Vorbericht: Karlsruher SC – 1. FC Kaiserslautern

Derbyzeit im Südwesten

Derbyzeit im Südwesten


Am Sonntagmittag steigt das spannendste und brisanteste Duell des Spieltages, womöglich der ganzen Saison: Karlsruhe gegen Kaiserslautern. Aufstiegskampf, Rivalität, Derby – was will man mehr?

Die Ausgangslage

Denn es geht kaum brisanter: Ausgerechnet im Derby trifft der Tabellenvierte Karlsruher SC auf den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern. Zwei Punkte trennen die beiden Rivalen und ein Sieg des „Betze“ im Wildpark würde den KSC im Aufstiegsrennen empfindlich treffen. Gleichzeitig würde ein Heimsieg bedeuten, dass die Roten Teufel erstmal aus den Aufstiegsplätzen herausrutschen und Ingolstadt sowie Darmstadt womöglich vorerst ziehen lassen müssen. Die sportliche Brisanz ist also enorm groß. Es folgen zwar noch acht Spiele, aber ein Auswärtssieg beim direkten Konkurrenten und bei dieser Personalsituation wäre natürlich Bombe!

Das Personal

Genau, die Personalsituation. Kosta Runjaic hat nicht mehr wirklich die Qual der Wahl – der gesamte noch sicher zur Verfügung stehende Kader beläuft sich gerade mal auf 19 Spieler, inklusive der drei Torhüter. Nach dem Abschlusstraining am Samstag entscheidet sich, ob vielleicht Willi Orban und (als Einwechselspieler) Simon Zoller die personellen Möglichkeiten noch leicht erhöhen.

Sollte der Einsatz von Orban als zu riskant eingestuft werden, würde Michael Schindele den Kapitän ersetzen und mit Tim Heubach eine nicht gerade eingespielte Innenverteidigung bilden. Vor den beiden Innenverteidigern soll Markus Karl mit seiner Erfahrung die Karlsruher Angriffe im Keim ersticken sowie Alex Ring und Kerem Demirbay den Rücken freihalten. Für Karl dürfte Kevin Stöger wieder auf die Bank rutschen, denn in Karlsruhe ist erstmal „Sicherheit finden“ angesagt. Ansonsten sind keine Überraschungen in Aussicht.

Der Gegner

Im Hinspiel sah es so aus, als hätten die Karlsruher da oben nichts verloren, unfassbar harmlos und uninspiriert traten die Badener im Fritz-Walter-Stadion auf. Anscheinend war dies nicht das wahre Gesicht. 2015 ist der KSC sogar noch ungeschlagen, allerdings wurden auch nur zwei von sechs Partien gewonnen. Vor allem der Sieg am vergangenen Spieltag lässt aufhorchen, der späte 3:1-Erfolg bei Spitzenreiter Ingolstadt war so nicht zu erwarten. Die Brust ist breit, insgesamt sieben ungeschlagene Spiele und ein fast komplett zur Verfügung stehender Kader lassen den Karlsruher SC vom Aufstieg träumen. Aber das Hinspiel zeigte: Die sind definitiv nicht unschlagbar, auch mit dem „zweiten Anzug“!

Das letzte Spiel

Das letzte Spiel haben sicher noch alle vor Augen – leider vor allem die Szenen nach dem Abpfiff, was aus sportlicher Sicht ziemlich schade ist. Denn auf dem Rasen hatte der FCK alles im Griff und siegte nach Toren von Srdjan Lakic und Marcel Gaus um gefühlte fünf Tore zu niedrig mit 2:0. Übrigens sind die Roten Teufel seit insgesamt sechs Spielen gegen den KSC ungeschlagen und konnten in den letzten fünf Partien immer mindestens zwei Mal netzen. Eine Fortsetzung wäre hervorragend!

Fan-Infos

Weil die Sorge vor neuen Ausschreitungen vielfach plakatiert wurde, hat auch der positive Teil der Derby-Stimmung im Vorfeld merklich gelitten. Das wird sich aber am Sonntag höchstwahrscheinlich geändert haben, wenn 5.000+x hochmotivierte Lautrer den Weg ins ausverkaufte Wildparkstadion antreten und sich mit den Einheimischen ein lautstarkes Duell auf den Rängen liefern werden.

Lange war nicht ganz klar, ob die Karlsruher hierbei mitspielen: Weil die Vereinsverantwortlichen den Protest der Kurve gegen RB Leipzig verurteilten, erwägten die Ultras und Supporters gar einen (Schweige-)Protest gegen den eigenen Verein. Nach einem klärenden Gespräch zwischen Fans und Offiziellen wurde nun aber auch von Badener Seite die Parole „Vollgas“ ausgegeben - da lässt man sich als FCK-Fan doch nicht zwei Mal bitten, oder?

Der rot-weiße Anhang mit zwei Entlastungszügen, Bussen und vielen Autos anreisen. Für die Zugfahrer gilt dabei zwischen Kaiserslautern/Ludwigshafen und Karlsruhe anlässlich des Fußballspiels ein allgemeines Mitnahmeverbot für Glasflaschen.

O-Töne

Jens Todt, Karlsruhes Gegenpart von Markus Schupp, gibt die Marschrichtung der Gastgeber für Sonntag vor: „Da muss mehr Aggressivität und mehr Mut her.“ Nun ja, wieder so einen Fußball ohne Arsch in der Hose wie in der Hinrunde wäre aus Lautrer Sicht zwar auch nicht verkehrt, aber davon können weder wir noch Kosta Runjaic ausgehen: „Beide Teams sind Spitzenteams der zweiten Liga. Wir wollen unbedingt punkten und ein gutes Spiel zeigen. Und nach dem Spiel mit unseren Fans feiern.“ Schade, dass dafür nicht alle FCK-Spieler gesund sind, aber umso süßer schmeckt der Sieg. Der Derbysieg für die Roten Teufel!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Voraussichtliche Aufstellungen

Anzeige:

Karlsruher SC: Orlishausen – Valentini, Gordon, Gulde, Max – Meffert, Krebs – Torres, Yabo, Yamaha - Hennings

Ersatz: Vollath, Stoll, Barry, Peitz, Nazarov, Sallahi, Micanski

Es fehlen: Kempe (Wadenprobleme), Mauersberger (Muskelfaserriss), Traut (Reha)

1. FC Kaiserslautern: Sippel – Schulze, Orban (Schindele), Heubach, Löwe – Karl, Ring – Zimmer, Demirbay, Matmour - Hofmann

Ersatz: Müller, Fomitschow, Schindele, Klich, Stöger, Younes (Zoller), Jacob

Es fehlen: Heintz (Muskelbündelriss), Jenssen (Ermüdungsbruch), Thommy (Schulterluxation), Gaus (Reha), evtl. Orban (Bänderdehnung), evtl. Zoller (Muskelverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

Weitere Links zum Thema:

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Kommentare 121 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken