Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern – Karlsruher SC

Vorlegen mit einem Derbysieg

Vorlegen mit einem Derbysieg


Auswärts tut sich der FCK momentan etwas schwer, zu Hause dagegen ist man in der bisherigen Spielzeit ungeschlagen. Wie schön, dass am Samstag diese Serie auf dem heimischen Betzenberg ausgebaut und dabei gleich der Derbysieg gegen den KSC eingesackt werden kann.

Die Ausgangslage

Drei Punkte aus drei Spielen – die englische Woche verlief für den 1. FC Kaiserslautern alles andere als optimal. In Mittelfranken, zu Gast bei Fürth und Nürnberg, verpassten die Roten Teufel gleich zwei Mal die Chance, als Tabellenführer nach Hause zu fahren. Hoffnung macht dagegen der dritte Heimsieg in Folge unter der Woche gegen Union Berlin.

Entsprechend soll diese Serie gegen den Karlsruher SC fortgeführt werden. Es gilt, am Samstag in der Spitzengruppe der Zweiten Liga vorzulegen, denn mit Ausnahme von Bochum spielen alle Mannschaften, die theoretisch nach diesem Spieltag Tabellenführer sein könnten, erst am Sonntag und Montag. Zudem würden die Roten Teufel mit einem Sieg den KSC auf Distanz halten und vermeiden, dass die Badener nach diesem Spieltag am FCK vorbeiziehen.

Das Personal



„Drei oder vier Spieler waren nicht richtig da“, kritisierte Kosta Runjaic am Montag nach der 2:3-Niederlage in Nürnberg sein Team. Gut möglich also, dass es die eine oder andere Umstellung in der zuletzt drei Mal in Folge unveränderten Startelf geben wird. Einen Ersatz muss der Trainer auf jeden Fall für Karim Matmour finden: Der ehemalige algerische Nationalspieler fällt mit einem grippalen Effekt aus. Für ihn könnte André Fomitschow zu seinem Startelf-Debüt kommen. Ebenfalls denkbar ist, dass Kevin Stöger von der linken auf die rechte Seite ausweicht und für ihn Marcel Gaus in die Startelf zurückkehrt. Eine weitere, vielversprechende Alternative für die Außenbahnen fällt hingegen weiterhin aus: Amin Younes wurde zwar in den deutschen U21-Kader berufen, ein Einsatz im Derby kommt aber noch zu früh.

Die Frage ist, wo das Trainerteam möglichweise weiteren Handlungsbedarf sieht. Nicht mehr komplett unumstritten scheinen zum Beispiel die Startelf-Ansprüche von Srdjan Lakic als alleinige Sturmspitze oder die zuletzt immer mal wieder ins Schwimmen geratene Defensivreihe, insbesondere die Innenverteidigung zu sein. Mit Philipp Hofmann und Tim Heubach stünden entsprechende Alternativen bereit. Lassen wir uns überraschen.

Der Gegner

Mit drei Siegen und drei Remis ist der KSC solide in die aktuelle Spielzeit gestartet. Zuletzt setzte es allerdings zwei Niederlagen in Folge. In Leipzig musste sich die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski mit 1:3 geschlagen geben, letzten Samstag kassierte der KSC im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt ein 0:1, nach dem sich die Badener mit zwölf Punkten auf dem achten Tabellenplatz einreihten. Entsprechend sollte der FCK gewarnt sein, denn auch die zuletzt sieglosen Nürnberger wurden wohl ein wenig unterschätzt.

Genügend Offensivpower hat der KSC auf jeden Fall zu bieten: der Spanier Manuel Torres – der gerade erst seinen Vertrag bis 2018 verlängert hat – sowie die ehemaligen Betze-Stürmer Ilian Micanski und Dima Nazarov (spielte einst beim FCK II) könnten zum Einsatz kommen. Definitiv ausfallen wird hingegen Gaetan Krebs, für den der aus Aalen gekommene Enrico Valentini, der einst den FCK abschoss, in die Startelf rücken könnte.

Das letzte Spiel

Das letzte pfälzisch-badische Derby fand Ende März im Wildparkstadion statt und endete ebenso wie das Hinspiel 2:2. Vor rund 27.000 Zuschauern drehte der FCK durch zwei Tore von Simon Zoller das Spiel und kassierte erst kurz vor Schluss den umstrittenen Ausgleichstreffer.

Fan-Infos

Es ist erst zwei Wochen her, da wurde das morgige „Hochrisikospiel“ aufgrund von Sicherheitsbedenken um einen Tag verschoben, was für viele betroffene Fans unverständlich war. Zudem haben beide Vereine und Sicherheitskräfte zum Gewalt-Verzicht aufgerufen. Trotzdem werden zum morgigen Südwest-Duell rund 40.000 Zuschauer erwartet, davon bis zu 5.000 aus Baden. Da Stuttgart und Berlin am ursprünglichen Derby-Termin am heutigen Freitag aufeinandertreffen und somit am Samstag „frei“ haben, kann zudem mit zusätzlicher Unterstützung für die jeweils befreundeten Fans aus Lautern bzw. Karlsruhe gerechnet werden

Die Polizei wird mit Sicherheit wieder auf das (mehr oder weniger) bewährte Konzept der Fantrennung setzen. Entsprechend sollten die Besucher vor und nach dem Spiel viel Zeit mitbringen, da es wohl immer wieder zu kurzzeitigen Sperrungen rund um den Bahnhof und am Kreisel kommen kann. Vor allem wenn um 11:18 Uhr und 11:32 Uhr die Sonderzüge aus Karlsruhe anrollen und der KSC-Anhang in den Gästeblock gesteuert wird, dürfte für die FCK-Fans der Weg zum Fritz-Walter-Stadion für einige Zeit versperrt sein. Nach dem Spiel wird es laut Erfahrung wahrscheinlich ähnlich laufen.

O-Töne

„In so einem Spiel möchte man natürlich zeigen, wer die Vorherrschaft in der Region hat“, betont FCK-Sportdirektor Markus Schupp die Bedeutung des Südwest-Derbys, gibt allerdings gleichzeitig zu bedenken: „Für uns zählen in erster Linie die drei Punkte. Wir wollen zeigen, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben, die hauptsächlich das Vergeben von Chancen betreffen.“ Dafür sorgen könnte Srdjan Lakic, der am Donnerstag seinen 31. Geburtstag feierte und darin ein gutes Omen sieht: „Ich habe fast immer in meiner Karriere um meinen Geburtstag herum getroffen und so soll das auch am Samstag sein“.

Dem KSC blüht indes die dritte Niederlage in Folge, trotzdem bemühen sich die Verantwortlichen, wie Sportdirektor Jens Todt, um Gelassenheit: „Über das Wort Krise lachen wir“. Allerdings: wenn der FCK seine Chancen konsequenter nutzt und konzentrierter ins das Spiel geht als zuletzt in Nürnberg, sollten die Badener eigentlich am Samstag gegen 15:00 Uhr nichts mehr zu lachen haben.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel – Zimmer, Orban, Heintz, Löwe – Karl, Ring – Fomitschow, Demirbay, Stöger (Gaus) – Lakic

Ersatz: Müller, Heubach, Schulze, Jenssen, Gaus, Hofmann, Mugosa

Es fehlen: Younes (Muskelfaserriss), Matmour (grippaler Infekt), Zellner (Aufbautraining), Occean (nicht nominiert)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Karlsruher SC: Orlishausen – Klingmann, Gulde, Gordon, Kempe – Peitz – Torres, Yabo, Yamada, Valentini – Micanski

Ersatz: Vollath, Kempe, Stoll, Alibaz, van der Biezen

Es fehlen: Traut (Kreuzbandriss), Mauersberger (Fingeroperation), Krebs (Muskelfaserriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

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