Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hannover 96

Mission „Aufbruchstimmung” vor dem Ernstfall

Mission „Aufbruchstimmung” vor dem Ernstfall


Aufbruchstimmung! 40.000 Zuschauer werden zum Saisonauftakt im Fritz-Walter-Stadion erwartet. FCK-Trainer Korkut tüftelt vor allem noch an einer Position.

Es wird erstmal grausig werden auf dem Betzenberg: Die DFL hat angekündigt, vor dem offiziellen Saisonauftaktspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Hannover 96 eine prunkvolle Eröffnungsfeier zu zelebrieren. An die am gleichen Abend stattfindende Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro wird diese aber wohl kaum heranreichen können – bei dem geneigten FCK-Fan dürften vielmehr Erinnerungen an den popcornmäßigen Show-Einlauf vor einem Jahr beim Auswärtsspiel in Duisburg wach werden. Für die Party im Fritz-Walter-Stadion suchte die von der DFL beauftragte Veranstaltungsfirma übrigens noch händeringend nach Teilnehmern (natürlich für lau) und schrieb dafür sogar FCK-Fans über die Sozialen Netzwerke an.

Dass ihnen „echt“ statt „künstlich“ mehr liegt, beweisen die FCK-Anhänger schon im Vorfeld und planen ihre eigene „Show“: Am liebsten 40.000 oder mehr Zuschauer sollen mobilisiert werden. Vor dem Spiel wurde für 18:30 Uhr zu einem großen Fanmarsch vom Hauptbahnhof aus aufgerufen, mit anschließendem Spalier-Empfang für den Mannschaftsbus. Und auch im Stadion ist die eine oder andere Fan-Aktion zu erwarten.

Was gibt es sonst noch wissenswertes zum ersten Spieltag? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Die Ausgangslage

Die Test-Ergebnisse waren durchwachsen (drei Siege in acht Spielen), die Mannschaft ist noch nicht vollständig, aber die vorläufige Aufbruchstimmung wurde erreicht beim FCK. Gegossen werden sollte dieses noch zarte Pflänzchen idealerweise mit einem Heimsieg zum Auftakt – erst danach, Ende August, wollen sich die FCK-Verantwortlichen auf ein offizielles Saisonziel festlegen.

Ganz anders ist natürlich die Lage beim Gegner aus Hannover: Beim Absteiger kann es nach zuletzt 14 Jahren Erstklassigkeit nur ein Ziel geben, wie es auch der umstrittene Präsident Martin Kind formulierte: „Unser Ziel heißt Wiederaufstieg – und das möglichst deutlich und überzeugend.“ Ihre Testspiele absolvierten die 96er ebenso wie der FCK eher mittelmäßig, zuletzt gab es aber immerhin einen 3:2-Sieg bei Premier-League-Absteiger Norwich City.

Das Personal

FCK-Trainer Tayfun Korkut zeigt sich noch nicht ganz zufrieden, dabei kann er fast auf sein komplettes Personal zurückgreifen: Kacper Przybylko (Fußreizung) und Mateusz Klich (Mandelentzündung) drohen auszufallen, ansonsten sind voraussichtlich alle Spieler einsatzbereit. In Korkuts 4-2-3-1-System ist nach dem Abgang von Jon Dadi Bödvarsson vor allem noch die Position des Rechtsaußen vakant – in Frage kommen Lukas Görtler oder Robert Pich, vielleicht auch als Notlösung der eigentlich zentral eingeplante Daniel Halfar. Ansonsten deutet alles auf die Startelf der letzten Testspiele hin: André Weis im Tor, davor die Viererkette mit Naser Aliji, Stipe Vucur, Patrick Ziegler, Phillipp Mwene, die „Regie“ mit Christoph Moritz und Alexander Ring, davor eine Dreierreihe mit dem unklaren Rechtsaußen, Daniel Halfar sowie Marcel Gaus, und ganz vorne Neu-Stürmer Osayamen Osawe. Als erste Alternativen, auch für mögliche Einwechslungen, können Klich und Przybylko genannt werden, sofern sie rechtzeitig fit werden.

Der Gegner

Bei Hannover 96 gilt momentan vor allem die neuformierte Offensive als Prunkstück, während dem Team in der Defensive noch Probleme nachgesagt werden – erst recht, wenn Abwehrchef Salif Sané seinen angestrebten Wechsel in die Bundesliga doch noch durchdrücken sollte. Zum Auftakt hat das Team von Daniel Stendel auch noch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, unter anderem Torjäger Niclas Füllkrug ist fraglich. Stendel, der seit vier Monaten Trainer des „HSV“ ist, bevorzugt ein offensives 4-3-3-System und hofft dabei besonders auf gute Aktionen von Rechtsaußen Martin Harnik, dem in den Testspielen treffsicheren Stoßstürmer Artur Sobiech, sowie – falls einsatzbereit – Linksaußen Füllkrug. Die FCK-Fans hoffen indes darauf, dass die 96er trotz ihrer starken Einzelspieler vielleicht noch Anlaufschwierigkeiten in der neuen Liga haben.

Ein Blick zurück

Ein denkwürdiges Spiel gegen Hannover gab es vor zehn Jahren im April auf dem Betzenberg: Mit einem hart umkämpften 1:0-Sieg sorgten die Roten Teufel für neue Hoffnung im Abstiegskampf. Das Tor des Tages erzielte ein 18-jähriges Bübchen namens Daniel Halfar – heute gestandener FCK-Kapitän – und Axel Bellinghausen musste sich in der Halbzeitpause vor Erschöpfung übergeben. Zuletzt gab es in der Saison 2011/12 ein 1:1 auf dem Betze und in Hannover ein 1:2 beim bis heute letzten Erstliga-Spiel des FCK.

Fan-Infos

Bis Donnerstagnachmittag hat sich die Zahl der verkauften Eintrittskarten nochmals erhöht auf nunmehr 35.000. Am Freitag ist also ein verhältnismäßig großer Andrang rund ums Fritz-Walter-Stadion zu erwarten, der FCK empfiehlt deshalb dringend eine frühzeitige Anreise und öffnet die Kassenhäuschen schon ab 14:30 Uhr. Auch in Hannover ist übrigens eine gewisse „Aufbruchstimmung“ zu spüren: Etwa 2.500 Gästefans werden erwartet, das wären mehr als bei den letzten vier Betze-Gastspielen der 96er zusammen.

Was gibt es sonst noch neben dem bereits erwähnten Fanmarsch und Spalierstehen (Treffpunkt ab 18:00 Uhr am Hauptbahnhof)? Hinter der Westkurve verkauft die Rot-Weiße Hilfe Soli-Shirts. Vor und im Block sollten alle Fans auf mögliche Hinweise zu geplanten Aktionen achten. Dauerkartenbesitzer mit Treuebonus finden auf ihrer Chipkarte 12,- Euro Getränke-Guthaben. Und in eigener Sache möchten wir natürlich auch nochmals darauf hinweisen: Das Zuschauer-Tippspiel von Der Betze brennt ist wieder am Start und die ersten Tipps können noch bis heute, Donnerstag, um 23:59 Uhr abgegeben werden.

O-Töne

FCK-Trainer Tayfun Korkut: „Wir haben in den letzten Wochen viel erarbeitet, das wollen wir auf den Platz bringen. Wir wollen mutig sein und unsere Waffen einsetzen. Wir haben den Faktor Betzenberg, haben Fans im Rücken, da werden wir alles reinhauen und unsere Chance suchen.“

96-Trainer Daniel Stendel: „Kaiserslautern am Freitagabend als Eröffnungsspiel – was kann man sich Schöneres vorstellen, wenn man 2. Liga spielt. Aber wir konzentrieren uns grundsätzlich auf uns – das war in den letzten Spielen so und soll jetzt auch so sein. Wir haben Respekt vor dem Gegner und bereiten uns für jedes Spiel gut vor, aber die Grundphilosophie von uns soll sein, unser Spiel durchzubringen und unsere Qualitäten auf den Platz zu bringen.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Weis - Mwene, Vucur, Ziegler, Aliji - Moritz, Ring - Görtler (Pich), Halfar, Gaus - Osawe

Es fehlen: evtl. Klich (Mandelentzündung), evtl. Przybylko (Reizung nach Mittelfußbruch)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Hannover 96: Tschauner - Sorg, Anton, Sané, Albornoz - Schmiedebach, Bakalorz - Maier - Harnik, Klaus (Füllkrug) - Sobiech

Es fehlen: Bech (Aufbautraining), Felipe, Hoffmann (Aufbautraining), Bazee (Hüftoperation), Gueye (muskuläre Probleme), Hübers (Kreuzbandriss), evtl. Füllkrug (Riss- und Quetschwunde am Bein)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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