Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - VfL Bochum

Torarmut gegen Torflut

Torarmut gegen Torflut


Die Lage rund um den FCK ist ernst. Die Tabellensituation ist prekär, die Verletztenliste lang und das Stadion fast leer. Immerhin: Gegen Bochum können die Fans auf Tore hoffen.

Vier Tore in neun Spielen, davon siebenmal ohne eigenen Treffer: Der 1. FC Kaiserslautern stellt aktuell die schlechteste Offensive der Liga. Galt zu Saisonbeginn noch die Defensive als der größte Flächenbrand, haben sich die sorgenvollen Blicke inzwischen weiter nach vorne gerichtet.

Wie gut, dass mit dem VfL Bochum der Garant für Tore kommt, zumindest in der laufenden Saison. Mit 16 Treffern weisen die Westfalen zwar (trotz des Abgangs von Simon Terodde) eine torfreudige Offensivabteilung aus, allerdings kassierte die von Gertjan Verbeek trainierte Mannschaft auch schon 17 Gegentreffer. Zum Vergleich die FCK-Bilanz: Vier eigene Treffer, zwölf Gegentore. Ein Aufeinandertreffen von Torarmut und Torflut.

Die darbende „Abteilung Attacke“ auf dem Betzenberg bekommt es am Montagabend somit aber auch mit der zweitschlechtesten Defensive in der zweiten Liga zu tun. Eine wunderbare Einladung, endlich die Handbremse zu lösen, oder? Noch kein Spiel haben die Bochumer bislang „zu null“ abgeschlossen.

Was gibt es sonst noch Wissenswertes zum 10. Spieltag? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

In der Liga drohen die Lautrer immer tiefer im Abstiegssumpf zu versacken. Mit einem Sieg könnte man zwar an 1860 München vorbeiziehen, doch die Daumen müssen inzwischen gedrückt werden, dass Teams wie Aue und Fürth nicht punkten. Andernfalls würde die Konkurrenz so langsam enteilen. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass die ebenfalls strauchelnden Teams aus Bielefeld und St. Pauli die Roten Teufel weiter von den direkten Abstiegsplätzen fernhalten.

Es ist also höchste Zeit, mit gebündelten Kräften anzugreifen. Doch mal wieder gibt es neue Verletzte und längere Ausfallzeiten zu beklagen. Was inzwischen Woche für Woche nach einem schlechten Witz klingt, entwickelt sich zu einem echten Problem.

Der aktuellste Neuzugang im Lazarett ist Sebastian Kerk (Bänderverletzung). Auch Alexander Ring (Rückenprobleme) und der sehnlichst zurück erwartete Jacques Zoua (Knieprobleme) müssen weiterhin passen. Mit Kacper Przybylko, Mensur Mujdza und Daniel Halfar ist ohnehin vorerst nicht zu rechnen. Kürzer treten mussten unter der Woche außerdem Tim Heubach, Robin Koch und Julian Pollersbeck, die aber für Montag alle fit sein sollten.

Auf Kerks Position auflaufen können der wieder spielberechtigte Marcel Gaus oder Naser Aliji, die gemeinsam die linke Seite bilden werden. Spannend ist die Systemfrage: Bleibt Korkut bei seiner erstmals in Braunschweig eingesetzten Fünferkette (5-4-1), die sich bei eigenem Ballbesitz idealerweise in ein 3-4-3 verwandeln sollte? Oder kehrt die Viererkette mit den Systemen 4-4-2 oder 4-2-3-1 zurück? In allen Fällen ist Ewerton als neuer Chef in der Innenverteidigung zu erwarten. Kommt die Vier-Mann-Defensive, müssten dafür Tim Heubach oder Robin Koch weichen. Im Angriff ist derweil mit der Rückkehr von Osayamen Osawe zu rechnen, von dem nach seiner einwöchigen Suspendierung Wiedergutmachung erwartet wird.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Mit dem VfL Bochum gastiert am Montag ein inzwischen etablierter Zweitligist auf dem Betze. Der ehemals „unabsteigbare“ Bundesligist geht in seine siebte Unterhaus-Saison am Stück. Dass es für die Bochumer trotz guter Auftritte und torreicher Spiele aktuell nur zu einem Mittelfeldplatz reicht, liegt an der fehlenden Konstanz. Drei Siege stehen neben vier Remis und zwei Niederlagen zu Buche. Vor allem die bereits angesprochene, anfällige Defensive wird den Blau-Weißen zum Verhängnis.

Dafür ist der VfL schwer ausrechenbar. Neben den Stürmern Peniel Mlapa (drei Tore) und Johannes Wurtz (vier) trugen sich in den ersten neun Saisonspielen schon acht weitere Profis – darunter der verletzte Ex-Lautrer Kevin Stöger – in die Torschützenliste ein.

Frühere Duelle

Martin Wagner und zweimal Jürgen Rische – so hießen die Torschützen beim bis dato letzten Heimsieg des FCK gegen den VfL. Das war sage und schreibe in der Meistersaison 1997/98 und seitdem gab es neun erfolglose Versuche gegen die Bochumer (vier Unentschieden, fünf Niederlagen).

Fan-Infos

16.000 Tickets hatte der FCK bis Freitag für die Partie gegen Bochum abgesetzt. 400 gingen an VfL-Fans. Trotz verbilligter Karten auf der Südtribüne droht ein neuerlicher Tiefpunkt, was die Kulisse im Fritz-Walter-Stadion angeht. Ob die Roten Teufel wenigstens die Marke von 20.000 knacken?

Wer den Weg auf den Betzenberg findet, hat die Chance sich beim Pfalz Inferno passend zur Anstoßzeit noch einen der „We dont’t like Mondays“-Schals aus Braunschweig zu sichern.

O-Töne

„Uns ist die aktuelle Situation bewusst und wir suchen keine Ausreden“, erklärt FCK-Trainer Tayfun Korkut. „Wir werden mutig sein, das kann ich versprechen.“

„Es wäre schön“ erklärt VfL-Verteidiger Felix Bastians im aktuellen Kicker mit Blick auf die eigene Abwehrschwäche, „wenn wir auch mal ein Spiel zu null spielen könnten.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Ewerton, Koch (Heubach), Aliji - Stieber, Moritz, Ziegler, Gaus - Görtler, Osawe

Es fehlen: Mujdza (Knie-OP), Halfar (Oberschenkelverletzung), Przybylko (Mittelfußbruch), Zoua (Knieverletzung), Ring (Rückenprobleme), Kerk (Bänderverletzung)

VfL Bochum: Riemann - Wydra, Hoogland, Bastians, Rieble - Canouse, Stiepermann, Weilandt, Wurtz, Eisfeld - Mlapa

Es fehlen: Bandowski (Aufbautraining), Celozzi (Muskelfaserriss), Fabian, Stöger (beide Kreuzbandriss), Losilla (Innenmeniskusschaden), Gyamerah (Muskelfaserriss)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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