FW 1920 hat geschrieben:Hier bei diesem Thema wird wirklich von Leuten geschrieben, denen der FCK am Herzen liegt, auch wenn es ganz unterschiedliche Meinungen sind.
Dieses Niveau würde ich mir auch nach einem Spieltag wünschen, denn manchmal ist das Geschreibsel hier zum Heulen!! :shock:
Meine Meinung kann ich nur wiederholen: Durch Größenwahn (auch Stadion) wurde dem FCK die Seele genommen. :shock:
Ich respektiere aber jede andere Meinung, für die es sicher ach Gründe gibt!


Danke FW 1920! Dem schließe ich mich an! Danke für die tollen Berichte. Wenn wir ein wenig davon mit in den FCK-Alltag rüber retten, auch hier in der Diskussionskultur, dann hat sich der Blick zurück gelohnt!

WIR SIND DER FCK! :teufel2:
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme! (Thomas Morus)



Beitragvon Betze_FUX » 16.01.2017, 12:43


ein treuer fck fan hat geschrieben:....Der letzten den ich bewundert habe ist leider zu den Bullen gewechselt....ich vermisse diesen fusball so sehr.......



meinst du jetzt die Bayern (die hatten doch auch mal den Spitznamen "Die Bullen") oder das Konstrukt des Österreichers?
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Thüringen-Teufel73 » 16.01.2017, 12:57


Hi, toller Thread, klar leicht melancholisch, wenn man die Titelzeiten mitgemacht hat, aber das find ich nicht schlimm.
Großen Respekt vor den jungen Fans, die "nur" 2. Ligafussball kennen, andererseits gehts auch noch viel schlimmer - Barackler, Wuppertal, FCS, ja sogar Enkelbach-Alsenborn waren alle mal nah dran, kennt heut keine Sau mehr.
Bin Baujahr 73, mein erstes Betzespiel war 83 oder 84 zuhause verloren gegen den BVB. Südtribüne mit meinem Onkel,die Süd waren damals Sitzplätze besser gesagt Reihen, 3 Holzbretter hintereinander und eine Metallplakette mit der Sitzplatznummer drauf. Bierkrüge hinter der Nord, und die konnte man mitnehmen! Hatte dann jahrelang ne Dauerkate im Osten Block 3 (incl. Scheiß Barcelona). Das Ticket hätte ich für ne Menge Geld hergeben können - nicht in diesem Leben :)
Meine Schulfreunde haben gesagt, der geht nur nach Lautern studieren wegen dem FCK (Mainz war näher), war wohl nicht der Hauptgrund, aber war schon wichtig. Die Erwartungshaltung was die Tabelle angeht war häufig wurscht. Wir waren OK damit 10. oder 11. zu werden, solange wir zu Hause alle weggehauen haben. Mein Lieblingsspiel war mal gegen die Stuttgarter Kickers 4:3 Betze pur, Wolfgang Wolf (bei den Kickers) mit Rot vom Platz, Sieg mit dem Schlusspfiff.
Als Wischemann seinen berühmten DSF-Auftritt hatte, stand ich in der FitnessCompany beim Kino auf dem Laufband, hatte die Ohrstöpsel drin und habs auf dem Monitor gesehen - vergaß weiterzulaufen, fiel vom Laufband und konnte mir nicht vorstellen, wie schlimm es noch werden würde.
2004 bin ich weg aus Lautern (nach 10 Jahren) der Verein bleibt immer im Herzen und ich bin auch noch ab und zu da, aber die Veränderungen sowohl beim Verein als auch bei meiner Wahrnehmung sind schleichend, doch nach so langer Zeit deutlich. Früher war das Wochenende im Arsch, wenn wir verloren haben, heute tuts noch weh, aber es hat nicht mehr die Priorität. Entfernung stumpft ab, wenn ich wieder mal in der West steh, red ich mir ein, ich sollte häufiger hinfahren, aber ich will auch die Schmerzen nicht mehr haben. Denn wenn man so nah dran ist, wie viele von Euch (und ich jetzt während ich das schreibe auch wieder) dann tut es wirklich physisch weh, wie bei einer unerfüllten Liebe.

Ich wünsch der aktuellen Führung ein gutes Händchen, bei den anstehenden Aufgaben, davon gibts ja einige. Sorgt gefälligst dafür, dass es nicht mehr so oft wehtut.
Auf gehts Lautern, kämpfen und siegen!



Beitragvon WernerL » 16.01.2017, 14:32


Thüringen-Teufel73 hat geschrieben:
Ich wünsch der aktuellen Führung ein gutes Händchen, bei den anstehenden Aufgaben, davon gibts ja einige. Sorgt gefälligst dafür, dass es nicht mehr so oft wehtut.


Der FCK tut gut daran sich hinsichtlich von 50+1 auf deren Fall einzustellen.
Überall in England strömen die Investoren auch in sehr viel kleinere Clubs.

Nur bei uns wird alles nicht gewünscht.
Gries sprach auf der JHV davon, dass Investoren im Rahmen von 50+1 gesucht werden und man wäre durch 50+1 geschützt.
Ein Wort von Hoeness morgen und 50+1 ist Geschichte, es reden doch immer mehr offen davon sich dieser zu entledigen.
Wir schlafen aus meiner Sicht mal wieder in D.

Schöne Rückblicke bringen nur dann etwas wenn wir dir Tradition in die Moderne überführen können.
Flucht nach vorne sollte unser Motto sein, davon sehe ich bisher wirklich garnichts!
Ich bin auf die Sponsoren gespannt die kommen soll und sehe es schon voraus, wir ergattern einige Provinzunternehmen die mal hier und da ein paar Hunderttausend springen lassen.
Dann fällt 50+1 und die richtig großen strömen überall hin nur nicht zu uns weil wir uns für das falsche Modell entschieden haben.

Noch ein Fehler dieser Größenordnung kann sich der FCK nicht leisten!
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon Egger69 » 16.01.2017, 16:35


Mein erstes Spiel war in der Saison 1984/1985 gegen Mönchengladbach(2:0 :teufel2: ).Ich war so hin und weg das in dieser Saison noch 5 Spiele folgten. Eine Saison später habe ich nur ein Spiel verpasst. Der Virus war in mir :D . Damals waren die Karten so groß wie ein Buch und ich konnte es kaum abwarten bis der Ordner die Karte abriss. Danach bin ich wie von der Wespe gestochen die Treppen hoch nur um den Rasen zu sehen. Ein Gefühl wie in einer Traumwelt. Unbeschreiblich. Die Stimmung der Wahnsinn. War anfangs immer im 7er aber war ja kein Problem über die Absperrung zu kommen. So konnte mal immer mal Kumpels in anderen Blöcken besuchen auf ein Bier. Danach war ich jahrelang im 8er UND JA die Stimmung war hundert mal besser als in den letzten Jahren auch ohne das wir in den oberen Tabellenregionen waren. Traumhaft auch immer vor dem Spiel. Messeparkplatz First Class...die Gästefans begrüßen :teufel2: :teufel2:
Dann kamen die Erfolge und es war einfach nur schön FCK Fan zu sein. Nicht Missverstehen bin heute noch Fan mit Herz und Seele und fahre immer noch auf den Betze oder Auswärtsspiele. Nur früher habe ich bald geheult wenn wir verloren haben, heute ist es mir leider etwas egal. Bin trotzdem Stolz auf jeden jungen Fan der zum FCK hält und unseren Verein unterstützt auch wenn er die gute alte Zeit nicht erlebt hat.



Beitragvon Westkurvenalex » 16.01.2017, 17:29


WernerL hat geschrieben:
Thüringen-Teufel73 hat geschrieben:
Ich wünsch der aktuellen Führung ein gutes Händchen, bei den anstehenden Aufgaben, davon gibts ja einige. Sorgt gefälligst dafür, dass es nicht mehr so oft wehtut.


Der FCK tut gut daran sich hinsichtlich von 50+1 auf deren Fall einzustellen.
Überall in England strömen die Investoren auch in sehr viel kleinere Clubs.

Nur bei uns wird alles nicht gewünscht.
Gries sprach auf der JHV davon, dass Investoren im Rahmen von 50+1 gesucht werden und man wäre durch 50+1 geschützt.
Ein Wort von Hoeness morgen und 50+1 ist Geschichte, es reden doch immer mehr offen davon sich dieser zu entledigen.
Wir schlafen aus meiner Sicht mal wieder in D.

Schöne Rückblicke bringen nur dann etwas wenn wir dir Tradition in die Moderne überführen können.
Flucht nach vorne sollte unser Motto sein, davon sehe ich bisher wirklich garnichts!
Ich bin auf die Sponsoren gespannt die kommen soll und sehe es schon voraus, wir ergattern einige Provinzunternehmen die mal hier und da ein paar Hunderttausend springen lassen.
Dann fällt 50+1 und die richtig großen strömen überall hin nur nicht zu uns weil wir uns für das falsche Modell entschieden haben.

Noch ein Fehler dieser Größenordnung kann sich der FCK nicht leisten!


"Dann fällt 50+1 und die richtig großen strömen überall hin nur nicht zu uns weil wir uns für das falsche Modell entschieden haben."
Vielleicht sollte man dieses System einfach einmal grundsätzlich in Frage stellen. Nur weil es in England und Frankreich angewandt wird, bedeutet dies nicht unbedingt, dass man das mittragen muss. Man schaue auf die traditionsreichen Clubs in England und man wird feststellen, dass sich der Fußball und insbesondere die Fangemeinden fast überall grundlegend gewandelt haben.
Dort geht es nicht mehr um den großzügigen Gönner, der sein Geld in den Verein pumpt um Spaß zu haben, sondern um Investoren. Und Investoren wollen in erster Linie Kohle machen. Im Falle von England tun sie dies über die Faktoren Fernsehgelder, Zuschauereinnahmen und Spielerverkäufe. Irgendwann wird erwartet, dass mehr Geld herauskommt als reingesteckt worden ist, ein Investment eben. Dann muss uns aber auch klar sein, dass z.B. die Zuschauerpreise deutlich steigen würden. Im Endeffekt wären wir dann nichts anderes als ein Red Bull Leipzig, nur eben mit Tradition.

Ich sehe dieses Modell nicht für uns geeignet. Kann ich noch mit einem Geldgeber leben, der 49% des Vereins hält, so würde ich bei einem Großinvestor mit 50 + X, ehrlich gesagt den Abflug machen. Nennen wir es nostalgische Gründe, ich nenne es einfach dann nicht mehr mein Verein. Jetzt kann ich als Mitglied, zumindest über die Mitgliederversammlung, den Verein bedingt mit gestalten. Bei einem Investor wäre das nicht mehr der Fall. Dann müsste ich ggf. mit ansehen, das wir in der AEROFLOT Arena spielen und ein Spieler X nicht mehr geholt wird, weil er zu uns passt sondern ob man ihn wieder gewinnbringend weiterverkaufen kann. Die Fans müssten dem Investor huldigen, da dieser bei Nichtgefallen den Hahn zudreht und die Reste verschleudert.

Nein, die 50+1 Regel ist gut so, wenn sie fällt, dann sind wir nicht gezwungen dies mitzutragen, wenn wir überhaupt jemanden finden würden. Ich glaube auch, dass der Fußball in absehbarer Zukunft den Zenit überschritten haben wird. Verein wie Bayern, Dortmund und RB werden in Deutschland die Liga dominieren und international tauchen immer wieder die Gleichen auf. Ein Mönchengladbach in der CL wird mittelfristig die Ausnahme bleiben. Irgendwann ist es so langweilig, dass das Interesse schwindet, siehe USA im football. Dann sehen wir mal was mit den Investoren passiert.



Beitragvon Troglauer » 16.01.2017, 18:23


Westkurvenalex hat geschrieben:
Ich sehe dieses Modell nicht für uns geeignet. Kann ich noch mit einem Geldgeber leben, der 49% des Vereins hält, so würde ich bei einem Großinvestor mit 50 + X, ehrlich gesagt den Abflug machen. Nennen wir es nostalgische Gründe, ich nenne es einfach dann nicht mehr mein Verein. Jetzt kann ich als Mitglied, zumindest über die Mitgliederversammlung, den Verein bedingt mit gestalten. Bei einem Investor wäre das nicht mehr der Fall. Dann müsste ich ggf. mit ansehen, das wir in der AEROFLOT Arena spielen und ein Spieler X nicht mehr geholt wird, weil er zu uns passt sondern ob man ihn wieder gewinnbringend weiterverkaufen kann. Die Fans müssten dem Investor huldigen, da dieser bei Nichtgefallen den Hahn zudreht und die Reste verschleudert.

Nein, die 50+1 Regel ist gut so, wenn sie fällt, dann sind wir nicht gezwungen dies mitzutragen, wenn wir überhaupt jemanden finden würden. Ich glaube auch, dass der Fußball in absehbarer Zukunft den Zenit überschritten haben wird. Verein wie Bayern, Dortmund und RB werden in Deutschland die Liga dominieren und international tauchen immer wieder die Gleichen auf. Ein Mönchengladbach in der CL wird mittelfristig die Ausnahme bleiben. Irgendwann ist es so langweilig, dass das Interesse schwindet, siehe USA im football. Dann sehen wir mal was mit den Investoren passiert.



Die "Aeroflot Arena" wäre immer noch auf dem Betzenberg und alle Fans würden den Fritz weiterhin in ihren Herzen tragen.

Wenn es finanziell keinen großen Schub gibt, können die Mitglieder irgendwann nur noch entscheiden, wer das Licht ausmacht.

Spieler werden doch in der jetzigen Situation viel öfter aus finanziellen Gründen abgegeben. Entweder weil wir das Gehalt nicht mehr stemmen können und/oder weil wir Löcher stopfen müssen.

Ein Investor der 49% der Anteile hält und damit viel Geld in den Verein gesteckt hat, kann einem genau so effektiv die Pistole auf die Brust setzen, wie einer mit 51 %. Da ist es wohl eher entscheidend, dass man den richtigen Partner findet.

Ich persönlich finde es besser eine Situation aktiv zu gestalten, als sich in einer Höhle zu verkriechen und den Untergang des Profifußballs abzuwarten. Bis das nämlich passiert, sind wir schon lange Geschichte, wenn wir uns der Realität nicht stellen.



Beitragvon Marc222 » 16.01.2017, 18:31


In den vergangenen 10 Jahren konnte das alte Feeling eigentlich nur noch zweimal kurz aufleben. Und zwar unser Schicksalsspiel gegen Köln und dann die Partien nach dem Aufstieg (Bayern, Stuttgart, Schalke).

Ansonsten sind wir in der Mittelmäßigkeit der zweiten Liga versunken und ich befürchte, ohne Investor kommen wir da nicht mehr raus.
Ich bin zwar mit Jahrgang 85 kein FCK-Fan der 80er, aber unsere erfolgreichste Zeit habe ich in meinen 32 Jahren mitgemacht.



Beitragvon Westkurvenalex » 16.01.2017, 19:12


Troglauer hat geschrieben:
Westkurvenalex hat geschrieben:
Ich sehe dieses Modell nicht für uns geeignet. Kann ich noch mit einem Geldgeber leben, der 49% des Vereins hält, so würde ich bei einem Großinvestor mit 50 + X, ehrlich gesagt den Abflug machen. Nennen wir es nostalgische Gründe, ich nenne es einfach dann nicht mehr mein Verein. Jetzt kann ich als Mitglied, zumindest über die Mitgliederversammlung, den Verein bedingt mit gestalten. Bei einem Investor wäre das nicht mehr der Fall. Dann müsste ich ggf. mit ansehen, das wir in der AEROFLOT Arena spielen und ein Spieler X nicht mehr geholt wird, weil er zu uns passt sondern ob man ihn wieder gewinnbringend weiterverkaufen kann. Die Fans müssten dem Investor huldigen, da dieser bei Nichtgefallen den Hahn zudreht und die Reste verschleudert.

Nein, die 50+1 Regel ist gut so, wenn sie fällt, dann sind wir nicht gezwungen dies mitzutragen, wenn wir überhaupt jemanden finden würden. Ich glaube auch, dass der Fußball in absehbarer Zukunft den Zenit überschritten haben wird. Verein wie Bayern, Dortmund und RB werden in Deutschland die Liga dominieren und international tauchen immer wieder die Gleichen auf. Ein Mönchengladbach in der CL wird mittelfristig die Ausnahme bleiben. Irgendwann ist es so langweilig, dass das Interesse schwindet, siehe USA im football. Dann sehen wir mal was mit den Investoren passiert.



Die "Aeroflot Arena" wäre immer noch auf dem Betzenberg und alle Fans würden den Fritz weiterhin in ihren Herzen tragen.

Wenn es finanziell keinen großen Schub gibt, können die Mitglieder irgendwann nur noch entscheiden, wer das Licht ausmacht.

Spieler werden doch in der jetzigen Situation viel öfter aus finanziellen Gründen abgegeben. Entweder weil wir das Gehalt nicht mehr stemmen können und/oder weil wir Löcher stopfen müssen.

Ein Investor der 49% der Anteile hält und damit viel Geld in den Verein gesteckt hat, kann einem genau so effektiv die Pistole auf die Brust setzen, wie einer mit 51 %. Da ist es wohl eher entscheidend, dass man den richtigen Partner findet.

Ich persönlich finde es besser eine Situation aktiv zu gestalten, als sich in einer Höhle zu verkriechen und den Untergang des Profifußballs abzuwarten. Bis das nämlich passiert, sind wir schon lange Geschichte, wenn wir uns der Realität nicht stellen.


Das ist eben die Sache der Sichtweise, wie weit man als Mitglied bereit ist, das Ganze mitzutragen. Grundsätzlich habe ich nichts gegen eine Vermarktung des Stadionnamens (so lange Fritz Walter noch irgendwie darin vorkommt). Nur möchte ich von dem, was der Verein einst ausmachte, nicht auf biegen und brechen abweichen.
Wenn man seine Seele verkauft, nur damit man die Chance hat eventuell mal wieder international zu spielen, werden einige nicht den Finger heben.

Nur muss man sich einfach einmal die Frage stellen, ob wir mit einem Investor, der 75% des Vereins übernimmt in der Lage wären, wieder in Liga 1 zu spielen, bzw. dann oben anzugreifen.
Ersteres bestimmt, letzteres meiner Meinung nach nicht. Der Abstand vom Bundesligamittelfeld zur Spitze ist mittlerweile so groß, dass man nur noch ein glücklichen Ausnahmen noch einmal rankommt.

Nicht falsch verstehen. Einen strategischen Partner suchen, finden und einbinden ist für mich in Ordnung. Wenn wir dann in Liga 1 kommen würden und nicht ständig den Abstieg vor Augen haben, auch in Ordnung.
Sobald dies aber einer ist, der den Verein komplett übernehmen möchte (auch wenn die Einflussname der Geldgeber auch mit nur 49% sicherlich sehr hoch ist), ist das nicht mein Ding. Man kann es rückständig nennen oder nicht mit der Zeit gehend, aber dieser Thread ist eben ein Nostalgiethema :wink:



Beitragvon WernerL » 17.01.2017, 11:34


Im Grunde bräuchte der FCK einen "Kühne".
Einen stinkreichen alten Milliardär der als Fan uneigennützig das Stadion für den Verein und die Fans zurückkauft und das Geld in Raten irgendwann oder garnicht haben will.

Denn das ist das eigentliche Problem des FCK.
Wir diskutieren ja nur deswegen über einen Investor weil wir die 2,5 - 3,6 Millionen Pacht ausgleichen müssen weil die für das Stadion drauf geht und nicht für Kader + Infrastrukturplanungen!

So können wir keinen qualitativ guten Kader ausstatten der Aufsteigen kann, zudem kommt der Druck dazu sportlich Ergebnisse liefern zu müssen um nicht in diversen TV Geld Tabellen abzufallen.

Hätte der FCK das Stadion in eigener Hand, unser Aufstieg wäre nur eine Frage von wenigen Jahren.
Statt dessen geht es jetzt um die Existenz des gesamten Vereins!

Niemand möchte wirklich einen Investsor haben, nur aktuell hat der FCK überhaupt keine andere Wahl!
Die Fans werden die 60 Millionen (oder wieviel sind es denn genau?) nicht aufbringen können!
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon WolframWuttke » 17.01.2017, 12:20


Ich gehe jetzt einfach mal auf ein paar Statements aus dem Thread ein:

IST UNSER STADION ZU GROSS?

Nein, denn sobald es um was geht, bekommen wir es muehelos voll.
Das Problem ist die Entfernung der Tribuenen zum Spielfeld. Sie sind jetzt viel zu weit weg und damit ist ein Hauptfaktor des Betzefeelings verloren gegangen. Als ich 1987 das erste Mal oben war, war mein allererster Gedanke: „Scheisse, ist das nah am Spielfeld!“

IST DIE STIMMUNG SCHLECHTER ALS IN DEN 90ern?
Definitiv!
Beispiel I aus dem Abstiegsjahr 2012: Olcay Sahan wird (gg. den HSV?) beim Stande von 0-1 gefoult. Im Strafraum! Vor der Westtribuene! An der Stelle waere frueher der Laden explodiert. Und dieses Mal? Die Haelfte der Leute lacht sich tot ueber den „Stolperhannes Sahan“, ein paar Leute pfeifen und das wars. Ich gebe zu: Dass es tatsaechlich ein Foul war, habe ich erst nachher im TV gesehen, aber das war frueher wirklich NIE relevant.

Beispiel II: Vorletzte Saison im letzten Heimspiel gg. Ingolstadt koennen wir noch aufsteigen, wenn auch nicht aus eigener Kraft, aber wir koennen AUFSTEIGEN! Was bekommt unsere verunsichterte, junge Mannschaft vom Betze-Publikum? Anfeuerung wie bei einem x-beliebigen Spiel, ein Raunen bei jedem Fehlpass, sogar Pfiffe! Wie gesagt, wir konnten noch aufsteigen!

Auch in den 90gern war es oefter so, dass es ruhiger auf den Raengen wurde. Als Funke, um den Betze „brennen“ zu lassen war allerdings kein Tor oder ein toller Spielzug notwendig, sondern ein stinknormales Foul (bzw. was man dafuer hielt) oder eine popelige Einwurfentscheidung. Ehrlich gesagt, habe ich in jedem Spiel auf eine umstrittene Schiri-Entscheidung oder eine Provokation eines Spielers gehofft, denn dann war klar: Jetzt geht’s hier ab!

Unser Publikum, gerade die WEST, wo ich auch stehe, ist leider komplett lethargisch geworden. DAS ist der Hauptunterschied, nicht das Stadion.

Niemand muss mir mit der Diskussion „Spielbezogene Unterstuetzung vs. Ultra-Singang“ kommen. Es gibt soviele Phasen, wo bei uns weder das eine noch das andere passiert, daher sollte hier jeder vor der eigenen Haustuer kehren.

Einen Hauptunterschied zu den 90ern habe ich noch: Frueher hat die SUED immer ALLES mitgesungen, was heute unmoeglich ist und das liegt nicht an den Leuten auf der Sued. Warum? Weil damals einfach das Tempo gehalten wurde. Heute werden die meisten Sachen viel zu schnell gesungen, sind dadurch deutlich leiser und nach 5 Sekunden eh wieder vorbei (Topbeispiel: „Amarillo“). Wer es nicht glaubt, der setze sich mal fuer ein Spiel auf die Sued und versuche beim Support mitzumachen. Ihr werdet sehen: Es ist meistens unmoeglich.

Klar fand ich Bundesliga und internationale Auftritte geiler als heute Sandhausen und Wuerzburg, klar war der Betze frueher ein Erlebnis und ist heute einfach nur eins von 18 Zweitligastadien, aber

fuer unsere Stimmung ist kein Spieler, Stadion oder Gegner verantwortlich, nur wir selbst.
http://fck.de/de/fck-der-club/mitgliedschaft/



Beitragvon WolframWuttke » 17.01.2017, 12:30


Marc222 hat geschrieben:In den vergangenen 10 Jahren konnte das alte Feeling eigentlich nur noch zweimal kurz aufleben. Und zwar unser Schicksalsspiel gegen Köln und dann die Partien nach dem Aufstieg (Bayern, Stuttgart, Schalke).

Ansonsten sind wir in der Mittelmäßigkeit der zweiten Liga versunken und ich befürchte, ohne Investor kommen wir da nicht mehr raus.
Ich bin zwar mit Jahrgang 85 kein FCK-Fan der 80er, aber unsere erfolgreichste Zeit habe ich in meinen 32 Jahren mitgemacht.


Ich haette noch 3 Beispiele fuer "alte FCK-Feeling" in den letzten Jahren: Die beiden Pokal-Auswaertsspiele in LEV und das Relegations-Rueckspiel gegen Hoffenheim.

Die Spiele zeigen, dass der FCK-Anhang in "besonderen" Spielen sehr wohl nochzu echter Betze-Athmosphaere in der Lage ist. Der Unterschied zu frueher ist der "triste Ligaalltag". Eine Frage der Selbstmotivation.
http://fck.de/de/fck-der-club/mitgliedschaft/



Beitragvon harryyy » 17.01.2017, 13:38


Ich gehe voll mit dem Beitrag mit, finde mich absolut darin wieder !
Eine Ergänzung: man hat sich nicht nur eine Woche über ein Spiel ärgern können; man hat sich vor allem auch die ganze Woche oder manchmal mehrere Wochen auf das nächste Heimspiel gefreut.

Ja, ich bewundere auch die jüngeren FCK-Fans, die FCK Fan sind, obwohl sie bisher so wenig Positiv-Erlebnisse erleben durften.
Ihnen wünsche ich es ganz besonders, dass unser Betze wieder etwas von der alten Magie zurückgewinnt!
Ich bin guter Dinge, dass wir nochmal wieder bessere Zeiten erleben und einfach öfters wieder guten packenden Fußball sehen werden.

Insofern definitiv kein Nachruf, sondern ein wehmütiger aber auch aufmunternder Blick zurück.

Ach so: und die Eingangsrage ist ganz einfach ohne jeden Zweifel zu beantworten (ich finde auch, dass der hardy alias Werner selbst ein eindeutiges und kein gemischtes Fazit zieht)

Es ist EIN SEGEN, seit den 80ern (oder 70ern oder 90ern) FCK-Fan zu sein.

LET'S GO, BETZE !!!
Zuletzt geändert von harryyy am 18.01.2017, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon kai900 » 17.01.2017, 15:32


Noch ein paar Worte zum großen Stadion:

Wer die alte West und Ost noch kennt wird wissen das es mal richtige Kurven waren ohne Dach. Da hätte man ohne eine Laufbahn verlegen können so weit waren die vom Spielfeld weg. Also eng war der Betze nicht immer vom Schall der sich fangen konnte will ich erst garnet anfangen. Die West war schon immer unsere Haupttribüne allerdings standen in der Ost min genauso verrückte wie in der West. Nord und Süd haben nur mitgemacht wenn es von der West und Ost schon ordentlich brannte. Auch das Stadion wäre zu groß lasse ich net gelten. Das war früher mit 13-14.000 öfter mal nur 1/3 gefüllt.

Wie ich weiter vorne schon geschrieben habe es gab auch genug Spiele da war an der Bierständen mehr los als im Stadion. Da gab es Spiele da führten wir nach 20 min schon 3:0 und man sah der Gegner konnte nicht und wir wollen nicht mehr. Da gab es am Ende vielleicht noch ein Olė rot-weiß aber das war es mit Stimmung. Andersrum wir lagen hinten und jeder sah heute geht nix. Dann war auch nix los und die ersten sind schon 20min vor dem Ende gegangen. Was aber immer war die Stimmung kam aus dem Bauch und es wurde nicht versucht sie künstlich zu erzeugen oder hoch zuhalten. Da wäre ich dann auch bei dem was nicht mehr geht durch die Blechstimmung:

Es ist seit Minuten ruhig, auf einmal kommt aus irgendeiner Ecke eine rauhe alkoholgeschwängerte Stimme die ein Kämpfen Lautern oder sonst was in die Menge schreit und der Betze brennt. Wenn der Betze brannte war jede Entscheidung gegen uns grundsätzlich falsch egal wie richtig sie war. Es gab auch so Szenen wie Anfang/Mitte der 80er. Wir haben mal wieder unsere Schlussoffensieve eingeläutet. Der Gegenspieler will den Ball nicht hergeben um uns einen Einwurf machen zu lassen, Briegel kommt mit 10m Anlauf angerauscht, krätscht den Gegenspieler um, schnappt sich den Ball und macht einwurf. Das Stadion wurde auf einmal mucksmäuschen still weil jeder wusste das muss rot geben. Keine zwei Sekunden später schallten Briegel Sprechchöre durchs Stadion weil der Schirie nicht gepfiffen hat. Ein paar Sekunden später schlug es um in ein steh auf du Sau weil der Gegenspieler noch außerhalb vom Spielfeld lag und sich gekrümmt hat vor schmerzen. So was geht heute auch nicht mehr weil kein Schirie mehr rot stecken lassen würde aber mal abgesehen von den Schiries, 50% vom Stadion würden sich heute doch über Briegel aufregen was dem einfällt den Gegner so umzuhauen.

Noch ein Wort zum Namensverkauf. Wer von euch geht eigentlich wirklich in Fritz - Walter Stadion? Wenn ich mit Leuten Rede dann gehen die nur uff de Betze, sie gehn nuff, sie gehn uff de Bersch aber ich kenne echt niemand der ins FWS (auf dem Betzenberg) geht und das wird auch in 20 Jahren noch so sein wenn der Name verkauft sein würde. Die einzigen die in die Lufhansaarena oder sonst wo hin gingen wären die Reporter im TV.
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen



Beitragvon JohnRayCash1311 » 17.01.2017, 16:25


Shalom meine Lieben!

Vielen Dank für die tollen Beiträge hier, das ist seit langem der beste Tread der läuft!

Meine Zeit begann Ende 80er. Anno 89 hab ich den FCK dann dass erste Mal live gesehen bei uns hier in Stuttgart bei den Kickers. Ergebnis war nix aber die Woche drauf gegen Pauli bejubelte ich meinen ersten Livesieg! Ich bin Jahrgang 76 by the way...

Es war wirklich anders damals, die Mannschaft mit meinen frühen Heroen KUNTZ, Labbadingsbums, G E R R Y, Kohr und nadirlich WUTTKE!! Was für Typen!!

Ich muss jetzt mal in meinen Erinnerungen kramen welche Jungs mein Favs waren all die Jahre, verzeiht die folgende wohl lange Liste!:

Hotic, Marin, Friedmann, Dooley, Schupp, Roos, KADLEC, H.KOCH; Kuka, Haber, Funkel, Hengen, Ritter, REICH, Eriksson, SCHJÖNBERG,
W A G N E R (!) Hoffmann, SFORZA, Brehme, Marschall, Reinke, Schäfer, Ratinho, Buck, Rische, Ramzy, Ballack, Rösler, K L O S E (!!), Hristov, Basler, Djorkaeff, Lokvenc, Lincoln, Wiese, Lakic, Sippel, Dick, Trapp, Orban, Heintz, Torrejon, Idrissou, Löwe, Zoller, ZIMMER, Gaus, Halfar, Pollersbeck, R.Koch, Ewerton und Mwene.

Uff, zum Ende hin gings schneller, die Typen sterben iwie aus. Und da liegt der Hund begraben beim FCK.

Klar, die 2. Liga ist iwie nicht der Burner, aber sie ist die Realität. In der jetzigen Truppe steckt genug Potenzial. Aber im Vergleich zur Vergangenheit tragen sie nur den Namen auf dem Trikot....

Ich habe meinen großen Sohn auch angesteckt mittlerweile, er ist 11. Ich habe Ihn bei folgenden Spielen dabei gehabt: Paderborn 15/16, Stuttgart, Aue.... DüDo und BTSV im Live TV...
Keine weiteren Fragen, oder?
Ernüchternd....

Wie soll man früher mit heute vergleichen bzw. den Jungen den Mythos, die Wucht, die Kraft und das Herzblut weitergeben wenn da unten auf dem Rasen fasst nur Schlaftabletten unterwegs sind???!!

Deswegen läuft für mich BETZE LEGENDE RELOADED 16/17, nur wer neues schafft das dem Glanz der Vergangenheit stand hält, besteht und entwickelt sich weiter! Wer nach hinten schaut und wehmütig ist, wird gegen die Wand der Realität laufen!

Sicher hat der Wahn der Jahre damals (90er bis 06) uns einen Teil der Gegenwart gekostet, aber diese Zeit ist die Wiege der Zukunft. Ohne sie wären wir vielleicht nicht besser als Uerdingen, Solingen und andere ersoffene Traditionsklubs. Man kennt uns und diese Zeit hat viele Sympathien entstehen lassen. Diese Zeit wirkt immer noch nach. Jeder wünscht den FCK in Liga 1!
Und ich ehre diese Zeit (sportlich!) auch weiterhin, aber neue Legenden müssen enstehen dass dieses Feuer wieder entfacht wird!!! :daumen:

Und die ZUKUNFT beginnt heute!!!

:doppelhalter: :schild: :pyro: :applaus: :prost:
BETZE LEGENDE RELOADED 2016/2017
Zeit für eine neue Ära ..... ich werde dabei sein, ich kann nicht anders....



Beitragvon kai900 » 17.01.2017, 16:56


Ist mir gerade wieder eingefallen etwas zum schmunzeln (lachen):

Es gab mal einen Verein der nannte sich Südzucker Mannheim für ein oder zwei Jahre. Den gibt es übrigens immer noch und spielt in der Regionalliga SW :D
Willst du bequem nach Hause laufen musst du Roschi Schuhe kaufen




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